5w-1806_Juni_2018
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SoVD Satrup<br />
PflegebedürftigeAngehörige<br />
Die meisten Menschen sind bereit zu lernen,<br />
aber nur die wenigsten, sich belehren<br />
zu lassen (Winston Churchill).<br />
Fünf Prozent der 12- bis 17-Jährigen in<br />
Deutschland kümmern sich regelmäßig<br />
um kranke oder pflegebedürftige Familienangehörige.<br />
Sie helfen beim Anziehen,<br />
beim Kochen und Essen, verabreichen<br />
Medikamente oder verbinden Wunden.<br />
Selbst Forscher wissen erst wenig darüber,<br />
wie es den jungen Pflegenden wirklich<br />
geht. Diese Kinder haben nach der Schule<br />
oft keine Zeit. Im Unterricht können sich<br />
manche schlecht konzentrieren, weil sie<br />
müde sind. Es kann sein, dass sie bei der<br />
Pflege ihrer Familienangehörigen helfen.<br />
Sie füttern Oma oder Opa, gehen einkaufen<br />
oder helfen bei der Körperpflege. Weil<br />
diese Kinder sich so kümmern, brauchen sie<br />
selbst Hilfe und Entlastung. Manchmal hilft<br />
es ihnen schon, mit anderen über ihre<br />
Gedanken, Sorgen und Ängste zu sprechen.<br />
Dafür hat das Bundesfamilienministerium<br />
die Website www.pausentaste.de gestartet.<br />
Es gibt auch noch andere Angebote, zum<br />
Beispiel: www.nummergegenkummer.de.<br />
Jeder kann etwas tun. Einfach fragen, ob<br />
wir helfen können. Dann fühlen sich diese<br />
besonderen Kümmerer verstanden und nicht<br />
allein. Ärztinnen und Ärzte dürfen ihre<br />
Patientinnen und Patienten künftig auch per<br />
Chat oder Anruf erstbehandeln, wenn dies<br />
ärztlich vertretbar ist. Mit dieser Entscheidung<br />
lockerte der Deutsche Ärztetag jetzt<br />
das Verbot von Fernbehandlungen ohne<br />
jegliche vorherige persönliche Visite.<br />
Künftig sollen solche Fernbehandlungen<br />
im Einzelfall<br />
erlaubt sein, wenn sie ärztlich<br />
vertretbar erscheinen,<br />
die ärztliche Sorgfaltspflicht<br />
gewahrt und die<br />
Patienten zuvor über die<br />
Besonderheiten dieser<br />
Beratungsform aufgeklärt<br />
wird. Die Neuregelung<br />
muss aber noch in die<br />
Berufsordnungen der Landesärztekammern<br />
übernommen<br />
werden. In<br />
Deutschland sind Sprechstunden<br />
per Anruf, Chat<br />
oder SMS bislang nur möglich,<br />
wenn sich Arzt und<br />
Patient mindestens einmal<br />
persönlich kennengelernt<br />
haben. Gesundheitsminister<br />
Jens Spahn will nun einen<br />
runden Tisch mit Vertretern<br />
der Ärzteorganisationen,<br />
ihrer Selbstverwaltung<br />
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