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Die schöne Müllerin - Programm

1. Emder FlügelKonzerte 2018 / Konzert I 03. Februar 2018 | Neue Kirche Emden

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HINTERGRÜNDE<br />

Der Müller und die Müllerin<br />

Lieder und Gesänge aus der Zeit des Biedermeier<br />

<strong>Die</strong> Lieder der Schönen Müllerin sind untrennbar mit<br />

dem Namen Franz Schubert verbunden; in Schuberts<br />

Kompositionen fand der Gedichtzyklus Wilhelm Müllers<br />

eine musikalische Ausformung, die ihn für immer der<br />

Vergangenheit entrissen hat. Nur wenigen dürfte<br />

bekannt sein, dass auch andere Komponisten (wie z.B.<br />

Ludwig Bergen Karl Friedrich Curschmann, Heinrich<br />

Marschner, Otto Nicolai) einige der Müllerin-Gedichte<br />

vertont haben. Völlig in Vergessenheit ist jedoch der<br />

kulturgeschichtliche und gesellschaftliche Kontext<br />

geraten, dem die Gedichte ihre Entstehung verdanken.<br />

Seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert sind die Müllerin<br />

und der verlassene Müller zwei Lieblingsfiguren der<br />

deutschsprachigen Dichtung. „Wohin? Wohin? Schöne<br />

Müllerin!” lässt Goethe in seiner Ballade Der Edelknabe<br />

und die Müllerin den Edelknaben rufen. Eichendorff,<br />

Brentano, Rückert und Kerner haben die schöne und<br />

ungetreue Müllerin in Gedichten und Erzählungen<br />

geschildert. In der Sammlung Das Knaben Wunderhorn<br />

finden sich eine Reihe von Gedichten, die von der<br />

Müllerin, dem Müller und dem Mühlenleben handeln.<br />

Doch die Müllerin wird nicht nur in Gedichten und<br />

Liedern besungen. Als Singspielfigur betritt sie 1793 die<br />

Bühne des Theaters; nach den Freiheitskriegen erscheint<br />

sie in den bürgerlichen Salons des Biedermeier, um ihr<br />

verführerisches Spiel zu treiben. In Berlin schließlich<br />

nahm die schöne Müller-in jene lyrische Gestalt an, die<br />

später durch die Musik Franz Schuberts unsterblich<br />

werden sollte.<br />

Elmar Budde<br />

„Wollte ich Liebe singen, ward sie mir zum Schmerz.<br />

Und wollte ich wieder Schmerz nur singen, ward er mir zur Liebe.<br />

So zertheilte mich die Liebe und der Schmerz.“<br />

Franz Schubert „Mein Traum“

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