11.07.2018 Aufrufe

History "Seelen im Nebel" Band 1 [XXL-Leseprobe]

Wismar zur Zeit der Schwedenherrschaft – Bei der verheerenden Explosion dreier Wehrtürme im Jahre 1699 stand ein Großteil der Stadt in Flammen. Elisabeth und Peter Hennings – Kinder eines angesehenen Kaufmannes – verloren bei diesem Unglück ihre Eltern und fast das gesamte Hab und Gut. Trotz eines Vormundes sind sie als junge Erwachsene die meiste Zeit auf sich selbst gestellt und mit Ereignissen konfrontiert, gegen die sogar ein gemeinsamer Kampf unmöglich erscheint. Die Macht der elitären Bürgerschaft, des Aberglaubens und der Kirche beeinflussen ihre Wege ebenso wie schicksalhafte Entscheidungen. – EBook & Taschenbuch, 244 Seiten, illustriert.

Wismar zur Zeit der Schwedenherrschaft – Bei der verheerenden Explosion dreier Wehrtürme im Jahre 1699 stand ein Großteil der Stadt in Flammen. Elisabeth und Peter Hennings – Kinder eines angesehenen Kaufmannes – verloren bei diesem Unglück ihre Eltern und fast das gesamte Hab und Gut. Trotz eines Vormundes sind sie als junge Erwachsene die meiste Zeit auf sich selbst gestellt und mit Ereignissen konfrontiert, gegen die sogar ein gemeinsamer Kampf unmöglich erscheint. Die Macht der elitären Bürgerschaft, des Aberglaubens und der Kirche beeinflussen ihre Wege ebenso wie schicksalhafte Entscheidungen. – EBook & Taschenbuch, 244 Seiten, illustriert.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Elisabeth bemerkte, dass es mit dem »Sich-<br />

Zusammenreißen« wohl doch schwerer sein würde als<br />

geahnt. Sie wusste, dass Piet an diesem Tag auch <strong>im</strong> Turm<br />

gewesen war, und hoffte, dass er heute über den Vorfall reden<br />

wollte. Vielleicht suchte er Gehör, um endlich seine Seele zu<br />

erleichtern. Möglich, dass der Streit mit dem Meister den<br />

auslösenden Schub ergeben hatte und er sich dadurch auch zu<br />

der Dummheit mit dem Glücksspiel hatte hinreißen lassen.<br />

Sie zog die Schlussfolgerung, dass sie ab sofort<br />

behutsamer mit ihm umgehen musste. Das aber fiel ihr<br />

nach Piets folgenden Worten erneut nicht leicht.<br />

»Ich war es Stoffer doch schuldig!« Der Junge senkte<br />

den Blick und wischte sich mit dem Handrücken die Nase<br />

trocken.<br />

»Was warst du Stoffer schuldig, Piet? Weshalb musstest du<br />

zum Würfelspiel ins Brauhaus zu den schwedischen Soldaten<br />

und … Ja, du hast getrunken und das war kein Bier!!«<br />

Piet hob den Kopf und blickte seine Schwester mit<br />

wässrigen Augen an. Seine Antwort klang naiv.<br />

»Es war nur ein Glas Branntwein, Else. Du sagst doch<br />

<strong>im</strong>mer, ich würde zu viel Bier trinken.«<br />

Elisabeth fragte sich kurz, ob ihr Bruder diese Aussage<br />

ernst meinen würde oder ob er witzig klingen wollte. Sein<br />

Gesichtsausdruck ließ allerdings nur die erste Vermutung zu.<br />

Wieder ke<strong>im</strong>ten schl<strong>im</strong>me Befürchtungen in ihr auf,<br />

aber diese Gedanken wollte sie sofort und mit aller Gewalt<br />

verdrängen. Er war schließlich erst siebzehn und erkennbar<br />

unreif. Was aber war das mit dem Würfelspiel aus Sankt<br />

Marien? Mit Stoffer Roth? Elisabeth versuchte, mit dem<br />

Ausgangsthema weiterzukommen.<br />

»Und wegen Stoffer n<strong>im</strong>mst du mein Geld, um es mit<br />

dem Schwedenpack zu verspielen?«<br />

»Nein, Else, nicht, um es zu verspielen – um zu<br />

gewinnen! Schau doch!« Er hielt seiner Schwester erneut<br />

den Würfel hin, an dem sie allerdings nicht mehr erkennen<br />

konnte als zuvor.<br />

38

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!