Reportage - bina.ch > Bischofszell Nahrungsmittel
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| migros-magazin | Nr. 42, 15. OktOber 2012 | aktuell | neues aus der migros<br />
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Abladebu<strong>ch</strong>ten vers<strong>ch</strong>winden. Vor der<br />
Weiterverarbeitung steht die Eingangskontrolle<br />
an. «Wir haben genaue Ri<strong>ch</strong>tlinien,<br />
diese spre<strong>ch</strong>en wir mit unseren<br />
Lieferanten ab», sagt Christof Stillhart.<br />
Ein Bina-Mitarbeiter verglei<strong>ch</strong>t die zerpflückten<br />
Spinatblätter mit laminierten<br />
Fotos, die auf dem Tis<strong>ch</strong> liegen. Stimmt<br />
die Farbe? Sind die Blätter fris<strong>ch</strong> und gesund?<br />
Wie ho<strong>ch</strong> ist der Stielanteil? Der<br />
Rheintaler Spinat besteht die Qualitätsprüfung<br />
ohne Probleme.<br />
An 80 Tagen im Jahr produziert die<br />
Bina Hack- und Blattspinat. Die dafür<br />
nötigen Mas<strong>ch</strong>inen besitzt das Unternehmen<br />
eigens zu diesem Zweck. «Wir<br />
s<strong>ch</strong>affen a<strong>ch</strong>t bis zehn Tonnen Rohspinat<br />
pro Stunde. Daraus entstehen rund se<strong>ch</strong>s<br />
Tonnen des Endprodukts», erzählt Stillhart,<br />
während er über Treppen und Metallstege<br />
tiefer in das Produktionsgebäude<br />
geht. Der Lärmpegel steigt kontinuierli<strong>ch</strong><br />
an. In einem riesigen Raum drehen<br />
si<strong>ch</strong> zwei knapp mannshohe,<br />
waagre<strong>ch</strong>te Metallzylinder. «Das sind<br />
die Sortiertrommeln, sie entfernen Steine<br />
und Kleinteile», ruft Stillhart über<br />
den ohrenbetäubenden Lärm hinweg.<br />
In der nun folgenden Was<strong>ch</strong>strasse<br />
führen Düsen laufend fris<strong>ch</strong>es Wasser<br />
Zufriedener Chef: Christof<br />
Stillhart, Fa<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong>sleiter<br />
Produktion bei der Bina.<br />
«Vitaminrei<strong>ch</strong>er<br />
geht es<br />
kaum.»<br />
S<strong>ch</strong>ockgefroren: Die Spinatwürfel haben<br />
soeben eine Dreiviertelstunde im minus 38 Grad<br />
kalten Freezer verbra<strong>ch</strong>t.<br />
PrEISBArOMETEr<br />
Informationen zu Preisänderungen<br />
zu, hellgrün s<strong>ch</strong>äumt es in die Überlaufkanäle.<br />
Das Wasser wurde vorher bereits<br />
einmal verwendet. Es ist Kühlwasser,<br />
das im späteren Verlauf der Produktion<br />
fürs Abs<strong>ch</strong>recken des fris<strong>ch</strong> blan<strong>ch</strong>ierten<br />
Spinats verwendet wurde. Stillhart<br />
ist stolz auf diese Lösung, denn die Idee<br />
dazu hatte ein Bina-Mitarbeiter: «Wir<br />
fördern gute Ideen von Mitarbeitern, um<br />
unsere Produktionsprozesse laufend zu<br />
verbessern.»<br />
ein tiefkühler, so gross wie ein<br />
einfamilienhaus<br />
Eine kräftige Pumpe saugt die Spinat-<br />
Wasser-Mis<strong>ch</strong>ung über drei Stockwerke<br />
ho<strong>ch</strong> in die Produktionsräume. «Jetzt<br />
besprühen wir den Spinat mit 95 Grad<br />
heissem Wasser, um ihn zu blan<strong>ch</strong>ieren»,<br />
erklärt Stillhart das, was gerade<br />
verborgen in der ges<strong>ch</strong>lossenen Anlage<br />
passiert. «Das dauert nur eine bis maximal<br />
anderthalb Minuten, so bleiben die<br />
Vitamine erhalten.»<br />
Mitarbeiterinnen kontrollieren, ob in<br />
der abgekühlten, dunkelgrünen Spinatmasse<br />
no<strong>ch</strong> letzte Fremdkörper wie<br />
Steine oder stark verfärbte Blätter zu<br />
finden sind. Stillhart deutet auf das<br />
weisse Förderband: «Der Kontrast hilft<br />
Vitamine im Beutel:<br />
Der tiefgefrorene Spinat ist<br />
bereit für die Auslieferung.<br />
Artikel Preis alt * Preis neu * in %<br />
Skai Q Mint Aqua, 31 g 1.90 1.95 2,6<br />
Skai Peppermint, 20 g 1.20 1.30 8,3<br />
* in Franken<br />
beim Aussortieren. Die Arbeit erfordert<br />
aber viel Konzentration.» Denno<strong>ch</strong><br />
bleibt Zeit für ein paar s<strong>ch</strong>erzhafte Sprü<strong>ch</strong>e<br />
mit dem Chef. Die Stimmung ist<br />
trotz anstrengender Arbeit entspannt.<br />
Eine spezielle Mas<strong>ch</strong>ine formt aus der<br />
Spinatmasse Würfel. No<strong>ch</strong> sind diese<br />
wei<strong>ch</strong> und empfindli<strong>ch</strong>. Ein Stockwerk<br />
höher werden sie steinhart gefroren sein.<br />
Stillhart öffnet die Tür zum Freezer, der<br />
so gross ist wie ein Einfamilienhaus.<br />
Kalter Nebel tritt aus. In der Mitte der<br />
eisigen Hülle s<strong>ch</strong>raubt si<strong>ch</strong> das 800 Meter<br />
lange Förderband spiralförmig auf<br />
engstem Raum in die Höhe: «Hier drin<br />
herrs<strong>ch</strong>en minus 38 Grad. Rund 45 Minuten<br />
dauert die Fahrt für die Spinatwürfel»,<br />
erklärt Stillhart.<br />
Na<strong>ch</strong> der abs<strong>ch</strong>liessenden Wasserglasur<br />
ist der Blattspinat bereit für die<br />
riesigen Tiefkühlhallen der Bina. Dort<br />
wird er bis zur Abfüllung in die Tiefkühlbeutel<br />
zwis<strong>ch</strong>engelagert. Gerade<br />
einmal se<strong>ch</strong>s Stunden sind seit der Ernte<br />
im Rheintal vergangen. Christof Stillhart<br />
greift si<strong>ch</strong> zwei der dunkelgrünen<br />
Würfel vom Band. «Fris<strong>ch</strong>er und vitaminrei<strong>ch</strong>er<br />
gehts kaum», meint er zufrieden.<br />
Text: Andreas Dürrenberger<br />
Bilder: Nik Hunger<br />
Frostiger Arbeitsplatz:<br />
Im riesigen Tiefkühllager<br />
herrs<strong>ch</strong>en minus 26 Grad.