BBH 7-8-18_internet
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qualitativ gute Unternehmen dem nicht<br />
mehr standhielten und aufgaben oder<br />
schrumpften. Die Folge ist, dass sich<br />
Mitarbeiter notgedrungen einen anderen<br />
Job suchen mussten. Inzwischen ändert<br />
sich diese Einstellung „Hauptsache billig“,<br />
aber nun sind die Leute nicht mehr<br />
da. Wir arbeiten in einer Branche, die<br />
keine Ausbildungsberufe bietet.<br />
Wer hier arbeitet, kommt meist aus<br />
Bauberufen und muss viel dazulernen.<br />
Momentan suchen alle Leute.<br />
Was gehört vor allem zu diesem<br />
„Lernstoff“?<br />
Jede Baustelle beginnt mit der Absicherung.<br />
Auf der Fahrbahn arbeiten wir im<br />
Gefahrenbereich mit gefährlichen Stoffen<br />
und qualitativ hochwertigem und entsprechend<br />
preisintensivem Material.<br />
Es ist eine Arbeit, die ein großes Verantwortungsbewusstsein<br />
erfordert, denn es<br />
geht um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer<br />
im Straßenverkehr.<br />
Geschäftsführer Cihan Olgun sorgt mit<br />
seiner Arbeit auf Berlins Straßen dafür,<br />
dass wir täglich gut ankommen<br />
Manchmal muss aber auch die Farbe<br />
wieder entfernt werden.<br />
Das ist anstrengend, wird mit Feuer<br />
realisiert, setzt Schadstoffe frei und wird<br />
zudem schlecht bezahlt. Wir arbeiten<br />
gegenwärtig mit einer Firma zusammen,<br />
die umweltfreundliche Verfahrung zur<br />
Entfernung von Straßenmarkierungen<br />
entwickelt. Nach dem Stand der Dinge<br />
ist das schadstoffarm, erfordert aber<br />
teure Wasserdrucktechnik. Wir haben das<br />
auf Baustellen mit Erfolg probiert – nur,<br />
wer wird sich die Spezialtechnik leisten<br />
können?<br />
Gibt es Zeiten, in denen Ihre Arbeit<br />
besonders gefragt ist?<br />
Ja. Der erste Schneefall, der erste Frost,<br />
die ersten heißen Tage ... Also immer<br />
dann, wenn veränderte äußere Bedingungen<br />
eine Anpassung der Fahrweise erfordern.<br />
Das fällt vielen Verkehrsteilnehmern<br />
schwer. Wobei gerade die Arbeiten<br />
an Unfallstellen, wo Menschen ums<br />
Le ben kamen, an uns nicht spurlos vorübergehen.<br />
Dann fällt uns das rücksichtslose<br />
und ignorante Verhalten von so<br />
man chem Verkehrsteilnehmer besonders<br />
auf. Auch neue Verkehrslösungen wie<br />
beispielsweise Fußgängerüberwege oder<br />
Verkehrsinseln stellen manchen Autofahrer<br />
vor harte Herausforderungen, ehe sie<br />
in ihrem Kopf die Veränderung verankert<br />
haben. Da kommt es im Extremfall schon<br />
vor, dass unser Einsatz zweimal täglich<br />
gefragt ist, wenn an der gleichen Stelle<br />
ein zweiter Unfall passierte.<br />
Seitdem weiß ich, dass die Berliner<br />
Volksbank ihre Kunden wirklich<br />
versteht, und bin ein glücklicher Kunde.<br />
Bei Schildern spielt sicher auch<br />
Vandalismus eine Rolle?<br />
Ja, eine große sogar, dabei halten die<br />
heute verwendete Schilder zirka 25 Jahre,<br />
wenn da eben nicht der Vandalismus,<br />
Schmierereien, Aufkleber oder mutwillige<br />
Zerstörung wären.<br />
Arbeiten Sie ausschließlich in Berlin?<br />
Ja, hier ist für uns als kleines Unternehmen<br />
genug zu tun. Brandenburger<br />
Straßen interessieren uns nur bei privaten<br />
Ausflügen.<br />
Foto: Harald Almonat<br />
Gibt es nicht viel zu viele Schilder<br />
in Berlin?<br />
So pauschal kann man das nicht beantworten.<br />
Es gab mal die Aufforderung,<br />
überflüssige Schilder zu entfernen.<br />
Seitdem habe ich das Gefühl, dass es<br />
mehr geworden sind. Aber oft hat das<br />
auch mit der Ignoranz der Autofahrer zu<br />
tun. Denken Sie nur an die zugeparkten<br />
Einmündungen in den Wohngebieten.<br />
Manche Ämter helfen sich jetzt schon<br />
damit, in diesen Bereichen zusätzliche<br />
Halteverbotsschilder aufzustellen.<br />
von Brigitte Menge<br />
BEMA Verkehrsleitsysteme GmbH<br />
Geschäftsführer: Cihan Olgun<br />
Ferdinand-Schultze-Straße 85–87,<br />
13055 Berlin-Hohenschönhausen<br />
Tel.: 030 / 9824062<br />
www.bema-berlin.de