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Versorgevollmacht, Betreuungs- & Patientenverfügung

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Wenn Sie keine <strong>Patientenverfügung</strong> haben oder wenn<br />

die Festlegungen in einer <strong>Patientenverfügung</strong> nicht<br />

auf die konkrete Lebens- und Behandlungssituation<br />

zutreffen, muss für Sie eine Vertreterin oder ein Vertre-<br />

ter (Betreuer oder Bevollmächtigter) entscheiden, ob sie<br />

oder er der ärztlichen Maßnahme zustimmt oder nicht.<br />

Bei dieser Entscheidung darf die Vertreterin oder der<br />

Vertreter keine eigenen Maßstäbe zugrunde legen, son-<br />

dern muss Ihre Behandlungswünsche oder Ihren mut-<br />

maßlichen Willen feststellen und auf dieser Grundlage<br />

entscheiden (§ 1901 a Abs. 2 BGB). Dabei sind insbeson-<br />

dere Ihre früheren Äußerungen, Ihre Überzeugungen<br />

und Wertvorstellungen zu berücksichtigen.<br />

Sollte ich in meiner<br />

<strong>Patientenverfügung</strong><br />

meine persönlichen<br />

Wertvorstellungen<br />

darlegen?<br />

Wenn Sie persönliche Wertvorstellungen, Einstellungen<br />

zum eigenen Leben und Sterben und religiöse Anschau-<br />

ungen schriftlich niederlegen, können sie als Ergänzung<br />

und Auslegungshilfe Ihrer <strong>Patientenverfügung</strong> dienen.<br />

Dies gilt besonders dann, wenn eine Patientenverfü-<br />

gung »in gesunden Tagen« erstellt wird.<br />

Die in einer <strong>Patientenverfügung</strong> festgelegten Wünsche<br />

zum Ob und Wie medizinischer Maßnahmen in kriti-<br />

schen Krankheitssituationen beruhen meist auf persön-<br />

lichen Wertvorstellungen, Lebenshaltungen, religiösen<br />

Anschauungen, Hoffnungen oder Ängsten. Um die Fest-<br />

legungen in einer <strong>Patientenverfügung</strong> besser nachvoll-<br />

ziehen zu können, kann es für das Behandlungsteam<br />

ebenso wie für Bevollmächtigte, Betreuerin oder<br />

Betreuer hilfreich sein, Ihre persönlichen Auffassun-<br />

gen dazu zu kennen. Das ist insbesondere dann wich-<br />

tig, wenn es Auslegungsprobleme gibt oder wenn die<br />

konkrete Situation nicht genau derjenigen entspricht,<br />

die Sie in der <strong>Patientenverfügung</strong> beschrieben haben.<br />

Insofern kann die schriftliche Festlegung eigener Wert-<br />

vorstellungen eine wichtige Ergänzung einer Patienten-<br />

verfügung sein. Eine schriftliche Dokumentation der<br />

eigenen Wertvorstellungen kann zudem die Ernsthaf-<br />

tigkeit einer <strong>Patientenverfügung</strong> unterstreichen.<br />

18 <strong>Patientenverfügung</strong>

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