Spezialitäten Steiermark 28Seiter.indd - WIN - Steiermark
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Süß, rund und steirisch<br />
Süß und rund geben sich zwei Botschafter der <strong>Steiermark</strong>: die Zirbenkugel aus Obdach und<br />
die „Steiratorte“ aus Gamlitz.<br />
Verantwortlich zeichnen zwei Konditormeister, Josef<br />
Kern und Anton Oswald, wobei der eine ein kräftiges,<br />
typisches Männerkonfekt schaffen und der<br />
andere Kürbiskerne und Kernöl in die Torte (ver)backen<br />
wollte.<br />
Kern hatte ein Café in Obdach und war im Tourismus tätig,<br />
als es galt etwas zu erfinden, das man für das Zirbenland vermarkten<br />
könne, jenes größte, zusammenhängende Zirbengebiet<br />
im Land. Die Zirbenkugel wurde geboren: „Zartbitter-<br />
Ob weiß, hell oder zartbitter …<br />
schokolade mit einer Füllung aus edler Vollmilchschokolade,<br />
hochprozentigem, selbst angesetztem Zirbenschnaps, Honig<br />
und frische Alpensahne“ (Tribut an Käufer, die sich unter<br />
Obers nichts vorstellen können). Das typische Männerkonfekt<br />
entpuppte sich als Damenliebling und Kern war um eine<br />
Erfahrung reicher.<br />
Erfahrung hat Kern reichlich gesammelt. Ob in der deutschen<br />
Konfektlandschaft oder als Mitglied des Do & Co-<br />
Teams auf den Formel 1-Rennstrecken der Welt, beim Hahnenkammrennen<br />
oder dem Reitturnier in Aachen. Heute ist<br />
der Endvierziger weniger unterwegs, dafür widmet er sich<br />
mehr seinem von Hand gefertigten „Kugelprogramm“, darunter<br />
s´Lärcherl, die Sabathy-Nusskugel, Apfel-Marzipankugel,<br />
Roseggerkugel oder Kürbiskernkugel.<br />
Sich gegen sechs Schwestern und sechs Brüder zu behaupten,<br />
ist sicherlich kein Zuckerschlecken – so eine Kindheit<br />
prägt. Vielleicht ist Anton Oswald, der im Januar 1974 in<br />
Graz geboren wurde, gerade deshalb ein „Süßer“ geworden.<br />
Wahrscheinlich hat er aus derselben Motivation heraus auch<br />
seinen Beruf erlernt, denn eine der schönsten Kindheitserinnerungen<br />
ist für ihn mit dem Bäckerwagen verbunden:<br />
„Der kam zweimal wöchentlich, und wenn die Tür aufging,<br />
strömten die unglaublichsten Düfte aus seinem Inneren.“<br />
Das Aroma von frisch gebackenem Brot war es also, das in<br />
dem kleinen Buben den Wunsch wach kitzelte‚ „so etwas<br />
wie Bäcker“ zu werden. Später wurde daraus eine Konditorlehre<br />
bei Kotzbeck-Loh in Graz. 1997 meisterte Oswald<br />
seinen Beruf, übernahm im Jahr 2000 die Gamlitzer „Konditorei<br />
an der Weinstraße“ und lässt sich seither täglich ein<br />
Tortenstück schmecken.<br />
Etwa zur selben Zeit wie Kern in Obdach griff Oswald im<br />
südsteirischen Gamlitz experimentierfreudig zu Kessel, Kernmühle<br />
und Schneebesen. Das Ergebnis: die Steiratorte. Der<br />
Inhalt: Kürbiskerne, Nüsse, Eier, Butter, Zucker und Kernöl,<br />
umhüllt von feinem Marzipan und einer Glasur aus weißer<br />
Schokolade mit einem Schuss Kernöl. Die Hülle macht die<br />
Steiratorte nicht nur saftig, sondern bei sachgerechter Lagerung<br />
(kühl und trocken, nicht im Kühlschrank) auch 14 Tage<br />
haltbar. Ribiselmarmelade im Inneren fungiert als ausgleichender<br />
Kontrapunkt zum süßen Äußeren.<br />
Ebenso originell wie die Torte selbst zeigt sich ihre Verpackung.<br />
Neben einer schlichten Spanschachtel mit „Steiratortenbanderole“<br />
und Info-Anhänger wird eine Künstleredition<br />
angeboten: Dazu wurde die Schachtel von zwei Künstlerinnen<br />
gestaltet: Mirjam Winkler hat sie in handgefertigter<br />
SPEZ<br />
<strong>WIN</strong> 18<br />
<strong>WIN</strong>