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2018-06-17 Bayreuther Sonntagszeitung

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2 <strong>17</strong>. Juni <strong>2018</strong> Aktuell/Sport <strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />

I hr Recht am Sonntag<br />

Haftung der Erben: Mitgefangen, Mitgehangen...<br />

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Ein Urteil des Bundesfinanzhofs<br />

(Az.: VIII R 32/15) lässt<br />

manchen Erben aufhorchen.<br />

Es geht um unversteuerte Kapitalanlagen,<br />

oftmals zu finden<br />

in Luxemburg, der<br />

Schweiz, Österreich oder einer<br />

„Steueroase“.<br />

Trotz der viel diskutierten Steuer-CDs<br />

und den folgenden<br />

Wellen an Selbstanzeigen –<br />

nach wie vor gibt es am Finanzamt<br />

vorbei erwirtschaftete Einkünfte<br />

oder anders ausgedrückt<br />

„Schwarzgeld“.<br />

Das Gericht hatte einen Fall<br />

zu entscheiden, in dem die<br />

Mutter und spätere Erblasserin<br />

an Demenz erkrankt und geschäftsunfähig<br />

war. Bis zu ihrem<br />

Tod wurden ihre Einkommensteuererklärungen<br />

unter<br />

Beteiligung einer ihrer beiden<br />

Töchter abgegeben. Diese<br />

Tochter kannte die Kapitalanlagen<br />

im Ausland. Das Finanzamt<br />

war ahnungslos. Die Tochter<br />

informierte das Finanzamt<br />

nicht darüber, dass die erwirt-<br />

vom Erblasser hinterzogenen<br />

Steuern, sondern begehen<br />

selbst Steuerhinterziehung<br />

durch Unterlassen, wenn sie<br />

das Auslandsvermögen oder<br />

„Schwarzgeld“ dem Finanzamt<br />

nicht offenbaren. Dies kann<br />

auch zu einer strafrechtlichen<br />

Verantwortung führen. Als Gesamtrechtsnachfolger<br />

des Erblassers<br />

sind die Erben gesetzlich<br />

verpflichtet, Steuerverkürzung<br />

des Erblassers, die sie als<br />

Erben kennen, unverzüglich<br />

beim Finanzamt anzuzeigen<br />

und zu korrigieren.<br />

Im oben geschilderten Fall<br />

war die an Demenz erkrankte<br />

Mutter nicht mehr in der Lage,<br />

ihre Steuererklärungen selbst<br />

zu erstellen. Ihre Tochter war<br />

jedoch hierdurch nicht von ihren<br />

Pflichten gegenüber dem<br />

Finanzamt befreit, wahrheitsgemäße<br />

Angaben zu machen.<br />

Sie wusste von den Geldanlagen<br />

im Ausland und war an der<br />

Abgabe der Steuererklärung<br />

beteiligt. Die wohl ahnungslose<br />

Schwester musste dann letztschafteten<br />

Zinserträge in den<br />

Steuererklärungen fehlten.<br />

Ein solches Handeln ist<br />

grundsätzlich sehr gefährlich,<br />

denn damit machte sich die<br />

Tochter selbst der Steuerhinterziehung<br />

strafbar. Sie hätte<br />

eine Berichtigungserklärung<br />

abgeben müssen. Folge davon<br />

war, dass sich die Festsetzungsfrist,<br />

für die das Finanzamt<br />

nachträglich Steuern fordern<br />

konnte, bei der Tochter,<br />

wie auch bei ihrer Mutter von<br />

vier auf zehn Jahre verlängerte.<br />

Wie es kommen musste,<br />

wurde das Finanzamt durch<br />

die Steuerfahndungsstelle auf<br />

den Fall aufmerksam. Es erließ<br />

daraufhin geänderte Einkommensteuerbescheide.<br />

Da die Mutter zwischenzeitlich<br />

verstorben war, forderte<br />

das Finanzamt die Nachzahlung<br />

von den Erben, im vorliegenden<br />

Fall also den beiden<br />

Schwestern. Die andere Tochter,<br />

die nach ihren Angaben<br />

weder von den Geldanlagen ihrer<br />

Mutter im Ausland, noch<br />

von den Hinterziehungen ihrer<br />

Schwester nach dem Tod der<br />

Mutter gewusst hatte, wehrte<br />

sich hiergegen vor Gericht.<br />

Der Bundesfinanzhof, mithin<br />

das höchste Steuergericht,<br />

entschied, dass die verlängerte<br />

zehnjährige Festsetzungsfrist<br />

für Steuerhinterziehung für alle<br />

Erben zum Tragen kommt. Die<br />

Richter betonten in ihrem Urteil,<br />

dass dies auch für Erben<br />

gilt, die an der Steuerhinterziehung<br />

nicht beteiligt waren und<br />

auch nichts davon wussten.<br />

Die Zeiten, als Auslandsbanken<br />

und bisweilen auch inländische<br />

Banker versuchten,<br />

Kunden zu Geldanlagen im<br />

Ausland zu überreden und die<br />

Anlage bei der Steuer zu „vergessen“,<br />

haben sich grundlegend<br />

geändert.<br />

Die Kapitalflüchtlinge von<br />

damals, heute zumeist im fortgeschrittenen<br />

Alter, können ihren<br />

Erben Probleme bereiten,<br />

wenn sie es versäumt haben,<br />

„reinen Tisch“ zu machen. Die<br />

Erben haften nicht nur für die<br />

lich mit einstehen, da das Finanzamt<br />

beide Erbinnen gleichermaßen<br />

als Gesamtschuldner<br />

zur Kasse bitten kann. Eine<br />

Unkenntnis über Steuerhinterziehung<br />

schützt die Erben also<br />

nicht vor den Nachzahlungen.<br />

Klären Sie daher, wenn es um<br />

Geldanlagen im Ausland oder<br />

um nicht nachvollziehbares<br />

Geldvermögen, Gold im Tresor<br />

oder Ähnliches geht, diese Situation<br />

möglichst umgehend<br />

auf. Zum einen können Sie als<br />

Erbe, der vor dem Erbfall „ahnungslos“<br />

war, in der Regel<br />

hierdurch eine Strafbarkeit verhindern.<br />

Zum anderen sind<br />

mögliche Forderungen des Finanzamts<br />

bei der Überlegung,<br />

ob das Erbe ausgeschlagen<br />

werden soll, zu berücksichtigen.<br />

Die Risiken, sich auf das<br />

Glück der Nichtentdeckung zu<br />

verlassen, sind erheblich.<br />

Rechtsrat in einer solchen Situation<br />

erteilt Ihnen gerne ein<br />

Rechtsanwalt.<br />

Rechtsanwalt Dr. Ulrich Graf<br />

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Heute WM-Auftakt gegen Mexiko<br />

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<strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong> und in der<br />

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Impressum<br />

<strong>Bayreuther</strong><br />

<strong>Sonntagszeitung</strong><br />

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MOSKAU. Heute um <strong>17</strong> Uhr<br />

startet auch die Deutsche Nationalmannschaft<br />

(Bild) in Moskau<br />

mit dem Spiel gegen Mexiko<br />

in die Fußball-Weltmeister-<br />

schaft. Der von Yogi Löw gecoachte<br />

amtierende Weltmeister<br />

hat gegen die Mittelamerikaner<br />

die Favoritenrolle<br />

inne, darf aber die erfahrenen<br />

Mexikaner mit den herausragenden<br />

Spielern Chioharito,<br />

Andres Guardado (beide früher<br />

Leverkusen) und Hector Herrera<br />

(FC Porto) nicht unter-<br />

Fünf Mal Edelmetall erkämpft<br />

BAYREUTH. Sehr erfolgreich<br />

waren die Akteure des Karate-Zentrums<br />

Shogun bei den<br />

Deutschen Meisterschaften<br />

in Bochum.<br />

Die 14-jährige Paula Achtelstetter<br />

gewann die Bronzemedaille<br />

im Kumite. Bundes-Jugendkaderathlet<br />

Huseyn Abbas holte<br />

den Vizetitel im Jiyu-Kumite.<br />

Im Kata-Einzelwettbewerb<br />

wurde er Dritter. Im Teamwettbewerb<br />

holten Franziska Grießhammer,<br />

Stefanie Weggel und<br />

Lisa Gambke Silber, ebenso<br />

wie das Männerteam mit Maximilian<br />

und Christoph Röthlein<br />

sowie Daniel Bergmann. rs<br />

Vorne, v.l.: Paula Achtelstetter, Lisa Gambke, Franziska Grießhammer<br />

und Stefanie Weggel, hinten, v.l.: Huseyn Abbas,<br />

Maximilian Röthlein, Daniel Bergmann, Meisterschaftscoach<br />

Christoph Röthlein und Cheftrainer Henry Landeck. Foto: red<br />

schätzen. Das Spiel wird live im<br />

ZDF übertragen. Es gibt auch<br />

viele Public-Viewing-Veranstaltungen<br />

in Bayreuth und der Region.<br />

rs/Foto: DFB<br />

Saisonauftakt<br />

BAYREUTH. Mit einem<br />

Heimspiel gegen den SV<br />

Heimstetten startet die<br />

SpVgg Bayreuth am Samstag,<br />

21. Juli, um 14 Uhr in die<br />

neue Saison der Fußball-Regionalliga<br />

Bayern. Am Dienstag,<br />

24. Juli, tritt die Altstadt<br />

um 18.30 Uhr beim FC<br />

Schweinfurt 05 an. Die zweite<br />

Mannschaft der SpVgg<br />

Greuther Fürth empfangen<br />

die <strong>Bayreuther</strong> am Samstag,<br />

28. Juli, um 14 Uhr. Am<br />

Dienstag, 31. Juli, um 18.30<br />

Uhr gibt der FC Memmingen<br />

seine Visitenkarte im Hans-<br />

Walter-Wild-Stadion ab. rs<br />

Verlag und Herausgeber:<br />

SaGa Medien & Vertrieb OHG<br />

Richard-Wagner-Straße 36, 95444 Bayreuth<br />

09 21 / 1 62 72 80-40<br />

09 21 / 1 62 72 80-60<br />

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www.bayreuthersonntagszeitung.de<br />

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Wolfgang Munzert<br />

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Druck:<br />

Nordbayerischer Kurier Zeitungsverlag GmbH<br />

Theodor-Schmidt-Straße <strong>17</strong>, 95448 Bayreuth<br />

Aufl age:<br />

43.300 Exemplare (ADA II/20<strong>17</strong>)<br />

Zustellung:<br />

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Martin Munzert (verantwortlich)<br />

Es gelten die AGB für Anzeigen und andere Werbemittel<br />

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