1. Physikalische Grundlagen – was ist Licht?
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1. Physikalische Grundlagen – was ist Licht?
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Optische Sensoren / Laser Kapitel 5/5<br />
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Im folgenden Kapitel sollen aus dem Gebiet der lichtempfindlichen Sensoren beispielhaft einzelne Sensoren<br />
vorgestellt und Ihre Anwendung erläutert werden. In der Meß- und Automatisierungstechnik stellen die<br />
optischen Sensoren eine der wichsten Baugruppen dar. Als <strong>Grundlagen</strong> für das folgende Kapitel sollen zu<br />
Beginn die elementarsten optischen Zusammenhänge kurz dargestellt werden.<br />
<strong>1.</strong> <strong>Physikalische</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>–</strong> <strong>was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Licht</strong>?<br />
<strong>Licht</strong> zeigt eine duale Natur, es kann einerseits als Teilchen verstanden werden, andererseits lassen sich<br />
gewisse Phänomene nur über ein Wellenbild des <strong>Licht</strong>es erklären 1 . Ein wesentlicher Schritt zum Verständnis<br />
des <strong>Licht</strong>es war die Beobachtung von Interferenzphänomenen. Ähnlich den Wasserwellen 2 gehorcht auch<br />
<strong>Licht</strong> dem Superpositionsprinzip, d.h. treffen zwei <strong>Licht</strong>wellen gleichzeitig an einem Ort ein, so addieren<br />
sich Ihre Einzelamplituden. Je nach Phasenlage kommt es hierbei zu konstruktiver oder destruktiver<br />
Interferenz der einfallenden Wellenzüge. Im Extremfall können sich die Wellen auch vollständig<br />
auslöschen.<br />
Abb. <strong>1.</strong><strong>1.</strong> Ausbreitung (A) und Interferenz (B) einer transversalen Welle<br />
Obige Abbildung veranschaulicht die Ausbreitung einer transversalen Welle (A). Die schwarzen Gebiete<br />
stellen die Wellentäler, die weißen die Wellenberge dar. Die Wellenlänge λ <strong>ist</strong> durch den Abstand von<br />
Wellenberg zu Wellenberg gegeben. Werden zwei identische Quellen im Abstand zueinander angeordnet zu<br />
ergibt sich ein Interferenzmuster (B), dieses verändert sich bei Variation des Abstandes.<br />
Die im 17. Jahrhundert von Chr<strong>ist</strong>iaan Huygens entwickelte Wellentheorie 3 war bis ins 20. Jahrhundert die<br />
vorherrschende Theorie zur Erklärung optischer Phänomene. Der direkte Nachweiß der elektromagnetischen<br />
Wellen durch Heinrich Hertz im Jahr 1888 schien das endgültige Ende für die Teilchentheorie 4 zu<br />
bedeuten. Die Newtonsche Teilchenvorstellung erlebte erst wieder im 20. Jahrhundert in abgewandelter<br />
Form durch die Einführung der Quantentheorie durch Max Plank einen Durchbruch. Diese<br />
Modellvorstellung besagte, daß das <strong>Licht</strong> nicht eine kontinuierliche Strahlung oder Welle darstellt sondern<br />
aus diskreten Energiequanten besteht. Dies bedeutet, das der Energieaustausch zwischen <strong>Licht</strong> und Materie<br />
nicht kontinuierlich sondern über diskrete Quanten erfolgt. Die Energie eines Photons berechnet sich nach<br />
der Quantentheorie zu:<br />
E = h ⋅ν<br />
mit h = 6,626 10 -34 Js als Plank’sches Wirkungsquantum und υ als Frequenz.<br />
1 Viele Prinzipien des <strong>Licht</strong>es, bzw. der Optik waren bereits im Altertum bekannt. Hier <strong>ist</strong> vor allen der griechische<br />
Mathematiker Euklid zu nennen, der im 3. Jahrhundert vor Chr<strong>ist</strong>i in seinem Werk über die Optik viele Prinzipien der<br />
geometrischen Optik die aus der geradlinigen Ausbreitung des <strong>Licht</strong>es resultiert vorweggenommen hat. Entscheidende<br />
Beiträge zur Entwicklung der Optik lieferte auch der griechische Mathematiker Archimedes von Syrakus.<br />
2 Im Gegensatz zu Wasser- oder Schallwellen benötigt <strong>Licht</strong> kein Medium zur Ausbreitung.<br />
3 Interessanter weise entwickelte Newton bereits im 17. Jahrhundert eine Teilchentheorie für das <strong>Licht</strong>. Diese konnte<br />
aber zahlreiche Phänomene nicht hinreichen erklären.<br />
4 Die Wellentheorie konnte jedoch Absorptions- und Emmissionsvorgänge bei Atomen nicht erklären. Im Rahmen der<br />
klassischen Physik konnte diese Phänomene nicht erklärt werden.<br />
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Diese Energiequanten oder Teilchen wurden von Albert Einstein später Photonen genannt und ihre<br />
Ruhemasse 5 beträgt Null.<br />
<strong>1.</strong><strong>1.</strong> Entstehung oder Erzeugung von <strong>Licht</strong><br />
Das sichtbare <strong>Licht</strong> bildet nur einen extrem kleinen Teil des elektromagnetischen Gesamtspektrums 6 . Wenn<br />
von <strong>Licht</strong> gesprochen wird, so <strong>ist</strong> im allgemeinen nur der, dem menschlichen Auge zugängliche (sichtbare)<br />
Teil des Spektrum gemeint.<br />
Abb. <strong>1.</strong>2. Elektromagnetisches Spektrum von Audiosignalen bis zur kosmischen Strahlung<br />
Der Zusammenhang zwischen der Wellenlänge λ der Strahlung und ihrer Frequenz f besteht über die<br />
<strong>Licht</strong>geschwindigkeit c (c0 Vakuumlichtgeschwindigkeit 2,998 ˙10 8 ms -1 ).<br />
λ =<br />
c<br />
f<br />
Den Wellenlängen können Farben, die Spektralfarben, zugeordnet werden. Der Bereich des sichtbaren<br />
<strong>Licht</strong>es reicht von 450 nm als blau bis 630 nm als rot. Grün hat eine Wellenlänge von 530 nm. Kürzere<br />
Wellenlängen als 400 nm sind nicht mehr sichtbar und werden als ultra-violett bezeichnet. Wellenlängen<br />
über 780 nm sind ebenfalls nicht mehr sichtbar und werden als infra-rot bezeichnet. Noch größere<br />
Wellenlängen werden vom menschlichen Körper als Wärme wahrgenommen.<br />
Die Erzeugungsprozesse für elektromagnetische Strahlung unterscheiden sich je nach Frequenzbereich der<br />
Schwingung. Für elektromagnetische Wellen im Radio- und Mikrowellenbereich werden elektrische<br />
Schwingkreise eingesetzt. Im sichtbaren Bereich entsteht die Strahlung vorwiegend durch Emissionsprozesse<br />
der Atome oder Molekühle. Die Anregung der Elektronen erfolgt hier in den äußeren Elektronenschalen.<br />
Erfolgt eine Anregung der inneren Elektronenschalen so liegt die emittierte Strahlung im Röntgen oder γ<br />
Bereich.<br />
Die Anregung der Atome kann auch durch Temperatur erfolgen. Wie aus der tägliche Beobachtung bekannt<br />
<strong>ist</strong> strahlen heiße Objekte und geben somit <strong>Licht</strong> ab. Umso heißer die Objekte sind umso mehr Strahlung<br />
liegt im sichtbaren Bereich 7 . Diese Art von Strahlern nennt man Temperaturstrahler. Ihre<br />
Strahlungsintensität steigt mit T 4 und ihr Strahlungsmaximum verschiebt sich mit fallender Temperatur zu<br />
immer tieferen Frequenzen. Ein typischer Vertreter dieser Strahler <strong>ist</strong> die vorwiegend im infra-roten<br />
5 Durch das von Albert Einstein gefundene Masse- Energieäquivalent der allgemeinen Relativitätstheorie <strong>ist</strong> dem<br />
Photon jedoch eine Masse zuzuordnen. Dies führt innerhalb von Gravitationsfelder zur Ablenkung des <strong>Licht</strong>s von<br />
seiner geradlinigen Bahn.<br />
6 Der Bereich der elektromagnetischen Strahlung umfaßt ungefähr einen Bereich von 50 Oktaven, von diesen <strong>ist</strong> dem<br />
menschlichen Auge nur eine einzige zugänglich. Im engeren Sinn des Wortes wird nur diese eine Oktav von 390nm ...<br />
770nm als <strong>Licht</strong> bezeichnet.<br />
7 Bei ungefähr 6000°C liegt das Maximum der abgegebenen Strahlung im sichtbaren Bereich. Die Sonne hat eine<br />
Oberflächentemperatur von ~ 5800K. Das menschliche Auge hat somit seine maximale Empfindlichkeit im Bereich der<br />
maximalen Strahlungsintensität der Sonne.<br />
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strahlende Glühbirne. Der Glühdraht (doppelte Wolframwendel) wird bei der Glühbirne bis auf ~2000°C<br />
aufgeheizt und zeigt sein Strahlungsmaximum somit im nahen<br />
Infra-rot.<br />
Die genaue Spektralverteilung der Temperaturstrahler <strong>ist</strong> mit der<br />
klassischen Physik nicht berechenbar. Erst Max Plank konnte mit<br />
Hilfe der Quantentheorie für dieses Problem eine Lösung finden.<br />
Abb. <strong>1.</strong>3. Spektrum des Temperaturstrahlers <strong>–</strong> Grau: Sichtbare Bereich.<br />
Zusammenfassen läßt sich festhalten, jeder Körper dessen Oberflächentemperatur über dem absoluten<br />
Nullpunkt liegt gibt an seine Umgebung Strahlung ab. Die Stärke der Strahlung und das Intensitätsmaximum<br />
läßt sich nur über die Quantentheorie berechnen. Die Emission und Absorption von elektromagnetischer<br />
Strahlung (<strong>Licht</strong>) erfolgt im Atom immer durch Quantensprünge. Die Strahlungsemission im Atom <strong>ist</strong> im<br />
allgemeinen ein spontaner 8 Prozeß.<br />
Im Bereich der Sensorik werden im allgemeinen breitbandige <strong>Licht</strong>quellen (überdecken den gesamten<br />
sichtbaren Bereich) eingesetzt. Eine Ausnahme bilden hier Laserquellen, diese sind extrem schmalbandig<br />
(emittieren auf einer oder mehrerer Linien) und können somit über ihre Wellenlänge charakterisiert werden.<br />
Wird der Bereich des Spektrums um das sichtbare <strong>Licht</strong> 9 gedehnt so ergibt sich folgendes Bild.<br />
Abb. <strong>1.</strong>4. Elektromagnetisches Spektrum in der Umgebung des sichtbaren <strong>Licht</strong>es.<br />
Im allgemeinen wird im Rahmen der Optik zwischen den absoluten Strahlungsgrößen (Index E) die, die<br />
Eigenschaften des Strahlungsfeldes objektiv wiedergeben und den auf die Empfindlichkeit des menschlichen<br />
Auges angepaßten photometrischen Größen unterschieden. Die von der Oberfläche des strahlenden Körpers<br />
ausgehende Energie wird mit WE bezeichnet. Die abgestrahlte oder aufgenommene Le<strong>ist</strong>ung ergibt sich als<br />
Strahlungsfluß ΦE.<br />
8 Der Prozeß heißt spontan, da es sich nicht vorhersagen läßt , wann die Emission erfolgen wird. Es lassen sich<br />
lediglich mittlere Verweilzeiten in einem Angeregten Zustand angeben.<br />
9 Das Spektrum des sichtbaren <strong>Licht</strong>es umfaßt den Bereich von 660nm (Rot) bis 420nm (Violett) mit 540nm als Grün.<br />
Im allgemeinen wird nicht die Frequenz des <strong>Licht</strong>es angegeben sondern dessen Wellenlänge. Der Bereich des<br />
sichtbaren <strong>Licht</strong>es liegt bei 600 ... 800THz.<br />
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W E<br />
Φ E =<br />
t<br />
mit t als der Zeit.<br />
Die auf eine Empfängerfläche bezogene eingestrahlte Le<strong>ist</strong>ung nennt man Bestrahlungsstärke EE.<br />
E<br />
Φ<br />
E<br />
E = mit AE als strahlungsselektive Fläche des Empfängers in m<br />
AE<br />
2 .<br />
Werden photometrische 10 Größen verwendet so müssen diese über die<br />
wellenlängenabhängige Helligkeitsempfindung V(λ) des menschlichen<br />
Auges umgerechnet werden. Diese errechnet sich aus dem Quotient der<br />
physiologischen Größe <strong>Licht</strong>strom L und der physikalischen Größe<br />
Strahlungsfluß ΦE und erreicht bei 555nm (grün) ihren Maximalwert. Dieser<br />
entspricht absolut einem Wert von 680 Lumen/Watt. Für alle anderen<br />
Wellenlängen entspricht ein Strahlungsfluß von 1W einem <strong>Licht</strong>strom<br />
kleiner als 680 Lumen. Eine Übersicht über Strahlungs- und photometrische Größen gibt folgende Tabelle:<br />
2. Optische Sensoren<br />
Abb. <strong>1.</strong>5. <strong>Physikalische</strong> Strahlungsgrößen <strong>–</strong> physiologische Größen (Fotometrie).<br />
Optische Halbleitersensoren stellen ein immer wichtiger werdendes Segment innerhalb der Sensorik dar. In<br />
viele Fällen werden optischer Sensor und Auswerteelektronik auf einem Chip integriert. Die Sensoren<br />
werden in verschiedene Wirkprinzipien eingeteilt und detektieren je nach spektraler Empfindlichkeit eine<br />
Quelle vom infrarotem (IR) bis ultravioletten (UV) Bereich. Am weitesten verbreitet als Basismaterial für die<br />
Fertigung optischer Sensoren <strong>ist</strong> Si 11 aber auch andere Halbleitermaterialien wie GaAs haben in der Sensorik<br />
große Bedeutung.<br />
2.<strong>1.</strong> Photowiderstände<br />
Viele Materialien zeigen einen mit der Beleuchtungsstärke variierenden ohmschen Widerstand 12 . Für<br />
Fotowiderstände (Fotoleiter) werden Materialien mit möglichst kleinem Bandabstand gewählt (CdS oder<br />
10 In der Fotometrie wird das <strong>Licht</strong> nicht nach seiner Energie oder Le<strong>ist</strong>ung bewertet, sondern die<br />
Helligkeitsempfindung des menschlichen Auges zugrunde gelegt. Diese <strong>ist</strong> aber stark wellenlängenabhängig.<br />
11 Der Bandabstand beträgt für Si ~1 eV. Für Anwendungen bei langwellige IR Strahlung kann Si auf Grund seines<br />
großen Bandabstandes nicht angewendet werden. Es muß hier auf andere Halbleitermaterialien mit geringerem<br />
Bandabstand ausgewichen werden.<br />
12 Die Theorie hinter diesem Effekt <strong>ist</strong>, das alle diese Materialien halbleitend sind und durch die eingestrahlte Energie<br />
Elektron Loch Paare generiert werden die für den Stromtransport zur Verfügung stehen. Auf Grund der<br />
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PbSe). Auf Grund der durch die Einstrahlung der <strong>Licht</strong>quanten erzeugten Ladungsträger fällt 13 bei allen<br />
photoempfindlichen Materialien der Ohmsche Widerstand stets mit der Beleuchtungsstärke.<br />
Die me<strong>ist</strong> verbreitetste Form der photoleitenden Zelle <strong>ist</strong> die CdS Zelle. Diese wird oft auch als LDR (Light<br />
Dependend Res<strong>ist</strong>or) bezeichnet. Um die Zelle gegen Umgebungseinflüsse zu isolieren wird diese stets in<br />
transparenten Kunststoff eingegossen.<br />
Abb. 2.<strong>1.</strong> LDR Prinzipieller Aufbau (A), Kennlinie (B) und Bauform mit Symbol (C).<br />
Die Zellen sind sowohl mechanisch als auch elektrisch sehr widerstandsfähig. Die elektrische Verlustle<strong>ist</strong>ung<br />
PV liegt im Bereich bis 500mW. Die Widerstandsschicht wird zur Erhöhung des ohmschen Widerstands in<br />
Mäanderform aufgebracht. Der Dunkelwert des Widerstands liegt typ. Weise im Bereich 10MΩ und fällt bei<br />
Beleuchtung auf einige Ohm (50Ω ... 1k). Der Widerstandsverlauf <strong>ist</strong> stark nicht linear.<br />
Abb. 2.2. Daten eines typ. LDRs <strong>–</strong> ORP 12 (A), Anwendungsschaltung (B).<br />
Die Ansprechzeiten von Photowiderständen liegen im Bereich von einigen 100ms. Diese langen<br />
Ansprechzeiten verhindern einen sinnvollen Einsatz bei jeder Art von Signalübertragung.<br />
Hauptanwendungen von LDRs liegen im Bereich der Brandmeldetechnik. LDRs können auch, auf Grund<br />
ihrer Widerstandsnatur, direkt mit Wechselspannung betrieben werden. Es bieten sich hierdurch sehr<br />
einfache und kostengünstige Möglichkeiten von netzbetriebenen Sensoren im Bereich des Brandschutzes an.<br />
Für weiter Information über Photowiderstände siehe auch:<br />
Absoptionskante <strong>ist</strong> ein gewisses Maß an Energie notwendig um dieses Elektron Loch Paar zu erzeugen. Liegt die<br />
Energie unterhalb der Absorptionskante so erhöht sich die Leitfähigkeit des Materials nicht (kann zu Schwierigkeiten<br />
der Detektion im langwelligen IR führen).<br />
13 Die eingestrahlten <strong>Licht</strong>quanten erzeugen Elektron Loch Paare die, die Leitfähigkeit des Materials erhöhen. Dieser<br />
Mechanismus ex<strong>ist</strong>iert bei allen phototsensitive Bauelementen <strong>–</strong> es gibt deshalb auch keine Sensoren deren<br />
Leitfähigkeit mit steigen Strahlungsintensität abnimmt.<br />
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http://www.epemag.com/passives.pdf<br />
http://www.techitoutuk.com/Contents/electronics/pdf/ORP12%2058-0132.pdf<br />
2.2. Si Photodiode, Phototrans<strong>ist</strong>or<br />
Im Gegensatz zum Photowiderstand fällt bei der Photodiode das einfallende <strong>Licht</strong> auf einen in Sperrichtung<br />
gepolten (vorgespannten) PN Übergang. Durch das einfallende <strong>Licht</strong> werden wieder Elektron Loch Paare<br />
erzeugt die zu einem Sperrstrom führen. Dieser Sperrstrom <strong>ist</strong> über eine Bereich von über 8<br />
Zehnerpotenzen linear zum einfallenden <strong>Licht</strong>strom. Der Sperrstrom liegt, je nach einfallenden <strong>Licht</strong> in der<br />
Größenordnung von pA bis mA. Der Sperrstrom der bei völlig abgedunkelter Photodiode fließt wird als<br />
Dunkelstrom 14 bezeichnet.<br />
Gegenüber Photowiderständen weisen Si Photodioden wesentlich kürzere Schaltzeiten (200ns ... 1,5µs) auf,<br />
die eine Detektion von Signalfrequenzen bis in den Videobereich 15 erlauben (50MHz). Die Empfindlichkeit<br />
liegt im Bereich von 20 ... 200 nA/lx.<br />
Abb. 2.3. Aufbau und Kennlinie einer Fotodiode (A), Prinzip Fototrans<strong>ist</strong>or (B), lateral Photodiode (C).<br />
Bei Phototrans<strong>ist</strong>oren <strong>ist</strong> der Basis Emitter Übergang als strahlungsempfindliche Diode ausgeführt.<br />
Phototransitoren zeigen eine um einen Faktor 10 3 erhöhte Empfindlichkeit (1µA/lx), aber auch wesentlich<br />
länger Schaltzeiten.<br />
Interessante Anwendungen ergeben sich aus lateralen Photodioden. Diese könne als Positionssensor zur<br />
Erfassung der geometrischen Lage x eines <strong>Licht</strong>punktes verwendet werden. Je nach Lage x des <strong>Licht</strong>punktes<br />
verteilt sich der induzierte Photostrom proportional auf die beiden Photodioden. Diese Bauform kann als<br />
Alternative zu Photodiodenarrays verwendet werden und es können ohne Probleme Auflösungen im Sub µ<br />
Bereich erreicht werden. Die Lateraldioden sind nicht nur auf den Einsatz in einer Dimension begrenzt, das<br />
Funktionsprinzip läßt sich auch auf zwei Dimensionen anwenden. Anwendungsbereiche sind der<br />
Werkzeugmaschinenbau und die Präzisionsmeßtechnik.<br />
14 Der Dunkelstrom liegt je nach Bauart im Bereich fA bis pA und <strong>ist</strong> ein Fehlgröße. Der Dunkelstrom <strong>ist</strong> weiters noch<br />
von der Vorspannung (Sperrspannung) der Photodiode abhängig und steigt mit steigender Sperrspannung auf Grund<br />
von Stoßionisation im PN Übergang. Der geringste Dunkelstrom ergibt sich hiermit bei Betrieb der Photodiode im<br />
virtuellen Nullpunkt (US = 0).<br />
15 Wesentlich kürzere Schaltzeiten lassen sich mit PIN Dioden erreichen. Hier wird innerhalb des PN Überganges noch<br />
eine intrinsische (eigenleitende) Schicht eingebaut. Dies vermindert die Sperrschichtkapazität wesentlich und gestattet<br />
Signalfrequenzen bis in den GHZ Bereich (Telekom und optische Datenübertragung).<br />
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Abb. 2.4. Schaltungstechnik für Fotodiode ohne (A), mit Sperrspannung (B), Präzisionsaufbau mit Guarding (C).<br />
Obige Abbildung illustriert drei Möglichkeiten zur Beschaltung von Photodioden. Im Fall (A) wird die<br />
Photodiode ohne Sperrspannung betrieben und es ergibt sich hierdurch der maximal kleinste Sperr- oder<br />
Dunkelstrom, weiters <strong>ist</strong> das Rauschverhalten der Photodiode minimal. Durch den Betrieb der Diode mit<br />
Sperrspannung (B) wird die Sperrschichtkapazität CS verkleinert und hierdurch die nutzbare Bandbreite<br />
vergrößert. Für die Photodiode kann allgemein folgendes Ersatzschaltbild 16 verwendet werden:<br />
Abb. 2.5. Ersatzschaltbild für Photodioden.<br />
Die Kleinheit der Photoströme (einige zehn fA bis zu einige µA) bedingt layoutmäßige Schwierigkeiten<br />
durch Kriechströme (diese können ohne weitere Vorsichtsmaßnahmen um einige Zehnerpotenzen größer sein<br />
als der Photostrom). Der einfachste Weg dies zu umgehen besteht in der Möglichkeit um die beiden<br />
Eingänge des OPVs und die Photodiode selbst ein Schutzring <strong>–</strong> Guard ring <strong>–</strong> zu legen (Leiterschleife die<br />
mit dem Bezugspotential <strong>–</strong> typ. GND verbunden <strong>ist</strong>). Eine Schaltungsentwurf mit Kompensation der<br />
Biasströme und guarding zeigt (C). Über den Schalter S sind verschiedene Verstärkungen einstellbar.<br />
Auf Grund der immensen Variation des Photostromes 17 (bis zu 9 Zehnerpotenzen) wird die Ausgangsgröße<br />
des OPVs oft logarithmiert. Dies kann durch Verwendung einer Diode oder eines Trans<strong>ist</strong>ors im<br />
Gegenkopplungszweig einfachst erreicht werden (Siehe auch Meßtechnik <strong>–</strong> Logarithmierer).<br />
2.3. Bildsensoren<br />
Werden mehrere Photodioden (Pixel <strong>–</strong> Picture x Elements) auf einem Chip in matrixform intergriert so<br />
spricht man von Bildsensoren. Werden diese Bildelemente mit Hilfe von ladungsgekoppelten Baugruppen<br />
16 Der innere Shuntwiderstand RS der Photodiode we<strong>ist</strong> im allgemeine Wert von einige zehn GΩ auf. Die<br />
Sperrschichtkapazität liegt im Bereich einiger pF (10 .. 50pF) kann aber durch die Wahl einer Sperrspannung im<br />
Bereich 5V ... 20V noch wesentlich verkleinert werden. RB <strong>ist</strong> im allgemeinen bedeutungslos.<br />
17 Ist es notwendig das Rauchverhalten und den Dunkelstrom zu minimieren so kann die Photodiode auch durch den<br />
Einsatz von Peltierelementen gekühlt werden. Dies findet vor allem in der Astronomie in Zusammenhang mit<br />
Bildaufnehmern (CCDs) oft Anwendung<br />
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ausgelesen so werden diese als CCD (Charged Coupled Devices) bezeichnet. Die Umsetzung des<br />
Photonenstromes in elektrische Ladungsträger kann wieder über PN Übergänge <strong>–</strong> Photodioden oder über<br />
Photokapazitäten erfolgen.<br />
Abb. 2.6. Aufbau eines Pixels über Photodiode (A) oder Photokapazität (B).<br />
Die durch den <strong>Licht</strong>einfall induzierten Elektron Loch Paare werden im Fall der Photodiode durch die<br />
angelegte Sperrspannung getrennt und es entwickelt sich ein Photostrom. Dieser wird über eine gewisse<br />
Zeitspanne in einer Kapazität aufintegriert <strong>–</strong> gespeichert um die Empfindlichkeit des Sensors zu erhöhen. Im<br />
Falle der Photokapazität wird durch die positive Gatespannung eine Inversionsschicht erzeugt. Durch das<br />
elektrische Feld innerhalb dieser Inversionschicht werden die Ladungsträger ebenfalls getrennt und innerhalb<br />
der Schicht <strong>–</strong> Photokapazität gespeichert.<br />
Die lichtinduzierten Ladungsmengen werden entweder durch zeilen- und spaltenweises adressieren oder über<br />
CCD Ketten ausgelesen. Typische Größen für CCD Bildsensoren liegen im Bereich 1024 x 1024 bis zu<br />
7168 x 9216 Pixel (66 Mega Pixel).<br />
Abb. 2.7. Aufbau eines Bildsensors <strong>–</strong> Pixelweise Addressierung (A) oder CCD Elemente (B).<br />
Das Auslesen der Matrixstruktur kann einerseits über zeilen- und spaltenweise Addressierung erfolgen oder<br />
die Bildinformation wird zeilenweise aus dem Array geschoben <strong>–</strong> analoges Schiebereg<strong>ist</strong>er (CCD).<br />
Beim CCD werden die, in den einzelnen Photokapazitäten gespeicherten Ladungsmengen pro Taktimpuls<br />
um eine Stelle im Array weiter geschoben. Ausgangsseitig ergibt sich damit ein zeitliches Abbild der<br />
optischen Information, wobei das Ausgangssignal proportional zum einfallenden <strong>Licht</strong>strom <strong>ist</strong>. Die<br />
Weiterverarbeitung kann analog oder digital erfolgen. Das Auslesen der Bildinformation erfolgt somit<br />
zeilenweise. Nach dem Auslesen werden die einzelnen Photokapazitäten wieder gelöscht und die<br />
Speicherung des <strong>Licht</strong>flusses startet wieder.<br />
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3. Laser<br />
Die Kombination von <strong>Licht</strong>verstärkung und stimulierter Emission von Strahlung beschreibt die beiden<br />
Grundprinzipien des Lasers <strong>–</strong> LASER als Kunstwort steht für Light Amplification by Stimulated Emission<br />
of Radiation. Der Laser beruht auf dem gleichen Funktionsprinzip wie der zuvor erfundene MASER 18 . Als<br />
der Laser 1960 erfunden wurde bezeichnete man ihn als „optischen MASER“. Der Laser wirkt als Oszillator<br />
und Verstärker für monochromatisches <strong>Licht</strong> 19 . Die ersten grundlegenden Ideen zur Erzeugung von<br />
Laserstrahlung durch stimulierte Emission gehen auf Einstein zurück der auch die theoretischen <strong>Grundlagen</strong><br />
für eine stimulierte Emission durch Inversion der Besetzungswahrscheinlichkeiten der Energiezustände im<br />
Atom beschrieb 20 .<br />
Abb. 3.<strong>1.</strong> Spontane Emission, Absoption und stimulierte Absorption.<br />
Der Wellenlängenbereich in dem Laserstrahlung verfügbar <strong>ist</strong> umfaßt 15 Oktaven 21 von 0,1µm bis zu rund<br />
3mm. Die Le<strong>ist</strong>ungen der verschieden Laser liegen je nach Anwendungsfall im µW Bereich (CD Spieler,<br />
Vermessung, Entfernungsbestimmung) bis zu TW (<strong>Grundlagen</strong>forschung, Fusionslaser und Materialbearbeitung).<br />
Die Strahlung eines Laser <strong>ist</strong> me<strong>ist</strong> in einem sehr engen Strahl gebündelt, der sich auf die D<strong>ist</strong>anz nur äußerst<br />
gering aufweitet 22 . Dies <strong>ist</strong> vor allem in der Kommunikations- und Vermessungstechnik von Bedeutung (Die<br />
Aufweitung des Laserstrahles beträgt durchschnittlich auf einer Entfernung von 100m ungefähr 3cm <strong>–</strong> bei<br />
einer Wellenlänge λ = 600nm).<br />
Ein besonderes Kennzeichen der Laserstrahlung <strong>ist</strong> deren monochromatischer Charakter. Die im sichtbaren<br />
Bereich liegende emittierte Strahlung zeigt Bandbreiten von 1MHz bis zu 1GHz. Die entsprechenden<br />
Bandbreiten liegen im Bereich von 10 -6 bis 10 -9 . Laser sind somit extrem schmallbandige Resonatoren 23 .<br />
Vergleicht man eine Laserquelle mit einer konventionellen Strahlungsquellen, so erreichen Laserquellen<br />
enorme spektrale Le<strong>ist</strong>ungsdichten (durchschnittlich 10W / MHz). Einer thermische Strahlungsquelle<br />
müßte eine Temperatur von 10 7 K aufwiesen um die gleiche spektrale Le<strong>ist</strong>ungsdichte zu erreichen. Ein<br />
18<br />
Microwave Amplification by Stimulated Emission of Radiation. Die Maserstrahlung liegt als im Mikrowellenbereich<br />
(Wellenlängen liegen im Bereich ~100µm)<br />
19 Der erste erfolgreiche Versuch Laserstrahlung zu erzeugen wurden am 7. Juli 1960 von T. Maiman am Hughes<br />
Laboratory in Malibu, Kalifornien durchgeführt. Als laseraktives Material setzte Maiman einen an beiden Enden<br />
verspiegelten Rubinstab (Cr dotiertes Al2O3) ein. Die Pumpenergie lieferte eine spiralförmig um den Rubinstab<br />
angebrachte Entladungslampe.<br />
20 Durch stimulierte Emission sollte es möglich sein räumlich als auch zeitlich kohärente Strahlung zu erzeugen. Die<br />
Idee war, daß ein Atom durch ein kollidierendes Photon zur Emission eines Photons angeregt werden könnte. Dieses<br />
emittierte Photon wäre vom kollidierenden Photon nicht zu unterscheiden. (Gangunterschied der Wellen nahezu Null).<br />
Als notwendige Voraussetzung für diese stimulierte Emission <strong>ist</strong> aber eine Inversion der Besetzungswahrscheinlichkeiten<br />
im Lasermedium notwendig. Dies bedeutet, daß mehr Atome im angeregten Zustand als im Grundzustand<br />
vorhanden sein müssen um die Laserreaktion auslösen zu können und die Kettenreaktion in gang zu halten.<br />
21 Zum Vergleich das sichtbare Spektrum reicht von 370 ... 750nm <strong>–</strong> umfaßt also knapp eine Dekade.<br />
22 Die Aufweitung des Laserstrahles erfolgt durch die unvermeidbaren Beugungseffekte in der Atmosphäre.<br />
23 Es sind bereits Laser mit einer Bandbreite von 1Hz konstruiert worden (hochstabilisierte Gaslaser). Diese Laser<br />
erreichen somit eine spektrale Reinheit von 10 -15 und eignen sich hervorragen als Zeit- oder Frequenznormale.<br />
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anderes wichtiges Kennzeichen der Laserstrahlung <strong>ist</strong> der hohe Fokusierbarkeit. So gelingt es die<br />
Laserstrahlung auf eine Fleck in der Größenordnung λ 2 zu fokusieren. Die Strahlungsintensität erreicht<br />
hierbei Werte von bis zu 1GW/cm 2 = 10TW/m 2 . Die hierbei im Brennpunkt auftretenden elektrischen<br />
Feldstärken liegen im Bereich 60GV/m.<br />
Laser können einerseits im Dauerstrich betrieben werden <strong>–</strong> cw lasers <strong>–</strong> diese emittieren streng harmonische<br />
Wellen mit konstanter Amplitude könne aber auch frequenz- (FM) als auch amplitudenmoduliert (AM)<br />
werden.<br />
Anderseits können Laser im Pulsbetrieb <strong>–</strong> pulsed lasers <strong>–</strong> Pulslängen von ~ 10fs 24 erzeugen und liegen somit<br />
3 ... 4 Zehnerpotenzen unter der Ansprechzeit (response time) konventioneller industrieller Elektronik. Laser<br />
sind somit eine völlig neuartige Strahlenquelle und emittieren monochromatische kohärente<br />
elektromagnetischer Strahlung (sichtbares <strong>Licht</strong>).<br />
Die prinzipielle Funktionsweise eines Rubinlaser soll anhand nachfolgender Abbildung kurz erläutert<br />
werden. Um das lasern in Gang zu bringen müssen zwei Grundbedingungen erfüllt sein. Einerseits müssen<br />
genug Atome im angeregten Zustand vorhanden sein (Besetzungsinversion), anderseits muß die<br />
Wahrscheinlichkeit für stimulierte Emission hoch genug liegen (Wahrscheinlichkeit des Stoßes eines<br />
Photons mit einem angeregten Atom). Um die Atome in einen angeregten Zustand zu versetzten muß dem<br />
laseraktiven Medium Energie zugeführt werde. Diese Pumpenergie wird dem Rubinlaser in Form von <strong>Licht</strong><br />
aus einer Entladungslampe zugeführt. Die Cr Atome werden hierdurch in den angeregten Zustand <strong>–</strong><br />
Pumpniveau <strong>–</strong> versetzt und fallen anschließend spontan in einen metastabilen Zustand 25 (Verweilzeiten von<br />
einigen ms) zurück.<br />
Abb. 3.2. Prinzipieller Aufbau eines Lasers <strong>–</strong> laseraktives Medium, Spiegel und Pumpquelle.<br />
Dieser metastabile Zustand <strong>ist</strong> der Laserausgangszustand. Sind genügen Atome im metastabilen Zustand so<br />
kann eine Besetzungsinversion erreicht werden. Dies bedeutet, daß mehr Atome im metastabilen Niveau<br />
vorhanden sind als im Grundzustand. Ein spontan emittiertes Photon kann jetzt eine Kettenreaktion auslösen<br />
in deren Verlauf alle Atome aus dem metastabilen Niveau über stimulierte Emission in den Grundzustand<br />
24 Ein <strong>Licht</strong>puls mit einer Dauer ∆t von 10fs hat eine Länge l von 3µm. Mit C0 = 3·10 8 m ergibt sich die Länge l zu:<br />
8<br />
− 15<br />
l = c ∆ t = 3 ⋅ 10 10 ⋅ 10 = 3 µ m<br />
0<br />
Ein <strong>Licht</strong>strahl von 3µm Länge kann nicht mehr im eigentlichen Sinn des Wortes <strong>Licht</strong>strahl gelten, sondern sollte<br />
besser als dünner Film elektromagnetischer Anregung bezeichnet werden (Die Zone der Anregung pflanzt sich mit<br />
<strong>Licht</strong>geschwindigkeit fort). Wird das Spektrum dieses extrem kurzen Impulses betrachtet so ergibt sich durch Fourier<br />
eine notwendige Bandbreite im Bereich von 50THz. In der Impulslänge von 3µm sind lediglich 5 optische<br />
Wellenlängen enthalten (λ = 600nm) und die gesamte Energie des Impulses wird von den Photonen diese Pakets<br />
transportiert.<br />
25 Das Vorhandensein eines metastabilen Zustandes <strong>ist</strong> ein notwendige Voraussetzung für das lasern. Fallen die Atome<br />
sofort wieder in das Ursprungsniveau zurück kann sich keine Besetzungsinversion aufbauen und auch keine<br />
Laserfunktion auftreten.<br />
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zurückfallen. Um die Kettenreaktion in Gang zu bringen muß die Wahrscheinlichkeit der Kollision eines<br />
emittierten Photons mit anderen angeregten Atomen erhöht werden. Dies wird durch Spiegeln 26 erreicht, die<br />
das emittierte Photon wieder in das laseraktive Medium zurückwerfen (fokusieren).<br />
Abb. 3.3. Funktionsprinzip des Pumpprozesses <strong>–</strong> Besetzungsinversion.<br />
Die emittierten Photon durchlaufen somit mehrmals des laseraktive Medium und initiieren durch Stöße mit<br />
angeregten Atomen wieder stimulierte Enission. Diese Kettenreaktion läuft so lange, bis keine Atome mehr<br />
im metastabilen Niveau vorhanden sind. Soll ein kontinuierlicher Laserbetrieb erreicht werden, so muß durch<br />
Pumpen die Besetzungswahrscheinlichkeit des metastabilen Niveaus konstant gehalten werden 27 .<br />
Einer der beiden Spiegeln <strong>–</strong> der Auskoppelspiegel <strong>–</strong> <strong>ist</strong> teildurchlässig um die Laserstrahlung auszukoppeln.<br />
Der Laser besteht somit aus vier grundlegenden Einheiten:<br />
● Energieversorgung <strong>–</strong> Im allgemeinen eine elektronisches Netzteil für die Versorgung der<br />
Entladungslampen. Bei Halbleterlaser einfach eine Spannungsquelle.<br />
● Pumpeinheit <strong>–</strong> Diese führt dem laseraktiven Medium die Energie zu, die notwendig <strong>ist</strong> um die<br />
Atome in das Laserausgangsniveau zu heben. Laser können optisch, über HF Strahlung oder direkt<br />
über einen pn Übergang gepumpt werden.<br />
● Laseraktives Medium <strong>–</strong> Das Medium das die Laserstrahlung durch stimulierte Übergänge erzeugt.<br />
Notwendig <strong>ist</strong> das Vorhandensein eines meatstabilen Zustandes als Laserausgangsniveau. Das<br />
Lasermedien kann fest (Rubin, Halbleiter), flüssig oder gasförmig 28 (He-Ne, CO2) sein.<br />
● Optischer Resonator <strong>–</strong> Optischer Resonator in dem das laseraktive Medium eingeschlossen <strong>ist</strong>.<br />
Besteht aus zwei Spiegeln von denen einer im allgemeinen teildurchlässig (zur Auskopplung der<br />
Laserstrahlung) <strong>ist</strong>.<br />
Laserstrahlung unterscheiden sich von der Strahlung thermischer Quellen durch ihr hohes Maß an<br />
Kohärenz 29 . Werden die Strahlen einer kohärenten Quelle gespalten und anschließend mit einem gewissen<br />
26 Der einfachste Laserresonator besteht aus dem laseraktiven Medium und zwei planparallelen Spiegeln (Fabry Perot<br />
Typ). Es sind aber auch andere Spiegelgeometrien gebräuchlich.<br />
27<br />
Auf Grund der Art der Zufuhr der Pumpenergie über <strong>Licht</strong> wird der Rubinlaser auch als optisch gepumpter Laser<br />
bezeichnet.<br />
28<br />
Der am weitesten verbreitetste Lasertype <strong>ist</strong> der He-Ne Laser für Le<strong>ist</strong>ungen im Bereich einiger mW. Standardlaser<br />
in der Vermessung und Positionsbestimmung (Laserp<strong>ist</strong>olen). In der Materialbearbeitung wird vorwiegend der CO2<br />
Laser im Bereich einiger 100W eingesetzt.<br />
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Laufzeitunterschied wieder überlagert so zeigen sich typische Interferenzmuster. Als Kohärenzlänge<br />
bezeichnet man die maximale Weglängendifferenz zwischen den beiden Strahlen, bei der noch die<br />
Interferenzmuster zu beobachten sind.<br />
Abb. 3.4. Angeregtes Atomsystem (AS) bei spontaner (oben) und stimulierter Emission (unten) <strong>–</strong> Besetzungsinversion.<br />
<strong>1.</strong> Halbleiterlaser<br />
Halbleiterlaser sind Festkörperlaser als laseraktives Medium wird ein Halbleiterkr<strong>ist</strong>all verwendet. Erste<br />
Realisierungen gehen auf das Jahr 1962 zurück und haben heute durch Fortschritte in der<br />
Halbleitertechnologie immer mehr an Bedeutung erlangt (CD Player, Laserdrucker, Telekommunikation <strong>–</strong><br />
optische Glasfasernetzte, Vermessung, Bar Code Scanner und IR Beobachtungsgeräte). Halbleiterlaser sind<br />
sowohl für den kontinuierlichen als auch gepulsten Betrieb verfügbar. Je nach verwendetem Halbleiter liegt<br />
die emittierte Strahlung im UV bis zum IR (320nm ... 32µm).<br />
Halbleiterlaser unterscheiden sich nicht entscheidend von Leuchtdioden, haben aber planparallele<br />
Schnittflächen die verspiegelt sind und somit den optischen Resonator bilden. Im Halbleiterlaser wird die<br />
Besetzungsinversion durch Stromleitung <strong>–</strong> Ladungsträgerinjektion in den pn Übergang erreicht (wird somit<br />
elektrische gepumpt). Die stimulierte Emission erfolgt als Rekombinationsstrahlung im pn Übergang der<br />
Halbleiterdiode.<br />
Halbleiterlaser zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:<br />
● Hoher Wirkungsgrad bis zu 10%.<br />
● Einfache Anregung durch direkte Umwandlung elektrischer Energie in kohärente Strahlung.<br />
● Einfachste Modulation über den zugeführten Strom bis in GHz Bereich.<br />
● Kleinste Abmessungen (< 0.5mm) und mechanische Stabilität.<br />
● Hohe Lebensdauer bis 10 8 Stunden und geringste Kosten (€5 ... €30).<br />
29 Für inkohärente <strong>Licht</strong>quellen gilt für die Intensitäten eine lineare Addition der Teilintensitäten. Wird eine Fläche<br />
durch eine Quelle mit der Intensität I1 beleuchten und anschließend mit einer anderen Quelle mit der Intesität I2, so<br />
ergibt sich bei gleichzeitiger Beleuchtung mit beiden Quellen die Intensität:<br />
I GES<br />
= I + I<br />
1<br />
2<br />
Für kohärente Strahlungsquelle gilt diese nicht, hier zeigen sich Interferenzmuster, je nach Weglängenunterschiede der<br />
Teilstrahlen.<br />
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Abb. 3.5. Halbleiterlaser.<br />
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4. Weiterführende Literatur<br />
/1/ C. Kittel, W.D. Knight, A:C: Helmholz, Berkeley Physik Kurs MECHANIK, Vieweg Braunschweig,<br />
Wiesbaden 1981<br />
/2/ H. Kuchling, Taschenbuch der Physik, Verlag Harry Deutsch, Frankfurt am Main 1979<br />
/3/ H. Hofmann, Das elektromagnetische Feld <strong>–</strong> Theorie und grundlegende Anwendungen, Verlag<br />
Springer, Wien New York1982<br />
/4/ G. Heyne, Elektronische Meßtechnik <strong>–</strong> Eine Einführung für angehende Wissenschaftler, Verlag R.<br />
Oldenbourg, München Wien 1999<br />
/5/ P. Kopacek, W. Washietl, Einführung in die Steuerungs- und Regelungstechnik, Verlag R.<br />
Oldenbourg, München Wien 1980<br />
/6/ M. Stöckl, K. H. Winterling, Elektrische Meßtechnik, B. G. Teubner, Stuttgart Wien 1978<br />
/7/ R. P. Patzelt, H. Schweinzer, Elektrische Meßtechnik, Zweite Auflage, Verlag Springer, Wien New<br />
York1996<br />
/8/ R. Lerch, Elektrische Meßtechnik - analog und digitale Verfahren, Verlag Springer, Wien New<br />
York1996<br />
/9/ John C. Morris, Analogue Electronics <strong>–</strong> Second edition, Arnold Publications, London Sydney<br />
Auckland 1999<br />
/10/ Gordeon McComb, The LASER cookbook, 88 practical projects, TAB books, Blue ridge summit,<br />
PA, 1988<br />
/11/ Wolfgang Schmusch, Elektronische Meßtechnik <strong>–</strong> Elektronik 6, Vogel Verlag und Druck GmbH,<br />
ISBN 3-8023-1769-6, Würzburg 4. Auflage 1998<br />
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