physiopraxis - Deutsches Institut für Pferdeosteopathie
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<strong>physiopraxis</strong> 5/11 Fotos: Abb. 1: Jochen Woßlick; Abb. 2: Sabine Bruns; Abb. 3: Beatrix Schulte Wien<br />
Abb. 1 Behandlung im Pool: Damit seine<br />
Patienten wieder fit werden, steigt Jochen<br />
Woßlick mit ihnen oft ins Wasser.<br />
richten physiotherapeutische Techniken<br />
wie klassische Massage, Lymphdrainage<br />
und Manuelle Therapie sowie hundephysiotherapeutische<br />
Techniken, Dehnungen<br />
und aktive Trainingstherapie“, erklärt Woßlick.<br />
Dennoch ist eine humanphysiotherapeutische<br />
Vorbildung <strong>für</strong> ihn nicht entscheidend.<br />
„Wir vertreten den Standpunkt,<br />
dass jeder den Beruf des Hundephysiotherapeuten<br />
lernen kann.“ Physiotherapeuten<br />
hätten zwar mehr fachliches Wissen als<br />
Laien, doch das sei kein Merkmal <strong>für</strong> einen<br />
guten Tierphysiotherapeuten. Die Veterinärmedizin<br />
unterscheide sich deutlich von<br />
der Humanmedizin. Tiere müssen ganz anders<br />
behandelt werden als Menschen.<br />
Humanphysiotherapeuten können bei<br />
Woßlick die Ausbildung in verkürzter Form<br />
absolvieren. Doch ihr Interesse scheint gar<br />
nicht so groß: 80 Prozent der Kursteilnehmer<br />
haben einen anderen Beruf, zum Beispiel<br />
Informatiker, Grafiker oder Friseur.<br />
„Physiotherapeuten machen die Weiterbildung<br />
oft aus wirtschaftlichen Gründen, um<br />
sich ein zweites Standbein aufzubauen. Die<br />
Teilnehmer aus anderen Berufsgruppen nutzen<br />
den Tierphysiotherapeuten häufig, um<br />
aus ihrem bisherigen Beruf auszusteigen.“<br />
Bundesverband zertifizierter Tierphysiotherapeuten<br />
e.V. > Sabine Bruns, Pressesprecherin<br />
des Bundesverbandes zertifizierter<br />
Tierphysiotherapeuten e.V. (BZT), ist<br />
Tierphysiotherapeutin ohne humanphysiotherapeutischen<br />
Hintergrund (a Abb. 2).<br />
Wie <strong>für</strong> Jochen Woßlick spielt <strong>für</strong> sie die<br />
Abb. 2 Anatomie in vivo: Mit Fingerfarben<br />
bringt Sabine Bruns ihren Auszubildenden die<br />
Anatomie und Muskelfunktion beim Pferd bei.<br />
Vorbildung keine Rolle. Ihr geht es um eine<br />
generelle Trennung des Human- vom Tierphysiotherapeuten.<br />
„Die Situation ist mit der<br />
von Ärzten vergleichbar“, erklärt sie. „Die<br />
Ausbildung und die Arbeit eines Tierarztes<br />
lassen sich nicht mit der eines Humanmediziners<br />
vergleichen. Das ist in der Physiotherapie<br />
genauso.“ Das Tier unterscheide sich<br />
in Anatomie, Behandlung und Therapiezielen<br />
wesentlich vom Menschen. „Bei einer<br />
Tiermassage beispielsweise sind Kraftaufwand,<br />
Techniken und Reaktionen völlig anders<br />
als beim Menschen.“ Deswegen legt<br />
der BZT bei seiner Ausbildung großen Wert<br />
darauf, dass sie <strong>für</strong> jeden offen bleibt. „Es<br />
ist sicherlich schön, wenn man beide Berufe<br />
gelernt hat. Aber ich würde nicht sagen,<br />
dass ein Tierphysiotherapeut mit humanphysiotherapeutischer<br />
Vorbildung in irgendeiner<br />
Weise kompetenter ist als einer<br />
ohne. Vorausgesetzt natürlich, er hat eine<br />
gute Ausbildung.“ Und die bietet der BZT<br />
ihrer Meinung nach an. Es gibt fünf Unterrichtsbereiche:<br />
allgemeine medizinische<br />
und tiermedizinische Grundlagen, physiotherapeutische<br />
Techniken wie Massage,<br />
Elektro- und Hydrotherapie, Umsetzung<br />
am Tier und Praxistraining. „Wir haben uns<br />
am Humanphysiotherapeuten orientiert<br />
und uns gefragt, was man auf das Tier übertragen<br />
kann und wie.“<br />
Die humanphysiotherapeutischen Verbände<br />
IFK und ZVK > Schaut man sich bei<br />
den physiotherapeutischen Berufsverbänden<br />
IFK und ZVK um, zeigt sich ein anderes<br />
Abb. 3 Das Pferdehalfter als Hilfsmittel:<br />
Beatrix Schulte Wien bei der Mobilisation des<br />
dritten Halswirbelkörpers<br />
Bild. Dort gibt es Weiterbildungen zum<br />
Tierphysiotherapeuten, die ausschließlich<br />
Humanphysiotherapeuten belegen dürfen.<br />
Der IFK hat sogar eine Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>für</strong> Tierosteo- und Tierphysiotherapeuten<br />
gegründet. Die zweite Vorsitzende<br />
der Arbeitsgemeinschaft ist die Humanphysiotherapeutin<br />
Beatrix Schulte Wien.<br />
Vor 14 Jahren rief sie das Deutsche <strong>Institut</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Pferdeosteopathie</strong> (DIPO) ins Leben. In<br />
Kooperation mit dem IFK bietet sie die<br />
kombinierte Ausbildung zum Physio- und<br />
Osteotherapeuten <strong>für</strong> Pferde und Hunde<br />
(a Abb. 3) an. Zudem gibt es am DIPO die<br />
reine pferdephysiotherapeutische Weiterbildung.<br />
„Diese unterscheidet sich von der<br />
kombinierten Ausbildung dadurch, dass<br />
die Pferdephysiotherapeuten keine manipulativen<br />
Gelenktechniken lernen. Damit<br />
fehlt ihnen ein elementares Handwerks-<br />
zu gewinnen<br />
Tierisch gut<br />
physiospektrum<br />
1 2 3<br />
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