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History "Seelen im Nebel" Band 1 [XXL-Leseprobe]

Wismar zur Zeit der Schwedenherrschaft – Bei der verheerenden Explosion dreier Wehrtürme im Jahre 1699 stand ein Großteil der Stadt in Flammen. Elisabeth und Peter Hennings – Kinder eines angesehenen Kaufmannes – verloren bei diesem Unglück ihre Eltern und fast das gesamte Hab und Gut. Trotz eines Vormundes sind sie als junge Erwachsene die meiste Zeit auf sich selbst gestellt und mit Ereignissen konfrontiert, gegen die sogar ein gemeinsamer Kampf unmöglich erscheint. Die Macht der elitären Bürgerschaft, des Aberglaubens und der Kirche beeinflussen ihre Wege ebenso wie schicksalhafte Entscheidungen. – EBook & Taschenbuch, 244 Seiten, illustriert.

Wismar zur Zeit der Schwedenherrschaft – Bei der verheerenden Explosion dreier Wehrtürme im Jahre 1699 stand ein Großteil der Stadt in Flammen. Elisabeth und Peter Hennings – Kinder eines angesehenen Kaufmannes – verloren bei diesem Unglück ihre Eltern und fast das gesamte Hab und Gut. Trotz eines Vormundes sind sie als junge Erwachsene die meiste Zeit auf sich selbst gestellt und mit Ereignissen konfrontiert, gegen die sogar ein gemeinsamer Kampf unmöglich erscheint. Die Macht der elitären Bürgerschaft, des Aberglaubens und der Kirche beeinflussen ihre Wege ebenso wie schicksalhafte Entscheidungen. – EBook & Taschenbuch, 244 Seiten, illustriert.

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So packte sie einige ihrer Näharbeiten in ihren Korb und<br />

ging mit eiligen Schritten zu ihrem kleinen Bürgerhaus in<br />

der Baustraße.<br />

Dieses war – mit einem beeindruckenden Schaugiebel<br />

versehen – eines der vielen schmucken Häuser, die direkt<br />

gegenüber der Sankt Georgen-Basilika standen.<br />

Von ihrem Küchenfenster aus konnte sie zur Südwestseite<br />

des herrlichen Gebäudes blicken, fast <strong>im</strong> gleichen Winkel<br />

wie damals bei ihrer Großmutter auf die majestätische<br />

Nikolaikirche.<br />

Von Sankt Georgen trennte sie auch hier nur eine<br />

Straße sowie eine Reihe Linden auf ihrer und eine üppig<br />

wuchernde Baumvielfalt auf der anderen Seite.<br />

Elisabeth spürte, dass es wichtig war, den Kamin zeitiger<br />

anzuzünden als sonst. Die vier Reichstaler, die sie an jenem<br />

Tag für Miete und Arbeit von Meister Borg bekommen<br />

hatte, legte sie sofort in ihre Geldtruhe.<br />

Endlich eine Sorge weniger, dachte sie. Im Grunde sollte<br />

sie dankbar sein und keinem dunklen Sinnen nachgehen.<br />

Während Elisabeth fleißig weiterarbeitete und das Essen<br />

richtete, dachte sie tiefsinniger über die Worte des alten<br />

Fischers nach. »Sie sind wieder unterwegs, um <strong>Seelen</strong> der<br />

Leichtgläubigen zu verführen!«, hatte der seltsame Mann<br />

ihr nachgerufen. Elisabeth wusste, was damit gemeint war.<br />

Frauen, die ihr Unwesen als Hexen trieben, hatte man seit<br />

einiger Zeit aus der Stadt verjagt oder ohne viel Aufsehen<br />

hingerichtet. Die neuen schwedischen Herren wollten von<br />

solchen Dingen nichts hören. Sie glaubten nicht daran, und<br />

nun konnte man sogar gut und gerne wegen übler Nachrede<br />

verklagt werden, sollte man eine offizielle Anzeige wegen<br />

Hexerei tätigen.<br />

Den Wismarer Bürgern allerdings war der Glaube an<br />

das Treiben der Hexen nicht verloren gegangen. Sie waren<br />

sich sicher, dass die Saat des Bösen irgendwann erneut<br />

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