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(Jan/Feb 2009) Titelfoto - Resoom Magazine

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02/<strong>2009</strong> <strong>Jan</strong>uar/<strong>Feb</strong>ruar <strong>2009</strong> E 8,50 ISSN 1864-6190


Frische Impulse. Personalservice für IT-Experten & Ingenieure<br />

Teamplayer mit Herz & Verstand gesucht!<br />

Die Goetzfried AG ist spezialisiert auf die Rekrutierung und das Management von externen Projektkräften,<br />

Mitarbeitern auf Zeit und die Vermittlung von Fachpersonal.<br />

Seit 1987 sind wir das zuverlässige Bindeglied zwischen unseren Kunden und den passenden Spezialisten<br />

und stehen für die flexible und schnelle Beschaffung von Know-how und Personalkapazität. Wir führen eines<br />

der besten branchen- und technologieunabhängigen Expertennetzwerke im deutschsprachigen Raum.<br />

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++ Account-Manager (m/w) und Recruiter (m/w) gesucht ++ Bewerbungen bitte an karriere@goetzfried-ag.com ++ Accou<br />

Goetzfried AG . Parkstr.16 . 65189 Wiesbaden . Tel. 0611.4456-0 . Fax 0611.4456-200 . www.goetzfried-ag.com


Editorial<br />

<strong>Resoom</strong> <strong>Magazine</strong><br />

Kreuzberger Ring 44a<br />

65205 Wiesbaden<br />

redaktion@resoom.com<br />

www.resoom-magazine.de<br />

Wissenswertes für IT-Freiberufler<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Passend zu Jahresbeginn positioniert sich<br />

die DIS AG als Top­Anbieter auf dem IT­<br />

Pro jektmarkt. Mit der Eingliederung der<br />

Adecco Business Line IT erweitert die DIS<br />

AG ihren bisherigen mittelständischen<br />

Kundenkreis um namhafte Großkunden wie<br />

beispielsweise Dell, IBM oder HP. Damit<br />

umfasst das Projektangebot der DIS AG<br />

vielfältige und zahlreiche neue Projekte aller<br />

Größenordnungen für IT­Freiberufler. Lesen<br />

Sie in der Reportage ab Seite 4 mehr über<br />

die neuen Möglichkeiten, die sich daraus für<br />

IT­Freiberufler ergeben.<br />

Pünktlich zum neuen Jahr steht auch wieder<br />

die Steuererklärung auf dem Plan. Der<br />

erfahrene Anwalt Dr. Benno Grunewald,<br />

der bei vielen IT­Freiberuflern bekannt ist,<br />

weiß, welche Fallen das Ausfüllen der For ­<br />

mulare für Freiberufler haben kann. Anhand<br />

von Fallanalysen macht er die gefährlichsten<br />

Fehlerquellen deutlich. Welche Konsequenzen<br />

unbeabsichtigte falsche Angaben<br />

für Freiberufler haben können und wie man<br />

sie vermeidet, erfahren Sie ab Seite 10.<br />

In unserer Prognose <strong>2009</strong> ab Seite 16 verraten<br />

Vertreter namhafter Agenturen und<br />

IT­Freiberufler, mit welchen Erwartungen sie<br />

ins neue Jahr gehen und welche Strategien<br />

sie dafür geplant haben.<br />

Für Aufklärung in Sachen Informationssicherheit<br />

schlägt der Senior Berater und Auditor<br />

Steffen Müller eine Bresche. In seiner langjährigen<br />

Praxis stellt er immer wieder in Unternehmen<br />

eine gewisse Sorglosigkeit im<br />

Umgang mit der Sicherheit von Informationen<br />

fest. Welche Konflikte zwischen den<br />

Beteiligten dem zugrundeliegen und wel ­<br />

che Maßnahmen ein Mindestmaß an Informationssicherheit<br />

garantieren, lesen Sie in<br />

seinem Beitrag ab Seite 26.<br />

Einen grundlegenderen Ansatz für seinen<br />

Beitrag zum Thema IT­Sicherheit wählt Felix<br />

Widmer. Sein Anliegen ist es, ein dynami ­<br />

sches Verständnis von IT­Sicherheit zu vermitteln.<br />

Dabei weist er deutlich daraufhin,<br />

dass das Aufrechterhalten von Sicherheit<br />

prozesshaft ist und ständiger Anpassung<br />

aller Systeme und Infrastrukturen bedarf.<br />

Lesen Sie mehr ab Seite 28.<br />

Klaus Schlautmann, Experte für Projektcontrolling,<br />

wird dann gerufen, wenn Pro ­<br />

jekte auf der Kippe stehen. In seiner langjährigen<br />

Praxis als Berater und Projektleiter<br />

hat er viele Projekte vor dem Aus retten<br />

können. Erfahren Sie auf Seite 36, wodurch<br />

er das geschafft hat.<br />

SAP­ und EDI­Experte Alexander Kastner<br />

beleuchtet den Nutzen von EDI­basierten<br />

Lösungen für die Kommunikation und ihren<br />

Mehrwert für die Zusammenarbeit zwischen<br />

Unternehmen und Lieferanten. Der Beitrag<br />

erläutert zentrale Begriffe des Supply Chain<br />

Managements.<br />

Gerold Kiefer stellt in dem Interview auf<br />

Seite 42 den Geschäftsbereich IT­Solutions<br />

der FERCHAU Engineering GmbH vor. Welche<br />

Besonderheiten das Geschäftsmodell aufweist<br />

und warum das spannend für IT­<br />

Freiberufler ist, lesen Sie auf Seite 42.<br />

Im Weiteren lesen Sie ein Interview mit der<br />

SAP­Beraterin Helga Petermann (Seite 22).<br />

Darüber hinaus informiert Sie Robert Kraus<br />

über mobile Büros (Seite 32). Weitere<br />

spannende Beiträge, Veranstaltungshinweise<br />

und Informationen zu den Schulungsprogrammen<br />

des BVSI e. V (Seite 23) und zum<br />

GPM­Seminarprogramm (Seite 37) finden<br />

Sie in dieser Ausgabe des <strong>Resoom</strong> <strong>Magazine</strong>.<br />

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen<br />

Ihr Peter Termöllen<br />

Herausgeber


Inhalt<br />

04<br />

08<br />

10<br />

12<br />

13<br />

14<br />

16<br />

20<br />

22<br />

23<br />

24<br />

28<br />

Reportage: DIS AG<br />

Fit für Mittelstands- und Großkundenprojekte: DIS AG<br />

IT-Technologie: Konzeption<br />

Java oder .NET?<br />

Entscheidungshilfe zu Projektbeginn<br />

Service: Recht<br />

Von der Steuererklärung zur Steuerhinterziehung<br />

IT-Technologie: Automotive<br />

Standardisierung in der Automobilbranche<br />

IT-Business: i2b Intelligence to Business GmbH<br />

Mut zum Marketing mit Persönlichkeit!<br />

IT-Business: Industrialisierung<br />

Administrierst du noch oder bist du schon Spezialist?<br />

Service: Prognose<br />

Der Projektmarkt <strong>2009</strong><br />

Annette Lipfert (Seite 4)<br />

IT-Business: Projektmanagement<br />

Hau`ihn einfach um! – oder: Die Wahl zwischen Hühnerhof und Ameisenhaufen<br />

Interview: Helga Petermann<br />

SAP ruft! Wenn aus Know-how Berufung wird<br />

Weiterbildung: BVSI<br />

BVSI-Schulungsprogramm für IT-Freiberufler<br />

IT-Freiberufler: Reflexion<br />

Beratung für Informationssicherheit – nicht nur eine fachliche Herausforderung!<br />

IT-Sicherheit: Grundlagen<br />

Wie viel Sicherheit brauchen wir?<br />

www.resoom-magazine.de<br />

Deutschlands einziges tagesaktuelle<br />

Online­Magazin für die Akteure des<br />

IT­Projektmarkts<br />

Infos zum Printmagazin unter dem<br />

Menüpunkt Printmagazin<br />

Helga Peterman (Seite 22)<br />

Andreas Leifels (Seite 12)<br />

Steffen Müller (Seite 24)


30<br />

32<br />

34<br />

36<br />

37<br />

38<br />

40<br />

42<br />

43<br />

44<br />

46<br />

48<br />

Felix Widmer (Seite 28)<br />

Service: Veranstaltungen <strong>2009</strong><br />

Veranstaltungskalender<br />

Projektmanagement: Tipps für den Projektalltag<br />

Unterwegs mit dem mobilen Büro<br />

Projektmanagement: Dokumentation<br />

Nur verständliche Dokumente nützen Unternehmen!<br />

Projektmanagement: Controlling<br />

Wenn Du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab!<br />

Service: GPM-Seminarprogramm <strong>2009</strong><br />

Alles zum Thema Projektmanagement<br />

IT-Business: Qualitätssicherung<br />

Gibt es Qualität zum Nulltarif?<br />

IT-Business: Supply Chain Management<br />

Kommunikation in der Supply Chain<br />

MAGAZINE<br />

www.resoom-magazine.de<br />

Das Business-Magazin für IT-Freelancer<br />

02/<strong>2009</strong> <strong>Jan</strong>uar/<strong>Feb</strong>ruar 2008 E 8,50 ISSN 1864-6190<br />

Interview: Gerold Kiefer<br />

A star was born! Der neue Geschäftsbereich IT-Solutions von FERCHAU<br />

IT-Business: Freiberufler<br />

IT-Projekt in eigener Sache: simplyshop24<br />

Service: Steckbriefe<br />

Acht qualifizierte Freiberufler stellen sich vor!<br />

Service: Fachbuch<br />

Buchempfehlungen der <strong>Resoom</strong>-Redaktion<br />

Impressum /Abonnement/Kontakt<br />

Manuela Reiss (Seite 34)<br />

Alexander Kastner (Seite 40) Gerold Kiefer (Seite 42)


4<br />

Reportage DIS AG<br />

Fit für Mittelstands- und<br />

Großkundenprojekte: DIS AG<br />

Seit dem 1. <strong>Jan</strong>uar <strong>2009</strong> ist die Adecco Business Line IT in den Geschäftsbereich IT der DIS AG<br />

eingegliedert. Damit zählt die DIS AG zu den Top-Anbietern auf dem IT-Projektmarkt. Vielfältige<br />

Einsatz- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten für IT-Freiberufler wie für Interim Manager und<br />

die hohe Fachkompetenz der Recruiter sind nur einige seiner Charakteristika.<br />

Seit zehn Jahren gibt es den Geschäftsbereich<br />

Information Technology der DIS AG,<br />

der Unternehmen qualifizierte Projektunter ­<br />

stützung und Lösungen für Informationstechnologie<br />

und Telekommunikation anbie ­<br />

tet. Mit 19 Niederlassungen und 527 Mitarbeitern<br />

erzielte der Geschäftsbereich im<br />

Jahr 2007 einen Umsatz von 32 Mio. Euro und<br />

damit rund 30 Prozent mehr als 2006. Das<br />

bisherige Portfolio umfasst die Bereitstellung<br />

von qualifizierten IT­Spezialisten für sämtliche<br />

zentralen IT­Bereiche wie Software­ und<br />

Hardware­Entwicklung, Implementierung<br />

und Administration von Datenbanken, Netzwerken<br />

und webbasierten Systemen. Neben<br />

der Analyse und der Administration ganzer<br />

Systemarchitekturen gehören auch IT­Schulungen,<br />

Support und Serviceleistungen zum<br />

Leistungsspektrum.<br />

Die Kundenstruktur ist nach wie vor stark am<br />

Mittelstand ausgerichtet. Diese Orientierung<br />

hat ihre Wurzeln in der Gründung der DIS<br />

GmbH im Jahr 1967 als Einzelunternehmen.<br />

Auf der Grundlage gesunden Wachstums<br />

erfolgte 1997 der Börsengang. Seit 2006<br />

gehört die DIS AG als Aktiengesellschaft<br />

zur Adecco Gruppe in Deutschland. Andreas<br />

Dinges ist seitdem Vorstandsvorsitzender<br />

und erläutert: „Der Zusammenschluss des<br />

Geschäftsbereiches IT der DIS AG und der<br />

Adecco Business Line zog folgerichtig die<br />

Reorganisation beider Einheiten zu einem<br />

Geschäftsbereich nach sich. Reibungslos ermöglicht<br />

wurde dies durch die Zugehörigkeit<br />

der DIS AG zur Adecco Gruppe in Deutschland.<br />

So ist es heute möglich, IT­Projekte jeglicher<br />

Größenordnung inklusive des Interim Managements<br />

aus einer Hand zu bedienen.“<br />

Andreas Dinges, Vorstandsvorsitzender der DIS AG<br />

Des Weiteren weist die regional ausgerichtete<br />

Marktstrategie des Geschäftsbereichs IT<br />

eine starke mittelständische Prägung auf.<br />

Mit seinen bundesweit 18 Niederlassungen<br />

und einer weiteren in Österreich ist der<br />

Geschäftsbereich in der Lage, Kunden vor<br />

Ort mit maßgeschneiderten Dienst leistungsangeboten<br />

anzusprechen. So ist es<br />

zeit weilig möglich, dass sich die aktuellen<br />

Marktanforderungen in München und<br />

Hamburg gravierend voneinander unterscheiden,<br />

dass z. B. in der Bayern­Metro ­<br />

pole schwerpunktmäßig Software­Entwickler<br />

gesucht werden, der Projektmarkt im<br />

hohen Norden eher nach Experten für In ­<br />

frastruktur und Systemmanagement verlangt.<br />

Die dezentrale Organisation des Ge ­<br />

schäftsbereichs IT ermöglicht sehr marktgerechte<br />

Projektabwicklungen, die sich an<br />

den tatsächlichen Erfordernissen vor Ort<br />

orientieren.<br />

Der Aufbau der DIS AG<br />

Die Ausrichtungen der einzelnen Niederlassungen<br />

werden jeweils von deren Lei ­<br />

tern bestimmt und den örtlichen Anforderungen<br />

angepasst. Dies hat den großen<br />

Vorteil, dass Marktveränderungen sehr viel<br />

schneller und gezielter bedient werden<br />

können. Darüber hinaus können die richtigen<br />

IT­Freiberufler sehr viel schneller in<br />

Projekte vermittelt werden. Für die Kun ­<br />

den ist es entscheidend, dass sie mit den<br />

örtlichen Niederlassungsleitern nicht nur<br />

Gesprächspartner haben, die die Situation<br />

des Kunden genau kennen und die Angemessenheit<br />

verschiedener Lösungen beur ­<br />

teilen können, sondern auch über erheb ­<br />

liche Entscheidungsbefugnisse und Gestaltungsspielräume<br />

mitsamt der dazugehöri ­<br />

gen Verantwortung verfügen. Dies schafft<br />

große Akzeptanz, Glaubwürdigkeit und Ver­<br />

trauen auf Seiten der auftraggebenden<br />

Kunden sowie auf Seiten der Freiberufler<br />

gegenüber den Recruitern in den Regionen.<br />

Die Ausgangssituation<br />

Martin Mahler, der die Adecco­Business Line<br />

IT im Jahr 2007 aufgebaut hat und dieser<br />

seitdem als Bereichsleiter vorsteht, ist heute<br />

der Leiter des Geschäftsbereichs IT der DIS<br />

AG. Seit über 15 Jahren ist er im Consulting­<br />

Geschäft tätig und hat zahlreiche Projekte<br />

im ERP­Umfeld als Team­Manager, Practice­<br />

Manager und als Managing Director sowie<br />

als Projektleiter absolviert. Er ist nicht nur<br />

selbst Oracle­ und SAP­Experte, sondern hat<br />

auch verschiedenste Marktbewegungen, wie<br />

etwa 2002 die Auswirkungen der Dotcom­<br />

Krise auf den IT­Projektmarkt, miterlebt.<br />

Angesichts der aktuellen Finanzkrise weiß<br />

er, dass viele Kunden ihre IT­Projekte zunächst<br />

zurückstellen. Statt vollmundiger<br />

Versprechen zieht er es vor, die gegenwär ­<br />

tige Marktsituation im Blick zu behalten,<br />

aber sich nicht allzu stark davon beeindrucken<br />

zu lassen. Denn zum einen<br />

wartet sehr viel Arbeit bei den Kunden, die<br />

gegenwärtig nur teilweise aufgeschoben<br />

wird, zum anderen kann er bis heute noch<br />

keinen Einbruch des IT­Projektmarktes<br />

ausmachen. „Gerade im SAP­Bereich ha ­<br />

ben viele Unternehmen die neuen Releases<br />

bereits in ihren Schubladen, aber die Im ­<br />

plementierungsprojekte werden gegenwärtig<br />

noch nicht angegangen. Zahlreiche Unternehmen<br />

sind noch zufrieden mit ihren<br />

R/3­Systemen. Daran wird schon deutlich,<br />

wie sich ein Projektstau gebildet hat, der<br />

für Freiberufler und Projektvermittler<br />

auf längere Sicht natürlich positiv ist“,<br />

sagt Mahler. Trotzdem geht er lieber mit


ealistischem Blick ins neue Geschäftsjahr<br />

und taxiert das mögliche Wachstum des neu<br />

strukturierten Geschäftsbereichs auf 10%.<br />

Martin Mahler, Leiter des Geschäftsbereichs Information<br />

Technology der DIS AG<br />

Retail-Business und<br />

Großkunden projekte<br />

„Bei den meisten Kunden des Geschäftsbereichs<br />

sind bis zu fünf IT­Mitarbeiter im<br />

Projekteinsatz, also eine überschaubar gro ­<br />

ße Anzahl. Diese Vermittlungs­Größenordnungen<br />

fassen wir intern unter dem Begriff<br />

‚Retail­Business’ zusammen. Durch<br />

den Zusammenschluss mit der Business<br />

Line IT der Adecco kommt die Großkundenausrichtung<br />

als neuer Aspekt hinzu. So<br />

haben wir zum Beispiel einen Rahmenver ­<br />

trag mit IBM geschlossen, der sowohl hin ­<br />

sichtlich des Personalbedarfs als auch der<br />

Volumina weit über das mittelstandsorientierte<br />

Geschäft hinausgeht. Seit dem<br />

1.1.<strong>2009</strong> adressieren wir aus einer Hand<br />

beide Bereiche gleichermaßen“, erläutert<br />

Martin Mahler. Dabei bietet die DIS AG<br />

Großkunden nicht nur vertriebliche Betreuung<br />

durch eigens für einen Kunden<br />

abgestellte Key­Accounts, sondern stellt<br />

darüber hinaus Service­Teams zusammen,<br />

die sich aus freiberuflichen IT­Experten zusammensetzen.<br />

Dies bietet den großen Vorteil, dass sich<br />

die Freiberufler nicht als Einzelkämpfer<br />

behaupten müssen, sondern von Anfang<br />

an fest einem Team angehören, ohne dabei<br />

ihren freiberuflichen Status zu verlieren.<br />

Dadurch ergeben sich sowohl im Hinblick<br />

auf die Freiberufler als auch auf die Kunden<br />

zahlreiche Vorteile. Beispielsweise<br />

werden so der Know­how­Transfer innerhalb<br />

eines Teams optimal genutzt, die<br />

Position als Team von Freiberuflern ge ­<br />

stärkt und die Arbeitsergebnisse insgesamt<br />

besser, da die unmittelbaren Ansprechpartner<br />

ebenfalls über wertvolles<br />

projektspezifisches Know­how verfügen und<br />

ein Austausch darüber auch in juristischer<br />

Sicht kein Geheimhaltungsabkommen gegen ­<br />

über Außenstehenden bricht. Zudem lässt<br />

sich das gemeinsame Erreichen von Projektmeilensteinen<br />

besser synchronisieren.<br />

Im Rahmen von Großkundenprojekten ha ­<br />

ben sich zentralisierte Teams bereits bes ­<br />

tens bewährt, da so die nötige Ge schwindigkeit<br />

sehr viel leichter erreicht wird<br />

als durch Einzelvermittlung; die Nähe zum<br />

Projektleiter beim Kunden verkürzt die<br />

Kommunikationswege erheblich. Auch hieran<br />

wird deutlich, dass der organisatorische<br />

Neubeginn des Geschäftsbereichs IT der<br />

DIS AG nicht auch ein fachlicher Anfang ist,<br />

denn in Sachen Projektmanagement können<br />

die Recruiter zugleich aus zwei reichen<br />

Erfahrungsquellen schöpfen.<br />

Martin Mahler führt aus: „Das Vermitteln<br />

von Freelancern ist ein sehr viel schnelleres<br />

Geschäft als die Vermittlung von Interim<br />

Managern oder die Zeitarbeit. Die Pro jektbesetzung<br />

muss in der Regel sehr schnell<br />

vonstattengehen. Zum Beispiel müssen im<br />

Rahmen des Service­Level­Agreements mit<br />

IBM Freiberufler innerhalb von zwei Stun ­<br />

den für ausgeschriebene Projekte vorgeschlagen<br />

werden. Wenn man erst beginnt,<br />

nach Experten für komplexe Projekte zu<br />

suchen, wenn der Kunde anruft, hat man<br />

bereits verloren. Um den hohen Anforderungen<br />

auch souverän gerecht werden<br />

zu können, braucht man schon im Vorfeld<br />

eine dezidierte und fokussierte Auswahl von<br />

IT­Experten, die den Job machen können<br />

und wollen.“ Dazu gehört aber auch eine<br />

ausgezeichnete Organisation. Mit jedem<br />

Großkunden werden verschiedene IT­Profile<br />

vereinbart, beispielsweise wurden mit<br />

IBM 80 solcher Ideal­Profile erstellt. In<br />

jedem Profil werden 30 Kernqualifikationen<br />

benannt, die jeweils mit Blick auf die drei<br />

Erfahrungsebenen „Junior“, „Erfahren“ und<br />

„Senior“ eingestuft werden. Die Profile sind<br />

die Grundlage für die Arbeit der Recruiter,<br />

die permanent auf der Suche nach Freiberuflern<br />

mit den passenden Fähigkeiten sind.<br />

Bevor es im <strong>Jan</strong>uar <strong>2009</strong> vereint losging,<br />

arbeiten bereits 40 IT­Freiberufler im<br />

Adecco­Großkundenbereich, den es erst seit<br />

einem Jahr gibt.<br />

Personaldienstleistungen als<br />

Projekt: Freelancer-Management<br />

Zunehmend wird von den Kunden, ins besondere<br />

von Großkunden, auch die um ­<br />

fassende Organisation sämtlicher Personaldienstleistungen<br />

angefragt. Dabei übernimmt<br />

ein Team des Geschäftsbereichs IT<br />

der DIS AG das komplette Management<br />

aller bei einem Kunden tätigen Freiberufler,<br />

selbstverständlich auch der Freiberufler, die<br />

durch andere Agenturen in die Projekte des<br />

Kunden vermittelt wurden. Martin Mahler<br />

erläutert dies wie folgt: „Der Kunde stellt an<br />

Reportage DIS AG 5<br />

uns die Erwartung, dass der Service besser,<br />

hochwertiger und schneller wird, aber<br />

auch dass die Gesamtkosten für Projekte<br />

langfristig sinken. Zum Beispiel erwartet<br />

ein Kunde eine Effizenzsteigerung von<br />

5%; das kann nicht mehr durch Senkung<br />

der Stundensätze der Freiberufler erreicht<br />

werden, sondern durch Effizienzsteigerung.<br />

Dies ist ein relevantes Thema im Bereich<br />

Großkunden, in denen Projekte mit 50 und<br />

mehr Freiberuflern besetzt sind. Wir<br />

haben Chancen durch die kritische Masse,<br />

die wir einbringen, effektiver zu werden<br />

und dadurch dem Kunden eine Kostenreduzierung<br />

zu ermöglichen, ohne dass<br />

die Stundensätze der Freiberufler gesenkt<br />

werden müssen.“<br />

Das „Experts talk to Experts“-<br />

Prinzip<br />

Alle Recruiter des Geschäftsbereichs IT der<br />

DIS AG sind ausgewiesene IT­Experten.<br />

Dies ist eine unabdingbare Voraussetzung<br />

für die Arbeit in diesem Bereich. Auch das<br />

Ausbildungsniveau der Recruiter ist sehr<br />

hoch. Die meisten von ihnen verfügen<br />

über ein einschlägiges, abgeschlossenes<br />

Hochschulstudium und somit über einen<br />

ausgeprägten betriebswirtschaftlichen,<br />

personalwirtschaftlichen und auch technischen<br />

Hintergrund. So finden sich auch<br />

diplomierte Informatiker unter den Recruitern.<br />

Der Berufsstart jedes Recruiters beginnt<br />

mit einem vierzehntägigen Einstiegsprogramm,<br />

dem sogenannten Stabstraining,<br />

das ein solides und umfassendes Verständ ­<br />

nis für die folgende Vermittlungstätigkeit<br />

liefert. Anschließend beginnt das Trainingon­the­job,<br />

bei dem erfahrene Recruiter<br />

und Niederlassungsleiter den neuen Mitarbeitern<br />

unterstützend zur Seite stehen<br />

und ihnen die Besonderheiten und Feinheiten<br />

des Geschäfts beibringen.<br />

Je nach Ausbildungsvoraussetzungen er ­<br />

halten die Recruiter aktuelles und ergänzendes<br />

IT­Know­how direkt aus erster Hand,<br />

nämlich durch interne Schulungen, die von<br />

Mitarbeitern der Competence Center geleitet<br />

werden. Darin werden angehende IT­Personaler<br />

für ihre anspruchsvolle Aufgabe fit<br />

gemacht. In eintägigen Schulungen die z. B.<br />

den Titel tragen „What’s new in SAP?“<br />

lernen sie nicht nur Schlagwörter auswendig,<br />

sondern erfassen die gesamten<br />

SAP­Modul­Landschaft im Zusammenhang.<br />

Dadurch wird gewährleistet, dass die Vermittler<br />

Kundenanfragen schnell und exakt<br />

bearbeiten können und zugleich den IT­<br />

Experten detaillierte Informationen über<br />

einzelne Projekte geben können. Der Wis ­<br />

senserwerb der internen Mitarbeiter orien ­<br />

tiert sich an ihren individuellen Lernerfordernissen.


6<br />

Reportage DIS AG<br />

Welches Know-how wird<br />

<strong>2009</strong> gesucht?<br />

Anhand der mit den Kunden erstellten gewünschten<br />

Qualifikationsprofilen zeichnet<br />

sich folgender Bedarf für das kommende<br />

Jahr ab: Zum einen haben SAP­Experten<br />

auch weiterhin gute Perspektiven, wobei<br />

insbesondere Erfahrungen in der Anpas ­<br />

sung bestehender Systeme und Parametrisierungen<br />

sowie softwarenahe Kennt ­<br />

nisse gesucht werden. Ein weiterer großer<br />

Bedarf besteht auf dem Gebiet Business<br />

Intelligence. Insgesamt aber ist die Nachfrage<br />

bezogen auf die Kompetenzen sämtlicher<br />

SAP­Module ungebrochen hoch.<br />

Eine dauerhaft große Nachfrage besteht<br />

bei Datenbank­Managern und Datenbank­<br />

Entwicklern. Oracle, DB2 und andere Lösungen<br />

liefern hier auch zugleich die Bezeichnungen<br />

gesuchter Fähigkeiten.<br />

Abgesehen von SAP­ und Datenbank­Kennt ­<br />

nissen lässt sich die Nachfrage nach Software­Entwicklern<br />

und Programmierern über<br />

das Jahr gesehen nicht durch eine stetig<br />

ansteigende lineare Kurve darstellen. Die<br />

Nachfrage ist großen Schwankungen unterworfen,<br />

zurzeit besteht eine hohe Nach ­<br />

frage nach Fähigkeiten in den verschiede ­<br />

nen Java­Dialekten.<br />

Ein weiteres großes Gebiet, auf dem Spe ­<br />

zialisten gesucht werden, ist die IT­Infrastruktur<br />

und zunehmend auch das Gebiet<br />

IT­Sicherheit.<br />

Vertragsformen<br />

Entscheidend ist der Bedarf des Kunden.<br />

Erst in zweiter Linie spielt die Vertragsform<br />

eine Rolle. Daher bietet die DIS AG ihren<br />

Kunden und Kandidaten flexible und individuell<br />

gestaltete Möglichkeiten der Zu ­<br />

sammenarbeit an. Ganz entscheidend ist<br />

außerdem, dass die Mitarbeiter motiviert<br />

sind, gute Leistungen zu erbringen. Dies<br />

ist keine einseitige Forderung oder ein<br />

unprofessionelles Unterdrucksetzen, sondern<br />

das Ergebnis einer wechselseitigen<br />

Übereinkunft, insbesondere im Hinblick<br />

auf die Arbeitsinhalte. Daher haben freiberufliche<br />

Mitarbeiter die Möglichkeit,<br />

sich fachlich während der Projektarbeit<br />

weiterzuentwickeln oder neue Teilbereiche<br />

mittels Training­on­the­job kennenzulernen.<br />

Hieraus ergeben sich oft Win­win­<br />

Situationen für Kunden und Freiberufler.<br />

Denn was den IT­Freiberuflern an Know­how<br />

bei der Projektbesetzung fehlt, erwerben sie<br />

im Kundenprojekt. Kunden profitieren von<br />

diesem Vorgehen sowohl finanziell als auch<br />

hinsichtlich der hohen Motivation der IT­<br />

Spezialisten.<br />

Grundsätzlich erhalten Freiberufler, die<br />

für den Geschäftsbereich IT der DIS AG<br />

projektbezogen eingesetzt werden, einen<br />

Dienstvertrag, der in der Regel befristet<br />

ist, und zwar unabhängig davon, ob es<br />

sich um operativ tätige IT­Experten oder<br />

Interim Manager für leitende Positionen<br />

handelt. Der Vollständigkeit halber sei<br />

noch erwähnt, dass es daneben noch<br />

Anstellungsverhältnisse gibt. Dazu gehören<br />

sowohl Festanstellungsverträge mit<br />

Kunden wie auch Anstellungsverhältnisse<br />

bei der DIS AG für Projekteinsätze im Rah ­<br />

men der Arbeitnehmerüberlassung. Zwischen<br />

allen Bereichen der DIS AG gibt es<br />

eine gewisse Durchlässigkeit. Die Projektangebote<br />

des Geschäftsbereichs IT der DIS<br />

AG und der DIS Interim Management<br />

GmbH sind direkt an sehr gut ausgebilde ­<br />

te und erfahrene IT­Freiberufler gerichtet.<br />

In Grenzfällen, in denen sich der Verdacht<br />

auf Scheinselbstständigkeit erhärtet, ergeben<br />

sich durch diese Durchlässigkeit legale<br />

Möglichkeiten, um Sanktionen rechtzeitig<br />

abwenden zu können.<br />

Scheinselbstständigkeit<br />

Seit jeher stellt Scheinselbstständigkeit<br />

eine große Gefahrenquelle in der Zusammenarbeit<br />

mit freiberuflichen Experten dar.<br />

Von den erheblichen Konsequenzen, wenn<br />

sich ein Verdacht bestätigen sollte, sind alle<br />

Beteiligten unmittelbar betroffen. Daher<br />

haben die Recruiter des Geschäftsbereichs<br />

IT der DIS AG einen besonders wachsamen<br />

Blick für diese Problematik.<br />

Die Recruiter achten bei jedem Freiberufler<br />

darauf, dass er maximal nur 5/6 seines<br />

Jahresumsatzes mit der DIS AG generiert.<br />

Daher ist es nötig, dass Freiberufler über<br />

das Jahr gesehen für weitere Projektvermittler<br />

tätig sind. Projekte mit längeren<br />

Laufzeiten können also ein Problem dar ­<br />

stellen, insbesondere dann, wenn sie am<br />

Anfang des Jahres beginnen. In solchen<br />

Fällen sind die Recruiter im besonderen<br />

Maße gefordert. Sie müssen die Einsatzdauer<br />

eines jeden Freiberuflers permanent<br />

überwachen, um rechtzeitig Maßnahmen<br />

ergreifen zu können, ohne den<br />

Fortschritt von Projekten zu gefährden.<br />

Interim Management<br />

Annette Lipfert ist Geschäftsführerin der<br />

DIS Interim Management GmbH. Inter -<br />

im-Management-Projekte sind organisatorisch<br />

von den IT-Projekten getrennt, um<br />

von vornherein eine rechtlich eindeutige<br />

Basis zu schaffen. Zudem werden nicht<br />

nur IT-Experten als Interim Manager vermittelt,<br />

sondern auch andere zentrale<br />

unternehmerische Kernbereiche mit erfahrenen<br />

Experten bedient wie Finanzen und<br />

Controlling, HR, Einkauf und Vertrieb.<br />

Trotzdem ergeben sich zahlreiche Synergien<br />

mit dem Geschäftsbereich IT der DIS AG.<br />

Welche Aspekte spielen bei der Scheinselbstständigkeit<br />

eine Rolle?<br />

• Grundsätzlich wird ein Freiberufler<br />

nicht projektbezogen vermittelt<br />

werden, wenn er in den vergangenen<br />

zwölf Monaten innerhalb der DIS AG<br />

festangestellt gewesen ist. Dies ist<br />

zwar gesetzlich nicht vorgeschrie ­<br />

ben, dient aber als Vorsichtsmaßnahme,<br />

um klar zwischen abhängiger<br />

Be schäftigung und freiberuflichem<br />

Status zu unterscheiden.<br />

• Nur auf der Grundlage eines<br />

Dienstvertrages, der mit dem Kunden<br />

geschlossen ist, kann ein Freiberufler<br />

seine Arbeit aufnehmen. Dabei ist es<br />

entscheidend, dass die Projektarbeit<br />

die folgenden Merkmale auch tatsächlich<br />

aufweist:<br />

­ Die Projektbezogenheit des Ein ­<br />

satzes steht außer Zweifel und<br />

zielt ausschließlich auf die Lö ­<br />

sung fachlicher Probleme und nicht<br />

auf mögliche personelle Pro bleme<br />

des Kunden<br />

­ Die Vergütung des Freiberuflers ist<br />

ausschließlich projektbezogen<br />

­ Der Freiberufler ist nicht in die betriebliche<br />

Organisation des Kunden<br />

eingebunden und die internen Mitarbeiter<br />

des Kunden haben ihm gegenüber<br />

kein Weisungsrecht<br />

­ Darüber hinaus darf der Frei be ruf ­<br />

ler nicht mit den Mitarbei tern des<br />

Kunden in gemeinsa men Arbeitsgruppen<br />

zusammen arbeiten.<br />

­ Die Schadensersatzpflicht gegen­<br />

über den Kunden liegt allein bei der<br />

DIS AG. Ein Schadensersatzanspruch<br />

gegenüber Freiberuflern besteht le ­<br />

diglich, wenn die erbrachten Leistungen<br />

fehlerhaft waren.<br />

i


Das Leistungsportfolio der DIS Interim Management GmbH<br />

Die Grenzen der Aufgabenbereiche und<br />

damit ihrer Anforderungen an Interim Manager<br />

und IT-Freiberufler sind oftmals<br />

fließend. Die Befristung ihrer Einsätze ist<br />

das einzige Merkmal, worin sich Interim<br />

Manager von festangestellten Managern<br />

unterscheiden. Interim Manager kommen<br />

dann zum Einsatz, wenn Projekte aufgrund<br />

ihrer Größe eine zentrale Leitung brauchen<br />

oder mehrere IT-Projekte zu einem IT-<br />

Programm zusammengefasst werden. Die<br />

Einsatzdauer liegt zwischen neun und 30<br />

Monaten und hängt vom Einsatzzweck<br />

ab. Zum Beispiel wenn eine Lücke, die<br />

ein ausscheidender Manager hinterlässt,<br />

kurzfristig geschlossen werden muss, oder<br />

Unternehmen auf Dauer keine Führungs -<br />

kraft installieren möchten und einen Impulsgeber<br />

suchen, oder ein Geschäftsbe -<br />

reich in schwieriges Fahrwasser geraten<br />

ist und einen Problemlöser mit Hands-on-<br />

Mentalität braucht. IT-Freiberufler mit aus -<br />

gewiesenen Management-Erfahrungen wer -<br />

den in Unternehmen als Berater, Coach,<br />

Trainer oder Projektleiter auf Zeit eingesetzt.<br />

Projekte im Interim Management sind<br />

strukturierte Einheiten, die nach einem<br />

bewährten Ablaufmodell ins Kundenunternehmen<br />

integriert werden.<br />

1. Mit der Initialphase wird ein erster<br />

Kontakt zu einem geeigneten Freiberufler<br />

hergestellt und die grundlegenden Informationen<br />

zum Projekt besprochen. Zudem<br />

wird die Verfügbarkeit des Freiberuflers<br />

für den Projekteinsatz sichergestellt.<br />

2. In der Vorbereitungsphase wird die aus -<br />

führliche Projektbeschreibung mit dem<br />

Freiberufler analysiert, mögliche Lösungsansätze<br />

diskutiert und das erste Gespräch<br />

mit dem Kunden vorbereitet.<br />

3. Im nächsten Schritt erhalten Kunde und<br />

Freiberufler Gelegenheit, sich ausführlich<br />

kennenzulernen. Der Freiberufler lernt<br />

dabei die Sicht des Kunden kennen und<br />

kann konkrete Lösungswege mit ihm besprechen.<br />

4. In der Projektphase wird das zuvor vereinbarte<br />

Lösungskonzept umgesetzt und<br />

die Erreichung der definierten Meilensteine<br />

überprüft.<br />

5. Zum Projektabschluss findet ein Gespräch<br />

mit dem Kunden, dem Freiberufler und<br />

einem Vertreter der DIS Interim Ma-<br />

Annette Lipfert, Geschäftsführerin der DIS Interim<br />

Management GmbH<br />

Reportage DIS AG<br />

nagement GmbH statt, in dem die Leistungen<br />

aller am Projekt Beteiligten bewertet<br />

werden und zwar aus allen drei<br />

Per spektiven.<br />

Der Recruiting-Prozess von Interim Mana -<br />

gern basiert sehr stark auf dem Netz werkgedanken.<br />

So werden die meisten Interim-<br />

Positionen auf der Grundlage per sönlicher<br />

Empfehlungen besetzt. Zumeist gehören<br />

Interim Manager zu den Netzwer ken, die<br />

jeder einzelne Recruiter im Lauf der Zeit<br />

auf gebaut hat. Dies bedeutet zum einen<br />

eine sehr verlässliche Einschätzung der<br />

Erfahrungen und Fähigkeiten der Kandidaten<br />

durch die Recruiter und zum anderen<br />

einen hohen Bindungsgrad sowie eine<br />

große Verlässlichkeit.<br />

Zugleich liegt in dieser Vorgehensweise<br />

auch die Möglichkeit für IT-Freiberufler,<br />

sich im Hinblick auf Interim-Management-<br />

Aufgaben weiterzuentwickeln, indem sie<br />

ihre Absichten mit einem Recruiter be -<br />

sprechen und gemeinsam eine Perspek -<br />

tivplanung vor nehmen. So haben auch<br />

Freiberufler, die bislang noch keine Erfahrungen<br />

als Interim Manager erworben<br />

haben, die Möglichkeit, sich gezielt auf diese<br />

anspruchsvolle Auf gabe vorzubereiten.<br />

Networking wird bei der DIS AG<br />

großgeschrieben<br />

Die Standortnähe der einzelnen Niederlassungen<br />

ermöglicht nicht nur guten Kontakt<br />

zu den Kunden, sondern insbesondere<br />

auch zu IT-Freiberuflern. Mit besonderem<br />

Interesse begegnen die Recruiter der DIS<br />

AG Freiberuflern, die sich zusammengeschlossen<br />

haben und Aktionen und Treffen<br />

durchführen. So finden in den freiberufli<br />

chen Hochburgen Hamburg, Düsseldorf<br />

und Köln regelmäßig von IT-Freiberuflern<br />

ins Leben gerufene Stammtische und<br />

Treffen statt, an denen auch die Recruiter<br />

der DIS AG teilnehmen. So trafen sich<br />

beispielsweise beim Kölner Stammtisch 70<br />

IT-ler, die sehr großes Interesse an der DIS<br />

AG gezeigt hatten. Solche Gelegenheiten<br />

bieten Freiberuflern und Recruitern zahlreiche<br />

Anknüpfungspunkte, persönliche Ge -<br />

spräche und neue Kontakte. Im Laufe der<br />

Zeit haben sich daraus viele gute Kontakte<br />

zu IT-Freiberuflern ergeben, die von den<br />

Recruitern der DIS AG erfolgreich in IT-<br />

Projekte vermittelt wurden.<br />

Kontakt<br />

Web: www.dis-ag.com/it<br />

i<br />

7


8<br />

IT-Technologie Konzeption<br />

Mirko Meier<br />

Java oder .NET?<br />

Entscheidungshilfe zu Projektbeginn<br />

Nicht selten sehen sich einzelne Teams zu Projektbeginn vor die schwierige Aufgabe gestellt, sich<br />

für eine Technologie entscheiden zu müssen. Das Hauptkriterium dieser Entscheidung ist häufig<br />

das Vorhandensein von Wissen über eine bestimmte Technologie innerhalb des Teams. Wenn man<br />

als Entscheider beispielsweise zwischen Java und .NET wählen muss, dann stellt sich die Frage,<br />

welche weiteren Kriterien den Projekterfolg wesentlich bestimmen.<br />

Grundsätzlich spielt das vorhandene<br />

Know­how innerhalb der Projektteams<br />

eine große Rolle. Falls eine Technologie<br />

sich als geeigneter erweisen sollte, kann<br />

darüber nachgedacht werden, das Team zu<br />

Projektbeginn mit externen Mitarbeitern,<br />

die mit der gewählten Entwicklungsplattform<br />

vertraut sind, aufzustocken. Die externen<br />

Experten können u. a. als Trainer für die<br />

Mitarbeiter dienen, die zunächst in die neue<br />

Technologie eingeführt und eingearbeitet<br />

werden müssen.<br />

Java­Programme können plattformunabhängig<br />

und mit allen Java­Applikationsservern<br />

eingesetzt werden, hingegen<br />

unterstützt .NET nur die eigene Windows­<br />

Plattform. Zudem verfügt Java über die<br />

größere Community im Internet und ist<br />

weiter verbreitet. Zu vorhandenen und auftretenden<br />

Problemen finden sich wesentlich<br />

häufiger Lösungsansätze und Beispiele.<br />

Allerdings können diese auch in einigen<br />

.NET­Sprachen abgebildet werden. Die<br />

Syntax dieser Sprachen ist Java sehr ähnlich<br />

und eine Umsetzung in .NET häufig einfach.<br />

Jedoch gilt dies nicht für alle .NET­Sprachen<br />

pauschal.<br />

Stark auf den Desktop ausgelegte Applikationen<br />

werden häufig in .NET umgesetzt,<br />

da die Auswahl an UI­Komponenten wesentlich<br />

größer ist. Häufig unterstützen<br />

Assistenten eine leichte Einbindung in die<br />

Applikation und minimieren den zu erstell<br />

enden Quellcode. Zusätzlich bedeutet das<br />

eine Verringerung potentieller Fehlerquellen<br />

durch individuell erstellte Quellcodes.<br />

Dies kann die aufzuwendende Zeit für Tests<br />

erheblich reduzieren.<br />

Kriterium: Hilfesysteme<br />

Microsoft bietet mit der Microsoft­Deve ­<br />

loper­Network­Bibliothek (MSDN Library)<br />

ein umfangreicheres Hilfesystem als Sun<br />

mit Javadoc. Die MSDN Library liefert eine<br />

Vielzahl an Beispielen, die häufig mit samt<br />

Erklärungen und Abbildungen zum Down ­<br />

load bereitgestellt werden. Drittanbietern<br />

von .NET­Komponenten werden Möglichkeiten<br />

angeboten, sich in das Hilfesystem<br />

einzubinden und somit bei einer Suche mit<br />

einbezogen zu werden. Im Gegenzug dazu<br />

bietet Java die größere Community im<br />

Internet. Dies kann sich je nach Arbeitsweise<br />

schnell als Vorteil erweisen.<br />

Kriterium: Frameworks<br />

Für beide Technologien werden umfangreiche<br />

Klassenbibliotheken angeboten. Bei<br />

Frameworks von Drittanbietern ist Java<br />

aber eindeutig der Sieger, denn die Java<br />

Communities sind wesentlich zahlreicher<br />

als für .NET­Frameworks. Häufig werden die<br />

Frameworks, die sich in Java durchgesetzt<br />

haben, nach .NET portiert. Der zeitliche<br />

Vorsprung favorisiert Java im direkten<br />

Vergleich zu .NET. Den Frameworks von<br />

.NET muss zugute gehalten werden, dass<br />

die erste Version eines Frameworks in .NET<br />

häufig weniger Fehler als sein Gegenstück in<br />

Java aufweist. Der Grund dafür ist einfach,<br />

vorhandene Fehler in Java­Frameworks können<br />

bei der Erstellung von .NET­Frameworks,<br />

denen Java­Frameworks als Vorlage dienen,<br />

von vornherein vermieden werden.<br />

Mirko Meier: In erfolgreichen Projekten ist es obligatorisch,<br />

möglichst unterschiedliche Alternativen zu<br />

betrachten. Das gilt als wesentliches Element einer<br />

gewissenhaften Zukunftssicherung, basierend auf der<br />

Erkenntnis, dass die Folgen einer suboptimalen Lö sung<br />

nachhaltig Schäden bewirken können.“<br />

Kriterium: Verteilte Anwendungen<br />

Client/Server­Architekturen sind heutzutage<br />

in aller Munde. Sowohl Java als auch<br />

.NET unterstützen diesen Architekturtyp.<br />

Java bietet den großen Vorteil, nicht an ein<br />

spezielles Serversystem gebunden zu sein,<br />

hingegen unterstützt .NET ausschließlich<br />

den Windows Server aus demselben Haus.<br />

Microsoft ermöglicht mittels .NET und COM<br />

(Component Object Model) Interprozesskommunikation.<br />

COM­fähige Objekte exis ­<br />

tierender DLL’s erfordern keine Neuentwicklung<br />

in .NET.<br />

Fazit<br />

Keine der beiden Technologien ist per se die<br />

richtige Entscheidung. Die Stärke von Java<br />

ist seine Plattformunabhängigkeit, was den<br />

Betrieb auf Servern mit allen verfügbaren<br />

Betriebssystemen ermöglicht. Nutzt man<br />

Betriebssysteme von Microsoft, sollte man<br />

den Einsatz von .NET in Erwägung ziehen.<br />

Aber letztlich ist die Voraussetzung für den<br />

Erfolg eines Projekts, dass die jeweilige<br />

Gewichtung der Einzelkriterien auf der<br />

Grundlage einer sachgerechten Analyse<br />

erfolgt.<br />

Über den Autor<br />

i<br />

Dipl.­Inform. (FH) Mirko Meier studierte<br />

Informatik an der Fachhochschule<br />

Köln und lebt in München. Er ist freiberuflicher<br />

Software­Entwickler und<br />

Software­Architekt. Qualität und Wartbarkeit<br />

sind die Kriterien, an denen er<br />

seine Arbeit messen lassen will. Seine<br />

Arbeit ist lösungsorientiert. Gründliches<br />

Nachdenken, saubere Konzeption<br />

und beherztes Umsetzen prägen sein<br />

Vorgehen.<br />

Kontakt<br />

E­Mail: m.meier@mirkom.de<br />

Web: http://www.mirkom.de


10<br />

Service Recht<br />

Dr. Benno Grunewald<br />

Von der Steuerklärung zur Steuerhinterziehung<br />

Die Erstellung von Steuererklärungen ist alles andere als einfach. Dennoch verzichten viele Selbststän -<br />

dige beim Ausfüllen der Formulare auf die Hilfe eines Steuerberaters. Dies birgt zum einen das Risiko,<br />

unter Um ständen zuviel Steuern zu zahlen, da nicht alle steuersenkenden Möglichkeiten genutzt wer -<br />

den; zum anderen besteht die Gefahr, sich durch unrichtige Angaben dem Verdacht der Steuerhinterziehung<br />

auszusetzen. Allerdings besteht diese Gefahr auch beim Einschalten eines Steuerberaters.<br />

Fall 1: Steuerhinterziehung<br />

wegen falscher Angaben zur<br />

doppelten Haushaltsführung<br />

In diesem Fall ging es darum, dass der<br />

Selbstständige zunächst von seinem Wohnort<br />

aus zu einem Projekt fuhr, das in einer<br />

anderen Stadt stattfand. Nach ca. einem<br />

halben Jahr mietete er am Projektort eine<br />

Wohnung und zog dort hin. Der Steuerberater<br />

des Selbstständigen erklärte aber auch für<br />

den Rest des Jahres und für das folgende<br />

Jahr entsprechende Aufwendungen für<br />

dop pelte Haushaltsführung. Im Rahmen<br />

einer Betriebsprüfung wurde dies dem<br />

Finanz amt bekannt und es leitete das<br />

Steuer strafverfahren ein.<br />

Zwar hatte der Steuerberater die Steuererklärungen<br />

erstellt – dennoch warf man<br />

dem Selbstständigen vor, dass er diese<br />

Steuererklärungen unterschrieben hatte<br />

und somit hätte erkennen müssen, dass<br />

diese Angaben falsch waren.<br />

Exkurs „Steuerhinterziehung“<br />

Was ist Steuerhinterziehung im juristi schem<br />

Verständnis? Gemäß § 370 AO (Abgabe ­<br />

nordnung) setzt Steuerhinterziehung vor ­<br />

aus, dass der Selbstständige gegenüber<br />

dem Finanz amt über steuerlich relevante<br />

Tatsachen falsche, unvollständige oder<br />

überhaupt kei ne Angaben macht und<br />

dadurch weniger oder gar keine Steuern<br />

zahlt. Dieses Handeln oder Unterlassen muss<br />

vorsätzlich geschehen. Vorsatz bedeutet:<br />

Wissen und Wollen. Da dies ein subjektiver<br />

Tatbestand ist, der meist nur schwer zu<br />

beweisen ist, lässt die Rechtsprechung<br />

jedoch auch den bedingten Vorsatz, dolus<br />

eventualis, ausreichen. Die billigende<br />

Inkaufnahme von falschen Angaben, die<br />

regelmäßig deutlich leichter beweisbar ist,<br />

reicht für eine Anklage aus.<br />

Neben der Steuerhinterziehung existiert<br />

die leichtfertige Steuerverkürzung nach<br />

§ 378 AO, die eine Ordnungswidrigkeit<br />

darstellt. Entscheidender Unterschied zur<br />

Steuerhinterziehung – bei der es sich um<br />

eine Straftat handelt – ist der Aspekt des<br />

leichtfertigen Handelns, das kein vorsätzliches<br />

Tun oder Unterlassen, sondern<br />

eine (leichte) Sorgfaltspflichtverletzung<br />

dar stellt. Es liegt auf der Hand, dass<br />

die Übergänge zwischen diesen beiden<br />

Bereichen fließend sind.<br />

Zurück zu Fall 1<br />

Das Finanzamt hatte dem Selbstständigen<br />

eine vorsätzliche Steuerverkürzung vorge ­<br />

worfen. Vor dem Hintergrund der steuerlichen<br />

Auswirkungen, die bei ca. 12.000,00<br />

EUR lagen, schlug das Finanzamt vor, die<br />

Angelegenheit gegen Zahlung eines Buß ­<br />

geldes in Höhe von 9.000,00 EUR einzustellen.<br />

Dies lehnte der Selbstständige ab.<br />

Daraufhin erging ein Strafbefehl durch das<br />

Finanzamt in Höhe von 8.000,00 EUR. Dagegen<br />

erhob der Selbstständige Einspruch,<br />

sodass es zur Hauptverhandlung vor dem<br />

Strafgericht kam. Dort wurde die Angelegenheit<br />

dann gegen Zahlung von 4.500,00<br />

EUR eingestellt.<br />

Fall2: Steuerhinterziehung wegen<br />

geltend gemachter und nicht anerkannter<br />

Betriebsausgaben<br />

In nächsten Fall hatte der Betriebsprüfer<br />

reklamiert, dass der Steuerpflichtige zahlreiche<br />

Bücher zum Thema „Englisch lernen“<br />

als betrieblich bedingte Ausgabe in seiner<br />

Steuererklärung angesetzt hatte. Weiterhin<br />

erkannte der Betriebsprüfer bestimmte Aufwendungen<br />

für eine vom Selbstständigen<br />

wegen eines Projekteinsatzes vorübergehend<br />

gemietete Wohnung nicht an. So<br />

hielt der Betriebsprüfer beispielsweise<br />

drei Leuchten für das vom Selbstständigen<br />

angemietete Appartement von ca. 15 m²<br />

für zu viel. Auch würden die vom Selbstständigen<br />

als Betriebsausgabe gelten ge ­<br />

machten Möbelstücke, ein Sofa, ein Schreibtisch<br />

und ein Schreibtischstuhl, nicht in<br />

das Appartement passen. Außerdem hatte<br />

der Selbstständige sein altes betrieblich<br />

genutztes Auto, das mittlerweile auf 0,­<br />

EUR abgeschrieben war, veräußert und<br />

dabei vergessen, den Erlös als Einnahme<br />

anzugeben.<br />

Aufgrund dieser Tatsachen nahm der Be ­<br />

triebsprüfer Steuerhinterziehung an. Er lei ­<br />

tete seine Informationen an die Steuerfahndung<br />

weiter, die ein entsprechendes<br />

Verfahren eröffnete und weitete den Zeit­<br />

raum der Betriebsprüfung auf die maximal<br />

möglichen zehn Jahre aus, wobei er anfangs<br />

sogar die vom Selbstständigen, der sich<br />

als Freiberufler betrachtete, bislang nicht<br />

gezahlte Gewerbesteuer als hinterzogen<br />

ansah.<br />

Zwar konnte der Selbstständige – der seine<br />

Steuererklärungen selbst angefertigt hatte<br />

– durch anwaltliche Hilfe erreichen, dass<br />

die Ausweitung des Prüfungszeitraums so ­<br />

wie einige Vorwürfe zurückgenommen wurden,<br />

allerdings wollte der Selbstständige<br />

auf jeden Fall ein Strafverfahren vermei den.<br />

Im Zuge der Verhandlung wegen der Steuerhinterziehung<br />

konnte die Einstellung des<br />

Verfahrens durch Zahlung einer Geldbuße<br />

in Höhe von 2.500,00 EUR erreicht werden.<br />

Fall 3: Steuerhinterziehung wegen<br />

nicht erhobener Umsatzsteuer<br />

Der Selbstständige hatte ca. zwei Jahre<br />

über eine schweizer Unternehmensberatung<br />

bei zwei verschiedenen Endkunden in<br />

Deutschland gearbeitet und dabei in seinen<br />

Rechnungen keine Umsatzsteuer ausgewiesen<br />

und daher auch keine Umsatzsteuer ab ­<br />

geführt. Im Rahmen der Betriebsprüfung<br />

wurde dies als Steuerhinterziehung bewertet.<br />

Da das Finanzamt sich der Meinung<br />

des Betriebsprüfers anschloss, musste der<br />

Selbstständige vor dem Finanzgericht gegen<br />

die geänderten Umsatzsteuerbescheide kla ­<br />

gen. Parallel dazu lief nun ein Strafverfahren<br />

vor dem Amtsgericht wegen Steuerhinterziehung<br />

mit Grundlage des gleichen<br />

Sachverhalts.<br />

Diese Problematik kommt bei Selbststän ­<br />

d igen nicht selten vor, denn zunehmend sind<br />

in Deutschland Beratungsunternehmen mit<br />

Sitz im Ausland aktiv. Diese vermitteln<br />

häufig Projekte deutscher Unternehmen und<br />

berücksichtigen in den Rechnungen keine<br />

Um satzsteuer.<br />

Exkurs „Umsatzsteuerpflicht“<br />

Ob eine Leistung umsatzsteuerpflichtig ist,<br />

wird in den §§ 3a und 3 b UStG (Umsatzsteuergesetz)<br />

geregelt. In § 1 UStG heißt<br />

es dazu: „Der Umsatzsteuer unterliegen die<br />

Lieferungen und sonstigen Leistungen, die<br />

ein Unternehmer im Inland gegen Entgelt im


Rahmen seines Unternehmens ausführt.“<br />

Dieses stellt den Grundsatz dar, dass Tätigkeiten<br />

im Inland umsatzsteuerpflichtig<br />

sind.<br />

§ 3a Abs. 3 UStG regelt dazu ergänzend:<br />

„Ist der Empfänger einer in Absatz 4 bezeichneten<br />

sonstigen Leistung ein Un ternehmer,<br />

so wird die Leistung abweichend<br />

von Absatz 1 dort ausgeführt, wo der<br />

Empfänger sein Unternehmen betreibt.“<br />

Somit kann also eine im Inland erbrachte<br />

Leistung dann umsatzsteuerfrei sein, wenn<br />

der Empfänger der Leistung seinen Sitz im<br />

Ausland hat.<br />

Die Frage, was eine sonstige Leistung ist,<br />

beantwortet § 3a Abs. 4 Nr. 3 UStG: „Sonstige<br />

Leistungen im Sinne des Absatzes 3 sind<br />

die sonstigen Leistungen aus der Tätigkeit<br />

als Ingenieur sowie ähnliche Leistungen<br />

anderer Unternehmer, insbesondere die<br />

rechtliche, wirtschaftliche und technische<br />

Beratung“.<br />

Somit sind drei Voraussetzungen für eine<br />

umsatzsteuerfreie Rechnung notwendig:<br />

1. Die Leistung muss für ein Unternehmen<br />

im Ausland erbracht werden.<br />

2. Es muss sich um ein „echtes“ Unternehmen<br />

handeln (keine Briefkastenfirma).<br />

3. Die erbrachte Leistung muss inge nieurähnlich<br />

bzw. im Bereich der B e ratung<br />

liegen.<br />

Es kommt in diesem Zusammenhang ins ­<br />

besondere auf die vertraglichen Vereinbarungen<br />

an, für wen die Leistung erbracht<br />

wird und um welche Art von Leistungen es<br />

sich dabei handelt.<br />

Zurück zu Fall 3<br />

Der oben beschriebene Fall ist noch nicht<br />

abgeschlossen, aber verdeutlicht die Bri ­<br />

sanz des Themas. Hinzu kommt, dass die<br />

Beweislast für die genannten Vorausset ­<br />

z ungen beim Selbstständigen liegt. Da zu<br />

dem ein Auslandsbezug vorliegt, ist in<br />

dies em Zusammenhang auch die Mitwirkungs<br />

pflicht des Selbstständigen an der<br />

Aufklärung der relevanten Tatsachen noch<br />

höher als bei inländischen steuerlich relevanten<br />

Vorgängen.<br />

Fazit<br />

Der Schritt von der Steuererklärung zur<br />

Steuerhinterziehung ist erheblich kleiner<br />

als oft angenommen wird. Auch die Beauftragung<br />

eines Steuerberaters schützt Selbstständige<br />

nur bedingt davor. Zwar besteht<br />

nicht die Pflicht, die vom Steuerberater<br />

angefertigte Steuererklärung im Detail zu<br />

prüfen, „blind“ zu unterschreiben empfiehlt<br />

sich aber auch nicht, zumal der<br />

Selbstständige für die rein steuerlichen Folgen<br />

ohnehin stets selbst einstehen muss.<br />

Um steuerstrafrechtliche Folgen einer fal ­<br />

schen oder unvollständigen Steuerer klä ­<br />

rung zu vermeiden, sollte der Selbstständige<br />

vor Abgabe der Steuererklärung<br />

die wesentlichen Angaben prüfen und den<br />

Steuerberater auf eventuelle Unstimmigkeiten<br />

ansprechen bzw. diesen bitten, die<br />

Risiken möglicher kritischer Angaben einzuschätzen.<br />

In jedem Fall sollte der Selbstständige die<br />

Hilfe eines Fachanwalts möglichst frühzeitig<br />

in Anspruch nehmen, denn alle Angaben<br />

des Steuerpflichtigen können in einem<br />

Steuerstrafverfahren gegen ihn verwandt<br />

Wir wünschen unseren<br />

Kunden und Entwicklungspartnern<br />

ein gesundes und erfolgreiches<br />

neues Jahr!<br />

Ihr epos Team<br />

Service Recht 11<br />

Rechtsanwalt Dr. Benno Grunewald: „Neben der<br />

Steuerhinterziehung existiert die leichtfertige Steuerverkürzung<br />

nach § 378 AO, die eine Ordnungswidrigkeit<br />

darstellt.“<br />

werden, sodass diese vor Abgabe der Steuererklärung<br />

unbedingt einer rechtlichen<br />

Prüfung bedürfen.<br />

Eine Anmerkung zum Schluss: In dubio<br />

pro reo, im Zweifel für den Angeklagten,<br />

bedeutet nicht, dass Zweifel an der Schuld<br />

des Selbstständigen quasi automatisch zu<br />

einem Freispruch führen, sondern nur, dass<br />

das Gericht von der Schuld überzeugt sein<br />

muss. Gerade diese Überzeugung gilt es<br />

also zu vermeiden, wozu anwaltliche Hilfe<br />

unabding bar ist.<br />

Über den Autor<br />

i<br />

Dr. jur. Benno Grunewald ist Rechtsanwalt,<br />

Fachanwalt für Steuerrecht und<br />

Mediator (DAA) in Bremen. Er berät<br />

ganz überwiegend IT­Selbständige in<br />

den Bereichen Gewerbesteuer, Frei­<br />

beruflichkeit, Scheinselbständigkeit,<br />

Rentenversicherungspflicht, Wettbe­<br />

werbsverbote und allgemeinen Ver­<br />

tragsangelegenheiten. Dr. Grunewald<br />

ist außerdem Justitiar des Berufsver­<br />

bands Selbständige in der Informatik<br />

(BVSI) e.V. (www.bvsi.de).<br />

Weitere Tätigkeitsbereiche sind das<br />

Markenrecht und die Mediation.<br />

Kontakt<br />

Web: www.dr­grunewald.de<br />

E­Mail: rechtsanwalt@dr­grunewald.de


12<br />

IT-Technologie Automotive<br />

Andreas Leifels<br />

Standardisierung in der Automobilindustrie<br />

Media Oriented Systems Transport (MOST) für Infotainmentsysteme<br />

In den letzten Jahren wurden zunehmend Multimedia- und Telematik-Funktionen in Autos integriert.<br />

Das klassische Autoradio wurde ersetzt durch Komponenten wie Tuner, Navigationssystem,<br />

Audioverstärker und CD-Spieler. Diese Komponenten wurden in die Bedienfunktionen des<br />

Autos integriert. Die Vernetzung dieser Funktionen erforderte die Entwicklung eines für<br />

Infotainmentsysteme geeigneten Kommunikationssystems: Media Oriented Systems Transport<br />

oder kurz: MOST.<br />

Im Laufe der Zeit haben die Automobilher -<br />

stel ler neue Funktionen wie Navigationssys -<br />

teme, Videospieler und Spracheingabegerä<br />

te entwickelt. Dabei sind auch vollständig<br />

neue Anforderungen an die Vernetzung<br />

die ser Komponenten entstanden. Es ist bei -<br />

spielsweise notwendig, synchrone Audiodaten<br />

mit hoher Bandbreite vom CD-<br />

Spieler zum Audioverstärker zu übertragen<br />

oder der CD-Spieler muss für eine Verkehrsdurchsage<br />

unterbrochen werden können.<br />

Das MOST-System ist meistens eine<br />

Ringtopologie, innerhalb der Streaming-<br />

und Paketdaten sowie Kontrollinformationen<br />

der Infotainment-Geräte standardisiert<br />

über tragen werden.<br />

Mittlerweile wird das MOST-System in vielen<br />

verschiedenen Infotainmentsystemen<br />

etlicher Automobilhersteller eingesetzt. Es<br />

besteht aus den Network Services, die die<br />

Schichten 3 bis 7 des OSI-Modells abbilden,<br />

und setzt auf dem Network Interface Controller<br />

(NIC) auf. Die Network Services laufen<br />

auf dem Externen Host Controller (EHC) und<br />

kommunizieren mit dem NIC oder einem<br />

kompatiblen Controller. In Hinsicht auf<br />

An wendungen bietet das MOST-Subsystem<br />

große Kompabilität; Ap pli kationen können<br />

leicht auf eine neue Architektur portiert<br />

werden.<br />

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Darstellung eines Gerätes nach MOST-Standard im OSI-<br />

Schichtenmodell<br />

Für jede neue Hardware-Plattform muss der<br />

Zugriff auf den gewählten NIC neu implementiert<br />

werden. Diese Implementierung<br />

umfasst z. B. I2C-Treiber oder Media Local<br />

Bus (MLB)-Treiber zur Kommunikation mit<br />

dem NIC sowie spezifische Callback-Funktionen<br />

der Network Services.<br />

Ferner sind Prozeduren für das Starten<br />

und Stoppen des Netzwerkzugriffs bereitzustellen,<br />

die mit projektspezifischen Modulen<br />

wie dem Powermaster interagieren.<br />

Der Powermaster ist eine Funktion im Ring,<br />

die die Stromversorgung kontrolliert sowie<br />

den MOST-Netzwerkzugriff koordiniert. Da -<br />

her ist die Implementierung des MOST-<br />

Systems auf einer neuen Plattform in einigen<br />

Bereichen mit hohem Aufwand verbunden.<br />

Indem das Laden und Entladen der Treiber<br />

vom EHC zum NIC, das Initialisieren und<br />

Deinitialisieren der Net Services sowie das<br />

An- und Abschalten des NIC durch Abstraktion<br />

eines sog. MOST-Treibers gekapselt<br />

werden, entsteht beim Anpassen der administrativen<br />

Prozesse kein zusätzlicher<br />

Auf wand. Administrative Prozesse wie auch<br />

Powermaster verwenden dann nämlich unabhängig<br />

vom Netzwerkcontroller dieselbe<br />

Schnittstelle.<br />

Am Beispiel des administrativen Prozesses<br />

Startup soll der Vorteil dieser Lösung<br />

aufgezeigt werden. Die Initialisierung der<br />

Network Services und das Aufnehmen der<br />

Kommunikation mit dem NIC werden als<br />

Einheit betrachtet. Dem administrativen<br />

Prozess zum Einschalten des MOST-Netzwerkszugriffs<br />

stellt sich diese Einheit als<br />

Aktivierung des MOST-Treibers dar. Das Ak -<br />

tivierungskommando der Netzwerk-Zugriffs -<br />

schicht stellt sich als ein Ereignis im<br />

Zustandsautomaten dar, der diese Schnittstelle<br />

beschreibt. Die administrativen<br />

Prozesse eines Projekts können fast ohne<br />

jeglichen Aufwand auf die neue Hard -<br />

warearchitektur eines anderen Projekts<br />

portiert werden. Hinter dem Aktivierungskommando<br />

des MOST-Treibers können sich<br />

z. B. das Laden des MLB-Treibers, die Initialisierung<br />

der Network Services und die<br />

Attach-Prozedur des NIC für ein MOST-Gerät<br />

verbergen.<br />

Mit dieser Lösung bleibt die durch Tests<br />

ermittelte serienreife Stabilität des<br />

Powermasters und der administrativen Pro -<br />

zesse Startup und Shutdown sowie der<br />

Network Services nach der Portierung auf<br />

ein neues System erhalten. Lediglich ein<br />

erneuter Integrationstest ist dann noch<br />

notwendig, während erneute Tests der Komponenten<br />

Powermaster und Network Services<br />

entfallen können.<br />

Durch die Standardisierung werden also<br />

Entwicklungs- und Testaufwand weitestgehend<br />

minimiert.<br />

Dipl.-Inf. Andreas Leifels: „Mittlerweile wird das MOST-<br />

System in vielen verschiedenen Infotainmentsystemen<br />

etlicher Automobilhersteller eingesetzt.“<br />

i<br />

Über den Autor<br />

Andreas Leifels ist Diplom­Informatiker<br />

und seit mehr als zehn Jahren als<br />

IT­Freiberufler im Bereich Embedded<br />

Systems tätig. Seine Schwerpunkte<br />

sind Netzwerkprotokolle und Echtzeitsysteme.<br />

Er verfügt über einige Jahre<br />

Erfahrung in Entwicklung und Einsatz<br />

von CAN­ und MOST­Bussystemen in<br />

der Automobilindustrie.<br />

Kontakt<br />

E­Mail:<br />

Andreas.Leifels@Leifels­Informatik.de<br />

Web:<br />

www.Leifels­Informatik.de


Marc Desnizza<br />

Mut zum Marketing mit Persönlichkeit!<br />

Wie bleibe ich wettbewerbsfähig? So lautet die zentrale Frage, der sich Unternehmen wie<br />

Freiberufler immer wieder stellen. Bei der Beschaffung von externen Ressourcen kommt der<br />

Automatisierung von Prozessabläufen bei vielen Projektvermittlern und bei Einkäufern eine<br />

zentrale Rolle zu. Was können IT-Freiberufler tun, um nicht Opfer automatisierter Recruiting-<br />

Prozesse zu werden?<br />

Die eigentlichen Nachfrager, nämlich die<br />

Projektleiter der Kunden, konnten aus<br />

nachvollziehbaren Gründen diesem Trend<br />

wenig Gutes abgewinnen. Einkaufsgesteuerte<br />

Maßnahmen sollten ein besseres<br />

Matching und somit einen größeren Nut -<br />

zen bringen und darüber hinaus die<br />

Abhängigkeit von einzelnen Ressourcen<br />

minimieren. Doch der Projektalltag sah<br />

und sieht anders aus. Der Grund für diese<br />

Diskrepanz liegt in der Bedeutung, die<br />

externe Mitarbeiter als Team-Mitglieder<br />

haben oder genauer: in den persönlichen<br />

Beziehungen, die zwangsläufig zwischen<br />

internen und externen Mitarbeitern entstehen.<br />

Die effiziente Ausnutzung des Pro -<br />

jektbudgets für externe Mitarbeiter ge lingt<br />

dann, wenn passgenau besetzt und vertrauensvoll<br />

zusammengearbeitet werden<br />

kann. Nicht umsonst sind Projektleiter<br />

an langfristigen Beschäftigungsverhältnissen<br />

mit Externen interessiert. Ein Konzerneinkauf<br />

vermag aber wegen seiner<br />

anonymen Betrachtungsweise von außen<br />

die persönliche und die monetäre Kompo -<br />

n ente nicht in Einklang zu bringen.<br />

Welche Chancen gibt es also, dem Anonymisierungstrend<br />

zu entrinnen? Was för -<br />

dert die Einsatzmöglichkeiten von Freiberuflern,<br />

wenn die bereitgestellten Mittel<br />

für neue Projekte geringer ausfallen<br />

werden?<br />

Eine vertrauensvolle Beziehung setzt sich<br />

aus mehreren Faktoren zusammen. Der<br />

wichtigste ist die Verlässlichkeit unter den<br />

Geschäftspartnern. Dazu gehören u. a.<br />

Berechenbarkeit, Leistungsbereitschaft,<br />

Kon tinuität, Kommunikation, Verbindlichkeit<br />

und das Interesse an nachhaltigen<br />

Beziehungen. Jeder Freiberufler sollte sich<br />

seine Geschäftspartner „kontrolliert“ aussuchen<br />

und sich als unverwechselbare<br />

Persönlich keit einbringen, um eine aussichtsreiche<br />

Position in einem wirtschaftlich<br />

ange spannten Umfeld zu erlangen.<br />

Wer meint, um Projektvermittler auf sich<br />

aufmerksam zu machen, sei es ausreichend,<br />

Erfahrungen und Qualifikationen anhand<br />

von vieldeutigen Stichwörtern und vorgefertigten<br />

Textbausteinen in Datenbanken<br />

einzugeben, irrt! Gerade die eigene<br />

Darstellung in einem eigenständig angefertigten<br />

persönlichen Profil hinterlässt<br />

einen individuellen Eindruck und macht<br />

den einzelnen Freiberufler unverwechselbar.<br />

Dadurch hebt er sich deutlich von seinen<br />

Mitbewerbern ab und wird für Vermittler<br />

erst wahrnehmbar. Merke: Unklare Angaben<br />

in Profilen verspielen Vertrauen!<br />

Zudem ist es für Freiberufler wichtig,<br />

dass sie ihre Fähigkeiten souverän selbst<br />

einschätzen und dies mit Blick auf die<br />

angebotene Position tun. Damit spielt er<br />

den Ball, den ihm die Vermittler durch die<br />

in der Projektbeschreibung genannten Anforderungen<br />

zuwerfen, gekonnt zurück. Dabei<br />

sollte er Projektvermittlern den Nutzen,<br />

den er für das angebotene Projekt haben<br />

könnte, unmissverständlich darlegen.<br />

Selbstverständlich bestimmt die Preispolitik<br />

erheblich die Nachhaltigkeit von Geschäftsbeziehungen.<br />

Es ist niemandem<br />

vorzuwerfen, bei steigender Nachfrage<br />

den Preis für die eigene Leistung zu erhö -<br />

hen. Man kann durch eine starke Verhandlungsposition<br />

kurzfristig einen optimalen<br />

Preis erzielen – doch was passiert, wenn<br />

aus der starken Position eine schwache<br />

Position wird? Dann müssen Freiberufler,<br />

die eine offensive Preispolitik verfolgen,<br />

den Vorteil ebenso auf der Kunden- und<br />

Vermittlerseite gelten lassen. Je weniger<br />

die Honorarforderung schwanken, desto<br />

positiver wirkt sich dies auf eine langfristige<br />

Geschäftsbeziehung aus. Maßvolles Vorgehen<br />

schließt Preissteigerungen nicht aus.<br />

Zu guter Letzt braucht eine vertrauens -<br />

volle Beziehung regelmäßige Pflege. Freiberufler<br />

sollten einen durchgängigen Kon -<br />

takt zu ihren Kunden und Vermittlern<br />

hal ten. Auch dann, wenn gerade keine<br />

Zusammenarbeit stattfindet. Durch einen<br />

häufigen Austausch von Informationen<br />

erhalten Freiberufler und Vermittler ein<br />

gutes Bild von der jeweiligen Entwicklung<br />

des anderen. Merke: Wer seine Kontakte<br />

nicht pflegt, geht in der Masse unter!<br />

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

werden im kommenden Jahr nicht die sein,<br />

wie sie es zu Beginn des Jahres 2008 waren.<br />

Doch en gagierte Freiberufler, die aus der<br />

anonymen Masse herausragen, werden auch<br />

weiterhin interessante Projekte finden –<br />

auch ohne Vorlage von noch mehr Zertifikaten<br />

oder unübersichtlichen Skill-Listen,<br />

sondern durch ihre unverwechselbare persönliche<br />

Präsenz.<br />

IT-Business i2b Intelligence to Business GmbH 13<br />

i2b-Geschäftsführer Marc Desnizza: „Vertrauensvolle Beziehungen<br />

sichern Freiberufler in schwierigen Zei ten ab!“<br />

Über den Autor<br />

i<br />

i2b – Intelligence to Business GmbH<br />

berät Unternehmen bei der Weiter ent ­<br />

wicklung ihrer IT­Systeme. Der Bran ­<br />

chenschwerpunkt liegt bei Finanzdienstleistungen,<br />

Telekommunikation<br />

und der Industrie. i2b verfügt über<br />

ein vertieftes Branchen und Prozess­<br />

Know­how. Auf der Grundlage einer<br />

genauen Bedarfsanalyse erstellt i2b<br />

konkrete Angebote, Konzepte und<br />

unterstützt mit Experten. Die Beratung<br />

erfolgt in der Regel durch Top­Consultants,<br />

die sowohl über profunde<br />

fachliche Erfahrungen verfügen als<br />

auch die wichtigen methodischen und<br />

sozialen Kompetenzen einbringen. Die<br />

i2b Key Account Manager übernehmen<br />

auch während der Projektlaufzeit Ver ­<br />

antwortung für regelmäßige Betreu ­<br />

ung und sichern somit einen erfolgreichen<br />

Projektverlauf.<br />

Kontakt<br />

E­Mail: info@i­to­b.de<br />

Web: www.i­to­b.de


14<br />

IT-Business Industrialsierung<br />

Jörg Lott<br />

Administrierst du noch oder bist du<br />

schon Spezialist?<br />

Kostendruck, unflexible Service-Strukturen, mangelnder Wertschöpfungsbeitrag sowie komplexe<br />

und kaum mehr beherrschbare Infrastrukturen. Das ist das Bild heutiger IT-Landschaften. Gibt es<br />

Möglichkeiten, diesem Dilemma zu entkommen?<br />

Grundsätzlich ist die gegenwärtige IT­<br />

Landschaft zu teuer und trägt zu wenig<br />

zur Wertschöpfungskette des Unternehmens<br />

bei. Immer wieder wird IT als<br />

Unternehmensmotor in der Fachpresse be ­<br />

zeichnet. Schaut man aber hinter die<br />

Kulissen, dann stellt man fest, dass viele<br />

Prozesse manuell gestartet werden müssen<br />

oder Geschäftsprozesse nicht komplett in<br />

die IT implementiert wurden. Die Gründe<br />

dafür sind vielfältig; seien es Budget­<br />

Engpässe, mangelndes Know­how oder<br />

einfach unverstandene Business Cases.<br />

Aber! Es gibt Unternehmen mit gut<br />

funktionierender IT. In solchen Fällen ist<br />

sie dann tatsächlich ein Motor des Unternehmens.<br />

IT kann dann durch gezieltes<br />

Bereitstellen aller notwendigen Infor ­<br />

mationen dafür sorgen, dass Unterneh ­<br />

men ihre Geschäftsprozesse optimal ausrichten<br />

und Entscheidungen zukunfts­ und<br />

erfolgsorientiert treffen können. Prozesse<br />

können durch einfaches Kopieren quasi<br />

Plug­n­Play auf neue Niederlassungen oder<br />

Geschäftsbereiche übertragen werden.<br />

Durch diese Art der Verbreitung von ein ­<br />

heitlichen Prozessen im gesamten Unternehmen,<br />

sind diese dann sofort einsatzfähig.<br />

Der unternehmerische Erfolg ist dadurch<br />

ohne Verzögerungen sichergestellt.<br />

Was macht diesen Unterschied<br />

aus?<br />

Man hat verstanden, Unternehmen selbst<br />

in Prozessgruppen zu unterteilen und die ­<br />

se zu standardisieren. Aus den standardisierten<br />

Prozessen lassen sich not wendige<br />

IT­Services ableiten, die dann die in ­<br />

terne IT­Abteilung bereitstellen soll. Doch<br />

das ist teuer. IT­Services im eigenen Haus<br />

zu betreiben, lässt die Kosten oftmals nach<br />

oben schnellen.<br />

Lange Zeit erhoffte man sich durch Outsourcing<br />

erhebliche Einsparungen. Aber<br />

man ist das Thema nicht konsequent genug<br />

angegangen, wodurch sich Einsparungen<br />

im Rahmen hielten. Neue Technologien wie<br />

die Virtualisierungstechnologien brachten<br />

auch nur mäßigen Erfolg. Ihre oft ver sprochenen<br />

Einsparungspotentiale erwiesen<br />

sich bei genauer Betrachtung der Infrastruktur<br />

als Fiktion. Man erkannte, dass<br />

eben ein Server doch nur ein Server ist,<br />

egal ob dediziert oder virtualisiert. Denn<br />

für alle Server müssen stets die gleichen<br />

administrativen Leistungen erbracht sowie<br />

Lizenzen beschafft und Security­Anforderungen<br />

umgesetzt werden. Auch wenn<br />

hier in vielen Bereichen Einsparungen<br />

mög lich wären, wurde das Potenzial nicht<br />

vollständig ausgenutzt.<br />

Problemlöser IT­Industrialisierung<br />

IT­Industrialisierung ist eine Möglichkeit,<br />

Kosten zu senken und mehr Flexibilität ins<br />

Geschäft zu bringen. Industrialisierung<br />

steht für Standardisierung und Automatisierung<br />

von Verfahren und Prozessen.<br />

Sowie in den 80er­Jahren die Automobilbranche<br />

durch starken Wettbewerb aus<br />

Fernost und damit von einem unerwarteten<br />

Jörg Lott: Auf in die neue IT-Welt und raus aus dem Mief!<br />

Kostendruck überrumpelt wurde, finden wir<br />

heute eine analoge Situation im IT­Bereich<br />

vor. IT­Industrialisierung zeichnet sich aus<br />

durch:<br />

• Standardisierung und Automatisierung:<br />

Dazu dienen Frameworks wie ITIL, die<br />

bereits in vielen IT­Abteilungen oder Out ­<br />

sourcing­Unternehmen eingesetzt werden.<br />

• Modularisierung: Ziel ist es, auf Standardprodukten<br />

basierende Inidvi dual­<br />

Lösungen bereitzustellen. Service orien ­<br />

ted Architecture (SOA) bilden Geschäftsprozesse<br />

in der IT durch modular zusammengestellte<br />

standardisierte IT­Bausteine<br />

ab.<br />

• Kontinuierliche Verbesserung: Serviceprozesse<br />

und bereitgestellte Leistungen<br />

werden mittels Service Level Agreements<br />

(SLAs) abgestimmt. Deren Einhaltung<br />

wird kontinuierlich gemessen. Werden die<br />

SLAs nicht erreicht, wird das System mit<br />

der Zielsetzung analysiert, die Ursache<br />

dafür dauerhaft zu eliminieren, so dass<br />

zukünftige SLA­Verletzungen nicht mehr<br />

vorkommen.<br />

• Konzentration auf Kernkompetenzen:<br />

Ver ringerung der Fertigungstiefe und<br />

damit Konzentration auf Teilbereiche der<br />

IT­Servicebereitstellung.<br />

Das wiederum bedeutet erstmalig einen<br />

Rückschritt vom Full­Service­Provider hin<br />

zum Bauskastenanbieter.<br />

IT­Industrialisierung ist eine<br />

logische Weiterentwicklung<br />

Man beginnt nun, die großen, unüberschaubaren<br />

IT­Systeme in einzelne überschaubare<br />

Bestandteile zu zerlegen und<br />

überlegt sich, wer diese Bestandteile am<br />

besten und vor allem mit niedrigeren Kosten<br />

betreiben kann. Zudem bringt eben jedes<br />

Einzelsystem eine Menge von notwendig<br />

zu betrachtenden Randelementen mit sich,<br />

die den Administrator mehr oder weniger in<br />

Anspruch nehmen wird. Betrachten wir ein<br />

normales Mail­System, dann fallen uns heute<br />

schlagartig Viren und Spam ein, welches<br />

ein solches System automatisch ausfiltern<br />

sollte. Aber auch Aufbewahrungsfristen


und andere gesetzliche Auflagen, die ebenfalls<br />

in Compliance­Richtlinien beachtet<br />

und umgesetzt werden müssen. Ein IT­<br />

Dienstleister, der die gesamte IT­Palette<br />

anbieten möchte und sich dann um diese<br />

Themen kümmern soll, könnte damit heil ­<br />

los überfordert sein.<br />

Deswegen werden einzelne IT­Bausteine<br />

an Service­Provider ausgelagert, die sich<br />

auf ein Kerngebiet spezialisiert haben.<br />

Produkte wie Hosted Exchange, Hosted<br />

Sharepoint oder aber auch Hosted CRM/<br />

ERP beispielsweise sind klassische Produkte<br />

aus dem Application­Service­Providing­<br />

Bereich, die sich zur IT­Industrialisierung<br />

hervorragend heranziehen lassen. IT­In ­<br />

dustrialisierung ist eine logische Weiterentwicklung<br />

aller bisherigen Hypes.<br />

Interessant wird es, wenn ein IT­Dienst ­<br />

leister beginnt, seine IT selbst outzusourcen.<br />

Stellte er im klassischen Sinne alle<br />

IT­Bausteine für seinen Kunden in der<br />

Vergangenheit selbst zur Verfügung, so<br />

wird er zukünftig die IT­Leistungen, die er<br />

selbst zu teuer produzieren würde, extern –<br />

also von einem anderen IT­Dienstleister –<br />

einkaufen. Dieser hat sich im Normalfall auf<br />

ein Kerngebiet spezialisiert und bietet somit<br />

ausschließlich einen IT­Baustein, dann aber<br />

mit allen Facetten, einsatzbereit an.<br />

So könnte z. B. ein IT­Service­Dienstleister<br />

lediglich die Server­Infrastruktur betreiben.<br />

Er kümmert sich hierbei um das<br />

Patch­Management der Maschinen, um das<br />

Betriebssystem des Servers und um die<br />

Bereitstellung aller notwendigen Servicearbeiten<br />

rund um den Server. Er würde<br />

dann den Serverbetrieb bis Oberkante<br />

Be triebssystem übernehmen. Der Kunde<br />

installiert hierauf seine Applikationen und<br />

betreibt diese selbst, oder ein weiterer<br />

IT­Dienstleister installiert seine Applikation,<br />

die er für andere Kunden betreibt und<br />

an diese als Service weiterverkauft.<br />

Die IT­Abteilung selbst wird nun weniger<br />

eine IT­Abteilung im klassischen Sinne<br />

sein, sondern ein Service­Provider, der dem<br />

Unternehmen die notwendigen IT­Bausteine<br />

als Service zur Verfügung stellt.<br />

Wie Strom aus der Steckdose soll IT die<br />

Geschäftsprozesse des Unternehmens be ­<br />

reit stellen. Dabei ist es vollkommen unerheblich,<br />

wie die IT­Abteilung die notwendigen<br />

IT­Leistungen für die Services<br />

erbringt. Der IT­Leiter von gestern ist passé.<br />

Seine Rolle wandelt sich zum Chief Sourcing<br />

Officer (CSO).<br />

Aber es gibt auch noch Punkte, die in diesen<br />

Konstrukten nicht oder nur mangelhaft<br />

berücksichtigt wurden. Zum einen kümmert<br />

sich jeder der Dienstleister um seine Infrastruktur<br />

und seine Service­Erbringung.<br />

Daraus resultiert eine Vielzahl von notwendigen<br />

Schnittstellen, wenn man die<br />

einzelnen Services zu einem Gesamtkon ­<br />

strukt zusammenbauen will. Erfahrungs ­<br />

gemäß ist gerade die Schnittstellenproblematik<br />

ein Thema, welches in der IT<br />

oftmals nicht sauber gelöst wird. Daher ist<br />

für die Erbringung von Geschäftsprozessen<br />

hierauf ein besonderes Augenmerk zu<br />

legen, insbesondere dann, wenn mehrere<br />

Dienstleister an der Bereitstellung eines<br />

Geschäftsprozesses beteiligt sind. Damit<br />

einhergeht, dass es kein übergreifendes<br />

Servicekonzept zwischen den einzelnen<br />

Dienstleistern geben wird. Das birgt die<br />

Gefahr, dass im Servicefall der Fehler<br />

zwischen den serviceleistenden Einheiten<br />

hin und her geschoben werden kann und<br />

nicht gelöst wird.<br />

Der Klassiker:<br />

Ein anderer war schuld!<br />

Aber Industrialisierung birgt auch eine<br />

IT-Business Industrialsierung 15<br />

bittere Pille in sich: Administratoren­Gehälter<br />

werden einem steten Preisverfall<br />

unterliegen. Vorbei sind die Zeiten, in denen<br />

man high­skilled­Admins für alle Fälle<br />

brauchte. Man braucht Spezialisten. Administratoren<br />

werden in einer Welt, in der<br />

IT­Leistungen wie Autos vom Band rollen,<br />

mehr zu Fließbandarbeitern mutieren.<br />

Stan dardservices wie klassische rot/grün­<br />

Überwachung beispielsweise könnten immer<br />

mehr aus Billiglohnländern kommen. Aber<br />

man braucht auch Integratoren. Also: Raus<br />

aus dem Mief! Auf in die neue IT­Welt!<br />

Über den Autor<br />

i<br />

Jörg Lott studierte Informatik an<br />

der FH Worms und lernte den IT­<br />

Bereich von der Pike auf kennen. Er<br />

bekleidete viele leitende Positionen<br />

in unterschiedlichen Unternehmen.<br />

Sein fachlicher Schwerpunkt liegt im<br />

Bereich IT­Infrastruktur. Heute arbeitet<br />

er als Freelancer in den Bereichen<br />

IT­Management, IT­Projektmanagement<br />

und IT­Infrastruktur.<br />

Kontakt<br />

E­Mail: resoom@sun­magic.de<br />

Web: www.joerg­lott.de<br />

Das Team der<br />

U.N.P.- Software GmbH<br />

bedankt sich bei<br />

seinen Kunden, Geschäftspartnern,<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

für die gute Zusammenarbeit<br />

und wünscht allen<br />

ein gesundes und erfolgreiches<br />

Jahr <strong>2009</strong>!


16<br />

Marktanalyse Prognose<br />

Der Projektmarkt <strong>2009</strong><br />

Die <strong>Resoom</strong>-Redaktion fragte IT-Freiberufler und IT-Projektvermittler im Dezember 2008 nach ihren<br />

Erwartungen, Plänen und Strategien, um weiterhin erfolgreich auf dem IT-Projektmarkt aktiv zu sein.<br />

Welche Strategien haben erfolgreiche Unternehmen und IT-Freiberufler parat?<br />

Die Ausgangssituation<br />

Nicht zu bezweifeln ist, dass die wirtschaftliche<br />

Situation in allen Ländern<br />

herbe Rückschläge erlitten hat. Doch sind<br />

die Auswirkungen weder für Branchen<br />

und Unternehmen noch für Freiberufler<br />

einheitlich. Es ist sinnvoll, Unterschiede<br />

zu machen und Bilanzen und Prognosen<br />

nicht fraglos als schlecht oder gar als ka ­<br />

tastrophal hinzustellen. Mit einer flächendeckend<br />

verordneten depressiven Schonhaltung<br />

ist niemandem geholfen. Wie be ­<br />

urteilen Projektvermittler und IT­Freiberufler<br />

die gegenwärtige Situation?<br />

Frank Schabel von der Hays AG beschreibt<br />

den Ausgangspunkt für den Projektmarkt<br />

<strong>2009</strong> folgendermaßen: „Sicher werden<br />

gerade im Bankenbereich Projekte verschoben<br />

oder in Tranchen zerlegt werden.<br />

Und auch andere Branchen werden eher<br />

vorsichtiger agieren. Auf der anderen, der<br />

strukturellen Seite bietet der Einsatz von<br />

IT­Freiberuflern den Unternehmen eine<br />

hohe Flexibilität. Hier sind wir noch lange<br />

nicht am oberen Ende angelangt. Und da<br />

Freiberufler ihr Know­how sehr punktgenau<br />

einbringen, ist nicht mit einem Einbruch zu<br />

rechnen.“<br />

Frank Schabel, Head of Marketing der Hays AG<br />

Ähnlich differenziert André Dathe von der<br />

GFT Resource Management GmbH die aktuelle<br />

Situation: „Wir sind der Überzeugung,<br />

dass die Auswirkungen der Finanzkrise auf<br />

den deutschen IT­Projektmarkt nicht so<br />

gravierend sein werden, wie es in der Krise<br />

2001/2002 der Fall war. Seinerzeit wurden<br />

lediglich IT­Projekte realisiert, die für die<br />

Aufrechterhaltung des Betriebes unbedingt<br />

notwendig waren. Dies wird in den nächs ­<br />

ten Jahren sicherlich nicht der Fall sein.<br />

Aufgrund der Finanzkrise existiert derzeit<br />

ein erhöhtes Kostenbewusstsein, was sich<br />

natürlich auch auf den Projektmarkt aller<br />

Branchen auswirkt. Somit verändert sich<br />

auch die Bereitschaft, externe IT­Spezialisten<br />

in Projekten einzusetzen. Auf hochqualifizierte<br />

IT­Spezialisten können die<br />

Unternehmen jedoch auch in Krisenzeiten<br />

nicht verzichten.“<br />

André Dathe,Teamleader bei der GFT Resource Management<br />

GmbH<br />

Beide Branchenkenner heben hervor, dass<br />

Spezialisten weiterhin gut aufgestellt sind,<br />

vorausgesetzt sie verfügen über nachgefragte<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten und<br />

sind bereit, sich fachlich stärker zu spezialisieren.<br />

Die gesteigerte fachliche Ausrichtung<br />

stellt zunächst einen mehr oder we ­<br />

niger erhöhten Aufwand dar, der sich aber<br />

auf längere Sicht positiv verbuchen lassen<br />

wird. Bernhard Behr von der Prometheus<br />

GmbH sieht zudem die Möglichkeit, dass<br />

einem Hauptcharakteristikum der Freibe ­<br />

rufler, nämlich ihre flexiblen Einsatzmöglichkeiten,<br />

mittelfristig verstärkte Bedeutung<br />

beigemessen wird. Er führt aus: „Nach<br />

unserer Einschätzung wird der Bedarf an<br />

IT­Freelancern nach wie vor bestehen. Nach<br />

einer Phase der Zurückhaltung werden<br />

freigestellte Angestelltentätigkeiten inte ­<br />

rimsmäßig besetzt werden müssen. Ge­<br />

rade die Nachfrage nach Beratern mit<br />

hoch wertigen Skills, z. B. aus dem Bereich<br />

Engineering, wird nach unserer<br />

Einschätzung weitgehend unberührt von der<br />

allgemeinen Wirtschaftlage eher zunehmen<br />

als zurückgehen.“<br />

Bernhard Behr, Director Consultancy bei der Prometheus<br />

GmbH<br />

Aus der Sicht freiberuflicher IT­Experten<br />

ergeben sich ebenfalls keine Gründe dafür,<br />

jetzt eine längeren Auszeit einzulegen,<br />

denn auch sie können bestätigen, dass die<br />

Finanzkrise geringe Auswirkungen auf ihre<br />

Vermittlungschancen haben wird.<br />

Roelof Berg sieht das so: „Bisher gab es<br />

wenig Impact. Der massive Fachkräftemangel<br />

wird stärkere Auswirkungen haben<br />

als die verschlechterte Liquiditätssituation.<br />

Vielleicht werden Unternehmen die<br />

Bemühungen verstärken, auf Off­ und<br />

Nearshoring umzustellen.“ Uwe Wendland<br />

sieht zwar die Notwenigkeit innerhalb der<br />

Finanzbranche, dem Risiko­Controlling mehr<br />

Bedeutung zuzuweisen, doch rechnet er<br />

nicht mit einer Dauerkrise.<br />

„Die Finanzbranche wird aufgrund neuer<br />

Regularien, beispielsweise die Ergebnisse<br />

des Gipfels in Washington im Jahr 2008,<br />

recht umfangreich investieren müssen,<br />

dies sicherlich insbesondere im Risiko­<br />

Controlling, aber auch in veränderten und<br />

neuen Produkten und damit insgesamt in<br />

neuen oder veränderten Prozessen. Allgemein<br />

sehe ich eher eine stagnierende<br />

Investitionsbereitschaft, ggf. auch leicht<br />

sinkend. Dennoch sehe ich für Mitte <strong>2009</strong><br />

einen leichten Besserungstrend. Diese<br />

Finanzkrise wird bis dahin Geschichte sein“,<br />

so Wendland.


Stellvertretend für ihre freiberuflichen<br />

Kollegen teilen drei Freiberufler unisono<br />

mit, dass sie sich gar keine Sorgen um ihre<br />

Auslastungsquote im Jahr <strong>2009</strong> machen.<br />

Dietmar Brack nimmt gegenwärtig eine<br />

Dietmar Brack, Senior SAP-Anwendungsentwickler<br />

sehr große Nachfrage nach IT­Experten<br />

wahr und hält eine Zweitkarriere als Projektvermittler<br />

für denkbar, wenn es nicht<br />

ein Problem gäbe: „Ich kann mich kaum<br />

vor Angeboten retten. Ich benötigte einige<br />

fähige Mitarbeiter, die ich dementsprechend<br />

beauftragen könnte. Doch es fehlt<br />

an erfahrenen und zuverlässigen Mitarbeiter.<br />

Sonst könnte ich diese weitervermit ­<br />

teln und daran profitieren“, sagt Brack.<br />

Und er ist nicht der einzige, der eine ausgezeichnete<br />

Ausgangsposition für das neue<br />

Jahr hat: „Das beste könnte sein, endlich<br />

ein paar Monate pausieren zu können und<br />

nicht laufend mit Doppelbeauftragungen<br />

herumzulaufen“, so Michael Schmid.<br />

Und Roelof Berg stellt bereits im Dezember<br />

2008 fest: „Ich bin für <strong>2009</strong> jetzt schon<br />

komplett ausgebucht. Mein Stundensatz<br />

liegt deutlich über dem Durchschnitt. Damit<br />

kann ich persönlich sehr gelassen in das<br />

Jahr <strong>2009</strong> blicken. Auch meine Kollegen<br />

sind zuversichtlich.”<br />

Strategien<br />

Zur Ökonomie gesellt sich auch immer stets<br />

der Wunsch nach Verbesserung der eigenen<br />

gegenwärtigen Lage. Nicht zu vergessen ist,<br />

dass der IT­Projektmarkt bereits wesentlich<br />

schlechter dagestanden hat und dass<br />

die Ursachen dafür immanent gewesen waren.<br />

Im Unterschied dazu sind heute die<br />

Spielräume für Änderungen zahlreicher<br />

vor handen. Nicht zuletzt muss der IT­Projektmarkt<br />

keinen Imageschaden bewältigen.<br />

Insofern ist heute die Frage, wie am<br />

besten mit der gegenwärtigen Situation<br />

als Ausgangspunkt für den IT­Projektmarkt<br />

des kommenden Jahres umzugehen sei,<br />

weniger stark mit eigenen Fehlern belastet<br />

und damit weniger retrospektiv wie etwa im<br />

Jahr 2001.<br />

Markus Roth von der expeso GmbH macht<br />

mit seinem spezialisierten Dienstleistungsangebot<br />

gute Erfahrungen. Er stellt fest<br />

„Unsere Spezialisierung als erste reine<br />

Recruiting-Agentur für Java-Technologien<br />

wird von den Kunden sehr positiv angenommen.<br />

Wir bekommen immer wieder<br />

Feedbacks unserer Kunden, dass wir die<br />

Anforderungen an die technologischen<br />

Skills sehr gut verstanden und den wirklich<br />

passenden Kandidaten geliefert haben.”<br />

Philip Sanner, European Director der Elan Gruppe<br />

Philip Sanner von der Elan Gruppe nimmt<br />

bei den Kunden Folgendes wahr: „Das IT-<br />

Projektgeschäft wird unter einem allgemeinen<br />

Investitionsstau leiden, das hat<br />

auch Auswirkungen auf die IT-Projektdienstleister<br />

bzw. das Projektvolumen im Ganzen.<br />

Kunden werden einen stärkeren Fokus auf<br />

Projekteffizienz sowie auf die optimale<br />

Ressourcen-Beschaffung haben.<br />

Ingo Glaser von der GECO Deutschland<br />

GmbH sieht keinen Grund dafür, die Situation<br />

zu dramatisieren, denn seine Geschäftsentwicklung<br />

ist auch ohne Krise<br />

da rauf ausgelegt, die Erfordernisse der Kun -<br />

den zu erkennen und das Dienstleistungsangebot<br />

flexibel darauf abzustimmen. „Wir<br />

verfügen seit vielen Jahren über eine<br />

sehr diversifizierte Kundenstruktur in ver -<br />

schiedenen Marktsegmenten und Personal -<br />

services. Neben den größten IT-Systemhäusern<br />

und Integratoren zählen auch vie -<br />

le mittelständische IT-Häuser und große<br />

Unternehmen außerhalb der IT-Branche<br />

zu unseren langjährig zufriedenen Kunden.<br />

Die Mehrzahl unserer Kunden ist einerseits<br />

weiterhin von dem akuten Mangel<br />

an qualifizierten IT-Fachkräften betroffen<br />

und muss andererseits in ihren von starkem<br />

Wettbewerb gekennzeichneten Märk -<br />

ten höchst flexibel auf mögliche Geschäftspotenziale<br />

reagieren. Durch unsere<br />

Multi-Channel-Personalservices können wir<br />

unseren Kunden nicht nur freiberufliche<br />

IT-Spezialisten, sondern auch Mitarbeiter<br />

zur Festanstellung vermitteln und durch<br />

unsere breit angelegten Managed Services<br />

Marktanalyse Prognose 17<br />

ergänzen. Die Finanzkrise hat daher<br />

keine signifikanten Auswirkungen auf un -<br />

sere Geschäftsentwicklung. Auch auf<br />

dem heute hohen Niveau erwarten wir<br />

für <strong>2009</strong> wieder ein Wachstum der GECO<br />

Unternehmensgruppe“, erläutert Glaser.<br />

Ingo Glaser, Executive Director der GECO Deutschland<br />

GmbH<br />

Effizienzsteigerung wird auch weiterhin<br />

das Thema der Kunden bleiben. Der Unterstützungsbedarf<br />

der Kunden wird sich<br />

demnach noch eher verstärken. Moderne<br />

Vendorensysteme, die Kunden hinsichtlich<br />

des Einkaufs und des Managements von<br />

Freelancern entlasten, werden zunehmend<br />

innerhalb des IT-Projektmarkts bedeutsam<br />

werden. Doch das erhöhte Kostenbewusstsein<br />

der Kunden wird eines nicht<br />

zur Folge haben: den Verzicht auf IT und<br />

ihre Freiberufler. „Experten, die über eine<br />

gute bis sehr gute Qualifikation verfü -<br />

gen, werden umfangreiche IT-Projekte abwickeln,<br />

ganz so wie in der Vergangenheit.<br />

Der IT-Projektmarkt wird auch zukünftig<br />

nicht auf externe Fachkräfte verzichten<br />

wollen und können. Ein enormer Kosten -<br />

druck zwingt Organisationen, alterna ti -<br />

ve Beschäftigungsmodelle zu entwic keln.<br />

Die Flexibilisierung von Projektkosten<br />

ermöglicht neue alternative Karrieremodelle.<br />

Externe, freiberufliche Experten<br />

werden weiterhin stark nachgefragt sein“,<br />

so Philip Sanner von der Elan Gruppe.<br />

Martin Lutz von der epos Systemhaus<br />

GmbH betont in diesem Zusammenhang<br />

auch die Bedeutung der langjährig gewachsenen<br />

Kundenbeziehungen und des<br />

damit entgegengebrachten Vertrauens sei -<br />

tens der Kunden, die die passgenaue Vermittlung<br />

von IT-Experten nach wie vor<br />

schätzen. „Da wir überwiegend Projekte<br />

im High Level-Skillbereich besetzen und<br />

hier seit Jahren über viele Branchen ge -<br />

streut erfolgreich mit Großkunden zusammenarbeiten,<br />

hat die Finanzkrise nur geringe<br />

Auswirkungen auf unser Geschäft“, so<br />

Lutz.


18<br />

Marktanalyse Prognose<br />

Martin Lutz, Geschäftsführer der epos Systemhaus<br />

GmbH<br />

In Sachen Projektakquisition werden Frei -<br />

berufler keine grundlegenden Änderungen,<br />

sondern ihre bestehenden Selbstvermarktungsstrategien<br />

optimieren. „Ich werde mei -<br />

ne persönliche, gute Auftragslage dazu nutzen,<br />

mein Marketing straffer zu gestalten.<br />

Ende <strong>2009</strong> will ich mit neuen Webseiten und<br />

neuem Profil so gut dastehen, dass ich auch<br />

im unwahrscheinlichen Fall einer negativ<br />

veränderten Projektmarktsituation bestens<br />

aufgestellt bin“, teilte uns Roelof Berg mit.<br />

Uwe Wendland und Dietmar Brack werden<br />

gar nichts verändern, da ihre Auslastungsquoten<br />

schon bestens sind. Michael Schmid<br />

wird sein Profil stringenter gestalten und<br />

Jürgen Philippi wird mit der Projektakquisition<br />

früher beginnen, um Leerlaufzeiten im<br />

Vorfeld gering zu halten.<br />

Krise als Chance?<br />

Für Unternehmen, die heute einen langen<br />

Atem haben, ergeben sich sogar schon<br />

während der Krise Vorteile, die zur nachhaltigen<br />

Stabilisierung führen können.<br />

Ingo Glaser führt dies aus: „Es gibt eine<br />

Reihe von Unternehmen und Branchen, die<br />

stärker resistent gegen die konjunkturelle<br />

Abkühlung sind als andere. Genau diese<br />

Unternehmen nutzen Krisenzeiten, um ta -<br />

lentiertes und jetzt auch verfügbares Personal<br />

zu rekrutieren und am Ende der<br />

Krise die ‚Pole Position’ einzunehmen. Die<br />

Unternehmen, die sich dieses antizyklische<br />

Vorgehen leisten können, nutzen die jetzige<br />

Schwächephase als Chance.“<br />

Perspektive <strong>2009</strong><br />

Roelof Berg hat in den letzten Wochen folgende<br />

Themen verfolgt: C#-Portierung,<br />

Share point-Server, Nearshoring und Testautomatisierung.<br />

Seiner Einschätzung nach<br />

werden diese Skills im kommenden Jahr von<br />

Bedeutung sein.<br />

Für Uwe Wendland wird die Risikosteue -<br />

rung von Prozessen im Gesamtkontext<br />

der Finanzbranche von Be deutung werden.<br />

Jürgen Philippi sieht, dass Unternehmen<br />

IT-Projekte nach Asien auslagern. Mög licherweise<br />

sind damit dann weitere Perspektiven<br />

verknüpft.<br />

Mit seiner Hoffnung für das nächste Jahr<br />

spricht Roelof Berg sicher allen freiberuflich<br />

Tätigen aus der Seele: „Man kann hoffen,<br />

dass die Bundestagswahl einen Wandel hin<br />

zu mehr Unternehmerfreundlichkeit mit<br />

ein facheren und klareren Gesetzen erwirkt.<br />

Stichworte: Arbeitszimmer, Fahrtenbuch,<br />

Rentenversicherungspflicht und Gewerbesteuer.<br />

In diesen Themen besteht ja momentan<br />

praktisch gar keine Rechtssicherheit.<br />

Wenn der Gesetzgeber nicht handelt,<br />

so hoffe ich zumindest doch auf ein paar<br />

BGH-Grundsatzurteile, die in diesen wichtigen<br />

Themen mehr Klarheit schaffen.“<br />

Uwe Wendland, Unternehmensberater und Projektmanager<br />

Nicht zuletzt ist Globalisierung ein weiterhin<br />

wichtiges Thema für Unternehmen und<br />

wird <strong>2009</strong> neue Herausforderungen stellen<br />

wie auch neue Perspektiven bereithalten.<br />

André Dathe von GFT fasst mehrere<br />

Aspekte zusammen: „Asiatische IT-Unternehmen,<br />

insbesondere aus Indien, werden<br />

auch im kommenden Jahr intensiv den<br />

europäischen Markt bearbeiten und ihre<br />

Dienstleistungen zu sehr niedrigen Preisen<br />

anbieten. Vor dem Hintergrund der angespannten<br />

gesamtwirtschaftlichen Lage<br />

werden viele Unternehmen gezwungen<br />

sein, ihre IT-Projekte an kostengünstige<br />

Roelof Berg, Software-Entwickler<br />

externe Dienstleister zu vergeben. Der<br />

Trend zum Outsourcing von IT-Projekten<br />

und -Dienstleistungen wird sich daher<br />

noch verstärken. Die zunehmende Globa -<br />

lisierung zwingt jedoch deutsche Soft -<br />

wareunternehmen, ihre Internationalisierung<br />

zügig voranzutreiben. IT-Unternehmen,<br />

die auch im Ausland Software-Ent<br />

wicklungszentren betreiben, können da -<br />

durch flexibel auf die Anforderungen der Kunden<br />

reagieren.<br />

Gleichzeitig ist „IT made in Germany“ vorallem<br />

im Ausland ein Qualitätssiegel für<br />

innovative IT-Lösungen. Deutsche IT-Un -<br />

ter nehmen werden sich durch ihre Inno -<br />

vationskraft und ihre hohen Qualitätsstandards<br />

auch in einem schwierigen Umfeld<br />

international behaupten können.“<br />

Als Fazit unserer Prognose-Umfrage wird<br />

deutlich, dass die Finanzkrise zum einen<br />

nicht das einzige Thema ist, das den IT-<br />

Projektmarkt bestimmt. Fachkräftemangel,<br />

Outsourcing, Flexibilisierung und Spezialisierung<br />

wie Globalisierung werden auch<br />

im nächsten Jahr mindestens eben so von<br />

Bedeutung sein. Zum anderen wird deut -<br />

lich, dass die Akteure des IT-Projektmarktes<br />

flexibel und weitsichtig genug<br />

sind, konstruktive Antworten auf sich ändernde<br />

Marktanforderungen zu finden und<br />

ihren Kunden auch weiterhin verlässliche<br />

Partner zu sein.<br />

Das Bewährte zu erhalten und das Neue<br />

zu versuchen.<br />

Darin sehen wir den Erfolg unserer bisherigen<br />

Zusammenarbeit.<br />

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie<br />

alles Gute zum neuen Jahr.<br />

KNIEPER CONSULTING AG


20<br />

IT-Business Projektmanagement<br />

Robert Bintig und Martin Heider<br />

Hau’ ihn einfach um! – oder: Die Wahl<br />

zwischen Hühnerhof und Ameisenhaufen<br />

Wollen Sie wissen, was ein Boxer mit einem Ameisenhaufen gemeinsam hat? Warum manche Dinge<br />

einfach sind und manche nicht? Was einen Projektleiter zur Krone der Schöpfung macht? Hier finden<br />

Sie Antworten auf diese auf den ersten Blick etwas verwirrenden Fragen.<br />

Es gibt einen netten Werbespot: Zwei Boxer<br />

stehen im Ring und prügeln aufeinander ein.<br />

Mit dem Pausengong zeigt die Kamera erst<br />

den einen Trainer, wie er seinem Schützling,<br />

in der Ecke hockend, eine Vielzahl guter<br />

Ratschläge gibt: Deckung hoch, Distanz<br />

wahren, linke Führungshand benutzen,<br />

Beinarbeit und so weiter und so fort. Sein<br />

Schützling hört zu und sieht dabei nicht<br />

einmal sonderlich ratlos aus. Gegenschnitt.<br />

Der Trainer in der anderen Ecke sagt nur<br />

einen Satz: „Hau’ ihn einfach um!“ Was<br />

glauben Sie, wer jenen denkwürdigen<br />

Kampf gewonnen hat?<br />

Was ist das Besondere an diesem eingangs<br />

beschriebenen Kampf? Nun, der Grund<br />

dafür steckt bereits in der Doppeldeutig ­<br />

keit des „Etwas einfach machen“, die es<br />

z. B. im Englischen so nicht gibt. Dort<br />

existiert sehr wohl ein „easy“, im Sinne von<br />

„bedenkenlos tun“, neben einem „simple“,<br />

im Sinne von „vereinfachen“.<br />

Software ist komplex, Software­Erstellung<br />

ist es erst recht. Sie ist somit eher vergleichbar<br />

mit dem Bau eines ganzen Viertels<br />

oder einer ganzen Stadt denn eines<br />

Hauses. Kein Einzelner ist in der Lage,<br />

solche Strukturen in Gänze zu planen;<br />

selbst der Versuch ist zum Scheitern verurteilt.<br />

Die Entstehungsgeschichte solcher<br />

Dinge ist die Summe aus unzähligen „just<br />

done“. Nicht, dass es überhaupt keine Planung<br />

gäbe! Aber Planungen reichen stets<br />

exakt nur so weit, wie die Tragfähigkeit<br />

ihrer Aussagen zulässt. „Wie?!“, werden Sie<br />

fragen: „Ganz ohne Planung und Vision?“.<br />

Gibt es Unterschiede in Teams, die „einfach<br />

machen“, oder handeln alle Teams, die in<br />

die Hände spucken und loslegen, auf dieselbe<br />

Art? Mitnichten, es gibt Unterschiede.<br />

Es sind jene Unterschiede, wie sie auch<br />

beim Vergleich eines Hühnerhofs und eines<br />

Ameisenstaats augenfällig werden. Ersterer<br />

ist eine Ansammlung von Individuen, die<br />

jeweils nur ein Ziel verfolgen, nämlich ein<br />

Korn zu finden, dann noch eins und noch<br />

eins ... und dabei möglichst viel Krach<br />

zu machen und möglichst viel Staub aufzuwirbeln.<br />

Dabei entwickeln sie erstaunliche<br />

Aktivitäten und Geschwindigkeiten bis hin<br />

zu taktischen und strategischen Vorgehensweisen<br />

– jedes Huhn für sich, ganze<br />

Hühnerhöfe als Ganzheit: wildes Geflatter<br />

und Gegacker. Das ist Aktionismus pur!<br />

Robert Bintig und Martin Heider im Kampf für adaptives Arbeiten in IT-Projekten.<br />

Ein Ameisenstaat hingegen ist ein Gefüge<br />

von Lebewesen, das von uns als äußerst<br />

intelligent organisierter kollektiver Organismus<br />

angesehen wird. Das ist er deshalb,<br />

weil die Ameisen ihren Job getrieben von<br />

dem Ziel machen, ihren Staat auszubauen,<br />

und vor allem weil sie das zu Abertausenden<br />

parallel tun. Weil sie nicht aufeinander<br />

warten, weil ihre Tätigkeiten ineinander<br />

greifen, weil sie die Erfahrun gen, die ihr<br />

Volk über viele Generationen gewonnen<br />

hat, nutzen können. Ihre kleinen Hirne,<br />

die deutlich einfacher strukturiert sind<br />

als Vogelhirne, arbeiten parallel. Jede<br />

einzelne Ameise ist recht langsam, hat<br />

einen beschränkten Gesichtskreis und ei ­<br />

nen ebenso beschränkten Verarbeitungsappa<br />

rat zur Verfügung. Aber sie befolgen<br />

eisern drei Prinzipien: Kommunikation,<br />

Kooperation und Arbeitsteilung. Erstaunlicherweise<br />

finden diese langsamen, be ­<br />

schränkten Tiere so zu einer neuen Gesamtqualität<br />

zusammen.<br />

Für die Zweifler unter Ihnen: Das menschliche<br />

Hirn funk tioniert genauso: Sehr viele,<br />

sehr kleine Einheiten arbeiten parallel.<br />

Dies legt die Grundlage dazu, dass Men ­<br />

schen sich als Individuen und als Teile<br />

einer Gesellschaft erleben können.<br />

„Einfach machen“ ist – neben dem Vertrauen<br />

in die eigenen Fähigkeiten und in das<br />

Vermögen des Teams, sich und seine Arbeit<br />

zu organisieren – eine der entscheidenden<br />

Essenzen agiler Prozesse. Zu ihnen gehören<br />

auch klassische Planungsphasen, aber<br />

nicht hinter meterstarken Papiermauern<br />

verborgen. Denn der größte Wert einer<br />

Planung ist nicht der entstehende Plan,<br />

sondern die gewonnene Erfahrung. Oft<br />

lässt bereits das Heute den Plan von ges ­<br />

tern veraltet erscheinen. Und je weitreichender<br />

eine Planung ist, desto unsicherer<br />

wird diese zugleich sein. Folglich wird<br />

lieber öfter und kürzer geplant, um auf<br />

unvorhersehbare Änderungen bestmöglich<br />

und schnell reagieren zu können. Dazu<br />

warten die Kollegen nicht aufeinander, sie<br />

arbeiten parallel. Sie wählen die kurzen<br />

Wege des Kommunizierens aus aktuellem<br />

Anlass. Sie finden schnell heraus, was geht<br />

und was nicht. Sie machen ihre Anliegen<br />

und Fragen öffentlich. Es geht darum,<br />

Energien und Potenziale aller Beteiligten<br />

freizulegen und möglichst simultan in den<br />

Arbeitsfluss zu kommen, die Handlungsräume<br />

zu erweitern. Um diese Räume zu<br />

erweitern, muss man eben erst handeln.<br />

Handlungsorientierte Prozesse sind auch<br />

immer handlungsgetriebene Prozesse. Um<br />

zu handeln, muss ich entscheiden, dann<br />

den nächsten Schritt machen, dann sehen,<br />

wo ich bin und ob die Richtung, in die ich<br />

gegangen bin, mit der Vision, mit mir und<br />

mit meiner Idee in Einklang steht. Dann eine


neue Entscheidung treffen, dann wieder<br />

einen Schritt gehen. Was ich nach jedem<br />

Schritt erhalte, ist ein Ergebnis. Wenn ich<br />

gut bin, ist es sogar ein überprüfbares,<br />

verwendbares und produktreifes Ergebnis.<br />

Aber was ich in jedem Fall erhalte, ist ein<br />

Erfahrungsgewinn, oftmals und zu Beginn<br />

durchaus in der Form „Ooups, so geht das<br />

aber nicht.“ Es gibt immer wieder Kolle ­<br />

gen, die behaupten, diese Form des Ler ­<br />

nens sei vermeidbar, sie sei nur auf unzureichende<br />

Planung, unzureichende Ausbildung<br />

oder unzureichende Weisungsbefugnis<br />

zurückzuführen. Diese Kollegen sind<br />

entweder genial oder sie geben vor, Wis ­<br />

sen, Fähigkeiten oder Dinge zu besitzen,<br />

die sie gar nicht besitzen können. Denn<br />

niemand kann wissen, wie die Dinge sein<br />

werden, aber wir können immer etwas tun.<br />

An dieser Stelle treffen wir unseren Ameisenstaat<br />

wieder. Was haben er und ein gu ­<br />

tes Projekt gemeinsam? Beide sind in<br />

höchstem Maße adaptiv. Das, und nicht die<br />

Planbarkeit, ist die Krone des Arbeitens,<br />

genau das ist die Eigenschaft, die den<br />

Menschen zu einem – wenn auch nicht<br />

un antastbaren – Sieger der Evolution gemacht<br />

hat. Der Mensch mit seinem hochadaptiven<br />

Hirn kann in jeder Situation neu<br />

entscheiden, wir können reagieren und<br />

immer etwas tun. Auch wenn wir nicht oder<br />

nicht genau wissen können, wie die Zukunft<br />

aussieht. Alles andere Nichtadaptive,<br />

haben die Menschen schon sehr frühzeitig<br />

und völlig zu recht auf die Jahrmärkte<br />

und in die Zelte der Wahrsager verbannt.<br />

Der geneigte Leser wird spätestens jetzt<br />

fragen, ob die Autoren endgültig und<br />

unwiederbringlich ihres Verstandes verlustig<br />

geworden sind. Ob sie denn allen<br />

Ernstes das Team mit einer Ameisenkolonie<br />

vergleichen wollen, ob sie tatsächlich<br />

Budget­ und Zeitplanung abschaffen wollen.<br />

Er fragt zu recht, der Leser. Doch wie<br />

Paracelsus schon wusste: Die Dosis macht<br />

das Gift. Planung, Handeln und Agilität sind<br />

nicht per se schlecht oder gut, sind keine<br />

unauflösbaren Widersacher. Projektleiter<br />

müssen die großen Balance­Künstler sein.<br />

Sie tarieren aus; ihre vornehmste Pflicht<br />

ist es, den Organismus „Team“ am Leben zu<br />

erhalten, zu hegen und zu pflegen und ihm<br />

die Erfüllung seiner Aufgabe „Software machen“<br />

zu ermöglichen. Doch wie beginnen?<br />

• Lassen Sie die Mitarbeiter einfach mac<br />

hen. Warum? Weil Sie nur diese und<br />

genau diese Mitarbeiter haben. Nutzen<br />

Sie deren Ressourcen. Durch Ihre Supervision<br />

wird aus dem „einfach machen“<br />

ein zielgerichtetes Ganzes. Seien Sie<br />

der „Möglichmacher“, schaffen Sie das<br />

Biotop, in dem alles gedeiht und wächst.<br />

• Lassen Sie Fehler machen und lassen<br />

Sie diese so früh wie möglich im Projekt<br />

und so gründlich wie möglich machen.<br />

Warum? Was wäre Machen ohne Fehler?<br />

Nur so lernen Sie ihre Entwickler kennen,<br />

nur so können sich die Mitarbeiter selbst<br />

gut einschätzen.<br />

• Entwickeln Sie Ihre Entwickler. Lassen<br />

Sie sie lernen, bieten Sie ihnen Weiterbildungen<br />

an, in denen sie das Wissen<br />

erwerben können, das sie für ihre Arbeit<br />

brauchen. Warum? Dort lernen sie, was<br />

andere machen – wieder ein „Machen“<br />

mehr.<br />

• Veranstalten Sie programmers dojos. Die<br />

Autoren haben sehr gute Erfahrungen mit<br />

geführten Teams gemacht, die eine Zeit<br />

lang in Dojos ihren Aufgaben nachgehen<br />

konnten. Warum? Führen stellt – ganz<br />

nebenbei – einen schönen Gegensatz zum<br />

Kontrollieren dar. So lernen Sie ihr Team<br />

kennen und Sie haben weniger Zeit für<br />

Meetings und Planungen.<br />

• Seien Sie auf eine freundliche Art stur,<br />

vertrauen Sie Ihrem Team sowie seiner<br />

und ihrer Erfahrung. Warum? Wenn irgendetwas<br />

die Chance hat, zum Ziel<br />

zu führen, so ist das ihre persönliche<br />

Haltung, sonst nichts. Schaffen Sie ein<br />

Umfeld, in welchem das Team Sie nicht<br />

enttäuschen möchte.<br />

• Plädieren Sie für ein menschliches Maß<br />

bei allen wichtigen Größen, sei es beim<br />

Planungsaufwand, bei der Wochenstundenzahl,<br />

bei der Kontrolle, bei den Zielen<br />

einzelner Iterationen. Warum? Andere<br />

Entscheidungen als die maßvollen werden<br />

nicht relevant sein, sie führen<br />

grundsätzlich zu unbrauchbaren Ergebnissen<br />

– vielleicht nicht sofort, aber ganz<br />

sicher später.<br />

Auch die Autoren halten sich an diese<br />

Regeln. Mit einer einzigen Ausnahme, bei<br />

der sie jedwedes Maß verloren haben:<br />

Bei ihrem Anspruch, Software­Entwick lung<br />

aus den Tiefen der un übersichtlichen, pa ­<br />

nikgetriebenen Abgrün de unzureichen der<br />

Prozesse zu heben und in ein anspruchs ­<br />

volles, qualitativ hochwer tiges, flexibles,<br />

erfolgreiches oder kurz: leben diges Vor ­<br />

gehen zu wandeln.<br />

Unseren Geschäftspartnern<br />

wünschen wir Gesundheit, Glück und Zufriedenheit -<br />

verbunden mit den besten Wünschen<br />

für das Jahr <strong>2009</strong>!<br />

Ihr Lucke EDV - Team<br />

Dirk Lucke<br />

Wilhelm Luft<br />

Angela Komm<br />

Klaus Peters<br />

Stephan Glahn<br />

Über die Autoren<br />

IT-Business Projektmanagement 21<br />

i<br />

Robert Bintig kam als Physiker zur<br />

Softwareentwicklung und blieb dort mit<br />

wachsender Begeisterung. Er arbeitet<br />

als Freiberufler und berät Kunden<br />

sowohl als Architekt als auch in Pro ­<br />

zess­ und Verfahrensfragen. In den<br />

letzten Jahren hat das Wie des Arbeitens<br />

zunehmend seine Aufmerksamkeit<br />

und Neugierde geweckt. Mittlerweile ist<br />

er der Auffassung, dass das Wie so gut<br />

wie ausschließlich den Projekterfolg<br />

determiniert.<br />

Martin Heider arbeitet seit mehr als<br />

15 Jahren im Bereich Software­Entwicklung.<br />

Als Freiberufler unterstützt<br />

und berät er Kunden als Architekt, Testund<br />

Integrationsmanager, Team­ und<br />

Entwicklungsleiter, Scrum Master und<br />

Coach. Sein besonderes Interesse gilt<br />

der Herausforderung, Software­Entwicklung<br />

einfach zu machen, damit<br />

alle Beteiligten mit mehr Begeisterung<br />

erfolgreich zusammenarbeiten.<br />

software.einfach.machen – SEM ®<br />

ist eine Initiative von Robert Bintig<br />

und Martin Heider. Sie wollen der weit<br />

verbreiteten Diskrepanz zwischen Re ­<br />

den und Tun ein Ende bereiten; zumindest<br />

in der Softwareentwicklung.<br />

In Kürze wird es dazu einen blog geben<br />

unter semgermany.wordpress.com<br />

Kontakt<br />

E­Mail: rb@bintigsoftware.de,<br />

mh@infomar.de<br />

Web: www.bintigsoftware.de und<br />

www.infomar.de<br />

Lesetipps<br />

Ralf Westphal. Die Zukunft ist asyn chron.<br />

In dotnetpro 10/08, S. 121.<br />

Uwe Vigenschow. Soft Skills für Software­Entwickler.<br />

Tom DeMarco. Der Termin. Ein Roman<br />

über Projekt ma nagement.<br />

Kent Beck. Agile Manifesto<br />

http://agilemanifesto.org/<br />

Im Hölken 13<br />

42279 Wuppertal<br />

Tel.: 02 02 / 25 26 99 - 0<br />

Fax: 02 02 / 25 26 99 - 18<br />

E-Mail: info@lucke-edv.de<br />

http://www.lucke-edv.de


22<br />

Interview Helga Petermann<br />

SAP ruft! Wenn aus Know-how Berufung wird<br />

Seit mehr als zehn Jahren ist für Helga Petermann Selbstständigkeit in Verbindung mit SAP-Projekten<br />

die optimale Berufstätigkeit. Die erfahrene SD- und MM-Beraterin berichtet der <strong>Resoom</strong> Redaktion mit<br />

ihrer klar analysierenden Art über ihr Leben als IT-Freiberuflerin. Dabei zeigt sie uns, dass selbstbewusste<br />

Zielorientierung und Begeisterung sehr wohl zusammenpassen und unzweifelhaft einen guten<br />

Einfluss auf das Miteinander im Projekt haben.<br />

Wie findet man als studierte Maschinenbauerin und selbstständige Kfz-Sachverständige den Weg<br />

in die IT-Branche?<br />

Nach 10 Jahren als selbstständige Kfz-Sachverständige war ich auf der Suche nach einer neuen beruflichen<br />

Herausforderung. Im Rahmen einer Umschulung hatte ich 1996 zum ersten Mal Berührung mit SAP. Die<br />

Möglichkeiten des Programms faszinierten mich vom ersten Tag an. Den Einstieg fand ich im direkten<br />

Anschluss an die Ausbildung in Form eines Trainee-Programms zum SAP R/3-Logistik-Berater. Bereits in<br />

meinem ersten Projekt wurden mir nach kurzer Zeit sehr anspruchsvolle Aufgaben übertragen. Das war<br />

die Herausforderung, nach der ich gesucht hatte. So wurde Beruf schnell zur Berufung für mich.<br />

Was sind heute Ihre fachlichen Schwerpunkte? Was sind Ihre persönlichen und fachlichen Stärken<br />

im professionellen Umfeld?<br />

Meine fachlichen Schwerpunkte liegen im SAP Consulting. Im SAP Business One ist mein Fachgebiet der<br />

Bereich Finanzen und alles was damit zusammenhängt. Im SAP R/3 decke ich die Module SD (Vertrieb)<br />

und MM (Materialwirtschaft) ab und runde dies durch gute Kenntnisse im Bereich FI/CO (Finanzen/<br />

Controlling) und in ABAP Programmierung ab. Neben meinen fachlichen Qualifikationen bringe ich in<br />

jedes Projekt meine persönlichen Stärken Flexibiliät, Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke ein, aus<br />

meiner Sicht ein absolutes Muss für eine gute Zusammenarbeit.<br />

Was bedeutet Ihnen selbstständiges Arbeiten und der Status IT-Freiberuflerin?<br />

Der ausschlaggebende Grund, den Weg der Selbstständigkeit zu wählen, war für mich, dass ich es nur<br />

so gewährleistet sah, meine Projekte wirklich selbst aussuchen zu dürfen. Ich verzichte lieber auf einen<br />

Auftrag, als in ein Projekt zu gehen, dass mich vom Anspruch her nicht reizt. Sehr gerne würde ich wieder<br />

in einem SAP R/3 Einführungs- oder Releasewechselprojekt mitarbeiten, aber auch im Second-Level-<br />

Support gibt es anspruchsvolle Aufgaben.<br />

Wie finden Sie Projekte? Haben Sie sich auf bestimmte Branchen, z. B. Automotive, spezialisiert?<br />

Zum einen nutze ich natürlich Plattformen wie <strong>Resoom</strong> Projects und XING. Außerdem suchen verschiedene Projektvermittler für mich. Auf<br />

eine bestimmte Branche habe ich mich nicht spezialisiert, um mir meine Flexibilität zu erhalten. Bislang war es in meinen Projekten kein<br />

Problem, mich in die Besonderheiten der jeweiligen Branche einzuarbeiten.<br />

Was schätzen Sie am meisten an Projektvermittlern?<br />

An den Projektvermittlern schätze ich zuallererst die Kontakte, über die sie verfügen. Als Einzelkämpfer hat man gerade im R/3 Bereich<br />

kaum eine Chance, einen Auftrag direkt vom Anbieter zu bekommen. Auch dass der Vermittler die ersten Verhandlungen mit dem Endkun -<br />

den führt, empfinde ich als eine große Entlastung.<br />

Was erwarten Sie von einem guten Projektmanagement? Welche Erfahrungen machen Sie als IT-Freiberuflerin mit den festangestellten<br />

Mitarbeitern der Auftraggeber?<br />

Einheitlich lässt sich das nicht beurteilen. Vom Projektmanager erwarte ich eine gute und regelmäßige Kommunikation mit allen Mitarbeitern.<br />

Dies ist aus meiner Sicht zur Erreichung von Projektzielen zwingend erforderlich.<br />

Meine Erfahrungen mit den festangestellten Mitarbeitern sind durchgängig nur die besten. Es muss nur jedem klar sein, dass man an einem<br />

gemeinsamen Ziel arbeitet und dass man dies ohne den anderen nicht erreichen kann.<br />

Wie halten Sie Ihr Wissen aktuell? Nutzen Sie aktiv Weiterbildungsmöglichkeiten oder praktizieren Sie individuelle Weiterbildungswege,<br />

z. B. Kursangebote der Projektvermittler, SAP-Zertifizierungen …?<br />

In erster Linie nutze ich interne Schulungsangebote der Projektvermittler, um mich auf dem neuesten Stand zu halten, aber auch durch<br />

Literatur und das Arbeiten an Testsystemen.<br />

Wie stellt sich Ihnen der derzeitige Projektmarkt dar? Wie wird er sich Ihrer Meinung nach im Jahr <strong>2009</strong> entwickeln?<br />

Leiten Sie daraus Konsequenzen für sich als IT-Freiberuflerin ab?<br />

Der derzeitige Projektmarkt stellt sich sehr positiv dar. Die Nachfrage nach SAP-Beratern ist zurzeit erfreulich groß. Ich befürchte aber,<br />

dass aufgrund der momentan wirtschaftlich etwas angespannten Lage anstehende SAP-Projekte möglicherweise erst einmal auf Eis gelegt<br />

werden.<br />

Wie bringen Sie Ihre Aufgabe als Mutter mit Ihrem Beruf als IT-Freiberuflerin in Einklang?<br />

Welche beruflichen Ziele verfolgen Sie mittelfristig?<br />

Das ist nicht immer einfach, denn durch meinen kleinen Sohn sind mir die Hände gebunden, was meine geografische Verfügbarkeit angeht.<br />

Mittelfristig strebe ich zunächst einmal eine Auslastung um die 80 Prozent an. Außerdem würde ich meine Kompetenzen sowohl in der<br />

Logistik als auch im FI/CO Bereich gerne noch weiter vertiefen.<br />

Frau Petermann, vielen Dank für das Gespräch!<br />

Helga Petermann: „Bereits in meinem<br />

ersten Projekt wurden mir nach<br />

kurzer Zeit sehr anspruchsvolle<br />

Auf gaben übertragen. Das war die<br />

Herausforderung, nach der ich gesucht<br />

hatte. So wurde Beruf schnell<br />

zur Berufung für mich.“<br />

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BVSI-Schulungsprogramm für IT-Freiberufler BVSI<br />

Sicher verhandeln auf Englisch - Workshop ‚NEGOTIATION´<br />

Der BVSI bietet am 31.01.09 in Siegburg einen Englisch Workshop<br />

zum Thema “Sicher verhandeln” an. Die Schulung richtet sich an IT-<br />

Freiberufler, die zumindest über Englisch-Mittelstufenkenntnisse<br />

verfügen und ihr Verhandlungsenglisch ausbauen wollen. 180 €<br />

PRINCE2 – Foundation Seminar mit Zertifizierung<br />

Vom 27.–28. <strong>Feb</strong>ruar <strong>2009</strong> bietet der BVSI in Bad Homburg eine<br />

PRINCE 2-Schulung mit Zertifizierung an. Durch Teilnahme an<br />

diesem Seminar gewinnen die Teilnehmer einen umfassenden<br />

Einblick in das gesamte Projekt Management auf der Grundlage von<br />

PRINCE2. 900 €<br />

ITIL v3 Foundation Seminar mit Zertifizierung<br />

Im März wird erneut eine ITIL v3 Foundation Schulung mit<br />

anschließender Zertifizierung angeboten.<br />

Termin: 13. / 14. und 21. März <strong>2009</strong> in Bad Homburg 900 €<br />

Als wachstumsstarkes, innovatives Unternehmen im Bereich der spezialisierten<br />

Personaldienstleistungen bieten wir unseren Kunden hochqualifizierte, selbständige<br />

Spezialisten für temporäre Aufgaben und unterstützen sie bei der Suche nach den<br />

besten Mitarbeitern am Markt. Unsere selbständigen Business Partner haben Zugang<br />

zu anspruchsvollen Aufgaben bei Deutschlands führenden Unternehmen.<br />

IT-Spezialisten mit fachlichem Wissen im Bereich Bau/Anlagenbau und Immobilien oder<br />

im Bereich Finanzen /SAP bieten wir unter www.krongaard.de interessante Projekte.<br />

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Weiterbildung BVSI 23<br />

Der BVSI bietet im April <strong>2009</strong> in Bad Homburg eine PRINCE2<br />

Practitioner Schulung mit Zertifizierung an, die sich an Projektleiter<br />

und Teilprojektleiter richtet. Voraussetzung für die Teilnahme ist<br />

der erfolgreiche Besuch des Grundlagenkurses (Foundation).<br />

03.–05.04.09 Schulungstage, 25.04.09 Prüfung 1.750 €<br />

Über den BVSI e. V.<br />

Der BVSI e. V. ist bundesweit der einzige Berufsverband für<br />

Selbstständige in der Informatik. Er bietet seinen Mitgliedern neben<br />

einem hochklassigen und kostengünstigen Schulungsprogramm<br />

ein engmaschiges Netzwerk mit Arbeitskreisen (SAP, Mainframe,<br />

Projektmanagement, Java, Oracle) und Events. Weitere Informationen<br />

erhalten Sie unter www.bvsi.de, telefonisch unter<br />

04124-605087.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung:<br />

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Hallingstraße 10<br />

25348 Glückstadt<br />

Telefon 04124-60 50 87<br />

Fax 04124-60 50 75<br />

E-Mail:office@bvsi.de<br />

Web: www.bvsi.de<br />

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24<br />

IT-Freiberufler Reflexion<br />

Steffen Müller<br />

Beratung für Informationssicherheit –<br />

nicht nur eine fachliche Herausforderung!<br />

Fragen zur Informationssicherheit werden spätestens dann gestellt, wenn ihre Lückenhaftigkeit auf<br />

dramatische oder spektakuläre Weise die Wahrnehmungsschwellen der Verantwortlichen erreicht<br />

hat. Fraglosigkeit im Hinblick auf die Sicherheit der Informationen, die innerhalb von Unternehmen<br />

zwischen Sendern und Empfängern kursieren, ist der Alltag. Welche Legitimation hat ein Berater,<br />

dessen Beratungsgegenstand entweder gar nicht wahrgenommen wird oder erst dann schmerzhaft<br />

vermisst wird, wenn es zu spät ist?<br />

Gesetzliche Compliance­Vorgaben wie etwa<br />

KonTraG, Basel II, Sarbanes Oxley, PCI,<br />

HIPAA und verschärfte Haftungsklauseln<br />

stellen das Management von Unternehmen<br />

vor zusätzliche Herausforderungen. Die<br />

Absicherung der Geschäftsprozesse sowie<br />

der IT­Infrastruktur mittels wirksamer Kontrollmechanismen<br />

sind heute maßgeblicher<br />

Bestandteil der Unternehmenstätigkeit.<br />

In meiner Praxis als Senior Berater für<br />

Informationssicherheit und meiner komplementären<br />

zweiten Funktion als Auditor<br />

begegne ich jedoch ständig einer gewissen<br />

Sorglosigkeit im Umgang mit Risiken, die die<br />

drei Grundpfeiler der Informationssicherheit<br />

– Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit<br />

– direkt betreffen. Vorfälle im<br />

Kontext dieser Risiken haben sehr oft Einfluss<br />

auf die Geschäftstätigkeiten, monetäre Ent ­<br />

scheidungen oder auf die Reputationen<br />

von Unternehmen. Gerade die Reputation<br />

mancher Bank ist durch die Finanzkrise arg<br />

gebeutelt. Wie äußerst ungelegen wäre es zu<br />

diesem Zeitpunkt, wenn nun auch noch ein<br />

Datenleck öffentlich bekannt würde?<br />

Der Verlust von Kundendaten oder Kreditkartennummern<br />

ist ein ganz aktuelles<br />

und sehr reales Thema. Oft höre ich von<br />

den Mitarbeitern meiner Kunden, dass<br />

wir IT­Security­Leute doch sowieso gegen<br />

Windmühlen kämpften und das Management<br />

die Bemühungen der IT sowieso nicht zu<br />

würdigen wisse. Kommt Ihnen das in<br />

irgendeiner Weise bekannt vor?<br />

Vielleicht sollten wir einmal gedanklich<br />

einen Schritt zur Seite treten und wohlwollend<br />

davon ausgehen, dass diese mangelnde<br />

Würdigung oder schlimmer: diese<br />

Sorglosigkeit aus mangelndem Bewusstsein<br />

erwächst und weit weniger aus überheblicher<br />

Ignoranz.<br />

„Senior Berater für Informationssicherheit und Auditor Steffen Müller: „Das Bewusstsein für Sicherheit muss in den<br />

Köpfen der Kolleginnen und Kollegen verankert werden.“<br />

Von wem gehen eigentlich Risiken für die<br />

Informationssicherheit eines Unternehmens<br />

oder einer Organisation aus? Wie Sie sicher<br />

erwartet haben, lautet die Antwort: Von<br />

den Menschen, die täglich mit Daten und<br />

Informationen umgehen.<br />

Meine Kunden haben dies in der Regel auch<br />

ohne mein Zutun erkannt und erfragen<br />

bei mir hin und wieder Unterstützung bei<br />

der Erstellung von klaren Regeln, sog.<br />

Policies, Prozeduren und technischen Spe­<br />

zifikationen. Diese Policies stellen einen<br />

wichtigen Verhaltensrahmen mit Blick auf<br />

Informationssicherheit für die Mitarbeiter dar<br />

oder legen fest, wie ein bestimmter Service<br />

sicher zu implementieren ist.<br />

Die Erstellung solcher Regelwerke mag auf den<br />

ersten Blick vielleicht nicht sehr spannend<br />

erscheinen. Seien Sie aber versichert, dass<br />

es mit dem Produzieren von seitenlangen<br />

Dokumenten nicht getan ist, wenn sie mehr<br />

wert sein sollen, als das Papier, auf dem


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Global Consulting Alliance anfallen.<br />

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unser gesamtes Angebot zur fachlichen Weiterentwicklung und zum Kompetenzaufbau offen. Hierzu gehören beispielsweise<br />

die PASS Akademie sowie das unternehmenseigene Wissensmanagementsystem. „On the Job“ können Sie sich<br />

außerdem in unseren Competence Centers zum Fachmann für bestimmte Themen oder – je nach Projekt – in unseren Centers<br />

of Excellence zum Experten für gefragte Software-Lösungen entwickeln.<br />

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26<br />

IT-Freiberufler Reflexion<br />

sie gedruckt werden. Das Bewusstsein für<br />

Sicherheit muss in den Köpfen der Kollegin ­<br />

nen und Kollegen verankert werden. Be vor<br />

solche Regeln überhaupt greifen können,<br />

müssen sie von den Mitarbeitern akzeptiert<br />

werden. Akzeptanz setzt wie derum<br />

Verständnis voraus. Nur wenn Si cherheitsrichtlinien<br />

so zielgruppengerecht vermittelt<br />

werden, dass der Zweck dahinter verstanden<br />

wird, werden Mitarbeiter sie<br />

nicht als willkürliche Schikanen erachten,<br />

sondern sie mittragen und im Idealfall<br />

aktiv leben.<br />

Maßnahmen, die dieses Bewusstsein stär ­<br />

ken, sog. Awareness­Kampagnen und das<br />

Prinzip Fördern durch Fordern, können<br />

das Streben hin zu einem höheren Sicherheitsniveau<br />

wirkungsvoll unterstützen. Von<br />

mir als externen Berater sind neben der<br />

organisatorischen Unterstützung bei der<br />

Etablierung einer IT­Sicherheitsorganisation<br />

und der Konzeption von Awareness­<br />

Kampagnen auch handfeste technische Lösungskonzepte<br />

gefragt.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt meiner Tätigkeit<br />

bildet die Überprüfung und Beurteilung<br />

von geplanten Sicherheitskonzepten nach<br />

international anerkannten Standards und<br />

Regelwerken wie etwa Control Objectives<br />

for Information and Related Technology<br />

(CobiT) oder die Grundschutz­Kataloge des<br />

Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI).<br />

Ein weiteres wichtiges Instrument meiner<br />

Tätigkeit, das auf den ersten Blick nicht<br />

direkt etwas mit Sicherheit zu tun hat, ist die<br />

Schaffung von Plattformen zum zwanglosen<br />

und informellen Informationsaustausch<br />

über Abteilungsgrenzen hinaus. Die Etablier<br />

ung von auf WIKI­Technik basierenden<br />

Lösungen hat bereits bei mehreren Kunden<br />

wesentlich zur Verbesserung des Austauschs<br />

von Wissen, das sonst in den Köpfen eingesperrt<br />

geblieben wäre, geführt. Auch das<br />

Erarbeiten von Policies oder Spezifikationen,<br />

die das Wissen der Fachbteilungen erfor ­<br />

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dern, kann durch den abteilungsübergreifenden<br />

und ungezwungenen Ansatz einer<br />

solchen Plattform sehr positiv begünstigt<br />

werden.<br />

Der Blick für ein weites Spektrum an Möglichkeiten,<br />

Informationssicherheit zu reali ­<br />

sieren, bringt meinen Kunden einen erheblichen<br />

Mehrwert. Vor dem Hintergrund<br />

meiner beruflichen Erfahrungen als ehemaliger<br />

Teamleiter Technik der Consulting­<br />

Sparte eines Business Internet Service<br />

Providers verfüge ich zum einen über den<br />

notwendigen technischen Sachverstand und<br />

über die praktische Erfahrung, den Mangel<br />

an Würdigung und den täglichen Kampf<br />

der IT­Abteilung zu verstehen und zwi ­<br />

schen den Lagern vermittelnd zu wirken.<br />

Zum Beispiel unterstütze ich die Beteiligten<br />

dabei, wenn verordnete Sicherheitsauflagen<br />

ohne das Mitspracherecht der IT­Mitarbeiter<br />

etabliert wurden, die Kommunikation zwischen<br />

dem Management und der IT­Abteilung<br />

wieder in Gang zu bringen.<br />

Auf der anderen Seite bin ich als Freiberuf ­<br />

ler in der vorzüglichen Lage, die Sichtweise<br />

und den Antrieb des Managements zu<br />

verstehen. Zugegeben, Letzteres ist aufgrund<br />

der firmenpolitischen Verflechtungen oft ­<br />

mals eine sehr anspruchsvolle Analyseauf ­<br />

gabe und setzt erhebliche betriebswirtschaftliche<br />

Kenntnisse voraus. Offenheit<br />

und die Bereitschaft, täglich hinzuzulernen,<br />

öffnen aber so manche Tür – auch zu einem<br />

Senior Manager. Eine wichtige Lektion habe<br />

ich dabei gelernt: Manager sind sich durchaus<br />

darüber im Klaren, bestimmte Compli ­<br />

ance Auflagen erfüllen zu müssen. Werden<br />

sie aber mit Technik­Jargon konfrontiert,<br />

reagieren sie oftmals unleidlich.<br />

Es ist daher mein Bestreben, beide Sprachen<br />

zu sprechen und zu verstehen, um von<br />

beiden Seiten ernstgenommen zu werden.<br />

Mittlerweile ist mir die Vermittlerrolle, die<br />

ich bei Gesprächen zwischen den Vertretern<br />

der IT­Abteilung und des Managements<br />

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Anz_Neujahr_ok.indd 1 02.12.2008 9:52:26 Uhr<br />

einnehme, sehr vertraut. Ich weiß, dass sich<br />

die Kluft zwischen den unterschiedlichen,<br />

ja konkurrierenden Sichtweisen zunächst<br />

als schwer überbrückbar darstellt. Die He rausforderung<br />

besteht darin, tatsächlich zu<br />

vermitteln und möglichst nicht zwischen<br />

die Stühle zu geraten. Exzellente Security­<br />

Beratung ist daher für mich weit mehr als<br />

die Erstellung von Policies, die Durchführung<br />

von Audits oder die Unterbreitung von<br />

technischen Lösungsansätzen. Exzellente<br />

Security­Beratung bedeutet, das Vertrauen<br />

der Mitarbeiter des Kunden und des Managements<br />

durch Integrität zu gewinnen,<br />

Engagement für den Projekterfolg zu leben<br />

und eine Leidenschaft, die hin und wieder<br />

auch echtes Leiden schafft, zu entwickeln.<br />

Frust, Enttäuschung, ja manchmal sogar<br />

Zorn bleiben bei einem solchen Selbstverständnis<br />

und dem Verständnis für die<br />

Informationssicherheit nicht immer aus.<br />

Zugleich aber signalisiert diese Lebendigkeit,<br />

dass der Projekterfolg für die Beteiligten<br />

eine hohe persönliche Bedeutung hat. Die<br />

Freude aber, gemeinsam mit dem Kunden<br />

und seinen Mitarbeitern etwas gestemmt<br />

zu haben, belohnt mich und zeigt mir, dass<br />

die Entscheidung, seit nunmehr über neun<br />

Jahren als Freelancer im Einsatz zu sein, nach<br />

wie vor richtig ist.<br />

Über den Autor<br />

i<br />

Steffen Müller, Jg. 1968, absol vierte<br />

eine Ausbildung zum Technischen<br />

Assistenten Informatik. Seit 1993<br />

sammelt er Projekterfahrung vor allem<br />

im Consulting­Bereich. Zunächst<br />

war er tätig als Netzwerkspezialist<br />

bei Xlink, seit 1996 legte er seinen<br />

fachlichen Schwerpunkt auf Informationssicherheit<br />

und realisierte dort<br />

VPN­Projekte. Seit 1999 arbeitet er<br />

als freiberuflicher Senior Security<br />

Consultant sowie technischer Projektl<br />

eiter mit Schwerpunkt Information<br />

Security Management in zahlreichen<br />

IT­Projekten. Er verfügt über folgende<br />

Zertifizierungen: CISSP, CISA und<br />

ITILv2 Foundation. Hervorzuheben sind<br />

noch seine interkulturellen Kompetenzen,<br />

die er in vielen multinational<br />

besetzten Projekten erworben hat.<br />

Kontakt<br />

E­Mail:<br />

steffen.mueller@infosec­freelancer.de<br />

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28<br />

IT-Sicherheit Grundlagen<br />

Felix Widmer<br />

Wie viel Sicherheit brauchen wir?<br />

Sicherheit ist nicht konfektionierbar. Die Palette von Programmen, die für Sicherheit sorgen<br />

sollen, ist bunt. Doch ohne grundlegendes Verständnis von Sicherheit gleicht jede Entscheidung<br />

für ein Produkt oder einer Maßnahme einem Würfelspiel.<br />

„Erfahrung ist wie eine Laterne im<br />

Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück<br />

Weg, das wir bereits hinter uns haben.“<br />

(Konfuzius) Genau so funktioniert unser<br />

Sicherheitsdenken. Wir schauen zurück und<br />

stellen fest: Es ist noch nie etwas passiert.<br />

Es besteht somit kein Handlungsbedarf.<br />

Wie können wir aus der<br />

Erfahrung lernen?<br />

Wir müssen vorausschauend die relevanten<br />

Gefahren und die daraus möglichen Schäden<br />

rechtzeitig erkennen und angemessene<br />

Vorkehrungen treffen.<br />

Dazu ein Beispiel: Bahn fahren ohne<br />

Fahrschein. Ich fahre regelmäßig im Nahbereich.<br />

Ein Fahrschein kostet drei Euro.<br />

Über längere Zeit habe ich die Erfahrung<br />

gemacht, dass ich durchschnittlich jedes<br />

20. Mal in eine Kontrolle gerate. Es wird<br />

jeweils eine Strafgebühr von 60 Euro plus<br />

3 Euro für den Fahrschein fällig.<br />

Analysieren wir diese Situation. Die Gefahr,<br />

der ich mich aussetze, ist die mögliche<br />

Kontrolle. Meine Schwachstelle ist<br />

der fehlende Fahrschein. Der mögliche<br />

Schaden beträgt 63 Euro (Strafgebühr plus<br />

Fahrschein). Die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

ich in eine Kontrolle gerate, beträgt 5%<br />

(jedes 20. Mal). Somit habe ich für jede<br />

Fahrt ein potenzielles Risiko von 3,15 Euro<br />

(Wahrscheinlichkeit multipliziert mit dem<br />

möglichen Schaden).<br />

Es ist uns sofort klar, dass die proaktive<br />

Investition (3 Euro) in einen Fahrschein<br />

besser ist, als die durchschnittlichen reaktiven<br />

Kosten (3,15 Euro) einer Fahrt.<br />

Welche Faktoren beeinflussen wir mit die ser<br />

Entscheidung? Wir haben den möglichen<br />

Schaden eliminiert. Die Wahrscheinlichkeit<br />

einer Kontrolle bleibt unverändert. Sie<br />

kann von uns auch gar nicht beeinflusst<br />

werden. Und damit haben wir implizit das<br />

Restrisiko (in unserem Beispiel gleich Null)<br />

ermittelt. Mit anderen Worten: Sicherheit<br />

ist ein iterativer Prozess. Wir müssen im ­<br />

mer wissen, wo wir stehen und uns kontinuierlich<br />

verbessern.<br />

Dazu ein weiteres Beispiel, jetzt aus der<br />

Informatik: Es gibt eine statistisch beleg ­<br />

bare Erfahrung, dass innerhalb von drei<br />

Jahren jede hundertste Harddisk durch<br />

einen technischen Defekt ausfällt. Wir<br />

könnten uns überlegen, alle zwei Jahre un ­<br />

sere Harddisks zu ersetzen. Wir reduzie ­<br />

ren damit zwar für uns die Ausfallwahrscheinlichkeit,<br />

der potenzielle Schaden<br />

des Datenverlusts bleibt aber unverändert<br />

bestehen. Wir müssen eine regelmäßige<br />

Datensicherung und –auslagerung einfüh ­<br />

ren, um einen Datenverlust zu verhindern.<br />

Auf den vorzeitigen Ersatz der Harddisks<br />

werden wir aus wirtschaftlichen Überlegungen<br />

verzichten. Es gibt natürlich noch<br />

viele andere Gründe, die zu Datenver ­<br />

lusten führen können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

eines Ereignisses ist normalerweise<br />

nur sehr schwierig zu bestimmen<br />

und zu beeinflussen. Und auch wenn die<br />

Wahrscheinlichkeit noch so klein ist, das<br />

Ereignis kann heute oder morgen Realität<br />

werden.<br />

Also konzentrieren wir uns auf die Schadensverhinderung.<br />

Wie setzen wir die<br />

Prio ritäten? Die Höhe des potenziellen<br />

Schadens ist ein problematisches Maß<br />

und verleitet sehr oft dazu, einseitig in<br />

die Sicherheit zu investieren. Wir können<br />

mit Wahrscheinlichkeitsüberlegungen eine<br />

Gewichtung vornehmen. Doch damit beginnen<br />

wir uns im Kreise zu drehen.<br />

Gibt es einen Ausweg? Ich sage ganz klar: Ja!<br />

Wir müssen dazu unser Sicherheitsdenken<br />

erweitern.<br />

1. Sicherheit ist nicht Selbstzweck. Sicherheit<br />

muss auf die Geschäftsprozesse abgestimmt<br />

sein und die Aufrechterhaltung<br />

der Geschäftsaktivitäten unterstützen.<br />

Wir müssen nach vorne blicken. Was muss<br />

geschützt werden? Was ist schützenswert?<br />

Wo sind die Schwachstellen?<br />

2. Die meisten unserer Sicherheitsprobleme<br />

und Anforderungen an die Sicherheit sind<br />

nicht einzigartig. Viele andere sind in<br />

der genau gleichen Situation. Und sehr<br />

oft gibt es auch schon Lösungen. Diese<br />

Erfahrungen sind der Weg hinter uns. Und<br />

den müssen wir nicht noch einmal gehen.<br />

Es gibt heute viele allgemein anerkannte<br />

Maßnahmen, die ohne große Diskussion<br />

umgesetzt werden müssen, z.B. Virenschutz,<br />

Firewall, Datensicherung und ­auslagerung,<br />

Zutrittskontrolle, Schulung und Support,<br />

Brandschutz, Katastrophenvorsorgeplan,<br />

Wie deranlaufplan, um nur einige zu nennen.<br />

Alle diese Maßnahmen sind in den IT-<br />

Grundschutz-Katalogen des Bundesamts<br />

für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) zusammengefasst und sehr praxisorientiert<br />

dokumentiert. Eine Soll­Ist­<br />

Aufnahme liefert schnell erste Sofortmaßnahmen<br />

und gibt zeitlich etwas Freiraum<br />

für die konzeptionelle Arbeit.<br />

Auch ein Sicherheitskonzept muss nicht neu<br />

erfunden werden. Der Code of Practice for<br />

Information Security Management (ISO/<br />

IEC 17799) dient hier als Leitfaden und<br />

Inhaltsstruktur. Wir stellen damit sicher,<br />

dass unser Konzept vollständig ist.<br />

Felix Widmer: Wir müssen vorausschauend die relevan ­<br />

ten Gefahren und die daraus möglichen Schäden rechtzeitig<br />

erkennen und angemessene Vorkehrungen treffen.<br />

Widmen wir uns nun der Beantwortung der<br />

Kernfrage „Wie viel Sicherheit brauchen<br />

wir?“<br />

Das Top­Management muss die Grundzüge<br />

der Sicherheitsstrategie festlegen. Aus den<br />

Geschäftsprozessen kommen die Anforderungen,<br />

z.B. an die Verfügbarkeit und Ver ­<br />

traulichkeit der Informationen. Das Business<br />

muss den Schaden quantifizieren, der entsteht,<br />

wenn z.B. eine Dienstleistung eine<br />

bestimmte Zeit nicht erbracht werden kann.<br />

Alle diese Aspekte werden in der Schutz -<br />

bedarfsfeststellung/-analyse dokumen­


tiert. Ergänzend müssen wir alternative<br />

Bearbeitungsmöglichkeiten entwickeln.<br />

Dazu gehören auch Ausweicharbeitsplätze<br />

und Ausweichstandorte.<br />

Wir sind nun in der Lage, Sicherheit als<br />

kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu<br />

institutionalisieren. Das heißt, Sicherheit<br />

muss gelebt und geübt werden. Was<br />

nützt ein Ersatzsystem, wenn es mit der<br />

vorhandenen Infrastruktur nicht kompati ­<br />

bel ist? Wie installiere ich Software, wenn<br />

ich die Lizenzschlüssel nicht mehr habe?<br />

Habe ich ein Inventar über meine Systeme<br />

und Anwendungen? Ist meine Datensicherung<br />

überhaupt aktuell?<br />

Das Risiko angemessen reduzieren, heißt<br />

mit anderen Worten: Minimieren der<br />

Summe der proaktiven Sicherheitskosten<br />

und der reaktiven Schadensbeseitigung. Es<br />

gibt keine absolute Sicherheit. Ein hohes<br />

Sicherheitsniveau reduziert die mögliche<br />

Schadensbeseitigung, verlangt aber hohe<br />

Investitionen in die Sicherheit und umgekehrt.<br />

Hays.<br />

Die Wegweiser.<br />

Die Machbarkeit ist neben der Angemessenheit<br />

und Wirtschaftlichkeit der dritte<br />

Erfolgsfaktor eines Sicherheitskonzeptes.<br />

Komplizierte und kaum verständliche Lösungen<br />

werden von den Beteiligten und<br />

Betroffenen nicht mitgetragen. Es entsteht<br />

eine neue Gefahr, die Scheinsicherheit:<br />

Alle tun so als ob und keiner hält sich an<br />

vereinbarte Sicherheitsregeln. Es werden<br />

Umgehungswege gesucht und gefunden.<br />

Wenn dieser Beitrag Sie etwas nachdenklich<br />

gemacht hat, vielleicht Ihren Horizont etwas<br />

erweitert hat, hat er seinen Zweck erfüllt.<br />

Jetzt sind Sie gefordert!<br />

Über den Autor<br />

Specialist Recruitment hays.de/it<br />

IT-Sicherheit Grundlagen 29<br />

i<br />

Felix Widmer ist Technischer Autor<br />

für die Erstellung von Handbüchern,<br />

Online­Hilfen, Schulungsunterlagen<br />

und Präsentationen. Als Experte für<br />

Informatiksicherheit mit den Schwer ­<br />

punkten Katastrophenvorsorgeplanung,<br />

Geschäftskontinuität, Überlebens<br />

strategien ist er insbesondere<br />

für kleine und mittelgroße Unter ­<br />

nehmen (KMU) tätig. In methodischer<br />

Hinsicht ist er spezialisiert auf<br />

Service Management (ITIL) mit den<br />

Schwerpunkten Leistungsvereinbarungen,<br />

Kennzahlen und Sicherheitsaspekte.<br />

Kontakt<br />

E­Mail: felix.widmer@tan­group.ch<br />

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30<br />

Service Veranstaltungen <strong>2009</strong><br />

Veranstaltungskalender<br />

Wichtige und interessante Messen und Kongresse im Jahr <strong>2009</strong> auf einen Blick!<br />

ITnT Fachmesse für InformationsTechnologie und<br />

Telekommunikation<br />

Datum: 27. – 29.01.<strong>2009</strong>, Ort: Wien<br />

Nach dem Start im Jahr 2005 ist die ITnT mittlerweile zum Fixpunkt<br />

am Jahresanfang bei Besuchern und Ausstellern geworden. Mit der<br />

klaren Positionierung als Fachmesse für Informationstechnologie<br />

und Telekommunikation ist die ITnT heute eine maßgeblich rich -<br />

tungweisende Plattform und Impulsgeber – nicht nur in Österreich<br />

– sondern auch im zentraleuropäischen Raum. Das Konzept dieses<br />

kompakten B2B-Events findet breite Akzeptanz innerhalb der IKT-<br />

Branche. Die Themenschwerpunkte decken alle IKT-Bereiche ab:<br />

• Infrastructure & Solutions<br />

• Software & Services<br />

• Telecommunications & Solutions<br />

KOMCOM NORD <strong>2009</strong><br />

Datum: 10. – 11.02.<strong>2009</strong><br />

Ort: HCC/Hannover Congress Centrum<br />

Die KOMCOM NORD <strong>2009</strong> präsentieren über 200 Aussteller Produkte<br />

und Dienstleistungen aus den Bereichen Informationstechnologie,<br />

Finanzierung und Consulting. Sie bietet allen Mitarbeitern der<br />

öffentlichen Verwaltung ein Maximum an Information, denn<br />

die Messe bildet den gesamten Prozess öffentlicher Projekte ab.<br />

Präsentiert werden neue Produkte, innovative Lösungen und<br />

Finanzierungskonzepte die speziell für die öffentliche Verwaltung<br />

entwickelt wurden. Ein breites Spektrum an Beratungslösungen<br />

rundet das Angebot ab.<br />

CeBIT <strong>2009</strong><br />

Datum: 03. – 08.03.<strong>2009</strong><br />

Ort: Hannover<br />

Mehr Inhalt, mehr Besucher, mehr Geschäft<br />

Die CeBIT ist und bleibt der Marktplatz Nr. 1 des digitalen Business.<br />

Dafür sorgen ständig neue Innovationen. Mit Themen wie eHealth,<br />

Green IT oder Mobility ist die CeBIT am Puls der Zeit. Nutzen Sie die<br />

Gelegenheit und seien Sie dabei. Führen Sie Ihr Geschäft zu neuen<br />

Erfolgen. Die CeBIT <strong>2009</strong> hilft Ihnen dabei.<br />

Professionelles Wissensmanagement<br />

Datum: 25. – 27.03.<strong>2009</strong><br />

Ort: Solothurn / Schweiz<br />

Die zweijährlich stattfindende Konferenz Professionelles Wissensmanagement<br />

will einen breiten integrativen Überblick über<br />

die organisatorischen, kulturellen, sozialen und technischen<br />

Aspekte des Wissensmanagements liefern. Dabei steht im Mittelpunkt<br />

der Konferenz, die verschiedenen Forschungsdiszipli -<br />

nen miteinander zu verbinden und die gesammelten Erfahrungen<br />

aus den unterschiedlichen Anwendungsbereichen zu teilen.<br />

Die diesjährige 5. Konferenz wird von den Fachgruppen<br />

Wissensmanagement der Gesellschaft für Informatik e.V. sowie<br />

dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz veranstaltet.<br />

i<br />

IT Solution Day – Linux Cluster Technologien<br />

Datum: 05.02.<strong>2009</strong><br />

Ort: Neuss-Düsseldorf<br />

Immer mehr Unternehmen profitieren von den flexiblen, kosteneffizienten<br />

Linux Cluster-Lösungen mit einfachem Management,<br />

optimaler Skalierbarkeit und Hochverfügbarkeit.<br />

SAP Kongress für Personalmanagement<br />

Datum: 16. – 17.02.<strong>2009</strong><br />

Ort: Mannheim<br />

Talente entdecken, Mitarbeiter finden, Teams formen, Organisationen<br />

verbessern – wie Sie die vielfältigen Personalaufgaben<br />

in Ihrem Unternehmen effizienter gestalten und optimal in Ihre<br />

Firmenstrategie integrieren können, erfahren Sie auf dem SAP-<br />

Kongress für Personalmanagement.<br />

Product Life live - Anwenderkongress für PDM und<br />

PLM<br />

Datum: 17. – 18.03.<strong>2009</strong><br />

Ort: RuhrCongress Bochum, Ruhr Congress / Bochum<br />

Die unternehmensweite Verwaltung und Steuerung aller<br />

Informationen, Daten und Dokumente, die ein Produkt „from<br />

cradle to grave“ beschreiben, hat enorm an Bedeutung gewonnen.<br />

Das Management des Produktlebens wird als eine der wichtigsten<br />

Aufgaben produzierender Unternehmen in den kommenden<br />

Jahren angesehen. Viele Fragen zu Implementierung, Strategien,<br />

ROI und Benefits sind noch offen. Product Life live gibt Antworten<br />

und schafft Möglichkeiten zur Kommunikation. Die Special-<br />

Interest-Veranstaltung ist sowohl Informations- als auch<br />

Marketingplattform und steht für eine ganzheitliche Betrachtung<br />

des Produktlebens.<br />

jax 09 Konferenz für Java, Enterprise Architekturen,<br />

SOA<br />

Datum: 20. – 24.04.<strong>2009</strong><br />

Ort: Rheingoldhalle / Mainz<br />

Die JAX ist die führende Konferenz für Java, Software-Architektur<br />

und Agilität in Europa. Durch ihren einzigartigen Mix an Themen<br />

verleiht sie seit langem schon der Java-Enterprise-Community die<br />

entscheidenden Impulse.<br />

Das ausgefeilte Konzept der JAX sowie die perfekte Organisation<br />

machen die Konfe renz zu einem unverwechselbaren Ereignis.<br />

Kaum eine Konferenz in Europa bietet eine vergleichbare<br />

Themenvielfalt wie die JAX! Die JAX beschäftigt sich<br />

mit den techni schen Problemlösungen von heute sowie<br />

den wichtigsten Trends für morgen.


Team Conf – Visual Studio Team System<br />

Datum: 05.– 07.05.<strong>2009</strong><br />

Ort: München<br />

Die TeamConf <strong>2009</strong> findet vom 5. bis 7. Mai <strong>2009</strong> in München im<br />

nh Hotel Dornach statt. Sie bietet den Teilnehmern eine breite<br />

Kommunikationsplattform rund um das Thema Microsoft Visual<br />

Studio Team System. Renommierte Unternehmen berichten<br />

über ihre Erfahrungen damit. In Fachvorträgen werden lösungsorientierte<br />

Szenarien und Best Practices mit Visual Studio<br />

Team System wie auch Methodiken des modernen Software<br />

Engineerings vorgestellt.<br />

Zukunft Personal <strong>2009</strong> - Europas größte Fachmesse<br />

für Personalmanagement<br />

Datum: 22. - 24.09.<strong>2009</strong><br />

Ort: Köln / Messe<br />

Die Zukunft Personal ist die größte Fachmesse für Personalentscheider<br />

in Europa: 8279 HR-Fachleute aus Wirtschaft und<br />

Verwaltung trafen sich im Jahr 2008. Die HR-Manager kamen aus<br />

Deutschland und dem Ausland, 25 Prozent davon blieben zwei<br />

Tage auf der Messe. 512 Aussteller zeigten 2008 ihre Neuheiten<br />

in drei Themenhallen: HR-Hardware & Software, HR-Services &<br />

Consulting sowie Professional Training & Learning.<br />

i<br />

BITexpo – 1. Fachmesse für Business IT<br />

Datum: 12. - 14.05.<strong>2009</strong><br />

Ort: Neue Messe Stuttgart<br />

PM Forum <strong>2009</strong><br />

Datum: 14. – 15.10.<strong>2009</strong><br />

Ort: bcc Berliner<br />

Service Veranstaltungen <strong>2009</strong> 31<br />

Deutschland ist das Land des Mittelstands und der Forschung,<br />

besonders im Süden. 27% der gesamtdeutschen Ausgaben für<br />

Forschung und Entwicklung werden von Unternehmen aus Baden<br />

Württemberg getätigt. Deshalb wurde die Neue Messe Stuttgart<br />

als Standort für die BITexpo ausgewählt. Denn als Motor des<br />

Fortschritts verlangt der Mittelstand kontinuierlich neue und<br />

effiziente Lösungen. Speziell im Bereich IT. Zielgruppen unserer<br />

Aussteller sind die entscheidungskompetenten IT-Fachbesucher.<br />

Motto: Die Kunst des Projektmanagements inspiriert durch den<br />

Wandel<br />

In über 60 Vorträgen und Workshops wird das gesamte Spektrum<br />

des Projektmanagements geboten – aktuelle Projektmanagement -<br />

Themen bis hin zu den gegenwärtig innovativsten Ansätzen.<br />

Profitieren Sie von den Erfahrungen und Best Practices anderer.<br />

Erleben Sie hochrangige Keynote Speaker und genießen Sie das<br />

Rahmenprogramm!


32<br />

Projektmanagement Tipps für den Projektalltag<br />

Robert Krauss<br />

Unterwegs mit dem mobilen Büro<br />

Wenn einer eine Reise tut und dabei auch arbeiten muss oder möchte, dann muss er auf vieles achten.<br />

Sind alle nötigen Unterlagen im Zugriff? Sind alle notwendigen Tools auf dem Rechner? Unter Umständen<br />

muss auch dafür gesorgt werden, dass ein mobiler E-Mail-, VPN- oder Internetzugang zur Verfügung<br />

steht.<br />

Neben diesen eher technischen Vorbe reitungen<br />

sind aber auch organisatorische<br />

Maßnahmen zu treffen. So ist zu überlegen<br />

und festzulegen, ob die Daten überhaupt<br />

lokal vorliegen müssen und wie sie auf dem<br />

mobilen Gerät vor Diebstahl, Beschädigung<br />

und unberechtigter Einsichtnahme zu<br />

schützen sind. Gerade in den aktuelleren<br />

Verträgen von IT­Freelancern finden sich<br />

mittlerweile oft Klauseln, die den Externen<br />

bei Datenverlust und –preisgabe empfindlich<br />

in die Haftung nehmen, von möglichem<br />

Projekt­ und Gesichtsverlust einmal ganz<br />

zu schweigen.<br />

Datensicherheit mittels<br />

Verschlüsselung<br />

Die Verschlüsselung der mobilen Datenträger<br />

ist dabei eines der schnellsten und<br />

effektivsten Mittel, um auch bei Verlust<br />

oder Beschlagnahme den Schaden in Gren ­<br />

zen zu halten. Dazu gibt es mehrere etab ­<br />

lierte Lösungen auf dem Markt. Wir haben<br />

uns aus zwei Gründen für eine nähere<br />

Betrachtung des Programmes TrueCrypt<br />

entschieden. Zum einen ist es kostenlos<br />

erhältlich und zum anderen ist es quell­<br />

offen. Das heißt, dass ein kritischer und<br />

kompetenter User es selbst auf Sicher­<br />

heitslücken und potenzieller Hinter türen<br />

untersuchen kann. Die Quellen und das<br />

Programm selbst sind unter http://www.<br />

truecrypt.org erhältlich, es läuft unter<br />

Windows ab XP, MacOS ab Version 10.4 und<br />

unter den Linux­Distributionen von SuSE<br />

und Ubuntu.<br />

TrueCrypt erstellt wahlweise verschlüsselte<br />

Dateicontainer, alternativ kann es aber<br />

auch einzelne Partitionen und unter Win ­<br />

dows ganze Festplatten, inkl. der Bootpartition,<br />

verschlüsseln. Das für Schutz der<br />

Daten notwendige Passwort oder besser die<br />

„Passphrase“ (denn es sollten Leer­ und<br />

Sonderzeichen im Passwort enthalten sein)<br />

ist ein Kriterium von mehreren für eine<br />

sichere und langlebige Verschlüsselung. Nur<br />

ein Passwort, das lang genug ist und mög ­<br />

lichst nicht aus Wörtern, die im Wörter ­<br />

buch zu finden sind, bietet sinnvol len<br />

Schutz vor automatisierenden Wörterbuchattacken.<br />

Man sollte sich trotzdem<br />

nicht der Illusion hingeben, dass die Verschlüsselung<br />

hundertprozentig sicher ist.<br />

Die Vergangenheit hat hinreichend bewiesen,<br />

dass es bestenfalls möglich ist, die<br />

Entschlüsselung so lange zu verzögern,<br />

dass die Daten durch die verstrichene<br />

Zeit wertlos werden. Durch die Wahl eines<br />

Dateicontainers ist es möglich, verschlüsselte<br />

Daten auch auf angeschlossenen USB­<br />

Sticks, MP3­Playern oder Digitalkameras zu<br />

halten und zu transportieren. Das gilt auch<br />

für den Versand per E­Mail. Denn entgegen<br />

einem weit verbreiteten Irrglauben, werden<br />

auch bei verschlüsselten E­Mails die Dateianhänge<br />

in der Regel unverschlüsselt<br />

über tragen.<br />

Eine weitere Spezialität ist das Anlegen ei ­<br />

nes zweiten verschlüsselten Containers<br />

innerhalb des ersten. So kann man den ersten<br />

Container mit harmlosem Material füllen<br />

und in dem zweiten die sensiblen Dateien<br />

unterbringen. Das Passwort ent scheidet<br />

Das Verschlüsselungswerkzeug TrueCrypt bietet zahlrei che Optionen für eine ausgeklügelte Datensicherheitsstrategie.<br />

dann später darüber, welcher der beiden in ­<br />

einander verschachtelten Container geöff ­<br />

net wird. Insbesondere wenn die Einreisebeamten<br />

bei der Ankunft im Ausland den<br />

Rechner eingeschaltet sehen möchten und<br />

dabei Hinweise auf ein Verschlüsselungsprogramm<br />

finden, ist diese Möglichkeit<br />

sehr gut geeignet, etwaige Bedenken der<br />

„Immigration Officer“ zu zerstreuen und<br />

mit seinem Laptop das Land betreten zu<br />

können.<br />

Datenzugriff auf Reisen<br />

Darüber hinaus gibt es glaubhafte Reiseberichte<br />

aus jüngerer Zeit, die von einer<br />

steigenden Anzahl von Beschlagnahmun ­<br />

gen an den Grenzen berichten. Betroffen<br />

sind dabei nicht nur Rechner mit verschlüsselten<br />

Platten, auch iPods und USB­<br />

Sticks wurden schon einbehalten. Eines<br />

der oftmals gehörten Gründe waren diffuse<br />

Verstöße gegen Uhrheberrechtsgesetzte;<br />

eine Argumentation die selten vor Ort zu<br />

entkräften ist. Vor­ und Umsicht sollte<br />

daher geboten sein. Damit wenigstens die<br />

berufliche Arbeitsfähigkeit erhalten bleibt,<br />

sollte sich jeder für einen solchen Fall<br />

zumindest Notfallszenarien überlegt haben.<br />

Unabdingbar ist daher, nicht nur aus diesem<br />

Grund, eine sorgfältige Datensicherung.<br />

Ein weiterer Weg wäre beispielsweise vorab<br />

die Einrichtung eines VPN zum heimischen<br />

Server, um über diesen Weg auf die Dokumente<br />

und Daten zuzugreifen und sie gar<br />

nicht physisch mitzuführen.<br />

Eine weitere Möglichkeit ist es, sich auf<br />

das Wesentliche zu beschränken und gar<br />

keinen Rechner mitzuführen. Um trotzdem<br />

unterwegs arbeiten zu können, bieten sich<br />

aktuelle Business­Handys als Alternative<br />

an. Wir haben uns zwei aktuelle Modelle<br />

hinsichtlich ihrer Alltagstauglichkeit einmal<br />

angesehen. Zu den Auswahlkriterien<br />

ge hörten unter anderem das Vorhandensein<br />

einer richtigen Tastatur, die Verwendbarkeit<br />

als Datenmodem für ein Notebook, die<br />

Unterstützung von Microsoft Office sowie<br />

der E­Mail­Protokolle POP3, IMAP4 und MS<br />

Exchange Push­Mail. Aus diesen Gründen<br />

sind die Blackberry­Geräte von RIM sowie<br />

das Iphone von Apple hier nicht berücksichtigt<br />

worden.<br />

Bei den uns freundlicherweise von dem<br />

Mobilfunkbetreiber O² zur Verfügung gestellten<br />

Geräten handelt es sich um den<br />

Touch Diamond Pro von HTC und der Xperia<br />

X1 von Sony­Ericsson.


Sie arbeiten in den europäischen und<br />

US­amerkanischen GSM­Netzen und unterstützen<br />

als Handy die Datendienste<br />

GPRS, EDGE sowie UMTS und seine<br />

Highspeed­Variante HSDPA. Daneben ist<br />

mit Bluetooth und normalem WLan die<br />

schnurlose Kontaktaufnahme zu einem PC<br />

möglich. Zum Laden und für eine kabelgebundene<br />

Verbindung verfügen beide<br />

Geräte über eine Standard­Mini­USB<br />

Schnittstelle. Jeweils zwei Kameras (jeweils<br />

eine für Fotos auf der Rückseite und eine<br />

weitere, kleinere, für Videotelefonie), ein<br />

eingebautes GPS­Modul und ein RDS­fähi ­<br />

ges Radio runden die umfangreiche Ausstattung<br />

ab. Beide Geräte sind mit Win ­<br />

dows Mobile 6.1 ausgestattet und kommen<br />

mit Mobile Office und einem aktuellen<br />

Acrobat Reader. Bei beiden Geräten handelt<br />

es sich um sog. Slider­Modelle, bei denen<br />

die Tastatur unter dem Display liegt und<br />

sich seitlich herausziehen lässt. Dabei dre ­<br />

hen die hochwertigen und hellen Displays<br />

jeweils automatisch vom Hoch­ ins Querformat.<br />

Der HTC Touch Diamond Pro unterstützt<br />

durch seine etwas quadratischere Form<br />

kleine Hände, der etwas kompaktere Bildschirm<br />

mit einer Auflösung von 480 x 640<br />

Pixeln und die als Benutzeroberfläche<br />

realisierte Anwendung ‚TouchFLO 3D’ unterstützen<br />

zusammen mit einer glatten,<br />

hochglänzenden Oberfläche die Bedienung<br />

mit einer Hand. Dabei hilft auch die Tastatur<br />

mit ihren fünf Tastenreihen und den<br />

separaten Pfeiltasten. Die Tasten stehen<br />

zwar sehr eng zusammen, durch ihren sehr<br />

gut fühlbaren Druckpunkt erlauben sie aber<br />

ein schnelles Arbeiten. Wer den Touch Pro<br />

nutzt, darf sich nicht vor Fingerabdrücken<br />

www.aestimator.com<br />

info@aestimator.com<br />

fürchten. Durch seine Hochglanzoptik und<br />

die intensive Nutzung des Touchscreens<br />

ist die Oberfläche in kürzester Zeit<br />

deutlich sichtbar mit Abdrücken übersät.<br />

Ein weiterer Schwachpunkt ist die unebene<br />

Geräterückseite. Hier hat der Hersteller,<br />

inspiriert durch das ‚Diamond’ in<br />

der Gerätebezeichnung, eine an den Facettenschliff<br />

eines Edelsteins erinnernde<br />

Rückseite geschaffen. Das sorgt dafür,<br />

dass der Touch Diamond Pro in jeder Lage<br />

beim Drücken einer beliebigen Taste merklich<br />

kippelt und den Benutzer dadurch<br />

verunsichert. Hier bleibt nur zu hoffen, das<br />

der Hersteller oder die Zubehörindustrie<br />

zügig reagieren und ebene Akkudeckel<br />

(nach)liefern, denn bei einem ‚Pro’­Gerät<br />

sollte die Form der Funktion folgen und<br />

nicht umgekehrt.<br />

Der Xperia X1 von Sony­Ericsson (SE) dagegen<br />

kommt in einem sehr edel wirkenden<br />

Gehäuse aus gebürstetem Aluminium daher,<br />

das Probleme mit Fingerspuren kaum<br />

kennt. Der Bildschirm ist mit 800 x 460<br />

Pixel deutlich größer als der HTC. Die hohe<br />

Auflösung soll durch besonders angepasste<br />

Windows­Mobile Programme, sog. Panels,<br />

userfreundlich ausgenutzt werden. Um die<br />

Verbreitung dieser Panels zu fördern, ist auf<br />

der Herstellerseite auch ein kostenloses SDK<br />

verfügbar, um Anwendungsentwicklern die<br />

Anpassung ihrer Programme so einfach wie<br />

möglich zu machen. Durch seine flachere<br />

und länglichere Form liegt es bei größeren<br />

Händen besser in der Hand als das hier etwas<br />

klobig wirkende HTC. Die Tastatur ist gut zu<br />

benutzen und hat, obwohl die Tasten etwas<br />

eng stehen, einen sauberen Druckpunkt,<br />

der eine flüssige Arbeit ermöglicht. Der<br />

Tastatur fehlen zwar die Pfeiltasten, dieses<br />

Das Team der Aestimator Consulting<br />

wünscht allen Kunden und Geschäftspartnern<br />

ein gesundes und<br />

erfolgreiches Jahr <strong>2009</strong> und bedankt<br />

sich an dieser Stelle für die gute und<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Projektmanagement Tipps für den Projektalltag 33<br />

Manko wird aber durch den sog. optischen<br />

Joystick unterhalb des Bildschirms mehr<br />

als ausgeglichen. Damit ist es durch sanftes<br />

darüberstreichen mit einem Finger möglich,<br />

in alle vier Richtungen zu manövrieren.<br />

Zusätzlich sind alle vier Ränder auch<br />

drückbar und reagieren wie normale Pfeiltasten.<br />

Leider kommt die automatische Hintergrundbeleuchtung<br />

der Tastatur zu früh<br />

zum Einsatz. Da die LEDs in der Tastatur<br />

weiß leuchten, wird damit der Kontrast<br />

zwischen der dann weißen Beschriftung<br />

und der silbernen Taste deutlich verringert,<br />

was das Schreiben erschwert. Hier sollte der<br />

Hersteller bald durch ein Firmwareupdate<br />

nachbessern.<br />

Robert Krauss: „Erst die eigenen Erfahrungen machen<br />

einen Projektleiter sattelfest.“<br />

Über den Autor<br />

i<br />

Robert Krauss, Jahrgang 1963, seit<br />

1988 im IT­Geschäft und seit 1990<br />

freiberuflich tätig. Er lebt mit seiner<br />

Familie in der Region Hannover. Seine<br />

Schwerpunkte: Beratung, Programmierung<br />

und Unterstützung in den<br />

Bereichen IT­Servicemanagement, IT­<br />

Systemintegration, IT­Support und IT­<br />

Administration<br />

Kontakt<br />

E­Mail: hallo@k­server.de<br />

Web: www.k­server.de


34<br />

Projektmanagement Dokumentation<br />

Manuela Reiss<br />

Nur verständliche Dokumente nützen Unternehmen!<br />

In vielen Unternehmen fristet die IT-Dokumentation noch immer ein Schattendasein. Dabei sind die<br />

Anforderungen an sie erheblich gestiegen. Und wenn dann z. B. eine Zertifizierung ansteht, muss<br />

häufig in kurzer Zeit sehr viel Versäumtes nachgeholt werden.<br />

Gerade in einer solchen Situation hilft es<br />

aber nicht, „blindwütig“ die vermeintlich<br />

geforderten Dokumente zu erstellen.<br />

Sind diese nicht in einen Gesamtrahmen<br />

eingebunden, ist die Gefahr groß, dass jede<br />

Menge „Schrankware“ produziert wird, weil<br />

sich bereits nach kurzer Zeit niemand mehr<br />

in dem Chaos der Dokumente zurechtfindet.<br />

Benötigt werden daher Vorgaben, die<br />

die Dokumentation strukturieren, standardisieren<br />

und das Erstellen von Dokumenten<br />

unterstützen.<br />

Die Relevanz unternehmensweiter<br />

Richtlinien<br />

Eine für Berater alltägliche Situation: Man<br />

kommt in ein Unternehmen und muss pro ­<br />

zessbegleitend einige Dokumente erstel ­<br />

len. Die Frage nach einer Dokumentationsrichtlinie<br />

oder anderen verbindlichen<br />

Vorgaben für die Dokumentation stößt aber<br />

auf Achselzucken. Allenfalls findet sich<br />

noch irgendwo eine Dokumentenvorlage,<br />

die aber nur selten die erforderlichen<br />

Belange abdeckt. Damit aber verzichten<br />

viele Unternehmen auf ein wichtiges Werkzeug<br />

zur Durchsetzung von Richtlinien und<br />

Klassifizierungen, die bei der Erstellung<br />

und Änderung von Dokumenten verbindlich<br />

einzuhalten sind. Einer der Gründe für<br />

das Fehlen einer solchen Richtlinie ist<br />

häufig, dass es keinerlei Verpflichtungen<br />

zur Erstellung bzw. keine Vorgaben für<br />

den Inhalt einer solchen Richtlinie gibt. Es<br />

obliegt allein den Unternehmen, die für sie<br />

wichtigen Punkte in einem entsprechenden<br />

Dokument zu definieren. Wie lässt sich aber<br />

nun die Dokumentation als produktives Instrument<br />

in Unternehmen etablieren?<br />

Aufgaben der Richtlinie<br />

Grundsätzlich sollte eine Dokumentationsrichtlinie<br />

nicht nur Vorgaben für den formalen<br />

Aufbau der Einzeldokumente enthalten.<br />

Vielmehr muss sie das Zusammenspiel der<br />

Dokumente darstellen, die Verwaltung der<br />

Gesamtdokumentation beschreiben und<br />

Regelungen für die Dokumentenablage<br />

ent halten. Je mehr Dokumente nämlich<br />

Gutes Neues Jahr!<br />

Neben den Vorgaben für die Dokumentation<br />

bietet eine Dokumentationsrichtlinie<br />

noch einen weiteren Vorteil: Sie legt eine<br />

einheitliche Nomenklatur fest, und dieser<br />

Punkt ist gerade für die IT­Dokumentation<br />

extrem wichtig. Hinsichtlich der Bezeichnung<br />

von Dokumenten herrscht im IT­Bereich<br />

ein geradezu babylonisches Durcheinander.<br />

Deutlich wird dies beispielsweise bei dem<br />

Begriff IT­Konzept, der völlig uneinheitlich<br />

verwendet wird. Auch werden die Be ­<br />

griffe Grobkonzept, DV­Konzept, Sollkonzept<br />

und Fachkonzept u.a. häufig synonym<br />

verwendet. Zu den wichtigsten Aufgaben<br />

der Dokumentationsrichtlinie gehört<br />

es deshalb, die Verwendung der Dokumentenbezeichnungen<br />

zu definieren und diese<br />

deutlich von einander abzugrenzen. Ziel<br />

Das gesamte BECON-Team<br />

wünscht Ihnen<br />

ein gesundes und erfolgreiches<br />

neues Jahr.<br />

Vielen Dank für die<br />

gute Zusammenarbeit!<br />

entstehen, desto wichtiger ist es, diese so<br />

abzulegen, dass die benötigten Dokumente<br />

schnell gefunden werden können und jeder<br />

auf die erforderlichen Dokumente Zugriff<br />

hat. Darüber hinaus kann sie verbindliche<br />

Dokumentationsprozesse (z.B. Review­Pro ­<br />

zesse) definieren. Optimalerweise werden<br />

allgemeingültige Richtlinien für die Dokumentation<br />

auf Unternehmensebene defi ­<br />

niert. Spezielle, die jeweiligen Unternehmensbereiche<br />

betreffende Aspekte, wie<br />

bei spielsweise Freigabeverfahren oder Abla<br />

gestrukturen, können dann zusätzlich in<br />

spezifizierten bereichsbezogenen Richtliniendokumenten<br />

festgelegt werden.<br />

Manuela Reiss: „Ziel einer Unternehmensrichtlinie ist<br />

es sicherzustellen, dass jeder, der im Unternehmen<br />

Dokumente erstellt oder verwendet, das gleiche Verständnis<br />

von den Dokumenten hat.“<br />

ist es sicherzustellen, dass jeder, der im<br />

Unternehmen Dokumente erstellt oder verwendet,<br />

das gleiche Verständnis von den<br />

Dokumenten hat.<br />

Inhalte der Richtlinie<br />

stärkt Ihr Unternehmen<br />

ITK- & Web-Services | Software Solutions | Personnel Services | Managed Services<br />

www.becon.de<br />

Ausgehend von den Aufgaben einer Dokumentationsrichtlinie<br />

lassen sich im nächsten<br />

Schritt ihre Inhalte festlegen. In der<br />

Praxis hat sich die Aufnahme der folgenden<br />

Punkte als sinnvoll erwiesen:<br />

• Namenskonventionen für Dokumente<br />

• Darstellung des Zusammenspiels der ein­<br />

zelnen Dokumente<br />

• Regelungen zur Speicherung der Doku­<br />

mente<br />

• Richtlinien und Klassifizierungen, die für<br />

die Einzeldokumente gelten<br />

• Formaler Aufbau der Einzeldokumente


• Dokumentationsprozesse<br />

• Regelungen zur Archivierung<br />

Zunehmende wird gefordert, dass Doku ­<br />

men te dem Anspruch der Revisionssicherheit<br />

entsprechen müssen. Dabei kann ein<br />

Dokument dann als revisionssicher betrachtet<br />

werden, wenn es aktuell, vollständig,<br />

richtig und für einen sachverständigen<br />

Dritten nachvollziehbar ist. Weiterhin muss<br />

die Aufbewahrungsform die Lesbarkeit<br />

während der gesamten Aufbewahrungsdauer<br />

gewährleisten sowie die Datensicherheit<br />

in Bezug auf den Zugriffschutz und die<br />

Unveränderbarkeit der Daten sicherstellen.<br />

Die vorstehend genannten Punkte helfen<br />

dabei, diese Anforderungen an die<br />

Dokumentation sicher zustellen.<br />

Wichtige Vorgaben für das<br />

Erstellen von Dokumenten<br />

Auch Reglungen beispielsweise zu Dokumentenlayout<br />

und Speicherformaten kön ­<br />

nen in der Dokumentationsrichtlinie ge­<br />

2008-006-6200_210x149 12.12.2008 13:46 Uhr Seite 1<br />

KÖNNEN IST NICHTS ANDERES ALS NUTZEN BIETEN KÖNNEN.<br />

Christian Gottlob Leberecht Großmann<br />

FERCHAU Engineering GmbH, der Marktführer bei Engineering-Dienstleistungen<br />

mit bundesweit über 50 Niederlassungen und Standorten sowie mehr als<br />

4.000 Mitarbeitern, weitet seine Aktivitäten im IT-Umfeld stark aus. Bereits<br />

ca. 600 Mitarbeiter sind im Geschäftsfeld IT-Solutions tätig.<br />

Ob bei IT-Projekten, Managed Services oder im Projekt- und Qualitätsmanagement:<br />

Wir bieten spannende Projekte.<br />

Beratung ist bei uns Chefsache: Erfahrene Ingenieure, Informatiker und Betriebswirte<br />

an der Spitze der FERCHAU-Kompetenz-Center IT-Solutions verstehen<br />

die Anforderungen der Kunden und kennen ihren Markt:<br />

– regionale Besonderheiten: wir sind immer nah am Kunden und bieten<br />

Ihnen heimatnahe Einsätze<br />

– globale Herausforderungen: auf Wunsch können Sie bei uns auch im<br />

Ausland neue Erfahrungen sammeln<br />

– konzernspezifische Strukturen: wir agieren lokal und überregional und<br />

kennen die Strukturen unserer Kunden<br />

FERCHAU Engineering GmbH<br />

Niederlassung Wiesbaden<br />

Alte Schmelze 18–20 65201 Wiesbaden<br />

Fon +49 611 23887-0 Fax +49 611 261369<br />

wiesbaden@ferchau.de<br />

www.ferchau.de<br />

regelt werden. Sinnvoll sind beispielsweise<br />

die Festlegungen zu folgenden Aspekten:<br />

• Die Sprache, in der Dokumente zu verfassen<br />

sind<br />

• Layoutvorschriften, deren Einhaltung<br />

durch Bereitstellen von Dokumentvorlagen<br />

sichergestellt und deren Verwenden<br />

verbindlich vorgeschrieben werden<br />

• Dateiformate für das Erstellen, Veröffentlichen<br />

und Speichern<br />

Fazit<br />

Eine Dokumentationsrichtlinie, die einen<br />

Gesamtrahmen für die IT­Dokumentation<br />

liefert, Dokumentationsprozesse definiert<br />

und Vorgaben für die Einzeldokumente<br />

festschreibt, ermöglicht jederzeit das<br />

Auffinden von Dokumenten. Zur Umsetzung<br />

einer Dokumentationsrichtlinie ist in der<br />

Praxis die Einsetzung eines Verantwortlichen<br />

zu empfehlen, der möglichst bereits auch in<br />

die Erstellung der Richtlinie eingebunden<br />

ist.<br />

Niederlassung Frankfurt<br />

Borsigallee 19 a 60388 Frankfurt<br />

Fon +49 69 941363-0 Fax +49 69 941363-63<br />

frankfurt@ferchau.de<br />

Projektmanagement Dokumentation 35<br />

Über die Autorin<br />

Für unsere vielfältigen Kundenprojekte brauchen wir weitere Verstärkung. Wir<br />

suchen laufend gute Freiberufler (m/w) und Mitarbeiter (m/w), insbesondere<br />

aus folgenden Bereichen:<br />

– IT-Administration (Windows, UNIX, Netzwerke, Datenbanken)<br />

– Anwendungsentwicklung (alle gängigen Programmiersprachen)<br />

– Web-Design und -Entwicklung (PHP, Java, Content-Management-Systeme)<br />

– SAP R/3 (Customising, Modulbetreuung, ABAP-Programmierung)<br />

– technische Informatik (Embedded Programming, Hard- und Softwareentwicklung)<br />

– Business-Consultants sowie Projekt- und Qualitätsmanager mit Branchenkenntnissen<br />

Dabei interessiert uns nicht nur Ihre Ausbildung (Informatiker, Ingenieur,<br />

Betriebswirt), sondern insbesondere Ihr Können und Ihre Erfahrung. Sprechen<br />

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Wir entwickeln Sie weiter.<br />

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Manuela Reiss ist seit mehr als fünfzehn<br />

Jahren als Beraterin, Trainerin und<br />

Autorin im Windows Umfeld tätig und<br />

hat zahlreiche Bücher und Fachartikel<br />

veröffentlicht.<br />

Als zertifizierte Projektmanagement<br />

Fachfrau (GPM) u.a. unterstützt sie<br />

Firmen im Bereich Projektmanagement<br />

und bei der Implementierung von<br />

IT­Prozessen. In den letzten Jahren<br />

hat sie sich verstärkt mit dem Thema<br />

„Dokumentation“ beschäftigt und im<br />

November 2008, zusammen mit Ihrem<br />

Mann, das Buch „Praxisbuch – IT­<br />

Dokumentation“ veröffentlicht.<br />

Kontakt<br />

E­Mail: mail@manuela­reiss.de<br />

Web: www.manuela­reiss.de


36<br />

Projektmanagement Controlling<br />

Klaus Schlautmann<br />

Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd<br />

reitest, steig ab! oder: Warum Projektcontrolling<br />

so wichtig ist.<br />

Während meiner 20-jährigen Erfahrung als Projektverantwortlicher wurde ich oft als Feuermann für<br />

Projekte gerufen, die drohten zu scheitern. Das Erreichen der Vorgaben hinsichtlich Qualität, Kosten<br />

und Zeit schien allen Beteiligten unaufhaltsam zur Utopie zu gerinnen. Die Ursachen dafür sind<br />

vielfältig, eins haben sie aber gemeinsam: fehlendes Projektcontrolling.<br />

Oftmals wird diesem Themenbereich keine<br />

oder nur geringe Aufmerksamkeit zuteil.<br />

Erst wenn das Kind fast in den Brunnen<br />

gefallen ist, wird im Rahmen einer Ist­<br />

Aufnahme das Projektcontrolling begon ­<br />

nen. Dies ist bei Weitem zu spät und<br />

kann bestenfalls nur noch der Schadensbegrenzung<br />

dienen. Oftmals werden übereilt<br />

Maßnahmen eingeleitet. Typischer ­<br />

weise sind dies unkontrolliertes Hinzufü ­<br />

gen von weiteren Ressourcen, Aufbau von<br />

Druck auf die Mitarbeiter, neue Arbeitskreise,<br />

eine Unzahl an Besprechungen mit vielen<br />

Personen, steigendes Reporting an das<br />

Management und die direkte Einflussnahme<br />

der Führungsebene auf das Projekt, oftmals<br />

ohne fundierte Informationen und<br />

fachlicher Kompetenzen.<br />

Da dies nicht zum gewünschten Erfolg<br />

führt, wird die Unterstützung eines externen<br />

Beraters gesucht. Dieser findet dann<br />

eine meist rudimentäre Planung vor und<br />

sucht ein Projektcontrolling vergebens.<br />

Fazit: Wenn also das Pferd tot ist, bitte<br />

versuchen Sie nicht externe Mitarbeiter<br />

anzuheuern, die tote Pferde reiten können!<br />

Bilden Sie keine Taskforce, die tote Pferde<br />

wiederbeleben kann! Besorgen Sie sich<br />

keine stärkere Peitsche!<br />

Stellen Sie schon beim Projektstart einen<br />

geeigneten Pferdeflüsterer zur Verfügung!<br />

Woran erkennt man einen geeigneten<br />

Pferdeflüsterer sprich Projektcontroller?<br />

Oftmals trifft der Kandidat auf eine<br />

Situation, in der der Kunde unzufrieden ist<br />

(Verschobene Termine!), die Mitarbeiter<br />

frustriert und demotiviert sind (Druck und<br />

wenig produktive Zeit!), das Projekt sich<br />

in Gefahr und unter Kostendruck befin ­<br />

det (Die vielen noch unproduktiven zusätzlichen<br />

Mitarbeiter waren nicht geplant!)<br />

und das Management meist ratlos<br />

ist (Was sollen wir denn noch alles tun?).<br />

Diese Ausgangssituation offenbart die<br />

viel fältigen Fähigkeiten des geeigneten<br />

Kandidaten:<br />

a) Er muss strukturiert vorgehen können,<br />

um die Arbeitsabläufe und die Ressourcenplanung<br />

zu optimieren.<br />

b) Er muss die Projektsituation anhand<br />

von Informationen, die er regelmäßig<br />

erhält, analysieren können und auf der<br />

Basis seiner Analysen Schlussfolgerungen<br />

ziehen, realistische Bewertungen<br />

vornehmen und angemessene Gegenmaßnahmen<br />

einleiten können.<br />

c) Soziale Kompetenz ist ebenfalls zwin ­<br />

gend notwendig, denn die Projektmitarbeiter<br />

müssen motiviert werden, um<br />

im Team zielgerichtet zu agieren. Auch<br />

muss der Kandidat mit Druck aus dem<br />

Management umgehen und diesen vom<br />

Team fernhalten können.<br />

d) Eine weitere wichtige Komponente ist<br />

der Aufbau eines Reportings. Dieses muss<br />

eindeutige, aussagekräftige und nachvollziehbare<br />

Aussagen über den Pro jekt­<br />

stand enthalten, die in kurzen regelmäßigen<br />

Abständen aktualisiert werden.<br />

Zudem müssen die nächsten Teilziele<br />

und die Erfolge des Teams dokumentiert<br />

werden. Das nimmt Druck und Unsicherheit,<br />

motiviert und schafft Klar ­<br />

heit für alle Beteiligten.<br />

e) Eine Komponente kann der Projektcontroller<br />

nicht erlernen, die muss der<br />

Kandidat einfach mitbringen: Erfahrung!<br />

Denn in einer Gefahrensituation ist Fingerspitzengefühl<br />

ebenso wichtig wie<br />

das Vertrauen in die eigene Belastungsfähigkeit<br />

und die der Mitarbeiter.<br />

f) Aufgrund der Befristung des Einsatzes<br />

eines externen Projektcontrollers spielt<br />

Wissenstransfer eine wichtige Rolle. Daher<br />

gehört die Fähigkeit zum Repertoire<br />

eines guten Controllers, Wissen und<br />

Fähigkeiten an einen Mitarbeiter des<br />

Kunden, der zukünftig diese Aufgabe<br />

weiterführen soll, zu vermitteln. Dabei<br />

hat sich das Mentorenprinzip bestens<br />

bewährt.<br />

Zur Überraschung einiger Leser möchte ich<br />

anmerken, dass eine Eigenschaft, die von<br />

vielen Entscheidern als notwendig angesehen<br />

wird, gar nicht vorhanden sein muss,<br />

nämlich technische Produktkenntnisse.<br />

Ein Controller muss in fachlicher Hinsicht<br />

kein Experte sein. Dadurch erweitert sich<br />

die Anzahl von geeigneten Bewerbern;<br />

die Gefahr der thematischen Verstrickung<br />

und das Entstehen möglicher internen<br />

Konkurrenzsituationen entfallen.<br />

Anhand dieser Auflistung und den dargestellten<br />

Aufgaben und Eigenschaften<br />

ist leicht zu erkennen, wie wichtig diese<br />

Position ist, die als rechte Hand des Projektleiters<br />

etabliert sein sollte.<br />

Wie im Film so gilt auch für reale Projektcontroller:<br />

Pferdeflüsterer sind eine<br />

seltene Spezies, die eine Kombination aus<br />

besonderen Eigenschaften mitbringen und<br />

kritische Situationen nicht nur retten können,<br />

sondern richtig, nämlich von Anfang<br />

an, eingesetzt ein Erfolgsgarant sind.<br />

Klaus Schlautmann: „Aufgrund der Befristung des<br />

Einsatzes eines externen Projektcontrollers spielt<br />

Wissenstransfer eine wichtige Rolle.“<br />

i<br />

Über den Autor<br />

Klaus Schlautmann, Jg. 1967, ist<br />

staatlich geprüfter Betriebswirt und<br />

Informatiker. Seit 1985 ist er Ge ­<br />

schäftsführer mehrerer IT­Unternehmen<br />

und freiberuflicher IT­Berater.<br />

Sein fachliches Portfolio umfasst<br />

Analyse, Konzeption, Strategieentwicklung<br />

und die Leitung von IT­<br />

Projekten, Beratung von IT­Mitar ­<br />

beitern und IT­Managern im kaufmännischen<br />

und technischen Umfeld<br />

sowie in der Automobilindustrie.<br />

Kontakt<br />

E­Mail:<br />

klaus.schlautmann@consultingteam.de<br />

Web:<br />

www.consultingteam.de


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38<br />

IT-Business Qualitätssicherung<br />

Tulca Ertüzün<br />

Gibt es Qualität zum Nulltarif?<br />

Der Begriff „Qualität“ ist schon seit längerem in unseren täglichen Sprachgebrauch eingedrungen und<br />

wird sehr gerne als positives Schlagwort verwendet. Außer dass er einen ersten positiven Eindruck zu<br />

vermitteln scheint, ist die wahre Bedeutung hinter dem Begriff meistens sehr unklar. Ein typisches<br />

„buzz word“ also?<br />

Was ist Qualität?<br />

Philip B. Crosby, ein renommierter Managementberater<br />

aus den USA, definiert Qualität<br />

als den Grad der Übereinstimmung<br />

der gestellten Anforderungen mit einem<br />

Produkt oder einer Dienstleistung. Doch<br />

wer stellt diese Anforderungen an ein Produkt<br />

oder an eine Dienstleistung? Welche<br />

Anforderungen werden überhaupt gestellt<br />

und wie ermitteln Produzenten und Dienstleister<br />

diese Anforderungen?<br />

Im Folgenden wird ausgehend von Philip<br />

B. Crosby‘s Definition die Bedeutung der<br />

Qualität innerhalb der IT untersucht und<br />

anschließend werden die drei aufgeworfenen<br />

Fragen beantwortet.<br />

Qualität im Projektzusammenhang<br />

Branchenübergreifend gibt es im Projektgeschäft<br />

drei führende Indikatoren, die<br />

kontinuierlich der Aufmerksamkeit bedü r ­<br />

fen, um einen erfolgreichen Projektabschluss<br />

gewährleisten zu können. Diese<br />

unter dem Namen „magisches Dreieck“<br />

bekannten Indikatoren, stellen drei verschiedene<br />

Anforderungsebenen dar, die für<br />

das Ergebnis jedes Projektes bestimmend<br />

sind und untereinander in Konkurrenz<br />

stehen:<br />

1) Projektdauer<br />

2) Funktionsumfang des Endproduktes oder<br />

der Umfang der Dienstleistung<br />

3) Projektkosten<br />

Wenn ein Projekt unter Einhaltung der<br />

geplanten Dauer und Kosten abgeschlossen<br />

wird, ist es dann selbstverständlich, dass<br />

das fertige Produkt bzw. die erbrachte<br />

Dienstleistung auch zwingend qualitativ<br />

hochwertig ist?<br />

Garantierte Qualität<br />

Mit Crosby hängt die Qualität davon ab,<br />

inwieweit die gestellten Anforderungen<br />

an das Produkt oder die Dienstleistung<br />

erfüllt worden sind. Welchen Mehrwert<br />

bietet z. B. eine Software, die zwar innerhalb<br />

des festgelegten Zeitraums und Kos ­<br />

ten rahmens programmiert wurde und tech ­<br />

nisch einwandfrei funktioniert, aber den<br />

festgelegten Anforderungen nicht entspricht?<br />

Dies führt zur traurigen Erkenntnis,<br />

dass die Qualität in der Durchfüh rung<br />

eines Projektes zwar die Basis ist für gutes<br />

Gelingen, aber nicht unbedingt der Garant<br />

dafür ist, dass das Produkt auch den<br />

Anforderungen entspricht!<br />

Zusätzliche Indikatoren müssen demnach<br />

bei der Bestimmung der Qualität von Pro ­<br />

dukten und Dienstleistungen Berücksichtigung<br />

finden.<br />

Wer stellt Qualitätsanforderungen?<br />

Die Anforderungen an ein Produkt oder<br />

an eine Dienstleistung müssen primär von<br />

denen definiert werden, die später mit dem<br />

Endprodukt arbeiten werden, d.h. von den<br />

zukünftigen Anwendern. Aber es gilt dabei<br />

zu beachten, dass der Auftraggeber nicht<br />

zwangsläufig auch zugleich der zukünftige<br />

Anwender sein wird. Die Frage nach dem<br />

tatsächlichen Anwenderkreis kann also von<br />

Fall zu Fall unterschiedliche Komplexität<br />

aufweisen.<br />

Ein Beispiel verdeutlicht dies: Eine mittelständische<br />

Firma beauftragt einen IT­<br />

Dienstleister mit der Entwicklung einer<br />

Individualsoftware, die sämtliche Vertriebsprozesse<br />

abbildet und zugleich von mehre ­<br />

ren Benutzern, die unterschiedliche Sprachen<br />

sprechen und in verschiedenen Regionen<br />

unterschiedlicher Zeitzonen arbeiten,<br />

genutzt werden soll. Zudem soll das<br />

Programm den An wendern 24 Stunden am Tag<br />

mit einer gu ten Performance zur Verfügung<br />

stehen und über eine anwenderfreundliche<br />

Oberfläche verfügen.<br />

Der Qualitätsverantwortlicher des Projektes<br />

steht jetzt vor der großen Herausforde ­<br />

r ung, die kritischen Qualitätsindikatoren<br />

festzulegen und diese in das bevorstehende<br />

Entwicklungsprojekt so zu integrieren, dass<br />

sie durchgehend auf Einhaltung überwacht<br />

werden können. Diese Maßnahme bewirkt,<br />

dass in jedem Projektabschnitt alle Arbeitsergebnisse<br />

bestimmten technischen Anforderungen<br />

genügen und somit die Qualität<br />

des Endproduktes sichergestellt ist.<br />

Welche Anforderungen werden<br />

gestellt?<br />

Wenn die im Beispiel genannten Kundenanforderungen<br />

der Ausgangspunkt sind,<br />

dann lassen sich daraus folgende Indikatoren<br />

ableiten:<br />

• Sicherstellung einer sehr hohen Systemverfügbarkeit,<br />

z. B. von 99%, und die<br />

Entwicklung einer Systemlandschaft mit<br />

Möglichkeiten zur schnellen Systemwiederherstellung,<br />

bevor der Anwender<br />

mit negativen Konsequenzen konfron ­<br />

tiert wird<br />

• Eine mit dem Auftraggeber abgestimmte<br />

Liste der Software­Funktionalität, die<br />

sämtliche kritischen Vertriebsprozesse<br />

abbildet<br />

• Mehrsprachigkeit und Durchführung einer<br />

sachgemäßen Übersetzung aller<br />

Bild schirmtexte in die vorgesehenen<br />

Fremdsprachen<br />

• Eine benutzerfreundliche Oberflächengestaltung<br />

mit grafischen Bildschirmen<br />

und ggf. mit Eingabehilfen wie z.B.<br />

Scannern oder anderen Lesegeräten<br />

• Aufbau eines 24stündigen Supports, um<br />

Anwenderprobleme entgegenzunehmen<br />

und zu lösen.<br />

Der Detaillierungsgrad der Liste reicht aber<br />

noch nicht aus, um messbare Qualitätsindikatoren<br />

zu identifizieren. Daher müssen<br />

die einzelnen Punkte jeweils im Rahmen einer<br />

detaillierten Untersuchung mit Blick auf<br />

ihre weiteren technischen Merkmale zerlegt<br />

werden. Am Beispiel des ersten Punkts<br />

der Anforderungsliste soll im Folgenden<br />

gezeigt werden, wie Qualitätsindikatoren<br />

für die Anforderung einer „hohen Sys temverfügbarkeit“<br />

ermittelt werden kön nen.<br />

Wie werden konkrete Qualitätsindikatoren<br />

ermittelt?<br />

Um für eine Systemarchitektur eine Ausfallsicherheit<br />

von 99% garantieren zu<br />

können, werden Server benötigt, die entsprechend<br />

gerüstet und gemäß einer<br />

entsprechenden Netzwerk­Topologie untereinander<br />

vernetzt sind. Zusätzlich sind für<br />

die Verfügbarkeit einer Systemlandschaft<br />

Hardware­System parameter von Bedeutung,<br />

wie z. B. die Puffergrößen, Speicher und<br />

Plattengrö ßen, die Anzahl und Kapazitäten<br />

der zu verwendenden CPUs und weitere<br />

techni sche Voraussetzungen.<br />

Benötigt wird eine Art „Intensivstation“,<br />

die sämtliche Parameter überwacht und<br />

bei Bedarf Konsequenzen einleitet, vergleichbar<br />

dem Abhören des Herzschlags<br />

eines Patienten. Am Anfang des Projekts


müssen diese Parameter durch die Systemarchitekten<br />

festgelegt und in den<br />

darauffolgenden Projektphasen überprüft<br />

werden. Diese Prüfung sollte am Ende<br />

jeder Projektphase einen Qualitäts­Work ­<br />

shop durchlaufen. Werden dabei Abweichungen<br />

festgestellt, müssen sofort<br />

Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.<br />

Nur so kann im Dauerbetrieb 99%ige<br />

Verfügbarkeit sichergestellt und Qualität<br />

in diesem einen Bereich gewährleistet<br />

werden.<br />

Die zentrale Frage des Qualitätsverantwortlichen<br />

ist, ob für die Qualitätssicherung<br />

die angemessenen und richtigen<br />

Qualitätsindikatoren definiert werden und<br />

die Maßnahmen zur Überwachung und<br />

Gegensteuerung fester Bestandteil des<br />

Projektgeschehens sind. Letztlich ist es<br />

die Frage, ob Qualität von allen Projektbeteiligten<br />

ernstgenommen wird oder<br />

einzig und allein als verkaufsfördernde<br />

Maßnahme herhalten muss.<br />

Eine Analogie aus der Lebensmittelindustrie<br />

Die Lebensmittelindustrie steht vor der<br />

Herausforderung, Produkte herzustellen,<br />

die von Natur aus sehr anfällig sind und<br />

ihre Herstellung und Vermarktung strengen<br />

gesetzlichen Regelungen unterliegen. Um<br />

den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen,<br />

in diesem Fall Qualitätsindikatoren,<br />

die der Gesetzgeber vorschreibt, haben<br />

Hersteller Maßnahmen entwickelt, um die<br />

Qualität der Produkte gewährleisten zu<br />

können.<br />

Im Fertigungsprozess gibt es zahlreiche<br />

kritische Arbeitschritte, die auf die Qualität<br />

der Produkte negative Auswirkungen haben<br />

können. Bei der Entwicklung eines neuen<br />

Produkts werden diese Arbeitsschritte<br />

identifiziert, in der Fertigungshalle als<br />

Critcal Control Points (CCP) gekennzeichnet<br />

und unter ständige Beobachtung gestellt,<br />

z. B. einzelne Fliessbandabschnitte, in de ­<br />

nen hohe Feuchtigkeit oder Temperaturschwankung<br />

auftreten können. Das weltweit<br />

anerkannte Qualitätskonzept in der Lebensmittelindustrie<br />

heißt „Hazard Analysis<br />

and Critical Control Point­Konzept oder auf<br />

Deutsch Gefährdungsanalyse und kritische<br />

Lenkungspunkte. Dies schafft erst die Vo r ­<br />

aussetzung dafür, die Notwenigkeit des<br />

Einsatzes von qualitätssichernden Maßnah ­<br />

men feststellen und die richtigen Maßnahmen<br />

gezielt einsetzen zu können.<br />

Wenn man diese Vorgehensweise auf IT­<br />

Projekte bezieht, dann ergeben sich daraus<br />

die Forderungen, dass Qualitätsindikatoren<br />

im Hinblick auf die Kundenanforderungen<br />

identifiziert und während der gesamten<br />

Projektlaufzeit überwacht werden müssen.<br />

Zugleich muss dabei gelten, dass die<br />

Qualitätsindikatoren im Vorfeld anhand von<br />

messbaren Parametern operationalisiert<br />

und in einem Leitfaden verbindlich festgeschrieben<br />

werden. Schlussendlich werden<br />

von den Qualitätsindikatoren die Kriterien<br />

für die Freigabe jeder einzelnen Projektphase<br />

abgeleitet.<br />

Fazit<br />

Zusammenfassend gilt, dass das Aufset ­<br />

zen und das Durchführen eines Qualitätskonzepts<br />

aufwendig sind. Allerdings wird<br />

dieser Mehraufwand dadurch wieder wett ­<br />

gemacht, dass zum einen Kosten für Rück ­<br />

rufaktionen, Kundendienste, Support, An ­<br />

wen derschulungen, Defekte, Garantieleistungen<br />

etc. entfallen und zum anderen eine<br />

hohe Kundenzufriedenheit erzielt wird.<br />

Die eingangs gestellte Frage, ob es Qualität<br />

zum Nulltarif gibt, kann man demnach<br />

pointiert so beantworten: Qualität gibt<br />

es nicht zum Nulltarif, aber mit einem<br />

umfassenden Qualitätskonzept sichert man<br />

nachhaltig den Mehrwert von Dienstleistungen<br />

und Produkten.<br />

Tulca Ertüzün: „Letztlich ist es die Frage, ob Qualität<br />

von allen Projektbeteiligten ernstgenommen wird oder<br />

ein zig und allein als verkaufsfördernde Maßnahme<br />

herhalten muss.“<br />

Über den Autor<br />

i<br />

Tulca Ertüzün ist studierter Diplom­<br />

Informatiker und hat sich auf das<br />

Projekt­ und Programm­Management<br />

in international besetzten IT­Projekten<br />

spezialisiert. Er besitzt den Mastertitel<br />

Executive MBA Studium der Universität<br />

Würzburg und University Boston und<br />

das PMP­Projektmanagementzertifikat<br />

von PMI. Seit elf Jahren arbeitet<br />

er in internationalen Projekten vor<br />

allem in der Schweiz, Russland, den<br />

Niederlanden, der Türkei und dem Iran.<br />

Herr Ertüzün war für Siemens, PricewaterhouseCoopers<br />

und IBM als Senior<br />

Consultant tätig. Seit zwei Jahren ist<br />

er freiberuflicher Projektmanager.<br />

Kontakt<br />

E­Mail: tulca.ertuzun@tte­mcs.com<br />

Web: www.tte­mcs.com


40<br />

IT-Business Supply Chain Management<br />

Alexander Kastner<br />

Kommunikation in der Supply Chain<br />

Beschäftigt man sich mit Business-Szenarien der Supply Chain, erkennt man anhand der häufig<br />

branchenabhängigen Modelle relativ rasch, welche Potenziale genutzt werden können. In diesem<br />

Zusammenhang wird deutlich, dass jede Form der Zusammenarbeit nur so gut sein kann wie die Qualität,<br />

die Stabilität und die Kosteneffizienz der darunterliegenden technischen Schicht. Diese Grundlage wird<br />

in aller Regel über EDI-Lösungen abgebildet.<br />

Begriffsklärung EDI vs. EAI<br />

Die Begriffswelt um den unternehmensübergreifenden<br />

Datenaustausch war schon<br />

immer reichlich unpräzise. Beispielsweise<br />

ist immer wieder zu hören und zu lesen,<br />

dass dem Klassiker Electronic Data Inter ­<br />

c hange (EDI) eine Ablösung oder Verdrängung<br />

zugunsten von häufig XMLbasierten<br />

Enterprise Application Integra ­<br />

tion­Lösungen (EAI) droht. Bei genau ­<br />

erem Hinsehen muss man allerdings fes t ­<br />

stellen, dass beide Ansätze ihre Berechtigung<br />

haben und sich eher ergänzen<br />

als in Konkurrenz zueinanderstehen.<br />

Gefördert wird die beschriebene Sichtweise<br />

vielfach durch E­Business­Szenarien wie<br />

Supply Chain Management (SCM), Customer<br />

Realationsship Management (CRM), E­Procurement,<br />

Online­Marktplätze oder Vendor/<br />

Supplier Managed Inventory (VMI/SMI), in<br />

deren Zusammenhang häufig der Eindruck<br />

entsteht, dass EDI­Lösungen durch den<br />

Einsatz entsprechender Applikationen in<br />

diesem Umfeld hinfällig werden.<br />

Darüber hinaus scheint dies auch der<br />

Grund für das Missverständnis zu sein,<br />

dass nämlich EAI als EDI­Nachfolger die<br />

technische Grundlage der beschriebenen<br />

E­Business­Szenarien bilde. Dies ist nicht<br />

zutreffend. Heutzutage wird vielfach eine<br />

Synthese von EDI­ und EAI­Konzepten<br />

angestrebt und realisiert.<br />

EDI­Prozesse sind auf elektronischem Datenaustausch<br />

basierende Geschäftstransaktionen<br />

wie z. B. der Austausch von Bestell­,<br />

Auftrags­ oder Rechnungsdaten.<br />

Das Grundprinzip EDI­basierter Lösungen<br />

ist die Nutzung von strukturierten und<br />

nach vereinbarten Regeln formatierten<br />

Nachrichten, so dass es dem Empfänger<br />

möglich wird, diese Informationen direkt<br />

in seinem System weiter zu verarbeiten.<br />

Zu erwähnen sei hier fairerweise noch,<br />

dass sich der ursprünglich internationale<br />

und branchenunabhängige EDIFACT­Stan ­<br />

dard nur bedingt durchgesetzt hat. Tatsächlich<br />

existieren heute eine Vielzahl<br />

von branchenabhängigen Standards wie<br />

VDA und Odette im Automobilsektor,<br />

SEDAS in Handel und Industrie, Swift in<br />

der Finanzwelt usw. Trotzdem stellt dies<br />

die Zweckmäßigkeit eines branchenübergreifenden<br />

Austausches von standardisierten<br />

Geschäftsdokumenten nicht in Frage.<br />

Die Unterschiede zwischen EDI und EAI<br />

können somit folgendermaßen definiert<br />

werden: Während EDI für den unternehmensübergreifenden<br />

Datenaustausch auf<br />

Basis von wenigstens branchenbezogenen<br />

Datenstandards eingesetzt wird, bezieht<br />

sich EAI auf den innerbetrieblichen Datenaustausch<br />

zwischen betriebswirtschaftlichen<br />

Anwendungen, wobei das verwendete<br />

Datenformat von EAI­Lösungen häufig proprietär<br />

bleibt. Dass nicht in jedem Fall eine<br />

saubere Trennung möglich ist, versteht<br />

sich von selbst, zumal die in beiden Fällen<br />

eingesetzten Tools nicht eindeutig dieser<br />

Definition folgen.<br />

Technologische Weiterentwicklung<br />

Im Gesamtzusammenhang darf nicht verschwiegen<br />

werden, dass der Betrieb von<br />

traditionellen EDI­Lösungen im Grunde<br />

nur für Großunternehmen und mittelstän ­<br />

di sche Unternehmen ab einer bestimmten<br />

Größe sinnvoll und kosteneffizient ist.<br />

Dabei wird deren Einsatz häufig bedingt<br />

durch Business­Szenarien innerhalb einer<br />

Branche, deren Prozesse ein hohes Volumen<br />

von teils auch sehr unterschiedlichen EDI­<br />

Messages generieren. Beispiele sind die<br />

prozessbasierte Kommunikation zwischen<br />

Handel und produzierenden Unternehmen,<br />

Efficient Consumer Response (ECR) bzw.<br />

Überblick über die ECR-Bausteine<br />

die JIT­ bzw. JIS­Kommunikaton zwischen<br />

Automobilherstellern und Zulieferbetrieben.<br />

Auch KMUs sind im Rahmen Ihrer Geschäftstätigkeit<br />

gezwungen, den Erfordernissen<br />

von E­Business­Lösungen Rechnung<br />

zu tragen oder mit anderen Worten: Der<br />

Druck, sich im Hinblick auf den Austausch von<br />

Daten als wettbewerbsfähig zu präsentieren,<br />

nimmt stetig zu.<br />

Dies ist ein wichtiger Grund für die tech no ­<br />

logische Weiterentwicklung hin zur Supply<br />

Network Collaboration, bei der die Zusammenarbeit<br />

mit Lieferanten über Web­Technologien<br />

oder Webportale gesteuert wird.<br />

SAP als Vorreiter<br />

In diesem Zusammenhang lässt sich<br />

feststellen, dass SAP bereits seit vielen<br />

Jahren auch im EDI­ und EAI­Umfeld durch<br />

seine Produkte eine Vorreiterrolle ein ­<br />

nimmt. Viele Unternehmen, die heute SAP<br />

R/3 als belegverarbeitendes System oder<br />

Backbone­System einsetzen, nutzen haupt ­<br />

sächlich die SAP­eigenen Integrationsstandards<br />

wie Remote Function Control<br />

(RFC) und Intermediate Document (IDOC) als<br />

technische Standards für die Kommunikation<br />

mit Subsystemen.


SAP- und EDI-Experte Alexander Kastner: „Das Grundprinzip EDI-basierter Lösungen ist die Nutzung von<br />

strukturierten, nach vereinbarten Regeln formatierten Nachrichten, so dass es dem Empfänger möglich wird, diese<br />

Informationen direkt in seinem System weiter zu verarbeiten.“<br />

Darüber hinaus ist SAP Exchange Infrastructure<br />

(SAP XI) als Bestandteil der SAP­<br />

NetWeaver­Plattform ein System, das ursprünglich<br />

erfolgreich als Integrationstool<br />

bzw. EAI­System vermarktet wurde. Heute<br />

lassen sich über zusätzliche Adaptoren, z. B.<br />

von SAP­Partnern wie Seeburger oder iWay,<br />

auch Konverter­Dienste damit verbinden<br />

bzw. EDI­Standards bedienen.<br />

Neuere Technologien werden beispielsweise<br />

über Supply Network Collaboration von SAP<br />

realisiert. Diese webbasierte Anwendung ist<br />

Bestandteil von Supply Chain Management.<br />

Dabei ist es unerheblich, ob diese Anwendung<br />

im Verbund mit R/3 betrieben wird, als<br />

Standalone­Anwendung genutzt wird oder<br />

mit anderen ERP­Systemen gekoppelt läuft.<br />

Die technische Basis ist SAP XI. Dabei lassen<br />

sich über XML und Webservices auch die<br />

Fremdsysteme der Lieferanten einbinden.<br />

Über weitere vordefinierte Adapter können<br />

Unternehmen Daten aus dem eigenen ERP­<br />

System im Webportal bereitstellen bzw.<br />

auch Daten von dort importieren.<br />

ECR-Bausteine<br />

Wie bereits kurz erwähnt, sind insbesondere<br />

im Handel und im Automobilsektor<br />

viele EDI­Prozesse als technische Basis für<br />

branchenabhängige E­Business­ bzw. SCM­<br />

Szenarien installiert.<br />

Die Möglichkeiten firmenübergreifender<br />

Zusammenarbeit sind im Handel durch<br />

die sogenannten ECR­Bausteine, Efficient<br />

Consumer Response, beispielhaft beschrieben,<br />

wobei leider wenige Berater im Detail<br />

die Geschäftsprozesse und Standards, die<br />

sich dahinter verbergen, kennen.<br />

Die Centrale für Coorganisation (CCG) in<br />

Köln hat als deutsche ECR­Initiative vor<br />

einigen Jahren erstmals das gesamte ECR­<br />

Spektrum mit zwölf Bausteinen dargestellt<br />

(vgl. Grafik). Das zugrundeliegende Modell<br />

teilt sich in sogenannte Basisstrategien,<br />

die jedes Unternehmen umsetzen sollte,<br />

sowie in sechs optionale Bausteine auf,<br />

die je nach Geschäftstätigkeit sinnvoll sein<br />

können. Darüber hinaus ist definiert, welche<br />

der Bausteine dem Bereich Supply Side bzw.<br />

Demand Side zuzuordnen sind oder ob damit<br />

die Integration beider Seiten ermöglicht<br />

werden soll.<br />

Grundlage jeder ECR­Aktivität bilden die<br />

ersten drei Basisbausteine. Dabei werden<br />

über die Global Location Number (GLN<br />

oder auch ILN) Unternehmen und Unternehmenseinheiten<br />

eindeutig identifiziert.<br />

Die Global Trade Item Number (GTIN oder<br />

auch national EAN­Code genannt) garan ­<br />

tiert eine weltweit eineindeutige Artikelnummer<br />

sowohl für Produkte wie auch<br />

für Dienstleistungen. „Sinfos“ dient dem<br />

Austausch von Artikelstammdaten über einen<br />

herstellerbezogenen Datenpool, aus<br />

dem sich alle angeschlossenen Unterneh ­<br />

men (Handel und Industrie) bedienen können.<br />

Die Notwendigkeit des Datenaustausches<br />

in standardisierter Form wird durch den 2.<br />

ECR­Baustein noch deutlicher. Dabei wird<br />

der Einsatz der Messages ORDERS (Kundenbestellungen),<br />

INVOIC (Kundenrechnungen)<br />

und DESADV (Liefermeldungen) beschrieben.<br />

Der 3. Baustein beschreibt ebenfalls Liefermeldungen,<br />

allerdings in Verbindung mit<br />

der Nummer der Versandeinheit (NVE), die<br />

wiederum den Mindestbestandteil des EAN<br />

128 Transportetiketts darstellt. Die NVE<br />

ist eine weltweit eindeutige Identifikation<br />

der jeweils gekennzeichneten Transportein­<br />

IT-Business Supply Chain Management 41<br />

heit. Diese Information in Verbindung mit<br />

Zusatzinformationen wie EAN, Charge,<br />

Min desthaltbarkeit, Empfänger, Gewicht<br />

usw. bilden die Bestandteile des EAN 128<br />

Transportetiketts, das meist in Klarschrift<br />

und als Barcode (EAN­128­Strichcode­<br />

Symbolik) ausgegeben wird. Die restlichen<br />

Bausteine enthalten besondere Modelle<br />

der Zusammenarbeit wie Cross Docking,<br />

Continuous Replenishment (CRP) Vendor<br />

Managed Inventory (VMI), Collaborative<br />

Planning Forecasting and Replenishment<br />

(CPFR), um nur einige zu nennen.<br />

Die Quintessenz ist, dass nur im Zusammenspiel<br />

mit effektiven und kosteneffi ­<br />

zien ten EDI­Verfahren komplexe Lieferanten­<br />

Modelle abgebildet werden können. Insofern<br />

ist die Bedeutung funktionierender<br />

IT­Prozesse in diesem Umfeld in hohem Maß<br />

geschäftskritisch und elementar.<br />

Über den Autor<br />

i<br />

Alexander Kastner, Jg. 1964, arbeitet<br />

seit mehr als 15 Jahren im IT­ und<br />

SAP­Umfeld mit Schwerpunkt Logistikprozesse<br />

und EDI sowie als Spezialist<br />

für Werteflussthemen. Darüber hinaus<br />

besitzt er Erfahrung im Aufbau und<br />

Betrieb von IT­Supportorganisationen<br />

(ITIL­zertifiziert). Im Rahmen dieser<br />

Tätigkeiten war er viele Jahre Projekt ­<br />

l eiter bei einem großen Nahrungsmittelhersteller.<br />

Seit 2005 ist er als<br />

selbstständiger IT­Berater und Projektleiter<br />

vornehmlich im SAP­Umfeld tätig.<br />

Kontakt<br />

E­Mail: ak­consult@web.de<br />

Web: www.akc­services.de


42<br />

Interview Gerold Kiefer<br />

A star was born! Der neue Geschäftsbereich<br />

IT-Solutions von FERCHAU<br />

Sicher ist die FERCHAU Engineering GmbH keine unbekannte Größe auf dem deutschen IT-Projektmarkt,<br />

doch mit der Gründung des Geschäftsbereichs IT-Solutions richtet das Unternehmen, das seit mehr<br />

als 40 Jahren ingenieurmäßige Projekte durchführt, sein Augenmerk gezielt und entschieden auf<br />

freiberufliche IT-Experten.<br />

Herr Kiefer, stellen Sie sich bitte den Leserinnen und Lesern als Ansprechpartner für IT-Frei -<br />

berufler vor.<br />

Als Leiter IT-Solutions der Niederlassung Wiesbaden bin ich in der Region verantwortlich für den<br />

Aufbau des Geschäftsbereichs IT-Solutions. Ich arbeite seit über 20 Jahren in der IT-Branche und habe<br />

diese sehr gut aus verschiedenen Perspektiven kennengelernt, u. a. als Programmierer, IT-Consultant,<br />

Niederlassungsleiter, Geschäftsführer sowie auch als IT-Freiberufler.<br />

Das Geschäftsfeld IT-Solutions der FERCHAU Engineering GmbH wurde vor einem Jahr neu<br />

strukturiert. Welche Absichten verfolgt FERCHAU damit?<br />

FERCHAU sieht IT als gute Ergänzung zur Marktführerschaft im Maschinenbau und in der Elektro -<br />

technik. Unsere Kunden fragen verstärkt nach Dienstleistungen in der technischen IT, die wir nun<br />

seit ca. fünf Jahren anbieten. Hier sind aktuell ca. 600 Mitarbeiter tätig. Seit Mitte 2007 wird der<br />

Geschäftsbereich IT-Solutions mit dem Ziel ausgebaut, auch im klassischen IT-Umfeld, der Business-IT,<br />

einer der Großen zu werden.<br />

Wie setzt FERCHAU diese Ziele um? Wie funktioniert das Recruiting bei FERCHAU?<br />

Mit unserer hohen Niederlassungsdichte sind wir eng am Kunden und bieten schnell und zielgerichtet<br />

die richtige Lösung an. Im Recruiting arbeiten wir zweigleisig: Jede Niederlassung hat eigene<br />

Personalreferenten; zudem verfügen wir über ein zentrales Recruiting. Insgesamt beschäftigt FERCHAU<br />

ca. 70 Recruiter bundesweit.<br />

Unterscheidet sich das Geschäftsmodell von IT-Solutions von denen der Mitbewerber?<br />

Auf Personaldienstleistungen ist FERCHAU seit über 40 Jahren spezialisiert, wir kennen uns ausgezeichnet<br />

in diesem Bereich aus. Im Gegensatz zu vielen Projektagenturen übernehmen wir auf Wunsch auch die Rolle des Projektgebers und führen<br />

die Projekte verantwortlich durch. Insofern sind wir keine Agentur. Zudem können wir ausgezeichnet mit Systemhäusern kooperieren, da<br />

wir im Bereich Hard- und Software für diese kein Mitbewerber sind. Aufgrund unserer jahrzehntenlangen Projekterfahrung sind wir bei der<br />

Zusammenstellung der Teams sehr versiert und wissen ganz genau, wie man durch die Zusammenarbeit von Externen und Internen das<br />

Optimum erreicht. Darüber hinaus enthält unser Portfolio Dienstleistungen wie Managed Services, Projekt- und Qualitätsmanagement, in<br />

denen wir eine hohe Expertise nachweisen können.<br />

Was bietet FERCHAU IT-Freiberuflern, was diese vielleicht bei anderen Vermittlern gar nicht oder nicht in dem Umfang finden?<br />

Wir bieten Projekte mit einer durchschnittlichen Laufzeit von einem Jahr, eine hohe Auslastung und ein auch in thematischer Hinsicht<br />

breites Projektangebot. Da das Unternehmen im Familienbesitz ist, sind Stabilität, pünktliche Zahlung und langfristige Partnerschaft<br />

Selbstverständlichkeiten bei FERCHAU.<br />

Inwieweit müssen IT-Freiberufler branchenspezifisches Prozesswissen mitbringen?<br />

Viele Positionen können auch ohne Branchenwissen gut besetzt werden, z. B. IT-Administration oder Programmierung und z. T. sogar<br />

Projekt- und Qualitätsmanagement. Freiberufler, die Branchen- und Prozesswissen mitbringen, werden als Business-Analysten eingesetzt.<br />

IT- und Engineering-Projekte unterscheiden sich in vielfacher Hinsicht. Wie werden diese Unterschiede durch das Projektmanagement<br />

aufgefangen?<br />

Im Projektmanagement sind die Unterschiede gar nicht so groß. Ein ingenieurmäßiger Projektansatz eignet sich auch gut für die<br />

Softwareentwicklung.<br />

Der Engineering-Bereich hat spezifische Schwerpunkte im Hinblick auf die benötigten Skills. CAD und ERP zählen sicher dazu. Herr<br />

Kiefer, geben Sie uns doch bitte einen kurzen Abriss über den Skill-Bedarf in diesem Geschäftsfeld.<br />

Im CAD-Bereich setzen wir Programme wie ProE, CATIA, Unigraphics, Inventor, SolidEdge, SolidWorks u. a. ein. Große Bedeutung haben<br />

für uns Fähigkeiten in maschinennaher Programmierung wie C oder Assembler. Weitere Anforderungen, die wir stellen, sind im Bereich<br />

Bussysteme (CAN, LIM, MOST), CANoe, SPS, Win CC und Win Flexible.<br />

Als allgemeine Anforderungen lassen sich die folgenden Skills nennen wie Windows, Unix, System- und Datenbankadministration,<br />

Anwendungs- und Datenbankentwicklung, SAP Support, WEB-Design- und Entwicklung, CMS und CRM.<br />

Wie können interessierte IT-Freiberufler sich am besten bei Ihnen bewerben?<br />

Ich freue mich über jede Kontaktaufnahme und stehe für Fragen persönlich gerne zur Verfügung. Natürlich können sich interessierte<br />

Freiberufler auch gerne mit allen Niederlassungen und der FERCHAU-Zentrale in Verbindung setzen.<br />

Herr Kiefer, vielen Dank für das Gespräch!<br />

Gerold Kiefer: „Wir bieten Projekte<br />

mit einer durchschnittlichen Lauf -<br />

zeit von einem Jahr, eine hohe Auslastung<br />

und ein auch in thematischer<br />

Hinsicht breites Projektangebot.“<br />

Kontakt<br />

E-Mail: gerold.kiefer@ferchau.de<br />

Web: www.it.ferchau.de


Klaus Taeniges<br />

IT-Projekt in eigener Sache: simplyshop24<br />

Wie baut man neben seiner Haupttätigkeit als IT-Freiberufler ein zweites Standbein auf?<br />

Webprogrammierer Klaus Taeniges fand seine Antwort darauf.<br />

Jeder Freelancer kennt die Situation: Oft<br />

darf der Tag 48 Stunden haben, damit man<br />

mit seinen Projekten zeitlich hinkommt.<br />

Der nächste Auftrag steht an und es stellt<br />

sich die Frage, kann ich diesen annehmen<br />

und wie lange bindet mich dieser? Dann die<br />

Kehrseite, die Suche nach dem nächsten<br />

Projekt, denn schließlich wollen Miete & Co.<br />

bezahlt werden. Dies führt nicht selten zu<br />

einer gewissen Unsicherheit.<br />

Es bleibt kaum Zeit, kreative Gedanken zu<br />

entwickeln, da sich das Denken meist an<br />

den gewohnten Alltag anpasst. Nimmt man<br />

sich dennoch die Zeit, um Einiges Revue<br />

passieren zu lassen, bemerkt man auch<br />

die Vorteile und diese liegen klar auf der<br />

Hand: der ständige Kontakt mit Kunden<br />

und Auftraggebern. Warum nicht diese<br />

Kontakte nutzen und in diesem Rahmen<br />

ein eigenes Produkt vorstellen? Dies war<br />

der Grundgedanke. Immer wieder kamen<br />

Fra gen im Bereich webbasierter Lösungen<br />

auf. Mal ein Webshop mit Anbindung an das<br />

ERP, mal ein CMS mit XML­Schnittstelle oder<br />

auch nur die Erweiterungen von bestehenden<br />

Lösungen mit dem Ziel, diese auch<br />

über das Web bedienen zu können. Daraus<br />

entstand die Idee, ein eigenes Produkt<br />

zu entwickeln: Ein System bestehend aus<br />

einem Basismodul, das auf Kundenwunsch<br />

so erweitert werden kann, dass viele neue<br />

Anforderungen damit umgesetzt werden<br />

können; eine kombinierte Shop­ und<br />

CMS­Lösung, die so konzipiert ist, dass<br />

selbst sehr spezifische Kundenwünsche als<br />

Sondermodul integriert werden können<br />

und über eine gesonderte Schnittstelle<br />

zwischen LAN und WAN verfügt.<br />

Schnell stellte sich heraus, dass es sehr zeitaufwändig<br />

ist, bestehende Open­Source­<br />

Produkte zu zerlegen und dann neu zu<br />

kombinieren. Nach einer Zeit der Projektplanung<br />

in eigener Sache, wurde deutlich,<br />

dass ein Zeitaufwand von täglich vier Stun ­<br />

den über ein Jahr nötig ist, um diese Basissoftware<br />

zu programmieren. Dies bedeutete<br />

eine erhebliche Mehrbelastung.<br />

Heute zeigt sich, dass dies der richtige<br />

Weg war und die Shopsoftware Simplyshop ­<br />

24 keine gebundene Standardlösung darstellt,<br />

sondern eine erweiterungsfähige An ­<br />

wendung, die als Grundlage für viele verschiedene<br />

Webprojekte dient.<br />

Die Entwicklungsgeschichte<br />

Die Idee zu dieser Software entstand im Juni<br />

2007. Nach Recherchen und Vergleichen mit<br />

ähnlichen Produkten, war es das Ziel, eine<br />

kostengünstige Alternative zu entwickeln,<br />

die mit wenig Aufwand verstanden und<br />

eingesetzt werden kann. Seit September<br />

2008 ist das System fertiggestellt und<br />

entwickelt sich ständig weiter, indem uns<br />

Kunden ihre Anforderungen mitteilen und<br />

wir dafür neue Module realisieren. Der Name<br />

der Software, Simplyshop24, entstand erst<br />

kurz vor der Fertigstellung des Basismoduls.<br />

Fazit<br />

Der Aufwand hat sich gelohnt und Simplyshop24<br />

wird bereits zwei Monaten nach der<br />

Fertigstellung ohne großen Werbeaufwand<br />

von gut zehn Betreibern eingesetzt. Ein<br />

besonderes Merkmal ist die Geschwindigkeit<br />

des Systems und die einfache Bedienung.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass es sich um ein<br />

eigenes Produkt handelt, ist es möglich,<br />

sehr schnell abzuschätzen, wie spezielle<br />

Anforderungen umgesetzt werden können.<br />

Und dies zu einem günstigen Preis­Leistungsverhältnis.<br />

Bereits jetzt haben zwei Unternehmen<br />

ihr Interesse an simplyshop24 bekundet.<br />

Dies zeigt den Erfolg und das wir den<br />

richtigen Weg gegangen sind. So zeigen<br />

sich interessante Optionen mit diesem Sys ­<br />

tem und neue Möglichkeiten der Kooperationen<br />

mit Unternehmen.<br />

Über den Autor<br />

IT-Business Freiberufler 43<br />

Klaus Taeniges: „simplyshop24 ist eine kombinierte<br />

Shop- und CMS-Lösung, die so konzipiert ist, dass<br />

selbst sehr spezifische Kundenwünsche als Sondermo -<br />

dul integriert werden können.“<br />

i<br />

Klaus Taeniges ist Informatiker und<br />

hauptsächlich mit der Entwicklung von<br />

webfähigen Applikationen beauftragt.<br />

Ursprünglich kommt Klaus Taeniges<br />

aus dem Bereich der Netzwerktechnik.<br />

Seinen Schwerpunkt verlagerte er im<br />

Jahre 2003 in die Programmierung<br />

und hat seit dem einige Projekte im<br />

Bereich von softwarebegleitenden<br />

Applikationen umgesetzt, die ihre<br />

Anwendung vorwiegend im Intranet<br />

finden. Mittlerweile entwickelt Klaus<br />

Taeniges individuelle webbasierte<br />

Softwareapplikationen für den<br />

internen Unternehmenseinsatz.<br />

Kontakt<br />

E­Mail: info@simplyshop24.com<br />

Web: www.simplyshop24.com


44<br />

Service Steckbriefe<br />

Acht qualifizierte IT-Freiberufler stellen sich mit ihren fachlichen Schwerpunkten und wichtigen weite ren<br />

Informationen Projektanbietern vor. Zögern Sie nicht, Kontakt zu ihnen aufzunehmen und Ihre Projekte mit<br />

exzellenten IT-Spezialisten zu besetzen.<br />

Bernhard Heutmekers Günter Gottfried<br />

Skills: SAP Anwendungsberatung, Fokus auf Materialwirtschaft<br />

(MM), Schnittstellen zu SD, FI/CO, PM, PS, PP, QM, Business<br />

Analysis, Business Blueprint, Customizing usw., SAP-Zertifizierung<br />

als SAP Application Consultant MM<br />

Projekterfahrung: seit 2001 internationale Projektpraxis in<br />

deutscher und englischer Sprache<br />

Branchenschwerpunkte: SAP-Zertifizierung in<br />

Oil & Gas, Maschinenbau, Lebensmittel, anderes<br />

Einsatzgebiete: Weltweit außer Hochrisikogebiete<br />

Verfügbarkeit: 01/<strong>2009</strong><br />

Kontakt: B.Heutmekers@gmx.de,<br />

www.sap-adept.com<br />

Ralf Höser<br />

Skills: Software Entwicklung im Bereich .NET 2.5 / 3.0, C#, VB.NET,<br />

WPF, ASP.NET, IIS7, AJAX, JavaScript, HTML, VBA, VB, MSSQL, Oracle,<br />

UML, Client-Server, N-Tier-Applikationen. Analyse, Konzeption, Ent-<br />

wicklung, Integration und Dokumentation von Kundenanforderungen.<br />

Projekterfahrung: seit 1993<br />

Branchenschwerpunkte: Bankensektor,<br />

Pharmazie, Versicherungen, Industrie, Handel,<br />

Dienstleistung<br />

Einsatzgebiete: Raum Frankfurt / Main<br />

Verfügbarkeit: 01/<strong>2009</strong><br />

Kontakt: ralf.hoeser@wbg-software.de, www.wbg-software.de<br />

Dietmar Brack<br />

Skills: Wirtschaftsinformatiker, Senior SAP Anwendungsentwickler.<br />

Seit 1991 bin ich erfolgreich im Bereich Software-Entwicklung<br />

tätig, seit Anfang 1999 im SAP-Umfeld. Meine SAP Erfahrungen<br />

umfassen zahlreiche Anwendungsbereiche (MM, SD, PP, PM, PS, RE,<br />

IS-Retail und IS-U), wobei der Bereich Logistik einen Schwerpunkt<br />

darstellt.<br />

Sie profitieren von meinen gewonnenen<br />

Kenntnissen und Erfahrungen, die ich in<br />

zahlreichen Projekten sammeln konnte.<br />

Verfügbarkeit: 04/<strong>2009</strong><br />

Kontakt: info@dbrack.de, www.dbrack.de<br />

Christian Kiefer<br />

Skills: Softwareentwicklung im Microsoft-Umfeld vorzugsweise<br />

Webanwendungen: C#, VB.NET, ASP.NET, MS-SQL-Server,<br />

SharePoint, Datenbankdesign, Beratung und Entwicklung<br />

Projekterfahrung: seit 1995<br />

Branchenschwerpunkte: Finanzdienstleistungssektor,<br />

Industrie, Handel, Dienstleistung<br />

Einsatzgebiete: Deutschland, vorzugsweise<br />

Raum Frankfurt - Karlsruhe<br />

Verfügbarkeit: 01/<strong>2009</strong><br />

Kontakt: christian.kiefer@bsp.de<br />

Skills: Klassische HOST-Entwicklung, MVS, Organisationsprogrammierung,<br />

Wartung, Dokumentation, Projektleitung IMS DB/DC, CICS,<br />

DB2, Cobol, PL/1, CORBA, Assembler, Dialog / Batch<br />

Projekterfahrung: seit 1976<br />

Branchenschwerpunkte: Banken, Wertpapiergeschäfte,<br />

Depotverwaltung<br />

Einsatzgebiete: Deutschland, Schweiz<br />

Verfügbarkeit: 03/<strong>2009</strong><br />

Kontakt: info@ub-ggo.de<br />

www.ub-ggo.de<br />

Klaus Kuhnert<br />

Skills: System Ingenieur / Projektleiter, Embedded Systems, Real Time<br />

Systems, Telekommunikation, Assembler, HTML, ASP, C, PL/1, DOS,<br />

Windows Betriebssysteme, LINUX<br />

Projekterfahrung: seit 1979<br />

Branchenschwerpunkte: Automotive; Funktechnik<br />

(BOS); Realtime Embedded Systems<br />

Einsatzgebiete: Deutschland, Schweiz, Österreich,<br />

weitere auf Anfrage; bevorzugt Raum Stuttgart, Ulm,<br />

Bodensee<br />

Verfügbarkeit: 01/<strong>2009</strong><br />

Kontakt: klaus@kuhnert.net<br />

Skills: Fachinformatiker für Systemintegration und REFA, Planung,<br />

Organisation und Koordination von IT-Umzügen, Mirgationen,<br />

Rollouts, Klimaoptimierung und Energieeinsparungen in Rechenzentren,<br />

Configuration Management (CMDB), Ablauforganisation<br />

und Prozessgestaltung<br />

Projekterfahrung: seit 2004<br />

Branchenschwerpunkte: IT, Materialwirtschaft,<br />

Beschaffungslogistik<br />

Verfügbarkeit: 01/<strong>2009</strong><br />

Kontakt: p.luks@it-conserv.de,<br />

www.it-conserv.de<br />

Fred Kaminski<br />

Peer Luks<br />

Skills: Projektleitung, Automotive Software Qualitätsmanagement,<br />

Prozesseinführungen und Optimierung nach SPICE ISO15504<br />

und CMMi, VDA-QMC /INTACS authorized SPICE Principal Assessor,<br />

ext. Lead Auditor ISO9000:2008, Validation & Compliance, Process<br />

& Product Quality, Beratungen, Coaching,<br />

TrainingProjekterfahrung: seit 1995<br />

Branchenschwerpunkte: Automotive, Telekommunikation,<br />

Industrie<br />

Einsatzgebiete: Bundesweit, ggf. auch Ausland<br />

Verfügbarkeit: 01/<strong>2009</strong> zu 100%<br />

Kontakt: kaminski@collossus.de


UNSER NETZWERK. FÜR STARKE JOBS<br />

STATT KLEINE FISCHE.<br />

Wir suchen fortlaufend für Projekteinsätze im<br />

Rhein-Main-Gebiet mehrere freiberufliche<br />

DWH Spezialisten (w/m)<br />

Ihre Aufgaben<br />

• Konzeption und Realisierung komplexer Data<br />

Warehouse- und Business Intelligence-Lösungen<br />

• Fachliche/r und technische/r Ansprechpartner/-in<br />

für den Kunden sowie für die Projektmitarbeiter<br />

• Verantwortlich für die Phasen der Konzeption,<br />

Datenmodellierung, Realisierung und Einführung<br />

Ihr Profil<br />

• Erfolgreich abgeschlossenes Studium der Informatik<br />

bzw. Wirtschaftsinformatik oder eine<br />

vergleichbare Ausbildung mit Berufserfahrung<br />

• Kenntnisse und Erfahrungen in Business<br />

Intelligence-Projekten<br />

• Erfahrung mit Datenaufbereitung und -bereitstellung<br />

• Erfahrung in der Datenanalyse unter Verwendung<br />

von Business Intelligence Tools wie z.B.<br />

Business Objects, Cognos Powerplay, Cognos<br />

Impromtu, SAP BW<br />

Wenn Sie es gewohnt sind, selbstständig, zuverlässig<br />

und flexibel zu arbeiten, dann bewerben Sie<br />

sich unter Angabe der Referenznummer R 21047 bei<br />

uns.<br />

Robert Half Technology<br />

A division of Robert Half Deutschland GmbH & Co. KG<br />

Taunusanlage 16<br />

60325 Frankfurt<br />

Beratung Personalvermittlung:<br />

T: +49 (0)69/25 62 47-493<br />

E: frankfurt-tech@roberthalf.de<br />

Robert Half Technology ist mit über<br />

100 Niederlassungen in Nordamerika<br />

und Europa weltweit der führende<br />

Spezialist in der Vermittlung qualifi-<br />

zierter IT-Spezialisten in Projektarbeit<br />

und Festanstellung. Als Geschäfts-<br />

bereich gehört Robert Half Technology<br />

zur Unternehmensgruppe Robert Half<br />

International. Weitere Informationen<br />

finden Sie unter: www.roberthalf.de<br />

© Robert Half International 2008


46<br />

Service Fachbuch<br />

Buchempfehlungen der <strong>Resoom</strong>-Redaktion<br />

Zum Jahresbeginn widmen wir die Buchvorstellung dem Thema Open Source. Die Zusammenstellung enthält<br />

Beschreibungen von neu erschienenen und aktuellen Fachbüchern zu diesem Thema, die sowohl einen<br />

aktuellen thematischen Querschnitt repräsentieren wie auch gut zum Selbststudium geeignet sind. Vielleicht<br />

finden Sie darunter das Buch, das Sie schon gesucht haben, oder Sie werden in dem umfangreichen Sortiment<br />

unseres Kooperationspartners informit.de fündig. Die <strong>Resoom</strong>-Redaktion wünscht Ihnen viel Vergnügen beim<br />

Stöbern und eine angenehme Lektüre.<br />

Magento<br />

Erfolgreich Webshops auf Open-Source-Basis einrichten<br />

Autoren: Daniel Koch<br />

ISBN: 978-3-8273-2799-4<br />

Preis: € 29,95 [D]*<br />

Die Installation und der Betrieb eines Online-Shops werden nach wie vor unterschätzt. Zu einem erfolgreichen<br />

Start ins „E-Business“ verhilft die derzeit beste und beliebteste Shop-Lösung Magento. Magento kann locker<br />

mit kommerziellen Lösungen mithalten und ist so leicht bedienbar, dass auch Laien gut damit zurechtkommen.<br />

In diesem Buch werden die wichtigsten Aspekte, die für einen erfolgreichen Start ins „E-Business“ nötig sind,<br />

aufgezeigt. Das Werk besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil wird gezeigt, wie sich eine WAMPP bzw. LAMPP-<br />

Umgebung installieren lässt. Ebenso werden Angebote von Providern untersucht. Fragen wie „Was ist bei der<br />

Providerwahl“ zu beachten, werden dabei im Vordergrund stehen. Der zweite Teil zeigt den Umgang mit Magento.<br />

Los geht es mit der Installation des Shop-Systems. Schritt für Schritt wird anschließend der eigene Shop<br />

aufgebaut und konfiguriert. Behandelt werden Themen wie Artikel einstellen, Kundenverwaltung, Reporting,<br />

Katalogaufbau, Lageraufbau usw.<br />

Das Python-Praxisbuch<br />

Der große Profi-Leitfaden für Programmierer<br />

Autor: Farid Hajji<br />

ISBN: PDF-978-3-8273-2543-3<br />

Preis: € 59,95 [D]<br />

Im ersten Teil des Buches erklärt Ihnen Autor Farid Hajji, wie Sie Python (unter Unix und Windows) installieren,<br />

sich in der Python-Shell zurechtfinden und eigenständig die notwendige Dokumentation lokalisieren. Das<br />

grundlegende Handwerkszeug vermittelt er Ihnen im zweiten Teil direkt am Python-Prompt und anhand vieler<br />

Beispielprogramme. Sie werden Strings, Listen, Dictionarys, Funktionen, die Datei-Ein- und -Ausgabe sowie<br />

Klassen und Objekte ausführlich kennenlernen. Die Brücke zur C- und C++-Welt wird mit Hilfe von ctypes und<br />

SWIG geschlagen. So gerüstet, machen Sie im dritten Teil des Buches den Schritt in die Praxis und entwickeln<br />

konkrete Anwendungen.<br />

Nach einem Einstieg in XML und einem Kapitel zur Anbindung an Datenbanksysteme wie SQLite3, PostgreSQL,<br />

MySQL und der ZODB, steigen Sie anhand des Twisted Frameworks und Standard Python-Modulen in die Welt<br />

der Netzprogrammierung ein. Im Kapitel zu Webprogrammierung und Web Frameworks, dem umfangreichsten<br />

des Buches, lernen Sie, Python mit Apache 2 und Lighttpd zu integrieren, was WSGI bedeutet, Low-Level-CGI-<br />

Programme und Webclients zu schreiben, Templating-Systeme einzusetzen sowie Frameworks wie Django, Zope<br />

und Plone zu nutzen. Ein Kapitel zu GUI-Toolkits beschreibt die Entwicklung von echten „responsive“ GUIs mit<br />

wxPython und PyQt4. Das Buch schließt mit einem Kapitel zu wissenschaftlichen Berechnungen mit Python<br />

Blender<br />

Das Video-Training auf DVD<br />

Autor: video2brain / Helge Maus<br />

ISBN: 978-3-8273-6123-3<br />

Preis: € 39,95 [D]<br />

Blender ist ein kostenloses 3D-Modellierungs- und Animationswerkzeug, das auf Linux, Windows und Mac<br />

OS X läuft. Diese video2brain-Schulung macht Sie zum Blender-Champion! Zum minimalen Preis erhalten Sie<br />

über 8 Stunden Blender-Intensivschulung - alles, was Sie wissen müssen, um Programm und Erstellung von<br />

dreidimensionalen Szenen und Animationen für Websites und Videoproduktionen zu verstehen. Durch die<br />

Unterteilung in Lektionen können Sie jederzeit die gewünschten Inhalte anwählen. Dieses DVD-Video-Training<br />

ist unter Windows und Mac OS X lauffähig und startet ohne Installation.


* Hinweis: Erscheint <strong>Feb</strong>ruar <strong>2009</strong><br />

Ubuntu 8.10 »Intrepid Ibex«<br />

Autor: Michael Kofler<br />

ISBN: 978-3-8273-2806-9<br />

Preis: € 24,95 [D]<br />

In diesem Buch führt Sie Michael Kofler durch alle Schritte der Arbeit mit Ubuntu - von der Installation und<br />

Konfiguration über die wichtigsten Anwendungen (Office, Internet, Multimedia) bis hin zur Systemverwaltung.<br />

Sie lernen den Gnome-Desktop kennen (oder rüsten den KDE-Desktop bei Bedarf nach, um aus Ubuntu Kubuntu<br />

zu machen), machen Ubuntu multimediafähig, arbeiten mit Firefox, dem Outlook-Ersatz Evolution oder mit<br />

OpenOffice und Gimp. Sie verwalten Programmpakete mit synaptic, aktualisieren Ihr System mit aptitude und<br />

erfahren, wie Sie die Standardinstallation von Ubuntu um wichtige Funktionen erweitern.<br />

Mit den beiliegenden CDs (für 32- und für 64Bit-Systeme) können Sie Ubuntu nicht nur wie gewohnt in einer<br />

eigenen Partition, sondern sogar unter Windows installieren (und später auch unter Windows starten) - ideal<br />

für Einsteiger!<br />

PHP 5.3 & MySQL 5.1<br />

Autor: Michael Kofler<br />

ISBN 978-3-8273-2633-1<br />

Preis: € 49,95 [D]<br />

Im neuesten Werk von Michael Kofler und Bernd Öggl finden alle Webentwickler, die PHP- und MySQL-Grundlagen<br />

sowie Programmiertechniken in einem Buch suchen, umfassendes Fachwissen. Nach einem kurzen Grundlagenteil<br />

liefern die beiden erfahrenen Autoren eine ganze Sammlung von PHP- und MySQL-Rezepten: objektorientierte<br />

Programmierung mit PHP 5.3, XML-Funktionen, prepared statements, stored procedures, SQL-Grundlagen und<br />

-Rezepte, GIS-Funktionen u.v.a.m. Anschließend demonstrieren mehrere umfangreiche Beispielprojekte das<br />

Zusammenspiel von PHP und MySQL<br />

Das offizielle TYPOlight Handbuch<br />

Autor: Leo Feyer<br />

ISBN 978-3-8273-2686-7<br />

Preis: € 29,95 [D]<br />

Kein anderer könnte Ihnen TYPOlight besser erklären als der Entwickler des preisgekrönten WebCMS selbst,<br />

Leo Feyer. In diesem offiziellen Handbuch führt er Sie von der Installation über die Administration bis zur<br />

Erweiterung von TYPOlight. Unterwegs lernen Sie alles, was Sie für Aufbau und Pflege einer Website mit dem<br />

erfolgreichen WebCMS wissen müssen. Ein gesondertes Administrationskapitel behandelt die Systemwartung<br />

und Benutzerverwaltung, ein Kapitel für Entwickler erläutert die wichtigsten Klassen des TYPOlight-Frameworks<br />

und beschreibt, wie Sie eigene Module erstellen.<br />

Der Geschäftsbereich informit.de umfasst die Online-Aktivitäten von Pearson<br />

Education Deutschland GmbH. Neben den Imprint-Webseiten www.mut.de,<br />

www.addison-wesley.de, www.pearson-studium.de und www.longman.de<br />

betreibt informit.de auch die Website www.informit.de mit allen deutsch-<br />

und englischsprachigen Büchern, Softwareprodukten sowie eBooks.<br />

i<br />

Service Fachbuch 47


48<br />

Impressum<br />

<strong>Resoom</strong> <strong>Magazine</strong><br />

Das Business-Magazin für IT-Freelancer.<br />

Heft 02/<strong>2009</strong>, <strong>Jan</strong>uar/<strong>Feb</strong>ruar <strong>2009</strong><br />

ISSN: 1864-6190<br />

www.resoom-magazine.de<br />

Herausgeber und v.i.S.d.P.<br />

Peter Termöllen<br />

Anschrift siehe Verlagsanschrift<br />

Redaktion:<br />

E-Mail<br />

redaktion@resoom.com<br />

Layout und Satz<br />

Julia Ehrmann Freelance Art<br />

Taunusstraße 29<br />

65719 Hofheim am Taunus<br />

Verlag<br />

Peter Termöllen Verlag<br />

Kreuzberger Ring 44a<br />

65205 Wiesbaden<br />

Telefon: (06 11) 580 44-0<br />

Telefax: (06 11) 580 44-11<br />

Verlags- und Erfüllungsort<br />

Wiesbaden<br />

Günther Linnemann<br />

Tel. (0611) 580 44-18<br />

Isabel Nilges<br />

Tel. (0611) 580 44-17<br />

Gerichtsstand<br />

Wiesbaden<br />

Druck<br />

Verlag E. Holterdorf GmbH & Co. KG<br />

Am Landhagen 30<br />

59302 Oelde<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Isabel Nilges<br />

Telefon: (06 11) 580 44-17<br />

E-Mail: redaktion@resoom.com<br />

Erscheinungsweise<br />

6 Ausgaben pro Jahr<br />

Einzelverkaufspreis<br />

8,50 Euro inkl. gesetzl. MwSt.<br />

Urheberrecht<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme<br />

der gesetzlich zugelassenen Fälle ist<br />

eine Verwertung ohne Einwilligung des<br />

Verlages unzulässig. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Beiträge<br />

Beiträge sind grundsätzlich willkommen.<br />

Bitte sprechen Sie diese mit der<br />

Redaktion ab. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Abbildungen<br />

wird keine Haftung übernommen. Verfasser<br />

stimmen dem Abdruck zu und<br />

versichern, dass die Einsendungen frei<br />

von Rechten Dritter sind. Namentlich<br />

gekennzeichnete Beiträge enthalten<br />

die Meinung der Autoren. Nicht gekennzeichnete<br />

Beiträge sind Beiträge der<br />

Redaktion.<br />

Gewährleistung<br />

Die Angaben in den Beiträgen erfolgen<br />

nach bestem Wissen, aber ohne Gewährleistung.<br />

Abonnement<br />

Das Abonnement kostet 49,50 Euro pro<br />

Jahr und umfasst 6 Ausgaben. Der Abo-<br />

Preis beinhaltet neben dem Heft auch<br />

die gesetzliche Umsatzsteuer und die<br />

Versandkosten. BVSI-Mitglieder und Pre-<br />

mium-Nutzer von <strong>Resoom</strong> Projects bezahlen<br />

39,50 Euro für ihr Abonnement.<br />

Auszubildende und Studierende erhalten<br />

gegen Nachweis ein ermäßigtes Abonnement<br />

für 24,50 Euro.<br />

Das Abonnement ist 8 Wochen vor Ende<br />

des Bezugszeitraums kündbar. Sollte die<br />

Zeitschrift aus Gründen, die nicht vom<br />

Verlag zu vertreten sind, nicht geliefert<br />

werden können, besteht kein Anspruch<br />

auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter<br />

Entgelte.<br />

Bitte beachten Sie, dass einfache Nachsendeaufträge<br />

bei Zeitschriften von der<br />

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Isabel Nilges<br />

Telefon: (06 11) 580 44-17<br />

Telefax: (06 11) 580 44-11<br />

E-Mail: redaktion@resoom.com


Durchblick<br />

Sie sehen Ihre Arbeit als Bestandteil eines<br />

komplexen Prozesses und haben gleichzeitig<br />

den Blick für das Wesentliche? Sie erkennen<br />

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