expo real
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2 NGZSPEZIAL<br />
AUF ZUR „EXPO REAL“ FREITAG 5. OKTOBER 2007<br />
„Markenzeichen Rhein-Kreis“<br />
➔ DIETER PATT Landrat des Rhein-Kreises Neuss<br />
Landrat Dieter Patt: „Spitzenplätze bei<br />
Standort-Rankings.“ FOTO: RHEIN-KREIS NEUSS<br />
Mit rund 450 000 Einwohnern<br />
gehört der Rhein-<br />
Kreis Neuss zu den größten<br />
Kreisen Deutschlands und ist einer<br />
der erfolgreichsten Wirtschaftsstandorte,<br />
der mit seinen acht Städten<br />
und Gemeinden zu den Top-<br />
Adressen in Deutschland zählt. Unser<br />
Rhein-Kreis Neuss hat sich zu einem<br />
Markenzeichen entwickelt und<br />
ist für viele ein Qualitätsbegriff, ein<br />
Synonym für Verlässlichkeit, Kompetenz<br />
und modellhafte Entwicklungen.<br />
Wir sind dem Beispiel der<br />
Wirtschaft gefolgt, haben uns als<br />
mittelstands- und serviceorientierte<br />
Verwaltung zertifizieren lassen und<br />
tragen danach als eine der ersten<br />
Verwaltungen in Deutschland das<br />
RAL-Gütezeichen. Unsere guten Zukunftschancen<br />
werden dem Rhein-<br />
Kreis Neuss immer wieder durch<br />
Spitzenplätze bei landes- und bundesweiten<br />
Standort-Rankings bestätigt.<br />
So auch jüngst im großen Städte-<br />
und Kreisvergleich der NGZ zur<br />
Wirtschaftskraft, bei dem wir in<br />
Nordrhein-Westfalen auf Platz 1 liegen.<br />
Auch was die Kaufkraft in NRW<br />
betrifft, mischt der Rhein-Kreis ganz<br />
vorn mit. Die Industrie- und Handelskammer<br />
Mittlerer Niederrhein<br />
bezeichnet den Rhein-Kreis stets als<br />
ihr Flaggschiff; mit über 50 Prozent<br />
verzeichnet unsere Wirtschaft die<br />
höchste Exportquote in der Region.<br />
So praktiziert der Rhein-Kreis<br />
Neuss für die Unternehmen seit Jahren<br />
ein internationales Netzwerk mit<br />
guten Beziehungen in die USA, nach<br />
Lateinamerika, China, Japan, Russland,<br />
Portugal, Polen, England und<br />
in die Niederlande. Das alles wird<br />
beachtet und führt zu Nachfragen –<br />
auch auf der „Expo Real“ –, was<br />
nachweislich zu neuen Ansiedlungen<br />
in unseren Städten und Gemeinden<br />
führt. Mit der engagierten<br />
Wirtschaftsförderung in unserer<br />
Kreisgemeinschaft schaffen wir die<br />
Voraussetzungen für die Ansiedlung<br />
neuer Unternehmen und eine intensive<br />
Bestandspflege der Betriebe vor<br />
Ort. Wir fördern die Kontakte der<br />
Unternehmen bei uns – auch auf internationaler<br />
Ebene – und geben<br />
Starthilfe bei Existenzgründungen.<br />
Wirtschaftsförderung im Sinne<br />
von Beschäftigungsförderung ist für<br />
uns Aufgabe von höchster Priorität.<br />
Dazu gehört auch die Präsenz auf<br />
der „Expo Real“, die als eine der führenden<br />
internationalen Fachmessen<br />
für Gewerbeimmobilien in Europa<br />
gilt. Dabei hat der Rhein-Kreis in<br />
München einiges vorzuweisen: Unseren<br />
Wirtschaftsstandort am Rhein<br />
mit seinen 28 000 Unternehmen – in<br />
unmittelbarer Nachbarschaft zu<br />
Düsseldorf und Köln – zeichnet eine<br />
Vielzahl von Vorteilen aus, die in der<br />
zentralen Lage im Herzen Europas,<br />
der hervorragenden Erreichbarkeit,<br />
dem qualifizierten Arbeitskräftepotenzial,<br />
aber auch in den so genannten<br />
„weichen Standortfaktoren“ mit<br />
einer reichen Kulturlandschaft und<br />
hoher Lebensqualität liegen. Wir sagen<br />
unseren Unternehmen und allen<br />
neuen Interessenten: „Welcome<br />
im Rhein-Kreis Neuss!“<br />
„Neuss mit Erfolg präsentieren“<br />
➔ HERBERT NAPP Bürgermeister der Stadt Neuss<br />
Bürgermeister Herbert Napp: „Hohe Erwartungen.“<br />
FOTO: STADT NEUSS<br />
Nicht nur die Messe München<br />
und unsere Kollegen aus<br />
Düsseldorf gehen in diesem<br />
Jahr mit guten Erwartungen zur<br />
„Expo Real“. Auch ich setze hohe Erwartungen<br />
in die Präsentation unserer<br />
Projekte in der bayerischen Landeshauptstadt.<br />
Bereits in den zurückliegenden<br />
Jahren haben die<br />
Projektskizzen für die innenstädtischen<br />
A<strong>real</strong>e Rennbahn und Stadthafen<br />
auf der Messe große Beachtung<br />
gefunden. Mit den jetzt vorliegenden<br />
Planungen aus dem Hause<br />
HBM, der Stadthafen Neuss GmbH<br />
und der Werhahn KG gehen wir weit<br />
über das bisher Präsentierte hinaus.<br />
Erstmalig zeigen wir ein sehr konkretes<br />
Bild der zukünftigen Galopp-<br />
„Neue Projekte, neue Jobs“<br />
rennbahn. Insbesondere wurde eigens<br />
für die diesjährige „Expo“ der<br />
künftige Bürostandort an der Stresemannallee<br />
visualisiert und damit<br />
buchstäblich erlebbar gemacht. Der<br />
Betrachter wird das Gefühl haben, in<br />
der Mitte des Geschehens zu sein.<br />
Genau dieses Gefühl wollen wir den<br />
Investoren vermitteln, denn auf der<br />
Galopprennbahn in Neuss ist man<br />
in der Innenstadt, im Grünen und<br />
gleichzeitig in einem gut angebundenen<br />
internationalen Umfeld –<br />
wichtige Standortfaktoren auf dem<br />
internationalen Markt.<br />
Die Stadthafen Neuss GmbH hat<br />
in den letzten Monaten meine Vision<br />
vom Wachsen der Stadt ans Wasser,<br />
an den Hafen konsequent weiter<br />
verfolgt. Nicht nur das Haus am Pegel<br />
funktioniert als Paradebeispiel<br />
der angestoßenen Entwicklungen.<br />
Die Cretschmar-Hallen vis-à-vis<br />
werden jetzt deutlich und konkret in<br />
die Planung einbezogen und unmittelbar<br />
an die Innenstadt angebunden.<br />
Ein Modell, das sich durchsetzen<br />
lässt und sicher auf das Interesse<br />
von Investoren stoßen wird. Ebenso<br />
haben wir mit der Werhahn Immobilien<br />
KG die Planungen abge-<br />
In München trifft sich vom 8. bis 10. Oktober wieder, was in der Immobilienbranche Rang und Namen hat: Mit Projekten und Plänen, aber auch<br />
hohen Erwartungen im Gepäck reisen Delegationen des Rhein-Kreises und der Stadt Neuss zur „Expo Real“, der Fachmesse für Gewerbeimmobilien.<br />
VON FRANK KIRSCHSTEIN<br />
Das siebte Jahr steht ja eigentlich im<br />
Verdacht, verflixt zu sein – der<br />
Rhein-Kreis Neuss jedoch fährt mit<br />
ganz anderen Erwartungen zum<br />
siebten Mal zur „Expo Real“, der Internationalen<br />
Fachmesse für Gewerbe-Immobilien,<br />
nach München:<br />
„Wir sind zuversichtlich, ein gutes<br />
Ergebnis zu erzielen“, Landrat Dieter<br />
Patt sieht keinen Grund, warum<br />
die acht Städte und Gemeinden an<br />
Rhein und Erft nicht an die Messe-<br />
Erfolge der Vergangenheit anschließen<br />
sollten.<br />
Anfang Oktober schaut der Rhein-<br />
Kreis nach München – und das, so<br />
Patt, nicht nur, um sich für Architektur<br />
oder visionäre Pläne zu begeistern.<br />
Der Landrat formuliert das Ziel<br />
des Engagements bei Messen wie<br />
der „Expo Real“ zugespitzt: „Wir<br />
wollen nicht nur schöne Büroneubauten,<br />
sondern auch viele neue Arbeits-<br />
und Ausbildungsplätze.“<br />
Während sich die Stadt Neuss wie<br />
in den vergangenen Jahren am<br />
Stand „rheincity düsseldorf + partner“<br />
präsentiert, ist der Rhein-<br />
Kreis Neuss wieder am „Standort<br />
Niederrhein“ gemeinsam mit den<br />
Städten Mönchengladbach und Krefeld<br />
sowie dem Kreis Viersen an der<br />
Isar präsent.<br />
Das Standkonzept der „Niederrheiner“<br />
bleibt wie im vergangenen<br />
Jahr mit Erfolg umgestellt: Auf einer<br />
kleinen Bühne gibt es moderierte<br />
Talk-Shows und Interviews, an der<br />
Bar und in Konferenzräumen besteht<br />
die Möglichkeit zum Gespräch<br />
mit Gästen und Interessenten.<br />
„Der Stand wird wieder stark frequentiert<br />
sein, das steht jetzt schon<br />
fest“, sagte Martin Lutz,<br />
Geschäftsführer der<br />
Standort Niederrhein<br />
GmbH, bereits vor Beginn<br />
der Messe. 16 externe<br />
Standpartner und<br />
vier beteiligte Kommunen,<br />
dieses Konzept generiere<br />
nicht nur zahlreiche<br />
Besucher, sondern<br />
sei in dieser Art auf<br />
der „Expo Real“ auch<br />
einzigartig: „Es gibt<br />
zwar Bundesländer, die<br />
sich präsentieren, auch<br />
Städte oder Regionen,<br />
aber dies dann in der<br />
Regel ohne Partner aus<br />
der Wirtschaft.“ Der „Standort Niederrhein“<br />
habe sich mit seiner Art<br />
der Präsentation in den vergange-<br />
Auf geht’s zur Fachmesse „Expo Real“ in München. Der Rhein-Kreis Neuss – in Bildmitte unter anderem Grevenbroichs Bürgermeister Axel J. Prümm, Kreis-Pressesprecher Harald<br />
Vieten, Sabine Walter, Wirtschaftsförderung Grevenbroich und Kreisdirektor Hans-Jürgen Petrauschke – ist zum siebten Mal dabei. FOTO: T. PLETTENBERG/MESSE MÜNCHEN<br />
nen Jahren auf der „Expo Real“ fast<br />
schon ein Alleinstellungsmerkmal<br />
erarbeitet.<br />
Bei der „Expo Real 2007“ werden<br />
Hier präsentiert sich die Stadt Neuss bei der „Expo Real“: der Stand „rheincity<br />
düsseldorf + Partner“ FOTO: T. PLETTENBERG/MESSE MÜNCHEN<br />
erstmals alle Bürgermeister der acht<br />
Städte und Gemeinden im Rhein-<br />
Kreis Neuss sowie Landrat Dieter<br />
Patt vertreten sein. Neben den Mitarbeitern<br />
der Wirtschaftsförderung<br />
ergänzen Kommunalpolitiker aus<br />
dem Kreistag und dem Stadtrat<br />
Neuss die bislang<br />
stärkste Rhein-<br />
Kreis-Delegation in<br />
der Bayern-Metropole.<br />
Kenner der<br />
Immobilienfachmesse<br />
wie der<br />
Meerbuscher Wirtschaftsförderer<br />
Klaus F. Malinka<br />
sind sich sicher,<br />
dass sich die<br />
Dienstreisen lohnen:<br />
„Ich betone es<br />
immer wieder: Wer<br />
auf der ,Expo Real’<br />
nicht dabei ist, findet<br />
nicht statt.“ Als<br />
Kontaktbörse und Treffpunkt von<br />
Investoren, Architekten, Projektentwicklern<br />
und Anbietern von Flächen<br />
und Immobilien sei die Messe in der<br />
bayerischen Landeshauptstadt ungeschlagen.<br />
Fast ebenso wichtig wie<br />
das Werben für Projekte ist den Ver-<br />
Bei der Standgemeinschaft „Niederrhein“ ist in den hallen der Neuen Messe<br />
München auch der Rhein-Kreis Neuss mit im Boot. NGZ-FOTO: L. BERNS<br />
tretern aus dem Rhein-Kreis Neuss<br />
in München jedoch das Standortmarketing:<br />
Kommunen wie Kor-<br />
schenbroich setzen dazu zum Beispiel<br />
auf neue, digitale Stadtporträts.<br />
Der Rhein-Kreis Neuss will mit<br />
einer eigens für den Messeauftritt<br />
erarbeiteten Analyse<br />
des GewerbeundImmobilienmarktes<br />
an Rhein<br />
und Erft Aufmerksamkeit<br />
erzielen.<br />
Erarbeitet wurden<br />
die Daten von der<br />
BulwienGesa AG in<br />
Berlin. Ein paar<br />
Zahlen vorab: Im<br />
Rhein-Kreis gibt es<br />
1,25 Millionen<br />
Quadratmeter Bü-<br />
rofläche, jährlich<br />
werden es 26 000<br />
Quadratmeter<br />
mehr. Bis 2011 gehen<br />
die Immobilienexperten in einer<br />
Prognose von einem Zuwachs<br />
von 4500 Bürobeschäftigten aus.<br />
stimmt. Gemeinsam präsentieren<br />
wir das nördliche A<strong>real</strong> entlang des<br />
ersten Hafenbeckens. Das ist für<br />
mich ein gutes Zeichen, denn auf<br />
diese Weise können wir sozusagen<br />
aus einer Hand und aus einem Guss<br />
präsentieren. Das signalisiert potenziellen<br />
Investoren die Sicherheit, die<br />
für weitere Planungen notwendig ist.<br />
Dadurch wird deutlich, dass Wirtschaft<br />
und Verwaltung an einem<br />
Strang ziehen.<br />
Die vorgestellten Projekte geben<br />
den Investoren aber auch den Bürgerinnen<br />
und Bürgern einen deutlichen<br />
Hinweis darauf, dass eine gute<br />
Planung zu überzeugenden Ergebnissen<br />
führen kann. Ich bin davon<br />
überzeugt, dass wir mit Erfolg den<br />
Standort Neuss in München präsentieren<br />
werden. Mehr als 20 000 Besucherinnen<br />
und Besucher werden auf<br />
dem Münchener Messegelände erwartet,<br />
um die Präsentationen von<br />
über 1750 Ausstellern aus mehr als<br />
40 Ländern zu sehen. Neuss ist dabei.<br />
Ich erwarte mit Spannung das<br />
Echo der Investoren und freue mich<br />
auf die Präsentation der Neusser<br />
Projekte bei der wichtigsten Immobilienmesse<br />
in Deutschland.<br />
➔ STICHWORT<br />
„Expo Real“<br />
(ki) Die „Expo Real“, die 10. Internationale<br />
Fachmesse für Gewerbeimmobilien,<br />
geht vom 8. bis 10. Oktober<br />
auf dem Gelände der Messe<br />
München über die Bühne. Die Veranstaltung<br />
ist die Messe für Networking<br />
bei branchen- und länderübergreifenden<br />
Projekten, Investitionen<br />
und Finanzierungen.<br />
Sie<br />
bildet das gesamteSpektrum<br />
der Immobilienwirtschaft<br />
ab und<br />
bietet eine internationale<br />
Networking-<br />
Plattform für<br />
die bedeutenden<br />
Märkte von Europa über Russland,<br />
den Mittleren Osten bis nach<br />
USA. Das umfangreiche Konferenzprogramm<br />
mit rund 400 Referenten<br />
bietet einen fundierten Überblick<br />
über Trends und Innovationen des<br />
Immobilien-, Investitions- und Finanzierungsmarktes.<br />
Zur „Expo“<br />
2006 kamen 1638 Aussteller aus 40<br />
Ländern und 21 112 Besucher aus 65<br />
Ländern.<br />
IMPRESSUM<br />
NGZ-Beilage<br />
„Standort Niederrhein“<br />
„Pläne, Projekte, Perspektiven 2007“<br />
erscheint als Beilage in der<br />
Neuß-Grevenbroicher Zeitung,<br />
Ausgabe 5. Oktober 2007.<br />
Neusser Zeitungsverlag GmbH<br />
Moselstraße 14 – 41464 Neuss<br />
Telefon: 0 21 31 / 404-04<br />
info@ngz-online.de – www.ngz-online.de<br />
Geschäftsführung:<br />
Klaus Overbeck<br />
Verlagsleitung:<br />
Stefan Rinnensland<br />
Redaktion:<br />
Frank Kirschstein (verantwortlich),<br />
Ludger Baten, Thilo Zimmermann,<br />
Jens Krüger, Simon Hopf, Carina Wernig,<br />
Klaus D. Schumilas, Daniela Buschkamp<br />
Anzeigen:<br />
Ulf Wagner (verantwortlich)<br />
Fotos: Lothar Berns, Andreas Woitschützke,<br />
Hans Jazyk, Michael Reuter<br />
Titel-Grafik: Helmut Coenen<br />
Druck:<br />
Neusser Druckerei und Verlag GmbH<br />
Moselstraße 14 – 41464 Neuss
FREITAG 5. OKTOBER 2007 STANDORT NIEDERRHEIN<br />
NGZSPEZIAL<br />
Immer mehr<br />
Aussteller<br />
(NGZ) Auf der „Expo Real“ werden<br />
vom 8. bis zum 10. Oktober über<br />
1750 Unternehmen aus mehr als 40<br />
Ländern ausstellen – voriges Jahr<br />
waren es 1638 Vertreter aus 40 Nationen.<br />
Die internationale Fachmesse<br />
für Gewerbeimmobilien wird daher<br />
erneut um eine Ausstellungshalle<br />
wachsen und damit sechs Hallen<br />
und 63 000 Quadrameter belegen,<br />
was einem Flächenwachstum von<br />
20 Prozent entspricht. 432 der ausstellenden<br />
Unternehmen stammen<br />
aus dem Ausland. Sie belegen annähernd<br />
ein Drittel der Fläche.<br />
Damit liegt die „Expo Real“ im<br />
Trend des großen internationalen<br />
Interesses am deutschen Immobilienmarkt.<br />
Allein 2006 wurden in<br />
Deutschland Gewerbeimmobilien<br />
im Wert von rund 50 Milliarden Euro<br />
gekauft, was einem Plus von 141<br />
Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.<br />
„Auf Deutschland entfiel<br />
2006 fast jeder zehnte weltweit und<br />
jeder fünfte europaweit direkt in Gewerbeimmobilien<br />
investierte Dollar“,<br />
sagt Marcus Lemli, Leiter Capital<br />
Marktes bei Jones Lang LaSalle<br />
Deutschland. 2007 rechnen die Experten<br />
mit noch höheren Investitionen.<br />
Die gestiegene internationale<br />
Nachfrage zur „Expo Real“ kommt<br />
sowohl aus westeuropäischen Nationen<br />
wie England,<br />
Frankreich<br />
und Spanien als<br />
auch osteuropäischenMärkten<br />
wie Polen<br />
oder Kroatien.<br />
Vor allem Regionen<br />
im Norden<br />
und Süden Europas verstärken ihre<br />
Präsenz. Schweden verdoppelt seine<br />
Ausstellerzahl, Lettland, Mazedonien<br />
und die Ukraine sind zum ersten<br />
Mal vertreten. Der Bau- und Entwicklungsboom<br />
spektakulärer<br />
Büro-, Wohn- und Hotelprojekte sowie<br />
Shopping Center in den Vereinigten<br />
Arabischen Emiraten wirkt<br />
sich außerdem auf die „Expo Real“<br />
aus: Die Zahl der ausstellenden Unternehmen<br />
von dort verdreifacht<br />
sich im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Gemeinsam stark sein<br />
➔ STANDORT NIEDERRHEIN Neue Mitstreiter und neue Projekte könnten die Zusammenarbeit der Städte<br />
und Kreise räumlich und inhaltlich deutlich ausweiten. Die ersten Erfolge machen Lust auf mehr.<br />
„Elefantenrunde“ am Niederrhein-Stand (v. l.): Oberbürgermeister Norbert Bude (Mönchengladbach), Landrat Peter Ottmann (Kreis Viersen), Landrat Dieter Patt (Rhein-Kreis Neuss), Oberbürgermeister<br />
Gregor Kathstede (Krefeld) und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Dieter Porschen bei der „Expo Real“. NGZ-FOTO/ARCHIV: L. BERNS<br />
VON DR. DIETER PORSCHEN<br />
Auf der „Expo Real“ wird es wieder<br />
einmal deutlich: Nicht einzelne<br />
Städte, sondern Regionen stehen im<br />
Wettbewerb um potenzielle Investoren<br />
zueinander.<br />
Am Mittleren Niederrhein haben<br />
wir diesen Trend rechtzeitig erkannt<br />
und vor drei Jahren die Standort<br />
Niederrhein GmbH gegründet, deren<br />
Gesellschafter die beiden kreisfreien<br />
Städte Krefeld und Mönchengladbach,<br />
der Rhein-Kreis Neuss,<br />
der Kreis Viersen, die Stadt Neuss<br />
sowie die Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK) Mittlerer Niederrhein<br />
sind. Neben der Außendarstellung<br />
der Region kümmert sich die<br />
Gesellschaft um die Exportförderung<br />
für kleine und mittlere Unternehmen<br />
und koordiniert die hiesigen<br />
Gründungsaktivitäten. Dass diese<br />
organisierte Kooperation der<br />
richtige Weg ist, zeigt sich nicht zuletzt<br />
in der Tatsache, dass nunmehr<br />
auch der Kreis Kleve als weiterer Gesellschafter<br />
eingeladen ist. Entsprechende<br />
Überlegungen werden im<br />
Kreis Wesel angestellt.<br />
Doch nicht nur geografisch, sondern<br />
auch inhaltlich gilt es, sich weiter<br />
zu entwickeln. Zu diesem Zweck<br />
hat die Industrie- und Handelskammer<br />
eine Unternehmensbefragung<br />
über betriebliche Entwicklungsperspektiven<br />
am Niederrhein in Auftrag<br />
gegeben. Mit ihr gelingt es, betriebli-<br />
che Probleme zu identifizieren und<br />
auf dieser Basis mögliche Projekte<br />
gemeinsam mit den Wirtschaftsförderern<br />
der Region abzuleiten. Um<br />
nur einzelne Beispiele zu nennen:<br />
● Der Anteil des lokalen Einkaufs<br />
bei regionalen Unternehmen ist am<br />
Niederrhein eher gering. Das Anliegen<br />
wäre die Förderung des „lokalen<br />
Einkaufs“.<br />
● Zunehmend berichten Unternehmen<br />
über die Schwierigkeit,<br />
qualifizierte Mitarbeiter am Niederrhein<br />
zu akquirieren. Hieraus kann<br />
ein mögliches Projekt rund um das<br />
Thema „Mitarbeiterakquisition“<br />
entstehen.<br />
● Zahlreiche kleine und mittlere<br />
Unternehmen berichten trotz der<br />
insgesamt hohen Exportquote des<br />
Niederrheins über Schwierigkeiten,<br />
allein im Ausland Fuß zu fassen.<br />
Hieraus resultiert der Projektrahmen<br />
für gemeinsame Maßnahmen<br />
zur „Exportsteigerung“.<br />
Mit der räumlichen Ausweitung<br />
könnte auch eine inhaltliche Ausweitung<br />
bei stärkerer Berücksichtigung<br />
unternehmerischer Belange<br />
einhergehen. Dies ist zweifelsohne<br />
der richtige Weg, um den Niederrhein<br />
im Wettbewerb der Regionen<br />
noch besser zu positionieren und<br />
weiter zu stärken!<br />
Dr. Dieter Porschen ist<br />
Hauptgeschäftsführer der Industrie- und<br />
Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein.<br />
3<br />
➔ DÜSSELDORF + PARTNER<br />
Medienhafen<br />
und neue<br />
Stadtquartiere<br />
(NGZ) Am „Expo Real“-Stand „Düsseldorf<br />
+ Partner“ steht eine Vielzahl<br />
von Plänen und Projekten im Vordergrund.<br />
Die Stadt Neuss präsentiert<br />
sich und ihre Vorhaben dort am<br />
Montag, 8. Oktober, ab 12 Uhr sowie<br />
tags darauf ab 14.30 Uhr. Darüber<br />
hinaus preisen die Düsseldorfer<br />
Nachbarn ihre Vorzüge vom Medienhafen<br />
bis zu neuen Stadtquartieren<br />
an. Mit im Boot sitzen die Metro<br />
Group, die Industrieterrains<br />
Düsseldorf-Reisholz (IDR) AG, die<br />
URS GmbH und die Flughafen Düsseldorf<br />
Immobilien GmbH. Die Botschaft<br />
ist klar: Banken und Börse,<br />
Mode und Telekommunikation, Außenhandel<br />
und Werbung – Düsseldorf<br />
sei ein „Top-Business-Standort<br />
in Deutschland“, heißt es.<br />
Gute Anbindungen<br />
Im Düsseldorfer Norden, in unmittelbarer<br />
Nähe zum Airport, stehen<br />
Flächen von rund 20 Hektar zur<br />
Vermarktung bereit. Vor allem die<br />
guten Anbindungen ans Autobahnnetz<br />
gelten als Vorteil. Büro- und Gewerbeflächen<br />
sind auch an der<br />
Theodorstraße in Rath zu <strong>real</strong>isieren.<br />
Im nördlichen Derendorf wiederum<br />
warten rund 35 Hektar an bebauten<br />
und unbebauten Grundstücken<br />
auf eine neue Nutzung.<br />
Zentral im Stadtgebiet, entstehen<br />
ganz neue Wohnviertel auf früher<br />
von der Deutschen Bahn AG genutzten<br />
Flächen. „Einzigartiges Entwicklungspotenzial“<br />
habe dieses A<strong>real</strong>,<br />
wirbt die Verwaltung. Der Rahmenplan<br />
ist fertiggestellt. Linksrheinisch,<br />
im Stadtteil Seestern, kann<br />
der dortige Bürostandort um rund<br />
30 Hektar vergrößert werden. „Reisholzer<br />
Hafen/Rheinpark Süd“ heißt<br />
ein 55-Hektar-Projekt, auf das Düsseldorf<br />
ebenso besonderen Wert<br />
legt. Ein Büro- und Gewerbepark soll<br />
dort entwickelt werden. Hinzu kommen<br />
Grundstücke im Medienhafen<br />
sowie in der und um die Innenstadt.
4 NGZSPEZIAL<br />
NEUSS AUF DER „EXPO REAL“ FREITAG 5. OKTOBER 2007<br />
Punkten mit Galopp und Hafen<br />
Der Neusser Auftritt auf der „Expo Real“, der Fachmesse für Gewerbe-Immobilen in München, konzentriert sich vor allem auf zwei Projekte: Das „Stadtufer“ am Hafenbecken I<br />
und die Revitalisierung der Galopprennbahn mit einer neuen Tribüne und attraktiven Bürogebäuden am Rande der „grünen Lunge“ der Innenstadt.<br />
Eine neue Visualisierung der Rennbahn-Tribüne und ihrer Nebengebäude: Das Bild zeigt den aktuellen Planungsstand, wie er in Zusammenarbeit<br />
des Projektentwicklers HBM mit dem Neusser Reiter- und Rennverein sowie der Stadt Neuss erarbeitet wurde.<br />
VON FRANK KIRSCHSTEIN<br />
Alles – nur nicht alltäglich: Die Stadt<br />
Neuss präsentiert sich bei Immobilien-Fachmesse<br />
„Expo Real“ in<br />
München mit Projekten, die mit<br />
Stadtplanung oder Gewerbe-Architektur<br />
von der Stange nichts zu tun<br />
haben.<br />
● Galopprennbahn Neuss<br />
„Arbeitserlebnis zwischen Sport<br />
und Natur“, unter diesem Motto<br />
stellen die Wirtschaftsförderung<br />
und der Projektentwickler, die HBM<br />
Stadien- und Sportstättenbau<br />
GmbH, erneut das Projekt „Galopp<br />
sucht mehr“ vor. Pläne für eine Revitalisierung<br />
der<br />
Galopprennbahn<br />
und ihres<br />
Umfeldes waren<br />
in München zwar<br />
bereits öfter zu<br />
sehen, eine neue<br />
Visualisierung<br />
der Rennbahn-<br />
Tribüne und der<br />
verschiedenen<br />
Nebengebäude<br />
gibt nun jedoch<br />
den Planungsstand<br />
exakt so<br />
wieder, wie er<br />
von HBM in Zusammenarbeit<br />
mit dem Reiter- und<br />
Rennverein sowie der Stadt aktualisiert<br />
wurde. „Bislang waren die Planungen<br />
noch nie so konkret wie<br />
heute, da die Umsetzung zum Greifen<br />
nahe ist“, sagt Frank Wolters, Abteilungsleiter<br />
im städtischen Amt für<br />
Wirtschaftsförderung.<br />
Um den neuen Tribünen- und<br />
Restaurant-Komplex verwirklichen<br />
zu können, will die Stadt in München<br />
ihre Fühler nach Investoren<br />
ausstrecken, die sich für die geplanten<br />
Bürogebäude am Rande der Galopprennbahn,<br />
angrenzend an den<br />
bekannten Büro- und Dienstleis-<br />
Die Galopprennbahn ist Entwicklungsfläche<br />
und gleichzeitig „grüne Lunge“ der City.<br />
tungsstandort Hammfeld, interessieren.<br />
Würden die Büro-Pläne verwirklicht,<br />
ließe sich damit auch der<br />
Tribünen-Neubau finanzieren.<br />
„Die Büroflächen befinden sich in<br />
einer außerordentlich interessanten<br />
Lage“, sagt Wolters. Eine optimale<br />
Verkehrsanbindung zur Autobahn<br />
und der Straßenbahnanschluss in<br />
Richtung der Innenstädte von Neuss<br />
und Düsseldorf seien Pluspunkte für<br />
den Standort. Was weiter fürs Arbeiten<br />
an der Galopprennbahn spricht<br />
ist die Lage im Grünen und die Sichtachse<br />
mit Blick bis zur Hafenmole I.<br />
Die auf der „Expo Real“ gezeigten<br />
Ansichten der Bürogebäude sind<br />
noch nicht verbindlich.<br />
Wolters<br />
spricht von<br />
„Platzhaltern“,<br />
die zeigen sollen,<br />
was auf dem<br />
Grundstück möglich<br />
ist.<br />
Ein paar Daten:<br />
Planbar sind<br />
mehrere viergeschossigeBürogebäude<br />
mit einer<br />
Bruttogeschossfläche<br />
von insgesamt<br />
rund 56 000<br />
Quadratmetern.<br />
Angedacht ist eine lockere Bebauung<br />
mit einem zentralen Parkplatz<br />
für etwa 700 Autos, die auf einer Fläche<br />
von gut 4000 Quadratmetern<br />
Platz finden könnten. Ebenfalls – an<br />
anderer Stelle angrenzend an die<br />
Galopprennbahn – weiter in Planung<br />
sind neue Angebote rund um<br />
den Pferdesport bis hin zur Einrichtung<br />
einer auf Pferde spezialisierten<br />
Tierklinik.<br />
● Stadthafen Neuss<br />
Arbeiten und vor allem Wohnen am<br />
Wasser, auf dem Geländer der Werhahn<br />
KG am Hafenbecken I in Neuss<br />
soll es möglich werden. Bei der<br />
„Expo Real“ wird das A<strong>real</strong> , das früher<br />
von Werhahn Holz genutzt wurde,<br />
unter dem Stichwort „Stadtufer“<br />
als Entwicklungsfläche vorgestellt.<br />
Architekt und Stadtplaner Professor<br />
Ulrich Coersmeier hat für das<br />
Treffen von Immobilienexperten,<br />
Investoren und Projektentwicklern<br />
an der Isar Visionen entwickelt, die<br />
eine mögliche Nutzung des vier<br />
Für die Finanzierung der neuen Rennbahn-Gebäude setzt die Stadt auf die Vermarktung von Bürogebäuden: Eine beispielhafte, bei der<br />
„Expo Real“ präsentierte Planung sieht eine Bruttogeschossfläche von insgesamt rund 56 000 Quadratmetern vor.<br />
Hektar großen früheren Gewerbea<strong>real</strong>s<br />
zeigen. In München wollen die<br />
Wirtschaftsförderung, die Stadthafen-Gesellschaft<br />
und die Wilh. Werhahn<br />
KG bei der Präsentation am<br />
Stand „rheincity düsseldorf + partner“<br />
gemeinsam auftreten.<br />
Entsteht am Stadtufer ein neues<br />
Quartier, würde dies den gesamten<br />
Innenstadtbereich mit Marienkirch-<br />
platz, RheinLand Versicherungen<br />
und dem Neubaugebiet „Südliche<br />
Furth“ weiter aufwerten.<br />
Bereits im vergangenen Jahr hatte<br />
die Stadthafen Neuss GmbH das<br />
Thema bei der „Expo Real“ platziert.<br />
Aushängeschilder für den Neusser<br />
Auftritt waren damals ein neues Modell<br />
für die Bebauung der Hafenmole<br />
I und des gegenüberliegenden<br />
Das „Stadtufer“ am Hafenbecken I könnte ein neues Quartier für Wohnen und Arbeiten werden, das die Neusser Innenstadt mit dem Hafen<br />
verbindet. Der Stadthafen und die Wilh. Werhahn KG zeigen die Visionen bei der „Expo Real“ am Stand „rheincity düsseldorf + partner“.<br />
„Stadtufers“ sowie das bereits fertiggestellte<br />
„Haus am Pegel“. Der Bau<br />
ist mit seiner modernen und gleichzeitig<br />
den Industriecharakter des<br />
Hafens aufnehmenden Gestaltung,<br />
für die die Architekten Fritschi, Stahl<br />
und Baum verantwortlich zeichnen,<br />
ein Wegweiser für die gesamte Entwicklung<br />
der Neusser Innenstadt in<br />
Richtung Rhein und Hafen.<br />
Auch wenn die vor einem Jahr in<br />
München präsentierten Pläne für<br />
eine Bebauung der Hafenmole I<br />
auch mit Büros mit dem Vorhaben<br />
des Stahlkonzerns Arcelor Mittal,<br />
der dort auf einem fast neun Hektar<br />
großen Grundstück Hallen errichten<br />
lassen will, nicht mehr im Vordergrund<br />
stehen, soll die Entwicklung<br />
des Stadthafens weitergehen.<br />
Wo derzeit das Hafenbecken I<br />
noch abrupt und wenig elegant an<br />
einer Mauer endet, könnten die<br />
Neusser nach neuen Plänen in Zukunft<br />
über Stufen hinunter bis ans<br />
Wasser gelangen. Eine Promenade<br />
mit Gastronomie können sich die<br />
Planer entlang der Batteriestraße in<br />
Richtung Kino vorstellen. Alte Speicherhäuser<br />
sind – andere Städte haben<br />
es längst vorgemacht – attraktive<br />
Adressen.<br />
Die Ansiedlung des Stahl-Konzerns<br />
und eines zweiten namhaften<br />
Unternehmens – Vetten Fördertechnik<br />
– soll daran nichts ändern. Mit<br />
den Nachbarn, so erklärt Stadthafen-Geschäftsführer<br />
Klaus Harnischmacher,<br />
sind die Neuansiedlungen<br />
abgestimmt. Auch liege ein<br />
Lärmschutzgutachten vor, dass zu<br />
unbedenklichen Ergebnissen auch<br />
für das Westufer komme. Die neuen<br />
Industriebauten sollen zur Stadtseite<br />
hin abgekapselt werden, so dass<br />
entlang der Batterie- und Düsseldorfer<br />
Straße Büro- und Freizeit-<br />
Nutzung ebenso wie Wohnen möglich<br />
sind.<br />
BERICHT „NEUSS BRICHT AUF...“, SEITE 12
FREITAG 5. OKTOBER 2007 STANDORT NEUSS<br />
NGZSPEZIAL<br />
Fiege plant<br />
Mega-Center<br />
Die Fiege-Lastwagen sollen künftig zum<br />
Mega-Center Neuss rollen. NGZ-FOTO: WOI<br />
(schum) Bescheidenheit hört sich<br />
anders an: „Wir wollen das Mega-<br />
Center Neuss bauen“, sagt Paul-Richard<br />
Eichholzer vom westfälischen<br />
Familienunternehmen Fiege. Was<br />
nach einem gigantischen Einkaufspark<br />
klingt, soll ein vergleichsweise<br />
optisch schlichter Hallenkomplex<br />
mit allerdings riesigen Ausmaßen<br />
werden: 528 Meter lang und 156 Meter<br />
breit ist das Logistikzentrum, das<br />
Fiege an der Straße Am Blankenwasser,<br />
südlich des Autobahnkreuzes<br />
Neuss-Süd, errichten will. Auf dem<br />
A<strong>real</strong> sollen einmal bis zu 600 Men-<br />
––– Anzeige –––––––––––––––––––<br />
schen arbeiten. Das Investitionsvolumen:<br />
80 Millionen Euro. „Ein<br />
Glücksfall für Neuss“, sagte Wirtschaftsförderer<br />
Andreas Galland.<br />
Lange sah es so aus, als würde das<br />
Logistikunternehmen Fiege seinen<br />
neuen Betrieb im benachbarten<br />
Dormagen errichten. Daraus wurde<br />
nichts, und mit vereinten Kräften<br />
wollen Dormagen, Rhein-Kreis und<br />
Neuss dafür sorgen, dass der nach<br />
eigenen Angaben „größte private<br />
Kontraktionsdienstleister Europas“<br />
in die Quirinusstadt kommt.<br />
Das international operierende Logistikunternehmen<br />
will in Neuss als<br />
Investor auftreten. Mieter des neuen<br />
Komplexes, zu dem auch Tankstelle<br />
und Werkstätten gehören werden,<br />
ist „Techno Cargo Logistik“ (TCL)<br />
mit Sitz in Hilden. Dabei handelt es<br />
sich um ein Joint Venture von Fiege<br />
mit dem Hildener Unternehmen<br />
Vaillant, das im Bereich Heizung<br />
und Fotovoltaik zu den führenden<br />
Anbietern gehört. Vaillant will selbst,<br />
so sagte Heinz Gräber, Generalbevollmächtigter<br />
von Fiege, für mindestens<br />
zehn Jahre sein Ersatzteillager<br />
unterbringen und von dort aus<br />
weltweit Kunden beliefern.<br />
Bis Dezember wird sich entscheiden,<br />
ob es gelingt, Fiege an den<br />
Standort zu binden oder nicht.<br />
Dann muss das Planungsrecht einen<br />
Status erreicht haben, der gleichzeitig<br />
die Baugenehmigung zulässt.<br />
„Daran wird in der Verwaltung mit<br />
Hochdruck gearbeitet. Die verlorene<br />
Zeit aus vorangegangenen Planungen<br />
muss aufgeholt werden“, so<br />
Wirtschaftsförderer Frank Wolters.<br />
Das Unternehmen habe vielfach erwähnt,<br />
dass das Joint Venture die 1a-<br />
Logistikfläche ab Herbst kommenden<br />
Jahres benötigt. Die Verträge<br />
sind geschlossen.<br />
Das Konjunkturbarometer<br />
zeigt nach oben, und der<br />
wirtschaftliche Aufschwung<br />
macht sich an vielen Standorten bemerkbar<br />
– insbesondere an solchen,<br />
die über gute Bedingungen verfügen.<br />
Auch wenn die Arbeitslosenzahlen<br />
grundsätzlich Anlass zur Sorge<br />
sein sollten, so können wir in<br />
Neuss im Bundesvergleich zuversichtlich<br />
sein. Dennoch ergibt sich<br />
stets die Notwendigkeit, die wirtschaftliche<br />
Grundlage für die ansässigen<br />
Unternehmern zu sichern und<br />
zu fördern und gleichzeitig die Voraussetzungen<br />
zu schaffen, die notwendig<br />
sind, um ein ansiedlungsfreundliches<br />
wie gründungsfreundliches<br />
Klima zu schaffen. Für viele<br />
Unternehmen stehen oft gesetzliche<br />
Auflagen, zum<br />
Beispiel aus dem<br />
Bereich Umweltschutz,<br />
weiteren<br />
Entwicklungen<br />
entgegen. Manchmal<br />
städtebaulich<br />
gewünschte oder<br />
zumindest wün-<br />
schenswerteEntwicklungen in einem<br />
gesunden<br />
Nebeneinander<br />
von Wohnen und Gewerbe und eine<br />
damit verbundene mögliche Angst<br />
von Einschränkungen des Betriebs<br />
sind da keine Seltenheit. Gleiches<br />
gilt für die Wohnnachbarschaft. Es<br />
ist daher eine wichtige Aufgabe, die<br />
Wirtschaftsförderungsstrategie einer<br />
Stadt langfristig auch auf diese<br />
Bedürfnisse auszurichten, so dass<br />
die Sicherung der wirtschaftlichen<br />
Tragfähigkeit bestehen bleibt. In<br />
Neuss gehen wir da meines Erachtens<br />
genau den richtigen Weg. Nicht<br />
nur die Ansiedlung neuer Unternehmen<br />
steht im Fokus unserer Arbeit,<br />
sondern gerade das Angebot für die<br />
bestehenden Unternehmen, die wir<br />
in allen Phasen des betrieblichen Lebens<br />
begleiten. Wir nennen das gern<br />
Gut gepflegte Nachbarschaft<br />
➔ GASTBEITRAG Frank Wolters, Abteilungsleiter im Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Neuss<br />
Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe:<br />
Wirtschaftsförderer Frank Wolters.<br />
„Bestandspflege“. Denn Wachstum,<br />
also Expansionen, bedeuten Umsatzsteigerung,<br />
mehr Beschäftigung<br />
und letztlich mehr Steuereinnahmen.<br />
Selbstverständlich gehen damit<br />
Themen wie „Innenstadt“ oder<br />
„Stadtteilzentren“ einher. Auch dort<br />
muss sich die Arbeit der kommunalen<br />
Wirtschaftsförderung erkennbar<br />
zeigen. In den vorigen Jahren konnten<br />
Initiativen auch gegen politischen<br />
Widerstand durchgesetzt werden,<br />
die Entwicklungen am Markt<br />
sind da nur einige der Beispiele.<br />
Aber es geht weiter. Im Rahmen<br />
der Entwicklung des Einzelhandelskonzepts<br />
werden gerade solche<br />
Standorte eine Stärkung erfahren,<br />
die für die Versorgung der Bürgerinnen<br />
und Bürger in einer funktionierenden<br />
Stadt erforderlich<br />
sind.<br />
Die Landesgesetzgebung<br />
hat hier in<br />
diesem Sommer<br />
starke Akzente gesetzt,<br />
die zwar<br />
nicht immer hilfreich<br />
für die Ent-<br />
wicklung des Einzelhandels<br />
sind,<br />
aber im Ergebnis<br />
die vielfach zitierte<br />
Abwanderung auf die „grüne Wiese“<br />
begrenzt, deren Zulässigkeit sogar<br />
ganz ausschließen wird.<br />
Aber grundsätzlich werden wir die<br />
Zeit auch nicht zurückdrehen können.<br />
Eine nachhaltige Wirtschaftsförderung<br />
muss daher auch den<br />
Blick auf die Entwicklungen am<br />
Markt und in der Technologie haben.<br />
Stichworte sind hier E-commerce,<br />
also der Handel über das Internet,<br />
die zunehmende Filialisierung<br />
und die Entwicklungen beim<br />
überdachten Einkaufen in so genannten<br />
Malls. Einer der wesentlichen<br />
Eckpfeiler einer erfolgreichen<br />
Wirtschaftsförderungspolitik ist<br />
grundsätzlich eine intelligente Bodenvorratspolitik.<br />
Aber auch die<br />
Großinvestition stärkt<br />
Aluminium-Cluster<br />
(ki) Die größte und technologisch<br />
führende Aluminium-Hütte<br />
Deutschlands ist jetzt noch ein Stück<br />
führender: Mit einem symbolischen<br />
Knopfdruck nahmen NRW-Wirtschaftsministerin<br />
Christa Thoben<br />
und Norsk-Hydro-Chef Eivind Reiten<br />
im Neusser Rheinwerk einen<br />
neuen Recycling-Ofen in Betrieb.<br />
Für Hydro Aluminium ist die Anlage<br />
wichtig, um kostengünstig größere<br />
Mengen Aluminium produzieren zu<br />
können. Für die über 800 Mitarbeiter<br />
des Werks ist die Zwölf-Millionen-Euro-Investition<br />
ein Signal da-<br />
NGZ-Druckplatte fertig fürs Recycling: Wirtschaftsministerin Christa<br />
Thoben und Norsk-Hydro-Chef Eivind Reiten im Rheinwerk. FOTO: WOI<br />
für, dass ihre Arbeitsplätze trotz steigender<br />
Energiekosten, die die Aluminiumproduktion<br />
in Deutschland<br />
belasten, akut nicht bedroht sind.<br />
Mit seinen Werken im Rhein-Kreis<br />
verfügt Norsk Hydro über eine weltweit<br />
einzigartige Aluminium-Produktionskette.<br />
Nirgendwo sonst gibt<br />
es so viel Kapazität, führende Technologie<br />
und Zusammenspiel von<br />
Entwicklung, Erzeugung, Verarbeitung<br />
und Wiederverwertung quasi<br />
auf einem Fleck. Rheinwerk–Alunorf–Grevenbroich:<br />
Manche nennen<br />
diesen Verbund „magisches<br />
Dreieck“, andere das Aluminium-<br />
Cluster Neuss. Dabei gehört eine angegliederte<br />
Maßschnitt-Anlage für<br />
Bleche in Dormagen ebenso dazu<br />
wie das Bonner Zentrum für Aluminium-Forschung<br />
und -Entwicklung.<br />
Fast alles beginnt in Uedesheim,<br />
wo ein Großteil der benötigten Tonerde<br />
angelandet wird. 231 000 Tonnen<br />
neues Aluminium erzeugt da-<br />
raus Deutschlands größte Aluminiumhütte.<br />
1962 war Hydro Aluminium<br />
Neuss als Rheinwerk der deutschen<br />
VAW eröffnet worden und<br />
wurde seither immer weiter entwickelt.<br />
Die eigene Anodenfabrik sichert<br />
mit mehr als 180 000 Tonnen<br />
Jahresleistung den Elektrodenbedarf<br />
der Hüttenöfen.<br />
Die Gießerei formt das neue Metall,<br />
gemeinsam mit immer mehr recyceltem<br />
Metall, zu über 350 000<br />
Tonnen hochwertiger Barren von bis<br />
zu neun Metern Länge für die weitere<br />
Walzverarbeitung. Für „sein“<br />
Rheinwerk hat<br />
Leiter Bernhard<br />
Eich ehrgeizige<br />
Ziele: Alle drei Betriebe<br />
sollen ihre<br />
Leistung weiter<br />
steigern und<br />
schon bald<br />
400 000 Tonnen<br />
Walzbarren im<br />
Jahr liefern. Der<br />
Empfänger arbeitet<br />
direkt nebenan:<br />
Alunorf. Die<br />
Aluminium Norf<br />
GmbH, in 50/50-<br />
Prozent-Kooperation<br />
von Hydro<br />
und dem Walzkonzern<br />
Novelis<br />
betrieben, ist das<br />
weltgrößte Aluminiumwalzwerk<br />
und zugleich die<br />
weltgrößte Aluminiumgießerei. Mit<br />
2100 Mitarbeitern liefert Alunorf<br />
über 1,2 Millionen Tonnen Aluminiumband,<br />
das entweder direkt an externe<br />
Kunden geht – etwa zur Fertigung<br />
von Dosendeckeln – oder weiter<br />
gewalzt wird.Vor allem geschieht<br />
dies 20 Kilometer entfernt im Walzwerk<br />
Grevenbroich. Dieser mit rund<br />
1900 Beschäftigten größte Standort<br />
der Hydro-Gruppe, technisch Spitzenklasse,<br />
liefert mehr als 500 000<br />
Tonnen hochwertiger Bänder und<br />
Folien an Kunden in aller Welt. Gegenwärtig<br />
ist Hydro, wesentlich von<br />
Grevenbroich aus, Marktführer bei<br />
Folien, Lithobändern, Walzhalbzeug<br />
für Wärmetauschersysteme und bei<br />
Strukturbauteilen im Automobilbau.<br />
Selbst die Marktstärke bei<br />
Reinstaluminium erarbeitet sich Hydro<br />
auch mit der Spezialgießerei am<br />
Standort Grevenbroich immer wieder<br />
neu.<br />
Büropark von Weltruf: Das Hammfeld stellt eine erfolgreiche Wirtschaftsförderung unter Beweis.<br />
Global agierende Konzerne haben sich dort niedergelassen. NGZ-FOTO: A. WOITSCHÜTZKE<br />
Entwicklung brachliegender Flächen<br />
wie im Hafen stehen auf der<br />
Agenda, denn auch hier gilt der<br />
Grundsatz, dass verantwortungsvoll<br />
und zukunftsgerichtet mit den Ressourcen<br />
umgegangen werden muss.<br />
Ebenso ist die Branchenstruktur<br />
entscheidend für eine nachhaltige<br />
und damit positive Entwicklung eines<br />
Standorts. Insofern präsentieren<br />
wir immer wieder gern den Branchenmix,<br />
der den Erfolg dieser Stadt<br />
ausmacht. So haben wir in Neuss<br />
Vorteile, von denen die Städte und<br />
Gemeinden, die immer noch in<br />
Strukturwandel oder Monostruktur<br />
„hängen“, träumen. Ein gesunder<br />
Branchenmix überwiegend kleiner<br />
und mittlerer Unternehmen belebt<br />
unsere Gewerbegebiete ebenso wie<br />
5<br />
ein tüchtiger Handel. Unsere Arbeit<br />
haben wir darauf ausgerichtet. Regelmäßig<br />
sind wir mit den Unternehmen<br />
im Gespräch, bieten Veranstaltungen<br />
an, die informativ sind.<br />
Aber was noch viel wichtiger ist:<br />
Man kommt sich näher, trifft sich so<br />
dann in regelmäßigen Abständen<br />
und kann die Gespräche vertiefen.<br />
Andere nennen es Netzwerk, für<br />
mich ist es eine gut gepflegte Nachbarschaft<br />
mit einem wachen Augen<br />
für die Bedürfnisse des anderen. Das<br />
hilft beiden Seiten weiter und sorgt<br />
für die beste Nachhaltigkeit.<br />
Wichtige Projekte für die gesunde<br />
Entwicklung sind auch Wohnbauprojekte,<br />
insbesondere solche, die<br />
ökologische Aspekte berücksichtigen.<br />
Mit Allerheiligen ist den Planern<br />
genau das gelungen: Auf fossile<br />
Brennstoffe wird hier gänzlich verzichtet<br />
und insofern ein guter Beitrag<br />
für eine moderne Stadtentwicklung<br />
geleistet, der die Bemühungen<br />
um die wirtschaftliche Entwicklung<br />
nachhaltig fördert. Auch die Erschließung<br />
für das Wohnen im Umfeld<br />
des Lukaskrankenhauses ist<br />
weiterer Baustein im Bemühen, attraktiven<br />
Wohnraum zu schaffen,<br />
Zur Vermeidung einer städtebaulichen<br />
Entfremdung vom Dreiklang<br />
„Wohnen-Arbeit-Versorgung“ ist<br />
vermehrt darauf zu achten, dass die<br />
wohnortnahe Versorgung mit personenbezogenen<br />
Dienstleistungen<br />
und Handwerkern gewährleistet<br />
bleibt oder in Teilbereichen wieder<br />
gewährleistet wird. Wir müssen uns<br />
klar machen, dass die Überalterung<br />
der Gesellschaft zu einer wohnortnahen<br />
Versorgung der Bevölkerung<br />
führen wird. Daher kann nur an die<br />
Gesetzgebung appelliert werden, die<br />
Restriktionen nicht noch zu verschärfen,<br />
die besonders das Handwerk<br />
zunehmend aus der Wohnnachbarschaft<br />
verdrängt. Nachhaltige<br />
Wirtschaftsförderung bedeutet,<br />
die Zukunft im Blick zu haben. Wir<br />
schaffen die Angebote von morgen.
6 NGZSPEZIAL<br />
STANDORT RHEIN-KREIS NEUSS FREITAG 5. OKTOBER 2007<br />
➔ JÜCHEN<br />
Neue Chancen<br />
an der Neusser<br />
Straße im Blick<br />
(-tz.-) „Aller guten Dinge sind drei“,<br />
sagen sich Norbert Wolf und Jürgen<br />
Wolf. Die Wirtschaftsförderer der<br />
Gemeinde Jüchen reisen mit drei<br />
Prospekten zur „Expo Real“ nach<br />
München: Sie wollen das Grundstück<br />
an der Feuerwehr in Jüchen<br />
genauso vermarkten wie den ehemaligen<br />
Sportplatz in Garzweiler. Im<br />
Mittelpunkt ihrer Präsentation steht<br />
jedoch die Erweiterung des Gewerbeparks<br />
„Neusser Straße“. Und dafür<br />
haben die Wolfs gute Argumente:<br />
100 Meter zur Bundesstraße 59, 500<br />
Meter zur Autobahn 46, ein Kilometer<br />
zur Bahn in Jüchen, 19 Kilometer<br />
zum Hafen in Neuss, 30 Kilometer<br />
zum Flughafen in Düsseldorf – die<br />
Anbindungen könnten kaum besser<br />
sein. Auf dem 43 000 Quadratmeter<br />
großen A<strong>real</strong> sind nicht störende Gewerbebetriebe,<br />
Büro- und Verwaltungsgebäude,<br />
Tankstellen oder Anlagen<br />
für sportliche Zwecke erlaubt.<br />
Gleich nebenan zeigen sich schon<br />
die größten Erfolge der heimischen<br />
Wirtschaftsförderung: Es sind das<br />
europäische Logistikzentrum des<br />
US-Technologiekonzerns 3M sowie<br />
die Firma Polo, Marktführer für Motorradbekleidung<br />
und -zubehör.<br />
Motorrad-Experte Klaus Esser („Polo“) düst<br />
mit Bürgermeisterin Margarete Kranz nach<br />
Jüchen. NGZ-FOTO: L. BERNS<br />
Studieren<br />
im Schloss<br />
(ki) Vor einem Jahr bei der „Expo<br />
Real“ in München präsentiert, ist<br />
aus der Idee schon Wirklichkeit geworden:<br />
Studieren auf Schloss Dyck.<br />
Die Rheinisch-Westfälische Technische<br />
Hochschule Aachen, die RAG<br />
Gewerbe-Immobilien GmbH und<br />
die Stiftung Schloss Dyck organisieren<br />
als Partner den Studiengang Redevelopment/Design<br />
and Management“.<br />
Das Ziel: Spezialwissen und<br />
Know-how für den Umgang mit<br />
brach gefallenen Flächen und Gebäuden<br />
vermitteln. Wirtschaft und<br />
Gesellschaft im Wandel bewirken,<br />
dass immer mehr Flächen und Gebäude<br />
frei werden. Sinnvolles „Redevelopment“<br />
das Impulse für die<br />
Stadt- und Regionalentwicklung liefert<br />
und gleichzeitig wirtschaftlich<br />
tragfähig ist, verlangt besondere<br />
Kenntnisse. Auf Schloss Dyck entstand<br />
dazu ein international bislang<br />
einzigartiges Weiterbildungsangebot,<br />
das stadtplanerische, landschaftsgestalterische,immobilienwirtschaftliche<br />
und kulturwissenschaftliche<br />
Kompetenzen bündelt.<br />
In München Ansiedlungen vorbereiten<br />
Für Kreis-Wirtschaftsförderer Jürgen Steinmetz<br />
ist die „Expo Real“ eine gute Plattform.<br />
Wenn die „Expo Real“, die 10.<br />
Internationale Fachmesse<br />
für Gewerbe-Immobilien,<br />
in München ihre Toren öffnet, werden<br />
wir mit dem Rhein-Kreis Neuss<br />
und Landrat Dieter Patt an der Spitze<br />
aus guten Gründen wieder mit<br />
dabei sein. Die „Expo Real“ hat sich<br />
seit ihrer Premiere 1998 zur zentralen<br />
Plattform für Investment, Business<br />
und Projekte in Europa entwickelt.<br />
Alle wichtigen Immobilienmärkte<br />
und -<br />
standorte sowie<br />
die internationalen<br />
„Key Player“<br />
der Immobilienwirtschaft<br />
sind<br />
präsent.<br />
Nirgendwo<br />
sonst zeigt sich die Immobilien-<br />
Community so komplett wie auf der<br />
„Expo Real“. Und nirgendwo sonst<br />
zeigt sie sich so offen für neue Impulse,<br />
branchenübergreifende Kontakte<br />
und konstruktive Projektgespräche.<br />
Wobei der intensive Dialog<br />
auf Entscheidungsebene kein<br />
Selbstzweck ist, sondern Mittel zum<br />
Zweck. Die „Expo Real“ versteht sich<br />
als ergebnisorientierte Arbeitsmesse,<br />
die Networking auf der zweiten<br />
Silbe betont: Hier geht es um Wis-<br />
Grundsteinlegung von „Gottschall & Sohn“ in Kapellen (v.l.): Bürgermeister Prümm,<br />
Architekt Paprotta, Fritz Hollweg, Gottschall & Sohn, Prior Bruno und Landrat Patt.<br />
Windkraft und Solarenergie. Europa<br />
und speziell Deutschland gelten im<br />
Bereich der Technik als sehr weit<br />
fortgeschritten.<br />
Das Problem stellen aber die Bestandsimmobilien<br />
dar, die es umzurüsten<br />
gilt. Die Hürde: Die Investitionskosten<br />
sind hoch und die Amortisationszeiten<br />
lang. Für das Klima<br />
ist der Einspareffekt gewaltig: 63 Megatonnen<br />
Treibhausgase. EU-weit<br />
werden Energiepässe für Gebäude<br />
eingeführt. In Deutschland sind ab<br />
1. Januar/1. Juli 2008 alle Eigentümer<br />
von Wohnimmobilien, die bis<br />
Ende 1965/ab 1966 errichtet wurden,<br />
verpflichtet, mit einem solchen<br />
Pass über den Energieverbrauch des<br />
Fürstlich logieren im Schloss-Hotel<br />
➔ JÜCHEN Stiftung Schloss Dyck stellt in München Pläne für hochklassige Hotellerie und Tagungsstätte vor<br />
VON FRANK KIRSCHSTEIN<br />
Wohnen wie ein Fürst – was Jahrhunderte<br />
das Privileg der Herren des<br />
Wasserschlosses Dyck bei Jüchen<br />
war, könnten bald Hotel- und Tagungsgästegenießen.<br />
Auf der<br />
Immobilienmesse<br />
„Expo Real“ in<br />
München präsentiert<br />
die Stiftung<br />
Schloss<br />
Dyck neue Ideen<br />
für die Nutzung<br />
eines Teils der<br />
1094 erstmals urkundlicherwähnten<br />
Anlage:<br />
In den Räumen der Reitbahn und<br />
des Wirtschaftshofes könnte ein<br />
Vier-Sterne-Hotel mit 47 Zimmern<br />
(88 Betten) Platz finden. Auf insgesamt<br />
rund 1700 Quadratmetern<br />
Studie: Die Anzahl der<br />
Bürobeschäftigten steigt bis<br />
zum Jahr 2011 um insgesamt<br />
4500 Mitarbeiter.<br />
Stilvoll übernachten: Pläne für ein „Hotel<br />
Schloss Dyck“ sehen 88 Betten vor.<br />
➔ GASTBEITRAG Jürgen Steinmetz, Wirtschaftsförderer des Rhein-Kreises Neuss<br />
senstransfer und das Vorantreiben<br />
von Projekten. Wir sind darauf wie in<br />
jedem Jahr gut vorbereitet, haben<br />
die Städte und Gemeinden im<br />
Rhein-Kreis Neuss an Bord, sind mit<br />
zahlreichen Projekten und neuen<br />
Informationen ausgestattet und<br />
fühlen uns in der Gemeinschaft am<br />
Niederrhein wohl. Erstmalig machen<br />
sich auch die Kreistagsfraktionen<br />
ein Bild von der Messe. Ein gutes<br />
Zeichen: Zeigt es doch, wie wichtig<br />
man das Thema Wirtschaftsförderung<br />
in der Kreispolitik nimmt.<br />
Und dies mit Erfolg: Platz 1 in NRW<br />
und bundesweit Platz 7 beim letzten<br />
Ranking zur Entwicklung des Wirtschaftswachstums<br />
ist neben unseren<br />
engagierten Unternehmen, einer<br />
engagierten Wirtschaftsförderung<br />
auch auf vorausschauende und<br />
zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik<br />
zurückzuführen. Wir hoffen, dass<br />
es so weiter geht, die Vorzeichen<br />
sind günstig.<br />
Nach einer von<br />
uns bei der BulwienGesa<br />
AG in<br />
Auftrag gegebenen<br />
Studie zur<br />
Entwicklung des<br />
Immobilien- und<br />
Gewerbeflächenmarktes, die wir auf<br />
der „Expo Real“ vorstellen werden,<br />
sei soviel bereits verraten: Die Prognose<br />
der BulwienGesa AG geht bis<br />
zum Jahr 2011 von einem weiteren<br />
Anstieg der Bürobeschäftigten von<br />
insgesamt 4500 Beschäftigten aus,<br />
was einer Steigerung von 10 Prozent<br />
entspricht. Diese Bürobeschäftigten<br />
sollten auf Immobilien treffen, die<br />
der zentralen Forderung nach mehr<br />
Nachhaltigkeit – eines der zentralen<br />
Themen der „Expo Real“ 2007 – ge-<br />
sieht eine erste Visualisierung der<br />
Idee zudem einen Speisesaal mit<br />
rund 50 Plätzen, Empfang, Küche,<br />
Fluren und anderen Nebenflächen<br />
vor. Die in München vorgestellten,<br />
vom Planungsbüro Lichtenberg in<br />
Krefeld entwickelten<br />
Pläne sehen<br />
27 Doppelzimmer(großzügig<br />
ausgestattet,<br />
mit Blickrichtung<br />
in mehrere Himmelsrichtungen),<br />
vier Einzelzim-<br />
mer und zwei je<br />
etwa 30 Quadratmeter<br />
große Appartements<br />
vor.<br />
Neben einer Bibliothek könnten Tagungsgäste<br />
im Gesamtkomplex weitere<br />
Räume für Arbeitstreffen anmieten<br />
– nicht umsonst verweist die<br />
Stiftung bei der Präsentation der<br />
recht werden. Denn grundsätzlich<br />
betrifft die Forderung nach mehr<br />
Nachhaltigkeit jeden einzelnen und<br />
alle Branchen, also auch die Immobilienwirtschaft.<br />
Die Verpflichtung,<br />
den Kohlendioxid-Ausstoß bis 2020<br />
EU-weit um mindestens 20 Prozent<br />
zu verringern, setzt voraus, Gebäude<br />
– Büros, Wohnhäuser, Einzelhandels-Immobilien,<br />
Krankenhäuser,<br />
Produktionsflächen – zu entwickeln,<br />
die eine höhere Energie-Effizienz<br />
aufweisen. Das ist technisch durchaus<br />
machbar, durch ein Zusammenspiel<br />
von Ausrichtung und Gestaltung<br />
des Gebäudes mit technischer<br />
Ausstattung sowie der Nutzung erneuerbarer<br />
Energien wie Erdwärme,<br />
Ein Blick in die Zukunft: So stellen sich Planer das Haupthaus des neuen Schloss-Hotels vor.<br />
Hotel-Idee auf rund 400 Aktiengesellschaft<br />
in der weiteren Region.<br />
Nach der bisherigen Kalkulation<br />
sind Firmen als Kunden besonders<br />
wichtig: 45 Prozent der Übernachtungen<br />
könnten zu Seminaren, Tagungen,<br />
Messen<br />
oder anderen<br />
Veranstaltungen<br />
das neue Hotel<br />
buchen.<br />
Rund 35 Prozent<br />
sollen Privatgäste<br />
sein, fünf<br />
Prozent Grup-<br />
penreisende, 15<br />
Prozent Lehrende<br />
oder Studierende<br />
der Akademie<br />
Schloss Dyck. Die Rheinisch-<br />
Westfälische Technische Hochschule<br />
Aachen vermittelt auf Schloss<br />
Dyck im Rahmen des Studiengangs<br />
„Redevelopment/Design and Management“<br />
Spezialwissen und<br />
Know-how im Umgang mit brach<br />
Schloss-Atmosphäre garantiert: der alte<br />
Adelssitz Dyck. FOTOS (4): STIFTUNG DYCK<br />
gefallenen Flächen und Gebäuden.<br />
Investoren wollen Stiftung und<br />
Schloss mit einer ganzen Reihe von<br />
Standortvorteilen begeistern: Ganz<br />
oben steht natürlich die Schloss-Atmosphäre,<br />
die allein schon Nachfrage<br />
nach Gastronomie<br />
und Hotellerie<br />
erzeugen<br />
dürfte – ein, so<br />
die Stiftung,<br />
„starkes Alleinstellungsmerkmal“.<br />
Hinzu kommt<br />
die Lage mitten in<br />
der für die grenzüberschreitende<br />
Gartenschau<br />
„Euroga 2002 plus“ erneuerten oder<br />
neu angelegten Parks und Gärten.<br />
Der logische Schluss aus der Sicht<br />
der Stiftung: Im Großraum gibt es<br />
zwar viele Hoteltypen, für ein Objekt<br />
wie das neue Schloss-Hotel jedoch<br />
kaum qualifizierte Wettbewerber.<br />
Das Schloss-Hotel soll eine besondere Adresse für Privat- und Tagungsgäste sein.<br />
Gebäudes zu informieren. Ab 1. Januar<br />
2009 gilt diese Verpflichtung<br />
auch für Nicht-Wohngebäude.<br />
Das führt zu deutlich mehr Transparenz:<br />
Die Mieter werden angesichts<br />
steigender Energiekosten entscheiden,<br />
ob sich nicht eine etwas<br />
höhere Miete im Vergleich zu deutlich<br />
geringeren Nebenkosten auszahlt.<br />
Bestandsgebäude, die nach<br />
wie vor einen hohen Energieverbrauch<br />
haben, werden zunehmend<br />
schwieriger zu vermieten und damit<br />
auch zu verkaufen sein.<br />
Wir gehen mit gutem Beispiel voran:<br />
Unser TZG Business Center in<br />
Neuss wird in Zusammenarbeit mit<br />
RWE besondere Zeichen bei der<br />
Energieversorgung setzen. Und<br />
auch die anderen neuen Immobilienprojekte<br />
im Rhein-Kreis Neuss<br />
wie POLO, Gottschall und Sohn sowie<br />
Fiege setzen hier Schwerpunkte.<br />
Letzteres ist ein gutes Beispiel für<br />
unsere funktionierende Kreisgemeinschaft<br />
und den Nutzen der<br />
„Expo Real“: Auf der Messe im vorigen<br />
Jahr wurden wir auf das Grundstücksgesuch<br />
aufmerksam, führten<br />
Makler und die Projektentwickler<br />
nach Dormagen und später nach<br />
Neuss. Alle Beteiligten zogen an einem<br />
Strang. Im kommenden Jahr<br />
entstehen zunächst 300 Arbeitsplätze<br />
und in der Folge sicher weitere.<br />
Für alle Unternehmen gilt: Wir<br />
sind als mittelstandsfreundlich zertifiziert<br />
und für sie da, mit allen<br />
Dienstleistungen, von der Existenzgründerberatung<br />
bis zur Außenwirtschaftsförderung.<br />
Denn für uns gilt:<br />
Unser Antrieb: Ihr Erfolg. Wie gut<br />
das gemeinschaftlich funktioniert,<br />
zeigen die Top-Ergebnisse der Rankings<br />
und unsere Auszeichnungen.<br />
➔ KAARST<br />
Interesse<br />
wecken für neue<br />
Gewerbegebiete<br />
(ki) Kaarst zieht an – angesichts der<br />
zunehmend mit Neuansiedlungen<br />
belegten Gewerbeflächen in der<br />
Stadt ist das nicht zu übersehen.<br />
Kurzfristig sind nur noch rund<br />
30 000 Quadratmeter verfügbar. Für<br />
diese und – noch wichtiger – für das<br />
bereits geplante neue Gewerbegebiet<br />
Hüngert II mit rund 40 Hektar<br />
Fläche streckt Kaarst bei der „Expo<br />
Real“ in München die Fühler nach<br />
interessierten Investoren aus.<br />
„Wer erfolgreich sein will, muss<br />
früh Kontakte knüpfen“, sagt Wirtschaftsförderer<br />
Dieter Güsgen, der<br />
gemeinsam mit seinem Amtsleiter<br />
Bert Bachmann und Bürgermeister<br />
Franz-Josef<br />
Moormann<br />
die Kaarster<br />
„Expo-Delegation“bildet.<br />
2008<br />
könnten die<br />
neuen KaarsterGewerbegebiete<br />
für<br />
die „Expo“<br />
präsentationsreif<br />
sein.<br />
Mit im Gepäck<br />
haben<br />
die drei auch<br />
das Thema<br />
Sportforum<br />
Büttgen. Die<br />
Stadt hatte<br />
Mitte des Jahres<br />
einen Unternehmensberaterengagiert,<br />
um ein<br />
neues Konzept<br />
für den<br />
Komplex mit<br />
der Radsporthalle<br />
und das um-<br />
Das Sportforum ist auch<br />
ein Messestandort.<br />
liegende A<strong>real</strong> zu entwickeln. Gedacht<br />
ist an eine Verbindung von<br />
Sport und Hotellerie.<br />
Mit Blick auf das Sportforum will<br />
Güsgen in München auch Standortmarketing<br />
betreiben: „Mit dem<br />
Sportforum, das zum Beispiel<br />
Standort der Mittelstandsmesse<br />
B2D ist, profilieren wir uns erfolgreich<br />
auch als Messestadt.“ Aus<br />
Kaarster Sicht kein Thema bei der<br />
Fachmesse in München soll das Ringen<br />
um einen neuen Standort für<br />
Ikea sein. Kaarst, so Güsgen, arbeite<br />
weiter daran, Ikea in der Stadt zu<br />
halten. Bei der „Expo 2006“ hatte<br />
Neuss überraschend einen Vorstoß<br />
unternommen, Ikea in der Nähe von<br />
Holzheim anzusiedeln.
FREITAG 5. OKTOBER 2007 STANDORT RHEIN-KREIS NEUSS<br />
NGZSPEZIAL<br />
VON CHRIS STOFFELS<br />
Einst rollten dort zwischen Herbst<br />
und Weihnachten die Trecker mit<br />
Anhängern voller Rüben an, roch es<br />
nach dem süßlichen Duft der Zuckerherstellung<br />
– die Zuckerfabrik<br />
war neben Bayer und Brauerei der<br />
dritte dominierende Industriebetrieb<br />
in Dormagen. Diese Zeiten<br />
sind seit Ende der 90er Jahre vorbei –<br />
das elf Hektar große A<strong>real</strong> am Rande<br />
der Innenstadt liegt brach. Viele Versuche,<br />
es wiederzubeleben scheiterten.<br />
Bis im Februar die renommierte<br />
Investorengruppen Apollo Real<br />
Estate Advisors und die Redos Real<br />
Estate GmbH das Grundstück von<br />
Pfeifer & Langen kauften und der<br />
Projektentwickler 3 C mit Sitz in<br />
Bonn auf den Plan trat.<br />
Im Kern geht es um ein großes<br />
Fachmarktzentrum mit 28 500 Quadratmeter<br />
Fläche. Hinzu kommen<br />
etwa 1000 Parkplätze, an der Front<br />
zur Innenstadt eine vergleichsweise<br />
kleine Einzelhandelsfläche, für die<br />
sich ein bereits in der City beheimateter<br />
Lebensmittelmarkt interessiert.<br />
3 C will nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden<br />
Rüdiger Weitzel<br />
rund 70 Millionen Euro auf dem Zuckerfabrik-Gelände<br />
investieren. Die<br />
Bauzeit veranschlagt er auf 14 bis 16<br />
Monate. Nach den heutigen Plänen<br />
geht 3 C davon aus, dass alle Bauten<br />
der Zuckerfabrik abgerissen werden.<br />
Der städtische Planungsausschuss<br />
und die Bezirksregierung in Düsseldorf<br />
haben bereits ihre Zustimmung<br />
erteilt. Insgesamt sollen rund 400<br />
neue Arbeitsplätze entstehen.<br />
Nach den derzeitigen Plänen vorgesehen<br />
ist ein Elektronikmarkt mit<br />
etwa 3000 Quadratmetern Fläche<br />
sowie ein Zoobedarf auf 900 Qua-<br />
➔ KORSCHENBROICH<br />
Zum ersten Mal<br />
bei der<br />
„Expo Real“<br />
Mexx und mehr: Korschenbroich ist erstmals<br />
bei der „Expo Real“ dabei. NGZ-FOTO: L. BERNS<br />
(NGZ) Zum ersten Mal ist die Stadt<br />
Korschenbroich in diesem Jahr bei<br />
der internationalen Gewerbeimmobilien-Messe<br />
„Expo Real“ in<br />
München mit von der Partie. Ihr<br />
Wirtschaftsförderer Heinz Stiegen<br />
hat unter anderem eine audiovisuelle<br />
Präsentation seiner Heimat mit im<br />
Gepäck: Die CD/DVD zeigt zehn Minuten<br />
lang die Stärken und Strukturen<br />
von Korschenbroich und Umgebung.<br />
Stiegen will es aber nicht dabei<br />
belassen, bunte Bilder unters<br />
Volk zu bringen. Er will auch die<br />
Stände von Investoren und Projektentwicklern<br />
besuchen und bei ihnen<br />
gezielt für seinen Standort werben.<br />
Im Mittelpunkt dieser Bemühungen<br />
stehen zwei Projekte, die in der Vermarktung<br />
stehen: Im Businesspark<br />
„Friedrich-Ebert-Straße“ harren 1,2<br />
Hektar auf Neuansiedlungen, im<br />
Gewerbepark „Glehner Heide“ sind<br />
es sogar fünf Hektar. Bisher hat sich<br />
Korschenbroich vor allem als Standort<br />
der Deutschland GmbH der niederländischen<br />
Mode-Firma Mexx<br />
sowie der Vermögensverwaltung SJB<br />
FondsSkyline, der Bolten-Brauerei<br />
und der Niederrhein-Klinik einen<br />
Namen über die Grenzen des Rhein-<br />
Kreises Neuss hinaus gemacht.<br />
KOMPAKT<br />
Medtronic Deutschland<br />
kommt nach Meerbusch<br />
(-tz.-) Die Medtronic Deutschland GmbH<br />
verlagert ihre Zentrale vom Düsseldorfer<br />
Seestern ins Osterather Mollsfeld,<br />
wo schon Branchengrößen von Epson<br />
bis Kyocera angesiedelt sind. Der US-<br />
Konzern Medtronic ist ein weltweit führender<br />
Anbieter von Medizintechnik<br />
und plant den ersten Spatenstich für<br />
seine neue Deutschland-Zentrale in den<br />
nächsten Wochen. Das Domizil soll von<br />
der Deutschen Immobilien Leasing, einer<br />
Tochter der Deutschen Bank, gebaut<br />
und an den Herzschrittmacher-Spezialisten<br />
vermietet werden. Das Unternehmen<br />
kommt mit rund 220 Mitarbeitern.<br />
Durchs Stadttor zum Einkaufsbummel<br />
➔ DORMAGEN Auf dem Zuckerfabrik-Gelände am Rande der City errichtet der Projektentwickler 3 C ein großes Fachmarktzentrum<br />
Auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik will Projektentwickler 3 C ein großes Fachmarktzentrum mit rund 1000 Parkplätzen und Anbindung an die Dormagener Innenstadt errichten.<br />
dratmetern. Dominierendes Zentrum<br />
soll ein Bau-Handwerkermarkt<br />
mit 8400 Quadratmetern sein, ein<br />
Gartenmarkt soll auf etwa 3000 Quadratmetern<br />
entstehen, ein Möbelhaus<br />
mit 6300 Quadratmetern,<br />
Sportgeräte und Fahrräder sollen<br />
auf 2000 Quadratmetern, Sportbekleidung<br />
auf 500 beziehungsweise<br />
250 Quadratmetern, Haushaltswa-<br />
Leben satt statt Tristesse pur<br />
➔ MEERBUSCH Die Revitalisierung des alten Büdericher Stahlwerks Böhler in einen Gewerbepark hat Modellcharakter in der Region<br />
VON THILO ZIMMERMANN<br />
Torwandschießen und Jazzmusik,<br />
japanische Trommelkunst und kulinarische<br />
Spezialitäten, Männerchor<br />
und Werkskapelle, Kasperletheater<br />
und Bimmelbahn – nicht jedes Mal<br />
geht’s im Böhler-Gewerbepark so<br />
turbulent zu wie beim Tag der offenen<br />
Tür, der jetzt Tausende von Besuchern<br />
angelockt hat.<br />
Trotzdem: Leben satt statt Tristesse<br />
pur, das ist die Devise in Büderich.<br />
„Absolute Klasse“ findet Klaus<br />
F. Malinka, Wirtschaftsförderer der<br />
Stadt Meerbusch, den Standort, und<br />
da ist er sich mit den Unternehmern<br />
und ihren Mitarbeitern dort einig.<br />
Dabei hat das A<strong>real</strong> Wirtschaftsgeschichte<br />
geschrieben wie nur wenige<br />
im Rhein-Kreis Neuss. Das spektakuläre<br />
Auf und Ab dieser Geschichte<br />
begann am 27. August 1915,<br />
als der damalige Landkreis Neuss die<br />
gewerberechtliche Genehmigung<br />
zum Betrieb einer Stahlfabrik erteilte.<br />
Die Firma Gebr. Böhler & Co KG<br />
plante und <strong>real</strong>isierte Großes, und<br />
nur wenige Jahrzehnte später leisteten<br />
4000 Beschäftigte im Walzwerk,<br />
in den Schmieden oder in der Drahtzieherei<br />
harte und gute Arbeit.<br />
Konrad Adenauer zu Besuch<br />
Öfen glühten, Schlote rauchten –<br />
Stahl „made in Büderich“ war derart<br />
erfolgreich, dass Bundeskanzler<br />
Konrad Adenauer Böhler 1952 bei<br />
seiner Antrittsreise durchs junge<br />
Bundesland Nordrhein-Westfalen<br />
einen ausgiebigen Besuch abstattete.<br />
„Das Unternehmen galt schon<br />
damals als Vorzeigebetrieb – wirtschaftlich,<br />
aber auch in Sachen Sozialverantwortung<br />
für die Belegschaft“,<br />
erinnert Bürgermeister Dieter<br />
Spindler an die Glanzzeit.<br />
Doch sie währte nicht ewig. 1992<br />
führten die Überkapazitäten in der<br />
Branche dazu, dass das Stahlwerk<br />
und die Schmieden geschlossen<br />
wurden. Das Walzwerk war bereits<br />
in den 1980er Jahren dicht gemacht<br />
worden. Das Industriegelände lag<br />
allerdings nicht lange brach. Der<br />
Wirtschaftsförderung und der 1996<br />
gegründeten Böhler-Verwaltungs<br />
GmbH gelang es an der Schnittstelle<br />
zwischen Meerbusch und Düsseldorf,<br />
einen blühenden Gewerbepark<br />
zu etablieren. Das ökonomische Leben<br />
dort beweise, „dass die strukturellen<br />
Anpassungsmaßnahmen in<br />
den 1990er Jahren keine Strohfeuer<br />
waren, sondern sich in einer konti-<br />
ren und Heimtextilien auf jeweils<br />
400 Quadratmetern angeboten werden.<br />
Der Eingangsbereich soll durch<br />
zwei „Stadttore“ erfolgen, in denen<br />
möglicherweise ein Hotel und<br />
Dienstleister untergebracht werden<br />
sollen. Die Parkplätze werden so angelegt,<br />
dass für die Besucher ein Anreiz<br />
besteht, auch in die Fußgängerzone<br />
zu gehen. Eine der Vorstellun-<br />
nuierlichen wirtschaftlicheAufwärtsbewegung<br />
konsolidiert haben“,<br />
schreiben<br />
Dr. Heinrich Fian<br />
und Franz<br />
Schöppl von der<br />
Böhler-Verwaltung.<br />
In der Tat ist<br />
die Unternehmenspalette<br />
so<br />
bunt wie es das Programm beim Tag<br />
der offenen Tür war. Und das nicht<br />
nur am Alten Kesselhaus, das die<br />
Broich Premium Catering GmbH,<br />
die im Gewerbepark ihre Zentrale<br />
hat, zur längst renommierten Veranstaltungshalle<br />
umwandelte. Inzwischen<br />
sind auf dem 230 000 Quadratmeter<br />
großen Grundstück 110<br />
Firmen und selbständige Gewerbe-<br />
„In“-Location: Altes Kesselhaus im Böhler-<br />
Gewerbepark. FOTO: BROICH PREMIUM CATERING<br />
gen: Beim Familieneinkauf besuchen<br />
Vater und Sohn den Bau- und<br />
Heimwerkermarkt, während Mutter<br />
und Tochter über die Kölner Straße<br />
in der Innenstadt bummeln – man<br />
trifft sich auf halber Strecke in einem<br />
Café oder einem Biergarten.<br />
Nach den Vorstellungen von Architekt<br />
Caspar Schmitz-Morkramer<br />
könnte im Süden des A<strong>real</strong>s eine Er-<br />
treibende untergebracht. Ihre Liste<br />
reicht vom Centrum für Reisemedizin<br />
bis zum Atelier der Künstlerin<br />
Anke Berßelis. Lkw-Federn von Styria,<br />
chemische Analysen von Maass,<br />
Messebau von Hoffmann – der<br />
Branchenmix könnte kaum vielfältiger<br />
sein. Architekten, Schreiner,<br />
Werkstoffprüfer oder Textilhändler<br />
haben sich „bei Böhler“ angesiedelt.<br />
Einblicke: Tag der offenen Tür im Böhler-Gewerbepark<br />
in Büderich. NGZ-FOTO: M. REUTER<br />
lebnisfläche für Furore sorgen, auf<br />
der Freiluftangebote der Fachmärkte<br />
angeboten werden.<br />
Ursprüngliche Bedenken der Bürger<br />
gegen das Vorhaben sind weitgehend<br />
vom Tisch. Die Bürger eines<br />
angrenzenden Wohnviertels befürchteten<br />
zusätzliche Verkehrsbelastungen.<br />
Diese konnten jedoch<br />
ausgeräumt werden: Mit dem Er-<br />
Kein Wunder,<br />
dass nur noch<br />
weniger als die<br />
Hälfte der etwa<br />
1000 Beschäftigten<br />
im Gewerbepark<br />
in zur Böhler-Uddeholm-<br />
Gruppe gehörenden<br />
Betrieben arbeitet.<br />
Aber gerade<br />
diese „Blaumann-Jobs“<br />
in Edelstahlbearbeitung<br />
oder Schweißtechnik seien<br />
„wichtig für die Stadt“, wie Malinka<br />
sagt. Die Böhler-Uddeholm<br />
Deutschland GmbH verweist ebenfalls<br />
auf eine positive Entwicklung.<br />
Nach dem Auszug von Fremdmietern<br />
konnten die ehemaligen Hüttenwerkshallen<br />
für den Zuschnitt<br />
von schweren Stabstählen und<br />
7<br />
werb einer Privatstraße von Bayer<br />
kann eine großzügige Anbindung<br />
des Geländes gesichert werden. Und<br />
auch die Furcht vor Lärm ist unbegründet.<br />
Nach den heutigen Plänen<br />
ist keine Discothek mehr vorgesehen;<br />
der Betreiber sichert Ruhe zwischen<br />
22 und 6 Uhr zu. Wenn er das<br />
nicht einhalten sollte, muss er selbst<br />
für den nötigen Lärmschutz sorgen.<br />
Stahlblechen ausgebaut werden. Die<br />
ebenfalls in Büderich tätige, auf die<br />
Schwerpunkte „Schleifen“ und „Fräsen“<br />
spezialisierte Böhler-Uddeholm<br />
Bearbeitungs-GmbH expandiert<br />
genauso. Um den Bedarf an zusätzlichen<br />
Flächen zu decken, wurden<br />
Teile des ehemaligen Stahlwerks<br />
beziehungsweise der Stahlformguss-Halle<br />
revitalisiert.<br />
Aufgrund der unterschiedlichen<br />
Aktivitäten sind etwa 6000 Quadratmeter<br />
des Grundstücks einer neuen<br />
Nutzung zugeführt worden. So wurden<br />
aus ehemaligen Produktionsstätten<br />
der Hüttentechnik, die vorübergehend<br />
als Lager dienten, Standorte<br />
für hoch präzise Maschinen.<br />
Angesichts dessen und einer Vermietungsquote<br />
von etwa 90 Prozent<br />
dürften die Verantwortlichen zufrieden<br />
sein.
8 NGZSPEZIAL<br />
STANDORT RHEIN-KREIS NEUSS FREITAG 5. OKTOBER 2007<br />
➔ ROMMERSKIRCHEN<br />
„Zunehmend<br />
regionales<br />
Zentrum“<br />
Immer mehr Handel: „Center am Park“ in<br />
Rommerskirchen. NGZ-FOTO: M. REUTER<br />
(-tz.-) Rommerskirchen wird zunehmend<br />
zum regionalen Zentrum.<br />
Diese Nachricht möchte die Wirtschaftsförderung<br />
der Gemeinde bei<br />
der „Expo Real“ unters Messevolk<br />
bringen. „Vor allem Handel und Gewerbe<br />
haben in Rommerskirchen einen<br />
Aufschwung genommen. Die<br />
Umsatzkennziffer wurde in zwei<br />
Jahren um zehn Punkte gesteigert“,<br />
heißt es. Die Gemeinde entwickelt<br />
zurzeit zwei Gewerbeflächen: Spiegelbildlich<br />
zum Einkaufszentrum<br />
„Center am Park“ entsteht der Mariannenpark<br />
für Handel und handelsnahes<br />
Gewerbe. „Im Fünf-Kilometer-Umkreis<br />
um den Mariannenpark<br />
wohnen 29 000 Käufer“, wirbt Dr. Elmar<br />
Gasten vom Wirtschaftsbüro im<br />
Rathaus. Darüber hinaus werde in<br />
Kürze der Gewerbepark „Gillbach“<br />
um etwa 30 000 Quadratmeter erweitert.<br />
Die Bauleitplanung ist abgeschlossen,<br />
die Erschließungsarbeiten<br />
stehen unmittelbar vor der Ausführung.<br />
Der „Gewerbepark II“ liegt<br />
unmittelbar an der B 59. Die im Bau<br />
befindliche Umgehungsstraße soll<br />
die Anbindung noch verbessern.<br />
Immer mehr Gewerbe: Rommerskirchen<br />
bietet neue Flächen an. NGZ-FOTO: H. JAZYK<br />
Karriere-Tag<br />
und Jobbörse<br />
(NGZ) Mit einem Karriere-Tag und<br />
erstmalig einer Jobbörse will die<br />
„Expo Real“ den Nachwuchs in der<br />
Immobilienwirtschaft fördern. Die<br />
Fachmesse für Gewerbeimmobilien<br />
richtet am Mittwoch, 10. Oktober,<br />
für Studenten und Absolventen von<br />
immobilienwirtschaftlichen Ausbildungszweigen<br />
den „CareerDay“ aus,<br />
um einerseits über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
sowie Karrierechancen<br />
zu informieren, aber<br />
auch, um die Kontaktaufnahme zu<br />
Unternehmen der Immobilienwirtschaft<br />
zu ermöglichen. Aussteller<br />
der „Expo Real“ informieren Interessierte<br />
über Perspektiven in ihren<br />
Unternehmen. Der „CareerDay“<br />
startet um 10 Uhr in der Halle C3 mit<br />
dem Thema „Qualitätsanforderungen<br />
an Hochschulabsolventen“.<br />
Welche Bildungsabschlüsse und<br />
Titel überhaupt für eine erfolgreiche<br />
Karriere in der Immobilienwirtschaft<br />
empfehlenswert sind, erörtern<br />
ab 11 Uhr Professoren der Universitäten<br />
Weimar und Freiburg im<br />
Breisgau, der Fachhochschule Nürtingen,<br />
der Berufsakademie Leipzig<br />
und der International Real Estate<br />
Business School (IREBS) an der Universität<br />
Regensburg.<br />
„Wir fürchten die Konkurrenz nicht“<br />
➔ INTERVIEW „Bundeshauptstadt der Energie“, Logistik, Freizeit – Sabine Walter, Wirtschaftsförderung Grevenbroich, zur „Expo Real“<br />
Trommeln für die „Bundeshauptstadt<br />
der Energie“ – Grevenbroich<br />
nutzt die internationale Fachmesse<br />
für Gewerbe-Immobilien, die „Expo<br />
Real“ in München, fürs Standortmarketing,<br />
aber auch um Interesse<br />
für Projekte in der Schloss-Stadt zu<br />
wecken. Sabine Walter von der Wirtschaftsförderung<br />
Grevenbroich erklärt<br />
im Interview mit der NGZ, was<br />
die Stadt an der Erft an der Isar<br />
sucht.<br />
Frau Walter, mit welchen Erwartungen<br />
fährt die Delegation der Stadt<br />
Grevenbroich zur „Expo Real“ nach<br />
München?<br />
Sabine Walter Wir suchen für verschiedene<br />
Projekte Investoren. Dazu<br />
gehört auch das Gelände des ehemaligenWellenfreibades<br />
in Neurath<br />
und natürlich<br />
die Gewerbeflächen<br />
entlang<br />
der A 46 In GrevenbroichKapellen.<br />
Außerdem ist<br />
es wichtig – auch<br />
vor dem Hintergrund<br />
bereits angelaufenerProjekte<br />
– die Präsenz<br />
von Entscheidern und Investoren<br />
zu nutzen.<br />
Mit welchem Ziel nehmen Sie das<br />
Thema Bad in Neurath mit?<br />
Walter Das Gelände hat sehr spezifische<br />
Vorgaben, die nur bestimmte<br />
Nutzungen ermöglichen. Die NGZ<br />
hat darüber bereits berichtet. Denkbar<br />
sind hier freizeitorientierte Nutzungen.<br />
Eine Möglichkeit wäre, das<br />
insgesamt sechs Hektar große A<strong>real</strong><br />
durch einen Investor an verschiedene,<br />
sich ergänzende Betreiber zu<br />
verpachten. Spezialisten für Freizeitimmobilien<br />
werden wir gezielt<br />
ansprechen.<br />
Das Gewerbegebiet Kapellen ist mit<br />
den Ansiedlungen von Slough Estates,<br />
DHL und anderen bereits enorm gewachsen.<br />
In München haben Sie Kapellen<br />
erneut im Gespräch. Mit welchem<br />
Schwerpunkt?<br />
(NGZ) Die niederrheinische Bucht<br />
ist bekannt für ihren außergewöhnlichen<br />
Reichtum an Braunkohle. 55<br />
Milliarden Tonnen liegen hier –<br />
mehr als irgendwo sonst in Europa.<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts blühte im<br />
Südrevier zwischen Frechen und<br />
Brühl die Braunkohlen-Industrie<br />
auf. Rund drei Jahrzehnte später, vor<br />
nunmehr 100 Jahren, begann auch<br />
im Nordrevier zwischen Grevenbroich<br />
und Bedburg der industrielle<br />
Abbau der Braunkohle.<br />
Bereits 1858 fand man in Neurath<br />
beim Bau eines Brunnens erste Spuren<br />
des „braunen Goldes“. Aber<br />
schon bald zeigte sich, dass der Abbau<br />
der Kohle dort deutlich aufwändiger<br />
und damit teurer als im Süden<br />
ist. Die ersten Gruben stellten daher<br />
bald den Betrieb wieder ein. 1905 erwarb<br />
die „Schwarzburg Sondershausensche<br />
Gewerkschaft Rheingold“<br />
die Genehmigung, das Neurather<br />
Kohlenfeld abzubauen. Zwei<br />
Jahre später nahm die Grube Rhein-<br />
Sabine Walter: Lage und Anbindung sprechen<br />
für den Standort Grevenbroich.<br />
Walter In Kapellen stehen uns Flächen,<br />
die zur Entwicklungsmaßnahme<br />
gehören, zur Vermarktung zur<br />
Verfügung. Diese wären für einen<br />
Gewerbepark beziehungsweise<br />
Büro- und Gewerbe-Mischnutzungen<br />
geeignet. Zusätzlich verfügen<br />
wir dort über größere Flächen, die<br />
für Logistikimmobilien ideal sind.<br />
Gibt es weitere Vorhaben, für die Sie<br />
in München Interesse wecken möchten?<br />
Walter Solche Vorhaben gibt es natürlich.<br />
Vielleicht können wir dazu ja<br />
bereits auf der Expo Real etwas mehr<br />
verraten.<br />
Bei der „Expo Real“ präsentieren sich<br />
die internationalen Metropolen und<br />
die großen Player<br />
aus dem Inland,<br />
zum Beispiel das<br />
Ruhrgebiet. Mit<br />
welchen Argumenten<br />
werben Sie<br />
angesichts so starker<br />
Konkurrenz für<br />
den Wirtschafts-<br />
standortGrevenbroich? Walter Grevenbroich<br />
im Zusammenhang<br />
mit dem „Standort Niederrhein“<br />
muss die Konkurrenz umliegender<br />
Standorte nicht fürchten.<br />
Gerade das Ruhrgebiet, das sich<br />
selbst zur Metropolregion ernannt<br />
hat, würde sich über unsere Kennzahlen<br />
wie beispielsweise Kaufkraft,<br />
Arbeitslosenquoten und unser Abschneiden<br />
bei Standortrankings<br />
freuen. Speziell Grevenbroich besticht<br />
bei Immobilienexperten<br />
durch seine Lage und Anbindung.<br />
Natürlich werben wir für Grevenbroich<br />
auch mit unserer Energie.<br />
Wie profitiert Grevenbroich vom Gemeinschaftsauftritt<br />
mit dem Kreis<br />
und dem „Standort Niederrhein“?<br />
Walter Gemeinsam mit dem Rhein-<br />
Kreis Neuss und dem Standort Niederrhein<br />
finden wir auf der Expo<br />
Real großes Interesse. Der Messestand<br />
des Standort Niederrhein genießt<br />
auf der Expo Real bei Besu-<br />
Braunkohle: 100 Jahre Energie<br />
gold als erster Braunkohlen-Tagebau<br />
im Nordrevier die Förderung auf<br />
und wurde damit Urahn des heutigen<br />
Tagebaus Garzweiler.<br />
In den 30er Jahren trat mit dem<br />
Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk<br />
(RWE) ein neuer, großer<br />
Wettbewerber im Nordrevier auf den<br />
Plan. 1936 übernahm das Unternehmen<br />
die Aktienmehrheit der Niederrheinischen<br />
Braunkohlenwerke AG<br />
und integrierte deren Kraftwerk<br />
Frimmersdorf I in ihr Netz. RWE<br />
setzte voll auf den Energieträger<br />
Braunkohle und trieb damit die<br />
wirtschaftliche Entwicklung der Region<br />
nachhaltig voran. Der Beginn<br />
des Zweiten Weltkriegs setzte dieser<br />
Entwicklung aber ein jähes Ende.<br />
Doch schon kurz nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg begannen Politik und<br />
Energiewirtschaft mit den Plänen<br />
für die Zukunft – eine Zukunft, die<br />
dem rheinischen Braunkohlen-Revier<br />
einen enormen Wachstumsund<br />
Entwicklungsschub bringen<br />
In Grevenbroich entstehen auf Europas größter Baustelle neue BoA-Kraftwerksblöcke. 2,2 Milliarden Euro investiert RWE in die Giganten, die<br />
2010 ans Netz gehen sollen. NGZ-FOTO: M. REUTER<br />
chern und Ausstellern einen hohen<br />
Bekanntheitsgrad und einen guten<br />
Ruf. Wir sind dafür bekannt, dass<br />
man hier häufig gute Ansprechpartner<br />
trifft. Außerdem verfestigen sich<br />
unsere internen Netzwerke durch<br />
den Gemeinschaftsstand. Wir profitieren<br />
auch gegenseitig von unseren<br />
guten Kontakten. Das hat wahrscheinlich<br />
etwas mit unserer so genannten<br />
rheinischen Art zu tun.<br />
sollte. Denn der Wiederaufbau<br />
und das bald danach<br />
einsetzende Wirtschaftswunder<br />
brauchten Strom,<br />
viel Strom. 1955 nahm RWE<br />
gleich drei neue Braunkohlen-Kraftwerke<br />
in Betrieb:<br />
Weisweiler, Fortuna und<br />
Frimmersdorf II. Sie wurden<br />
Jahr für Jahr um neue<br />
Blöcke erweitert. Und das<br />
war erst der Anfang. Seit<br />
1932 unangefochten die<br />
Nummer 1 im Revier, fasste<br />
RWE 1959 seine Bergbaubeteiligungen<br />
in der Rheinische<br />
Braunkohlenwerke<br />
AG, kurz Rheinbraun, zusammen.<br />
Jetzt konnten<br />
große Tagebaue mit immer mächtigeren<br />
Schaufelradbaggern entstehen<br />
und den Energiehunger stillen.<br />
Im Westrevier hatte es bereits vor<br />
dem Krieg Pläne für einen Großtagebau<br />
im Raum Frimmersdorf/Neurath<br />
gegeben. In den 1950er Jahren<br />
Und umgekehrt: Was hat der Rhein-<br />
Kreis Neuss, was hat der „Standort<br />
Niederrhein“ von der Messe-Beteiligung<br />
der „Bundeshauptstadt der<br />
Energie“?<br />
Walter Grevenbroich genießt als<br />
Bundeshauptstadt der Energie gegenwärtig<br />
einen sehr hohen Bekanntheitsgrad.<br />
Ein Teil dieser Anziehungskraft<br />
kommt natürlich<br />
auch dem Rhein-Kreis Neuss und<br />
Urahn der rheinischen Braunkohlen-Industrie: das Frimmersdorfer<br />
Kraftwerk anno dazumal. FOTO: RWE<br />
begann der Aufschluss des Frimmersdorf-West<br />
genannten Tagebaus.<br />
Dagegen stellte wenige Kilometer<br />
weiter südlich 1961 der Tagebau<br />
Neurath, Urahn des Nordreviers,<br />
die Kohleförderung ein. In den<br />
1970er Jahren fuhr Rheinbraun die<br />
der Region zugute. Grevenbroich<br />
beherbergt für die gesamte Wirtschaftsstruktur<br />
im Bereich des Niederrhein<br />
wichtige Unternehmen<br />
und bietet für weitere Ansiedlungen<br />
preisgünstige Gewerbeflächen in<br />
guter Lage.<br />
Frank Kirschstein führte das Gespräch mit<br />
Sabine Walter von der Wirtschaftsförderung<br />
Grevenbroich.<br />
Förderung in Frimmersdorf-West<br />
kräftig nach<br />
oben. Großgeräte wechselten<br />
aus auslaufenden Tagebauen<br />
in den Norden, die<br />
Infrastruktur mit Bunkern<br />
und Bandanlagen wurde<br />
ausgebaut. 1983 benannte<br />
das Unternehmen den Tagebau<br />
Frimmersdorf-West<br />
in Garzweiler um, nach dem<br />
mitten im Abbaugebiet gelegenen<br />
Dorf. 2003 ging<br />
Rheinbraun in der neuen<br />
RWE Power AG auf – und in<br />
Niederaußem der erste<br />
Braunkohlenkraftwerksblock<br />
mit optimierter Anlagentechnik<br />
(BoA) ans Netz.<br />
Er leistet 1000 Megawatt. Fünf Kilometer<br />
weiter nördlich, in Neurath,<br />
entstehen auf Europas größter Baustelle<br />
derzeit die BoA-Blöcke 2 und 3.<br />
Rund 2,2 Milliarden Euro investiert<br />
RWE Power in die beiden Giganten,<br />
die 2010 ans Netz gehen sollen.<br />
Chemieparks wollen mit<br />
Service überzeugen<br />
(NGZ) Unter dem Motto „Veränderung<br />
schafft Perspektive“ präsentieren<br />
sich der Chemieparkmanager<br />
und -betreiber Bayer Industry Services<br />
(BIS) und die Wirtschaftsförderung<br />
Leverkusen (WFL) GmbH<br />
bei der „Expo Real“. BIS stellt seine<br />
Chemieparks vor und wendet sich<br />
mit seinem Freiflächen-Angebot an<br />
Investoren der Industrie.<br />
Am Gemeinschaftsstand können<br />
sich die Besucher über das Angebot<br />
und die Vorteile eines Chemieparks<br />
informieren. Neue Partner können<br />
sich problemlos in die Produkt-,<br />
Technologie- und Know-how-Netzwerke<br />
integrieren und sich so – genau<br />
wie die bereits ansässigen Firmen<br />
– aufs Kerngeschäft konzentrieren.<br />
Mit seinen Dienstleistungen<br />
unterstützt BIS die Unternehmen<br />
bei Forschung, Entwicklung und<br />
Produktion. Dazu gehören neben ei-<br />
ner zuverlässigen Ver- und Entsorgung<br />
Sicherheitseinrichtungen und<br />
zahlreiche weitere Services wie Analytik<br />
und Ausbildung zum Angebot<br />
des Chemieparkbetreibers.<br />
Für Ansiedlungen stehen in Leverkusen,<br />
Dormagen und Uerdingen<br />
Freiflächen in der Größe von 0,5 bis<br />
zehn Hektar zur Verfügung. BIS ist<br />
als Joint Venture der Bayer AG und<br />
der Lanxess AG Betreiber der Bayer-<br />
Chemieparks in Leverkusen, Dormagen<br />
und Uerdingen. Zurzeit nutzen<br />
einschließlich der drei operativen<br />
Teilkonzerne von Bayer und<br />
Lanxess über 60 Produktions- und<br />
Dienstleistungsunternehmen die<br />
Vorteile der größten deutschen Chemie-Einheit.<br />
Mit 5500 Mitarbeitern<br />
will BIS optimale Rahmenbedingungen<br />
durch vielfältige Produktverbünde<br />
und ein umfassendes Service-Portfolio<br />
schaffen.
FREITAG 5. OKTOBER 2007 STANDORT NIEDERRHEIN<br />
NGZSPEZIAL<br />
Niederrhein:<br />
Expo-Programm<br />
(NGZ) Der Messeauftakt zur „Expo<br />
Real“ am Niederrhein-Stand steht<br />
am Montag, 8. Oktober, ab 11 Uhr<br />
auf dem Programm. Mit dabei:<br />
Landrat Dieter Patt, sein Viersener<br />
Kollege Peter Ottmann, die Oberbürgermeister<br />
von Krefeld und<br />
Mönchengladbach, Gregor Kathstede<br />
und Norbert Bude, sowie Dr.<br />
Dieter Porschen, der Hauptgeschäftsführer<br />
der Industrie- und<br />
Handelskammer (IHK) Mittlerer<br />
Niederrhein. Um 12 Uhr heißt es<br />
„Der Rhein-Kreis Neuss – eine starke<br />
Gemeinschaft“. Die Bürgermeister<br />
Dr. Axel Prümm (Grevenbroich),<br />
Heinz Hilgers (Dormagen), Franz-<br />
Josef Moormann (Kaarst), Dieter<br />
Spindler (Meerbusch), Heinz Josef<br />
Dick (Korschenbroich), Margarete<br />
Kranz (Jüchen) und Albert Glöckner<br />
(Rommerskirchen) präsentieren die<br />
Vorzüge ihrer Kommunen. „Der Gewerbe-<br />
und Immobilienmarkt<br />
Rhein-Kreis Neuss“ steht ab 12.30<br />
Uhr im Blickpunkt. Als Gesprächspartner<br />
kommt unter anderen Jürgen<br />
Steinmetz, Geschäftsführer der<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
Rhein-Kreis Neuss mbH. Am Dienstag,<br />
9. Oktober, geht es ab 11 Uhr vor<br />
großem Publikum um das Thema<br />
„Schlosshotel und moderne Bürogebäude<br />
– Immobilienimpulse im<br />
Rhein-Kreis Neuss“.<br />
➔ STEUERTIPP<br />
Gewerbesteuer<br />
mit großen<br />
Unterschieden<br />
Gewerbe am Delrather Silbersee: Die Steuerfrage<br />
wird wichtiger. NGZ-FOTO: H. JAZYK<br />
VON DR. CARSTEN BENTLAGE<br />
Im Zuge der Unternehmensteuerreform<br />
2008 wird der Körperschaftsteuersatz<br />
von 25 Prozent auf 15 Prozent<br />
gesenkt. Hierdurch wächst zukünftig<br />
der Anteil der Gewerbesteuer<br />
an der gesamten Steuerbelastung<br />
der Kapitalgesellschaften, und die<br />
Gewerbesteuer wird in vielen Fällen<br />
zur bedeutendsten Steuerart noch<br />
vor der Körperschaftsteuer. Abweichend<br />
von der Körperschaftsteuer<br />
fließt in die Berechnung der Gewerbesteuer<br />
in Form des von der jeweiligen<br />
Stadt oder Gemeinde festgesetzten<br />
Hebesatzes eine regionale<br />
Komponente ein. In der Zukunft<br />
verstärken sich daher die regionalen<br />
Unterschiede hinsichtlich der Steuerbelastung<br />
von Kapitalgesellschaften,<br />
und der Gewerbesteuerhebesatz<br />
wird verstärkt zum Standortfaktor.<br />
Beispielsweise ist in Rommerskirchen<br />
im Jahr 2008 die Steuerbelastung<br />
um 5,2 Prozent beziehungsweise<br />
1,645 Prozentpunkte geringer<br />
als in Neuss und Grevenbroich.<br />
Für den Rhein-Kreis Neuss ergeben<br />
sich aus der Zusammenfassung<br />
von Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer<br />
und Solidaritätszuschlag ab<br />
2008 die folgenden Steuerbelastungen<br />
für Kapitalgesellschaften:<br />
Gewerbesteuer-Hebesatz und Steuersatz<br />
ab 2008 auf einen Blick:<br />
● Neuss, Grevenbroich 450 Prozent<br />
beziehungsweise 31,575 Prozent<br />
● Kaarst 444 Prozent beziehungsweise<br />
31,365 Prozent<br />
● Dormagen, Meerbusch, Korschenbroich,<br />
Jüchen 440 Prozent<br />
beziehungsweise 31,225 Prozent<br />
● Rommerskirchen 403 Prozent beziehungsweise<br />
29,930 Prozent<br />
Zum Vergleich:<br />
● Krefeld 440 Prozent beziehungsweise<br />
31,225 Prozent<br />
● Düsseldorf 445 Prozent beziehungsweise<br />
31,400 Prozent<br />
● Köln, Mönchengladbach, Viersen<br />
450 Prozent beziehungsweise 31,575<br />
Prozent<br />
● Leverkusen 460 Prozent beziehungsweise<br />
31,925 Prozent (Grundlage<br />
der Berechnung sind die von<br />
den jeweiligen Industrie- und Handelskammern<br />
veröffentlichten Gewerbesteuerhebesätze<br />
für 2007, für<br />
2008 stehen die Hebesätze noch<br />
nicht fest.)<br />
Dr. Carsten Bentlage ist Wirtschaftsprüfer,<br />
Steuerberater und Certified Public<br />
Accountant bei der Dr. Glade, König und<br />
Partner GmbH in Neuss (Internet: www.<br />
glade-koenig.de)<br />
„Etablierte Basis für Kontakte, Gespräche<br />
und Projektvorstellungen“: Martin Lutz von<br />
der Standort Niederrhein GmbH.<br />
VON FRANK KIRSCHSTEIN<br />
Top-Platzierungen in Standort-Rankings,<br />
Wirtschaftsdaten der IHK, die<br />
ein Konjunktur-Hoch versprechen,<br />
sinkende Arbeitslosenzahlen: Der<br />
Niederrhein kann bei der „Expo<br />
Real“ in München selbstbewusst<br />
auftreten. Diese Meinung vertritt<br />
Martin Lutz, Geschäftsführer Standort<br />
Niederrhein GmbH, im Interview<br />
mit der NGZ.<br />
Herr Lutz, den Niederrhein zieht es<br />
Anfang Oktober wieder an die Isar:<br />
Bei der „Expo Real“, der Internationalen<br />
Fachmesse für Gewerbeimmobilien<br />
in München, wollen der Rhein-<br />
Kreis Neuss, der Kreis Viersen sowie<br />
die Städte Krefeld und Mönchengladbach<br />
erneut gemeinsam um Aufmerksamkeit<br />
von Investoren und Projektentwicklern<br />
werben. Was ist neu am<br />
Auftritt des Standorts Niederrhein<br />
2007?<br />
Martin Lutz Im Vorjahr ist der Niederrhein<br />
mit einem komplett neuen<br />
Standkonzept in München angetreten,<br />
dass vom Start weg eine große<br />
Zustimmung erfahren hat. Für 2007<br />
war jetzt Detailarbeit angesagt, Kleinigkeiten,<br />
die vielleicht nicht direkt<br />
auffallen, die aber für das Funktionieren<br />
der Abläufe und der Präsentationen<br />
sehr wichtig sein können.<br />
Außerdem haben wir in diesem Jahr<br />
wieder einen Ausstellungspartner<br />
mehr hinzugewonnen. Damit muss<br />
die Darstellung der Partner überarbeitet<br />
werden. Und natürlich wer-<br />
In Aufbruchstimmung<br />
➔ INTERNATIONALE SCHULE AM RHEIN<br />
Leitet die ISR in Neuss: die gebürtige Irin Eileen<br />
Lyons.<br />
(SiHo) Eileen Lyons sprüht vor Optimismus.<br />
„Ich liebe Start-up-<br />
Schools!“, sagt die neue Direktorin<br />
der Internationalen Schule am<br />
Rhein (ISR) in Neuss. Die Schule hat<br />
gerade ihren Betrieb im neuen Gebäude<br />
am Neusser Stadtwald aufgenommen.<br />
Nach einigen Jahren provisorischer<br />
Unterbringung in Räumlichkeiten<br />
des Berufsbildungszentrums<br />
Hammfeld herrscht allgemeines<br />
Aufatmen und eine Aufbruchstimmung,<br />
die ansteckt.<br />
Die gebürtige Irin hat im Laufe ihrer<br />
Karriere schon verschiedene Internationale<br />
Schulen des auf Pädagogik<br />
spezialisierten Unternehmens<br />
SABIS gecoacht und nach vorn gebracht.<br />
Nun also die Schule in<br />
Neuss, die einen architektonisch<br />
auffälligen Komplex bezogen hat,<br />
der für rund 18,8 Millionen Euro errichtet<br />
worden ist. Vier Jahre sind<br />
Guter Mix an Argumenten<br />
➔ INTERVIEW Martin Lutz, Geschäftsführer Standort Niederrhein GmbH, zum Auftritt der Region bei der „Expo Real“<br />
den wir inhaltlich wieder mit neuen<br />
Ideen und Projekten aus der Region<br />
aufwarten.<br />
Im vergangenen Jahr zählte die „Expo<br />
Real“ über 1700 Aussteller aus 40<br />
Ländern. Wer die Messe besucht hat,<br />
konnte dennoch feststellen, dass –<br />
zum Beispiel beim „Feierabend“ mit<br />
Live-Musik am ersten Messetag – der<br />
Niederrhein-Stand zeitweise regelrecht<br />
umlagert war. Was zählt, um auf einer<br />
solchen Messe nicht übersehen zu<br />
werden?<br />
Lutz Natürlich ist unser Stand in<br />
wunderbar kräftigem Orange ein<br />
Blickfang. Aber letztlich ist die „Expo<br />
Real“ eine Fach- und Arbeitsmesse,<br />
das heißt auch hier zählt die Qualität<br />
dessen, was wir an Projekten und Investitionsmöglichkeitenpräsentieren.<br />
Nicht ohne Stolz freue ich mich,<br />
mit 16 Standpartnern und den vier<br />
Gebietskörperschaften die Region<br />
und ihre Potenziale in München<br />
präsentieren zu können.<br />
Als Chef der Standort Niederrhein<br />
GmbH sind Sie eine Art „Chefverkäufer“<br />
für die Region. Kurz und knapp<br />
gefasst: Was macht den Wirtschaftsstandort<br />
Niederrhein aus?<br />
Lutz In der Immobilienwirtschaft<br />
gibt es eine alte Weisheit: Die drei<br />
Kriterien für einen guten Standort<br />
sind erstens die Lage, zweitens die<br />
Lage und drittens die Lage. Danach<br />
wäre der Niederrhein der optimale<br />
Standort. Wir befinden uns in einem<br />
der stärksten und wichtigsten Wirtschaftsräume<br />
der Welt. Das Ruhrgebiet,<br />
die Städte Düsseldorf und Köln<br />
sind nur einen „Steinwurf“ weit entfernt.<br />
Infrastrukturen und Lebensqualität,<br />
der erfolgreiche Mix von<br />
harten und weichen Standortfaktoren<br />
spricht für den Niederrhein.<br />
Aber nur die räumliche Lage als Argument<br />
zu nennen, würde der Region<br />
nicht gerecht werden. Denn auch<br />
die Menschen und die ansässigen<br />
Unternehmen prägen die Region.<br />
Nationale und internationale Fir-<br />
damit seit der Gründung der ISR vergangen,<br />
die vom Rhein-Kreis Neuss,<br />
der Stadt Neuss und der IHK Mittlerer<br />
Niederrhein sowie von international<br />
tätigen Unternehmen ins Leben<br />
gerufen wurde.<br />
Derzeit besuchen mehr als 400<br />
Schüler aus der Region die Einrichtung,<br />
die auch bei steigender Schülerzahl<br />
noch ausreichend Platz bietet.<br />
Angepeilt sind acht- bis neunhundert<br />
Kinder und Jugendliche, die<br />
in Neuss nach internationalen Standards<br />
für eine globale Laufbahn vorbereitet<br />
werden sollen.<br />
„Die Welt wächst zusammen“, betont<br />
Eileen Lyons; deshalb weise der<br />
Trend in Richtung Internationalität<br />
auch im Schulbereich. Für SABIS ist<br />
damit eine weitere Expansion verbunden.<br />
In Deutschland plant das<br />
Unternehmen seine nächste Schule<br />
nahe Frankfurt.<br />
Doch gleich welcher Standort: Die<br />
Schüler werden überall nach denselben<br />
Prinzipien und ethisch-moralischen<br />
Überzeugungen unterrichtet.<br />
Der einzige Unterschied besteht in<br />
der zweiten Fremdsprache, die die<br />
Kinder lernen. Die erste ist immer<br />
Englisch, die zweite ist die Sprache<br />
des Schulorts. Als Abschluss erwerben<br />
die Schüler das SABIS-High<br />
Scholl Diploma und ein zusätzliches<br />
externes Examen.<br />
Funktionalität, Helligkeit und frische Farben: Das neue Gebäude der Internationalen Schule<br />
ist architektonisch aufwendig gestaltet worden.<br />
men haben hier nicht nur einen<br />
Standort, sie identifizieren sich mit<br />
der Region. Dies macht unter anderem<br />
die Unterstützung deutlich, die<br />
unser „Expo Real“-Auftritt auch<br />
durch heimische Unternehmen wie<br />
der Bolten-Brauerei, Café Heinemann<br />
und nicht zuletzt durch die<br />
Sparkassen erhält.<br />
Es gibt Kritiker, denen der finanzielle<br />
Aufwand für den<br />
Messeauftritt in<br />
Zeiten knapper öffentlicher<br />
Kassen<br />
ein Dorn im Auge<br />
ist. Was antworten<br />
Sie?<br />
Lutz Standortmarketing<br />
im Allgemeinen<br />
und die<br />
Vermarktung von<br />
Projekten und<br />
Flächen im Speziellen<br />
sind eine<br />
Aufgabe, die heute<br />
nicht mehr in<br />
Frage gestellt<br />
wird. Über Art<br />
und Aufwand<br />
kann man diskutieren.<br />
Aber gerade<br />
der gemeinschaftlicheAuftritt<br />
der Region<br />
unter dem Dach<br />
der Standort Niederrhein<br />
GmbH<br />
hält den Aufwand<br />
für die Beteiligten<br />
überschaubar.<br />
Insbesondere<br />
hier wird deutlich,<br />
wie die Zusammenarbeit in der<br />
Region hilft, nicht nur eine starke<br />
Außenwirkung zu erreichen, sondern<br />
auch Kosten zu sparen.<br />
Neben den Kommunen sind auch<br />
zahlreiche Unternehmen als Sponsoren<br />
und Standpartner in München mit<br />
dabei. Mit welchen Argumenten werben<br />
sie für solche Beteiligungen?<br />
Lutz Zuerst einmal ist die „Expo Real“<br />
für die Akteure aus der Immobilienwirtschaft<br />
der Region grundsätzlich<br />
ein interessantes Pflaster. Man trifft<br />
dort zeitlich und räumlich konzentriert<br />
auf Gesprächspartner, an die<br />
sonst nicht so einfach heranzukommen<br />
ist. Wir kombinieren diese<br />
Messeplattform mit einem Service-<br />
Angebot und der Möglichkeit, sich<br />
in einem Zeitfenster auf dem Stand<br />
Auch Bürohäuser wie der Focus-Komplex am Neusser Hammfeld locken zahlreiche Unternehmen<br />
an den Niederrhein. Die Standort-GmbH hilft dabei. NGZ-FOTO: L. BERNS<br />
zu präsentieren. Letztlich bietet der<br />
Niederrhein-Stand eine auf der<br />
Messe etablierte Basis für Kontakte,<br />
Gespräche und Projektvorstellungen,<br />
die jedes Jahr mehr Teilnehmer<br />
findet.<br />
Vier Kommunen treten in München<br />
gemeinsam auf, auch die Industrieund<br />
Handelskammer ist mit im Boot.<br />
9<br />
Wie bringen Sie die teilweise gegensätzlichen<br />
oder zumindest konkurrierenden<br />
Interessen – zum Beispiel im<br />
Ringen um neue Gewerbeansiedlungen<br />
– unter einen Hut?<br />
Lutz Der Niederrhein hat das Glück,<br />
dass die Gebietskörperschaften alle<br />
ihre speziellen Standortqualitäten<br />
haben. Insgesamt verfügt die Region<br />
damit über einen sehr guten Mix aus<br />
Ansiedlungsargumenten. Und den<br />
wollen wir bei der<br />
„Expo Real“ in<br />
München wahrnehmbarmachen.<br />
Wir merken<br />
zwar in der Vorbereitung,<br />
dass<br />
wir durchaus<br />
schon im Vorfeld<br />
der Messe verstärktTerminanfragen<br />
haben,<br />
aber trotzdem<br />
muss weiter an<br />
Image und Wahrnehmung<br />
der Region<br />
gearbeitet<br />
werden.<br />
Es gibt Ideen,<br />
auch die weitere<br />
Region auf der<br />
„Expo Real“ –<br />
vielleicht nach<br />
dem Vorbild des<br />
Ruhrgebietes – erkennbarer<br />
zu positionieren:<br />
Können<br />
Sie sich ein engeres<br />
Zusammenrücken<br />
von Niederrhein,<br />
„rheincity<br />
düsseldorf + partner“ und anderen<br />
vorstellen?<br />
Lutz Der Düsseldorfer Stand befindet<br />
sich in direkter Nähe zum Niederrhein-Stand.<br />
Räumliche Nähe ist bereits<br />
gegeben und auch durchaus gewünscht.<br />
Aber der Niederrhein kann<br />
durchaus selbstbewusst antreten<br />
und muss sich nicht als „+ partner“<br />
verstecken.
10 NGZSPEZIAL<br />
STANDORT NIEDERRHEIN FREITAG 5. OKTOBER 2007<br />
➔ OB MÖNCHENGLADBACH<br />
Zusammen<br />
erfolgreich<br />
Richtungsweisend: Gladbachs Oberbürgermeister<br />
Norbert Bude. FOTO: STADT MG<br />
Die Zusammenarbeit einer Region<br />
beweist sich am besten immer<br />
in konkreten Projekten. So sind<br />
hier für mich zum Beispiel die Entwicklung<br />
des interkommunalen Gewerbegebiets<br />
Regiopark mit unserer<br />
Nachbargemeinde Jüchen und unsere<br />
Kooperation mit der Stadt Krefeld<br />
bei den Vereinigten Städtischen<br />
Bühnen richtungsweisend.<br />
Mit der Bündelung der standortrelevanten<br />
Aktivitäten in der Standort<br />
Niederrhein GmbH haben wir<br />
eine gute Plattform gefunden, die<br />
wir weiter ausbauen müssen. Der<br />
starke Auftritt des Niederrheins auf<br />
der „Expo Real“ führt zu einem<br />
wachsenden Interesse von Investoren<br />
an der Region. Dies ist gut für<br />
uns alle am Niederrhein. Die zunehmende<br />
Zahl von gemeinsamen Projekten<br />
der Wirtschaftsförderer innerhalb<br />
der Standort Niederrhein<br />
GmbH wird der Region und den Unternehmen<br />
helfen, sich im Standortbewerb<br />
der Regionen untereinander<br />
erfolgreich zu behaupten.<br />
Denkmal im<br />
Nordpark<br />
(-tz.-) Der Denkmalbereich im Mönchengladbacher<br />
Nordpark hat sich<br />
zu einem wahren Juwel entwickelt:<br />
Insbesondere Unternehmen aus<br />
dem Dienstleistungssektor nutzen<br />
die neu entstandenen Ateliers und<br />
Büros der ehemaligen Erziehungsanstalt.<br />
Nun wurde von der WirtschaftsförderungMönchengladbach<br />
(WFMG) GmbH im Auftrag des<br />
Eigentümers EWMG auch das letzte<br />
verbleibende, noch nicht sanierte<br />
Objekt an einen ortsansässigen Investor<br />
veräußert. Das Haus mit der<br />
Nummer 23 und der <strong>expo</strong>nierten<br />
Lage direkt am Anger wird unter Berücksichtigung<br />
der gültigen Auflagen<br />
aufwendig saniert und restauriert.<br />
Die Aufsichtsgremien der Entwicklungsgesellschaft<br />
der Stadt<br />
Mönchengladbach (EWMG) mbH<br />
sowie der WFMG haben in einer gemeinsamen<br />
Sitzung im Mai dem<br />
Verkauf des Objekts einstimmig zugestimmt.<br />
Die Planungen für die neu<br />
entstehenden Büroflächen hat die<br />
Ralf Maibaum GmbH präsentiert.<br />
Ehemaliges Militära<strong>real</strong><br />
Auf dem ehemaligen britischen<br />
Militära<strong>real</strong> „Nordpark“ entsteht auf<br />
160 Hektar unter dem Leitbild<br />
„Sport, Kultur, Freizeit und Wohnen“<br />
ein neuer Stadtteil. Das Fußballstadion<br />
„Borussia-Park“ und<br />
Europas größtes und modernstes<br />
Hockeystadion sind längst fertig.<br />
Nebenan wird derzeit in der „Area of<br />
Sports“ ein Freizeit- und Businesspark<br />
mit überregionaler Ausstrahlung<br />
entwickelt und durch die<br />
gleichnamige Firma (die Area of<br />
Sports GmbH ist ein Joint Venture<br />
der Firmen Hochtief und der Landesentwicklungsgesellschaft)vermarktet.<br />
Mit der neuen Firmenzentrale<br />
des Mode-Unternehmens van<br />
Laack ist die erste Großinvestition<br />
abgeschlossen. In den kernsanierten<br />
Gebäuden im Gründerstil sitzen<br />
mittlerweile Firmen vor allem aus<br />
der Werbe- und Computerbranche.<br />
(-tz.-) Nettetal, Willich, Kempen –<br />
der Kreis Viersen reist mit Unterlagen<br />
über drei niederrheinische Perlen<br />
zur „Expo Real“ nach München.<br />
„Die Stadt Nettetal bietet die besten<br />
Voraussetzungen, die Vorzüge<br />
eines angenehmen Lebens mit konkreten<br />
geschäftlichen Vorteilen zu<br />
verbinden“, heißt es. Profitierte<br />
einst die Textilindustrie von den hervorragenden<br />
Anbindungen und der<br />
Nähe zu den benachbarten Niederlanden,<br />
so prägen heute modernste<br />
Betriebe des Maschinenbaus, der<br />
Nahrungsmittelindustrie, der Metallverarbeitung<br />
und der Logistik das<br />
Bild der Wirtschaft.<br />
Der Standort Nettetal liegt genau<br />
im Schnittpunkt der Verkehrsachsen<br />
Antwerpen–Ruhrgebiet und Rotterdam–Düsseldorf/Rheinschiene.<br />
Die<br />
Flughäfen Düsseldorf International<br />
und Airport Weeze sind schnell erreichbar,<br />
mit der Akademie Schloss<br />
Krickenbeck ist die Seenstadt am<br />
Niederrhein für Tagungen und Kongresse<br />
auf internationalem Niveau<br />
bestens gerüstet.<br />
Das sind auch wichtige Pluspunkte<br />
für „VENETE“, den künftigen Gewerbepark<br />
an der deutsch-niederländischen<br />
Grenze. Mit einer Nettobaulandfläche<br />
von rund 600 000<br />
Quadratmetern werden neben den<br />
aktuellen Angeboten künftig Gewerbeflächen<br />
in einer strategisch her-<br />
Schicke Büros und mehr<br />
➔ MÖNCHENGLADBACH Der erste Investor hat mit den Bauarbeiten im Regiopark mit der Gemeinde Jüchen begonnen, und am Stadion<br />
entsteht jetzt der „N1 Office Park“ mit einem innovativen Architekturkonzept. Zahlreiche bereits vollendete Projekte schließen den Kreis.<br />
VON THILO ZIMMERMANN<br />
Sie suchen Personal?<br />
Ein Logistik-Standort par excellence<br />
und eine Heimat für hochwertige<br />
Büros dazu – nach dieser Devise reist<br />
die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach<br />
(WFMG) GmbH zur „Expo<br />
Real“ nach München.<br />
Zur Verlagerung der Birkart Systemverkehre<br />
GmbH sowie zur Ansiedlung<br />
weiterer Logistik-Unternehmen<br />
hat die WFMG eine Fläche<br />
von 90 000 Quadratmetern im interkommunalen<br />
Regiopark mit der Gemeinde<br />
Jüchen verkauft. Investor ist<br />
das Düsseldorfer Immobilien-Unternehmen<br />
Redevco Services<br />
Deutschland<br />
GmbH, das einen<br />
Komplex für Birkart<br />
sowie weitere<br />
Logistikhallen errichten<br />
wird. „Wir<br />
freuen uns, dass<br />
es gemeinsam mit<br />
der WFMG und Redevco gelungen<br />
ist, an dem von uns bevorzugten<br />
Standort neu zu investieren. Ende<br />
des Jahres werden wir auf einem Gelände<br />
von 50 000 Quadratmetern<br />
unsere Speditions- und Logistikanlage<br />
mit 9000 Quadratmetern<br />
Hallenfläche und 1600 Quadratmetern<br />
Bürofläche in Betrieb nehmen“,<br />
so Birkart-Geschäftsführer Wilfried<br />
Reiners. Seine Firma entstand vor<br />
Funkelnagelneu: die Zentrale der Santander<br />
Consumer Bank in Mönchengladbach.<br />
„Regiopark bietet mit seinen<br />
Autobahn-Anbindungen den<br />
idealen Rahmen für<br />
Logistik-Unternehmen.“<br />
Dann wenden Sie sich bitte an Ihre Agentur für Arbeit Neuss.<br />
Wir verfügen über ein großes Angebot an Bewerberinnen und<br />
Bewerbern aus allen Berufssparten sowie die größte deutsche<br />
Jobbörse im Internet. Ihre Vakanzen sind bei uns in guten Händen.<br />
über 125 Jahren und gehört mittlerweile<br />
zur holländischen Raben<br />
Group, die in Deutschland mit sechs<br />
Standorten vertreten ist und 442<br />
Mitarbeiter beschäftigt. Weitere 40<br />
Arbeitsplätze sollen durch die Verlagerung<br />
geschaffen werden, so dass<br />
im Regiopark im ersten Schritt etwa<br />
150 Jobs entstehen. Derzeit ist Birkart<br />
in Wickrath ansässig. Die Immobilie<br />
dort wird komplett und<br />
langfristig vom Textil-Logistiker<br />
Thiel Fashion Lifestyle GmbH & Co<br />
KG übernommen, der nun den notwendigen<br />
Raum für die eigene Expansionen<br />
bekommt und ebenfalls<br />
weitere 40 Arbeitsplätze schaffen<br />
will. Für Jörg<br />
Schmidt, Portfolio-Manager<br />
von<br />
Redevco, ist der<br />
Kauf des Grundstücks<br />
im Regiopark<br />
ein klares<br />
Bekenntnis zum<br />
Standort: „Wir glauben an ihn. Daher<br />
haben wir nicht nur 50 000 Quadratmeter<br />
für Birkart, sondern auch<br />
weitere 40 000 Quadratmeter erworben,<br />
um Logistikflächen zur Vermietung<br />
zu errichten“, sagt er. Redevco<br />
ist Eigentümerin eines der größten<br />
Portfolios von Gewerbeimmobilien<br />
in Europa.<br />
Mit der Verlagerung Birkarts und<br />
dem Engagement von Redevco sieht<br />
der Geschäftsführer der WFMG, Dr.<br />
Ulrich Schückhaus, die Vermarktungsstrategie<br />
des Regioparks bestätigt:<br />
„Er bietet mit seinen großen Flächen<br />
und der direkten Autobahn-<br />
Anbindung an die A 61 und die A 46<br />
hervorragende Rahmenbedingungen<br />
für Logistik-Unternehmen“, so<br />
Schückhaus. Gleichzeitig sei nun<br />
endgültig der Startschuss zur Erschließung<br />
des interkommunalen<br />
Gewerbegebiets gefallen. „Der Verkauf<br />
ist das größte Projekt seit Bestehen<br />
der WFMG und ein wichtiges<br />
Signal für die Stadt“, freut sich auch<br />
Gut leben und arbeiten<br />
➔ VIERSEN Das alte Stahlwerk-Becker-Gelände ist inzwischen ein attraktiver Gewerbepark<br />
Wasserachse mit „Lamellenhaus“: Die Wirtschaftsförderung des Kreises Viersen rückt die<br />
Konversionsfläche des Stahlwerks Becker in den Vordergrund. FOTOS (3): KREIS VIERSEN<br />
vorragenden Lage zur Verfügung<br />
stehen. Das Fazit der Kreisverwaltung<br />
ist klar: „Leben und Arbeiten in<br />
der Seenstadt Nettetal – eine glückliche<br />
Kombination.“<br />
Willich steht für Wirtschaft mit<br />
Dynamik. Düsseldorf und sein Flughafen<br />
sind genauso nur den sprichwörtlichen<br />
Katzensprung entfernt<br />
wie der Großraum Köln/Bonn und<br />
das benachbarte Ruhrgebiet. Mittelständische<br />
Unternehmen und<br />
Europa-Zentralen internationaler<br />
Konzerne prägen das Bild des Gewerbegebiets<br />
Münchheide. Ge-<br />
Für den Mönchengladbacher Nordpark am Stadion hat die Projektentwicklung Langen den „N1 Office Park“ konzipiert. Ein innovatives Architekturkonzept<br />
mit variablen Einheiten und einer Bruttogeschossfläche von 9000 Quadratmetern auf sechs Etagen kündigt sich an.<br />
Norbert Bude als Gladbacher Oberbürgermeister<br />
und Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der WFMG. Damit stünden<br />
auf dem 120 Hektar großen<br />
A<strong>real</strong> des Regioparks Flächen für<br />
weitere Ansiedlungen bereit.<br />
Und nicht nur die: Mönchengladbach<br />
reist mit einem ganzen Katalog<br />
bereits vollendeter beziehungsweise<br />
noch zu entwickelnder Projekten an<br />
die Isar. So ist der wichtigste Gewerbesteuerzahler<br />
der Stadt, die Santander<br />
Consumer Bank, in ihr funkelnagelneues<br />
Gebäude gezogen.<br />
meinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
für den Kreis Viersen<br />
mbH bietet die Stadt Willich attraktive<br />
Flächen im Gewerbegebiet<br />
Münchheide IV an. Mit einer Gesamtfläche<br />
von 270 000 Quadratmetern<br />
ist auch diese dritte Erweiterungsfläche<br />
der Münchheide direkt<br />
an die Autobahn 44 angebunden.<br />
Altes und Neues miteinander verbinden<br />
– harmonisch und mit einem<br />
hohen architektonischen Anspruch:<br />
Den Gewerbepark „Stahlwerk Becker“,<br />
einst Standort von Schwerindustrie<br />
und Militär, dominieren<br />
Servicenummer für Arbeitgeber<br />
(0 18 01) 66 44 66*<br />
*3,9 Cent/Minute aus dem Festnetz der Deutschen Telekom<br />
Auf dem brachliegenden Gelände<br />
der Weberei Boetzelen ließ sich das<br />
Geldhaus ein schickes Headquarter<br />
für 65 Millionen Euro bauen und zog<br />
dort seine bislang auf mehrere<br />
Standorte verteilten 1100 Mitarbeiter<br />
zusammen. Die Architekten<br />
Hentrich-Petschnigg & Partner aus<br />
Düsseldorf nutzten den Platz für einen<br />
mäanderartigen Bau mit vier Innenhöfen<br />
und Atrien. Auf einer<br />
Grundstücksfläche von 30 500 Quadratmetern<br />
erstreckt sich die luftige<br />
Stahlbetonskelett-Konstruktion mit<br />
heute moderne Produktionsbetriebe<br />
und hochwertige Dienstleister.<br />
Erholungsbereiche, eine Wasserachse<br />
mit „Lamellenhaus“, Grünzüge<br />
sowie Einkaufsmöglichkeiten<br />
und Gastronomie runden das gelungene<br />
Konzept ab. Im Stahlwerk Becker,<br />
einem der herausragendsten<br />
Konversionsprojekte am linken Niederrhein,<br />
stehen Gewerbeflächen in<br />
bester Lage zur Verfügung.<br />
Im Laufe von Jahrzehnten entstand<br />
im Osten der Stadt Kempen<br />
ein großer Gewerbegürtel entlang<br />
des Außenrings. Dort haben zahlreiche<br />
Unternehmen ihren idealen<br />
Standort gefunden – Maschinenbau,<br />
Elektrotechnik sowie die Nahrungsmittelindustrie<br />
zählen zu den wichtigsten<br />
Branchen. Über die guten<br />
Verkehrsanbindungen sind die<br />
Nachbarstädte Krefeld und Duisburg<br />
sowie das angrenzenden Ruhrgebiet<br />
zügig zu erreichen. Beste Voraussetzungen<br />
für die Gewerbegebiete<br />
„Krefelder Weg“ und „Schauteshütte“,<br />
in denen zurzeit attraktive<br />
Flächen angeboten werden.<br />
Übrigens: Auch für Existenzgründer<br />
ist Kempen ein idealer Standort.<br />
Das Technologie- und Gründerzentrum<br />
Niederrhein bietet Gründern<br />
und jungen Unternehmen neben<br />
Büro- und Gewerbeflächen eine<br />
umfassende und kompetente Beratung.<br />
Wandel erfolgreich gemeistert: Aus dem<br />
Stahlwerk Becker wurde ein Gewerbepark.<br />
drei bis vier Stockwerken. Neues<br />
gibt’s außerdem bei der „Expo Real“:<br />
Für den Nordpark hat die Projektentwicklung<br />
Langen den „N1 Office<br />
Park“ konzipiert. Ein innovatives Architekturkonzept<br />
mit variablen Einheiten<br />
und einer Bruttogeschossfläche<br />
von 9000 Quadratmetern auf<br />
sechs Etagen kündigt sich an. Zu den<br />
WFMG-Partnern am Mönchengladbacher<br />
Stand gehört auch das Büro<br />
„Architekten & Ingenieure Otten<br />
Dielen Gemmer“ aus Raderbroich<br />
im Stadtgebiet von Korschenbroich.<br />
➔ LANDRAT KREIS VIERSEN<br />
Ideales Umfeld<br />
zur gezielten<br />
Ansprache<br />
Peter Ottmann fährt als Landrat des Kreises<br />
Viersen zur „Expo Real“ nach München.<br />
Es gilt, einen attraktiven Standort<br />
wie den Kreis Viersen in einer attraktiven<br />
Form zu vermarkten. Die<br />
„Expo Real“ bietet uns ein ideales<br />
Umfeld zur gezielten Ansprache von<br />
Investoren und Projektentwicklern.<br />
Und dass der Wirtschaftsstandort<br />
Kreis Viersen zahlreiche Vorteile zu<br />
bieten hat, belegen nicht nur die<br />
diesjährigen Messe-Präsentationen<br />
der Städte Kempen, Nettetal und<br />
Willich. Zentrale Lage im Herzen<br />
Europas, hervorragende Verkehrsanbindungen,<br />
weltbekannte Unternehmen<br />
sind bereits am Standort –<br />
Vorteile, die jede Wirtschaftsförderung<br />
gern betont und die sicherlich<br />
auch auf den Kreis Viersen mit seinen<br />
neun Kommunen zutreffen.<br />
Aber wir haben Unternehmen und<br />
Investoren mehr zu bieten, nämlich<br />
echte Pluspunkte, die sich in barer<br />
Münze auszahlen.<br />
Pluspunkt Fläche: Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
für<br />
den Kreis Viersen mbH schneidet<br />
Gewerbe- und Industrieflächen den<br />
Anforderungen jedes Unternehmens<br />
entsprechend zu – individuell<br />
und passgenau.<br />
Pluspunkt Preis: Das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
ist hervorragend.<br />
Gegenüber vergleichbaren Standorten<br />
können Unternehmen bei einer<br />
Ansiedlung im Kreis Viersen bares<br />
Geld sparen. Geld, das dann für Investitionen<br />
wie Maschinen, Gebäude<br />
und Personal zur Verfügung<br />
steht.<br />
Pluspunkt Beratung: Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
für<br />
den Kreis Viersen mbH steht Unternehmen<br />
und Investoren mit Rat und<br />
Tat zur Seite. Vorteile, die überzeugen.
FREITAG 5. OKTOBER 2007 STANDORT NIEDERRHEIN<br />
NGZSPEZIAL<br />
➔ OB KREFELD<br />
Auf dem<br />
richtigen Weg<br />
Standort mit Format: Krefelds Oberbürgermeister<br />
Gregor Kathstede. FOTO: STADT KREFELD<br />
Die Stadt Krefeld ist auf dem richtigen<br />
Weg, wenn sie sich mit einem<br />
Standort identifiziert, der sich<br />
Niederrhein nennt und damit von<br />
Rommerskirchen im Süden bis Kranenburg<br />
im Norden erstreckt. Hier<br />
gibt es über Generationen ausgeprägte<br />
Orientierungen, intensive<br />
Pendlerbeziehungen, hier funktionieren<br />
in einzelnen Bereichen schon<br />
lange kommunale Kooperationen<br />
und strategische Partnerschaften.<br />
Der Niederrhein ist als Wirtschafts-,<br />
Bildungs- und Tourismusregion<br />
ein Standort mit internationalem<br />
Format. Dieses Format gilt es<br />
im engen Schulterschluss und mittels<br />
moderner Methoden zu kommunizieren.<br />
Diesem Ziel entsprechend,<br />
sollten sich andere Organisationsstrukturen<br />
entwickeln. Auch<br />
euregionale und berufsständische<br />
Arbeit wird sich zunehmend mit diesem<br />
regionalen Bezug auseinander<br />
setzen.<br />
Wenn die Metropolregion Ruhr<br />
mit dem Event „Kulturhauptstadt<br />
Europas 2010“ Furore macht, muss<br />
es der im Westen angrenzenden Region,<br />
die niemals mit einem Negativ-<br />
Image behaftet war, gelingen, aus ihren<br />
unglaublichen Möglichkeiten<br />
weiteres Kapital zu schlagen. Im<br />
Vorfeld der „Expo Real“ ist diese Region<br />
in Bewegung. Mit dem Kreis<br />
Kleve, der ideal für den Landschaftstypus<br />
Niederrhein steht, wird die regionale<br />
Zusammenarbeit intensiv<br />
diskutiert. Es herrscht Aufbruchstimmung:<br />
Im Wirtschaftsraum<br />
Niederrhein kristallisieren sich<br />
wachstumsstarke Kompetenzfelder<br />
immer deutlicher heraus.<br />
Jede Menge Platz für gute Ideen<br />
➔ KREFELD Die Seidenstadt rückt ihre City als Raum für innovative Konzepte und ihre Gewerbeparks als<br />
moderne Gestaltungsfelder ins rechte Licht. Der „Kulturstandort Theaterplatz“ nimmt Gestalt an.<br />
(-tz.-) Krefeld vereint in diesem Jahr<br />
bei der „Expo Real“ in München<br />
Stadt und Land. Will heißen: Sowohl<br />
interessante City-Lagen als auch<br />
prosperierende Gewerbegebiete in<br />
den Außenbezirken wollen die Stadt<br />
und ihre Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
ins rechte Licht rücken.<br />
So möchten die Niederrheiner potenzielle<br />
Investoren auf interessante<br />
Ansatzpunkte für städtebauliche<br />
Entwicklungen in der Innenstadt<br />
aufmerksam machen. „Sie punktet<br />
mit ihrer Kompaktheit, ihrer guten<br />
Erreichbarkeit und ihrer Vitalität“,<br />
heißt es. Ein attraktiver Einzelhandel<br />
und viel Grün rundeten das positive<br />
Gesamtbild ab. Dabei hat sich das<br />
Gesicht der Krefelder Innenstadt in<br />
den vergangenen Jahren bereits<br />
kräftig verändert. Private Bauvorhaben<br />
und öffentliche Investitionen<br />
gewährleisten eine gesteigerte Attraktivität<br />
als Wohn- und Geschäftsstandort.<br />
Wegweisende Projekte wie<br />
die neue Mediothek am Theaterplatz,<br />
der neue Stadtmarkt am Behnisch-Haus<br />
und der voraussichtlich<br />
Anfang 2008 fertig gestellte und<br />
runderneuerte Willy-Göldenbachs-<br />
Platz sollen für neue Aufenthaltsqualität<br />
und frischen Wind im Herzen<br />
der Seidenstadt sorgen. Auch als<br />
Wohnstandort soll die City noch<br />
weiter entwickelt werden. Der Umbau<br />
des traditionsreichenHansa-Hauses<br />
zu einerSeniorenwohnanlage<br />
des<br />
katholischen Caritasverbands<br />
und der Bau des<br />
so genannten<br />
Europa-Ecks sind<br />
zwei aktuelle Beispiele<br />
für den<br />
Trend zu neuen<br />
Ufern. Kurz vor<br />
der Vollendung steht die an der Stelle<br />
der alten Stadtbücherei entstandene<br />
neue Mediothek mit 3950 Qua-<br />
Im Europark Fichtenhain wurde das erste<br />
Gebäude denkmalgerecht umgebaut.<br />
Im Gewerbegebiet Südpark zwischen der Autobahn 44 und dem Industriepark Krefeld sind große Kauf- und Mietflächen für Industrie und Logistik<br />
sofort verfügbar. Damit wirbt die Stadt bei der Gewerbeimmobilien-Messe „Expo Real“ in München.<br />
dratmetern Nutzfläche und eigener<br />
Tiefgarage. Sie ist der erste Baustein<br />
des Konzepts „Kulturstandort Theaterplatz“.<br />
Auch<br />
der Erweiterungsbau<br />
der<br />
Sparkasse Krefeld<br />
ist vorangeschritten.<br />
Und die Entwicklung<br />
geht<br />
weiter: VerschiedeneGrundstücke<br />
und Immobi-<br />
lien bieten die<br />
Chance für viel<br />
versprechende<br />
Investitionen.<br />
Darüber hinaus bietet der Krefelder<br />
Süden moderne Gestaltungsfelder.<br />
Unmittelbar an der A 44 hat sich in<br />
den vergangenen Jahren der Europark<br />
Fichtenhain in seinen Abschnitten<br />
A und B als Premium-<br />
Standort für international operierende<br />
Unternehmen etabliert.<br />
Jüngste Ansiedlung dort ist die Firma<br />
Fluitronics Systemhydraulik<br />
GmbH aus Düsseldorf, die noch<br />
2007 den neuen Sitz beziehen wird.<br />
Seit kurzem befinden sich auch<br />
der Entwicklungsabschnitt Europark<br />
Fichtenhain C und der Campus<br />
Fichtenhain mit seiner Parklandschaft<br />
und den denkmalgeschützten<br />
Gebäuden in der Vermarktung. Die<br />
Van Eyk Baulogistics GmbH hat dort<br />
als Eigennutzer gerade das erste Objekt<br />
denkmalgerecht umgebaut.<br />
Jetzt geht auch direkt an der Auffahrt<br />
zur A 44 das vierte Angebot an<br />
den Start: Im Gewerbegebiet Südpark<br />
zwischen Autobahn und Industriepark<br />
sind große Kauf- und Mietflächen<br />
für Industrie und Logistik<br />
sofort verfügbar.<br />
Aus Krefeld sind bei der „Expo<br />
Real“ auch die Expansionsabteilungen<br />
der Fachmarkt-Discounter<br />
Fressnapf und Trinkgut sowie die<br />
BPG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/Steuerberatungsgesellschaft<br />
mit am Niederrhein-Stand vertreten.<br />
Die Repräsentanten von Trinkgut<br />
und Freßnapf suchen Einzelhandelsflächen<br />
für ihre Franchise-<br />
Marktkonzepte, Schwerpunkte der<br />
BPG sind Machbarkeitsstudien sowie<br />
die Beratung von Städten und<br />
Gemeinden bei der Neuordnung<br />
kommunaler Aufgaben.<br />
11<br />
➔ KREISWERKE<br />
Designpreis für<br />
Jahresbilanz<br />
(NGZ) Der neu gestaltete Geschäftsbericht<br />
der Kreiswerke Grevenbroich<br />
GmbH wurde jetzt mit einem<br />
der begehrtesten internationalen<br />
Designpreise ausgezeichnet: dem<br />
„red dot“. Bei dem jährlich weltweit<br />
ausgeschriebenen Wettbewerb für<br />
anspruchsvolle und innovative Gestaltung<br />
wurde die Jahresbilanz 2006<br />
unter 3880 Mitbewerbern aus 34 Nationen<br />
als beste Arbeit gewürdigt.<br />
Landrat Dieter Patt freute sich<br />
über diese Auszeichnung, „die einmal<br />
mehr die hervorragende Standortqualität<br />
des Rhein-Kreises Neuss<br />
kennzeichnet“. Denn die Macher<br />
des Geschäftsberichts kommen allesamt<br />
aus der Heimat: das Design-<br />
Unternehmen Lockstoff mit Susanne<br />
Coenen und Nicole Slink, der<br />
Texter Friedhelm Ruf, Fotograf Lothar<br />
Berns und die Kreiswerke<br />
selbst. Deren Geschäftsführer Klaus<br />
Steiner sieht das neue Unternehmensmotto<br />
„Mehr als Wasser“ mit<br />
dem Preis eindrucksvoll bestätigt.<br />
Den Geschäftsbericht 2006 präsentieren<br />
die Kreiswerke nicht nur als<br />
reines Zahlenwerk, sondern als Lesestoff<br />
über das Produkt Wasser und<br />
seinen Mehrwert. Das Heft überzeugte<br />
die „red dot“-Jury mit Grafiken<br />
und gestalteten Flächen, Typografie<br />
und Illustrationen.<br />
Durchblick: Der Geschäftsbericht 2006 der<br />
Kreiswerke ist jetzt preisgekrönt.
12 NGZSPEZIAL<br />
STANDORT NEUSS FREITAG 5. OKTOBER 2007<br />
➔ PROJEKT SÜDLICHE FURTH<br />
Diakonie Neuss:<br />
Generationen<br />
unter einem Dach<br />
Kommt zur Eröffnung: Bundesfamilienministerin<br />
Ursula von der Leyen.<br />
(busch) Ein Viertel schaffen, in dem<br />
junge und alte Menschen nicht nur<br />
nebeneinander wohnen, sondern<br />
auch miteinander leben – diese<br />
Grundidee steckt hinter dem Projekt<br />
„Südliche Furth“. Der Bauverein<br />
Neuss <strong>real</strong>isiert derzeit 255 Wohnungen.<br />
Das Diakonische Werk wird<br />
dort ein Mehrgenerationenhaus, 18<br />
Appartments für Senioren, 18 Pflegeplätze<br />
in Form einer Wohngemeinschaft<br />
und sieben Plätze für demente<br />
Menschen bieten.<br />
Für das Projekt „Mehrgenerationenhaus“<br />
hat das Diakonische Werk<br />
den Zuschlag des Bundesministeriums<br />
für Familie, Senioren, Frauen<br />
und Jugend erhalten – in Konkurrenz<br />
zu zehn anderen Vorhaben, wie<br />
Dagmar Schwedler und Christoph<br />
Havers, Geschäftsführer des Werks,<br />
erläutern. „Die Konzeption haben<br />
wir auf der Grundlage der seit 2003<br />
bestehenden Richtlinien erarbeitet“,<br />
sagt Dagmar Schwedler. „Mit diesem<br />
Projekt sind wir die ersten in<br />
NRW“, heißt es. Das Mehrgenerationenhaus<br />
soll im Februar eröffnet<br />
und im April offiziell in Betrieb genommen<br />
werden im Beisein von<br />
Bundesfamilienministerin Ursula<br />
von der Leyen. Die Appartments<br />
werden Anfang 2008 belegt.<br />
Bundesfamilienministerin kommt<br />
Die Wohngemeinschaften für Senioren<br />
bieten barrierefreie Wohnungen<br />
für Ältere, die die zweite Lebenshälfte<br />
nicht isoliert verbringen<br />
möchten. „Mitten in einem Viertel,<br />
dessen Wohnungen für ältere ebenso<br />
konzipiert sind wie für jüngere,<br />
wohnen Senioren hier in den eigenen<br />
vier Wänden mit den eigenen<br />
Möbeln – der persönliche Lebensraum<br />
bietet Rückzugsmöglichkeiten<br />
und individuelle Lebensgestaltung,<br />
aber auch die Sicherheit, in der<br />
Wohngemeinschaft mit anderen<br />
nicht allein zu sein“, so Schwedler<br />
und Havers. Sobald gewünscht, können<br />
die Bewohner zusätzliche Hilfen<br />
nutzen, etwa bei der Unterstützung<br />
im Haushalt, beim Einkauf oder bei<br />
Arztbesuchen sowie bei der Pflege.<br />
VON LUDGER BATEN<br />
Neuss bricht auf zu neuen Ufern<br />
➔ HAFENBECKEN I Flanieren, Arbeiten, Wohnen – mit Plänen des Architekten Oliver Ingenhoven erobert sich die Stadt Neuss<br />
den Anschluss ans Wasser zurück. Auf der „Expo Real“ in München wird das Projekt erstmals einem internationalen Publikum präsentiert.<br />
Ein Mann rückt Neuss zurück ans<br />
Wasser: Architekt Oliver Ingenhoven<br />
hat für die Stadthafen GmbH einen<br />
Entwurf erarbeitet, der da weitermacht,<br />
wo am Hafenbecken I mit<br />
dem Umbau alter Lagerhallen zum<br />
top-modernen und städtebaulich<br />
herausragenden „Haus am Pegel“<br />
begonnen wurde: Blickfang der Ingenhoven-Lösung<br />
ist ein futuristischer<br />
Neubau auf dem Grundstück<br />
zwischen Hessentorbrücke und<br />
Cretschmarhallen, das heute als<br />
Parkplatz genutzt wird.<br />
Ein Haus wie ein Schiff<br />
Die Gestaltung erinnert an das<br />
Steuerhaus eines Schubschiffes. Ingenhoven<br />
bezeichnet dieses so genannte<br />
Kopfgebäude denn auch als<br />
ein „Pendant zum Haus am Pegel“.<br />
Die Anbindung an die Innenstadt erfolgt<br />
über eine Achse Büchel, Münsterplatz<br />
und Münsterstraße zu einer<br />
Fußgängerbrücke, die die Batteriestraße<br />
quert und am Kopfgebäude<br />
direkt an das Wasser führt.<br />
Diese Verbindung will Ingenhoven<br />
weiter aufwerten, indem er unmittelbar<br />
an der Stadtmauerkante<br />
zwischen Zeughaus und Glockhammer<br />
einen Spazierweg schafft: „Dies<br />
ist sinnvoll, da jetzt auch der Glockhammer<br />
und der Markt mit der neuen<br />
Brücke kurzgeschlossen sind und<br />
nunmehr einen fußläufigen Rundweg<br />
bilden, auf der Passanten ohne<br />
Querung der Batteriestraße die Hafenpromenade<br />
erreichen können.“<br />
Für den Teil der Cretschmarhallen,<br />
der dem UCI-Großkino zugewandt<br />
ist, schlägt der Architekt vor,<br />
dort eine Aula und die erforderliche<br />
Mensa der Schule Marienberg unterzubringen.<br />
Auch dort könnte eine<br />
Fußgängerbrücke die Erschließung<br />
ermöglichen.<br />
Im mittleren Teil der Cretschmarhallen,<br />
den so genannten „Häusern<br />
2 und 3“, könnten in den oberen Etagen<br />
Büros und Praxen einziehen. Sie<br />
scheinen auch für Gastronomie geeignet.<br />
Im Erdgeschoss könnten<br />
Parkplätze entstehen; die Flächen<br />
eventuell am Wochenende für Veranstaltungen<br />
oder Märkte genutzt<br />
werden. „Dort entsteht ein hochwertiger<br />
Standort“, zeigt sich Stadthafen-Geschäftsführer<br />
Klaus Harnischmacher<br />
überzeugt, „die Planungen<br />
sind überzeugend und locken<br />
schon jetzt viele Interessenten<br />
an.“<br />
Kühne Entwürfe, aber keine utopischen Visionen, sondern konkrete Planungen für das neue „Stadtufer“ am Hafenbecken I in Neuss. Ein futuristischer Neubau als Blickfang und für neue Nutzungen<br />
umgebaute Lagerhallen prägen die Silhouette der wieder ans Wasser gerückten Stadt am Rhein.<br />
Ein Ort für magische Momente<br />
VON FRANK KIRSCHSTEIN<br />
Sie wandelten auf Pfaden, die nur<br />
von Kerzenschein beleuchtet waren,<br />
begegneten kichernden Elfen, beobachteten<br />
Glühwürmchen beim Lich-<br />
tertanz und ließen sich von Baum-<br />
Riesen beeindrucken,<br />
die im Dunkeln hell<br />
und bunt erstrahlten:<br />
mit rund 23 000 Besuchern<br />
innerhalb von<br />
nur neun Tagen lockte<br />
die Licht- und Klanginstallation<br />
„Illumina“<br />
ein so zahlreiches Publikum<br />
wie nie zuvor.<br />
Schloss Dyck – bei der<br />
Gewerbe-Immobilienmesse<br />
„Expo Real“ in<br />
München mit Plänen<br />
für ein Luxus-Hotel vertreten<br />
(siehe Seite 6) –<br />
bewies nach der grenz-<br />
überschreitenden Gar-<br />
tenschau „Euroga 2002 plus“ einmal<br />
mehr, dass es über die nötige Anziehungskraft<br />
verfügt, um Menschen<br />
weit über den Rhein-Kreis Neuss heraus<br />
zu begeistern.<br />
Rund 20 Kilometer Kabel verbanden<br />
22 Spielorte, Feuerschalen standen<br />
auf zwei Kilometern entlang der<br />
Wege und Pfade: So hatte sich<br />
Schloss Dyck für den „Parkzauber“,<br />
die inzwischen vierte „Illumina“-Inszenierung<br />
vorbereitet.<br />
Das Forum InterArt setzte die historischen<br />
Gärten rund um das Wasserschloss<br />
phantasievoll in Szene.<br />
–––Anzeige––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––<br />
TOP-Lage in TOP-West<br />
• 560 m² Verkaufsfläche, Hamburger Straße 2a<br />
zu vermieten<br />
• ca. 1.000 m² Ladenlokal TOP-WEST zu vermieten<br />
Weitere Büro und Hallenflächen im Neusser Süden<br />
Flüchten Immobilien<br />
Tel. 0 21 37 /7 70 11 • Fax 0 21 37 /78 85 50<br />
Nachdem sich die „Illumina“ vor<br />
zwei Jahren auf die Fassaden und<br />
Höfe des Adelssitzes konzentriert<br />
hatte, stand nun wieder der Park im<br />
Mittelpunkt. Die Besucher erwartete<br />
eine Inszenierung mit Licht, Ton,<br />
Klang und – neu in diesem Jahr –<br />
auch Nebel.<br />
Schon bei Licht betrachtet, so Jens<br />
Spanjer, Geschäftsführer der Stiftung<br />
Schloss Dyck, seien die Gartenanlagen<br />
nicht nur bunt und prächtig,<br />
sondern auch verwunschen und<br />
geheimnisvoll. „Bei Nacht jedoch<br />
verstärkt sich dieser Eindruck noch.<br />
Verbunden mit den<br />
Licht- und Toneffekten<br />
entsteht die zauberhafteAtmosphäre,<br />
mit der sich die ,Illumina‘<br />
seit der Premiere<br />
bei der dezentralenLandesgartenschau<br />
2002 einen Namen<br />
gemacht hat.“<br />
Finanziert wurde das<br />
nächtliche Spektakel<br />
durch Eintrittsgelder<br />
und das Engagement<br />
der Wirtschaft, darunter<br />
auch die<br />
Neuß-Grevenbroi-<br />
cher Zeitung. Neben<br />
Hauptsponsor RWE Rhein-Ruhr unterstützten<br />
auch die Cremer Assekuranzmakler<br />
GmbH, C. Thywissen<br />
GmbH, Hintzen GmbH, die Rhein-<br />
Land Versicherungen, das Lokalradio<br />
NE-WS 89.4, der Rhein-Kreis<br />
Neuss und Zwilling J.A. Henckels das<br />
Projekt.<br />
Rund 20 Kilometer Kabel verbanden 22 Spielorte, Feuerschalen standen auf entlang der Wege und Pfade: So hatte sich Schloss Dyck für den<br />
„Parkzauber“, die inzwischen vierte „Illumina“-Inszenierung, vorbereitet. Rund 23 000 Besucher genossen das Spektakel. NGZ-FOTOS: L. BERNS