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2 NGZSPEZIAL<br />

AUF ZUR „EXPO REAL“ FREITAG 5. OKTOBER 2007<br />

„Markenzeichen Rhein-Kreis“<br />

➔ DIETER PATT Landrat des Rhein-Kreises Neuss<br />

Landrat Dieter Patt: „Spitzenplätze bei<br />

Standort-Rankings.“ FOTO: RHEIN-KREIS NEUSS<br />

Mit rund 450 000 Einwohnern<br />

gehört der Rhein-<br />

Kreis Neuss zu den größten<br />

Kreisen Deutschlands und ist einer<br />

der erfolgreichsten Wirtschaftsstandorte,<br />

der mit seinen acht Städten<br />

und Gemeinden zu den Top-<br />

Adressen in Deutschland zählt. Unser<br />

Rhein-Kreis Neuss hat sich zu einem<br />

Markenzeichen entwickelt und<br />

ist für viele ein Qualitätsbegriff, ein<br />

Synonym für Verlässlichkeit, Kompetenz<br />

und modellhafte Entwicklungen.<br />

Wir sind dem Beispiel der<br />

Wirtschaft gefolgt, haben uns als<br />

mittelstands- und serviceorientierte<br />

Verwaltung zertifizieren lassen und<br />

tragen danach als eine der ersten<br />

Verwaltungen in Deutschland das<br />

RAL-Gütezeichen. Unsere guten Zukunftschancen<br />

werden dem Rhein-<br />

Kreis Neuss immer wieder durch<br />

Spitzenplätze bei landes- und bundesweiten<br />

Standort-Rankings bestätigt.<br />

So auch jüngst im großen Städte-<br />

und Kreisvergleich der NGZ zur<br />

Wirtschaftskraft, bei dem wir in<br />

Nordrhein-Westfalen auf Platz 1 liegen.<br />

Auch was die Kaufkraft in NRW<br />

betrifft, mischt der Rhein-Kreis ganz<br />

vorn mit. Die Industrie- und Handelskammer<br />

Mittlerer Niederrhein<br />

bezeichnet den Rhein-Kreis stets als<br />

ihr Flaggschiff; mit über 50 Prozent<br />

verzeichnet unsere Wirtschaft die<br />

höchste Exportquote in der Region.<br />

So praktiziert der Rhein-Kreis<br />

Neuss für die Unternehmen seit Jahren<br />

ein internationales Netzwerk mit<br />

guten Beziehungen in die USA, nach<br />

Lateinamerika, China, Japan, Russland,<br />

Portugal, Polen, England und<br />

in die Niederlande. Das alles wird<br />

beachtet und führt zu Nachfragen –<br />

auch auf der „Expo Real“ –, was<br />

nachweislich zu neuen Ansiedlungen<br />

in unseren Städten und Gemeinden<br />

führt. Mit der engagierten<br />

Wirtschaftsförderung in unserer<br />

Kreisgemeinschaft schaffen wir die<br />

Voraussetzungen für die Ansiedlung<br />

neuer Unternehmen und eine intensive<br />

Bestandspflege der Betriebe vor<br />

Ort. Wir fördern die Kontakte der<br />

Unternehmen bei uns – auch auf internationaler<br />

Ebene – und geben<br />

Starthilfe bei Existenzgründungen.<br />

Wirtschaftsförderung im Sinne<br />

von Beschäftigungsförderung ist für<br />

uns Aufgabe von höchster Priorität.<br />

Dazu gehört auch die Präsenz auf<br />

der „Expo Real“, die als eine der führenden<br />

internationalen Fachmessen<br />

für Gewerbeimmobilien in Europa<br />

gilt. Dabei hat der Rhein-Kreis in<br />

München einiges vorzuweisen: Unseren<br />

Wirtschaftsstandort am Rhein<br />

mit seinen 28 000 Unternehmen – in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft zu<br />

Düsseldorf und Köln – zeichnet eine<br />

Vielzahl von Vorteilen aus, die in der<br />

zentralen Lage im Herzen Europas,<br />

der hervorragenden Erreichbarkeit,<br />

dem qualifizierten Arbeitskräftepotenzial,<br />

aber auch in den so genannten<br />

„weichen Standortfaktoren“ mit<br />

einer reichen Kulturlandschaft und<br />

hoher Lebensqualität liegen. Wir sagen<br />

unseren Unternehmen und allen<br />

neuen Interessenten: „Welcome<br />

im Rhein-Kreis Neuss!“<br />

„Neuss mit Erfolg präsentieren“<br />

➔ HERBERT NAPP Bürgermeister der Stadt Neuss<br />

Bürgermeister Herbert Napp: „Hohe Erwartungen.“<br />

FOTO: STADT NEUSS<br />

Nicht nur die Messe München<br />

und unsere Kollegen aus<br />

Düsseldorf gehen in diesem<br />

Jahr mit guten Erwartungen zur<br />

„Expo Real“. Auch ich setze hohe Erwartungen<br />

in die Präsentation unserer<br />

Projekte in der bayerischen Landeshauptstadt.<br />

Bereits in den zurückliegenden<br />

Jahren haben die<br />

Projektskizzen für die innenstädtischen<br />

A<strong>real</strong>e Rennbahn und Stadthafen<br />

auf der Messe große Beachtung<br />

gefunden. Mit den jetzt vorliegenden<br />

Planungen aus dem Hause<br />

HBM, der Stadthafen Neuss GmbH<br />

und der Werhahn KG gehen wir weit<br />

über das bisher Präsentierte hinaus.<br />

Erstmalig zeigen wir ein sehr konkretes<br />

Bild der zukünftigen Galopp-<br />

„Neue Projekte, neue Jobs“<br />

rennbahn. Insbesondere wurde eigens<br />

für die diesjährige „Expo“ der<br />

künftige Bürostandort an der Stresemannallee<br />

visualisiert und damit<br />

buchstäblich erlebbar gemacht. Der<br />

Betrachter wird das Gefühl haben, in<br />

der Mitte des Geschehens zu sein.<br />

Genau dieses Gefühl wollen wir den<br />

Investoren vermitteln, denn auf der<br />

Galopprennbahn in Neuss ist man<br />

in der Innenstadt, im Grünen und<br />

gleichzeitig in einem gut angebundenen<br />

internationalen Umfeld –<br />

wichtige Standortfaktoren auf dem<br />

internationalen Markt.<br />

Die Stadthafen Neuss GmbH hat<br />

in den letzten Monaten meine Vision<br />

vom Wachsen der Stadt ans Wasser,<br />

an den Hafen konsequent weiter<br />

verfolgt. Nicht nur das Haus am Pegel<br />

funktioniert als Paradebeispiel<br />

der angestoßenen Entwicklungen.<br />

Die Cretschmar-Hallen vis-à-vis<br />

werden jetzt deutlich und konkret in<br />

die Planung einbezogen und unmittelbar<br />

an die Innenstadt angebunden.<br />

Ein Modell, das sich durchsetzen<br />

lässt und sicher auf das Interesse<br />

von Investoren stoßen wird. Ebenso<br />

haben wir mit der Werhahn Immobilien<br />

KG die Planungen abge-<br />

In München trifft sich vom 8. bis 10. Oktober wieder, was in der Immobilienbranche Rang und Namen hat: Mit Projekten und Plänen, aber auch<br />

hohen Erwartungen im Gepäck reisen Delegationen des Rhein-Kreises und der Stadt Neuss zur „Expo Real“, der Fachmesse für Gewerbeimmobilien.<br />

VON FRANK KIRSCHSTEIN<br />

Das siebte Jahr steht ja eigentlich im<br />

Verdacht, verflixt zu sein – der<br />

Rhein-Kreis Neuss jedoch fährt mit<br />

ganz anderen Erwartungen zum<br />

siebten Mal zur „Expo Real“, der Internationalen<br />

Fachmesse für Gewerbe-Immobilien,<br />

nach München:<br />

„Wir sind zuversichtlich, ein gutes<br />

Ergebnis zu erzielen“, Landrat Dieter<br />

Patt sieht keinen Grund, warum<br />

die acht Städte und Gemeinden an<br />

Rhein und Erft nicht an die Messe-<br />

Erfolge der Vergangenheit anschließen<br />

sollten.<br />

Anfang Oktober schaut der Rhein-<br />

Kreis nach München – und das, so<br />

Patt, nicht nur, um sich für Architektur<br />

oder visionäre Pläne zu begeistern.<br />

Der Landrat formuliert das Ziel<br />

des Engagements bei Messen wie<br />

der „Expo Real“ zugespitzt: „Wir<br />

wollen nicht nur schöne Büroneubauten,<br />

sondern auch viele neue Arbeits-<br />

und Ausbildungsplätze.“<br />

Während sich die Stadt Neuss wie<br />

in den vergangenen Jahren am<br />

Stand „rheincity düsseldorf + partner“<br />

präsentiert, ist der Rhein-<br />

Kreis Neuss wieder am „Standort<br />

Niederrhein“ gemeinsam mit den<br />

Städten Mönchengladbach und Krefeld<br />

sowie dem Kreis Viersen an der<br />

Isar präsent.<br />

Das Standkonzept der „Niederrheiner“<br />

bleibt wie im vergangenen<br />

Jahr mit Erfolg umgestellt: Auf einer<br />

kleinen Bühne gibt es moderierte<br />

Talk-Shows und Interviews, an der<br />

Bar und in Konferenzräumen besteht<br />

die Möglichkeit zum Gespräch<br />

mit Gästen und Interessenten.<br />

„Der Stand wird wieder stark frequentiert<br />

sein, das steht jetzt schon<br />

fest“, sagte Martin Lutz,<br />

Geschäftsführer der<br />

Standort Niederrhein<br />

GmbH, bereits vor Beginn<br />

der Messe. 16 externe<br />

Standpartner und<br />

vier beteiligte Kommunen,<br />

dieses Konzept generiere<br />

nicht nur zahlreiche<br />

Besucher, sondern<br />

sei in dieser Art auf<br />

der „Expo Real“ auch<br />

einzigartig: „Es gibt<br />

zwar Bundesländer, die<br />

sich präsentieren, auch<br />

Städte oder Regionen,<br />

aber dies dann in der<br />

Regel ohne Partner aus<br />

der Wirtschaft.“ Der „Standort Niederrhein“<br />

habe sich mit seiner Art<br />

der Präsentation in den vergange-<br />

Auf geht’s zur Fachmesse „Expo Real“ in München. Der Rhein-Kreis Neuss – in Bildmitte unter anderem Grevenbroichs Bürgermeister Axel J. Prümm, Kreis-Pressesprecher Harald<br />

Vieten, Sabine Walter, Wirtschaftsförderung Grevenbroich und Kreisdirektor Hans-Jürgen Petrauschke – ist zum siebten Mal dabei. FOTO: T. PLETTENBERG/MESSE MÜNCHEN<br />

nen Jahren auf der „Expo Real“ fast<br />

schon ein Alleinstellungsmerkmal<br />

erarbeitet.<br />

Bei der „Expo Real 2007“ werden<br />

Hier präsentiert sich die Stadt Neuss bei der „Expo Real“: der Stand „rheincity<br />

düsseldorf + Partner“ FOTO: T. PLETTENBERG/MESSE MÜNCHEN<br />

erstmals alle Bürgermeister der acht<br />

Städte und Gemeinden im Rhein-<br />

Kreis Neuss sowie Landrat Dieter<br />

Patt vertreten sein. Neben den Mitarbeitern<br />

der Wirtschaftsförderung<br />

ergänzen Kommunalpolitiker aus<br />

dem Kreistag und dem Stadtrat<br />

Neuss die bislang<br />

stärkste Rhein-<br />

Kreis-Delegation in<br />

der Bayern-Metropole.<br />

Kenner der<br />

Immobilienfachmesse<br />

wie der<br />

Meerbuscher Wirtschaftsförderer<br />

Klaus F. Malinka<br />

sind sich sicher,<br />

dass sich die<br />

Dienstreisen lohnen:<br />

„Ich betone es<br />

immer wieder: Wer<br />

auf der ,Expo Real’<br />

nicht dabei ist, findet<br />

nicht statt.“ Als<br />

Kontaktbörse und Treffpunkt von<br />

Investoren, Architekten, Projektentwicklern<br />

und Anbietern von Flächen<br />

und Immobilien sei die Messe in der<br />

bayerischen Landeshauptstadt ungeschlagen.<br />

Fast ebenso wichtig wie<br />

das Werben für Projekte ist den Ver-<br />

Bei der Standgemeinschaft „Niederrhein“ ist in den hallen der Neuen Messe<br />

München auch der Rhein-Kreis Neuss mit im Boot. NGZ-FOTO: L. BERNS<br />

tretern aus dem Rhein-Kreis Neuss<br />

in München jedoch das Standortmarketing:<br />

Kommunen wie Kor-<br />

schenbroich setzen dazu zum Beispiel<br />

auf neue, digitale Stadtporträts.<br />

Der Rhein-Kreis Neuss will mit<br />

einer eigens für den Messeauftritt<br />

erarbeiteten Analyse<br />

des GewerbeundImmobilienmarktes<br />

an Rhein<br />

und Erft Aufmerksamkeit<br />

erzielen.<br />

Erarbeitet wurden<br />

die Daten von der<br />

BulwienGesa AG in<br />

Berlin. Ein paar<br />

Zahlen vorab: Im<br />

Rhein-Kreis gibt es<br />

1,25 Millionen<br />

Quadratmeter Bü-<br />

rofläche, jährlich<br />

werden es 26 000<br />

Quadratmeter<br />

mehr. Bis 2011 gehen<br />

die Immobilienexperten in einer<br />

Prognose von einem Zuwachs<br />

von 4500 Bürobeschäftigten aus.<br />

stimmt. Gemeinsam präsentieren<br />

wir das nördliche A<strong>real</strong> entlang des<br />

ersten Hafenbeckens. Das ist für<br />

mich ein gutes Zeichen, denn auf<br />

diese Weise können wir sozusagen<br />

aus einer Hand und aus einem Guss<br />

präsentieren. Das signalisiert potenziellen<br />

Investoren die Sicherheit, die<br />

für weitere Planungen notwendig ist.<br />

Dadurch wird deutlich, dass Wirtschaft<br />

und Verwaltung an einem<br />

Strang ziehen.<br />

Die vorgestellten Projekte geben<br />

den Investoren aber auch den Bürgerinnen<br />

und Bürgern einen deutlichen<br />

Hinweis darauf, dass eine gute<br />

Planung zu überzeugenden Ergebnissen<br />

führen kann. Ich bin davon<br />

überzeugt, dass wir mit Erfolg den<br />

Standort Neuss in München präsentieren<br />

werden. Mehr als 20 000 Besucherinnen<br />

und Besucher werden auf<br />

dem Münchener Messegelände erwartet,<br />

um die Präsentationen von<br />

über 1750 Ausstellern aus mehr als<br />

40 Ländern zu sehen. Neuss ist dabei.<br />

Ich erwarte mit Spannung das<br />

Echo der Investoren und freue mich<br />

auf die Präsentation der Neusser<br />

Projekte bei der wichtigsten Immobilienmesse<br />

in Deutschland.<br />

➔ STICHWORT<br />

„Expo Real“<br />

(ki) Die „Expo Real“, die 10. Internationale<br />

Fachmesse für Gewerbeimmobilien,<br />

geht vom 8. bis 10. Oktober<br />

auf dem Gelände der Messe<br />

München über die Bühne. Die Veranstaltung<br />

ist die Messe für Networking<br />

bei branchen- und länderübergreifenden<br />

Projekten, Investitionen<br />

und Finanzierungen.<br />

Sie<br />

bildet das gesamteSpektrum<br />

der Immobilienwirtschaft<br />

ab und<br />

bietet eine internationale<br />

Networking-<br />

Plattform für<br />

die bedeutenden<br />

Märkte von Europa über Russland,<br />

den Mittleren Osten bis nach<br />

USA. Das umfangreiche Konferenzprogramm<br />

mit rund 400 Referenten<br />

bietet einen fundierten Überblick<br />

über Trends und Innovationen des<br />

Immobilien-, Investitions- und Finanzierungsmarktes.<br />

Zur „Expo“<br />

2006 kamen 1638 Aussteller aus 40<br />

Ländern und 21 112 Besucher aus 65<br />

Ländern.<br />

IMPRESSUM<br />

NGZ-Beilage<br />

„Standort Niederrhein“<br />

„Pläne, Projekte, Perspektiven 2007“<br />

erscheint als Beilage in der<br />

Neuß-Grevenbroicher Zeitung,<br />

Ausgabe 5. Oktober 2007.<br />

Neusser Zeitungsverlag GmbH<br />

Moselstraße 14 – 41464 Neuss<br />

Telefon: 0 21 31 / 404-04<br />

info@ngz-online.de – www.ngz-online.de<br />

Geschäftsführung:<br />

Klaus Overbeck<br />

Verlagsleitung:<br />

Stefan Rinnensland<br />

Redaktion:<br />

Frank Kirschstein (verantwortlich),<br />

Ludger Baten, Thilo Zimmermann,<br />

Jens Krüger, Simon Hopf, Carina Wernig,<br />

Klaus D. Schumilas, Daniela Buschkamp<br />

Anzeigen:<br />

Ulf Wagner (verantwortlich)<br />

Fotos: Lothar Berns, Andreas Woitschützke,<br />

Hans Jazyk, Michael Reuter<br />

Titel-Grafik: Helmut Coenen<br />

Druck:<br />

Neusser Druckerei und Verlag GmbH<br />

Moselstraße 14 – 41464 Neuss


FREITAG 5. OKTOBER 2007 STANDORT NIEDERRHEIN<br />

NGZSPEZIAL<br />

Immer mehr<br />

Aussteller<br />

(NGZ) Auf der „Expo Real“ werden<br />

vom 8. bis zum 10. Oktober über<br />

1750 Unternehmen aus mehr als 40<br />

Ländern ausstellen – voriges Jahr<br />

waren es 1638 Vertreter aus 40 Nationen.<br />

Die internationale Fachmesse<br />

für Gewerbeimmobilien wird daher<br />

erneut um eine Ausstellungshalle<br />

wachsen und damit sechs Hallen<br />

und 63 000 Quadrameter belegen,<br />

was einem Flächenwachstum von<br />

20 Prozent entspricht. 432 der ausstellenden<br />

Unternehmen stammen<br />

aus dem Ausland. Sie belegen annähernd<br />

ein Drittel der Fläche.<br />

Damit liegt die „Expo Real“ im<br />

Trend des großen internationalen<br />

Interesses am deutschen Immobilienmarkt.<br />

Allein 2006 wurden in<br />

Deutschland Gewerbeimmobilien<br />

im Wert von rund 50 Milliarden Euro<br />

gekauft, was einem Plus von 141<br />

Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.<br />

„Auf Deutschland entfiel<br />

2006 fast jeder zehnte weltweit und<br />

jeder fünfte europaweit direkt in Gewerbeimmobilien<br />

investierte Dollar“,<br />

sagt Marcus Lemli, Leiter Capital<br />

Marktes bei Jones Lang LaSalle<br />

Deutschland. 2007 rechnen die Experten<br />

mit noch höheren Investitionen.<br />

Die gestiegene internationale<br />

Nachfrage zur „Expo Real“ kommt<br />

sowohl aus westeuropäischen Nationen<br />

wie England,<br />

Frankreich<br />

und Spanien als<br />

auch osteuropäischenMärkten<br />

wie Polen<br />

oder Kroatien.<br />

Vor allem Regionen<br />

im Norden<br />

und Süden Europas verstärken ihre<br />

Präsenz. Schweden verdoppelt seine<br />

Ausstellerzahl, Lettland, Mazedonien<br />

und die Ukraine sind zum ersten<br />

Mal vertreten. Der Bau- und Entwicklungsboom<br />

spektakulärer<br />

Büro-, Wohn- und Hotelprojekte sowie<br />

Shopping Center in den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten wirkt<br />

sich außerdem auf die „Expo Real“<br />

aus: Die Zahl der ausstellenden Unternehmen<br />

von dort verdreifacht<br />

sich im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Gemeinsam stark sein<br />

➔ STANDORT NIEDERRHEIN Neue Mitstreiter und neue Projekte könnten die Zusammenarbeit der Städte<br />

und Kreise räumlich und inhaltlich deutlich ausweiten. Die ersten Erfolge machen Lust auf mehr.<br />

„Elefantenrunde“ am Niederrhein-Stand (v. l.): Oberbürgermeister Norbert Bude (Mönchengladbach), Landrat Peter Ottmann (Kreis Viersen), Landrat Dieter Patt (Rhein-Kreis Neuss), Oberbürgermeister<br />

Gregor Kathstede (Krefeld) und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Dieter Porschen bei der „Expo Real“. NGZ-FOTO/ARCHIV: L. BERNS<br />

VON DR. DIETER PORSCHEN<br />

Auf der „Expo Real“ wird es wieder<br />

einmal deutlich: Nicht einzelne<br />

Städte, sondern Regionen stehen im<br />

Wettbewerb um potenzielle Investoren<br />

zueinander.<br />

Am Mittleren Niederrhein haben<br />

wir diesen Trend rechtzeitig erkannt<br />

und vor drei Jahren die Standort<br />

Niederrhein GmbH gegründet, deren<br />

Gesellschafter die beiden kreisfreien<br />

Städte Krefeld und Mönchengladbach,<br />

der Rhein-Kreis Neuss,<br />

der Kreis Viersen, die Stadt Neuss<br />

sowie die Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) Mittlerer Niederrhein<br />

sind. Neben der Außendarstellung<br />

der Region kümmert sich die<br />

Gesellschaft um die Exportförderung<br />

für kleine und mittlere Unternehmen<br />

und koordiniert die hiesigen<br />

Gründungsaktivitäten. Dass diese<br />

organisierte Kooperation der<br />

richtige Weg ist, zeigt sich nicht zuletzt<br />

in der Tatsache, dass nunmehr<br />

auch der Kreis Kleve als weiterer Gesellschafter<br />

eingeladen ist. Entsprechende<br />

Überlegungen werden im<br />

Kreis Wesel angestellt.<br />

Doch nicht nur geografisch, sondern<br />

auch inhaltlich gilt es, sich weiter<br />

zu entwickeln. Zu diesem Zweck<br />

hat die Industrie- und Handelskammer<br />

eine Unternehmensbefragung<br />

über betriebliche Entwicklungsperspektiven<br />

am Niederrhein in Auftrag<br />

gegeben. Mit ihr gelingt es, betriebli-<br />

che Probleme zu identifizieren und<br />

auf dieser Basis mögliche Projekte<br />

gemeinsam mit den Wirtschaftsförderern<br />

der Region abzuleiten. Um<br />

nur einzelne Beispiele zu nennen:<br />

● Der Anteil des lokalen Einkaufs<br />

bei regionalen Unternehmen ist am<br />

Niederrhein eher gering. Das Anliegen<br />

wäre die Förderung des „lokalen<br />

Einkaufs“.<br />

● Zunehmend berichten Unternehmen<br />

über die Schwierigkeit,<br />

qualifizierte Mitarbeiter am Niederrhein<br />

zu akquirieren. Hieraus kann<br />

ein mögliches Projekt rund um das<br />

Thema „Mitarbeiterakquisition“<br />

entstehen.<br />

● Zahlreiche kleine und mittlere<br />

Unternehmen berichten trotz der<br />

insgesamt hohen Exportquote des<br />

Niederrheins über Schwierigkeiten,<br />

allein im Ausland Fuß zu fassen.<br />

Hieraus resultiert der Projektrahmen<br />

für gemeinsame Maßnahmen<br />

zur „Exportsteigerung“.<br />

Mit der räumlichen Ausweitung<br />

könnte auch eine inhaltliche Ausweitung<br />

bei stärkerer Berücksichtigung<br />

unternehmerischer Belange<br />

einhergehen. Dies ist zweifelsohne<br />

der richtige Weg, um den Niederrhein<br />

im Wettbewerb der Regionen<br />

noch besser zu positionieren und<br />

weiter zu stärken!<br />

Dr. Dieter Porschen ist<br />

Hauptgeschäftsführer der Industrie- und<br />

Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein.<br />

3<br />

➔ DÜSSELDORF + PARTNER<br />

Medienhafen<br />

und neue<br />

Stadtquartiere<br />

(NGZ) Am „Expo Real“-Stand „Düsseldorf<br />

+ Partner“ steht eine Vielzahl<br />

von Plänen und Projekten im Vordergrund.<br />

Die Stadt Neuss präsentiert<br />

sich und ihre Vorhaben dort am<br />

Montag, 8. Oktober, ab 12 Uhr sowie<br />

tags darauf ab 14.30 Uhr. Darüber<br />

hinaus preisen die Düsseldorfer<br />

Nachbarn ihre Vorzüge vom Medienhafen<br />

bis zu neuen Stadtquartieren<br />

an. Mit im Boot sitzen die Metro<br />

Group, die Industrieterrains<br />

Düsseldorf-Reisholz (IDR) AG, die<br />

URS GmbH und die Flughafen Düsseldorf<br />

Immobilien GmbH. Die Botschaft<br />

ist klar: Banken und Börse,<br />

Mode und Telekommunikation, Außenhandel<br />

und Werbung – Düsseldorf<br />

sei ein „Top-Business-Standort<br />

in Deutschland“, heißt es.<br />

Gute Anbindungen<br />

Im Düsseldorfer Norden, in unmittelbarer<br />

Nähe zum Airport, stehen<br />

Flächen von rund 20 Hektar zur<br />

Vermarktung bereit. Vor allem die<br />

guten Anbindungen ans Autobahnnetz<br />

gelten als Vorteil. Büro- und Gewerbeflächen<br />

sind auch an der<br />

Theodorstraße in Rath zu <strong>real</strong>isieren.<br />

Im nördlichen Derendorf wiederum<br />

warten rund 35 Hektar an bebauten<br />

und unbebauten Grundstücken<br />

auf eine neue Nutzung.<br />

Zentral im Stadtgebiet, entstehen<br />

ganz neue Wohnviertel auf früher<br />

von der Deutschen Bahn AG genutzten<br />

Flächen. „Einzigartiges Entwicklungspotenzial“<br />

habe dieses A<strong>real</strong>,<br />

wirbt die Verwaltung. Der Rahmenplan<br />

ist fertiggestellt. Linksrheinisch,<br />

im Stadtteil Seestern, kann<br />

der dortige Bürostandort um rund<br />

30 Hektar vergrößert werden. „Reisholzer<br />

Hafen/Rheinpark Süd“ heißt<br />

ein 55-Hektar-Projekt, auf das Düsseldorf<br />

ebenso besonderen Wert<br />

legt. Ein Büro- und Gewerbepark soll<br />

dort entwickelt werden. Hinzu kommen<br />

Grundstücke im Medienhafen<br />

sowie in der und um die Innenstadt.


4 NGZSPEZIAL<br />

NEUSS AUF DER „EXPO REAL“ FREITAG 5. OKTOBER 2007<br />

Punkten mit Galopp und Hafen<br />

Der Neusser Auftritt auf der „Expo Real“, der Fachmesse für Gewerbe-Immobilen in München, konzentriert sich vor allem auf zwei Projekte: Das „Stadtufer“ am Hafenbecken I<br />

und die Revitalisierung der Galopprennbahn mit einer neuen Tribüne und attraktiven Bürogebäuden am Rande der „grünen Lunge“ der Innenstadt.<br />

Eine neue Visualisierung der Rennbahn-Tribüne und ihrer Nebengebäude: Das Bild zeigt den aktuellen Planungsstand, wie er in Zusammenarbeit<br />

des Projektentwicklers HBM mit dem Neusser Reiter- und Rennverein sowie der Stadt Neuss erarbeitet wurde.<br />

VON FRANK KIRSCHSTEIN<br />

Alles – nur nicht alltäglich: Die Stadt<br />

Neuss präsentiert sich bei Immobilien-Fachmesse<br />

„Expo Real“ in<br />

München mit Projekten, die mit<br />

Stadtplanung oder Gewerbe-Architektur<br />

von der Stange nichts zu tun<br />

haben.<br />

● Galopprennbahn Neuss<br />

„Arbeitserlebnis zwischen Sport<br />

und Natur“, unter diesem Motto<br />

stellen die Wirtschaftsförderung<br />

und der Projektentwickler, die HBM<br />

Stadien- und Sportstättenbau<br />

GmbH, erneut das Projekt „Galopp<br />

sucht mehr“ vor. Pläne für eine Revitalisierung<br />

der<br />

Galopprennbahn<br />

und ihres<br />

Umfeldes waren<br />

in München zwar<br />

bereits öfter zu<br />

sehen, eine neue<br />

Visualisierung<br />

der Rennbahn-<br />

Tribüne und der<br />

verschiedenen<br />

Nebengebäude<br />

gibt nun jedoch<br />

den Planungsstand<br />

exakt so<br />

wieder, wie er<br />

von HBM in Zusammenarbeit<br />

mit dem Reiter- und<br />

Rennverein sowie der Stadt aktualisiert<br />

wurde. „Bislang waren die Planungen<br />

noch nie so konkret wie<br />

heute, da die Umsetzung zum Greifen<br />

nahe ist“, sagt Frank Wolters, Abteilungsleiter<br />

im städtischen Amt für<br />

Wirtschaftsförderung.<br />

Um den neuen Tribünen- und<br />

Restaurant-Komplex verwirklichen<br />

zu können, will die Stadt in München<br />

ihre Fühler nach Investoren<br />

ausstrecken, die sich für die geplanten<br />

Bürogebäude am Rande der Galopprennbahn,<br />

angrenzend an den<br />

bekannten Büro- und Dienstleis-<br />

Die Galopprennbahn ist Entwicklungsfläche<br />

und gleichzeitig „grüne Lunge“ der City.<br />

tungsstandort Hammfeld, interessieren.<br />

Würden die Büro-Pläne verwirklicht,<br />

ließe sich damit auch der<br />

Tribünen-Neubau finanzieren.<br />

„Die Büroflächen befinden sich in<br />

einer außerordentlich interessanten<br />

Lage“, sagt Wolters. Eine optimale<br />

Verkehrsanbindung zur Autobahn<br />

und der Straßenbahnanschluss in<br />

Richtung der Innenstädte von Neuss<br />

und Düsseldorf seien Pluspunkte für<br />

den Standort. Was weiter fürs Arbeiten<br />

an der Galopprennbahn spricht<br />

ist die Lage im Grünen und die Sichtachse<br />

mit Blick bis zur Hafenmole I.<br />

Die auf der „Expo Real“ gezeigten<br />

Ansichten der Bürogebäude sind<br />

noch nicht verbindlich.<br />

Wolters<br />

spricht von<br />

„Platzhaltern“,<br />

die zeigen sollen,<br />

was auf dem<br />

Grundstück möglich<br />

ist.<br />

Ein paar Daten:<br />

Planbar sind<br />

mehrere viergeschossigeBürogebäude<br />

mit einer<br />

Bruttogeschossfläche<br />

von insgesamt<br />

rund 56 000<br />

Quadratmetern.<br />

Angedacht ist eine lockere Bebauung<br />

mit einem zentralen Parkplatz<br />

für etwa 700 Autos, die auf einer Fläche<br />

von gut 4000 Quadratmetern<br />

Platz finden könnten. Ebenfalls – an<br />

anderer Stelle angrenzend an die<br />

Galopprennbahn – weiter in Planung<br />

sind neue Angebote rund um<br />

den Pferdesport bis hin zur Einrichtung<br />

einer auf Pferde spezialisierten<br />

Tierklinik.<br />

● Stadthafen Neuss<br />

Arbeiten und vor allem Wohnen am<br />

Wasser, auf dem Geländer der Werhahn<br />

KG am Hafenbecken I in Neuss<br />

soll es möglich werden. Bei der<br />

„Expo Real“ wird das A<strong>real</strong> , das früher<br />

von Werhahn Holz genutzt wurde,<br />

unter dem Stichwort „Stadtufer“<br />

als Entwicklungsfläche vorgestellt.<br />

Architekt und Stadtplaner Professor<br />

Ulrich Coersmeier hat für das<br />

Treffen von Immobilienexperten,<br />

Investoren und Projektentwicklern<br />

an der Isar Visionen entwickelt, die<br />

eine mögliche Nutzung des vier<br />

Für die Finanzierung der neuen Rennbahn-Gebäude setzt die Stadt auf die Vermarktung von Bürogebäuden: Eine beispielhafte, bei der<br />

„Expo Real“ präsentierte Planung sieht eine Bruttogeschossfläche von insgesamt rund 56 000 Quadratmetern vor.<br />

Hektar großen früheren Gewerbea<strong>real</strong>s<br />

zeigen. In München wollen die<br />

Wirtschaftsförderung, die Stadthafen-Gesellschaft<br />

und die Wilh. Werhahn<br />

KG bei der Präsentation am<br />

Stand „rheincity düsseldorf + partner“<br />

gemeinsam auftreten.<br />

Entsteht am Stadtufer ein neues<br />

Quartier, würde dies den gesamten<br />

Innenstadtbereich mit Marienkirch-<br />

platz, RheinLand Versicherungen<br />

und dem Neubaugebiet „Südliche<br />

Furth“ weiter aufwerten.<br />

Bereits im vergangenen Jahr hatte<br />

die Stadthafen Neuss GmbH das<br />

Thema bei der „Expo Real“ platziert.<br />

Aushängeschilder für den Neusser<br />

Auftritt waren damals ein neues Modell<br />

für die Bebauung der Hafenmole<br />

I und des gegenüberliegenden<br />

Das „Stadtufer“ am Hafenbecken I könnte ein neues Quartier für Wohnen und Arbeiten werden, das die Neusser Innenstadt mit dem Hafen<br />

verbindet. Der Stadthafen und die Wilh. Werhahn KG zeigen die Visionen bei der „Expo Real“ am Stand „rheincity düsseldorf + partner“.<br />

„Stadtufers“ sowie das bereits fertiggestellte<br />

„Haus am Pegel“. Der Bau<br />

ist mit seiner modernen und gleichzeitig<br />

den Industriecharakter des<br />

Hafens aufnehmenden Gestaltung,<br />

für die die Architekten Fritschi, Stahl<br />

und Baum verantwortlich zeichnen,<br />

ein Wegweiser für die gesamte Entwicklung<br />

der Neusser Innenstadt in<br />

Richtung Rhein und Hafen.<br />

Auch wenn die vor einem Jahr in<br />

München präsentierten Pläne für<br />

eine Bebauung der Hafenmole I<br />

auch mit Büros mit dem Vorhaben<br />

des Stahlkonzerns Arcelor Mittal,<br />

der dort auf einem fast neun Hektar<br />

großen Grundstück Hallen errichten<br />

lassen will, nicht mehr im Vordergrund<br />

stehen, soll die Entwicklung<br />

des Stadthafens weitergehen.<br />

Wo derzeit das Hafenbecken I<br />

noch abrupt und wenig elegant an<br />

einer Mauer endet, könnten die<br />

Neusser nach neuen Plänen in Zukunft<br />

über Stufen hinunter bis ans<br />

Wasser gelangen. Eine Promenade<br />

mit Gastronomie können sich die<br />

Planer entlang der Batteriestraße in<br />

Richtung Kino vorstellen. Alte Speicherhäuser<br />

sind – andere Städte haben<br />

es längst vorgemacht – attraktive<br />

Adressen.<br />

Die Ansiedlung des Stahl-Konzerns<br />

und eines zweiten namhaften<br />

Unternehmens – Vetten Fördertechnik<br />

– soll daran nichts ändern. Mit<br />

den Nachbarn, so erklärt Stadthafen-Geschäftsführer<br />

Klaus Harnischmacher,<br />

sind die Neuansiedlungen<br />

abgestimmt. Auch liege ein<br />

Lärmschutzgutachten vor, dass zu<br />

unbedenklichen Ergebnissen auch<br />

für das Westufer komme. Die neuen<br />

Industriebauten sollen zur Stadtseite<br />

hin abgekapselt werden, so dass<br />

entlang der Batterie- und Düsseldorfer<br />

Straße Büro- und Freizeit-<br />

Nutzung ebenso wie Wohnen möglich<br />

sind.<br />

BERICHT „NEUSS BRICHT AUF...“, SEITE 12


FREITAG 5. OKTOBER 2007 STANDORT NEUSS<br />

NGZSPEZIAL<br />

Fiege plant<br />

Mega-Center<br />

Die Fiege-Lastwagen sollen künftig zum<br />

Mega-Center Neuss rollen. NGZ-FOTO: WOI<br />

(schum) Bescheidenheit hört sich<br />

anders an: „Wir wollen das Mega-<br />

Center Neuss bauen“, sagt Paul-Richard<br />

Eichholzer vom westfälischen<br />

Familienunternehmen Fiege. Was<br />

nach einem gigantischen Einkaufspark<br />

klingt, soll ein vergleichsweise<br />

optisch schlichter Hallenkomplex<br />

mit allerdings riesigen Ausmaßen<br />

werden: 528 Meter lang und 156 Meter<br />

breit ist das Logistikzentrum, das<br />

Fiege an der Straße Am Blankenwasser,<br />

südlich des Autobahnkreuzes<br />

Neuss-Süd, errichten will. Auf dem<br />

A<strong>real</strong> sollen einmal bis zu 600 Men-<br />

––– Anzeige –––––––––––––––––––<br />

schen arbeiten. Das Investitionsvolumen:<br />

80 Millionen Euro. „Ein<br />

Glücksfall für Neuss“, sagte Wirtschaftsförderer<br />

Andreas Galland.<br />

Lange sah es so aus, als würde das<br />

Logistikunternehmen Fiege seinen<br />

neuen Betrieb im benachbarten<br />

Dormagen errichten. Daraus wurde<br />

nichts, und mit vereinten Kräften<br />

wollen Dormagen, Rhein-Kreis und<br />

Neuss dafür sorgen, dass der nach<br />

eigenen Angaben „größte private<br />

Kontraktionsdienstleister Europas“<br />

in die Quirinusstadt kommt.<br />

Das international operierende Logistikunternehmen<br />

will in Neuss als<br />

Investor auftreten. Mieter des neuen<br />

Komplexes, zu dem auch Tankstelle<br />

und Werkstätten gehören werden,<br />

ist „Techno Cargo Logistik“ (TCL)<br />

mit Sitz in Hilden. Dabei handelt es<br />

sich um ein Joint Venture von Fiege<br />

mit dem Hildener Unternehmen<br />

Vaillant, das im Bereich Heizung<br />

und Fotovoltaik zu den führenden<br />

Anbietern gehört. Vaillant will selbst,<br />

so sagte Heinz Gräber, Generalbevollmächtigter<br />

von Fiege, für mindestens<br />

zehn Jahre sein Ersatzteillager<br />

unterbringen und von dort aus<br />

weltweit Kunden beliefern.<br />

Bis Dezember wird sich entscheiden,<br />

ob es gelingt, Fiege an den<br />

Standort zu binden oder nicht.<br />

Dann muss das Planungsrecht einen<br />

Status erreicht haben, der gleichzeitig<br />

die Baugenehmigung zulässt.<br />

„Daran wird in der Verwaltung mit<br />

Hochdruck gearbeitet. Die verlorene<br />

Zeit aus vorangegangenen Planungen<br />

muss aufgeholt werden“, so<br />

Wirtschaftsförderer Frank Wolters.<br />

Das Unternehmen habe vielfach erwähnt,<br />

dass das Joint Venture die 1a-<br />

Logistikfläche ab Herbst kommenden<br />

Jahres benötigt. Die Verträge<br />

sind geschlossen.<br />

Das Konjunkturbarometer<br />

zeigt nach oben, und der<br />

wirtschaftliche Aufschwung<br />

macht sich an vielen Standorten bemerkbar<br />

– insbesondere an solchen,<br />

die über gute Bedingungen verfügen.<br />

Auch wenn die Arbeitslosenzahlen<br />

grundsätzlich Anlass zur Sorge<br />

sein sollten, so können wir in<br />

Neuss im Bundesvergleich zuversichtlich<br />

sein. Dennoch ergibt sich<br />

stets die Notwendigkeit, die wirtschaftliche<br />

Grundlage für die ansässigen<br />

Unternehmern zu sichern und<br />

zu fördern und gleichzeitig die Voraussetzungen<br />

zu schaffen, die notwendig<br />

sind, um ein ansiedlungsfreundliches<br />

wie gründungsfreundliches<br />

Klima zu schaffen. Für viele<br />

Unternehmen stehen oft gesetzliche<br />

Auflagen, zum<br />

Beispiel aus dem<br />

Bereich Umweltschutz,<br />

weiteren<br />

Entwicklungen<br />

entgegen. Manchmal<br />

städtebaulich<br />

gewünschte oder<br />

zumindest wün-<br />

schenswerteEntwicklungen in einem<br />

gesunden<br />

Nebeneinander<br />

von Wohnen und Gewerbe und eine<br />

damit verbundene mögliche Angst<br />

von Einschränkungen des Betriebs<br />

sind da keine Seltenheit. Gleiches<br />

gilt für die Wohnnachbarschaft. Es<br />

ist daher eine wichtige Aufgabe, die<br />

Wirtschaftsförderungsstrategie einer<br />

Stadt langfristig auch auf diese<br />

Bedürfnisse auszurichten, so dass<br />

die Sicherung der wirtschaftlichen<br />

Tragfähigkeit bestehen bleibt. In<br />

Neuss gehen wir da meines Erachtens<br />

genau den richtigen Weg. Nicht<br />

nur die Ansiedlung neuer Unternehmen<br />

steht im Fokus unserer Arbeit,<br />

sondern gerade das Angebot für die<br />

bestehenden Unternehmen, die wir<br />

in allen Phasen des betrieblichen Lebens<br />

begleiten. Wir nennen das gern<br />

Gut gepflegte Nachbarschaft<br />

➔ GASTBEITRAG Frank Wolters, Abteilungsleiter im Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Neuss<br />

Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe:<br />

Wirtschaftsförderer Frank Wolters.<br />

„Bestandspflege“. Denn Wachstum,<br />

also Expansionen, bedeuten Umsatzsteigerung,<br />

mehr Beschäftigung<br />

und letztlich mehr Steuereinnahmen.<br />

Selbstverständlich gehen damit<br />

Themen wie „Innenstadt“ oder<br />

„Stadtteilzentren“ einher. Auch dort<br />

muss sich die Arbeit der kommunalen<br />

Wirtschaftsförderung erkennbar<br />

zeigen. In den vorigen Jahren konnten<br />

Initiativen auch gegen politischen<br />

Widerstand durchgesetzt werden,<br />

die Entwicklungen am Markt<br />

sind da nur einige der Beispiele.<br />

Aber es geht weiter. Im Rahmen<br />

der Entwicklung des Einzelhandelskonzepts<br />

werden gerade solche<br />

Standorte eine Stärkung erfahren,<br />

die für die Versorgung der Bürgerinnen<br />

und Bürger in einer funktionierenden<br />

Stadt erforderlich<br />

sind.<br />

Die Landesgesetzgebung<br />

hat hier in<br />

diesem Sommer<br />

starke Akzente gesetzt,<br />

die zwar<br />

nicht immer hilfreich<br />

für die Ent-<br />

wicklung des Einzelhandels<br />

sind,<br />

aber im Ergebnis<br />

die vielfach zitierte<br />

Abwanderung auf die „grüne Wiese“<br />

begrenzt, deren Zulässigkeit sogar<br />

ganz ausschließen wird.<br />

Aber grundsätzlich werden wir die<br />

Zeit auch nicht zurückdrehen können.<br />

Eine nachhaltige Wirtschaftsförderung<br />

muss daher auch den<br />

Blick auf die Entwicklungen am<br />

Markt und in der Technologie haben.<br />

Stichworte sind hier E-commerce,<br />

also der Handel über das Internet,<br />

die zunehmende Filialisierung<br />

und die Entwicklungen beim<br />

überdachten Einkaufen in so genannten<br />

Malls. Einer der wesentlichen<br />

Eckpfeiler einer erfolgreichen<br />

Wirtschaftsförderungspolitik ist<br />

grundsätzlich eine intelligente Bodenvorratspolitik.<br />

Aber auch die<br />

Großinvestition stärkt<br />

Aluminium-Cluster<br />

(ki) Die größte und technologisch<br />

führende Aluminium-Hütte<br />

Deutschlands ist jetzt noch ein Stück<br />

führender: Mit einem symbolischen<br />

Knopfdruck nahmen NRW-Wirtschaftsministerin<br />

Christa Thoben<br />

und Norsk-Hydro-Chef Eivind Reiten<br />

im Neusser Rheinwerk einen<br />

neuen Recycling-Ofen in Betrieb.<br />

Für Hydro Aluminium ist die Anlage<br />

wichtig, um kostengünstig größere<br />

Mengen Aluminium produzieren zu<br />

können. Für die über 800 Mitarbeiter<br />

des Werks ist die Zwölf-Millionen-Euro-Investition<br />

ein Signal da-<br />

NGZ-Druckplatte fertig fürs Recycling: Wirtschaftsministerin Christa<br />

Thoben und Norsk-Hydro-Chef Eivind Reiten im Rheinwerk. FOTO: WOI<br />

für, dass ihre Arbeitsplätze trotz steigender<br />

Energiekosten, die die Aluminiumproduktion<br />

in Deutschland<br />

belasten, akut nicht bedroht sind.<br />

Mit seinen Werken im Rhein-Kreis<br />

verfügt Norsk Hydro über eine weltweit<br />

einzigartige Aluminium-Produktionskette.<br />

Nirgendwo sonst gibt<br />

es so viel Kapazität, führende Technologie<br />

und Zusammenspiel von<br />

Entwicklung, Erzeugung, Verarbeitung<br />

und Wiederverwertung quasi<br />

auf einem Fleck. Rheinwerk–Alunorf–Grevenbroich:<br />

Manche nennen<br />

diesen Verbund „magisches<br />

Dreieck“, andere das Aluminium-<br />

Cluster Neuss. Dabei gehört eine angegliederte<br />

Maßschnitt-Anlage für<br />

Bleche in Dormagen ebenso dazu<br />

wie das Bonner Zentrum für Aluminium-Forschung<br />

und -Entwicklung.<br />

Fast alles beginnt in Uedesheim,<br />

wo ein Großteil der benötigten Tonerde<br />

angelandet wird. 231 000 Tonnen<br />

neues Aluminium erzeugt da-<br />

raus Deutschlands größte Aluminiumhütte.<br />

1962 war Hydro Aluminium<br />

Neuss als Rheinwerk der deutschen<br />

VAW eröffnet worden und<br />

wurde seither immer weiter entwickelt.<br />

Die eigene Anodenfabrik sichert<br />

mit mehr als 180 000 Tonnen<br />

Jahresleistung den Elektrodenbedarf<br />

der Hüttenöfen.<br />

Die Gießerei formt das neue Metall,<br />

gemeinsam mit immer mehr recyceltem<br />

Metall, zu über 350 000<br />

Tonnen hochwertiger Barren von bis<br />

zu neun Metern Länge für die weitere<br />

Walzverarbeitung. Für „sein“<br />

Rheinwerk hat<br />

Leiter Bernhard<br />

Eich ehrgeizige<br />

Ziele: Alle drei Betriebe<br />

sollen ihre<br />

Leistung weiter<br />

steigern und<br />

schon bald<br />

400 000 Tonnen<br />

Walzbarren im<br />

Jahr liefern. Der<br />

Empfänger arbeitet<br />

direkt nebenan:<br />

Alunorf. Die<br />

Aluminium Norf<br />

GmbH, in 50/50-<br />

Prozent-Kooperation<br />

von Hydro<br />

und dem Walzkonzern<br />

Novelis<br />

betrieben, ist das<br />

weltgrößte Aluminiumwalzwerk<br />

und zugleich die<br />

weltgrößte Aluminiumgießerei. Mit<br />

2100 Mitarbeitern liefert Alunorf<br />

über 1,2 Millionen Tonnen Aluminiumband,<br />

das entweder direkt an externe<br />

Kunden geht – etwa zur Fertigung<br />

von Dosendeckeln – oder weiter<br />

gewalzt wird.Vor allem geschieht<br />

dies 20 Kilometer entfernt im Walzwerk<br />

Grevenbroich. Dieser mit rund<br />

1900 Beschäftigten größte Standort<br />

der Hydro-Gruppe, technisch Spitzenklasse,<br />

liefert mehr als 500 000<br />

Tonnen hochwertiger Bänder und<br />

Folien an Kunden in aller Welt. Gegenwärtig<br />

ist Hydro, wesentlich von<br />

Grevenbroich aus, Marktführer bei<br />

Folien, Lithobändern, Walzhalbzeug<br />

für Wärmetauschersysteme und bei<br />

Strukturbauteilen im Automobilbau.<br />

Selbst die Marktstärke bei<br />

Reinstaluminium erarbeitet sich Hydro<br />

auch mit der Spezialgießerei am<br />

Standort Grevenbroich immer wieder<br />

neu.<br />

Büropark von Weltruf: Das Hammfeld stellt eine erfolgreiche Wirtschaftsförderung unter Beweis.<br />

Global agierende Konzerne haben sich dort niedergelassen. NGZ-FOTO: A. WOITSCHÜTZKE<br />

Entwicklung brachliegender Flächen<br />

wie im Hafen stehen auf der<br />

Agenda, denn auch hier gilt der<br />

Grundsatz, dass verantwortungsvoll<br />

und zukunftsgerichtet mit den Ressourcen<br />

umgegangen werden muss.<br />

Ebenso ist die Branchenstruktur<br />

entscheidend für eine nachhaltige<br />

und damit positive Entwicklung eines<br />

Standorts. Insofern präsentieren<br />

wir immer wieder gern den Branchenmix,<br />

der den Erfolg dieser Stadt<br />

ausmacht. So haben wir in Neuss<br />

Vorteile, von denen die Städte und<br />

Gemeinden, die immer noch in<br />

Strukturwandel oder Monostruktur<br />

„hängen“, träumen. Ein gesunder<br />

Branchenmix überwiegend kleiner<br />

und mittlerer Unternehmen belebt<br />

unsere Gewerbegebiete ebenso wie<br />

5<br />

ein tüchtiger Handel. Unsere Arbeit<br />

haben wir darauf ausgerichtet. Regelmäßig<br />

sind wir mit den Unternehmen<br />

im Gespräch, bieten Veranstaltungen<br />

an, die informativ sind.<br />

Aber was noch viel wichtiger ist:<br />

Man kommt sich näher, trifft sich so<br />

dann in regelmäßigen Abständen<br />

und kann die Gespräche vertiefen.<br />

Andere nennen es Netzwerk, für<br />

mich ist es eine gut gepflegte Nachbarschaft<br />

mit einem wachen Augen<br />

für die Bedürfnisse des anderen. Das<br />

hilft beiden Seiten weiter und sorgt<br />

für die beste Nachhaltigkeit.<br />

Wichtige Projekte für die gesunde<br />

Entwicklung sind auch Wohnbauprojekte,<br />

insbesondere solche, die<br />

ökologische Aspekte berücksichtigen.<br />

Mit Allerheiligen ist den Planern<br />

genau das gelungen: Auf fossile<br />

Brennstoffe wird hier gänzlich verzichtet<br />

und insofern ein guter Beitrag<br />

für eine moderne Stadtentwicklung<br />

geleistet, der die Bemühungen<br />

um die wirtschaftliche Entwicklung<br />

nachhaltig fördert. Auch die Erschließung<br />

für das Wohnen im Umfeld<br />

des Lukaskrankenhauses ist<br />

weiterer Baustein im Bemühen, attraktiven<br />

Wohnraum zu schaffen,<br />

Zur Vermeidung einer städtebaulichen<br />

Entfremdung vom Dreiklang<br />

„Wohnen-Arbeit-Versorgung“ ist<br />

vermehrt darauf zu achten, dass die<br />

wohnortnahe Versorgung mit personenbezogenen<br />

Dienstleistungen<br />

und Handwerkern gewährleistet<br />

bleibt oder in Teilbereichen wieder<br />

gewährleistet wird. Wir müssen uns<br />

klar machen, dass die Überalterung<br />

der Gesellschaft zu einer wohnortnahen<br />

Versorgung der Bevölkerung<br />

führen wird. Daher kann nur an die<br />

Gesetzgebung appelliert werden, die<br />

Restriktionen nicht noch zu verschärfen,<br />

die besonders das Handwerk<br />

zunehmend aus der Wohnnachbarschaft<br />

verdrängt. Nachhaltige<br />

Wirtschaftsförderung bedeutet,<br />

die Zukunft im Blick zu haben. Wir<br />

schaffen die Angebote von morgen.


6 NGZSPEZIAL<br />

STANDORT RHEIN-KREIS NEUSS FREITAG 5. OKTOBER 2007<br />

➔ JÜCHEN<br />

Neue Chancen<br />

an der Neusser<br />

Straße im Blick<br />

(-tz.-) „Aller guten Dinge sind drei“,<br />

sagen sich Norbert Wolf und Jürgen<br />

Wolf. Die Wirtschaftsförderer der<br />

Gemeinde Jüchen reisen mit drei<br />

Prospekten zur „Expo Real“ nach<br />

München: Sie wollen das Grundstück<br />

an der Feuerwehr in Jüchen<br />

genauso vermarkten wie den ehemaligen<br />

Sportplatz in Garzweiler. Im<br />

Mittelpunkt ihrer Präsentation steht<br />

jedoch die Erweiterung des Gewerbeparks<br />

„Neusser Straße“. Und dafür<br />

haben die Wolfs gute Argumente:<br />

100 Meter zur Bundesstraße 59, 500<br />

Meter zur Autobahn 46, ein Kilometer<br />

zur Bahn in Jüchen, 19 Kilometer<br />

zum Hafen in Neuss, 30 Kilometer<br />

zum Flughafen in Düsseldorf – die<br />

Anbindungen könnten kaum besser<br />

sein. Auf dem 43 000 Quadratmeter<br />

großen A<strong>real</strong> sind nicht störende Gewerbebetriebe,<br />

Büro- und Verwaltungsgebäude,<br />

Tankstellen oder Anlagen<br />

für sportliche Zwecke erlaubt.<br />

Gleich nebenan zeigen sich schon<br />

die größten Erfolge der heimischen<br />

Wirtschaftsförderung: Es sind das<br />

europäische Logistikzentrum des<br />

US-Technologiekonzerns 3M sowie<br />

die Firma Polo, Marktführer für Motorradbekleidung<br />

und -zubehör.<br />

Motorrad-Experte Klaus Esser („Polo“) düst<br />

mit Bürgermeisterin Margarete Kranz nach<br />

Jüchen. NGZ-FOTO: L. BERNS<br />

Studieren<br />

im Schloss<br />

(ki) Vor einem Jahr bei der „Expo<br />

Real“ in München präsentiert, ist<br />

aus der Idee schon Wirklichkeit geworden:<br />

Studieren auf Schloss Dyck.<br />

Die Rheinisch-Westfälische Technische<br />

Hochschule Aachen, die RAG<br />

Gewerbe-Immobilien GmbH und<br />

die Stiftung Schloss Dyck organisieren<br />

als Partner den Studiengang Redevelopment/Design<br />

and Management“.<br />

Das Ziel: Spezialwissen und<br />

Know-how für den Umgang mit<br />

brach gefallenen Flächen und Gebäuden<br />

vermitteln. Wirtschaft und<br />

Gesellschaft im Wandel bewirken,<br />

dass immer mehr Flächen und Gebäude<br />

frei werden. Sinnvolles „Redevelopment“<br />

das Impulse für die<br />

Stadt- und Regionalentwicklung liefert<br />

und gleichzeitig wirtschaftlich<br />

tragfähig ist, verlangt besondere<br />

Kenntnisse. Auf Schloss Dyck entstand<br />

dazu ein international bislang<br />

einzigartiges Weiterbildungsangebot,<br />

das stadtplanerische, landschaftsgestalterische,immobilienwirtschaftliche<br />

und kulturwissenschaftliche<br />

Kompetenzen bündelt.<br />

In München Ansiedlungen vorbereiten<br />

Für Kreis-Wirtschaftsförderer Jürgen Steinmetz<br />

ist die „Expo Real“ eine gute Plattform.<br />

Wenn die „Expo Real“, die 10.<br />

Internationale Fachmesse<br />

für Gewerbe-Immobilien,<br />

in München ihre Toren öffnet, werden<br />

wir mit dem Rhein-Kreis Neuss<br />

und Landrat Dieter Patt an der Spitze<br />

aus guten Gründen wieder mit<br />

dabei sein. Die „Expo Real“ hat sich<br />

seit ihrer Premiere 1998 zur zentralen<br />

Plattform für Investment, Business<br />

und Projekte in Europa entwickelt.<br />

Alle wichtigen Immobilienmärkte<br />

und -<br />

standorte sowie<br />

die internationalen<br />

„Key Player“<br />

der Immobilienwirtschaft<br />

sind<br />

präsent.<br />

Nirgendwo<br />

sonst zeigt sich die Immobilien-<br />

Community so komplett wie auf der<br />

„Expo Real“. Und nirgendwo sonst<br />

zeigt sie sich so offen für neue Impulse,<br />

branchenübergreifende Kontakte<br />

und konstruktive Projektgespräche.<br />

Wobei der intensive Dialog<br />

auf Entscheidungsebene kein<br />

Selbstzweck ist, sondern Mittel zum<br />

Zweck. Die „Expo Real“ versteht sich<br />

als ergebnisorientierte Arbeitsmesse,<br />

die Networking auf der zweiten<br />

Silbe betont: Hier geht es um Wis-<br />

Grundsteinlegung von „Gottschall & Sohn“ in Kapellen (v.l.): Bürgermeister Prümm,<br />

Architekt Paprotta, Fritz Hollweg, Gottschall & Sohn, Prior Bruno und Landrat Patt.<br />

Windkraft und Solarenergie. Europa<br />

und speziell Deutschland gelten im<br />

Bereich der Technik als sehr weit<br />

fortgeschritten.<br />

Das Problem stellen aber die Bestandsimmobilien<br />

dar, die es umzurüsten<br />

gilt. Die Hürde: Die Investitionskosten<br />

sind hoch und die Amortisationszeiten<br />

lang. Für das Klima<br />

ist der Einspareffekt gewaltig: 63 Megatonnen<br />

Treibhausgase. EU-weit<br />

werden Energiepässe für Gebäude<br />

eingeführt. In Deutschland sind ab<br />

1. Januar/1. Juli 2008 alle Eigentümer<br />

von Wohnimmobilien, die bis<br />

Ende 1965/ab 1966 errichtet wurden,<br />

verpflichtet, mit einem solchen<br />

Pass über den Energieverbrauch des<br />

Fürstlich logieren im Schloss-Hotel<br />

➔ JÜCHEN Stiftung Schloss Dyck stellt in München Pläne für hochklassige Hotellerie und Tagungsstätte vor<br />

VON FRANK KIRSCHSTEIN<br />

Wohnen wie ein Fürst – was Jahrhunderte<br />

das Privileg der Herren des<br />

Wasserschlosses Dyck bei Jüchen<br />

war, könnten bald Hotel- und Tagungsgästegenießen.<br />

Auf der<br />

Immobilienmesse<br />

„Expo Real“ in<br />

München präsentiert<br />

die Stiftung<br />

Schloss<br />

Dyck neue Ideen<br />

für die Nutzung<br />

eines Teils der<br />

1094 erstmals urkundlicherwähnten<br />

Anlage:<br />

In den Räumen der Reitbahn und<br />

des Wirtschaftshofes könnte ein<br />

Vier-Sterne-Hotel mit 47 Zimmern<br />

(88 Betten) Platz finden. Auf insgesamt<br />

rund 1700 Quadratmetern<br />

Studie: Die Anzahl der<br />

Bürobeschäftigten steigt bis<br />

zum Jahr 2011 um insgesamt<br />

4500 Mitarbeiter.<br />

Stilvoll übernachten: Pläne für ein „Hotel<br />

Schloss Dyck“ sehen 88 Betten vor.<br />

➔ GASTBEITRAG Jürgen Steinmetz, Wirtschaftsförderer des Rhein-Kreises Neuss<br />

senstransfer und das Vorantreiben<br />

von Projekten. Wir sind darauf wie in<br />

jedem Jahr gut vorbereitet, haben<br />

die Städte und Gemeinden im<br />

Rhein-Kreis Neuss an Bord, sind mit<br />

zahlreichen Projekten und neuen<br />

Informationen ausgestattet und<br />

fühlen uns in der Gemeinschaft am<br />

Niederrhein wohl. Erstmalig machen<br />

sich auch die Kreistagsfraktionen<br />

ein Bild von der Messe. Ein gutes<br />

Zeichen: Zeigt es doch, wie wichtig<br />

man das Thema Wirtschaftsförderung<br />

in der Kreispolitik nimmt.<br />

Und dies mit Erfolg: Platz 1 in NRW<br />

und bundesweit Platz 7 beim letzten<br />

Ranking zur Entwicklung des Wirtschaftswachstums<br />

ist neben unseren<br />

engagierten Unternehmen, einer<br />

engagierten Wirtschaftsförderung<br />

auch auf vorausschauende und<br />

zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik<br />

zurückzuführen. Wir hoffen, dass<br />

es so weiter geht, die Vorzeichen<br />

sind günstig.<br />

Nach einer von<br />

uns bei der BulwienGesa<br />

AG in<br />

Auftrag gegebenen<br />

Studie zur<br />

Entwicklung des<br />

Immobilien- und<br />

Gewerbeflächenmarktes, die wir auf<br />

der „Expo Real“ vorstellen werden,<br />

sei soviel bereits verraten: Die Prognose<br />

der BulwienGesa AG geht bis<br />

zum Jahr 2011 von einem weiteren<br />

Anstieg der Bürobeschäftigten von<br />

insgesamt 4500 Beschäftigten aus,<br />

was einer Steigerung von 10 Prozent<br />

entspricht. Diese Bürobeschäftigten<br />

sollten auf Immobilien treffen, die<br />

der zentralen Forderung nach mehr<br />

Nachhaltigkeit – eines der zentralen<br />

Themen der „Expo Real“ 2007 – ge-<br />

sieht eine erste Visualisierung der<br />

Idee zudem einen Speisesaal mit<br />

rund 50 Plätzen, Empfang, Küche,<br />

Fluren und anderen Nebenflächen<br />

vor. Die in München vorgestellten,<br />

vom Planungsbüro Lichtenberg in<br />

Krefeld entwickelten<br />

Pläne sehen<br />

27 Doppelzimmer(großzügig<br />

ausgestattet,<br />

mit Blickrichtung<br />

in mehrere Himmelsrichtungen),<br />

vier Einzelzim-<br />

mer und zwei je<br />

etwa 30 Quadratmeter<br />

große Appartements<br />

vor.<br />

Neben einer Bibliothek könnten Tagungsgäste<br />

im Gesamtkomplex weitere<br />

Räume für Arbeitstreffen anmieten<br />

– nicht umsonst verweist die<br />

Stiftung bei der Präsentation der<br />

recht werden. Denn grundsätzlich<br />

betrifft die Forderung nach mehr<br />

Nachhaltigkeit jeden einzelnen und<br />

alle Branchen, also auch die Immobilienwirtschaft.<br />

Die Verpflichtung,<br />

den Kohlendioxid-Ausstoß bis 2020<br />

EU-weit um mindestens 20 Prozent<br />

zu verringern, setzt voraus, Gebäude<br />

– Büros, Wohnhäuser, Einzelhandels-Immobilien,<br />

Krankenhäuser,<br />

Produktionsflächen – zu entwickeln,<br />

die eine höhere Energie-Effizienz<br />

aufweisen. Das ist technisch durchaus<br />

machbar, durch ein Zusammenspiel<br />

von Ausrichtung und Gestaltung<br />

des Gebäudes mit technischer<br />

Ausstattung sowie der Nutzung erneuerbarer<br />

Energien wie Erdwärme,<br />

Ein Blick in die Zukunft: So stellen sich Planer das Haupthaus des neuen Schloss-Hotels vor.<br />

Hotel-Idee auf rund 400 Aktiengesellschaft<br />

in der weiteren Region.<br />

Nach der bisherigen Kalkulation<br />

sind Firmen als Kunden besonders<br />

wichtig: 45 Prozent der Übernachtungen<br />

könnten zu Seminaren, Tagungen,<br />

Messen<br />

oder anderen<br />

Veranstaltungen<br />

das neue Hotel<br />

buchen.<br />

Rund 35 Prozent<br />

sollen Privatgäste<br />

sein, fünf<br />

Prozent Grup-<br />

penreisende, 15<br />

Prozent Lehrende<br />

oder Studierende<br />

der Akademie<br />

Schloss Dyck. Die Rheinisch-<br />

Westfälische Technische Hochschule<br />

Aachen vermittelt auf Schloss<br />

Dyck im Rahmen des Studiengangs<br />

„Redevelopment/Design and Management“<br />

Spezialwissen und<br />

Know-how im Umgang mit brach<br />

Schloss-Atmosphäre garantiert: der alte<br />

Adelssitz Dyck. FOTOS (4): STIFTUNG DYCK<br />

gefallenen Flächen und Gebäuden.<br />

Investoren wollen Stiftung und<br />

Schloss mit einer ganzen Reihe von<br />

Standortvorteilen begeistern: Ganz<br />

oben steht natürlich die Schloss-Atmosphäre,<br />

die allein schon Nachfrage<br />

nach Gastronomie<br />

und Hotellerie<br />

erzeugen<br />

dürfte – ein, so<br />

die Stiftung,<br />

„starkes Alleinstellungsmerkmal“.<br />

Hinzu kommt<br />

die Lage mitten in<br />

der für die grenzüberschreitende<br />

Gartenschau<br />

„Euroga 2002 plus“ erneuerten oder<br />

neu angelegten Parks und Gärten.<br />

Der logische Schluss aus der Sicht<br />

der Stiftung: Im Großraum gibt es<br />

zwar viele Hoteltypen, für ein Objekt<br />

wie das neue Schloss-Hotel jedoch<br />

kaum qualifizierte Wettbewerber.<br />

Das Schloss-Hotel soll eine besondere Adresse für Privat- und Tagungsgäste sein.<br />

Gebäudes zu informieren. Ab 1. Januar<br />

2009 gilt diese Verpflichtung<br />

auch für Nicht-Wohngebäude.<br />

Das führt zu deutlich mehr Transparenz:<br />

Die Mieter werden angesichts<br />

steigender Energiekosten entscheiden,<br />

ob sich nicht eine etwas<br />

höhere Miete im Vergleich zu deutlich<br />

geringeren Nebenkosten auszahlt.<br />

Bestandsgebäude, die nach<br />

wie vor einen hohen Energieverbrauch<br />

haben, werden zunehmend<br />

schwieriger zu vermieten und damit<br />

auch zu verkaufen sein.<br />

Wir gehen mit gutem Beispiel voran:<br />

Unser TZG Business Center in<br />

Neuss wird in Zusammenarbeit mit<br />

RWE besondere Zeichen bei der<br />

Energieversorgung setzen. Und<br />

auch die anderen neuen Immobilienprojekte<br />

im Rhein-Kreis Neuss<br />

wie POLO, Gottschall und Sohn sowie<br />

Fiege setzen hier Schwerpunkte.<br />

Letzteres ist ein gutes Beispiel für<br />

unsere funktionierende Kreisgemeinschaft<br />

und den Nutzen der<br />

„Expo Real“: Auf der Messe im vorigen<br />

Jahr wurden wir auf das Grundstücksgesuch<br />

aufmerksam, führten<br />

Makler und die Projektentwickler<br />

nach Dormagen und später nach<br />

Neuss. Alle Beteiligten zogen an einem<br />

Strang. Im kommenden Jahr<br />

entstehen zunächst 300 Arbeitsplätze<br />

und in der Folge sicher weitere.<br />

Für alle Unternehmen gilt: Wir<br />

sind als mittelstandsfreundlich zertifiziert<br />

und für sie da, mit allen<br />

Dienstleistungen, von der Existenzgründerberatung<br />

bis zur Außenwirtschaftsförderung.<br />

Denn für uns gilt:<br />

Unser Antrieb: Ihr Erfolg. Wie gut<br />

das gemeinschaftlich funktioniert,<br />

zeigen die Top-Ergebnisse der Rankings<br />

und unsere Auszeichnungen.<br />

➔ KAARST<br />

Interesse<br />

wecken für neue<br />

Gewerbegebiete<br />

(ki) Kaarst zieht an – angesichts der<br />

zunehmend mit Neuansiedlungen<br />

belegten Gewerbeflächen in der<br />

Stadt ist das nicht zu übersehen.<br />

Kurzfristig sind nur noch rund<br />

30 000 Quadratmeter verfügbar. Für<br />

diese und – noch wichtiger – für das<br />

bereits geplante neue Gewerbegebiet<br />

Hüngert II mit rund 40 Hektar<br />

Fläche streckt Kaarst bei der „Expo<br />

Real“ in München die Fühler nach<br />

interessierten Investoren aus.<br />

„Wer erfolgreich sein will, muss<br />

früh Kontakte knüpfen“, sagt Wirtschaftsförderer<br />

Dieter Güsgen, der<br />

gemeinsam mit seinem Amtsleiter<br />

Bert Bachmann und Bürgermeister<br />

Franz-Josef<br />

Moormann<br />

die Kaarster<br />

„Expo-Delegation“bildet.<br />

2008<br />

könnten die<br />

neuen KaarsterGewerbegebiete<br />

für<br />

die „Expo“<br />

präsentationsreif<br />

sein.<br />

Mit im Gepäck<br />

haben<br />

die drei auch<br />

das Thema<br />

Sportforum<br />

Büttgen. Die<br />

Stadt hatte<br />

Mitte des Jahres<br />

einen Unternehmensberaterengagiert,<br />

um ein<br />

neues Konzept<br />

für den<br />

Komplex mit<br />

der Radsporthalle<br />

und das um-<br />

Das Sportforum ist auch<br />

ein Messestandort.<br />

liegende A<strong>real</strong> zu entwickeln. Gedacht<br />

ist an eine Verbindung von<br />

Sport und Hotellerie.<br />

Mit Blick auf das Sportforum will<br />

Güsgen in München auch Standortmarketing<br />

betreiben: „Mit dem<br />

Sportforum, das zum Beispiel<br />

Standort der Mittelstandsmesse<br />

B2D ist, profilieren wir uns erfolgreich<br />

auch als Messestadt.“ Aus<br />

Kaarster Sicht kein Thema bei der<br />

Fachmesse in München soll das Ringen<br />

um einen neuen Standort für<br />

Ikea sein. Kaarst, so Güsgen, arbeite<br />

weiter daran, Ikea in der Stadt zu<br />

halten. Bei der „Expo 2006“ hatte<br />

Neuss überraschend einen Vorstoß<br />

unternommen, Ikea in der Nähe von<br />

Holzheim anzusiedeln.


FREITAG 5. OKTOBER 2007 STANDORT RHEIN-KREIS NEUSS<br />

NGZSPEZIAL<br />

VON CHRIS STOFFELS<br />

Einst rollten dort zwischen Herbst<br />

und Weihnachten die Trecker mit<br />

Anhängern voller Rüben an, roch es<br />

nach dem süßlichen Duft der Zuckerherstellung<br />

– die Zuckerfabrik<br />

war neben Bayer und Brauerei der<br />

dritte dominierende Industriebetrieb<br />

in Dormagen. Diese Zeiten<br />

sind seit Ende der 90er Jahre vorbei –<br />

das elf Hektar große A<strong>real</strong> am Rande<br />

der Innenstadt liegt brach. Viele Versuche,<br />

es wiederzubeleben scheiterten.<br />

Bis im Februar die renommierte<br />

Investorengruppen Apollo Real<br />

Estate Advisors und die Redos Real<br />

Estate GmbH das Grundstück von<br />

Pfeifer & Langen kauften und der<br />

Projektentwickler 3 C mit Sitz in<br />

Bonn auf den Plan trat.<br />

Im Kern geht es um ein großes<br />

Fachmarktzentrum mit 28 500 Quadratmeter<br />

Fläche. Hinzu kommen<br />

etwa 1000 Parkplätze, an der Front<br />

zur Innenstadt eine vergleichsweise<br />

kleine Einzelhandelsfläche, für die<br />

sich ein bereits in der City beheimateter<br />

Lebensmittelmarkt interessiert.<br />

3 C will nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden<br />

Rüdiger Weitzel<br />

rund 70 Millionen Euro auf dem Zuckerfabrik-Gelände<br />

investieren. Die<br />

Bauzeit veranschlagt er auf 14 bis 16<br />

Monate. Nach den heutigen Plänen<br />

geht 3 C davon aus, dass alle Bauten<br />

der Zuckerfabrik abgerissen werden.<br />

Der städtische Planungsausschuss<br />

und die Bezirksregierung in Düsseldorf<br />

haben bereits ihre Zustimmung<br />

erteilt. Insgesamt sollen rund 400<br />

neue Arbeitsplätze entstehen.<br />

Nach den derzeitigen Plänen vorgesehen<br />

ist ein Elektronikmarkt mit<br />

etwa 3000 Quadratmetern Fläche<br />

sowie ein Zoobedarf auf 900 Qua-<br />

➔ KORSCHENBROICH<br />

Zum ersten Mal<br />

bei der<br />

„Expo Real“<br />

Mexx und mehr: Korschenbroich ist erstmals<br />

bei der „Expo Real“ dabei. NGZ-FOTO: L. BERNS<br />

(NGZ) Zum ersten Mal ist die Stadt<br />

Korschenbroich in diesem Jahr bei<br />

der internationalen Gewerbeimmobilien-Messe<br />

„Expo Real“ in<br />

München mit von der Partie. Ihr<br />

Wirtschaftsförderer Heinz Stiegen<br />

hat unter anderem eine audiovisuelle<br />

Präsentation seiner Heimat mit im<br />

Gepäck: Die CD/DVD zeigt zehn Minuten<br />

lang die Stärken und Strukturen<br />

von Korschenbroich und Umgebung.<br />

Stiegen will es aber nicht dabei<br />

belassen, bunte Bilder unters<br />

Volk zu bringen. Er will auch die<br />

Stände von Investoren und Projektentwicklern<br />

besuchen und bei ihnen<br />

gezielt für seinen Standort werben.<br />

Im Mittelpunkt dieser Bemühungen<br />

stehen zwei Projekte, die in der Vermarktung<br />

stehen: Im Businesspark<br />

„Friedrich-Ebert-Straße“ harren 1,2<br />

Hektar auf Neuansiedlungen, im<br />

Gewerbepark „Glehner Heide“ sind<br />

es sogar fünf Hektar. Bisher hat sich<br />

Korschenbroich vor allem als Standort<br />

der Deutschland GmbH der niederländischen<br />

Mode-Firma Mexx<br />

sowie der Vermögensverwaltung SJB<br />

FondsSkyline, der Bolten-Brauerei<br />

und der Niederrhein-Klinik einen<br />

Namen über die Grenzen des Rhein-<br />

Kreises Neuss hinaus gemacht.<br />

KOMPAKT<br />

Medtronic Deutschland<br />

kommt nach Meerbusch<br />

(-tz.-) Die Medtronic Deutschland GmbH<br />

verlagert ihre Zentrale vom Düsseldorfer<br />

Seestern ins Osterather Mollsfeld,<br />

wo schon Branchengrößen von Epson<br />

bis Kyocera angesiedelt sind. Der US-<br />

Konzern Medtronic ist ein weltweit führender<br />

Anbieter von Medizintechnik<br />

und plant den ersten Spatenstich für<br />

seine neue Deutschland-Zentrale in den<br />

nächsten Wochen. Das Domizil soll von<br />

der Deutschen Immobilien Leasing, einer<br />

Tochter der Deutschen Bank, gebaut<br />

und an den Herzschrittmacher-Spezialisten<br />

vermietet werden. Das Unternehmen<br />

kommt mit rund 220 Mitarbeitern.<br />

Durchs Stadttor zum Einkaufsbummel<br />

➔ DORMAGEN Auf dem Zuckerfabrik-Gelände am Rande der City errichtet der Projektentwickler 3 C ein großes Fachmarktzentrum<br />

Auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik will Projektentwickler 3 C ein großes Fachmarktzentrum mit rund 1000 Parkplätzen und Anbindung an die Dormagener Innenstadt errichten.<br />

dratmetern. Dominierendes Zentrum<br />

soll ein Bau-Handwerkermarkt<br />

mit 8400 Quadratmetern sein, ein<br />

Gartenmarkt soll auf etwa 3000 Quadratmetern<br />

entstehen, ein Möbelhaus<br />

mit 6300 Quadratmetern,<br />

Sportgeräte und Fahrräder sollen<br />

auf 2000 Quadratmetern, Sportbekleidung<br />

auf 500 beziehungsweise<br />

250 Quadratmetern, Haushaltswa-<br />

Leben satt statt Tristesse pur<br />

➔ MEERBUSCH Die Revitalisierung des alten Büdericher Stahlwerks Böhler in einen Gewerbepark hat Modellcharakter in der Region<br />

VON THILO ZIMMERMANN<br />

Torwandschießen und Jazzmusik,<br />

japanische Trommelkunst und kulinarische<br />

Spezialitäten, Männerchor<br />

und Werkskapelle, Kasperletheater<br />

und Bimmelbahn – nicht jedes Mal<br />

geht’s im Böhler-Gewerbepark so<br />

turbulent zu wie beim Tag der offenen<br />

Tür, der jetzt Tausende von Besuchern<br />

angelockt hat.<br />

Trotzdem: Leben satt statt Tristesse<br />

pur, das ist die Devise in Büderich.<br />

„Absolute Klasse“ findet Klaus<br />

F. Malinka, Wirtschaftsförderer der<br />

Stadt Meerbusch, den Standort, und<br />

da ist er sich mit den Unternehmern<br />

und ihren Mitarbeitern dort einig.<br />

Dabei hat das A<strong>real</strong> Wirtschaftsgeschichte<br />

geschrieben wie nur wenige<br />

im Rhein-Kreis Neuss. Das spektakuläre<br />

Auf und Ab dieser Geschichte<br />

begann am 27. August 1915,<br />

als der damalige Landkreis Neuss die<br />

gewerberechtliche Genehmigung<br />

zum Betrieb einer Stahlfabrik erteilte.<br />

Die Firma Gebr. Böhler & Co KG<br />

plante und <strong>real</strong>isierte Großes, und<br />

nur wenige Jahrzehnte später leisteten<br />

4000 Beschäftigte im Walzwerk,<br />

in den Schmieden oder in der Drahtzieherei<br />

harte und gute Arbeit.<br />

Konrad Adenauer zu Besuch<br />

Öfen glühten, Schlote rauchten –<br />

Stahl „made in Büderich“ war derart<br />

erfolgreich, dass Bundeskanzler<br />

Konrad Adenauer Böhler 1952 bei<br />

seiner Antrittsreise durchs junge<br />

Bundesland Nordrhein-Westfalen<br />

einen ausgiebigen Besuch abstattete.<br />

„Das Unternehmen galt schon<br />

damals als Vorzeigebetrieb – wirtschaftlich,<br />

aber auch in Sachen Sozialverantwortung<br />

für die Belegschaft“,<br />

erinnert Bürgermeister Dieter<br />

Spindler an die Glanzzeit.<br />

Doch sie währte nicht ewig. 1992<br />

führten die Überkapazitäten in der<br />

Branche dazu, dass das Stahlwerk<br />

und die Schmieden geschlossen<br />

wurden. Das Walzwerk war bereits<br />

in den 1980er Jahren dicht gemacht<br />

worden. Das Industriegelände lag<br />

allerdings nicht lange brach. Der<br />

Wirtschaftsförderung und der 1996<br />

gegründeten Böhler-Verwaltungs<br />

GmbH gelang es an der Schnittstelle<br />

zwischen Meerbusch und Düsseldorf,<br />

einen blühenden Gewerbepark<br />

zu etablieren. Das ökonomische Leben<br />

dort beweise, „dass die strukturellen<br />

Anpassungsmaßnahmen in<br />

den 1990er Jahren keine Strohfeuer<br />

waren, sondern sich in einer konti-<br />

ren und Heimtextilien auf jeweils<br />

400 Quadratmetern angeboten werden.<br />

Der Eingangsbereich soll durch<br />

zwei „Stadttore“ erfolgen, in denen<br />

möglicherweise ein Hotel und<br />

Dienstleister untergebracht werden<br />

sollen. Die Parkplätze werden so angelegt,<br />

dass für die Besucher ein Anreiz<br />

besteht, auch in die Fußgängerzone<br />

zu gehen. Eine der Vorstellun-<br />

nuierlichen wirtschaftlicheAufwärtsbewegung<br />

konsolidiert haben“,<br />

schreiben<br />

Dr. Heinrich Fian<br />

und Franz<br />

Schöppl von der<br />

Böhler-Verwaltung.<br />

In der Tat ist<br />

die Unternehmenspalette<br />

so<br />

bunt wie es das Programm beim Tag<br />

der offenen Tür war. Und das nicht<br />

nur am Alten Kesselhaus, das die<br />

Broich Premium Catering GmbH,<br />

die im Gewerbepark ihre Zentrale<br />

hat, zur längst renommierten Veranstaltungshalle<br />

umwandelte. Inzwischen<br />

sind auf dem 230 000 Quadratmeter<br />

großen Grundstück 110<br />

Firmen und selbständige Gewerbe-<br />

„In“-Location: Altes Kesselhaus im Böhler-<br />

Gewerbepark. FOTO: BROICH PREMIUM CATERING<br />

gen: Beim Familieneinkauf besuchen<br />

Vater und Sohn den Bau- und<br />

Heimwerkermarkt, während Mutter<br />

und Tochter über die Kölner Straße<br />

in der Innenstadt bummeln – man<br />

trifft sich auf halber Strecke in einem<br />

Café oder einem Biergarten.<br />

Nach den Vorstellungen von Architekt<br />

Caspar Schmitz-Morkramer<br />

könnte im Süden des A<strong>real</strong>s eine Er-<br />

treibende untergebracht. Ihre Liste<br />

reicht vom Centrum für Reisemedizin<br />

bis zum Atelier der Künstlerin<br />

Anke Berßelis. Lkw-Federn von Styria,<br />

chemische Analysen von Maass,<br />

Messebau von Hoffmann – der<br />

Branchenmix könnte kaum vielfältiger<br />

sein. Architekten, Schreiner,<br />

Werkstoffprüfer oder Textilhändler<br />

haben sich „bei Böhler“ angesiedelt.<br />

Einblicke: Tag der offenen Tür im Böhler-Gewerbepark<br />

in Büderich. NGZ-FOTO: M. REUTER<br />

lebnisfläche für Furore sorgen, auf<br />

der Freiluftangebote der Fachmärkte<br />

angeboten werden.<br />

Ursprüngliche Bedenken der Bürger<br />

gegen das Vorhaben sind weitgehend<br />

vom Tisch. Die Bürger eines<br />

angrenzenden Wohnviertels befürchteten<br />

zusätzliche Verkehrsbelastungen.<br />

Diese konnten jedoch<br />

ausgeräumt werden: Mit dem Er-<br />

Kein Wunder,<br />

dass nur noch<br />

weniger als die<br />

Hälfte der etwa<br />

1000 Beschäftigten<br />

im Gewerbepark<br />

in zur Böhler-Uddeholm-<br />

Gruppe gehörenden<br />

Betrieben arbeitet.<br />

Aber gerade<br />

diese „Blaumann-Jobs“<br />

in Edelstahlbearbeitung<br />

oder Schweißtechnik seien<br />

„wichtig für die Stadt“, wie Malinka<br />

sagt. Die Böhler-Uddeholm<br />

Deutschland GmbH verweist ebenfalls<br />

auf eine positive Entwicklung.<br />

Nach dem Auszug von Fremdmietern<br />

konnten die ehemaligen Hüttenwerkshallen<br />

für den Zuschnitt<br />

von schweren Stabstählen und<br />

7<br />

werb einer Privatstraße von Bayer<br />

kann eine großzügige Anbindung<br />

des Geländes gesichert werden. Und<br />

auch die Furcht vor Lärm ist unbegründet.<br />

Nach den heutigen Plänen<br />

ist keine Discothek mehr vorgesehen;<br />

der Betreiber sichert Ruhe zwischen<br />

22 und 6 Uhr zu. Wenn er das<br />

nicht einhalten sollte, muss er selbst<br />

für den nötigen Lärmschutz sorgen.<br />

Stahlblechen ausgebaut werden. Die<br />

ebenfalls in Büderich tätige, auf die<br />

Schwerpunkte „Schleifen“ und „Fräsen“<br />

spezialisierte Böhler-Uddeholm<br />

Bearbeitungs-GmbH expandiert<br />

genauso. Um den Bedarf an zusätzlichen<br />

Flächen zu decken, wurden<br />

Teile des ehemaligen Stahlwerks<br />

beziehungsweise der Stahlformguss-Halle<br />

revitalisiert.<br />

Aufgrund der unterschiedlichen<br />

Aktivitäten sind etwa 6000 Quadratmeter<br />

des Grundstücks einer neuen<br />

Nutzung zugeführt worden. So wurden<br />

aus ehemaligen Produktionsstätten<br />

der Hüttentechnik, die vorübergehend<br />

als Lager dienten, Standorte<br />

für hoch präzise Maschinen.<br />

Angesichts dessen und einer Vermietungsquote<br />

von etwa 90 Prozent<br />

dürften die Verantwortlichen zufrieden<br />

sein.


8 NGZSPEZIAL<br />

STANDORT RHEIN-KREIS NEUSS FREITAG 5. OKTOBER 2007<br />

➔ ROMMERSKIRCHEN<br />

„Zunehmend<br />

regionales<br />

Zentrum“<br />

Immer mehr Handel: „Center am Park“ in<br />

Rommerskirchen. NGZ-FOTO: M. REUTER<br />

(-tz.-) Rommerskirchen wird zunehmend<br />

zum regionalen Zentrum.<br />

Diese Nachricht möchte die Wirtschaftsförderung<br />

der Gemeinde bei<br />

der „Expo Real“ unters Messevolk<br />

bringen. „Vor allem Handel und Gewerbe<br />

haben in Rommerskirchen einen<br />

Aufschwung genommen. Die<br />

Umsatzkennziffer wurde in zwei<br />

Jahren um zehn Punkte gesteigert“,<br />

heißt es. Die Gemeinde entwickelt<br />

zurzeit zwei Gewerbeflächen: Spiegelbildlich<br />

zum Einkaufszentrum<br />

„Center am Park“ entsteht der Mariannenpark<br />

für Handel und handelsnahes<br />

Gewerbe. „Im Fünf-Kilometer-Umkreis<br />

um den Mariannenpark<br />

wohnen 29 000 Käufer“, wirbt Dr. Elmar<br />

Gasten vom Wirtschaftsbüro im<br />

Rathaus. Darüber hinaus werde in<br />

Kürze der Gewerbepark „Gillbach“<br />

um etwa 30 000 Quadratmeter erweitert.<br />

Die Bauleitplanung ist abgeschlossen,<br />

die Erschließungsarbeiten<br />

stehen unmittelbar vor der Ausführung.<br />

Der „Gewerbepark II“ liegt<br />

unmittelbar an der B 59. Die im Bau<br />

befindliche Umgehungsstraße soll<br />

die Anbindung noch verbessern.<br />

Immer mehr Gewerbe: Rommerskirchen<br />

bietet neue Flächen an. NGZ-FOTO: H. JAZYK<br />

Karriere-Tag<br />

und Jobbörse<br />

(NGZ) Mit einem Karriere-Tag und<br />

erstmalig einer Jobbörse will die<br />

„Expo Real“ den Nachwuchs in der<br />

Immobilienwirtschaft fördern. Die<br />

Fachmesse für Gewerbeimmobilien<br />

richtet am Mittwoch, 10. Oktober,<br />

für Studenten und Absolventen von<br />

immobilienwirtschaftlichen Ausbildungszweigen<br />

den „CareerDay“ aus,<br />

um einerseits über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

sowie Karrierechancen<br />

zu informieren, aber<br />

auch, um die Kontaktaufnahme zu<br />

Unternehmen der Immobilienwirtschaft<br />

zu ermöglichen. Aussteller<br />

der „Expo Real“ informieren Interessierte<br />

über Perspektiven in ihren<br />

Unternehmen. Der „CareerDay“<br />

startet um 10 Uhr in der Halle C3 mit<br />

dem Thema „Qualitätsanforderungen<br />

an Hochschulabsolventen“.<br />

Welche Bildungsabschlüsse und<br />

Titel überhaupt für eine erfolgreiche<br />

Karriere in der Immobilienwirtschaft<br />

empfehlenswert sind, erörtern<br />

ab 11 Uhr Professoren der Universitäten<br />

Weimar und Freiburg im<br />

Breisgau, der Fachhochschule Nürtingen,<br />

der Berufsakademie Leipzig<br />

und der International Real Estate<br />

Business School (IREBS) an der Universität<br />

Regensburg.<br />

„Wir fürchten die Konkurrenz nicht“<br />

➔ INTERVIEW „Bundeshauptstadt der Energie“, Logistik, Freizeit – Sabine Walter, Wirtschaftsförderung Grevenbroich, zur „Expo Real“<br />

Trommeln für die „Bundeshauptstadt<br />

der Energie“ – Grevenbroich<br />

nutzt die internationale Fachmesse<br />

für Gewerbe-Immobilien, die „Expo<br />

Real“ in München, fürs Standortmarketing,<br />

aber auch um Interesse<br />

für Projekte in der Schloss-Stadt zu<br />

wecken. Sabine Walter von der Wirtschaftsförderung<br />

Grevenbroich erklärt<br />

im Interview mit der NGZ, was<br />

die Stadt an der Erft an der Isar<br />

sucht.<br />

Frau Walter, mit welchen Erwartungen<br />

fährt die Delegation der Stadt<br />

Grevenbroich zur „Expo Real“ nach<br />

München?<br />

Sabine Walter Wir suchen für verschiedene<br />

Projekte Investoren. Dazu<br />

gehört auch das Gelände des ehemaligenWellenfreibades<br />

in Neurath<br />

und natürlich<br />

die Gewerbeflächen<br />

entlang<br />

der A 46 In GrevenbroichKapellen.<br />

Außerdem ist<br />

es wichtig – auch<br />

vor dem Hintergrund<br />

bereits angelaufenerProjekte<br />

– die Präsenz<br />

von Entscheidern und Investoren<br />

zu nutzen.<br />

Mit welchem Ziel nehmen Sie das<br />

Thema Bad in Neurath mit?<br />

Walter Das Gelände hat sehr spezifische<br />

Vorgaben, die nur bestimmte<br />

Nutzungen ermöglichen. Die NGZ<br />

hat darüber bereits berichtet. Denkbar<br />

sind hier freizeitorientierte Nutzungen.<br />

Eine Möglichkeit wäre, das<br />

insgesamt sechs Hektar große A<strong>real</strong><br />

durch einen Investor an verschiedene,<br />

sich ergänzende Betreiber zu<br />

verpachten. Spezialisten für Freizeitimmobilien<br />

werden wir gezielt<br />

ansprechen.<br />

Das Gewerbegebiet Kapellen ist mit<br />

den Ansiedlungen von Slough Estates,<br />

DHL und anderen bereits enorm gewachsen.<br />

In München haben Sie Kapellen<br />

erneut im Gespräch. Mit welchem<br />

Schwerpunkt?<br />

(NGZ) Die niederrheinische Bucht<br />

ist bekannt für ihren außergewöhnlichen<br />

Reichtum an Braunkohle. 55<br />

Milliarden Tonnen liegen hier –<br />

mehr als irgendwo sonst in Europa.<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts blühte im<br />

Südrevier zwischen Frechen und<br />

Brühl die Braunkohlen-Industrie<br />

auf. Rund drei Jahrzehnte später, vor<br />

nunmehr 100 Jahren, begann auch<br />

im Nordrevier zwischen Grevenbroich<br />

und Bedburg der industrielle<br />

Abbau der Braunkohle.<br />

Bereits 1858 fand man in Neurath<br />

beim Bau eines Brunnens erste Spuren<br />

des „braunen Goldes“. Aber<br />

schon bald zeigte sich, dass der Abbau<br />

der Kohle dort deutlich aufwändiger<br />

und damit teurer als im Süden<br />

ist. Die ersten Gruben stellten daher<br />

bald den Betrieb wieder ein. 1905 erwarb<br />

die „Schwarzburg Sondershausensche<br />

Gewerkschaft Rheingold“<br />

die Genehmigung, das Neurather<br />

Kohlenfeld abzubauen. Zwei<br />

Jahre später nahm die Grube Rhein-<br />

Sabine Walter: Lage und Anbindung sprechen<br />

für den Standort Grevenbroich.<br />

Walter In Kapellen stehen uns Flächen,<br />

die zur Entwicklungsmaßnahme<br />

gehören, zur Vermarktung zur<br />

Verfügung. Diese wären für einen<br />

Gewerbepark beziehungsweise<br />

Büro- und Gewerbe-Mischnutzungen<br />

geeignet. Zusätzlich verfügen<br />

wir dort über größere Flächen, die<br />

für Logistikimmobilien ideal sind.<br />

Gibt es weitere Vorhaben, für die Sie<br />

in München Interesse wecken möchten?<br />

Walter Solche Vorhaben gibt es natürlich.<br />

Vielleicht können wir dazu ja<br />

bereits auf der Expo Real etwas mehr<br />

verraten.<br />

Bei der „Expo Real“ präsentieren sich<br />

die internationalen Metropolen und<br />

die großen Player<br />

aus dem Inland,<br />

zum Beispiel das<br />

Ruhrgebiet. Mit<br />

welchen Argumenten<br />

werben Sie<br />

angesichts so starker<br />

Konkurrenz für<br />

den Wirtschafts-<br />

standortGrevenbroich? Walter Grevenbroich<br />

im Zusammenhang<br />

mit dem „Standort Niederrhein“<br />

muss die Konkurrenz umliegender<br />

Standorte nicht fürchten.<br />

Gerade das Ruhrgebiet, das sich<br />

selbst zur Metropolregion ernannt<br />

hat, würde sich über unsere Kennzahlen<br />

wie beispielsweise Kaufkraft,<br />

Arbeitslosenquoten und unser Abschneiden<br />

bei Standortrankings<br />

freuen. Speziell Grevenbroich besticht<br />

bei Immobilienexperten<br />

durch seine Lage und Anbindung.<br />

Natürlich werben wir für Grevenbroich<br />

auch mit unserer Energie.<br />

Wie profitiert Grevenbroich vom Gemeinschaftsauftritt<br />

mit dem Kreis<br />

und dem „Standort Niederrhein“?<br />

Walter Gemeinsam mit dem Rhein-<br />

Kreis Neuss und dem Standort Niederrhein<br />

finden wir auf der Expo<br />

Real großes Interesse. Der Messestand<br />

des Standort Niederrhein genießt<br />

auf der Expo Real bei Besu-<br />

Braunkohle: 100 Jahre Energie<br />

gold als erster Braunkohlen-Tagebau<br />

im Nordrevier die Förderung auf<br />

und wurde damit Urahn des heutigen<br />

Tagebaus Garzweiler.<br />

In den 30er Jahren trat mit dem<br />

Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk<br />

(RWE) ein neuer, großer<br />

Wettbewerber im Nordrevier auf den<br />

Plan. 1936 übernahm das Unternehmen<br />

die Aktienmehrheit der Niederrheinischen<br />

Braunkohlenwerke AG<br />

und integrierte deren Kraftwerk<br />

Frimmersdorf I in ihr Netz. RWE<br />

setzte voll auf den Energieträger<br />

Braunkohle und trieb damit die<br />

wirtschaftliche Entwicklung der Region<br />

nachhaltig voran. Der Beginn<br />

des Zweiten Weltkriegs setzte dieser<br />

Entwicklung aber ein jähes Ende.<br />

Doch schon kurz nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg begannen Politik und<br />

Energiewirtschaft mit den Plänen<br />

für die Zukunft – eine Zukunft, die<br />

dem rheinischen Braunkohlen-Revier<br />

einen enormen Wachstumsund<br />

Entwicklungsschub bringen<br />

In Grevenbroich entstehen auf Europas größter Baustelle neue BoA-Kraftwerksblöcke. 2,2 Milliarden Euro investiert RWE in die Giganten, die<br />

2010 ans Netz gehen sollen. NGZ-FOTO: M. REUTER<br />

chern und Ausstellern einen hohen<br />

Bekanntheitsgrad und einen guten<br />

Ruf. Wir sind dafür bekannt, dass<br />

man hier häufig gute Ansprechpartner<br />

trifft. Außerdem verfestigen sich<br />

unsere internen Netzwerke durch<br />

den Gemeinschaftsstand. Wir profitieren<br />

auch gegenseitig von unseren<br />

guten Kontakten. Das hat wahrscheinlich<br />

etwas mit unserer so genannten<br />

rheinischen Art zu tun.<br />

sollte. Denn der Wiederaufbau<br />

und das bald danach<br />

einsetzende Wirtschaftswunder<br />

brauchten Strom,<br />

viel Strom. 1955 nahm RWE<br />

gleich drei neue Braunkohlen-Kraftwerke<br />

in Betrieb:<br />

Weisweiler, Fortuna und<br />

Frimmersdorf II. Sie wurden<br />

Jahr für Jahr um neue<br />

Blöcke erweitert. Und das<br />

war erst der Anfang. Seit<br />

1932 unangefochten die<br />

Nummer 1 im Revier, fasste<br />

RWE 1959 seine Bergbaubeteiligungen<br />

in der Rheinische<br />

Braunkohlenwerke<br />

AG, kurz Rheinbraun, zusammen.<br />

Jetzt konnten<br />

große Tagebaue mit immer mächtigeren<br />

Schaufelradbaggern entstehen<br />

und den Energiehunger stillen.<br />

Im Westrevier hatte es bereits vor<br />

dem Krieg Pläne für einen Großtagebau<br />

im Raum Frimmersdorf/Neurath<br />

gegeben. In den 1950er Jahren<br />

Und umgekehrt: Was hat der Rhein-<br />

Kreis Neuss, was hat der „Standort<br />

Niederrhein“ von der Messe-Beteiligung<br />

der „Bundeshauptstadt der<br />

Energie“?<br />

Walter Grevenbroich genießt als<br />

Bundeshauptstadt der Energie gegenwärtig<br />

einen sehr hohen Bekanntheitsgrad.<br />

Ein Teil dieser Anziehungskraft<br />

kommt natürlich<br />

auch dem Rhein-Kreis Neuss und<br />

Urahn der rheinischen Braunkohlen-Industrie: das Frimmersdorfer<br />

Kraftwerk anno dazumal. FOTO: RWE<br />

begann der Aufschluss des Frimmersdorf-West<br />

genannten Tagebaus.<br />

Dagegen stellte wenige Kilometer<br />

weiter südlich 1961 der Tagebau<br />

Neurath, Urahn des Nordreviers,<br />

die Kohleförderung ein. In den<br />

1970er Jahren fuhr Rheinbraun die<br />

der Region zugute. Grevenbroich<br />

beherbergt für die gesamte Wirtschaftsstruktur<br />

im Bereich des Niederrhein<br />

wichtige Unternehmen<br />

und bietet für weitere Ansiedlungen<br />

preisgünstige Gewerbeflächen in<br />

guter Lage.<br />

Frank Kirschstein führte das Gespräch mit<br />

Sabine Walter von der Wirtschaftsförderung<br />

Grevenbroich.<br />

Förderung in Frimmersdorf-West<br />

kräftig nach<br />

oben. Großgeräte wechselten<br />

aus auslaufenden Tagebauen<br />

in den Norden, die<br />

Infrastruktur mit Bunkern<br />

und Bandanlagen wurde<br />

ausgebaut. 1983 benannte<br />

das Unternehmen den Tagebau<br />

Frimmersdorf-West<br />

in Garzweiler um, nach dem<br />

mitten im Abbaugebiet gelegenen<br />

Dorf. 2003 ging<br />

Rheinbraun in der neuen<br />

RWE Power AG auf – und in<br />

Niederaußem der erste<br />

Braunkohlenkraftwerksblock<br />

mit optimierter Anlagentechnik<br />

(BoA) ans Netz.<br />

Er leistet 1000 Megawatt. Fünf Kilometer<br />

weiter nördlich, in Neurath,<br />

entstehen auf Europas größter Baustelle<br />

derzeit die BoA-Blöcke 2 und 3.<br />

Rund 2,2 Milliarden Euro investiert<br />

RWE Power in die beiden Giganten,<br />

die 2010 ans Netz gehen sollen.<br />

Chemieparks wollen mit<br />

Service überzeugen<br />

(NGZ) Unter dem Motto „Veränderung<br />

schafft Perspektive“ präsentieren<br />

sich der Chemieparkmanager<br />

und -betreiber Bayer Industry Services<br />

(BIS) und die Wirtschaftsförderung<br />

Leverkusen (WFL) GmbH<br />

bei der „Expo Real“. BIS stellt seine<br />

Chemieparks vor und wendet sich<br />

mit seinem Freiflächen-Angebot an<br />

Investoren der Industrie.<br />

Am Gemeinschaftsstand können<br />

sich die Besucher über das Angebot<br />

und die Vorteile eines Chemieparks<br />

informieren. Neue Partner können<br />

sich problemlos in die Produkt-,<br />

Technologie- und Know-how-Netzwerke<br />

integrieren und sich so – genau<br />

wie die bereits ansässigen Firmen<br />

– aufs Kerngeschäft konzentrieren.<br />

Mit seinen Dienstleistungen<br />

unterstützt BIS die Unternehmen<br />

bei Forschung, Entwicklung und<br />

Produktion. Dazu gehören neben ei-<br />

ner zuverlässigen Ver- und Entsorgung<br />

Sicherheitseinrichtungen und<br />

zahlreiche weitere Services wie Analytik<br />

und Ausbildung zum Angebot<br />

des Chemieparkbetreibers.<br />

Für Ansiedlungen stehen in Leverkusen,<br />

Dormagen und Uerdingen<br />

Freiflächen in der Größe von 0,5 bis<br />

zehn Hektar zur Verfügung. BIS ist<br />

als Joint Venture der Bayer AG und<br />

der Lanxess AG Betreiber der Bayer-<br />

Chemieparks in Leverkusen, Dormagen<br />

und Uerdingen. Zurzeit nutzen<br />

einschließlich der drei operativen<br />

Teilkonzerne von Bayer und<br />

Lanxess über 60 Produktions- und<br />

Dienstleistungsunternehmen die<br />

Vorteile der größten deutschen Chemie-Einheit.<br />

Mit 5500 Mitarbeitern<br />

will BIS optimale Rahmenbedingungen<br />

durch vielfältige Produktverbünde<br />

und ein umfassendes Service-Portfolio<br />

schaffen.


FREITAG 5. OKTOBER 2007 STANDORT NIEDERRHEIN<br />

NGZSPEZIAL<br />

Niederrhein:<br />

Expo-Programm<br />

(NGZ) Der Messeauftakt zur „Expo<br />

Real“ am Niederrhein-Stand steht<br />

am Montag, 8. Oktober, ab 11 Uhr<br />

auf dem Programm. Mit dabei:<br />

Landrat Dieter Patt, sein Viersener<br />

Kollege Peter Ottmann, die Oberbürgermeister<br />

von Krefeld und<br />

Mönchengladbach, Gregor Kathstede<br />

und Norbert Bude, sowie Dr.<br />

Dieter Porschen, der Hauptgeschäftsführer<br />

der Industrie- und<br />

Handelskammer (IHK) Mittlerer<br />

Niederrhein. Um 12 Uhr heißt es<br />

„Der Rhein-Kreis Neuss – eine starke<br />

Gemeinschaft“. Die Bürgermeister<br />

Dr. Axel Prümm (Grevenbroich),<br />

Heinz Hilgers (Dormagen), Franz-<br />

Josef Moormann (Kaarst), Dieter<br />

Spindler (Meerbusch), Heinz Josef<br />

Dick (Korschenbroich), Margarete<br />

Kranz (Jüchen) und Albert Glöckner<br />

(Rommerskirchen) präsentieren die<br />

Vorzüge ihrer Kommunen. „Der Gewerbe-<br />

und Immobilienmarkt<br />

Rhein-Kreis Neuss“ steht ab 12.30<br />

Uhr im Blickpunkt. Als Gesprächspartner<br />

kommt unter anderen Jürgen<br />

Steinmetz, Geschäftsführer der<br />

Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Rhein-Kreis Neuss mbH. Am Dienstag,<br />

9. Oktober, geht es ab 11 Uhr vor<br />

großem Publikum um das Thema<br />

„Schlosshotel und moderne Bürogebäude<br />

– Immobilienimpulse im<br />

Rhein-Kreis Neuss“.<br />

➔ STEUERTIPP<br />

Gewerbesteuer<br />

mit großen<br />

Unterschieden<br />

Gewerbe am Delrather Silbersee: Die Steuerfrage<br />

wird wichtiger. NGZ-FOTO: H. JAZYK<br />

VON DR. CARSTEN BENTLAGE<br />

Im Zuge der Unternehmensteuerreform<br />

2008 wird der Körperschaftsteuersatz<br />

von 25 Prozent auf 15 Prozent<br />

gesenkt. Hierdurch wächst zukünftig<br />

der Anteil der Gewerbesteuer<br />

an der gesamten Steuerbelastung<br />

der Kapitalgesellschaften, und die<br />

Gewerbesteuer wird in vielen Fällen<br />

zur bedeutendsten Steuerart noch<br />

vor der Körperschaftsteuer. Abweichend<br />

von der Körperschaftsteuer<br />

fließt in die Berechnung der Gewerbesteuer<br />

in Form des von der jeweiligen<br />

Stadt oder Gemeinde festgesetzten<br />

Hebesatzes eine regionale<br />

Komponente ein. In der Zukunft<br />

verstärken sich daher die regionalen<br />

Unterschiede hinsichtlich der Steuerbelastung<br />

von Kapitalgesellschaften,<br />

und der Gewerbesteuerhebesatz<br />

wird verstärkt zum Standortfaktor.<br />

Beispielsweise ist in Rommerskirchen<br />

im Jahr 2008 die Steuerbelastung<br />

um 5,2 Prozent beziehungsweise<br />

1,645 Prozentpunkte geringer<br />

als in Neuss und Grevenbroich.<br />

Für den Rhein-Kreis Neuss ergeben<br />

sich aus der Zusammenfassung<br />

von Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer<br />

und Solidaritätszuschlag ab<br />

2008 die folgenden Steuerbelastungen<br />

für Kapitalgesellschaften:<br />

Gewerbesteuer-Hebesatz und Steuersatz<br />

ab 2008 auf einen Blick:<br />

● Neuss, Grevenbroich 450 Prozent<br />

beziehungsweise 31,575 Prozent<br />

● Kaarst 444 Prozent beziehungsweise<br />

31,365 Prozent<br />

● Dormagen, Meerbusch, Korschenbroich,<br />

Jüchen 440 Prozent<br />

beziehungsweise 31,225 Prozent<br />

● Rommerskirchen 403 Prozent beziehungsweise<br />

29,930 Prozent<br />

Zum Vergleich:<br />

● Krefeld 440 Prozent beziehungsweise<br />

31,225 Prozent<br />

● Düsseldorf 445 Prozent beziehungsweise<br />

31,400 Prozent<br />

● Köln, Mönchengladbach, Viersen<br />

450 Prozent beziehungsweise 31,575<br />

Prozent<br />

● Leverkusen 460 Prozent beziehungsweise<br />

31,925 Prozent (Grundlage<br />

der Berechnung sind die von<br />

den jeweiligen Industrie- und Handelskammern<br />

veröffentlichten Gewerbesteuerhebesätze<br />

für 2007, für<br />

2008 stehen die Hebesätze noch<br />

nicht fest.)<br />

Dr. Carsten Bentlage ist Wirtschaftsprüfer,<br />

Steuerberater und Certified Public<br />

Accountant bei der Dr. Glade, König und<br />

Partner GmbH in Neuss (Internet: www.<br />

glade-koenig.de)<br />

„Etablierte Basis für Kontakte, Gespräche<br />

und Projektvorstellungen“: Martin Lutz von<br />

der Standort Niederrhein GmbH.<br />

VON FRANK KIRSCHSTEIN<br />

Top-Platzierungen in Standort-Rankings,<br />

Wirtschaftsdaten der IHK, die<br />

ein Konjunktur-Hoch versprechen,<br />

sinkende Arbeitslosenzahlen: Der<br />

Niederrhein kann bei der „Expo<br />

Real“ in München selbstbewusst<br />

auftreten. Diese Meinung vertritt<br />

Martin Lutz, Geschäftsführer Standort<br />

Niederrhein GmbH, im Interview<br />

mit der NGZ.<br />

Herr Lutz, den Niederrhein zieht es<br />

Anfang Oktober wieder an die Isar:<br />

Bei der „Expo Real“, der Internationalen<br />

Fachmesse für Gewerbeimmobilien<br />

in München, wollen der Rhein-<br />

Kreis Neuss, der Kreis Viersen sowie<br />

die Städte Krefeld und Mönchengladbach<br />

erneut gemeinsam um Aufmerksamkeit<br />

von Investoren und Projektentwicklern<br />

werben. Was ist neu am<br />

Auftritt des Standorts Niederrhein<br />

2007?<br />

Martin Lutz Im Vorjahr ist der Niederrhein<br />

mit einem komplett neuen<br />

Standkonzept in München angetreten,<br />

dass vom Start weg eine große<br />

Zustimmung erfahren hat. Für 2007<br />

war jetzt Detailarbeit angesagt, Kleinigkeiten,<br />

die vielleicht nicht direkt<br />

auffallen, die aber für das Funktionieren<br />

der Abläufe und der Präsentationen<br />

sehr wichtig sein können.<br />

Außerdem haben wir in diesem Jahr<br />

wieder einen Ausstellungspartner<br />

mehr hinzugewonnen. Damit muss<br />

die Darstellung der Partner überarbeitet<br />

werden. Und natürlich wer-<br />

In Aufbruchstimmung<br />

➔ INTERNATIONALE SCHULE AM RHEIN<br />

Leitet die ISR in Neuss: die gebürtige Irin Eileen<br />

Lyons.<br />

(SiHo) Eileen Lyons sprüht vor Optimismus.<br />

„Ich liebe Start-up-<br />

Schools!“, sagt die neue Direktorin<br />

der Internationalen Schule am<br />

Rhein (ISR) in Neuss. Die Schule hat<br />

gerade ihren Betrieb im neuen Gebäude<br />

am Neusser Stadtwald aufgenommen.<br />

Nach einigen Jahren provisorischer<br />

Unterbringung in Räumlichkeiten<br />

des Berufsbildungszentrums<br />

Hammfeld herrscht allgemeines<br />

Aufatmen und eine Aufbruchstimmung,<br />

die ansteckt.<br />

Die gebürtige Irin hat im Laufe ihrer<br />

Karriere schon verschiedene Internationale<br />

Schulen des auf Pädagogik<br />

spezialisierten Unternehmens<br />

SABIS gecoacht und nach vorn gebracht.<br />

Nun also die Schule in<br />

Neuss, die einen architektonisch<br />

auffälligen Komplex bezogen hat,<br />

der für rund 18,8 Millionen Euro errichtet<br />

worden ist. Vier Jahre sind<br />

Guter Mix an Argumenten<br />

➔ INTERVIEW Martin Lutz, Geschäftsführer Standort Niederrhein GmbH, zum Auftritt der Region bei der „Expo Real“<br />

den wir inhaltlich wieder mit neuen<br />

Ideen und Projekten aus der Region<br />

aufwarten.<br />

Im vergangenen Jahr zählte die „Expo<br />

Real“ über 1700 Aussteller aus 40<br />

Ländern. Wer die Messe besucht hat,<br />

konnte dennoch feststellen, dass –<br />

zum Beispiel beim „Feierabend“ mit<br />

Live-Musik am ersten Messetag – der<br />

Niederrhein-Stand zeitweise regelrecht<br />

umlagert war. Was zählt, um auf einer<br />

solchen Messe nicht übersehen zu<br />

werden?<br />

Lutz Natürlich ist unser Stand in<br />

wunderbar kräftigem Orange ein<br />

Blickfang. Aber letztlich ist die „Expo<br />

Real“ eine Fach- und Arbeitsmesse,<br />

das heißt auch hier zählt die Qualität<br />

dessen, was wir an Projekten und Investitionsmöglichkeitenpräsentieren.<br />

Nicht ohne Stolz freue ich mich,<br />

mit 16 Standpartnern und den vier<br />

Gebietskörperschaften die Region<br />

und ihre Potenziale in München<br />

präsentieren zu können.<br />

Als Chef der Standort Niederrhein<br />

GmbH sind Sie eine Art „Chefverkäufer“<br />

für die Region. Kurz und knapp<br />

gefasst: Was macht den Wirtschaftsstandort<br />

Niederrhein aus?<br />

Lutz In der Immobilienwirtschaft<br />

gibt es eine alte Weisheit: Die drei<br />

Kriterien für einen guten Standort<br />

sind erstens die Lage, zweitens die<br />

Lage und drittens die Lage. Danach<br />

wäre der Niederrhein der optimale<br />

Standort. Wir befinden uns in einem<br />

der stärksten und wichtigsten Wirtschaftsräume<br />

der Welt. Das Ruhrgebiet,<br />

die Städte Düsseldorf und Köln<br />

sind nur einen „Steinwurf“ weit entfernt.<br />

Infrastrukturen und Lebensqualität,<br />

der erfolgreiche Mix von<br />

harten und weichen Standortfaktoren<br />

spricht für den Niederrhein.<br />

Aber nur die räumliche Lage als Argument<br />

zu nennen, würde der Region<br />

nicht gerecht werden. Denn auch<br />

die Menschen und die ansässigen<br />

Unternehmen prägen die Region.<br />

Nationale und internationale Fir-<br />

damit seit der Gründung der ISR vergangen,<br />

die vom Rhein-Kreis Neuss,<br />

der Stadt Neuss und der IHK Mittlerer<br />

Niederrhein sowie von international<br />

tätigen Unternehmen ins Leben<br />

gerufen wurde.<br />

Derzeit besuchen mehr als 400<br />

Schüler aus der Region die Einrichtung,<br />

die auch bei steigender Schülerzahl<br />

noch ausreichend Platz bietet.<br />

Angepeilt sind acht- bis neunhundert<br />

Kinder und Jugendliche, die<br />

in Neuss nach internationalen Standards<br />

für eine globale Laufbahn vorbereitet<br />

werden sollen.<br />

„Die Welt wächst zusammen“, betont<br />

Eileen Lyons; deshalb weise der<br />

Trend in Richtung Internationalität<br />

auch im Schulbereich. Für SABIS ist<br />

damit eine weitere Expansion verbunden.<br />

In Deutschland plant das<br />

Unternehmen seine nächste Schule<br />

nahe Frankfurt.<br />

Doch gleich welcher Standort: Die<br />

Schüler werden überall nach denselben<br />

Prinzipien und ethisch-moralischen<br />

Überzeugungen unterrichtet.<br />

Der einzige Unterschied besteht in<br />

der zweiten Fremdsprache, die die<br />

Kinder lernen. Die erste ist immer<br />

Englisch, die zweite ist die Sprache<br />

des Schulorts. Als Abschluss erwerben<br />

die Schüler das SABIS-High<br />

Scholl Diploma und ein zusätzliches<br />

externes Examen.<br />

Funktionalität, Helligkeit und frische Farben: Das neue Gebäude der Internationalen Schule<br />

ist architektonisch aufwendig gestaltet worden.<br />

men haben hier nicht nur einen<br />

Standort, sie identifizieren sich mit<br />

der Region. Dies macht unter anderem<br />

die Unterstützung deutlich, die<br />

unser „Expo Real“-Auftritt auch<br />

durch heimische Unternehmen wie<br />

der Bolten-Brauerei, Café Heinemann<br />

und nicht zuletzt durch die<br />

Sparkassen erhält.<br />

Es gibt Kritiker, denen der finanzielle<br />

Aufwand für den<br />

Messeauftritt in<br />

Zeiten knapper öffentlicher<br />

Kassen<br />

ein Dorn im Auge<br />

ist. Was antworten<br />

Sie?<br />

Lutz Standortmarketing<br />

im Allgemeinen<br />

und die<br />

Vermarktung von<br />

Projekten und<br />

Flächen im Speziellen<br />

sind eine<br />

Aufgabe, die heute<br />

nicht mehr in<br />

Frage gestellt<br />

wird. Über Art<br />

und Aufwand<br />

kann man diskutieren.<br />

Aber gerade<br />

der gemeinschaftlicheAuftritt<br />

der Region<br />

unter dem Dach<br />

der Standort Niederrhein<br />

GmbH<br />

hält den Aufwand<br />

für die Beteiligten<br />

überschaubar.<br />

Insbesondere<br />

hier wird deutlich,<br />

wie die Zusammenarbeit in der<br />

Region hilft, nicht nur eine starke<br />

Außenwirkung zu erreichen, sondern<br />

auch Kosten zu sparen.<br />

Neben den Kommunen sind auch<br />

zahlreiche Unternehmen als Sponsoren<br />

und Standpartner in München mit<br />

dabei. Mit welchen Argumenten werben<br />

sie für solche Beteiligungen?<br />

Lutz Zuerst einmal ist die „Expo Real“<br />

für die Akteure aus der Immobilienwirtschaft<br />

der Region grundsätzlich<br />

ein interessantes Pflaster. Man trifft<br />

dort zeitlich und räumlich konzentriert<br />

auf Gesprächspartner, an die<br />

sonst nicht so einfach heranzukommen<br />

ist. Wir kombinieren diese<br />

Messeplattform mit einem Service-<br />

Angebot und der Möglichkeit, sich<br />

in einem Zeitfenster auf dem Stand<br />

Auch Bürohäuser wie der Focus-Komplex am Neusser Hammfeld locken zahlreiche Unternehmen<br />

an den Niederrhein. Die Standort-GmbH hilft dabei. NGZ-FOTO: L. BERNS<br />

zu präsentieren. Letztlich bietet der<br />

Niederrhein-Stand eine auf der<br />

Messe etablierte Basis für Kontakte,<br />

Gespräche und Projektvorstellungen,<br />

die jedes Jahr mehr Teilnehmer<br />

findet.<br />

Vier Kommunen treten in München<br />

gemeinsam auf, auch die Industrieund<br />

Handelskammer ist mit im Boot.<br />

9<br />

Wie bringen Sie die teilweise gegensätzlichen<br />

oder zumindest konkurrierenden<br />

Interessen – zum Beispiel im<br />

Ringen um neue Gewerbeansiedlungen<br />

– unter einen Hut?<br />

Lutz Der Niederrhein hat das Glück,<br />

dass die Gebietskörperschaften alle<br />

ihre speziellen Standortqualitäten<br />

haben. Insgesamt verfügt die Region<br />

damit über einen sehr guten Mix aus<br />

Ansiedlungsargumenten. Und den<br />

wollen wir bei der<br />

„Expo Real“ in<br />

München wahrnehmbarmachen.<br />

Wir merken<br />

zwar in der Vorbereitung,<br />

dass<br />

wir durchaus<br />

schon im Vorfeld<br />

der Messe verstärktTerminanfragen<br />

haben,<br />

aber trotzdem<br />

muss weiter an<br />

Image und Wahrnehmung<br />

der Region<br />

gearbeitet<br />

werden.<br />

Es gibt Ideen,<br />

auch die weitere<br />

Region auf der<br />

„Expo Real“ –<br />

vielleicht nach<br />

dem Vorbild des<br />

Ruhrgebietes – erkennbarer<br />

zu positionieren:<br />

Können<br />

Sie sich ein engeres<br />

Zusammenrücken<br />

von Niederrhein,<br />

„rheincity<br />

düsseldorf + partner“ und anderen<br />

vorstellen?<br />

Lutz Der Düsseldorfer Stand befindet<br />

sich in direkter Nähe zum Niederrhein-Stand.<br />

Räumliche Nähe ist bereits<br />

gegeben und auch durchaus gewünscht.<br />

Aber der Niederrhein kann<br />

durchaus selbstbewusst antreten<br />

und muss sich nicht als „+ partner“<br />

verstecken.


10 NGZSPEZIAL<br />

STANDORT NIEDERRHEIN FREITAG 5. OKTOBER 2007<br />

➔ OB MÖNCHENGLADBACH<br />

Zusammen<br />

erfolgreich<br />

Richtungsweisend: Gladbachs Oberbürgermeister<br />

Norbert Bude. FOTO: STADT MG<br />

Die Zusammenarbeit einer Region<br />

beweist sich am besten immer<br />

in konkreten Projekten. So sind<br />

hier für mich zum Beispiel die Entwicklung<br />

des interkommunalen Gewerbegebiets<br />

Regiopark mit unserer<br />

Nachbargemeinde Jüchen und unsere<br />

Kooperation mit der Stadt Krefeld<br />

bei den Vereinigten Städtischen<br />

Bühnen richtungsweisend.<br />

Mit der Bündelung der standortrelevanten<br />

Aktivitäten in der Standort<br />

Niederrhein GmbH haben wir<br />

eine gute Plattform gefunden, die<br />

wir weiter ausbauen müssen. Der<br />

starke Auftritt des Niederrheins auf<br />

der „Expo Real“ führt zu einem<br />

wachsenden Interesse von Investoren<br />

an der Region. Dies ist gut für<br />

uns alle am Niederrhein. Die zunehmende<br />

Zahl von gemeinsamen Projekten<br />

der Wirtschaftsförderer innerhalb<br />

der Standort Niederrhein<br />

GmbH wird der Region und den Unternehmen<br />

helfen, sich im Standortbewerb<br />

der Regionen untereinander<br />

erfolgreich zu behaupten.<br />

Denkmal im<br />

Nordpark<br />

(-tz.-) Der Denkmalbereich im Mönchengladbacher<br />

Nordpark hat sich<br />

zu einem wahren Juwel entwickelt:<br />

Insbesondere Unternehmen aus<br />

dem Dienstleistungssektor nutzen<br />

die neu entstandenen Ateliers und<br />

Büros der ehemaligen Erziehungsanstalt.<br />

Nun wurde von der WirtschaftsförderungMönchengladbach<br />

(WFMG) GmbH im Auftrag des<br />

Eigentümers EWMG auch das letzte<br />

verbleibende, noch nicht sanierte<br />

Objekt an einen ortsansässigen Investor<br />

veräußert. Das Haus mit der<br />

Nummer 23 und der <strong>expo</strong>nierten<br />

Lage direkt am Anger wird unter Berücksichtigung<br />

der gültigen Auflagen<br />

aufwendig saniert und restauriert.<br />

Die Aufsichtsgremien der Entwicklungsgesellschaft<br />

der Stadt<br />

Mönchengladbach (EWMG) mbH<br />

sowie der WFMG haben in einer gemeinsamen<br />

Sitzung im Mai dem<br />

Verkauf des Objekts einstimmig zugestimmt.<br />

Die Planungen für die neu<br />

entstehenden Büroflächen hat die<br />

Ralf Maibaum GmbH präsentiert.<br />

Ehemaliges Militära<strong>real</strong><br />

Auf dem ehemaligen britischen<br />

Militära<strong>real</strong> „Nordpark“ entsteht auf<br />

160 Hektar unter dem Leitbild<br />

„Sport, Kultur, Freizeit und Wohnen“<br />

ein neuer Stadtteil. Das Fußballstadion<br />

„Borussia-Park“ und<br />

Europas größtes und modernstes<br />

Hockeystadion sind längst fertig.<br />

Nebenan wird derzeit in der „Area of<br />

Sports“ ein Freizeit- und Businesspark<br />

mit überregionaler Ausstrahlung<br />

entwickelt und durch die<br />

gleichnamige Firma (die Area of<br />

Sports GmbH ist ein Joint Venture<br />

der Firmen Hochtief und der Landesentwicklungsgesellschaft)vermarktet.<br />

Mit der neuen Firmenzentrale<br />

des Mode-Unternehmens van<br />

Laack ist die erste Großinvestition<br />

abgeschlossen. In den kernsanierten<br />

Gebäuden im Gründerstil sitzen<br />

mittlerweile Firmen vor allem aus<br />

der Werbe- und Computerbranche.<br />

(-tz.-) Nettetal, Willich, Kempen –<br />

der Kreis Viersen reist mit Unterlagen<br />

über drei niederrheinische Perlen<br />

zur „Expo Real“ nach München.<br />

„Die Stadt Nettetal bietet die besten<br />

Voraussetzungen, die Vorzüge<br />

eines angenehmen Lebens mit konkreten<br />

geschäftlichen Vorteilen zu<br />

verbinden“, heißt es. Profitierte<br />

einst die Textilindustrie von den hervorragenden<br />

Anbindungen und der<br />

Nähe zu den benachbarten Niederlanden,<br />

so prägen heute modernste<br />

Betriebe des Maschinenbaus, der<br />

Nahrungsmittelindustrie, der Metallverarbeitung<br />

und der Logistik das<br />

Bild der Wirtschaft.<br />

Der Standort Nettetal liegt genau<br />

im Schnittpunkt der Verkehrsachsen<br />

Antwerpen–Ruhrgebiet und Rotterdam–Düsseldorf/Rheinschiene.<br />

Die<br />

Flughäfen Düsseldorf International<br />

und Airport Weeze sind schnell erreichbar,<br />

mit der Akademie Schloss<br />

Krickenbeck ist die Seenstadt am<br />

Niederrhein für Tagungen und Kongresse<br />

auf internationalem Niveau<br />

bestens gerüstet.<br />

Das sind auch wichtige Pluspunkte<br />

für „VENETE“, den künftigen Gewerbepark<br />

an der deutsch-niederländischen<br />

Grenze. Mit einer Nettobaulandfläche<br />

von rund 600 000<br />

Quadratmetern werden neben den<br />

aktuellen Angeboten künftig Gewerbeflächen<br />

in einer strategisch her-<br />

Schicke Büros und mehr<br />

➔ MÖNCHENGLADBACH Der erste Investor hat mit den Bauarbeiten im Regiopark mit der Gemeinde Jüchen begonnen, und am Stadion<br />

entsteht jetzt der „N1 Office Park“ mit einem innovativen Architekturkonzept. Zahlreiche bereits vollendete Projekte schließen den Kreis.<br />

VON THILO ZIMMERMANN<br />

Sie suchen Personal?<br />

Ein Logistik-Standort par excellence<br />

und eine Heimat für hochwertige<br />

Büros dazu – nach dieser Devise reist<br />

die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach<br />

(WFMG) GmbH zur „Expo<br />

Real“ nach München.<br />

Zur Verlagerung der Birkart Systemverkehre<br />

GmbH sowie zur Ansiedlung<br />

weiterer Logistik-Unternehmen<br />

hat die WFMG eine Fläche<br />

von 90 000 Quadratmetern im interkommunalen<br />

Regiopark mit der Gemeinde<br />

Jüchen verkauft. Investor ist<br />

das Düsseldorfer Immobilien-Unternehmen<br />

Redevco Services<br />

Deutschland<br />

GmbH, das einen<br />

Komplex für Birkart<br />

sowie weitere<br />

Logistikhallen errichten<br />

wird. „Wir<br />

freuen uns, dass<br />

es gemeinsam mit<br />

der WFMG und Redevco gelungen<br />

ist, an dem von uns bevorzugten<br />

Standort neu zu investieren. Ende<br />

des Jahres werden wir auf einem Gelände<br />

von 50 000 Quadratmetern<br />

unsere Speditions- und Logistikanlage<br />

mit 9000 Quadratmetern<br />

Hallenfläche und 1600 Quadratmetern<br />

Bürofläche in Betrieb nehmen“,<br />

so Birkart-Geschäftsführer Wilfried<br />

Reiners. Seine Firma entstand vor<br />

Funkelnagelneu: die Zentrale der Santander<br />

Consumer Bank in Mönchengladbach.<br />

„Regiopark bietet mit seinen<br />

Autobahn-Anbindungen den<br />

idealen Rahmen für<br />

Logistik-Unternehmen.“<br />

Dann wenden Sie sich bitte an Ihre Agentur für Arbeit Neuss.<br />

Wir verfügen über ein großes Angebot an Bewerberinnen und<br />

Bewerbern aus allen Berufssparten sowie die größte deutsche<br />

Jobbörse im Internet. Ihre Vakanzen sind bei uns in guten Händen.<br />

über 125 Jahren und gehört mittlerweile<br />

zur holländischen Raben<br />

Group, die in Deutschland mit sechs<br />

Standorten vertreten ist und 442<br />

Mitarbeiter beschäftigt. Weitere 40<br />

Arbeitsplätze sollen durch die Verlagerung<br />

geschaffen werden, so dass<br />

im Regiopark im ersten Schritt etwa<br />

150 Jobs entstehen. Derzeit ist Birkart<br />

in Wickrath ansässig. Die Immobilie<br />

dort wird komplett und<br />

langfristig vom Textil-Logistiker<br />

Thiel Fashion Lifestyle GmbH & Co<br />

KG übernommen, der nun den notwendigen<br />

Raum für die eigene Expansionen<br />

bekommt und ebenfalls<br />

weitere 40 Arbeitsplätze schaffen<br />

will. Für Jörg<br />

Schmidt, Portfolio-Manager<br />

von<br />

Redevco, ist der<br />

Kauf des Grundstücks<br />

im Regiopark<br />

ein klares<br />

Bekenntnis zum<br />

Standort: „Wir glauben an ihn. Daher<br />

haben wir nicht nur 50 000 Quadratmeter<br />

für Birkart, sondern auch<br />

weitere 40 000 Quadratmeter erworben,<br />

um Logistikflächen zur Vermietung<br />

zu errichten“, sagt er. Redevco<br />

ist Eigentümerin eines der größten<br />

Portfolios von Gewerbeimmobilien<br />

in Europa.<br />

Mit der Verlagerung Birkarts und<br />

dem Engagement von Redevco sieht<br />

der Geschäftsführer der WFMG, Dr.<br />

Ulrich Schückhaus, die Vermarktungsstrategie<br />

des Regioparks bestätigt:<br />

„Er bietet mit seinen großen Flächen<br />

und der direkten Autobahn-<br />

Anbindung an die A 61 und die A 46<br />

hervorragende Rahmenbedingungen<br />

für Logistik-Unternehmen“, so<br />

Schückhaus. Gleichzeitig sei nun<br />

endgültig der Startschuss zur Erschließung<br />

des interkommunalen<br />

Gewerbegebiets gefallen. „Der Verkauf<br />

ist das größte Projekt seit Bestehen<br />

der WFMG und ein wichtiges<br />

Signal für die Stadt“, freut sich auch<br />

Gut leben und arbeiten<br />

➔ VIERSEN Das alte Stahlwerk-Becker-Gelände ist inzwischen ein attraktiver Gewerbepark<br />

Wasserachse mit „Lamellenhaus“: Die Wirtschaftsförderung des Kreises Viersen rückt die<br />

Konversionsfläche des Stahlwerks Becker in den Vordergrund. FOTOS (3): KREIS VIERSEN<br />

vorragenden Lage zur Verfügung<br />

stehen. Das Fazit der Kreisverwaltung<br />

ist klar: „Leben und Arbeiten in<br />

der Seenstadt Nettetal – eine glückliche<br />

Kombination.“<br />

Willich steht für Wirtschaft mit<br />

Dynamik. Düsseldorf und sein Flughafen<br />

sind genauso nur den sprichwörtlichen<br />

Katzensprung entfernt<br />

wie der Großraum Köln/Bonn und<br />

das benachbarte Ruhrgebiet. Mittelständische<br />

Unternehmen und<br />

Europa-Zentralen internationaler<br />

Konzerne prägen das Bild des Gewerbegebiets<br />

Münchheide. Ge-<br />

Für den Mönchengladbacher Nordpark am Stadion hat die Projektentwicklung Langen den „N1 Office Park“ konzipiert. Ein innovatives Architekturkonzept<br />

mit variablen Einheiten und einer Bruttogeschossfläche von 9000 Quadratmetern auf sechs Etagen kündigt sich an.<br />

Norbert Bude als Gladbacher Oberbürgermeister<br />

und Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der WFMG. Damit stünden<br />

auf dem 120 Hektar großen<br />

A<strong>real</strong> des Regioparks Flächen für<br />

weitere Ansiedlungen bereit.<br />

Und nicht nur die: Mönchengladbach<br />

reist mit einem ganzen Katalog<br />

bereits vollendeter beziehungsweise<br />

noch zu entwickelnder Projekten an<br />

die Isar. So ist der wichtigste Gewerbesteuerzahler<br />

der Stadt, die Santander<br />

Consumer Bank, in ihr funkelnagelneues<br />

Gebäude gezogen.<br />

meinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

für den Kreis Viersen<br />

mbH bietet die Stadt Willich attraktive<br />

Flächen im Gewerbegebiet<br />

Münchheide IV an. Mit einer Gesamtfläche<br />

von 270 000 Quadratmetern<br />

ist auch diese dritte Erweiterungsfläche<br />

der Münchheide direkt<br />

an die Autobahn 44 angebunden.<br />

Altes und Neues miteinander verbinden<br />

– harmonisch und mit einem<br />

hohen architektonischen Anspruch:<br />

Den Gewerbepark „Stahlwerk Becker“,<br />

einst Standort von Schwerindustrie<br />

und Militär, dominieren<br />

Servicenummer für Arbeitgeber<br />

(0 18 01) 66 44 66*<br />

*3,9 Cent/Minute aus dem Festnetz der Deutschen Telekom<br />

Auf dem brachliegenden Gelände<br />

der Weberei Boetzelen ließ sich das<br />

Geldhaus ein schickes Headquarter<br />

für 65 Millionen Euro bauen und zog<br />

dort seine bislang auf mehrere<br />

Standorte verteilten 1100 Mitarbeiter<br />

zusammen. Die Architekten<br />

Hentrich-Petschnigg & Partner aus<br />

Düsseldorf nutzten den Platz für einen<br />

mäanderartigen Bau mit vier Innenhöfen<br />

und Atrien. Auf einer<br />

Grundstücksfläche von 30 500 Quadratmetern<br />

erstreckt sich die luftige<br />

Stahlbetonskelett-Konstruktion mit<br />

heute moderne Produktionsbetriebe<br />

und hochwertige Dienstleister.<br />

Erholungsbereiche, eine Wasserachse<br />

mit „Lamellenhaus“, Grünzüge<br />

sowie Einkaufsmöglichkeiten<br />

und Gastronomie runden das gelungene<br />

Konzept ab. Im Stahlwerk Becker,<br />

einem der herausragendsten<br />

Konversionsprojekte am linken Niederrhein,<br />

stehen Gewerbeflächen in<br />

bester Lage zur Verfügung.<br />

Im Laufe von Jahrzehnten entstand<br />

im Osten der Stadt Kempen<br />

ein großer Gewerbegürtel entlang<br />

des Außenrings. Dort haben zahlreiche<br />

Unternehmen ihren idealen<br />

Standort gefunden – Maschinenbau,<br />

Elektrotechnik sowie die Nahrungsmittelindustrie<br />

zählen zu den wichtigsten<br />

Branchen. Über die guten<br />

Verkehrsanbindungen sind die<br />

Nachbarstädte Krefeld und Duisburg<br />

sowie das angrenzenden Ruhrgebiet<br />

zügig zu erreichen. Beste Voraussetzungen<br />

für die Gewerbegebiete<br />

„Krefelder Weg“ und „Schauteshütte“,<br />

in denen zurzeit attraktive<br />

Flächen angeboten werden.<br />

Übrigens: Auch für Existenzgründer<br />

ist Kempen ein idealer Standort.<br />

Das Technologie- und Gründerzentrum<br />

Niederrhein bietet Gründern<br />

und jungen Unternehmen neben<br />

Büro- und Gewerbeflächen eine<br />

umfassende und kompetente Beratung.<br />

Wandel erfolgreich gemeistert: Aus dem<br />

Stahlwerk Becker wurde ein Gewerbepark.<br />

drei bis vier Stockwerken. Neues<br />

gibt’s außerdem bei der „Expo Real“:<br />

Für den Nordpark hat die Projektentwicklung<br />

Langen den „N1 Office<br />

Park“ konzipiert. Ein innovatives Architekturkonzept<br />

mit variablen Einheiten<br />

und einer Bruttogeschossfläche<br />

von 9000 Quadratmetern auf<br />

sechs Etagen kündigt sich an. Zu den<br />

WFMG-Partnern am Mönchengladbacher<br />

Stand gehört auch das Büro<br />

„Architekten & Ingenieure Otten<br />

Dielen Gemmer“ aus Raderbroich<br />

im Stadtgebiet von Korschenbroich.<br />

➔ LANDRAT KREIS VIERSEN<br />

Ideales Umfeld<br />

zur gezielten<br />

Ansprache<br />

Peter Ottmann fährt als Landrat des Kreises<br />

Viersen zur „Expo Real“ nach München.<br />

Es gilt, einen attraktiven Standort<br />

wie den Kreis Viersen in einer attraktiven<br />

Form zu vermarkten. Die<br />

„Expo Real“ bietet uns ein ideales<br />

Umfeld zur gezielten Ansprache von<br />

Investoren und Projektentwicklern.<br />

Und dass der Wirtschaftsstandort<br />

Kreis Viersen zahlreiche Vorteile zu<br />

bieten hat, belegen nicht nur die<br />

diesjährigen Messe-Präsentationen<br />

der Städte Kempen, Nettetal und<br />

Willich. Zentrale Lage im Herzen<br />

Europas, hervorragende Verkehrsanbindungen,<br />

weltbekannte Unternehmen<br />

sind bereits am Standort –<br />

Vorteile, die jede Wirtschaftsförderung<br />

gern betont und die sicherlich<br />

auch auf den Kreis Viersen mit seinen<br />

neun Kommunen zutreffen.<br />

Aber wir haben Unternehmen und<br />

Investoren mehr zu bieten, nämlich<br />

echte Pluspunkte, die sich in barer<br />

Münze auszahlen.<br />

Pluspunkt Fläche: Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

für<br />

den Kreis Viersen mbH schneidet<br />

Gewerbe- und Industrieflächen den<br />

Anforderungen jedes Unternehmens<br />

entsprechend zu – individuell<br />

und passgenau.<br />

Pluspunkt Preis: Das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

ist hervorragend.<br />

Gegenüber vergleichbaren Standorten<br />

können Unternehmen bei einer<br />

Ansiedlung im Kreis Viersen bares<br />

Geld sparen. Geld, das dann für Investitionen<br />

wie Maschinen, Gebäude<br />

und Personal zur Verfügung<br />

steht.<br />

Pluspunkt Beratung: Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

für<br />

den Kreis Viersen mbH steht Unternehmen<br />

und Investoren mit Rat und<br />

Tat zur Seite. Vorteile, die überzeugen.


FREITAG 5. OKTOBER 2007 STANDORT NIEDERRHEIN<br />

NGZSPEZIAL<br />

➔ OB KREFELD<br />

Auf dem<br />

richtigen Weg<br />

Standort mit Format: Krefelds Oberbürgermeister<br />

Gregor Kathstede. FOTO: STADT KREFELD<br />

Die Stadt Krefeld ist auf dem richtigen<br />

Weg, wenn sie sich mit einem<br />

Standort identifiziert, der sich<br />

Niederrhein nennt und damit von<br />

Rommerskirchen im Süden bis Kranenburg<br />

im Norden erstreckt. Hier<br />

gibt es über Generationen ausgeprägte<br />

Orientierungen, intensive<br />

Pendlerbeziehungen, hier funktionieren<br />

in einzelnen Bereichen schon<br />

lange kommunale Kooperationen<br />

und strategische Partnerschaften.<br />

Der Niederrhein ist als Wirtschafts-,<br />

Bildungs- und Tourismusregion<br />

ein Standort mit internationalem<br />

Format. Dieses Format gilt es<br />

im engen Schulterschluss und mittels<br />

moderner Methoden zu kommunizieren.<br />

Diesem Ziel entsprechend,<br />

sollten sich andere Organisationsstrukturen<br />

entwickeln. Auch<br />

euregionale und berufsständische<br />

Arbeit wird sich zunehmend mit diesem<br />

regionalen Bezug auseinander<br />

setzen.<br />

Wenn die Metropolregion Ruhr<br />

mit dem Event „Kulturhauptstadt<br />

Europas 2010“ Furore macht, muss<br />

es der im Westen angrenzenden Region,<br />

die niemals mit einem Negativ-<br />

Image behaftet war, gelingen, aus ihren<br />

unglaublichen Möglichkeiten<br />

weiteres Kapital zu schlagen. Im<br />

Vorfeld der „Expo Real“ ist diese Region<br />

in Bewegung. Mit dem Kreis<br />

Kleve, der ideal für den Landschaftstypus<br />

Niederrhein steht, wird die regionale<br />

Zusammenarbeit intensiv<br />

diskutiert. Es herrscht Aufbruchstimmung:<br />

Im Wirtschaftsraum<br />

Niederrhein kristallisieren sich<br />

wachstumsstarke Kompetenzfelder<br />

immer deutlicher heraus.<br />

Jede Menge Platz für gute Ideen<br />

➔ KREFELD Die Seidenstadt rückt ihre City als Raum für innovative Konzepte und ihre Gewerbeparks als<br />

moderne Gestaltungsfelder ins rechte Licht. Der „Kulturstandort Theaterplatz“ nimmt Gestalt an.<br />

(-tz.-) Krefeld vereint in diesem Jahr<br />

bei der „Expo Real“ in München<br />

Stadt und Land. Will heißen: Sowohl<br />

interessante City-Lagen als auch<br />

prosperierende Gewerbegebiete in<br />

den Außenbezirken wollen die Stadt<br />

und ihre Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

ins rechte Licht rücken.<br />

So möchten die Niederrheiner potenzielle<br />

Investoren auf interessante<br />

Ansatzpunkte für städtebauliche<br />

Entwicklungen in der Innenstadt<br />

aufmerksam machen. „Sie punktet<br />

mit ihrer Kompaktheit, ihrer guten<br />

Erreichbarkeit und ihrer Vitalität“,<br />

heißt es. Ein attraktiver Einzelhandel<br />

und viel Grün rundeten das positive<br />

Gesamtbild ab. Dabei hat sich das<br />

Gesicht der Krefelder Innenstadt in<br />

den vergangenen Jahren bereits<br />

kräftig verändert. Private Bauvorhaben<br />

und öffentliche Investitionen<br />

gewährleisten eine gesteigerte Attraktivität<br />

als Wohn- und Geschäftsstandort.<br />

Wegweisende Projekte wie<br />

die neue Mediothek am Theaterplatz,<br />

der neue Stadtmarkt am Behnisch-Haus<br />

und der voraussichtlich<br />

Anfang 2008 fertig gestellte und<br />

runderneuerte Willy-Göldenbachs-<br />

Platz sollen für neue Aufenthaltsqualität<br />

und frischen Wind im Herzen<br />

der Seidenstadt sorgen. Auch als<br />

Wohnstandort soll die City noch<br />

weiter entwickelt werden. Der Umbau<br />

des traditionsreichenHansa-Hauses<br />

zu einerSeniorenwohnanlage<br />

des<br />

katholischen Caritasverbands<br />

und der Bau des<br />

so genannten<br />

Europa-Ecks sind<br />

zwei aktuelle Beispiele<br />

für den<br />

Trend zu neuen<br />

Ufern. Kurz vor<br />

der Vollendung steht die an der Stelle<br />

der alten Stadtbücherei entstandene<br />

neue Mediothek mit 3950 Qua-<br />

Im Europark Fichtenhain wurde das erste<br />

Gebäude denkmalgerecht umgebaut.<br />

Im Gewerbegebiet Südpark zwischen der Autobahn 44 und dem Industriepark Krefeld sind große Kauf- und Mietflächen für Industrie und Logistik<br />

sofort verfügbar. Damit wirbt die Stadt bei der Gewerbeimmobilien-Messe „Expo Real“ in München.<br />

dratmetern Nutzfläche und eigener<br />

Tiefgarage. Sie ist der erste Baustein<br />

des Konzepts „Kulturstandort Theaterplatz“.<br />

Auch<br />

der Erweiterungsbau<br />

der<br />

Sparkasse Krefeld<br />

ist vorangeschritten.<br />

Und die Entwicklung<br />

geht<br />

weiter: VerschiedeneGrundstücke<br />

und Immobi-<br />

lien bieten die<br />

Chance für viel<br />

versprechende<br />

Investitionen.<br />

Darüber hinaus bietet der Krefelder<br />

Süden moderne Gestaltungsfelder.<br />

Unmittelbar an der A 44 hat sich in<br />

den vergangenen Jahren der Europark<br />

Fichtenhain in seinen Abschnitten<br />

A und B als Premium-<br />

Standort für international operierende<br />

Unternehmen etabliert.<br />

Jüngste Ansiedlung dort ist die Firma<br />

Fluitronics Systemhydraulik<br />

GmbH aus Düsseldorf, die noch<br />

2007 den neuen Sitz beziehen wird.<br />

Seit kurzem befinden sich auch<br />

der Entwicklungsabschnitt Europark<br />

Fichtenhain C und der Campus<br />

Fichtenhain mit seiner Parklandschaft<br />

und den denkmalgeschützten<br />

Gebäuden in der Vermarktung. Die<br />

Van Eyk Baulogistics GmbH hat dort<br />

als Eigennutzer gerade das erste Objekt<br />

denkmalgerecht umgebaut.<br />

Jetzt geht auch direkt an der Auffahrt<br />

zur A 44 das vierte Angebot an<br />

den Start: Im Gewerbegebiet Südpark<br />

zwischen Autobahn und Industriepark<br />

sind große Kauf- und Mietflächen<br />

für Industrie und Logistik<br />

sofort verfügbar.<br />

Aus Krefeld sind bei der „Expo<br />

Real“ auch die Expansionsabteilungen<br />

der Fachmarkt-Discounter<br />

Fressnapf und Trinkgut sowie die<br />

BPG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/Steuerberatungsgesellschaft<br />

mit am Niederrhein-Stand vertreten.<br />

Die Repräsentanten von Trinkgut<br />

und Freßnapf suchen Einzelhandelsflächen<br />

für ihre Franchise-<br />

Marktkonzepte, Schwerpunkte der<br />

BPG sind Machbarkeitsstudien sowie<br />

die Beratung von Städten und<br />

Gemeinden bei der Neuordnung<br />

kommunaler Aufgaben.<br />

11<br />

➔ KREISWERKE<br />

Designpreis für<br />

Jahresbilanz<br />

(NGZ) Der neu gestaltete Geschäftsbericht<br />

der Kreiswerke Grevenbroich<br />

GmbH wurde jetzt mit einem<br />

der begehrtesten internationalen<br />

Designpreise ausgezeichnet: dem<br />

„red dot“. Bei dem jährlich weltweit<br />

ausgeschriebenen Wettbewerb für<br />

anspruchsvolle und innovative Gestaltung<br />

wurde die Jahresbilanz 2006<br />

unter 3880 Mitbewerbern aus 34 Nationen<br />

als beste Arbeit gewürdigt.<br />

Landrat Dieter Patt freute sich<br />

über diese Auszeichnung, „die einmal<br />

mehr die hervorragende Standortqualität<br />

des Rhein-Kreises Neuss<br />

kennzeichnet“. Denn die Macher<br />

des Geschäftsberichts kommen allesamt<br />

aus der Heimat: das Design-<br />

Unternehmen Lockstoff mit Susanne<br />

Coenen und Nicole Slink, der<br />

Texter Friedhelm Ruf, Fotograf Lothar<br />

Berns und die Kreiswerke<br />

selbst. Deren Geschäftsführer Klaus<br />

Steiner sieht das neue Unternehmensmotto<br />

„Mehr als Wasser“ mit<br />

dem Preis eindrucksvoll bestätigt.<br />

Den Geschäftsbericht 2006 präsentieren<br />

die Kreiswerke nicht nur als<br />

reines Zahlenwerk, sondern als Lesestoff<br />

über das Produkt Wasser und<br />

seinen Mehrwert. Das Heft überzeugte<br />

die „red dot“-Jury mit Grafiken<br />

und gestalteten Flächen, Typografie<br />

und Illustrationen.<br />

Durchblick: Der Geschäftsbericht 2006 der<br />

Kreiswerke ist jetzt preisgekrönt.


12 NGZSPEZIAL<br />

STANDORT NEUSS FREITAG 5. OKTOBER 2007<br />

➔ PROJEKT SÜDLICHE FURTH<br />

Diakonie Neuss:<br />

Generationen<br />

unter einem Dach<br />

Kommt zur Eröffnung: Bundesfamilienministerin<br />

Ursula von der Leyen.<br />

(busch) Ein Viertel schaffen, in dem<br />

junge und alte Menschen nicht nur<br />

nebeneinander wohnen, sondern<br />

auch miteinander leben – diese<br />

Grundidee steckt hinter dem Projekt<br />

„Südliche Furth“. Der Bauverein<br />

Neuss <strong>real</strong>isiert derzeit 255 Wohnungen.<br />

Das Diakonische Werk wird<br />

dort ein Mehrgenerationenhaus, 18<br />

Appartments für Senioren, 18 Pflegeplätze<br />

in Form einer Wohngemeinschaft<br />

und sieben Plätze für demente<br />

Menschen bieten.<br />

Für das Projekt „Mehrgenerationenhaus“<br />

hat das Diakonische Werk<br />

den Zuschlag des Bundesministeriums<br />

für Familie, Senioren, Frauen<br />

und Jugend erhalten – in Konkurrenz<br />

zu zehn anderen Vorhaben, wie<br />

Dagmar Schwedler und Christoph<br />

Havers, Geschäftsführer des Werks,<br />

erläutern. „Die Konzeption haben<br />

wir auf der Grundlage der seit 2003<br />

bestehenden Richtlinien erarbeitet“,<br />

sagt Dagmar Schwedler. „Mit diesem<br />

Projekt sind wir die ersten in<br />

NRW“, heißt es. Das Mehrgenerationenhaus<br />

soll im Februar eröffnet<br />

und im April offiziell in Betrieb genommen<br />

werden im Beisein von<br />

Bundesfamilienministerin Ursula<br />

von der Leyen. Die Appartments<br />

werden Anfang 2008 belegt.<br />

Bundesfamilienministerin kommt<br />

Die Wohngemeinschaften für Senioren<br />

bieten barrierefreie Wohnungen<br />

für Ältere, die die zweite Lebenshälfte<br />

nicht isoliert verbringen<br />

möchten. „Mitten in einem Viertel,<br />

dessen Wohnungen für ältere ebenso<br />

konzipiert sind wie für jüngere,<br />

wohnen Senioren hier in den eigenen<br />

vier Wänden mit den eigenen<br />

Möbeln – der persönliche Lebensraum<br />

bietet Rückzugsmöglichkeiten<br />

und individuelle Lebensgestaltung,<br />

aber auch die Sicherheit, in der<br />

Wohngemeinschaft mit anderen<br />

nicht allein zu sein“, so Schwedler<br />

und Havers. Sobald gewünscht, können<br />

die Bewohner zusätzliche Hilfen<br />

nutzen, etwa bei der Unterstützung<br />

im Haushalt, beim Einkauf oder bei<br />

Arztbesuchen sowie bei der Pflege.<br />

VON LUDGER BATEN<br />

Neuss bricht auf zu neuen Ufern<br />

➔ HAFENBECKEN I Flanieren, Arbeiten, Wohnen – mit Plänen des Architekten Oliver Ingenhoven erobert sich die Stadt Neuss<br />

den Anschluss ans Wasser zurück. Auf der „Expo Real“ in München wird das Projekt erstmals einem internationalen Publikum präsentiert.<br />

Ein Mann rückt Neuss zurück ans<br />

Wasser: Architekt Oliver Ingenhoven<br />

hat für die Stadthafen GmbH einen<br />

Entwurf erarbeitet, der da weitermacht,<br />

wo am Hafenbecken I mit<br />

dem Umbau alter Lagerhallen zum<br />

top-modernen und städtebaulich<br />

herausragenden „Haus am Pegel“<br />

begonnen wurde: Blickfang der Ingenhoven-Lösung<br />

ist ein futuristischer<br />

Neubau auf dem Grundstück<br />

zwischen Hessentorbrücke und<br />

Cretschmarhallen, das heute als<br />

Parkplatz genutzt wird.<br />

Ein Haus wie ein Schiff<br />

Die Gestaltung erinnert an das<br />

Steuerhaus eines Schubschiffes. Ingenhoven<br />

bezeichnet dieses so genannte<br />

Kopfgebäude denn auch als<br />

ein „Pendant zum Haus am Pegel“.<br />

Die Anbindung an die Innenstadt erfolgt<br />

über eine Achse Büchel, Münsterplatz<br />

und Münsterstraße zu einer<br />

Fußgängerbrücke, die die Batteriestraße<br />

quert und am Kopfgebäude<br />

direkt an das Wasser führt.<br />

Diese Verbindung will Ingenhoven<br />

weiter aufwerten, indem er unmittelbar<br />

an der Stadtmauerkante<br />

zwischen Zeughaus und Glockhammer<br />

einen Spazierweg schafft: „Dies<br />

ist sinnvoll, da jetzt auch der Glockhammer<br />

und der Markt mit der neuen<br />

Brücke kurzgeschlossen sind und<br />

nunmehr einen fußläufigen Rundweg<br />

bilden, auf der Passanten ohne<br />

Querung der Batteriestraße die Hafenpromenade<br />

erreichen können.“<br />

Für den Teil der Cretschmarhallen,<br />

der dem UCI-Großkino zugewandt<br />

ist, schlägt der Architekt vor,<br />

dort eine Aula und die erforderliche<br />

Mensa der Schule Marienberg unterzubringen.<br />

Auch dort könnte eine<br />

Fußgängerbrücke die Erschließung<br />

ermöglichen.<br />

Im mittleren Teil der Cretschmarhallen,<br />

den so genannten „Häusern<br />

2 und 3“, könnten in den oberen Etagen<br />

Büros und Praxen einziehen. Sie<br />

scheinen auch für Gastronomie geeignet.<br />

Im Erdgeschoss könnten<br />

Parkplätze entstehen; die Flächen<br />

eventuell am Wochenende für Veranstaltungen<br />

oder Märkte genutzt<br />

werden. „Dort entsteht ein hochwertiger<br />

Standort“, zeigt sich Stadthafen-Geschäftsführer<br />

Klaus Harnischmacher<br />

überzeugt, „die Planungen<br />

sind überzeugend und locken<br />

schon jetzt viele Interessenten<br />

an.“<br />

Kühne Entwürfe, aber keine utopischen Visionen, sondern konkrete Planungen für das neue „Stadtufer“ am Hafenbecken I in Neuss. Ein futuristischer Neubau als Blickfang und für neue Nutzungen<br />

umgebaute Lagerhallen prägen die Silhouette der wieder ans Wasser gerückten Stadt am Rhein.<br />

Ein Ort für magische Momente<br />

VON FRANK KIRSCHSTEIN<br />

Sie wandelten auf Pfaden, die nur<br />

von Kerzenschein beleuchtet waren,<br />

begegneten kichernden Elfen, beobachteten<br />

Glühwürmchen beim Lich-<br />

tertanz und ließen sich von Baum-<br />

Riesen beeindrucken,<br />

die im Dunkeln hell<br />

und bunt erstrahlten:<br />

mit rund 23 000 Besuchern<br />

innerhalb von<br />

nur neun Tagen lockte<br />

die Licht- und Klanginstallation<br />

„Illumina“<br />

ein so zahlreiches Publikum<br />

wie nie zuvor.<br />

Schloss Dyck – bei der<br />

Gewerbe-Immobilienmesse<br />

„Expo Real“ in<br />

München mit Plänen<br />

für ein Luxus-Hotel vertreten<br />

(siehe Seite 6) –<br />

bewies nach der grenz-<br />

überschreitenden Gar-<br />

tenschau „Euroga 2002 plus“ einmal<br />

mehr, dass es über die nötige Anziehungskraft<br />

verfügt, um Menschen<br />

weit über den Rhein-Kreis Neuss heraus<br />

zu begeistern.<br />

Rund 20 Kilometer Kabel verbanden<br />

22 Spielorte, Feuerschalen standen<br />

auf zwei Kilometern entlang der<br />

Wege und Pfade: So hatte sich<br />

Schloss Dyck für den „Parkzauber“,<br />

die inzwischen vierte „Illumina“-Inszenierung<br />

vorbereitet.<br />

Das Forum InterArt setzte die historischen<br />

Gärten rund um das Wasserschloss<br />

phantasievoll in Szene.<br />

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Nachdem sich die „Illumina“ vor<br />

zwei Jahren auf die Fassaden und<br />

Höfe des Adelssitzes konzentriert<br />

hatte, stand nun wieder der Park im<br />

Mittelpunkt. Die Besucher erwartete<br />

eine Inszenierung mit Licht, Ton,<br />

Klang und – neu in diesem Jahr –<br />

auch Nebel.<br />

Schon bei Licht betrachtet, so Jens<br />

Spanjer, Geschäftsführer der Stiftung<br />

Schloss Dyck, seien die Gartenanlagen<br />

nicht nur bunt und prächtig,<br />

sondern auch verwunschen und<br />

geheimnisvoll. „Bei Nacht jedoch<br />

verstärkt sich dieser Eindruck noch.<br />

Verbunden mit den<br />

Licht- und Toneffekten<br />

entsteht die zauberhafteAtmosphäre,<br />

mit der sich die ,Illumina‘<br />

seit der Premiere<br />

bei der dezentralenLandesgartenschau<br />

2002 einen Namen<br />

gemacht hat.“<br />

Finanziert wurde das<br />

nächtliche Spektakel<br />

durch Eintrittsgelder<br />

und das Engagement<br />

der Wirtschaft, darunter<br />

auch die<br />

Neuß-Grevenbroi-<br />

cher Zeitung. Neben<br />

Hauptsponsor RWE Rhein-Ruhr unterstützten<br />

auch die Cremer Assekuranzmakler<br />

GmbH, C. Thywissen<br />

GmbH, Hintzen GmbH, die Rhein-<br />

Land Versicherungen, das Lokalradio<br />

NE-WS 89.4, der Rhein-Kreis<br />

Neuss und Zwilling J.A. Henckels das<br />

Projekt.<br />

Rund 20 Kilometer Kabel verbanden 22 Spielorte, Feuerschalen standen auf entlang der Wege und Pfade: So hatte sich Schloss Dyck für den<br />

„Parkzauber“, die inzwischen vierte „Illumina“-Inszenierung, vorbereitet. Rund 23 000 Besucher genossen das Spektakel. NGZ-FOTOS: L. BERNS

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