Königliche Schnurpsgeschichten

Liebe kann leuchten
Es war einmal eine Einhornisse namens Hornisse. Sie lebte auf dem
Planeten Omega. Hornisse glaubte, das einzige Lebewesen auf diesem
Planeten zu sein. Ihr Tag bestand daraus zu schlafen, zu fressen und die
aktuelle Höhle zu verschönern. Hornisse war ziemlich klein, hatte
große Augen, Flügel, die zu klein zum Fliegen waren, ein
wunderschönes buntes Horn und schwarz-gelbe Hornissenstreifen. Ihr
größter Traum war einmal ihre große Liebe zu finden. Der größte Feind
von Hornisse war die Teufelspflanze. Sie konnte denken und ihre
Gestalt ändern, war aber trotzdem kein Lebewesen, da sie kein Gehirn
hatte.
Eines Tages fand Hornisse auf ihrer täglichen Futtersuche eine Scherbe.
Sie hatte die Form einer Herzhälfte. Sie lief zurück und legte die
Steinscherbe in ihre Truhe, wo alles magischerweise hineinpasste, egal
wie groß es war. Danach setzte sie ihre Futtersuche fort. Als sie genug
Vorräte hatte, ging sie zu ihrer Freundin, der Baummutter, und
erzählte ihr von ihrem Fund. Die Baummutter war ein alter, großer
Baum, der mitten im Fabelwesenwald stand. Sie existierte nur für
Einhörner und war eine bloße Vorstellung. Die Blätter der Baummutter
hatten alle möglichen Farben.
„Mein Kind, die Scherbe bedeutet, dass du schon sehr bald deine große
Liebe finden wirst. Du musst sie nur suchen und deine Augen
offenhalten“, sagte die alte Baummutter. Hornisse bedankte sich bei
dem großen Baum und eilte zu ihrer Höhle. Auf dem Weg dorthin fiel
ihr ein, dass auf dem Planeten gar kein anderes Lebewesen existierte.
Trotzdem schaute sie sich auf dem Nachhauseweg sehr genau um. Als
sie bei ihrer Höhle angekommen war, hatte sie leider nichts gefunden.
Hornisse hatte einen langen Tag hinter sich und legte sich zur Ruh. In
ihrem Bett bemerkte sie, dass die Herzscherbe ein wenig leuchtete.
Das Einhorn überlegte eine Weile und beschloss vor ihre Höhle zu
gehen.