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SoVD Satrup<br />

PflegebedürftigeAngehörige<br />

Die meisten Menschen sind bereit zu lernen,<br />

aber nur die wenigsten, sich belehren<br />

zu lassen (Winston Churchill).<br />

Fünf Prozent der 12- bis 17-Jährigen in<br />

Deutschland kümmern sich regelmäßig<br />

um kranke oder pflegebedürftige Familienangehörige.<br />

Sie helfen beim Anziehen,<br />

beim Kochen und Essen, verabreichen<br />

Medikamente oder verbinden Wunden.<br />

Selbst Forscher wissen erst wenig darüber,<br />

wie es den jungen Pflegenden wirklich<br />

geht. Diese Kinder haben nach der Schule<br />

oft keine Zeit. Im Unterricht können sich<br />

manche schlecht konzentrieren, weil sie<br />

müde sind. Es kann sein, dass sie bei der<br />

Pflege ihrer Familienangehörigen helfen.<br />

Sie füttern Oma oder Opa, gehen einkaufen<br />

oder helfen bei der Körperpflege. Weil<br />

diese Kinder sich so kümmern, brauchen sie<br />

selbst Hilfe und Entlastung. Manchmal hilft<br />

es ihnen schon, mit anderen über ihre<br />

Gedanken, Sorgen und Ängste zu sprechen.<br />

Dafür hat das Bundesfamilienministerium<br />

die Website www.pausentaste.de gestartet.<br />

Es gibt auch noch andere Angebote, zum<br />

Beispiel: www.nummergegenkummer.de.<br />

Jeder kann etwas tun. Einfach fragen, ob<br />

wir helfen können. Dann fühlen sich diese<br />

besonderen Kümmerer verstanden und nicht<br />

allein. Ärztinnen und Ärzte dürfen ihre<br />

Patientinnen und Patienten künftig auch per<br />

Chat oder Anruf erstbehandeln, wenn dies<br />

ärztlich vertretbar ist. Mit dieser Entscheidung<br />

lockerte der Deutsche Ärztetag jetzt<br />

das Verbot von Fernbehandlungen ohne<br />

jegliche vorherige persönliche Visite.<br />

Künftig sollen solche Fernbehandlungen<br />

im Einzelfall<br />

erlaubt sein, wenn sie ärztlich<br />

vertretbar erscheinen,<br />

die ärztliche Sorgfaltspflicht<br />

gewahrt und die<br />

Patienten zuvor über die<br />

Besonderheiten dieser<br />

Beratungsform aufgeklärt<br />

wird. Die Neuregelung<br />

muss aber noch in die<br />

Berufsordnungen der Landesärztekammern<br />

übernommen<br />

werden. In<br />

Deutschland sind Sprechstunden<br />

per Anruf, Chat<br />

oder SMS bislang nur möglich,<br />

wenn sich Arzt und<br />

Patient mindestens einmal<br />

persönlich kennengelernt<br />

haben. Gesundheitsminister<br />

Jens Spahn will nun einen<br />

runden Tisch mit Vertretern<br />

der Ärzteorganisationen,<br />

ihrer Selbstverwaltung<br />

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