Western
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leasen oder zu pachten. Immer mehr Zuchtbetriebe,<br />
aber auch Privatpersonen bieten diese<br />
Möglichkeit an. Aufgrund des großen Aufwands<br />
und des Risikos ist dies natürlich mit entsprechenden<br />
Kosten verbunden.<br />
Hierzu gibt es aber die unterschiedlichsten<br />
„Modelle“, die von Stuten- und Hengstbesitzern<br />
individuell vertraglich vereinbart werden.<br />
Leasing immer vertraglich fixieren<br />
Im rechtlichen Sinne ist das „Leasen“ von Stuten<br />
eigentlich eine „Pacht“, denn es wird aus<br />
einer Sache (Stute) ein Ertrag (Fohlen) gewonnen,<br />
was den Regeln einer Pacht am nächsten<br />
kommt. Vorrangig ist für den Abschluss eines<br />
Vertrags aber stets der Wille der jeweiligen<br />
Parteien, und da Verträge frei geschlossen<br />
werden können, kann ein Leasing-Vertrag die<br />
unterschiedlichsten Formen annehmen. Das<br />
Leasen von Stuten sollte aufgrund der vielen<br />
Unwägbarkeiten in jedem Fall vertraglich fixiert<br />
werden. Je nach den jeweiligen Gegebenheiten<br />
werden verschiedene Modelle praktiziert.<br />
Manche Zuchtbetriebe bieten ihre Zuchtstuten<br />
zum Leasing an, wobei Interessenten dann<br />
einen jeweiligen Hengst für die Bedeckung<br />
auswählen können und nach Vertragsende Ei-<br />
gentümer des Fohlens sind. Dabei verbleibt die<br />
Zuchtstute in dem jeweiligen Stall des Eigentümers.<br />
Dieser kümmert sich um alle notwendigen<br />
Unternehmungen, vom Transport des Pferdes<br />
zum Hengsthalter bis zur Beantragung des Pferdepasses<br />
für das Fohlen.<br />
Im Gegenzug zahlt der Leasingnehmer in dieser<br />
Zeit den Unterhalt der Stute sowie diverse<br />
Zusatzkosten wie Tierarzt, Hufschmied etc. und<br />
zwar in dem Umfang, als wäre die Stute sein<br />
eigenes Pferd.<br />
Nach Ablauf des Leasingvertrags – nach etwa<br />
18 Monaten (von der Bedeckung bis zum Absetzen<br />
des Fohlens) – erwirbt der Leasingnehmer<br />
die Eigentumsrechte an dem Fohlen. Je nach<br />
Wertigkeit der Stute, Versorgungsumfang und<br />
ortsüblicher Stallmiete fallen in etwa 200 bis<br />
300 Euro monatliche Leasinggebühr an. Somit<br />
zahlt der neue Fohlenbesitzer etwa 4500 Euro<br />
für sein „Traumfohlen“ plus sämtlicher Zusatzkosten<br />
(Tierarzt, Decktaxe etc.).<br />
Für den Stutenbesitzer stellt es sich in diesem<br />
Fall so dar, dass er kein eigenes Pferd mehr im<br />
Stall hat, sondern ein Pensionspferd.<br />
Der Leasingnehmer hingegen kann seine Traumanpaarung<br />
verwirklichen, ohne selbst Besitzer<br />
von Stute oder Hengst sein zu müssen.<br />
WESTERNREITER – Februar 2010<br />
pferdezucht 17<br />
In der Regel erwirbt der Leasingnehmer<br />
die Eigentumsrechte am Fohlen.<br />
Der Nachteil ist jedoch, dass er leider noch nicht<br />
vorbestellen kann, ob das Fohlen eine Stute oder<br />
ein Hengst sein wird. Zudem besteht das Risiko,<br />
dass das Fohlen nicht gesund ist, Stellungsfehler<br />
hat oder eine unerwünschte Farbe.�