Führungsorganisation der Polizei anhand der PDV 100 - Deutscher ...

1. Bundesfachkongress zum Berliner Abend des Deutschen Feuerwehrverbandes
Thema: Führungsorganisation der Polizei anhand der PDV 100
Zusammenfassung des Vortrages
Führungsorganisation der Polizei
anhand der PDV 100 am Beispiel von NRW
Referent:
Polizeidirektor Klaus Noske,
Leiter der Kreispolizeibehörde des
Ennepe-Ruhr-Kreises
Der Referent erläuterte die Entwicklung der Stabsarbeit und die aktuelle
Aufbauorganisation für das Land NRW an Hand von ausgesuchten Beispielen.
Zu Beginn stellte er die aktuelle Behördenorganisation für
Kreispolizeibehörden und Landräte in Nordrhein Westfalen vor.
Weitere wesentliche Themen:
- Besondere Zuständigkeiten von einzelnen Behörden an Hand der
Kriminalhauptstellenverordnung NRW ( § 2 und §4)
- Standorte und Aufgaben der Ständigen Stäbe in NRW am Beispiel AMOK
Im nachfolgenden sind Auszüge des Vortrages dargestellt.
1.
Behördenstruktur in NRW
Um ein Verständnis für die Struktur der Stabsarbeit zu bekommen, ist die Kenntnis
der Organisation der Polizei NRW unerlässlich:
In NRW erfolgt Gliederung der Polizeibehörden in Polizeipräsidien und
Landratsbehörden. Ist im Polizeipräsidium der Polizeipräsident der Behördenleiter,
so wird in den Landratsbehörden dem Landrat der Abteilungsleiter Polizei zur Seite
gestellt, welcher den Landrat hinsichtlich der polizeilichen Aufgabenbewältigung
unterstützt.

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Thema: Führungsorganisation der Polizei anhand der PDV 100

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2.
Entwicklung der Stabsarbeit
In einer Besonderen Aufbauorganisation (BAO) trägt der Polizeiführer (PF) die
Gesamtverantwortung für die Lagebewältigung und trifft die grundsätzlichen
Entscheidungen. Damit er bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben sachgerecht
beraten und unterstützt werden kann, haben alle Kreispolizeibehörden den Einsatz
von Führungsstäben/Führungsgruppen vorzubereiten, in denen regelmäßig
Beamtinnen und Beamte der Allgemeinen Aufbauorganisation (AAO) der Behörden
eingesetzt werden.
Einsatzerfahrungen, die im wesentlichen durch Ereignisse wie die „Schleyer-
Entführung" oder die „Geiselnahme-Gladbeck" geprägt sind, haben seit
1990 zur Einrichtung der sechs Ständigen Stäbe bei den Polizeipräsidien Bielefeld,
Dortmund, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster geführt.
Die Angehörigen der Ständigen Stäbe beschäftigen sich ausschließlich mit
der Bewältigung herausragender Einsatzlagen wie z.B. Geiselnahmen und
Entführungen und werden regelmäßig hierfür eingesetzt. Über die Jahre haben die
Ständigen Stäbe damit ein hervorragendes Erfahrungswissen erworben, das sie zur
Beratung und Unterstützung des PF erfolgreich einsetzen.
Für den Einsatz Ständiger Stäbe gelten folgende Grundsätze:
In Fällen von
� Geiselnahmen
� Entführungen
� herausragenden Erpressungen
� Anschlägen sowie bei der Gefahr von Anschlägen
� größeren Schadenslagen
� Amoktaten
� Gefahren aus dem Luftraum (Renegade) sowie

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� bei führungsmäßig vergleichbar schwierigen Lagen
ist ein Ständiger Stab in den Führungsstab des jeweiligen PF zu integrieren.
Der Leiter des Ständigen Stabes übernimmt dann die Leitung des
Führungsstabes. Kernfunktionen im Führungsstab werden durch Mitarbeiter
des Ständigen Stabes besetzt.
Über diese Einsatzanlässe hinaus stehen die Ständigen Stäbe auf Anforderung allen
Polizeibehörden des Landes zur Vorbereitung und Durchführung schwieriger
Einsatzlagen zur Verfügung. Art, Umfang und Dauer der Unterstützung stimmen die
Verantwortlichen im konkreten Einzelfall ab.
Außerhalb von Einsätzen haben die Ständigen Stäbe vor allem folgende Aufgaben:
� das Einsatzgeschehen (auch überregional) aufgabenbezogen auszuwerten
� Einsatzkonzeptionen in enger Abstimmung mit den Ausführungsebenen zu
erarbeiten
� Stabsarbeit einzuüben und fortzuentwickeln
� die Mitglieder von Führungsstäben im jeweiligen Zuständigkeitsbereich (§ 4
KHSt-VO) fortzubilden
� mit Führungs- und Linienkräften zur Vorbereitung ihrer Tätigkeit und zur
Förderung der Akzeptanz zusammenzuarbeiten und zu üben
� Einsatz- und Objektakten zu erstellen und zu pflegen
� bei der Nachbereitung von Einsätzen aus besonderem Anlass mitzuwirken.
3.
Zuständigkeiten
Die Zuständigkeit von Behörden für bestimmte Einsatzlagen ist in NRW durch die
Kriminalhauptstellenverordnung (KHSt-VO) geregelt. Demnach sind in bestimmten
Einzelfällen nur bestimmte Behörden zur Aufgabenwahrnehmung zuständig.
Die Behörden gem. §2 KHSt-VO sind bei folgenden Delikten zuständig:

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� vorsätzliche Tötung
� Bildung krimineller Vereinigungen
� illegale Herst. v. BtM
� organisierte Kriminalität
� bestimmte Fälle v. Erpressung
� bestimmte Fälle von Computerkriminalität
� Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr.
Die insgesamt sechs Behörden gem. §4 KHSt-VO sind für die folgenden Delikte
zuständig:
� Erpresserischer Menschenraub
� Geiselnahme
� Straftaten im Zusammenhang mit größeren Gefahren- und Schadenslagen
� Anschläge
� Amoklagen.
Bei den sechs Behörden gem. §4 KHSt-VO handelt es sich um die Polizeipräsidien
Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Münster und Bielefeld.
Diese Behörden sind durch die organisatorische Einbindung von Spezialeinheiten
und jeweils einem ständigen Stab in der Lage, bei den o.a. Delikten die polizeiliche
Aufgabenwahrnehmung in eigener Zuständigkeit zu übernehmen.
Im folgenden sind die Behörden in ihrer geographischen Verteilung innerhalb NRW
aufgeführt:

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4.
Führungsstab
Nachdem die Behördenstrukturen und die jeweiligen Zuständigkeiten geklärt wurden,
ist die innere Struktur eines Führungsstabes zu erläutern. Die Gliederung der
Führungsstäbe ermöglicht es, Diesen innerhalb jeder BAO aufzubauen und zu
nutzen. Je nach Ausmaß und Umfang des Einsatzes lässt sich die Gliederung
beliebig erweitern.

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5.
BAO AMOK
Zum Ende der Präsentation wurde die polizeiliche Einsatzbewältigung anhand der
BAO- Struktur zur Bewältigung von AMOK- Lagen erläutert. Die Darstellung der
Strukturen verbietet sich an dieser Stelle aus Gründen der Geheimhaltung.