Nähere Informationen und Hintergründe - Starke Pferde

Das PINTOW TRIPLE SYSTEM
Seit Mitte der 80er Jahre, oder vielleicht schon etwas früher, haben wir – Don Townsend (der geniale Techniker
von Cart Horse Machinery, der meine verrückten Ideen in Mechanik umsetzt, die gelegentlich auch funktioniert)
und ich – mit Motor unterstützten Vorderwagen herumexperimentiert. Wir haben auch ein paar davon gebaut
und verkauft. Es waren aber immer Einzelstücke, robuste Geräte, für den Zweck gebaut und geeignet, alle
möglichen Mähwerke, Heuwender, Pressen u.ä. damit antreiben zu können. Von daher waren sie auch viel zu
schwer und komplex, um damit einfachste Arbeiten wie das Ziehen einer Egge ebenso leicht und effizient zu
gestalten wie mit einem Basic-Vorderwagen.
So sind wir schließlich auf das PINTOW TRIPLE SYSTEM (Pintow Dreifach-Gerät) gekommen. Wie bei vielen
neuen Ideen ist eigentlich nichts daran, was wir nicht schon vorher versucht und ausprobiert hatten. Die Art und
Weise, wie wir die Komponenten zusammenfügen, macht den großen Unterschied.
Was wir gemacht haben ist, dass wir einen einachsigen, gebremsten Basic-Vorderwagen mit Sitzbank und
auswechselbarer Deichsel und Schere konstruiert haben. Nicht wirklich originell, aber sehr praktisch zum
Walzen, Eggen, Miststreuer ziehen und sogar zum Einkaufen fahren, oder um ein junges Pferd einzufahren
bestens geeignet.
Dann haben wir eine Motor-Einheit entwickelt und auf einem eigenen Rahmen zusammengebaut: Motor,
Zapfwellenantrieb und Kupplung, Batterie, Treibstofftank, Kurbelwellen angetriebene Hydraulikpumpe, alle
Steuergeräte und eine Plattform für den Fuhrmann.
Dieses Modul ruht nun normalerweise auf einem Paar Räder und zwei Stützfüßen bestens aufgehoben in der
Scheune und treibt dort alle stationären Hofgeräte an: Getreidemühle, Häcksler, Generator, Wasserpumpe,
Bandsäge, eine Eiscrememaschine oder was auch immer.
Wenn dann der Sommer kommt, entfernt man die Sitzbank vom Rahmen des Vorderwagens und ersetzt sie
einfach durch das Motor-Modul. Nun hat man einen ganz gewöhnlichen einachsigen Vorderwagen mit Motor
angetriebener Zapfwelle, der sehr nützlich ist beim Betrieb einer Presse, eines Mähbinders oder all der
gezogenen Geräte, für die man eine extra Energiequelle benötigt. Die Hydraulik bietet zusätzlich die
Möglichkeit, zum Beispiel eine Pfahlramme anzuschließen.
Deichsel (oder Schere) sind mit dem Rahmen über eine verstellbare Verbindung so zusammengefügt, dass man
die Plattform ausbalancieren kann, genauso wie man es gern hat und es für die Pferde am angenehmsten ist.
Schön und gut, werden Sie sagen, aber wie kann man nun ein Mähwerk, einen Heuwender oder den vom
Nachbar geliehenen praktischen Dreipunkt-Mulcher damit einsetzen? Wenn man irgendein Dreipunktgerät,
selbst einen kleinen Düngerstreuer, hinter einen einachsigen Vorderwagen hängt, findet man seine Pferde in der
Luft schwebend wieder, sobald man das Gerät hydraulisch anhebt! Das Triple-System sorgt für die richtige
Balance.
Hierfür bieten wir einen einachsigen Dreipunktanhänger mit Zapfwelleneinheit und einer Spezialkupplung an,
der aus dem Einachser einen höchst wendigen, zweiachsigen Vorderwagen macht, mit dem man alle
Dreipunktgeräte betreiben kann. Da das Gewicht von Motor und Fuhrmann auf der Vorderachse liegt, kann man
über die Hinterachse auch schwerste Geräte anheben, ohne dass das Ganze nach hinten kippt. Noch nicht
überzeugt?
Gut, nehmen wir mal an, Sie möchten einfach nur einen Dreipunkt-Grubber benutzen und sehen nicht ein,
warum Ihre Pferde auch noch den Motor mit sich herumschleppen müssen – der Grubber braucht keinen. Kein
Problem! Sie entfernen die Motor-Einheit wieder vom Rahmen und ersetzen sie durch die Sitzbank mit der
Hand-Hydraulikpumpe, die wir Ihnen mitliefern, um die Hydraulikanlage des Dreipunktanhängers zu bedienen.
Was Sie jetzt haben, ist ein stabiler, einfacher und leichter zweiachsiger Rahmen, ausgerüstet mit all dem, was
Sie für die Arbeit mit dem Grubber benötigen.
Gut für die Pferde, gut für Sie und gut für Ihren Geldbeutel, denn alle drei Bestandteile des PINTOW TRIPLE
SYSTEMs sind separat erhältlich.
Sind Sie Anfänger? Dann gönnen Sie sich die Basic-Vorderwagen Komponente. Wenn Ihr Gespann dann gut
eingespielt ist, fügen Sie den Dreipunktanhänger hinzu und schon können Sie eine ganze Menge ernsthafter
Arbeiten damit erledigen. Wenn Sie dann sechs Monate später soviel Spaß mit Ihren Pferden und an der
landwirtschaftlichen Pferdearbeit gefunden haben, kaufen sie einfach die Motoreinheit hinzu, und Sie werden nie
wieder einen Traktor ansehen. Klasse, oder?
Wenn meine Pferde dieses System nutzen, müssen sie nicht annähernd so hart arbeiten, wie sie es tun müssten,
wären sie lediglich auf Bodenantrieb angewiesen. Dies ist sowohl aus gesundheitlichen Überlegungen als auch
unter dem Aspekt wichtig, dass man für seine Flächen nicht mehr Pferde halten muss, als man das ganze Jahr
über sinnvoll beschäftigen kann. Und ich kann wesentlich mehr unterschiedliche Arbeiten damit verrichten als
mit alten Geräten. Das Angebot an Traktorgeräten, die ich nutzen kann, ist nur begrenzt durch meine
Vorstellungskraft und meinen Geldbeutel und nicht durch die Kraft an den Enden der Zugstränge.

Ein sparsamer 25 PS Motor liefert mir praktisch die Energie, um die Ausrüstung anzutreiben, die ich benötige.
Eine Motorgröße, die viel weniger Energie frisst und Abgase freisetzt, als ein Traktor, der genau dieselbe Arbeit
verrichtet. Natürlich geht etwas von dem direkten Kontakt zur Natur verloren, wenn der Motor läuft. Aber das ist
ein geringer Preis, den ich gerne zahle, um die Ernte rechtzeitig einfahren zu können. Außerdem brauche ich den
Motor die meiste Zeit sowieso nicht, so dass meine Pferde ihn auch nicht mit sich herumschleppen müssen.
Wir wissen, dass einer der bedeutendsten Vorteile der landwirtschaftlichen Pferdearbeit die Vielseitigkeit der
Energiequelle ist – die Pferde. Man nutzt nur so viele, wie man gerade eben braucht: eines, zwei, drei oder wie
viele auch immer. Die anderen können währenddessen entweder eine andere Arbeit verrichten oder sich erholen
oder werden zumindest nicht weiter verschlissen; im Gegensatz zum Traktor, der ein einzelner unteilbarer Klotz
ist.
Nun, mit dem neuen Vorderwagen ist es genau dasselbe: die Pferde müssen nur das ziehen, was für die Arbeit
absolut notwendig ist, anstatt zusätzlich all den Kram, den der Hersteller irgendwie mit auf den Rahmen packen
konnte. Für die Pferde bedeutet unnötiges Gewicht unnötige Arbeit.
Don und ich glauben wirklich, dass dieses Gerät die logische Weiterentwicklung der Vorderwagentechnik ist:
maßgeschneiderte Konfigurationen für den jeweiligen Job, den man gerade ausführen möchte. Das ist sicher eine
gute Nachricht.
Und bis sich genügend Leute zusammengefunden haben, und die Nachfrage nach einfunktionellen, neuen Boden
angetriebenen Maschinen in ausreichendem Umfang wächst, solange könnte das PINTOW TRIPLE SYSTEM
für uns Europäer, mit unseren kleinen Farmen, überwiegend gut bestücktem Gerätepark und begrenzter Anzahl
von Zugpferden eine echte Alternative darstellen.
Charlie Pinney