Porträt - Berufskolleg Waldenburg
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physiofortbildung<br />
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<strong>Porträt</strong>: <strong>Berufskolleg</strong> <strong>Waldenburg</strong><br />
Fortbildung zwischen<br />
Wald und Wiese<br />
Eine Schule für Physiotherapeuten und Sport- und<br />
Gymnastiklehrer sowie ein Fortbildungszentrum – im<br />
<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Waldenburg</strong> befindet sich beides Tür an<br />
Tür und sorgt für regen Informationsaustausch. Was<br />
das Fortbildungszentrum sonst noch zu bieten hat,<br />
stellt Ihnen physiopraxis- Autorin Caroline Geyer vor.<br />
SS Rhythmische Trommelgeräusche dringen aus den Fenstern,<br />
ein Basketball rollt über den Weg, auf Bänken sitzen Schüler mit<br />
Skripten und Büchern – wer über das Gelände des <strong>Berufskolleg</strong>s<br />
<strong>Waldenburg</strong> läuft, erinnert sich an die eigene Ausbildung. Seit<br />
über 30 Jahren – seit 1973 – lernen hier Sport- und Gymnastiklehrer<br />
ihr Handwerkszeug. Die Physiotherapieausbildung folgte<br />
acht Jahre später. Seitdem vereinen sich die zwei Bildungswege<br />
zu einem integrativen Konzept, das in Deutschland einmalig ist.<br />
„Unsere Schüler haben die Möglichkeit, in verkürzter Zeit eine<br />
Doppelqualifikation zu erlangen“, erklärt Schulleiter Hartmut<br />
Binkowski das <strong>Waldenburg</strong>er Konzept. „Wer beispielsweise nach<br />
drei Semestern Sport- und Gymnastiklehrer-Studium in die Physiotherapieausbildung<br />
wechselt, hat nach neun Semestern seinen<br />
Abschluss für beide Berufe in der Tasche.“ Wer dann noch<br />
ein Semester dranhängt, ist zusätzlich Gesundheitspädagoge.<br />
Kursangebot in drei Sparten f Seit 1990 bietet das <strong>Berufskolleg</strong><br />
<strong>Waldenburg</strong> auch Fortbildungen an. „Unsere ersten Kurse für<br />
Sporttherapeuten waren ein Treffer ins Schwarze“, erinnert sich<br />
der Schulleiter. Mit steigender Nachfrage wuchs das Angebot.<br />
Heute lässt das Programm fast keine Wünsche offen und richtet<br />
sich an alle, die sich für Fortbildungen in puncto Gesundheit,<br />
Sport und Bewegung interessieren.<br />
Im therapeutisch-rehabilitativen Teil lernt man beispielsweise<br />
Theorie und Praxis rund um das Krafttraining in der kardialen<br />
Rehabilitation, die Trainingstherapie, den Golfsport und<br />
h<br />
physiospezial<br />
Kletterkurs in <strong>Waldenburg</strong><br />
Wer sich für den Kurs Therapeutisches Klettern interessiert,<br />
kann online (www.thieme.de/physioonline) oder per Postkarte<br />
das Stichwort „<strong>Waldenburg</strong>“ an die Redaktion senden<br />
(bis 22.09.05). Der Termin des Kurses ist der 1./2.12.2005, und<br />
der Referent ist Dirk Scharler.<br />
Hartmut Binkowski leitet ... ...das <strong>Berufskolleg</strong> <strong>Waldenburg</strong>.<br />
das Kundenmanagement im Gesundheitstraining. Jeder ist willkommen<br />
– berufsspezifische Kenntnisse werden zwar empfohlen,<br />
sind aber keine Teilnahmebedingung.<br />
Das Gleiche gilt für die Sparte „Fit in Fitness“: Sie richtet<br />
sich an alle, die Spaß haben an Aero Dance und Steppaerobic<br />
oder die Ernährungsberatung im Fitness-Studio anbieten möchten.<br />
Voraussetzungen zur Teilnahme an einem Kurs gibt es nur<br />
für die so genannten qualifizierenden Lehrgänge. Sie runden<br />
das Fortbildungsprogramm ab mit Kursen wie PNF, Lymphdrainage,<br />
Rehatrainer, Inline-Skate-Instruktor und Pferdephysiotherapie.<br />
Trends im Blick f Das <strong>Waldenburg</strong>er Konzept kommt an: Etwa<br />
3.000 Teilnehmer gehen pro Jahr im <strong>Berufskolleg</strong> ein und aus.<br />
Damit das so bleibt, muss man Trends erkennen und integrieren.<br />
„Zur Zeit haben Osteopathie und craniosakrale Therapie die<br />
Nase vorn, und Manuelle Therapie ist nach wie vor ein Dauerbrenner“,<br />
weiß Hartmut Binkowski. „Daneben boomt der Fitness-Bereich<br />
mit Nordic Walking und Pilates.“ Für die Zukunft<br />
schwebt dem Schulleiter eine eigene Sparte für fernöstliche<br />
Heilpraktiken vor. Oft sind es ehemalige Schüler, die mit neuen<br />
Ideen Impulse setzen: „Viele unserer Referenten kennen das<br />
<strong>Berufskolleg</strong> aus ihrer Ausbildungszeit und bereichern das Kursprogramm<br />
mit eigenen Konzepten“, erzählt Binkowski. Ob sich<br />
Referent und Schulleiter bereits kennen oder nicht – bei der Einstellung<br />
ist bei allen Bewerbern neben der fachlichen Qualifikation<br />
auch der persönliche Eindruck entscheidend. Alles Weitere<br />
zeigen dann der Unterricht und die Bewertungsbögen am Ende<br />
der Kurse. Sie dienen der Qualitätssicherung und geben den<br />
Kursteilnehmern Platz für Lob, Kritik und Änderungswünsche.<br />
Hochseilgarten: Herausforderung auf „hohem Niveau“ f Qualität<br />
muss auch im Hochseilgarten des <strong>Berufskolleg</strong>s an erster<br />
Stelle stehen: Seile, Baumstämme, Stahlkabel und Wippen in<br />
physiopraxis 7-8/05
physiopraxis 7-8/05<br />
zwölf Metern Höhe entsprechen strengen DIN-Normen und bilden<br />
einen Parcours der besonderen Art. „Hier stehen weder Anatomie-Kenntnisse<br />
noch sportliches Geschick im Vordergrund“,<br />
erklärt Hochseilgarten-Betreuer Jörg Palmer. „Vielmehr geht es<br />
darum, sich an die eigenen Grenzen heranzutasten und neue<br />
Herausforderungen anzunehmen.“ Ob man sich in luftige Höhe<br />
wagt oder auf festem Boden die Sicherung seiner Kollegen übernimmt<br />
– jeder Teilnehmer muss Verantwortung übernehmen.<br />
Zu den Gruppen, die bis zu 14 Teilnehmer groß sind, gehören<br />
neben Physiotherapeuten auch Schulklassen, Firmen und Sport-<br />
Fotos: <strong>Berufskolleg</strong> <strong>Waldenburg</strong><br />
mannschaften. So unterschiedlich Gruppen und Gruppenmitglieder<br />
sind – das Ziel ist bei allen gleich: einmal über sich<br />
hinauswachsen. Mit Hilfe der anderen belebt das die Gruppendynamik<br />
und fördert den Teamgeist.<br />
Ausstattung lässt keine Wünsche offen f Das <strong>Berufskolleg</strong> bietet<br />
beste Voraussetzungen für angenehmes Lernen. Das fängt bei<br />
den Räumlichkeiten an: Sie sind hell, groß und mit moderner<br />
Medientechnik ausgestattet. Auf 2.300qm Unterrichtsfläche finden<br />
Schüler und Kursteilnehmer Trainingsgeräte, Kletterwände<br />
und einen Diagnosebereich mit Isokinetik und EMG. „Die Sporttherapie<br />
ist nach wie vor ein Steckenpferd im <strong>Berufskolleg</strong>“,<br />
berichtet der Schulleiter. Das sieht man an der Medizinischen<br />
Trainingstherapie: Sie lässt keinen Gerätewunsch offen und ist<br />
dank enger Zusammenarbeit mit namhaften Referenten auf<br />
neustem Stand.<br />
Auch der „Service“ kann sich sehen lassen. Dazu gehören<br />
Kursskripte und kostenlose Getränke wie Kaffee, Wasser und<br />
Tee. Weiterer Pluspunkt: Außerhalb der Unterrichtszeiten darf<br />
man die Trainingsgeräte nutzen. Zum Wiederholen erlernter<br />
Unterrichtsinhalte oder zum privaten Sporteln.<br />
Gästehaus und Mensa f Wer mehr Platz braucht, um sich sportlich<br />
zu entfalten, ist nach wenigen Schritten bei den benachbarten<br />
Sportanlagen mit Fußballfeld und Laufbahn.<br />
„Im <strong>Berufskolleg</strong> ist zwar nicht alles unter einem Dach, aber<br />
Tür an Tür“, erzählt Hartmut Binkowski. „So kann man in kurzer<br />
Zeit alles erreichen.“ Beispielsweise die Bibliothek mit Fachbüchern.<br />
Oder das Gästehaus, das es seit sechs Jahren gibt. Hier<br />
stehen den Kursteilnehmern 16 Doppelzimmer jeweils mit Bad<br />
und Teeküche zu Verfügung. Eine Übernachtung kostet 23 Euro.<br />
Wer das Zimmer alleine belegen möchte, muss 15 Euro draufzahlen.<br />
Auch die Mensa ist nur wenige Schritte entfernt und bietet<br />
Essen für den kleinen Geldbeutel: Die täglich wechselnden<br />
Gerichte kosten zwischen drei und fünf Euro. Kleinigkeiten wie<br />
Obst und Snacks stillen den Hunger zwischendurch.<br />
Lernen in idyllischer Umgebung f Wer kulinarische Abwechslung<br />
sucht, findet nach einem kurzen Fußmarsch Metzger,<br />
Bäcker und Restaurants im Ortskern von <strong>Waldenburg</strong>. Ansonsten<br />
ist der Luftkurort beschaulich: „Hier gibt es nichts, was einen ablenken<br />
könnte“, erklärt Binkowski und schmunzelt. Stattdessen<br />
Wald und Wiese so weit das Auge reicht. Ein Erholungsparadies<br />
für Spaziergänger, Jogger und Fahrradfahrer.<br />
Es gibt viel Platz zum Lernen, ... ... einen Hochseilgarten, ... ... einen Gerätepark und ... ... einen Sportplatz um die Ecke.<br />
Die nächsten größeren Städte Stuttgart und Heilbronn sind<br />
je etwa eine Autostunde entfernt. Trotz ruhiger Lage liegt das<br />
<strong>Berufskolleg</strong> verkehrsgünstig und ist aus allen Himmelsrichtungen<br />
gut zu erreichen.<br />
Intensive Betreuung und Gemeinschaft f Wer sich über Anreise,<br />
Kursprogramm und Übernachtungsmöglichkeiten informieren<br />
möchte, bekommt persönliche Beratung vor Ort oder per<br />
Telefon. „Wir stehen auch am Wochenende zur Verfügung und<br />
sind für alle Fragen offen“, versichert Binkowski. Vorher lohnt<br />
sich ein Blick auf den sorgfältigen Internetauftritt.<br />
Ob es an der Abgeschiedenheit liegt, am Konzept oder an der<br />
guten Betreuung – in <strong>Waldenburg</strong> erlebt man ein großes Miteinander:<br />
Regelmäßige Grillfeste, Sportevents und Examensfeiern<br />
bieten viele Möglichkeiten des Zusammenseins außerhalb<br />
der Kurse und stehen für den Zusammenhalt von Schülern und<br />
Lehrgangsteilnehmern.<br />
Caroline Geyer<br />
B<br />
Adresse<br />
p <strong>Berufskolleg</strong> <strong>Waldenburg</strong><br />
Eichenstraße 11–13<br />
74638 <strong>Waldenburg</strong>/Hohenlohe<br />
Tel.: 0 79 42/ 91 20- 0<br />
Fax: 07942/9120-27<br />
E- Mail: fobi@berufskollegwaldenburg.dewww.berufskolleg-waldenburg.de<br />
Fotos: C. Geyer<br />
physiofortbildung<br />
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