pedaliéro XXL 2018 Magazin für Geländeradsport
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P<br />
P E D A L I É R O<br />
#46<br />
G E L Ä N D E R A D S P O R T<br />
M A G A Z I N F Ü R
EDITORIAL º<br />
GEWI<br />
NNEN<br />
DURCH<br />
TEILEN!<br />
Nationalismus, Egoismus, Populismus – das sind nur einige Probleme,<br />
mit denen wir in unserer heutigen, verrückten Welt konfrontiert<br />
werden. Unser fragiles westliches Wertesystem steht vor seiner<br />
vielleicht größten Bewährungsprobe, nicht nur in Anbetracht eines<br />
stabilen Genies liegt es an uns, uns zu beweisen, <strong>für</strong> unsere Werte<br />
einzustehen, weiterzutragen, zu publizieren.<br />
Text Andreas Sawitzki Foto Nathan Hughes<br />
„Glück verdoppelt sich durch Teilen.“ Altruismus, Selbstlosigkeit, ist der<br />
ärgste Feind des Egoismus, Teilen ein Dorn in seinem Fuß. Wir teilen Dinge,<br />
Wissen, Gefühle, Zeit – und vergrößern damit den Wert einer Sache.<br />
Auch die Eurobike ist wieder ein Paradebeispiel in Sachen Teilen, tausende<br />
Menschen teilen ihre Zeit, teilen Wissen über neue Produkte und Entwicklungen,<br />
teilen ihre Liebe zum Radsport mit anderen. Auch wir haben uns<br />
mitzuteilen, verteilen unsere beliebte <strong>XXL</strong>-Ausgabe in den Messehallen,<br />
teilen euch die brandheißen News mit, die es zu bestaunen gibt, von der es<br />
in dieser Ausgabe wieder jede Menge gibt. Und was sonst noch?<br />
Unterwegs auf Trail-Jagd sind seit 2016 eine Menge Scott-Fahrer.<br />
Sie durchstöbern die Welt, präsentieren Lieblingstrecken und legen<br />
sich dabei mächtig ins Zeug. Herausgekommen sind dabei nicht nur<br />
herausragende Bilder, sondern eine komplette Serie über inzwischen<br />
21 Folgen, die es im Internet zu bestaunen gibt. Im <strong>pedaliéro</strong> teilen sie<br />
ihre Fundstücke ab Seite 8!<br />
Im Sauerland sind wir auf ein besonders schönes Stück Parkkultur<br />
gestoßen, den Trailground in Brilon. Hier teilt die Stadt einen wunderschönen<br />
Flecken Erde mit allen Mountainbikern, spendierte ihnen<br />
ein exzellentes Streckennetz und pflegt dieses sogar vorbildlich. Wir<br />
waren dort unterwegs und haben schwungvoll gute Laune genossen.<br />
Ab Seite 52 zu lesen!<br />
Als Wanderer zwischen den Kulturen betätigen sich in dieser Ausgabe<br />
Freeride-Urgestein Holger Meyer und Andrew Neethling. Sie haben sich<br />
im Rahmen der Chasing-Trail-Reihe auf Suche in den Iran begeben und<br />
dort völlig neue Eindrücke von einem uns oft weniger bekannten Land<br />
gewonnen. In einer großartigen Story mit atemberaubenden Bildern<br />
teilen sie diese mit uns, zu lesen ab Seite 32!<br />
Nicht ganz so weit hatten es Fabio Wibmer und Tibor Simai. Sie zauberten sich<br />
durch die Trailwelt von Saalbach Hinterglemm, teilten Tisch, Teller und Trail miteinander,<br />
und Tibor konnte feststellen, dass sich ein motivierter Fabio nicht nur<br />
mit Treppenstufen und Betonmauern auskennt, sondern auch mit Downhill-<br />
Flow. Den schönen Ausflug durch die Alpen findet ihr ab Seite 44!<br />
Auch der Ocean Jump darf in diesem bunten Potpourri nicht<br />
fehlen – tollkühne Männer auf Windskatern und Fahrrädern<br />
stürzen sich, begleitet vom tosenden Applaus der Massen, ins<br />
kühle Nass! Na klar, es war ja auch wieder Weltmeisterschaft<br />
auf der Kieler Woche! Wer den begehrten Pott am Ende<br />
in Händen hielt und den Siegerschampus teilte, seht<br />
ihr ab Seite 62!<br />
Und so schließt sich der Kreis an dieser<br />
Stelle und beginnt von vorn. Viel Spaß<br />
beim Lesen unser <strong>XXL</strong>-Messeausgabe,<br />
nur <strong>für</strong> euch, nur beim <strong>pedaliéro</strong>,<br />
alle Jahre wieder.<br />
In diesem Sinne:<br />
Rock & Roll will never die!<br />
Herzlichst<br />
eure Sawitzki Bros<br />
4
GERMAN ENGINEERING & DESIGN<br />
ONE-SIXTY<br />
DEFYING GRAVITY<br />
MERIDA.com<br />
eONE-SIXTY<br />
AWARD WINNING ENDURO E-BIKE<br />
Shimano e-Bike Systems
INHALT<br />
ZUM<br />
STOE<br />
BERN<br />
44<br />
Titelbild Blake Jorgenson/Red Bull Content Pool<br />
52<br />
8<br />
18<br />
BLICKFANG<br />
APERITIFS FÜR<br />
AUGE UND GEIST<br />
NEUE BIKES<br />
22<br />
NEUES AUF<br />
STOLLENREIFEN<br />
29<br />
NEUE PARTS<br />
NEUES ZUM<br />
LIEBHABEN<br />
#ALLTRIBESALLWOMAN<br />
ZEIG, WAS<br />
DU KANNST!<br />
30<br />
32<br />
GLEMMRIDE<br />
BIKE FESTIVAL<br />
DAUERTEST<br />
42<br />
TRAILSHRED<br />
IM ORIENT<br />
HOLGER MEYER UND ANDREW<br />
NEETHLING ERFORSCHEN DEN IRAN<br />
LET THERE<br />
BE ROCK<br />
44<br />
KTM SCARP<br />
SONIC 12<br />
52<br />
DER LEHRLING<br />
UND SEIN MEISTER!<br />
TRAILGROUND<br />
BRILON<br />
FABIO WIBMER UND TIBOR SIMAI<br />
UNTERWEGS IN SAALBACH HINTERGLEMM<br />
VOM WINDE<br />
VERWEHT<br />
62<br />
32<br />
NORTH OF<br />
NIGHTFALL<br />
66<br />
DAS DUELL<br />
DER TITANEN!<br />
OCEAN JUMP WM<br />
IMPRESSUM 74<br />
JENSEITS DER<br />
DÄMMERUNG<br />
6
WWW.CENTURION.DE<br />
BIKES SEIT 1976<br />
A3-201<br />
NO POGO E<br />
Das No Pogo E ist der ideale Partner <strong>für</strong> die Berge: Es macht alles mit, gibt Sicherheit<br />
und unterstützt im richtigen Moment. Als spaßorientiertes All Mountain bietet es<br />
maximal sensible und effiziente 150 / 145 mm Federweg <strong>für</strong> hartes Gelände, extrem<br />
traktionsstarke 27,5+ Reifen und die ultimative Bergauf-Spaßerweiterung in Form des<br />
kraftvollen Bosch CX Motors. Mit absenkbarer Sattelstütze, Unterfahrschutz und<br />
Vierkolbenbremsen ist das No Pogo E auf anspruchsvollen Trails bestens aufgehoben.<br />
Mit der neuen Farbvariante „candy red“ bekommt das No Pogo E (R2500) eine optische<br />
Frischzellenkur.<br />
CENTURION – FORGE AHEAD.
BLI<br />
CKF<br />
ANG<br />
8
º GALLERY<br />
FOTO BLAKE JORGENSON PHOTOGRAPHY<br />
CHASING TRAIL<br />
WAS GIBT ES ÜBER<br />
TRAILS SCHON<br />
GROSS ZU SAGEN?<br />
JEDE MENGE! FINDEN<br />
DIE SCOTT RIDER<br />
UND PRÄSENTIEREN<br />
DAS IN IN WORT,<br />
BILD UND FILM.<br />
9
10
º GALLERY<br />
FOTO BLAKE JORGENSON PHOTOGRAPHY<br />
AUF<br />
SCHLINGER-<br />
KURS<br />
GESTARTET 2016<br />
IN LES VOSGES,<br />
FRANKREICH, IST<br />
CHASING TRAIL<br />
RUND UM DIE WELT<br />
GEREIST, MIT IMMER<br />
NEUEN FAHRERN<br />
UND FOTOGRAFEN.<br />
11
º GALLERY<br />
KEINE<br />
ANGST VOR<br />
NEUEN WEGEN<br />
IRAN, AMERIKA,<br />
SÜDAFRIKA, ATACAMA –<br />
PRO-RIDER WIE BRENDAN<br />
FAIRCLOUGH, GEOFF<br />
KABUSH ODER ANDREW<br />
NEETHLING WAREN<br />
SEITDEM AUF DER<br />
JAGD UND HABEN JEDE<br />
MENGE SPEKTAKULÄRE<br />
STORYS ALS SOUVENIRS<br />
MITGEBRACHT.<br />
FOTO BLAKE JORGENSON PHOTOGRAPHY<br />
12
13
14
º GALLERY<br />
FOTO BLAKE JORGENSON PHOTOGRAPHY<br />
AM ENDE<br />
STEHT DER<br />
ANFANG<br />
21 EPISODEN SIND SO<br />
ENTSTANDEN, UND ES<br />
IST NOCH LANGE NICHT<br />
SCHLUSS: AUCH IM<br />
NÄCHSTEN JAHR GEHT<br />
DIE TRAILJAGD WEITER.<br />
15
º GALLERY<br />
CHASING<br />
TRAIL<br />
MEHR INFOS UNTER:<br />
WWW.SCOTT-SPORTS.COM/<br />
DE/DE/PAGE/CHASING-TRAIL<br />
FOTO BLAKE JORGENSON PHOTOGRAPHY<br />
16
NEUE BIKES º<br />
NEUES AUF<br />
STOLLENREIFEN:<br />
EUROBIKE <strong>2018</strong><br />
HNF-NICOLAI XF2 TRAIL<br />
Die Reinkarnation der eierlegenden<br />
Wollmilchsau? Vielleicht! Das XF2 TRAIL von<br />
HNF-NICOLAI will eine ganz neue Kategorie<br />
begründen namens „All Terrain Vehicle“. Lassen<br />
die Federwege des vollgefederten eMTBs eher<br />
auf einen Enduro-Einsatz schließen (vorne 170<br />
mm, hinten 160 mm), zielen Geometrie und<br />
Ausstattung auf eine Symbiose aus Touren-, Trailund<br />
Alltagseinsatz ab. Die komfortorientierte<br />
Geometrie verspricht leichtes und verspieltes<br />
Handling und soll auch bei langen Touren<br />
<strong>für</strong> entspannten Fahrspaß sorgen. Die<br />
wartungsarmen Komponenten (Carbon-Drive-<br />
Riemenantrieb und Rohloff-Getriebenabe mit<br />
elektronischer E-14-Steuerung) und die den<br />
Alltagseinsatz unterstreichende Supernova-<br />
Lichtanlage (!) machen das XF2 zum Alleskönner.<br />
Unverkennbar: Der 7000er-Aluminiumrahmen<br />
wird zu 100 % von Hand bei NICOLAI in<br />
Deutschland gefertigt. Harmonisch integriert in<br />
das Mehrkammern-Unterrohr liegt der Bosch<br />
Performance CX-Motor, angetrieben von einem<br />
PowerTube 500-Akku.<br />
Das XF2 Trail ist ab sofort zum Preis von €<br />
8.495,- (25 km/h) in drei Größen (M, L, XL) über<br />
den HNF-NICOLAI-Direktvertrieb bestellbar<br />
und kann am Wunschort (z. B. zu Hause) Probe<br />
gefahren werden. Die Lieferung erfolgt 100 %<br />
fahrfertig per Spedition. hnf-nicolai.com<br />
18
KTM PROWLER SONIC<br />
150 mm Federweg, 29 Zoll, Panzerknacker-sichere<br />
Ausstattung – wenn das nicht mal nach Abenteuer klingt!<br />
Genau da<strong>für</strong> ist KTMs Prowler Sonic gemacht. Die Straight-<br />
Line-Link-Dämpfungstechnologie von KTM wurde extra<br />
<strong>für</strong> den satten Federweg in Kombination mit dem Horstlink<br />
perfektioniert. Der 75° steile Sitzwinkel und das niedrige<br />
Cockpit sollen <strong>für</strong> beste Klettereigenschaften sorgen.<br />
Trotzdem will der Prowler bergab, seine Downhill-Gene kann<br />
er einfach nicht verbergen. Die speziell auf 29”-Laufräder<br />
ausgelegte Rahmenkonstruktion schöpft die Vorteile <strong>für</strong><br />
das Abroll- bzw. Überrollverhalten voll aus. Der Rahmen<br />
wurde extra <strong>für</strong> ein Kettenblatt entwickelt, und so profitiert<br />
er von deutlichen Festigkeitsoptimierungen im Bereich des<br />
Tretlagers und der Kettenstrebe. Eine absenkbare Sattelstütze,<br />
Boost-Standards, Kettenführung, innenverlegte Züge,<br />
Steckachsen und die metrische Dämpferabmessung runden<br />
das moderne Gesamtkonzept ab. Mehr Infos über KTMs<br />
schöne Rädchen findet ihr unter ktm-bikes.at.<br />
PIVOT FIREBIRD 29<br />
Noch gar nicht mal so lange am Markt, genießt Pivot<br />
einen beeindruckenden Ruf. Das neue Pivot Firebird<br />
29 hat das Potenzial, diesen Ruf weiter zu zementieren.<br />
Longtravel-29er-Endurobikes sind in aller Munde,<br />
und genauso präsentiert sich das Firebird. Angelehnt<br />
an die erfolgreichen Downhillboliden aus dem Hause<br />
Pivot, verfügt der Feuervogel über einen großen Reach<br />
und kurze Kettenstreben, was verlockend nach jeder<br />
Menge Spaß klingt. Der neue Rahmen besteht komplett<br />
aus Karbon und wiegt nicht mehr als 3,2 kg. Dabei soll<br />
er genauso belastbar und steif sein wie das aktuelle<br />
DH-Modell, was ziemlich beeindruckend wäre. „Das<br />
Firebird 29 ist ein absolut erstaunliches Bike“, sagt<br />
Chris Cocalis, Präsident und CEO von Pivot Cycles. „Im<br />
technischen Gelände oder im Bikepark ist es wirklich<br />
einzigartig. Stabil wie ein Truck, hält alles aus, ist aber<br />
viel agiler als andere Long-Travel-29er. Es hat dieses<br />
spritzige, lebendige Fahrgefühl, das es in dieser Kategorie<br />
Fahrräder bisher nicht gab!“ Sobald dieser Text beendet<br />
ist, greifen wir zum Telefonhörer, um ein Testbike zu<br />
ordern. Stay tuned! www.pivotcycles.com<br />
19
CANYON LUX CF SLX UND CF SL<br />
NEUE BIKES º<br />
Was haben der Dreifach-Marathon-Weltmeister Alban<br />
Lakata und Pauline Ferrand-Prévot gemeinsam? Na, wo<br />
sind die Experten? Korrekt, beide stürmen mit Canyons<br />
Racefully Lux CF über die Renn-Parcours dieses Planeten.<br />
Und nicht nur sie, auch viele Nicht-Profis schwören<br />
auf die Rennrakete aus Koblenz. Mit dem Modelljahr<br />
2019 ist die Zeit der Wachablösung gekommen, der<br />
Erfolgsrenner bekommt einen Nachfolger. Der glänzt<br />
mit einem neuen, super effizienten Fahrwerkssetup, mit<br />
liegendem Dämpfer und eleganter Innenzugverlegung.<br />
Das Gewicht soll bei unter 2.000 g liegen (inkl. Dämpfer).<br />
In allen Rahmengrößen gibt es von nun an Platz <strong>für</strong> zwei<br />
große Trinkflaschen. Na, dann Prost! Das neue Lux CF<br />
ist seit dem 26. Juni <strong>2018</strong> in vier CF-SL-Varianten mit<br />
110 mm Front-Federweg sowie zwei CF-SLX-Versionen<br />
mit 100 mm erhältlich. Preise: € 2.599 bis € 5.999. Das<br />
Frameset des CF SLX kostet € 2.499 inkl. Dämpfer. Mehr<br />
Informationen: canyon.com/lux/<br />
KTM MACINA RIDE<br />
Das Zauberwort bei den neuen Casual eMTBs von<br />
KTM heißt: Integration! Darum dreht sich auch alles beim<br />
Macina Ride. Der bewährte Active-Line-Motor von Bosch<br />
mitsamt Powerpack wurde hier in wundervoller Form<br />
eingearbeitet und versteckt. Nice! Möglich macht das eine<br />
ausgeklügelte Rahmenkonstruktion unter Einsatz von<br />
präzisester Aluminiumverarbeitung inklusive Hydroforming,<br />
Gesenkschmieden, CNC-Bearbeitung und Gravity Casting.<br />
Doch es wurde nicht allein Wert auf die reduzierte<br />
Formgebung gelegt, auch die Alltagstauglichkeit verlor KTM<br />
dabei nicht aus den Augen. Darum wurde der Rahmen des<br />
Macina Ride <strong>für</strong> das KTM LFC-System (Light – Fender –<br />
Carrier) <strong>für</strong> Licht, Schutzbleche und Gepäckträger vorbereitet.<br />
Mit zum guten Ton bei KTM gehören auch eine integrierte<br />
Ständeraufnahme und innenliegende Kabel. ktm-bikes.at<br />
20
ORBEA OIZ<br />
Das Unübertreffliche übertreffen – so lautete die<br />
Aufgabenstellung beim neuen Orbea Oiz. Vor zwölf<br />
Jahren kam das erste Oiz auf den Markt, und die Spanier<br />
haben jede Menge Anstrengungen unternommen,<br />
das aktuelle Modell zum besten aller Zeiten zu<br />
machen. Der Rahmen ist ein Karbon-Monoblock,<br />
eine Weiterentwicklung des UFO-Systems, mit 100<br />
mm Federweg in der CrossCountry-Version und<br />
120 mm in der Trailversion. Um den aufwendigen,<br />
extrem leichten und steifen Rahmen zu bauen,<br />
kommt die fortgeschrittenste Technologie <strong>für</strong> die<br />
Karbonherstellung zum Einsatz. Sogenannte Prepreg-<br />
Platten aus imprägniertem Karbon werden mit Lasern<br />
zugeschnitten, um Überschuss zu minimieren, bevor<br />
durch einen aufwändigen Prozess der Vorformung<br />
eine optimale Materialverdichtung erreicht wird.<br />
Besonders schön: Im vorderen Rahmendreieck finden<br />
grandioserweise zwei Flaschenhalter ihren Platz. Nur<br />
ein Detail, doch <strong>für</strong> viele dürfte das ein besonderer<br />
Kaufanreiz sein. Besucht Orbea im Internet, dort gibt es<br />
mehr Infos zum OIZ! orbea.com<br />
THULE VELOSPACE XT 2<br />
Anhängerkupplungsfahrradträger der unkaputtbaren Art: extra entwickelt <strong>für</strong> große und<br />
schwere Fahrräder, <strong>für</strong> E-Bikes, Fatbikes und Downhill-Monster. Verfügt verpackt über ein<br />
Gesamtgewicht von 60 kg. Dazu passend: ein extragroßer Abstand von 25 cm zwischen den<br />
Radhalterungen. Ermöglicht eine einfache Befestigung selbst von massiven Fahrrädern. Auch die<br />
Radschienen haben hier Überlänge: Sie fassen Bikes bis 1.300 mm Radstand.<br />
Extralange Felgenhaltebänder mit Ritsch-Ratsch-Funktion passen auch um die dicksten<br />
Pellen. Auch pfiffig: Der Abklappmechanismus mit Fußpedal ermöglicht einen einfachen Zugang<br />
zum Kofferraum, und das selbst mit den fetten Bikes auf dem Träger! Awesome. Zum Preis:<br />
€ 599,95 werden fällig auf dem Weg zum glücklichen Besitzer. Mehr Tragbares unter thule.com.<br />
SDG JR. PRO KIT<br />
KINDER-MTB-NACHRÜSTSET<br />
SDG denkt an die Kleinen und zeigt ein Set, mit dem sich ein MTB in ein<br />
maßgeschneidertes Kids-Bike verwandeln lässt. Im Set inbegriffen sind Lenker,<br />
Griffe, Sattel, Pedale, die allesamt kinderspezifisch gestaltet sind. So ist der „Fly Jr.“-<br />
Sattel etwas kürzer und schmaler und somit gut <strong>für</strong> kleinere Sitzknochenabstände<br />
geeignet. Der Slater-Lenker hat einen Rohrdurchmesser von 19 mm, ist 650 mm<br />
breit und kürzbar, dazu passen perfekt die dünnen „Slater Jr.“-Griffe mit einer Länge<br />
von 115 mm. Für einen coolen Look und sicheren Stand sorgen die Slater-Kunststoff-<br />
Flatpedale mit 90 x 90 mm Fläche, gedichteten Gleitlagern und austauschbaren Pins.<br />
Das komplette Set bekommt ihr <strong>für</strong> € 149,99! Gebt den Kindern das Kommando!<br />
21
NEUE PARTS º<br />
NEUES ZUM<br />
LIEBHABEN: BIKER<br />
CANDY ZUR<br />
EUROBIKE <strong>2018</strong>!<br />
ERGON SM PRO MEN<br />
Sitzen will bequem sein! Wenn es darum geht, hat Sattelspezialist Ergon jede Menge<br />
feiner Teilchen im Repertoire. Der SM Pro Men präsentiert sich als Signature-Modell des<br />
„Canyon Topeak“-Racing Teams um Weltmeister Alban Lakata. Auf der Sitzfläche wurde<br />
OrthoCell verarbeitet, ein Material, das ein gute Druckverteilung gewährleisten soll. Zudem<br />
bietet es eine hohe Rückstellkraft, ist sehr langlebig und leichter als vergleichbare Gelpads.<br />
Der SM Pro Men ist spezialisiert auf lange Strecken und konzipiert <strong>für</strong> die anatomischen<br />
Besonderheiten des Mannes. Ein Gestell aus TiNox drückt das Gewicht zudem auf 270 g<br />
(Größe S/M), der Preis: € 109,95. Mehr Sättel findet ihr unter ergon-bike.com.<br />
GORE C5 ALL MOUNTAIN ¾ JERSEY<br />
& C5 ALL MOUNTAIN SHORT<br />
Ab in die Berge! Ruft Gore, und wir schmeißen uns in den passenden Fummel. Wie<br />
das aussieht: obenrum ein lässig sitzendes C5 All-Mountain ¾-Jersey, gerade so weit<br />
geschnitten, dass noch Ellbowpads drunterpassen. Verschleißfrei und abriebfest das<br />
Material, natürlich leitet es gekonnt Feuchtigkeit nach außen, ein feines Stöffchen <strong>für</strong><br />
alle Trailbiker. Dazu sitzt die Hose wie angegossen, die C5 All-Mountain Shorts protzt mit<br />
einer perfekt anpassbaren Bundkonstruktion, die mit einem speziellen Klettverschluss<br />
aufwarten kann, der sich auch bei extremen Verrenkungen nicht öffnet. Der Bund ist<br />
zudem extrem dehnbar, ein außergewöhnlich guter Tragekomfort ist gegeben.<br />
OAKLEY FIELD JACKET<br />
Jacke an und raus in den Wald! Aber hey, Moment, dieses Jacket ist eine Brille!<br />
Und was <strong>für</strong> eine: Ausgestattet ist sie mit der Oakley Prizm-Technologie, die Oakley<br />
als eine revolutionäre Glastechnologie bezeichnet, das Ergebnis jahrzehntelanger<br />
Forschung und Innovation. Verbessert wurde der pure Blick durch die Gläser,<br />
Abbildungen von Details bieten jetzt eine noch feinere Farbabstimmung. Dazu<br />
kommt eine innovative Belüftung, Advancer genannt, verhindert sie Wärmestau<br />
hinter den Gläsern. Kinderleicht und mit einer Hand kann die Luftzufuhr reguliert<br />
werden, so kann man schnell mal <strong>für</strong> einen kühlen Kopf sorgen.<br />
SRAM<br />
Srams Eagle-Gruppe ist eine echte Erfolgsgeschichte. Als leistungsstarke 12-Gang-<br />
Gruppe bediente sie bisher vor allem den High-End-Bereich. Bisher. Ihr habt es geahnt,<br />
richtig? Jetzt taucht die NX Eagle am Horizont auf und bietet viele Gänge <strong>für</strong> wenig<br />
Geld. Kurbelarme aus 6000er-Aluminium gepaart mit SRAM X-SYNC 2-Kettenblättern<br />
sollen eine optimale Kettenkontrolle garantieren. Ein neues NX-Schaltwerk bietet<br />
das bekannte, speziell <strong>für</strong> 1-fach ausgelegte SRAM X-HORIZON Design – eine<br />
Technologie, die auch die High-End-Geschwister intus haben. Definiert und mit toller<br />
Ergonomie, dirigiert der neue NX Eagle-Triggerschalter die Kette über die Ritzel. Er ist<br />
Matchmaker-X-kompatibel, und da er die gleichen Technologien wie XX1, XO1 und GX<br />
Eagle in sich trägt, ist er auch mit besagten anderen Gruppen zu 100 % kompatibel. Mit<br />
der NX Eagle ist der Umstieg auf 12-fach ein leichter, mehr Infos unter sram.com!<br />
22
SUUNTO SPARTAN<br />
SPORT WRIST HR BARO<br />
Multisport-Kraftwerk <strong>für</strong>s Handgelenk: Die Suunto Spartan Sport<br />
Wrist HR Baro sprengt sportliche Limits. Sie unterstützt mehr als 80<br />
Sportarten, inklusive Renn- und Intervallmodi. Die Herzfrequenz misst sie<br />
komfortabel am Handgelenk, sie verfügt über GPS-/GLONASS-Tracking<br />
und Routennavigation. Bedient wird sie über einen farbigen Touchscreen<br />
und drei Aktionsknöpfe, umrahmt von feinem Edelstahl. Wasserdicht<br />
ist sie bis 100 m. Außerdem mit im Gehäuse: ein digitaler Kompass<br />
und barometrische Höhenmessung. Und pfiffig ist sie noch dazu: Sie<br />
spuckt Trainingserkenntnisse über ihren Träger aus, über Belastung und<br />
Fortschritte, Ruhe und Erholung, Was sie sonst noch alles kann, steht auf<br />
suunto.com. Käuflich zu erwerben ist das Schmuckstück <strong>für</strong> € 549,-.<br />
SIMON GEGENHEIMER<br />
From our Lab<br />
#AlwaysEvolve<br />
POLARTEC NEOSHELL<br />
Der Polarfuchs ist ein schlaues Tier. Immer schön warm<br />
angezogen, passt sich hervorragend der Umgebung an, Regen,<br />
Kälte, Schwitzen, alles kein Problem – clever, clever. Die Firma<br />
Polartec macht es nicht minder clever. Sie entwickelt die Stoffe,<br />
die Eigenschaften haben, wie wir sie im Sport lieben: atmungsaktiv,<br />
Wärme spendend, schnelltrocknend, wasserabweisend. Mit<br />
Polartec NeoShell präsentieren sie ein Material, das weich und<br />
flexibel wie eine Softshell, aber wasserdicht und belastbar wie<br />
eine Hardshell ist. Mit einer Wassersäule von 10.000 mm kann<br />
es jede Menge Regen ab, Polartec NeoShell ist dazu noch extrem<br />
atmungsaktiv. Das wird erreicht durch einen speziellen Zwei-<br />
Wege-Luftaustausch. Die Luft kann so innerhalb der Bekleidung<br />
zirkulieren, der Schweiß wird effektiv nach außen abtransportiert.<br />
Ein Material, das den Unterschied ausmachen kann, mehr erfahrt<br />
ihr unter polartec.com.<br />
AUSGESTATTET MIT<br />
© <strong>2018</strong> W. L. Gore & Associates. GORE, GORE-TEX, GUARANTEED TO KEEP YOU DRY,<br />
und Bildzeichen sind Marken von W. L. Gore & Associates.
NEUE PARTS º<br />
SHIMANO S-PHYRE EYEWEAR<br />
Augen auf beim Brillenkauf: Mit der neuen S-PHYRE-Serie bringen Shimano<br />
ihre neue Top-Linie unters Volk. Das einteilige Brillenglas sorgt <strong>für</strong> ein weites<br />
Gesichtsfeld und ist austauschbar, die kratzfeste Oberflächenbehandlung soll<br />
dreimal beständiger als herkömmliche Beschichtungen sein. Unter 30 g sollen<br />
die Schmuckstücke mit ihrem leichten und robusten Grilamid TR90-Rahmen<br />
lediglich wiegen, die abgerundeten Bügel versprechen besten Halt. Die neue<br />
S-PHYRE umfasst drei Brillenvarianten: S-PHYRE, S-PHYRE R (rahmenlos)<br />
sowie S-PHYRE X (modular, unterer Rand abnehmbar). Es gibt sie in drei<br />
verschiedenen Rahmen- und Scheibenfarben, mehr Infos unter paul-lange.de.<br />
SIGMA ROX 12.0 SPORT<br />
Kann fast alles (bis auf Rasen mähen): Sigmas neuer ROX 12.0 SPORT ist ein wahres<br />
Wunderwerk unter den Radcomputern. Alle Funktionen detailliert zu beschreiben,<br />
sprengt wahrscheinlich sogar den Rahmen dieser <strong>XXL</strong>-Ausgabe, beschränken wir uns also<br />
auf die Highlights. Und die haben es in sich! Neben umfangreichen Trainingsfunktionen<br />
springt einem zuallererst die GPS-Navigation ins Auge. Und die scheint fast grenzenlos<br />
zu sein: Neben den Navigationsstandards wie direkte Adresseingabe, Point of Interest,<br />
frei wählbaren Punkten auf der Karte oder der Eingabe der Koordinaten steht auch eine<br />
„Draw my Route“-Funktion zur Verfügung. So kann man beliebige Strecken auf der Karte<br />
zeichnen, der ROX 12.0 erstellt daraus in wenigen Sekunden die passende Route. Nie<br />
mehr verfahren! Dank WiFi kann die Datenübertragung vom Gerät voll automatisch und<br />
schnell in die SIGMA CLOUD erfolgen. Die Schnittstelle zu den Portalen Komoot, Strava,<br />
GPSies und TrainingPeaks ist im ROX 12.0 voll integriert. Ausgewählte Live-Segmente<br />
und Tracks sind über WiFi in kürzester Zeit und ohne Umwege auf dem Bike-Computer<br />
verfügbar. Bedient wird das Ganze über einen 3 Zoll großen Touchscreen mit grafischer<br />
Benutzeroberfläche. Soweit ein kleiner Anriss der Vorzüge dieses Wunderzwergs, der<br />
Preis startet bei € 399,-, alle Details erfahrt ihr auf sigmasport.com.<br />
SIXSIXONE RESET<br />
MIPS FULLFACE-HELM<br />
Für Typen mit Köpfchen: Der SixSixOne Reset Fullface-Helm ist leicht, sieht gut aus und hat<br />
MIPS – das MIPS „E2“ Brain Protection-System <strong>für</strong> bessere Absorption von Rotationskräften<br />
durch eine reibungsarme Zwischenschicht. Die großen, angeschrägten Belüftungsöffnungen<br />
sorgen <strong>für</strong> fulminanten Luftaustausch, der EPS-Schaum <strong>für</strong> optimale Passform. Ein großes<br />
Blickfeld bürgt <strong>für</strong> optimale Sicht und ist prädestiniert <strong>für</strong> den Einsatz von Goggles. Damit auch<br />
jedes Töpfchen sein Deckelchen findet, gibt den SixSixOne Reset MIPS Fullface-Helm in den<br />
Größen XXS bis <strong>XXL</strong>. Kostenpunkt: € 150,-. Mehr Hübsches auf sixsixone.com.<br />
DT SWISS SPLINE 1900<br />
Der Platzhirsch im neuen Gewand! DT Swiss haben ihre 1900 SPLINE-Linie<br />
vollständig neu entwickelt und bieten jetzt noch mehr Leistung zum attraktiven<br />
Preis. Der formschöne Allrounder <strong>für</strong> CrossCountry, Trail und Enduro bringt<br />
einen Sack voll neuer Details mit sich. Ein im World Cup erprobtes Felgenprofil<br />
sorgt nicht nur <strong>für</strong> mehr Felgenbreite, es hilft auch dabei, das Gewicht zu<br />
drücken. Verbessert wurde ebenso die Steifigkeit der Nabe, insgesamt landen<br />
wir bei einem Gewicht ab 1.721 g <strong>für</strong> einen Laufradsatz in 27,5 Zoll. Zu haben<br />
in 29 und 27,5 Zoll und in vier verschiedenen Maulweiten, 22,5, 25, 30 und 35<br />
mm. Reingerollt bei www.dtswiss.com, hier findet ihr weitere Infos!<br />
24
º PROMOTION<br />
NEUES VON<br />
ENDURA!<br />
MT500 WATERPROOF SUIT<br />
Geballtes Knowhow auf allen Ebenen – nichts weniger als das macht die<br />
legendäre MT500-Kollektion zur besten und robustesten aller Zeiten. 25 Jahre<br />
Innovationen von Endura plus der Input von Danny MacAskill plus der des<br />
Atherton-Clans und weiterer talentierter Enduro-Athleten stecken darin, und<br />
das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der wasserdichte One-Piece steckt voll<br />
stofflicher Hochtechnologie. Ein außergewöhnlich atmungsaktives ExoShell60-<br />
Drei-Lagen-Gewebe mit wasserdicht versiegelten Nähten kommt hier zum<br />
Einsatz, dazu ein besonders strapazierfähiges Material an Po und Schultern.<br />
Das einteilige, geteilte Frontdesign sorgt <strong>für</strong> maximalen Schlammschutz und<br />
eine komfortable Passform, die Stretchpanelen am Bein helfen dabei. Die<br />
Belüftung erfolgt durch Reißverschlüsse an Rücken und Unterschenkeln, auch die<br />
Fronttaschen lassen ordentlich Luft einströmen (wenn man denn will). Außerdem<br />
mit im Anzug: Handwärmertaschen und Ärmeltasche <strong>für</strong> den Liftpass und eine<br />
90-Tage-Zufriedenheitsgarantie! Den Endura MT500 Waterproof Suit gibt es in<br />
den Größen S–<strong>XXL</strong> zum Preis von € 459,99.<br />
SINGLETRACK-HELM II<br />
Ein Update, das es in sich hat: Endura hat den bekannten SingleTrack-<br />
Helm einfach komplett neu entwickelt, anstatt das alte Modell zu<br />
überarbeiten. Die brandneue Version II ist ein leichter, voll ausgestatteter<br />
Trail-Helm, bei dem all das Feedback berücksichtigt wurde, das Endura<br />
zu ihren Mountainbike-Helmen erhalten hat. Die leichte In-Mould-<br />
Konstruktion des neuen SingleTrack II kommt im kantigen Stil daher, mit<br />
Enduro-typischer Hinterkopfabdeckung. Große Belüftungsöffnungen und Luftkanäle helfen,<br />
kühlen Kopf zu bewahren. Diverse Justiermöglichkeiten – inklusive dem mit einer behandschuhten<br />
Hand bedienbaren Drehknopf – sorgen <strong>für</strong> sicheren Sitz auf dem Köpfchen. Das Brillen-kompatible<br />
Visier lässt sich weit hochschieben, sodass es komplett aus dem Blickfeld verschwindet und auch<br />
Goggles schön darunter Platz finden. Die obere Belüftungsöffnung dient außerdem als Slot <strong>für</strong><br />
optionales Zubehör. Der Helm ist innen mit einer antibakteriellen, schnell trocknenden Polsterung<br />
ausgestattet, ein Austauschset mit Fliegengitter ist mit im Lieferumfang enthalten. Den SingleTrack-<br />
Helm II gibt es in drei Größen und in den Farben Weiß, Petrol und Schwarz. Preis: € 79,99.<br />
SINGLETRACK-JACKE<br />
Wer schön sein will, muss nun nicht mehr leiden: Mit Enduras SingleTrack-Jacke<br />
sieht man gut aus und hat es gemütlich! Das dreilagige Gewebe ist wasserdicht<br />
und atmungsaktiv, außerdem komplett nahtversiegelt. Der Reißverschluss im<br />
Achselbereich bietet optimale Belüftung. Für eine positive Beurteilung der<br />
Gesamtsituation sorgen auch die lockere Passform, die verstaubare Kapuze und<br />
die Napoleontasche mit Reißverschluss und Media-Port. Zu haben ist das neue<br />
Lieblingsstück in den Farben Marineblau, Weinrot, Camouflage/Schwarz (<strong>für</strong> den<br />
Herrn) und in Lila, Maulbeere und Koralle <strong>für</strong> die Dame! Kostenpunkt: € 139,99.<br />
Weitere schöne Sachen findet ihr auf endurasport.com.<br />
25
NEUE PARTS º<br />
CAMELBAK K.U.D.U. TRANSALP<br />
Vier gewinnt! Bei Camelbak ist es die Kombination aus Stauraum, Trinkwasser, Komfort und Schutz<br />
beim neuen K.U.D.U. Transalp. Wie geschaffen <strong>für</strong> Ausdauer abenteuer aller Art bietet er mit seinen 30<br />
Litern Stauraum großzügige Mitnahme möglichkeiten <strong>für</strong> Gepäck, Trinkwasser und alles, was du sonst<br />
noch so brauchst, um tagelang unterwegs zu sein. Der Rückenprotektor (CE-Level II) sorgt dabei <strong>für</strong><br />
nötigen Schutz. Ein besonderes Highlight wartet auf eMTB-Fahrer: die Zusatztasche <strong>für</strong> einen Ersatz-<br />
Akku. Clever! Auch ziemlich pfiffig: die integrierte Tool Roll <strong>für</strong> schnellen Zugriff auf wichtige Kleinteile,<br />
Befestigungsgurte <strong>für</strong> einen Schlafsack, Protektoren- und Helmhalterung. Die Overflow-Tasche dient<br />
dem Transport von leichten Zelten oder Campingzubehör. Für Durstige: Der K.U.D.U. Transalp ist<br />
vorbereitet <strong>für</strong> das 3-Liter-Crux-Reservoir (nicht im Lieferumfang enthalten). camelbak.com<br />
DICKE DINGER VON CONTINENTAL<br />
Neue Reifenbreite, neuer Name: Contis beliebter X-King heißt ab sofort Cross-King, und juhu: Es<br />
gibt in jetzt auch in 2,6er-Breite! Der bekannte 2,4er fällt weg, da<strong>für</strong> gibt es nun einen Cross-King 2.3.<br />
Auch das Profil wurde überarbeitet, die Grundkonstruktion angepasst (u. a. verbesserte Luftdichtigkeit<br />
und leichtere Montage) und die Seitenstollen optimiert. Der Vorteil von 2,6er-Reifen? Mehr Traktion<br />
und höherer Grip im Vergleich zu schmaleren Reifen. „Der ‚Fußabdruck‘ des Reifens ist im Vergleich<br />
zum elliptischen Fußabdruck schmalerer Reifen ‚runder‘“, so Conti-Produktmanager Alexander<br />
Hänke. „Dadurch sind mehr Stollen im Einsatz, der Reifen besitzt bei größerer Breite einen ungefähr<br />
vergleichbaren Rollwiderstand.“ Durch das größere Reifenvolumen kann mit vergleichsweise niedrigem<br />
Druck gefahren werden, durch die erhöhte Dämpfung steigt der Komfort. Perfekt sind die neuen Cross-<br />
King 2.6 <strong>für</strong> Mountainbiker, die die Vorteile des verbesserten Grips gerne <strong>für</strong> ein geringfügig höheres<br />
Gewicht in Kauf nehmen. Unerfahrene Fahrer profitieren von den höheren Sicherheitsreserven. Der<br />
Preis liegt bei € 79,90, das Gewicht wird mit 815 g angegeben (27,5“, Black Chili Compound). Ach ja, seine<br />
Kollegen Mountain King, Der Baron Projekt und Trail King gibt es von nun an auch in 2,6!<br />
CRANKBROTHERS<br />
STAMP 7 LTD. EDITION PEDALE<br />
Drauftreten und wohlfühlen: Wer seinen Puschen sicheren Stand<br />
gönnen möchte, dem sei Crankbrothers Stamp empfohlen. Gedacht<br />
<strong>für</strong> Trail, Enduro, Freeride und Downhill, gibt es die Plattformpedale<br />
nun auch in limitierten Sonderfarben. Der Pedalkörper ist aus<br />
geschmiedetem Aluminium, zehn einstellbare Pins auf jeder<br />
Pedalseite garantieren sackstarken Grip, die hochwertige Lagerung<br />
(IGUS LL-glide) verspricht ein langes und glückliches Leben.<br />
Erhältlich sind die Crankbrothers Stamp in den Größen small<br />
und large <strong>für</strong> verschieden große Füße. Das Gewicht: 345 g (small,<br />
Schuhgröße 37–43) und 375 g (large, Schuhgröße 43–49). Und zum<br />
Preis von € 150,- gehören sie rechtmäßig euch. crankbrothers.com<br />
CANE CREEK HELM FEDERGABEL<br />
CHERRY BOMB LIMITED EDITION<br />
Kirsche, Kirsche Dame: Cane Creeks neueste Lady aus der Federungsabteilung gibt es nun auch in limitierter<br />
Sonderfarbe. Die High-End Trail- und Enduro-Gabel ist als Air- und Coil-Version erhältlich und arbeitet wahlweise mit<br />
160, 150, 140 oder 130 mm. Gebaut ist sie mit konifizierten 35-mm-Aluminium-Standrohren <strong>für</strong> 27,5“-Zoll-Laufräder,<br />
gefedert wird entweder mit Luft- oder Stahlfeder. Die Helm Cherry Bomb verfügt über Einstellmöglichkeiten <strong>für</strong> High- und<br />
Low-Speed-Druckstufe sowie Low-Speed-Zugstufe und bietet eine intern verstellbare Volumenanpassung. Ihr Gewicht:<br />
Air 2.050 g, Coil 2.260 g (jeweils in 160 mm). Zu haben ist sie zum Preis von € 1.099,99. Mehr Infos unter canecreek.com.<br />
26
SQLAB GRIFFSERIE<br />
Bitte mal alle schön zugreifen – ohne den richtigen Griff am Lenker ist<br />
Mountainbiken nur halb so schön. Und unbequem bis schmerzhaft noch dazu.<br />
Aber zum Glück gibt es die pfiffigen Menschen von SQlab, die all ihr Wissen<br />
und ihre Erfahrung in die Entwicklung des perfekten Griffs stecken. Für jedes<br />
Rad und <strong>für</strong> jede Hand den idealen Partner – unterschiedliche Bedürfnisse<br />
verlangen nach unterschiedlichen<br />
Lösungen. Für die komfortorientierten<br />
Mountainbiker hat SQlab das Model 710<br />
parat. Mit seinem weit heruntergezogenen<br />
Flügel bietet er eine optimale Kombination<br />
aus Komfort und Fahrdynamik. Für<br />
verschiedene Handgrößen ist er in S, M und<br />
L erhältlich, der Preis: € 34,95.<br />
Bei noch sportiverem MTB-Einsatz kommt der 711<br />
zum Zuge. Er ist perfekt <strong>für</strong> die Langstrecke, bei der<br />
Passform, Dämpfung und Komfort im Renneinsatz<br />
von großer Bedeutung sind. Zum Preis von € 29,95<br />
bekommt man ein ausgeklügelt geformtes Paar Griffe,<br />
deren Vorteile sich besonders bei langer Belastung<br />
bemerkbar machen.<br />
Der 70X richtet sich an fortgeschrittene<br />
Fahrer, die nach einer perfekten Passform und<br />
maximaler Kontrolle suchen und ist ideal <strong>für</strong><br />
Gravity und E-Performance. Die Oberfläche bietet<br />
auch bei Nässe und Schlamm maximalen Grip,<br />
Vorder- und Unterseite geben den Fingern in<br />
jeder Situation optimalen Halt. SQlabs 70X kostet<br />
€ 29,95 und ist in den Größen S und M erhältlich.<br />
Wie ihr eure genaue Griffweite ermittelt und<br />
vieles mehr, erfahrt ihr auf sq-lab.com.<br />
DAUERTEST<br />
FSA AFTERBURNER<br />
WIDER MTB 27,5<br />
Was haben wir ihn gequält, die Berge hoch- und<br />
runtergetrieben, über Wurzeln, Fels und Geröll gejagt,<br />
durch Matsch, Morast und Nässe. Aber er hat es ja so<br />
gewollt, da<strong>für</strong> ist er schließlich da. Und nie kam ein Wort der<br />
Beschwerde von ihm, im Gegenteil: Klaglos nahm er all das<br />
hin, mit stoischer Gelassenheit und Würde. Und so wurde<br />
uns der Afterburner WideR Laufradsatz von FSA über all<br />
die Monate und Kilometer des gemeinsamen Weges zum<br />
treuen Begleiter, fast schon zum Freund. Und tatsächlich,<br />
er vereint in sich viele Vorzüge, die einen zuverlässigen<br />
Partner, sprich Laufradsatz, ausmachen. Gedacht ist er<br />
<strong>für</strong> einen Einsatzbereich von XC bis Trail. Die breite Felge (27 mm innen,<br />
31 mm außen; Höhe: 25 mm) ist asymmetrisch und durch ihre Bauform<br />
äußerst steif. Sie erweckt einen hochwertigen Eindruck und ist auch optisch<br />
höchst ansprechend: Sie ist schwarz eloxiert und wird durch schwarze,<br />
CNC-bearbeitete PRA-Naben, schwarze Speichen und Messingnippel<br />
komplettiert. Die Afterburner WideR können auch tubeless gefahren<br />
werden, das macht sie variabel einsetzbar. Wir fuhren den Laufradsatz mit<br />
verschiedenen Reifenbreiten (2.3–2.6) verschiedener Hersteller (Continental,<br />
Michelin, Schwalbe), der FSA-Laufradsatz konnte immer überzeugen: Er<br />
ist steif, robust, läuft leicht und kann auch beim Gewicht punkten. 1.640<br />
g zeigt die Waage an, das kann sich aber mal wirklich sehen lassen. Wir haben<br />
im gesamten Testzeitraum keine Defekte zu vermelden gehabt, er läuft immer<br />
noch rund, schnurrend wie ein Kätzchen. Auch optisch hat er nur wenig gelitten,<br />
man merkt ihm das hohe Qualitätsniveau einfach an. Der FSA Afterburner<br />
WideR MTB 27,5-Laufradsatz hat einen Listenpreis von € 749,- und damit ein<br />
ausgesprochen gutes Preis-Leistungsverhältnis. Tatsächlich wird er auf dem freien<br />
Markt noch darunter angeboten, sodass man hier von einem echten Geheimtipp<br />
sprechen muss und eine klare<br />
Kaufempfehlung aussprechen<br />
kann. Wir <strong>für</strong> unseren Teil<br />
werden jedenfalls noch lange mit<br />
ihm durchs Gelände ziehen und<br />
viele schöne Stunden erleben,<br />
mit unserem new best buddy …<br />
fullspeedahead.com<br />
27
PROMOTION º<br />
NEUES<br />
VON MAVIC!<br />
MAVIC DEEMAX FLAT<br />
Deemax – allein der Klang des Namens lässt bei Gravity-Ridern das Downhill-Kopfkino<br />
losrattern. Mavic hat <strong>für</strong> genau diese Freunde des schnellen Abwärtssports den neuen<br />
Deemax Flat entwickelt. Leicht, dabei aber extrem strapazierfähig sollte er sein. Genau<br />
über diese Eigenschaften verfügt das Matryx-Material des Oberschuhs, eine Kombination<br />
aus Kevlar und Polyamid: abriebfest, wasserabweisend und easy zu reinigen. Ein Zehund<br />
Fersenschutz erhöht zusätzlich die Lebensdauer, der Knöchel wird durch die<br />
hochgezogene Innenseite vor Böserem bewahrt. Die Sohle zeigt ein Spinnennetz-Design,<br />
das hervorragenden Grip und besten Komfort beim Umsetzen des Fußes vereinen soll. Die<br />
Sohlenstruktur wurde so designt, dass sie perfekt mit den Pins von Flatpedals harmoniert.<br />
Zu guter Letzt verspricht der Deemax Flat einen Sneaker-mäßigen Tragekomfort, der ihn<br />
auch in der Zeit zwischen zwei Ausfahrten zum Lieblingsschuh werden lässt.<br />
MAVIC XA ELITE CARBON<br />
Mal was ganz Feines <strong>für</strong> echte Kenner der Materie: Mavics neue<br />
Karbonlaufräder sind wahr gewordene Träume <strong>für</strong> alle Liebhaber<br />
herausragend schöner Bikes. Die lassen einen ja nur so über<br />
den Trail wieseln und die Berge hinauffliegen! Lediglich 1640 g<br />
(27,5”) bringt so ein Pärchen auf die Waage und verspricht beste<br />
Beschleunigung und top Steifigkeit. Die innere Felgenbreite beträgt<br />
30 mm und verträgt sich auch mit breiteren Reifen Granate. Diese<br />
können selbstmurmelnd auch tubeless gefahren werden, <strong>für</strong> noch<br />
mehr Komfort. Zu haben sind die tiefschwarzen Karbon-Schönlinge<br />
in 27,5 und 29 Zoll und werten jedes Trailbike zweifelsfrei signifikant<br />
auf. Mehr schöne Sachen von Mavic findet ihr auf mavic.com!<br />
MAVIC XA MATRYX<br />
Alarmstufe Rot – der neue XA Matryx von Mavic geht nicht nur optisch ab wie<br />
die Feuerwehr. Dieser Trailschuh ist der perfekte Kompagnon <strong>für</strong> wildeste Ausflüge<br />
ins Gelände: Durch seine Contragrip-Sohle soll er 25 % mehr Grip im nassen und<br />
trockenen Geläuf bieten als seine Mitbewerber. Die interne Platte <strong>für</strong> die Cleats ist steif<br />
genug <strong>für</strong> effizientes Pedalieren, aber flexibel genug <strong>für</strong> komfortables Laufen. Natürlich<br />
kann sie auch entfernt werden, um zwischen Cleats und Flat-Pedals zu wechseln. Das<br />
Matryx-Material des Oberschuhs ist sehr atmungsaktiv und widerstandsfähig, <strong>für</strong> noch<br />
bessere Haltbarkeit und natürlich auch Schutz sorgt die eingearbeitete Zehenkappe.<br />
Eine Portion Extra-Komfort liefert die Dämpfung der EVA-Mittelsohle, das QuickLace-<br />
System verspricht kinderleichtes Schnüren mit einer Hand.<br />
28
º BIKE PEOPLE<br />
DIE LADIES VOM<br />
ENDURA-CLAN<br />
#ALLTRIBESALLWOMAN<br />
ZEIG, WAS DU KANNST!<br />
Im Jahr <strong>2018</strong> feiert nicht nur Endura sein 25-jähriges Bestehen, es ist<br />
auch das 100-jährige Jubiläum des Frauenwahlrechts in Deutschland<br />
und Großbritannien. Auf das Engagement in Sachen Gleichberechtigung<br />
ist man bei Endura nicht ohne Grund ein klein wenig stolz. Der<br />
schottische Radbekleidungshersteller arbeitet mit Weltklasse-Sportlerinnen<br />
aller Radsportdisziplinen zusammen – Mountainbike, Rennrad,<br />
Bahn und Triathlon. Alle vereint im Endura-Clan, unter ihnen Welt-,<br />
Europa- und Landesmeisterinnen.<br />
Ashleigh Moolman-Pasio<br />
Denise Schindler<br />
Lucy Charles<br />
Rachel Atherton<br />
In diesen bewegten Zeiten möchten vier von ihnen mithelfen, die nächste<br />
Generation junger Sportlerinnen zu ermutigen, aktiv zu werden, Selbstvertrauen<br />
zu entwickeln und ihr volles Potenzial zu entfalten. Welchen Rat<br />
würden sie ihrem 12-jährigen Ich mit auf den Weg geben? Was hat ihnen<br />
dabei geholfen, zu den Vorbildern zu werden, die sie heute sind?<br />
„Ich war so hart zu mir selbst, dass nichts wirklich gut genug war“, erzählt<br />
Triathletin Lucy Charles. „Ich war so voll brennender Leidenschaft, und ich<br />
glaube, ich brauchte diese Angst auch“, fährt die Ironman-Gewinnerin fort.<br />
„Wenn ich zurück könnte zu meinem 12-jährigen Ich, würde ich sagen: Verlasse<br />
deine Komfortzone, und tue etwas, das dir Angst macht!“<br />
Auch <strong>für</strong> Downhillerin Rachel Atherton lief es nicht von Beginn an flowig.<br />
„Das größte Hindernis, dem ich als ein junger Teenager gegenüberstand,<br />
war, als Mädchen mit dem Mountainbike unterwegs zu sein. Die Leute haben<br />
es einfach nicht verstanden. Es gab etwas Mobbing hier, etwas ‚Mädchen<br />
fahren keine Fahrräder‘ dort – das hat mich veranlasst dazu, allen zu<br />
beweisen, dass sie falsch liegen.“<br />
Das erlebte auch Denise Schindler: „Sei<br />
dir deiner inneren Kraft bewusst. Es wird<br />
immer Menschen geben, die sagen: ‚Du<br />
kannst das nicht‘“, so die paralympische Athletin. „Beweise ihnen, dass es<br />
nicht stimmt und du es doch kannst.“ Mittlerweile sammelt Denise Schindler<br />
Weltmeistertitel und olympische Medaillen wie andere Leute Panini-<br />
Bildchen. Und sie sammelt Erfahrungen: „Wenn ich zu einer Gruppe von<br />
Radfahrern stoße, denken sie oft, das wird jetzt eine langsame Ausfahrt.<br />
Erstens ist sie eine Frau, und dann fehlt ihr auch noch ein halbes Bein. Ich<br />
warte aber gerne auf sie oben auf dem Hügel!“, erzählt sie schmunzelnd.<br />
Auch <strong>für</strong> Rennradprofi Ashleigh Moolman-Pasio aus Südafrika war der<br />
Anfang alles andere als leicht. „Als ich jünger war, ist mir nicht alles von<br />
ganz alleine zugeflogen. Ich musste mich entwickeln, und ich musste<br />
wachsen, und ich brauchte Leute, die an mich glauben, um schließlich an<br />
mich selbst zu glauben.“<br />
„Wir müssen uns selbst lieben und um uns selbst kümmern“, schließt die<br />
Südafrikanerin Ashleigh Moolman-Pasio. „Du musst nicht die Beste der Welt<br />
werden. Geh raus, und sei aktiv. Weil es automatisch dein Selbstvertrauen<br />
wachsen lässt. Ich glaube, das heißt es, im Leben zu gewinnen. Es geht nicht<br />
nur darum, Radrennen zu gewinnen.Ҽ<br />
#AllTribesAllWoman<br />
29
EVENT º<br />
LET THERE<br />
BE ROCK<br />
Foto saalbach.com, Tom Bause<br />
BÜHNE FREI FÜR DAS<br />
GLEMMRIDE BIKE FESTIVAL<br />
IN SAALBACH<br />
30
Foto saalbach.com, Klaus Listl<br />
Foto saalbach.com, Klaus Listl<br />
Aller guten Dinge sind vier – in Saalbach Hinterglemm würde<br />
man so hanebüchene Thesen sofort unterschreiben. Allerdings<br />
nur, wenn es ums GlemmRide Bike Festival geht. Zum vierten<br />
Mal lädt der MTB-Topspot nun bereits zu diesem fabulösen<br />
Bike- und Party-Event, und jeder, der das Wörtchen Mountainbike<br />
auch nur ansatzweise unfallfrei buchstabieren kann, sollte<br />
sich das nicht entgehen lassen. Vom 12. bis zum 15. Juli <strong>2018</strong><br />
geht‘s rund in Saalbach, und das Programm kann sich sehen<br />
lassen. Über 50 Aussteller sind vor Ort, um das neueste Material<br />
zum Testen und Bestaunen feil zu bieten. Für alle, die richtig<br />
aktiv werden wollen: Bei der Bergamont Pumptrack Session,<br />
der eMTB Battle presented by Specialized & BMW, beim Ladies<br />
Ride oder beim Fahrtechniktraining mit Profis könnt ihr zeigen,<br />
welche verborgenen Talente in euch schlummern.<br />
PARTY ON WAYNE:<br />
OB TESTRIDE,<br />
SLOPESTYLE ODER<br />
PARTYNACHT –<br />
BEIM GLEMMRIDE<br />
STEHEN DIE RÄDER<br />
NIEMALS STILL.<br />
Die Sahne auf dem MTB-Kuchen verkörpert der legendäre<br />
Slopestyle (auch dieses Jahr wieder FMB Gold-Event): Der urbane<br />
Parcours hoch über den Dächern des Fünf-Sterne-Superior-<br />
Hotels Alpine Palace und dem berühmten Goaßstall-Hang ist<br />
das fahrtechnische Highlight des Festivals. Die größten Trickster<br />
der Szene werden hier alles raushauen, was auf Stollenreifen<br />
momentan denkbar ist. Gestartet wird direkt aus der Party-<br />
Location beim Goaßstall. Über Boner Locks, massive Dirt und<br />
Hip Jumps sowie Step-ups und Step-downs geht es über einen<br />
River Gap als Zielsprung direkt vor die Main Stage inmitten des<br />
Festivalgeländes. Hört sich lecker an, wird es sicher auch.<br />
Natürlich wird auch die Gravity-Adrenalin-Fraktion bedient:<br />
Beim Specialized Rookies Cup presented by iXS wird die<br />
Nummer eins in Sachen Abfahrtssport ermittelt. Die 2017 neu<br />
geshapte Strecke am Reiterkogel mit ihren Wurzelfeldern, Steinpassagen,<br />
Tables und Gaps verspricht Ridern und Zuschauern ein<br />
spektakuläres Rennen allererster Kanone.<br />
Foto saalbach.com, Tom Bause<br />
Foto saalbach.com, Daniel Roos<br />
Und übrigens: Rund um das Festival warten außerdem<br />
400 Kilometer markierte Mountainbike-Wege, fünf Bergbahnen<br />
mit Bike-Transport sowie zahlreiche Singletrails<br />
und Downhill-Strecken auf euch! Bei allen Verlockungen,<br />
tagsüber bitte nicht komplett verausgaben, denn abends<br />
rockt mal so richtig die Hütte: Superber DJ-Sound und Live<br />
Acts verschiedenster Couleur garantieren an allen vier Tagen<br />
Höchststimmung auf dem Festivalgelände, in den Bars und<br />
rund um die Expo-Area. Wer dann am Sonntag immer noch<br />
nicht genug von „Ride, Party, Sleep, Repeat“ hat, der kann das<br />
Festival-Wochenende beim „GlemmStreet unplugged“ ganz<br />
entspannt ausklingen lassen. º<br />
Weitere Infos unter www.glemmride.at<br />
#glemmride<br />
31
32<br />
Der Iran gilt nicht als klassisches Urlaubsland, vielen Menschen ist die islamische Republik am<br />
Persischen Golf ein Mysterium. Gerade das war <strong>für</strong> Andrew Neethling und Holger Meyer ein guter<br />
Grund, sich auf eine abenteuerliche Tour zu begeben: Die viel gereisten Pros haben sich die Perlen<br />
unter Persiens Singletrails von Locals zeigen lassen – und so neben erstklassigen Trailnetzen auch<br />
die Herzlichkeit der Bevölkerung intensiv erlebt. Ihr Bild vom Iran: komplett auf den Kopf gestellt.
º UNTERWEGS<br />
TRAIL<br />
SHRED<br />
IM ORIENT<br />
HOLGER MEYER UND ANDREW<br />
NEETHLING ERFORSCHEN DEN IRAN<br />
Schrift Holger Meyer Fotos Martin Bissig<br />
33
UNTERWEGS º<br />
ir dröhnt der Kopf, als der Taxifahrer wildhupend<br />
in den Stadtverkehr einfädelt. Zwei Bikebags<br />
drücken von hinten in meinen Rücken.<br />
Ein Wunder, dass sie überhaupt reinpassen<br />
in den gelben Saipa. Wir stauen uns durch den Feierabendverkehr der<br />
Neun-Millionen-Metropole Teheran. Hier fährt man auf Kontakt. Es gibt<br />
drei Spuren – genutzt werden fünf. Im Hotel angekommen, treffen wir<br />
Michel, unseren Schweizer Guide. Er hat unseren Trip recherchiert und<br />
einen sehr präzisen Schweizer Zeitplan <strong>für</strong> uns erstellt. Andrew, Martin<br />
und ich fühlen uns sicher. Michels Plan hört sich gut an: ein paar Tage<br />
Teheran, dann in die Berge rund um Irans Hauptstadt, einen Abstecher<br />
ins Skigebiet, schließlich von dort nach Norden bis zum Kaspischen<br />
Meer und zum Abschluss in die Wüste.<br />
Entspannt schlürfen wir im Schneidersitz den letzten Tee mit Zucker<br />
aus dem Glas, als Michel uns offenbart, dass er am nächsten Tag abreisen<br />
muss. Hassan, unser lokaler Guide, übernimmt. Okay! Andere Länder,<br />
andere Sitten – wir sind gespannt. Es ist Freitag. Der Tag, der im Iran der<br />
Sonntag ist. Alle haben frei. Und anscheinend gehen alle biken. Zumindest<br />
alle, die ein eigenes Bike haben. Und gefühlt starren all diese Mountainbiker<br />
mich und meine Tubeless-Reifen, die nach dem Flug einfach nicht<br />
wieder ins Felgenbett springen wollen, an. Auf die Frage „Hello, how do you<br />
like Iran?“ fällt mir grad nicht viel ein, ich fühle, wie mir der Schweiß von<br />
der Stirn rinnt, während ich wie ein Blöder Luft in die Dinger pumpe.<br />
Dann erscheint unser Guide Hassan: etwa 1,70 Meter groß, durchtrainierte<br />
Waden, sportliche Frisur. Er ist iranischer MTB-Nationalcoach und<br />
spricht ein wenig Englisch. Unser Glück, denn wir sind der persischen<br />
Sprache nicht mächtig. Braungebrannt von der iranischen Sonne, erzählt<br />
er, dass er auch Mechaniker ist. ist. Aus seinem Saipa – so heißt eine<br />
iranische Automarke – holt er einen kleinen 12-V-Kompressor raus. Meine<br />
Rettung! Mittlerweile sind wir von etwa vierzig Mann und Frau umringt.<br />
Ja, auch Bikerinnen. Die Frauen hier fahren lang-lang, da der Staat ihnen<br />
Kopfbedeckung und lange Kleider vorschreibt, während wir uns den sommerlichen<br />
Temperaturen hingeben und mit Bikeshorts antreten.<br />
Leider kann auch Hassans Kompressor nicht helfen. Freerider<br />
Taja hat das Problem erkannt und spendiert mir zwei CO2-Kartuschen.<br />
Sofort hüpfen die widerspenstigen Gummiwalzen wieder<br />
in ihr Bett. Endlich können wir starten. Es geht durch den Teheraner<br />
Stadtpark am südlichen Stadtrand. Erst auf Asphalt, dann auf<br />
Schotter und ganz bald auf Singletrail bergauf. An großen Militäranlagen<br />
vorbei, klettern wir langsam Höhenmeter <strong>für</strong> Höhenmeter.<br />
Hassan sagt: „Better no photos please!“ Das Militär könne<br />
uns sonst als Spione verhaften. Das wollen wir lieber nicht. Die<br />
zusammengewürfelte Gruppe zieht sich auseinander. Alle hier sind<br />
sehr interessiert an unserer Meinung über ihr Land. Leider können<br />
wir noch nicht viel sagen, wir sind ja gestern erst gelandet. Außer,<br />
dass der Untergrund sandig und staubtrocken ist, aber die Traktion<br />
gut. An der ersten Rast können wir die Aussicht genießen. Um uns<br />
herum viele karge Hügel, mit einigen Trails und Wegen. So weit das<br />
Auge reicht, wüstenähnliche Landschaft; kein Grün weit und breit.<br />
Die Routenführung ist unklar, jetzt wird es steil. Wir keuchen dem<br />
Gipfel entgegen, bringen – oben angekommen – vor lauter Atemnot<br />
kein einziges Wort raus. Die Aussicht ist spektakulär. Von hier<br />
oben sieht man ganz Teheran. Verbaut bis zum Horizont, sieht die<br />
Stadt aus wie ein großer Siedlungsteppich, der über das Tal gelegt<br />
wurde, umrahmt von hohen Bergen. So liegt die Neun-Millionen-<br />
Stadt unter uns, heute sogar mal ohne Smog. „Very, very luck“, sagt<br />
Hassan. Normalerweise sei der Himmel nicht blau, sondern braun,<br />
erklärt unser Guide lächelnd.<br />
Hier oben teilt sich unsere Gruppe auf. Der Großteil nimmt die<br />
einfachere Variante ins Tal. Hassan schlägt uns die Trail-Version vor.<br />
Ein guter Tipp. Genau das richtige Gefälle zum Einrollen mit viel Panorama,<br />
dann wird der Schmalspurweg steiler, gespickt mit ein paar<br />
technischen Steinpassagen. Der Boden ist hart und staubig, aber<br />
bietet dem Stollen gute Traktion. In den Kurven sind ein paar kleine<br />
Anlieger, die Halt geben, sowie der ein oder andere Gegenanstieg<br />
<strong>für</strong>s Herzkreislaufsystem. So geht es <strong>für</strong> die nächste Stunde dahin,<br />
bis wir wieder im Verkehrschaos der großen Stadt landen.<br />
34
Unbekanntes Iran: Biken<br />
wie in einer anderen Welt.<br />
ALLE HIER SIND SEHR<br />
INTERESSIERT AN UNSERER<br />
MEINUNG ÜBER IHR LAND.<br />
35
36<br />
UNTERWEGS º
ENTSPANNT SCHLÜRFEN WIR IM<br />
SCHNEIDERSITZ DEN LETZTEN TEE<br />
MIT ZUCKER AUS DEM GLAS.<br />
Karge Vegetation in der Höhe, die<br />
Berge allgegenwärtig im Hintergrund.<br />
37
UNTERWEGS º<br />
Dizin ist ein Skigebiet, erbaut in den 70er Jahren. Damals hatte der<br />
Schah noch das Sagen im Iran. Dementsprechend vertrauenserweckend<br />
sehen die Gondeln dieser Epoche aus. Wie kleine bunte Ostereier hängen<br />
sie am Seil. Immerhin sind sie in modernem Lila lackiert, der Chef persönlich<br />
schaltet sie sogar extra <strong>für</strong> uns ein. Schwerelos schweben wir schnell<br />
über die 3.000-Meter-Marke. Hier im Elburs-Gebirge gibt es ein paar<br />
Gipfel, die an der 4.000-Meter-Marke kratzen. Sofort denke ich an die ungeahnten<br />
Powdermöglichkeiten, die man hier wohl im Winter hätte: Weite<br />
Hänge, so weit das Auge reicht. Aber ob es hier Trails gibt? Andrew und<br />
ich schießen auf einer alten Passstraße Richtung Tal. Trails? Fehlanzeige.<br />
Allerdings bezeichnet der Begriff „Straße“ im Iran nicht das, was wir unter<br />
„Straße“ verstehen. Grobes Geröll wechselt sich mit griffigem Lehmboden<br />
ab und löst bei uns in den schnellen Kurven sogar laute Freudenschreie<br />
aus. In dieser Höhe ist es schon bitterkalt, und sobald die Sonne hinter den<br />
Bergen versinkt, braucht es etwas Warmes. Entweder Daunen oder eine<br />
warme Suppe und einen Tee. Besser alles zusammen. „Ash” heißt das Nationalgericht,<br />
es wird fast überall serviert und ist ein großer vegetarischer<br />
Suppentopf, der über dem offenen Feuer brodelt. Hassan bestellt <strong>für</strong> uns.<br />
Schmeckt gut und tut gut.<br />
Ich wache auf einem unglaublich schönen Perserteppich auf. Der Rücken<br />
schmerzt zwar, doch mein Daunenschlafsack war eine gute Wahl. Nachts<br />
wird es in Irans Bergen empfindlich kalt. Unsere Unterkunft ist ein Haus<br />
ohne Betten, lediglich ausgestattet mit Teppichen. Das ist hier normal. Alle<br />
liegen einfach auf dem Boden – Massenlager-Feeling à la Alpenvereinshütte<br />
mal anders! Wir machen uns nur einen schnellen Tee und<br />
starten. Über 1.000 Höhenmeter „Hike a Bike” stehen als Frühsport auf<br />
unserem Plan. Weiter oben in der Sonne wollen wir frühstücken. Wir<br />
tragen und schieben unsere Bikes durch einen mystisch wirkenden<br />
Wald. Morgendliche Nebelschwaden weichen langsam dem einfallenden<br />
Sonnenlicht, die Bäume sind dünn, aber ganz dicht und grün vor<br />
Moos. Einige Blätter haben sich schon herbstlich-golden verfärbt. Je<br />
weiter wir uns hochquälen, desto lichter wird der Wald, bis wir wieder<br />
aufsteigen können. Hassan fährt voraus, Andrew und ich folgen. Mit<br />
der Höhe ändert sich auch die Vegetation, wir pedalieren zwischen<br />
großen Buchen und grünen Blättern hindurch. Plötzlich ist es so grün,<br />
wie wir es niemals im Iran vermutet hätten. Obwohl sich der Trail<br />
bergauf zwischen den Bäumen hindurchschlängelt, haben wir eine<br />
Menge Spaß und fighten um die Pole Position, bis plötzlich zwei riesige<br />
Köter den Weg versperren.<br />
Wir schauen nach oben und sehen zwei Schäfer beim Frühstücken<br />
in der warmen Sonne. Die Hunde gehören zu ihnen. Ein Pfiff<br />
von oben und die Viecher sind ganz zahm. Die Berghirten haben<br />
hier oben ihr Quartier aufgeschlagen, so wie wir es machen wollten.<br />
Wie selbstverständlich dürfen wir mitessen und Tee trinken. Hassan<br />
übersetzt: „Very friendly people”. Indeed! Es gibt Fladenbrot, frischen<br />
Käse, selbstgemachten Honig und etwas Gemüse. „Very good!” Merci.<br />
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IRAN Der Iran besteht größtenteils aus hohem Gebirge und<br />
trockenen, wüstenartigen Becken. Das muslimische Land<br />
grenzt im Norden an das Kaspische Meer und im Süden an<br />
den Persischen Golf. Teheran liegt auf 1.500 Metern über dem<br />
Meer. Der Iran hat etwa 81 Millionen Einwohner und ist rund<br />
sechsmal so groß wie Deutschland.<br />
VISUM Am besten im Vorfeld beim Konsulat beantragen<br />
oder direkt bei der Einreise.<br />
WÄHRUNG Iranischer Rial, Umrechnung: 100.000 Rial<br />
sind etwa 2,50 Euro. Am besten bei Einreise am Flughafen<br />
tauschen, dort gibt es den besten Wechselkurs <strong>für</strong> Euro oder<br />
Dollar. Wichtig: Das Geld <strong>für</strong> die Reise in bar mitbringen, aufgrund<br />
des Embargos kann man im Iran kein Cash beziehen,<br />
auch Kreditkarten funktionieren nicht.<br />
Zuerst ein Tee: Warten auf das<br />
Vorstellungs gespräch als Palastwache.<br />
Wir brechen auf zum Gipfel, die Hunde bleiben unsere Begleiter.<br />
Die letzten Meter müssen wir Bike-Bergsteigen. Hier oben sind<br />
keine Bäume mehr, es ist karg. Ein paar Hütten stehen am Fuße des<br />
Gipfels. Oben angekommen, pfeift uns der Wind um die Ohren.<br />
Eine Gipfelhütte bietet uns Schutz – und eine spektakuläre Aussicht<br />
auf den 5.600 Meter hohen Damãwand. Er ist der höchste Berg des<br />
Orients und schimmert schneeweiß in der Mittagshitze. Wir freuen<br />
uns auf die Abfahrt. Etwas Trialtechnik verlangt das erste Stück mit<br />
verblockten Steinpassagen und ein paar Spitzkehren, danach wird<br />
es flowig und schnell auf alten Schafspfaden. Immer wieder tauchen<br />
Optionen zum Überholen auf. Andrew macht aus seiner Vergangenheit<br />
als erfolgreicher Downhill-Weltcupper kein Geheimnis und<br />
baut Sprünge ein, wo es nur geht. Für mich ist sein Hinterrad wie ein<br />
Videospiel, ich muss stets reagieren auf die plötzlich vor meinem<br />
Vorderrad erscheinenden Steinblöcke. Später im Wald wird es noch<br />
mal spannend, denn die dem Herbst zum Opfer gefallenen Blätter<br />
am Boden machen die Spurwahl schwierig, und stellenweise ist es<br />
unter der Laubschicht verdammt glitschig. Hassan hatte schon angekündigt:<br />
„Singletrack very beauty!” Und dabei nicht zu viel versprochen.<br />
Noch ewig können wir die Kurven im Wald genießen, die wir<br />
am Morgen hochschieben mussten.<br />
EINE GIPFELHÜTTE BIETET UNS<br />
SCHUTZ – UND EINE SPEKTAKULÄRE<br />
AUSSICHT AUF DEN 5.600 METER<br />
HOHEN DAMÃWAND.<br />
ANREISE Direktflüge ab Deutschland: z. B. ab Frankfurt<br />
nach Teheran, Reisedauer 4,5 Stunden, Preis um die 450 Euro.<br />
HAUPTSTADT Teheran, fast 9 Millionen Einwohner<br />
GEBIRGE Das Elburs-Gebirge zieht sich durch den nordwestlichen<br />
Landesteil und bildet die südliche Grenze des Kaspischen<br />
Meeres. Mit einer Länge von rund 600 Kilometern und<br />
einer Breite von 60 bis 130 Kilometern bietet es einige Gipfel,<br />
die über 4.000 Meter liegen. Der Damãwand (5.671 Meter) ist<br />
vulkanischen Ursprungs und der höchste Berg des Orients.<br />
UNSERE ROUTE Teheran – Dizin – Alimestan – Boshar –<br />
Kaschan – Qazvin – Teheran<br />
UNSER TEAM Hassan Sadoghi: Team-Manager des iranischen<br />
MTB-Teams, Guide, zukünftiger Bikeshop-Besitzer<br />
Martin Bissig: Fotograf und Filmer aus der Schweiz Andrew<br />
Neethling: Ex-Downhill-Worldcup-Pro aus Südafrika, Shop-<br />
Besitzer und Trailchaser Holger Meyer: Autor aus Garmisch (D),<br />
Fahrtechnik-Coach, Guide und Trailchaser<br />
Abends kommen wir am Kaspischen Meer an. Am Strand treffen<br />
wir auf Hassans Bike-Freunde. Als Nationalcoach scheint er das<br />
ganze Land wie seine Westentasche zu kennen – zumindest weiß er,<br />
wo die besten Trainingsreviere liegen. Am Lagerfeuer besprechen<br />
wir den Plan <strong>für</strong> den nächsten Tag. Da Alkohol im Iran strengstens<br />
verboten ist, trinken wir mal wieder Tee statt Bier.<br />
Der Begriff „Kaspisches Meer“ ist eigentlich ein Trugschluss;<br />
unabhängig davon müssen wir natürlich überprüfen, ob der größte<br />
Binnensee der Welt tatsächlich Salzgehalt hat: Gar nicht mal so kalt<br />
und in Anbetracht der Tatsache, dass die Duschsituation noch unklar<br />
ist, fühlt sich das ganz gut an. Wir lassen uns am Feuer trocknen.<br />
Don’t bogart that joint, my friend! Die<br />
Wasserpfeife, im Iran „Ghalyun“ genannt,<br />
ist fester Bestandteil der Kultur.<br />
39
UNTERWEGS º<br />
Unser Trail-Highlight steht am nächsten Tag an. Bei den Erzählungen<br />
von Hassans Kumpels Mohammed, Mehed, Tehali und Behzad zappeln Andrew<br />
und ich wie kleine Kinder vor Vorfreude – vielleicht liegt es aber auch<br />
am Tee. 16 Kilometer Singletrail, nur bergab, lautet die Ansage – da kann<br />
man schon mal hibbelig werden.<br />
Hassans Downhill-Teamfahrer Taheli und Behzad begleiten uns.<br />
Voll motiviert wollen sie uns ihr Land von der besten Seite zeigen. Das<br />
machen überhaupt alle Iraner gerne, sie haben immer Zeit <strong>für</strong> einen<br />
kurzen Plausch: Where are you from? Do you want tea? Bayern Munich?<br />
Borussia Dortmund? Götze? Selfie? Immer in der Reihenfolge.<br />
Hassan schläft draußen, doch mitten in der Nacht kommt er zu uns auf<br />
den fliegenden Teppich. Es hat zu regnen begonnen. Am nächsten Morgen<br />
schauen alle wie bedröppelte Pudel aus der Wäsche, denn es gießt wie aus<br />
Eimern. An den Traumtrail ist heute nicht zu denken. Und unser Zeitplan<br />
ist eng, deshalb entscheiden wir uns, in Richtung Wüste weiterzufahren,<br />
um dort unser Glück zu versuchen.<br />
Auf dem Weg in die Wüste stoppen wir an einem lokalen Downhilltrack.<br />
Weite, baumfreie Hänge bieten viele völlig unterschiedliche<br />
Lines. Einmal mehr sind wir beeindruckt von den Trails, ebenso<br />
von der Landschaft. Hassan ist extrem stolz, dass es uns gefällt. Für<br />
ihn ist dieser Landstrich sein persönliches „Rampage-Pendant“:<br />
„Like Utah – don’t you think?”<br />
40
Hat es natürlich immer noch drauf:<br />
Ex-Worldcup-Profi Andrew Neethling<br />
WHERE ARE YOU FROM? DO YOU WANT TEA?<br />
BAYERN MUNICH? BORUSSIA DORTMUND?<br />
GÖTZE? SELFIE? IMMER IN DER REIHENFOLGE.<br />
In der Wüstenstadt Kaschan treffen wir zum<br />
ersten Mal auf Touristen. Davor war unsere Visite wie<br />
ein Besuch in einer anderen Epoche. Nur Locals, nur<br />
Ursprünglichkeit, wir in einer völlig abgeschiedenen<br />
Welt. Kaschan ist sehr historisch, alle Paläste und<br />
die alten Gemäuer sind schön hergerichtet, alles in<br />
beigefarbenen und braunen Tönen gehalten. Die Innenstadt<br />
erinnert mich an die Kulisse von Star Wars.<br />
Andrew kommt wie Luke Skywalker mit seinem<br />
Raumgleiter im Wheelie um die Ecke geschwebt.<br />
Wir entdecken gemeinsam den Basar und kaufen<br />
und verhandeln und kommen immer noch nicht mit<br />
dem Geld und den vielen Nullen klar. Dann finden<br />
wir die alte Stadtmauer von Kaschan, auf der über<br />
die Jahrhunderte durch Erosion eine Art Pumptrack<br />
entstanden ist. Andrew versucht, einige Sprungeinheiten<br />
zu absolvieren, dann ziehen wir weiter, bevor<br />
die Mauer zusammenbricht.<br />
Die nächsten Trails finden wir wieder in der<br />
Nähe von Teheran, wo wir zum Abschluss noch ein<br />
paar Runs mit unseren neuen iranischen Freunden<br />
machen. Bald heißt es Abschied nehmen. Von einem<br />
Land, das vielfältiger und gegensätzlicher gar nicht<br />
sein könnte. Die Menschen sind wahnsinnig offen,<br />
gastfreundlich und uns in ihrem Denken sehr ähnlich.<br />
Ganz anders als unser Bild und das, was durch die<br />
Medien kolportiert wird, vermuten lässt.<br />
Für uns steht fest: Iran, wir kommen wieder. º<br />
Fotos www.bissig.ch<br />
41
AUSPROBIERT º<br />
KTMDAUERTEST<br />
SCARP<br />
Sonic 12<br />
In ihrer Heimat Österreich sind KTM eine<br />
echte Macht, und schaut man sich das<br />
riesige Portfolio an hochwertigen Bikes an,<br />
verwundert das nicht. Unser CrossCountryund<br />
Marathonspezialist Mark Liedtke hat sich<br />
ein ganz besonderes Schmuckstück aus dem<br />
Programm <strong>für</strong> seinen Dauertest ausgewählt:<br />
das KTM SCARP in der Sonic 12-Version. Man<br />
gönnt sich ja sonst nichts. Knapp 7.000 Euro<br />
gilt es zu berappen, da<strong>für</strong> gibt es dann nicht<br />
mehr als 9,2 kg Fahrrad. Ob das ein guter<br />
Deal ist? Das haben wir nach über 4.000<br />
Kilometern herausgefunden!<br />
ls ich das Scarp aus dem<br />
Karton hebe, zieht über mein<br />
Gesicht der Ausdruck eines Honigkuchenpferdes.<br />
Haben wir bei unserem großen<br />
eMTB-Test (siehe eMTB by <strong>pedaliéro</strong>)<br />
meist zu zweit die schweren Boliden aus<br />
ihrer Box hieven müssen, lässt sich das<br />
KTM-Fully mit einer Hand liften. Saucool.<br />
Die Sonic-Ausstattung markiert das obere<br />
Ende der Fahnenstange, Karbonrahmen,<br />
-laufräder und -hardware drücken<br />
das Gewicht nah an die 9-Kilo-Grenze.<br />
Ausgesprochen lecker der schwarz-orangefarbene<br />
Rahmen, mit 90 mm am Heck<br />
und 100 mm an der Front sehr sportlich<br />
orientiert, gestreckt die Sitzposition.<br />
Die 90 mm am Heck werden über ein<br />
Straight-Line-Link generiert. Dabei wird auf<br />
einen Lagerpunkt am Ausfallende verzichtet,<br />
was die Steifigkeitswerte am Hinterbau<br />
deutlich erhöhen soll. Vorne ebnet eine<br />
exzellente 32er-Fox der Factory-Linie den<br />
Weg, DT Swiss 1250 Carbon-Laufräder sorgen<br />
<strong>für</strong> wenig Rotationsmasse und somit<br />
schnelle Beschleunigung. Eine SRAM XX1<br />
Eagle bietet neben geringem Gewicht und<br />
einer großen Übersetzung <strong>für</strong> steile Anstiege<br />
auch exakte und schnelle Gangwechsel.<br />
Für starke Verzögerungen vor Kurven befindet<br />
sich eine Magura MT8 am Scarp.<br />
Obwohl die Serienausstattung sehr<br />
hochwertige Komponenten bietet, habe ich<br />
vor dem Dauertest einige Anpassungen am<br />
Bike vorgenommen.<br />
Mir ging es darum, meine persönlichen<br />
Vorlieben und Ansprüche in das Bike einfließen<br />
zu lassen. Bei den Reifen habe ich<br />
mich <strong>für</strong> Michelin Force XCR- und Jet XCR-<br />
Reifen entschieden, die sich etwas besser<br />
<strong>für</strong> feuchte Bedingungen eignen.<br />
Das 34er-Kettenblatt habe ich<br />
gegen ein 36er getauscht, das 34er<br />
ist mir in Verbindung mit einem<br />
10-50-Ritzelpaket einfach zu klein.<br />
Um eine perfekte Sitzposition zu<br />
erreichen, wurde ein PRO Tharsis<br />
XC MTB-Vorbau mit 100 mm Länge<br />
montiert, er ist 10 mm länger und<br />
hat eine Neigung von -17°.<br />
Auf den ersten Metern im Trail<br />
machen sich sofort der flache<br />
Lenkwinkel, der steile Sitzwinkel<br />
und das lange Oberrohr mit einem sicheren<br />
Handling bemerkbar. Die hohen<br />
Steifigkeitswerte des Rahmens und der<br />
Laufräder sorgen nicht nur auf dem Papier<br />
<strong>für</strong> ordentlich Vortrieb. Für schnelle<br />
Bergaufpassagen im Wiegetritt kann man<br />
per Lock-out-Hebel Fox-Dämpfer und<br />
-Gabel blockieren.<br />
Schrift Mark Liedtke Fotos Andreas Sawitzki<br />
Staub, Matsch und trockene Hitze – es<br />
war eine Menge, was das Scarp über sich<br />
ergehen lassen musste. Service-Aktivitäten<br />
haben wir aufs Nötigste reduziert, das Scarp<br />
wurde nur gereinigt sowie alle beweglichen<br />
Teile geschmiert. Zum Ende des Dauertests<br />
haben wir das Bike komplett zerlegt, um<br />
den Verschleiß zu kontrollieren. Insgesamt<br />
hat sich das KTM SCARP SONIC 12 sehr gut<br />
DIE HOHEN STEIFIG-<br />
KEITSWERTE DES<br />
RAHMENS UND DER<br />
LAUFRÄDER SORGEN<br />
NICHT NUR AUF<br />
DEM PAPIER FÜR<br />
ORDENTLICH VORTRIEB.<br />
geschlagen. Die Lagerpunkte des Hauptrahmens<br />
lassen sich mit minimaler Reibung<br />
und ohne Spiel bewegen, das gleiche gilt<br />
<strong>für</strong> den Steuersatz und das Innenlager. Sehr<br />
gut gefallen haben uns die innen verlegten<br />
Züge, die als gebündelter Leitungsstrang<br />
seitlich am Steuerrohr herauskommen und<br />
durch eine geschickte Führung wirkungsvoll<br />
Scheuerstellen verhindern.<br />
BIKE KTM SCARP Sonic 12<br />
KATEGORIE CrossCountry 29“<br />
PREIS € 6.999,-<br />
GEWICHT 9,2 kg<br />
FW VORNE 100 mm<br />
FW HINTEN 90 mm<br />
INFO www.ktm-bikes.at<br />
Am Ende des Dauertests finden sich<br />
keine Lackabplatzer am Rahmen. Der Lack<br />
scheint sehr haltbar zu sein, und auch der<br />
aufgeklebte Kettenstrebenschutz zeigt<br />
keinerlei Abnutzungs- und<br />
Ablösungserscheinungen.<br />
Erstklassig!<br />
FAZIT: Was <strong>für</strong> ein<br />
Streber! Okay, ich formuliere<br />
es mal freundlicher:<br />
Das KTM Scarp ist der<br />
Klassenprimus, ein Bike,<br />
das Racerherzen laut bum,<br />
bum machen lässt. Im<br />
Langzeittest offenbarte das<br />
Scarp keine Schwächen,<br />
im Gegenteil, es überzeugte<br />
mit höchster Zuverlässigkeit und einer<br />
tollen Gesamtperformance. Gerade auf<br />
sehr langen Strecken ist das Bike ein treuer<br />
Gefährte, extrem zuverlässig und dazu<br />
noch sehr komfortabel. Seine wahre Stärke<br />
liegt aber in seinen Racegenen, es ist wahnsinnig<br />
leicht, extrem steif und auf Vortrieb<br />
getrimmt. Ein Bike zum Verlieben. º<br />
42<br />
Links: Die SRAM XX1 Eagle mit zwölf<br />
Gängen ist im Modellnamen verewigt.<br />
Rechts: Upgrade Pro Silicon FOAM-<br />
Griffe: griffig, leicht, komfortabel.
UNBORING<br />
THINGS<br />
HALL B1<br />
BOOTH 305<br />
KNOG.COM.AU KNOG.COM.AU<br />
COSMICSPORTS.DE<br />
COSMICSPORTS.DE
Text und Fotos Nathan Hughes<br />
Hier kennt er sich aus: Ex-BMX-Profi Tibor Simai weiß um die Vorzüge<br />
des Lebens in dem hübschen Tal in den Kitzbüheler Alpen, seit vielen Jahren<br />
versteht er sich als Botschafter Saalbachs. Unterwegs zu den schönsten<br />
Spots steht ihm ein prominenter Begleiter zur Seite: Jemand, der mit<br />
Betonbürgersteigen und Treppen besser vertraut ist als mit regengetränkten<br />
Furchen und knorrigen Wurzelnestern: kein Geringerer als der Trail-Pro<br />
und YouTube-Superstar Fabio Wibmer.<br />
44
º UNTERWEGS<br />
45
UNTERWEGS º<br />
Jetzt zur Halbzeit der Saison fällt Fabio auf, dass sein Trailbike<br />
noch viel zu sauber aussieht … Es ist also an der Zeit herauszufinden,<br />
was sich oberhalb der Liftstationen abspielt und<br />
das Hinterland zu erkunden. Mit Tibor Simai steht ihm der<br />
perfekte Tourenguide zur Seite, jederzeit bereit <strong>für</strong> einen<br />
exzessiven MTB-Trip.<br />
In der Tat gibt es nichts, was die Seele mehr nährt als ein dramatisch<br />
wirkendes Himmelszelt und ein kurvenreicher Trail, der sich bis in den<br />
tiefsten Wald hinein schlängelt – alles zum Soundtrack plätschernder<br />
Bäche und kreisender Wildvögel. Hört man dann noch den Pinzgauer<br />
Dialekt um sich herum (und kann ihn bestenfalls entschlüsseln), erlebt<br />
man diese perfekte Alltagsflucht gerade in Saalbach.<br />
Und so geht es schließlich los, und zwar richtig. Ein Uphill auf über<br />
2.000 Höhenmeter und die Höhenluft sorgen <strong>für</strong> brennende Lungen,<br />
aber <strong>für</strong> einen beeindruckenden Blick über die Pinzgauer Alpen lohnt<br />
es sich immer wieder. Tibor muss Fabio nicht erklären, dass sie sich ihr<br />
Mittagessen später mehr als verdient haben werden. Es ist Hochsommer<br />
und die Graslandschaft ringsum ist saftiggrün, schillernd unter<br />
dem strahlend blauen Himmel und nur von Felsvorsprüngen, kleinen<br />
Seen und Wiesenblumen durchbrochen.<br />
Es folgt eine kurze Kletterpassage, die Bikes werden geschultert.<br />
Selbst <strong>für</strong> einen Typen wie Fabio, der spaßeshalber über einen der<br />
höchsten Staudämme der Welt balanciert, gehört das dazu. Das Hikea-Bike<br />
dauert aber nicht lange, und nach einer kurzen Pause und dem<br />
Genuss hart verdienter Schoko-Carbs an einem alpinen Pool verlieren<br />
sich Tibor und Fabio auch schon wieder in einem sagenhaften Flow.<br />
Sie ziehen donnernd durchs Heidekraut und fegen über satte Kuhweiden.<br />
Das ist eine Trailjagd vom Feinsten inmitten schönsten Alpenpanoramas<br />
– ob mit Kuhfladen gespickt oder nicht.<br />
„Deins sieht aber auch<br />
gut aus!“ Tibor bei der<br />
Tellerinspektion.<br />
In der Tat gibt es nichts,<br />
was die Seele mehr nährt<br />
als ein dramatisch wirkendes<br />
Himmelszelt und ein<br />
kurvenreicher Trail.<br />
Die beiden schalten einen Gang höher, denn der Singletrack<br />
wirft sie auf einen mehrere Kilometer langen Highspeed-Waldweg,<br />
und das klassische, augenzwinkernde Glücksspiel „Gibt es<br />
einen Drahtzaun oder gibt es keinen“ beginnt.<br />
Während sie langsam ihre schmerzenden Hände entspannen<br />
und mit dem unwiderstehlichen Duft von Bratkartoffeln mit<br />
Speck in der Nase auf ihre Bestellung warten, schlägt Tibor seinem<br />
neuen „Bergfreund“ Pläne <strong>für</strong> den Abend vor. Sie sind jetzt<br />
schon so weit gekommen, wie wäre es dann, einfach noch ein<br />
wenig weiter ins Hinterland zu fahren und eine Übernachtung<br />
in einem rustikalen Jagdhaus einzulegen?<br />
Wenig später überqueren sie eine alte Brücke, die über einen<br />
rauschenden Fluss führt, und nähern sich einem qualmenden<br />
Schornstein. Fabio und Tibor klopfen an die Tür eines kleinen<br />
Häuschens, während das letzte Licht des Tages von dicken Regenwolken<br />
geschluckt wird. Zu ihrer Überraschung öffnet ein Mann<br />
in traditioneller Jagdkleidung die Tür: eine dicke Wolljacke, eine<br />
dunkelgrüne Hose, ein Gewehr um den Hals und sogar ein absolut<br />
stereotypischer österreichischer Hut mit Feder, der mit Regentropfen<br />
benetzt ist. Es ist Josef, ein Freund von Tibor, der gerade<br />
mit seinem gar nicht so furchterregenden Hund von einer Jagd<br />
zurückgekehrt ist, die weit weniger erfolgreich war, als die Jagd<br />
der beiden Biker nach Epic-Trails.<br />
Als der Trail rauer wird und immer mehr Felsvorsprünge zwischen<br />
den Baumreihen durchblitzen, stürzen sich die beiden quasi kopfüber<br />
ins Tal und damit in Richtung süße Erlösung, denn das Mittagessen auf<br />
der urigen Lindlingalm naht. An manchen Stellen scheint der Trail zu<br />
verschwinden, der Schlamm spritzt überall dort in die Höhe, wo kleine<br />
Gebirgsbäche in die Fahrspur fließen oder umgekehrt. Fabio hat diese<br />
nasse und wilde, fremdartige Welt ganz gut im Griff; es gibt keinen<br />
Fahrstil, den er nicht draufhat.<br />
46
Fühlt sich in jedem<br />
Terrain zuhause:<br />
Fabio Wibmer.<br />
47
48<br />
UNTERWEGS º
49
50<br />
Die beiden schalten einen<br />
Gang höher, denn der<br />
Singletrack wirft sie auf<br />
einen mehrere Kilometer<br />
langen Highspeed Waldweg.
º UNTERWEGS<br />
Gute Figur auch<br />
als Grillmeister!<br />
Josef bietet den beiden den ultimativen Willkommensgruß: einen<br />
glühenden Grill. Trotz ihrer Müdigkeit sind sie neugierig: In Zeiten von<br />
Goretex und PrimaLoft geht Josef wirklich in diesem Outfit in die Wildnis?<br />
Tatsächlich kleiden sich viele Einheimische immer noch so <strong>für</strong> die<br />
Jagd, sie halten damit die uralte Kultur am Leben und sind offensichtlich<br />
effektiv gegen Nässe und Kälte gewappnet. Josef erzählt den beiden<br />
von einigen nachhaltigen Methoden, die hier im Tal Anwendung finden,<br />
bevor sie sich unter anderem auf das köstliche Rehfleisch stürzen. Als die<br />
Sättigung eingesetzt hat, versetzt ein knisterndes Feuer Tibor schnell in<br />
einen katatonischen Zustand, während Fabio sich mit Josef das ein oder<br />
andere Schnäppschen gönnt, wohl wissend, dass das beim Aufstehen vor<br />
Sonnenaufgang mit Kopfweh quittiert werden kann. Die Rast hier wird<br />
nämlich nur von kurzer Dauer sein, denn Tibor und Fabio wollen noch<br />
vor Sonnenaufgang oben am Bernkogel sein. Und wisst ihr was? Es gibt<br />
zwar einen Lift, der ist über den Sommer aber geschlossen …<br />
Als die Sonne beginnt, den Horizont zu krönen, haben die Jungs<br />
dann doch irgendwie ihre Motivation wiedererweckt und sind bereit,<br />
sich erneut ins Abenteuer zu stürzen. Obwohl das Trippeln und<br />
Trappeln der hauseigenen Siebenschläfer-Familie die Schlafenden im<br />
Dachgeschoss des Jagdschlösschens das ein oder andere Mal geweckt<br />
hat, ist ihr Enthusiasmus ungebrochen. Außerdem kann kaum jemand<br />
dem Frühstück im legendären Spielberghaus widerstehen, das einige<br />
Hundert Meter weiter unten darauf wartet, verspeist zu werden. Steile,<br />
felsige Serpentinen, die von den einheimischen Moto-Enduro-Fahrern<br />
gelockert wurden, die in die andere Richtung unterwegs sind, erweisen<br />
sich als epische Abfahrt im flüchtigen goldenen Licht.<br />
Bevor die Sonne gänzlich hinter der schweren Wolkendecke verschwindet<br />
und die beiden den Trail in der nahenden Dunkelheit beenden<br />
müssen, beschleunigen sie über schlammige Bergwiesen und zwischen<br />
Baumgruppen hindurch. Auf den letzten paar hundert Metern<br />
braucht es noch etwas mehr mentale Stärke, um lebhafte Fantasien<br />
von Frühstückseiern und Kartoffelrösti auszublenden, denn die Kühe<br />
haben Löcher gestampft, die groß genug sind, um in einem unachtsamen<br />
Moment mit dem Bike auf dieser matschigen, abgelegenen Weide<br />
stecken bleiben zu können.<br />
Infos<br />
Saalbach Hinterglemm<br />
Tel.: +43 6541 6271 0<br />
www.saalbach.com/bike<br />
saalbach@lift.at<br />
Saison: Mai - Oktober<br />
Strecken: ca. 6 Bikepark-Strecken und<br />
12 Singletrails sowie 400 km MTB-Netz<br />
Höhenunterschied: 1.004 Hm – 2.018 Hm<br />
Main Events: GlemmRide Bike Festival,<br />
Lake of Charity, Worldgames of<br />
Mountainbiking<br />
Fabio hat auf dieser Mission eindeutig gezeigt, was er auf dem Kasten<br />
hat, und Tibor hat bewiesen, dass es – obwohl er 25 Lenze mehr<br />
zählt als sein junger Kompagnon – noch ordentlich Leben in dem<br />
rüstigen Kerl gibt. Obwohl sie erschöpft sind, haben sie noch ein wenig<br />
Zeit und ein paar Bikepark-Runden auf dem Zettel, die sie noch nicht<br />
gefahren sind. Kaum haben sie die Bikes vorgefahren und die Fullface-<br />
Helme auf dem Kopf, sind sie auch schon wieder voll in ihrem Element,<br />
fliegen von Kickern und knallen die Anleger runter auf der frisch<br />
überarbeiteten Pro Line an der Reiterkogelbahn. Und ja, es hat sich<br />
herausgestellt, dass Fabio echt jedes Bike zum Flippen bringen kann.<br />
Als sie nach einer erlebnisreichen Tour wieder im Dorf ankommen,<br />
kehren sie auch wieder in die Realität zurück. Zu früh, denn in ihren<br />
Köpfen geistert immer noch der Wunsch nach einem letzten Run. Und<br />
das kann nicht verwundern, denn von den Trails in Saalbach Hinterglemm<br />
bekommt man nie genug. º<br />
51
… VOM WINDE<br />
TRAILGROUND BRILON<br />
VERWEHT<br />
52
º UNTERWEGS<br />
Rund zwei Dutzend Bikeparks gibt es in Deutschland, Feinschmeckerware <strong>für</strong><br />
Downhiller, Freerider, Extremfahrer. Trailparks <strong>für</strong> Anfänger und Fortgeschrittene<br />
führen da eher ein Schattendasein. Der Trailground Brilon ist einer der wenigen<br />
Vertreter, die genau diesen Weg gehen. Hier gibt es Flowtrails vom Feinsten,<br />
Hardtail- und familientauglich, mit hoher Geschwindigkeit gefahren trotzdem mit<br />
Anspruch versehen. Wir haben uns in diesem Trailparadies einmal umgesehen!<br />
Schrift Andreas Sawitzki Fotos Andreas Sawitzki & Jan Volbracht<br />
53
D<br />
Die Sonne lugt über den Wipfeln des Waldes hervor, als wir am<br />
Trailhead ankommen. Wir laden unsere Bikes von der Ladefläche<br />
unseres Pick-ups und warten auf Thomas. Er ist das Mastermind,<br />
Geschäftsführer von Bike Projects, Initiator, Planer, Streckenbauer<br />
des Trailgrounds. Kaum haben wir unsere Räder präpariert,<br />
kommt er um die Ecke gerollt.<br />
„Der Auslöser war ein Orkan. Kyrill“, erzählt er uns. Kyrill<br />
fegte am 18./19. Januar 2007 über weite Teile Europas hinweg<br />
und hinterließ auch im Sauerland massive Schäden. Riesige<br />
Waldgebiete wurden innerhalb von Minuten verwüstet,<br />
Berghänge veränderten von einem auf den anderen Tag ihr<br />
komplettes Gesicht. Doch jede Krise birgt auch eine Chance<br />
in sich, und die versuchte Thomas Schlecking zu nutzen.<br />
„Seht euch um“, sagt er zu uns. Wir sind zu dritt, unterwegs<br />
in Sachen eMTB-Test. „Überall, wo ihr in Brilon auf Nichtwaldgebieten<br />
fahrt, war vor Kyrill Hochwald.“<br />
Das Gute im Schlechten finden – das war Aufgabe im Sauerland<br />
nach dem verheerenden Sturm. Thomas ist seit jeher begeisterter<br />
Mountainbiker und in Brilon aufgewachsen. Und er hatte da seinen<br />
ganz eigenen Traum: einen Trailpark <strong>für</strong> jedermann. „Ich verfügte<br />
über einen Kontakt in die Stadt und habe damals dort angefragt, ob<br />
das nicht ein guter Ansatz <strong>für</strong> Mountainbiker sei, auch um Brilon<br />
touristisch aufzuwerten“, erzählt er uns. „Die Ursprungsidee nach<br />
dem Sturm galt allerdings <strong>für</strong> ein anderes Gebiet, nur hat da leider<br />
das Forstamt nicht mitgespielt.“<br />
Erst scheint es so, als fände seine Idee kein Gehör. Nach<br />
einem Jahr meldet sich plötzlich das Forstamt bei ihm. „Sie<br />
meinten, dass die Rehe die ganzen Wiederaufforstungssätzlinge<br />
auffressen würden. Die Jäger würden zu wenig schießen,<br />
es wäre einfach zu viel Wild in dem Wald. Sie machten<br />
den Vorschlag, einen Trail im Wald zu bauen, damit das Wild<br />
aus dem Wald rausgeht!“ Rehe als Auslöser <strong>für</strong> einen Bikertrail?<br />
Das hören selbst wir zum ersten Mal.<br />
Wir stehen vor der Karte am Trailhead. Das Streckennetz umfasst<br />
im Wesentlichen drei Runden: die grüne/ leichte „Bilstein-Runde“<br />
mit 7 Kilometern und 175 Höhenmetern, den blauen/ mittelschweren<br />
„Gipfel-Trail“ mit 10,8 Kilometern Länge und 315 Höhenmetern<br />
sowie die längste und anspruchsvollste Tour „Drei Berge“, mit<br />
immerhin 17,3 Kilometern und 505 Höhenmetern. Gut zu sehen ist,<br />
dass es zwischen Hängeberg, Bilstein und Plattenberg Schotterstraßen<br />
als Verbindungswege gibt.<br />
DER TRAILGROUND<br />
SOLLTE EIN BIKER-<br />
SPIELPLATZ FÜR<br />
JEDERMANN SEIN,<br />
GANZ BEWUSST<br />
EINSTEIGERTAUGLICH<br />
UND AUCH FÜRS<br />
HARDTAIL GEEIGNET.<br />
54
º UNTERWEGS<br />
Orkan Kyrill ist<br />
Designer dieser<br />
luftigen Landschaft.<br />
55
56<br />
Dunkler Märchenwald:<br />
rund um den<br />
Plattenberg.
º UNTERWEGS<br />
„Insgesamt haben wir 8,5 Kilometer Trail gebaut, der Rest war vorhanden.<br />
Von der Größe ist es ein bisschen kleiner als unser Trailcenter,<br />
bei dem eine richtige Infrastruktur vorliegt, wie eine Station mit<br />
Shop und Verleih und so weiter“, erklärt Thomas weiter. „Der Trailground<br />
ist somit der kleine Bruder, der zumindest einen Trailhead<br />
hat, einen Parkplatz mit Karte und Infomaterial.“<br />
Es sind nur wenige Meter, die wir bis zum Einstieg in<br />
den Trail rollen müssen. Links vorbei am Landgasthof Gruß<br />
schlängelt er sich in den Wald. Thomas hält an und erzählt:<br />
„Was man nicht sieht, ist der extreme Aufwand, den wir<br />
betreiben mussten, um diese Route zu trassieren. Ich habe<br />
mich mit der Machete durchs Gebüsch geschlagen, ohne<br />
Witz, du hast keine fünf Meter vorausgesehen. Hinter mir<br />
fuhr ein Bagger, aufgesetzt war ein Rodungsaufsatz. So haben<br />
wir erst einmal eine zwei Meter breite Trasse gerodet, danach<br />
erst hat der Bagger die Spur gezogen.“<br />
„Welche Idee hattet ihr, als ihr den Trailground konzipiert habt?“,<br />
möchten wir von Thomas wissen. „Der Trailground sollte ein Bikerspielplatz<br />
<strong>für</strong> jedermann sein, ganz bewusst einsteigertauglich<br />
und auch <strong>für</strong>s Hardtail geeignet“, klärt er uns auf. „Er soll auch Leute<br />
ansprechen, die wenig Erfahrung auf dem Singletrail haben, und<br />
ihnen vermitteln, dass ein Singletrail nicht automatisch steil, ruppig<br />
und schwer ist, sondern auch einfach, flowig und spaßig sein kann.<br />
Deshalb gibt es auch die kurzen Runden, mit wenig Höhenmetern,<br />
sodass auch Eltern mit ihren Kindern in der Lage sind dort zu fahren.<br />
Wir wollten bewusst keine schwierigen Endurostrecken bauen mit<br />
riesigen Sprüngen. Es sollte <strong>für</strong> die ganze Familie geeignet sein, ein<br />
gewisses Können vorausgesetzt.“<br />
Thomas hat noch einen Termin, und somit verabschiedet<br />
er sich von uns. „Langsam habe ich das Gefühl, dass so ein<br />
Ding wie der Trailground eine Signalwirkung hat. Ich habe einige<br />
Anfragen <strong>für</strong> weitere Trailparks quer durch Deutschland,<br />
es tut sich was!“, ruft er uns zum Abschied zu – und weg ist er.<br />
Wir setzen die Helme auf, ziehen die Handschuhe an und stürzen<br />
uns endlich ins Trailparadies. Natürlich haben wir uns <strong>für</strong> die längste<br />
Tour „Drei Berge“ entschieden, die sämtliche Strecken umfasst, um uns<br />
einen kompletten Überblick zu verschaffen. Ein leichter Aufstieg führt<br />
um den Hängeberg herum, der schnell zu einem kurvigen Downhilltrail<br />
wird. Über flowige Anlieger verlassen wir den Berg in Richtung<br />
Bilstein. Jede Menge Serpentinen markieren den Kyrill-Anstieg, vor uns<br />
ragt der Bilstein empor. Mit unseren eMTB müssen wir das perfekte<br />
Timing <strong>für</strong> die Kurven erst finden, ein Heidenspaß, in einer tollen<br />
Landschaft nach oben zu düsen. Wir nehmen den Gipfelanstieg, um<br />
oben auf der Aussichtsplattform ein 360-Grad-Panorama zu bestaunen.<br />
Das Bikerevier Willingen ist nicht weit entfernt, viele Biker bauen<br />
den Trailground in eine Tour ein, als Highlight und Aufwertung.<br />
ICH HABE MICH<br />
MIT DER MACHETE<br />
DURCHS GEBÜSCH<br />
GESCHLAGEN, OHNE<br />
WITZ, DU HAST<br />
KEINE FÜNF METER<br />
VORAUSGESEHEN.<br />
Mehr Luxus ist<br />
Prahlerei: Bikertreff<br />
Plattenberg.<br />
57
58<br />
WIR SETZEN DIE HELME AUF,<br />
ZIEHEN DIE HANDSCHUHE AN<br />
UND STÜRZEN UNS ENDLICH<br />
INS TRAILPARADIES.
º UNTERWEGS<br />
59
UNTERWEGS º<br />
Blick vom Bilstein.<br />
Die Topografie<br />
verspricht exzellente<br />
Tourenerlebnisse.<br />
60
Weiter geht es Richtung Plattenberg, über das längste Verbindungsstück.<br />
Wir machen eine Pause am Bikertreff, stilecht in einer<br />
Garage untergebracht, bevor wir in einen dunklen Wald abbiegen. Es<br />
folgt eine sehr kurvenreiche und spaßige Passage, griffiger Erdboden<br />
lässt uns durch die Kurven fliegen, hier befindet sich auch eine<br />
von Thomas‘ Lieblingsstrecken. Einige kleine Anlieger zur Abstützung<br />
sind hier gebaut, sie konservieren unseren Speed. Das Gefälle<br />
nimmt zu, wir werden noch schneller, bis wir wieder am Schotterweg<br />
landen. Es geht noch etwas weiter, rund um das „Schwarze Haupt“,<br />
einige brutal abgebrochene Baumstämme ragen in den Himmel,<br />
beeindruckende Zeugen von Kyrill.<br />
ES IST BEEINDRUCKEND, WAS<br />
THOMAS SCHLECKING MIT<br />
EINER HANDVOLL MITARBEITERN<br />
IN NUR DREI MONATEN IN DIE<br />
LANDSCHAFT GESETZT HAT.<br />
Schon ein wenig ausgepowert, geht es zurück Richtung<br />
Bilstein. Hier erwartet uns ein echtes Trailfeuerwerk, die<br />
„Achterbahn“. Über drei Kilometer lang reichen Anlieger an<br />
Anlieger, gewürzt wird mit kleinen Sprüngen, die <strong>für</strong> Novizen<br />
leicht zu umfahren sind. Zwischenzeitlich geht es hoch, dann<br />
aber schnell wieder runter, echtes Bikepark-Feeling kommt<br />
auf. Absolut spaßig, keine Frage, diesen Teil fahren wir direkt<br />
noch einmal. Nach der zweiten Runde merken wir schon, was<br />
wir getan haben, rollen entspannt die letzten Meter zu unserem<br />
Auto und beenden die Tour.<br />
Es ist beeindruckend, was Thomas Schlecking mit einer Handvoll<br />
Mitarbeitern in nur drei Monaten in die Landschaft gesetzt hat. Der<br />
Trailground ist ein Spaßgarant allererster Güte, schnell gefahren, ist<br />
er auch <strong>für</strong> Geübte ein interessanter Spot. Bedauerlich, dass es nicht<br />
mehr solcher moderat und flowig gestalteten Trailparks gibt, eröffnen<br />
sie doch einer riesigen Zielgruppe die Möglichkeit, die Faszination<br />
Mountainbiken zu erleben. Erfreulich, dass wir auch morgen noch<br />
hier sind und den Trailground genießen können. Eine letzte Runde<br />
fahren wir heute aber noch, denn noch schickt die Sonne ihre wärmenden<br />
Strahlen über das sehenswerte Sauerland. º<br />
Mehr Infos:<br />
trailgroundbrilon.de<br />
tourismus-brilon-olsberg.de<br />
Am Ende eines ereignisreichen Tages:<br />
Heckklappensitzen statt Russenhocke.<br />
61
DAS<br />
DUELL<br />
DER<br />
Kiel in Flammen bei der<br />
SEIKO Prospex Ocean Jump WM<br />
TITANEN!<br />
Schrift Andreas Sawitzki<br />
Fotos Marco Knopp, Marvin Schäfer<br />
62
º EVENT<br />
Fußball-WM in Russland? Interessiert doch keinen! In Kiel spielte die Musik, bei der<br />
SEIKO Prospex Ocean Jump WM. Zum 13. Mal stürzten sich Windskater und Biker über<br />
eine vier Meter hohe Sprungschanze ins Wasser, um ihren Weltmeister zu finden. Dabei<br />
galt es, während der Flugphase möglichst ausgefallene Tricks und Loopings zu machen,<br />
viele Punkte zu sammeln und das möglichst mit heiler Haut zu überstehen.<br />
63
ie Geschichte dieser spektakulären Schau reicht bis ins<br />
Jahr 2006 zurück: Damals hatte man im Kieler Verlag<br />
eine visionäre Idee, die Verlagschef Alexander Lehmann<br />
so erklärt: „Wir wollten Wassersport zur Kieler Woche direkt in<br />
die Kieler Innenstadt bringen und dabei zwei Extremsportarten<br />
zusammenführen. In Anlehnung an unsere Printtitel Windsurfing<br />
Jahrbuch und <strong>pedaliéro</strong> – <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Geländeradsport</strong> sollten<br />
Sportler beider Lager ihr Können in einem gemeinsamen Wettstreit<br />
zeigen. Dass daraus mittlerweile einer der größten Funsportevents<br />
der Welt geworden ist, hätten wir anfangs selbst nicht <strong>für</strong> möglich<br />
gehalten.“ Motiviert von der Idee, den Besuchern der Kieler Woche<br />
neben den diversen Verköstigungsständen in der Innenstadt eine<br />
atemberaubende Attraktion zu bieten, nahm die Geschichte des<br />
Ocean Jumps ihren Lauf. Durch die weltweite Einmaligkeit der Aktion<br />
und den seit 2009 zu gewinnenden Weltmeistertitel wurde schnell<br />
die nationale und auch internationale Presse auf den Event aufmerksam.<br />
Diverse TV-Beiträge, Radioshows und Printartikel später<br />
ermöglichten dann immer namhaftere Sponsoren die Entwicklung<br />
eines Funsportevents, der auf dem Globus seinesgleichen sucht.<br />
64
º EVENT<br />
DEN ABSCHLIESSENDEN<br />
HÖHEPUNKT STELLTE AM<br />
ABEND DIE LEGENDÄRE<br />
NIGHTSHOW DAR.<br />
So wundert es nicht, dass sich auch Auswandererkönig Konny Reimann<br />
in diesem Jahr höchstpersönlich auf den Weg nach Kiel machte. Der Spax-<br />
Ambassador ließ es sich nicht nehmen, eine letzte technische Abnahme der<br />
Rampe vorzunehmen, bevor er die letzte Spax reinschraubte und mit einem<br />
ersten Sprung die Weltmeisterschaft eröffnete.<br />
Nach einem langen, harten Kampf der Titanen stand es dann schließlich fest:<br />
Ansgar Waldmann konnte den Weltmeistertitel ins Reich der Windskater holen.<br />
Mit über zehn Meter hohen Sprüngen ließ er nicht nur die bikende Konkurrenz,<br />
sondern auch alle Windskater hinter sich. Zweiter wurde der Windskater Anton<br />
Munz, Dritter <strong>pedaliéro</strong>-Testfahrer und Biketrickser Lennart Preuss! Sie alle<br />
konnten stolz eine Seiko-Uhr, einen 500-Euro-Fluggutschein sowie 500 Euro<br />
in bar einstreichen!<br />
Den abschließenden Höhepunkt stellte am Abend die legendäre Nightshow<br />
dar. Mit professioneller Pyrotechnik, Feuerfontänen, Lasershow und hämmernden<br />
Beats wurden die nächtlichen Sprünge der Athleten spektakulär in Szene<br />
gesetzt. Befeuert durch den tosenden Applaus Tausender Zuschauer erlangte<br />
die Veranstaltung einen einzigartigen Partycharakter, womit der SEIKO Prospex<br />
Ocean Funpark erneut der „place to be“ auf der Kieler Woche war.<br />
Mit einem Paukenschlag wurde das zweite Wochenende der Kieler Woche<br />
eingeläutet, als die Fahrer zum Best Trick Contest aufliefen. Hier ging es<br />
darum, die radikalsten Sprünge zu zeigen und die Konkurrenz mit sattem<br />
Style zu übertrumpfen. Doppelte Front Flips, mehrfache Rotationen und<br />
halsbrecherische Abgänge wurden in den Bootshafen abgefeuert, mit beeindruckender<br />
Überlegenheit beherrschte erneut ein Windskater die Konkurrenz:<br />
Anton Munz. Zweiter wurde Paul Hack – und erneut Dritter der unermüdliche<br />
<strong>pedaliéro</strong>-Krieger Lennart Preuss!<br />
Auch während der Woche bot der SEIKO Prospex Ocean Funpark Spektakuläres,<br />
das neueste Funsport-Equipment zum Ausprobieren, Flyboards,<br />
Seabobs, E-Powerboote, Sup, Kayak und vieles mehr. Bei der „5vorFlug Jump<br />
and Fly“-WM wartete ein Katapultabenteuer mit Luftschlauch, bei der „5vorFlug<br />
Winchsurf“-WM hauten sich die besten Winchfreestyler Europas an zwei Tagen<br />
die besten Tricks um die Ohren. Die Wettbewerbsstimmung machte auch an<br />
den Plattentellern nicht halt, beim Technics DJ Battle kämpften die besten zehn<br />
Bewerber um einen edlen Technics SL-1210 GR-Plattenspieler sowie eine VIP-<br />
Reise von 5vorFlug ins ägyptische Kite- und Windsurfparadies nach el-Gouna.<br />
Im nächsten Jahr soll die Rampe sicher wieder ein Stück höher und steiler<br />
werden, sodass sich die Besucher der Kieler Woche auf noch höhere Sprünge<br />
freuen können. Und auch 2019 wird sich sicherlich wieder der eine oder andere<br />
fragen: „Wie kommt man auf so eine verrückte Idee?“ º<br />
Wilde Schaumschläger: Lennart Preuss,<br />
Ansgar Waldmann, Anton Munz (v.l.n.r.)<br />
65
BIKE EXPERIENCE º<br />
HOCH OBEN IM POLARKREIS,<br />
VERSTECKT ZWISCHEN<br />
GLETSCHERN, LIEGEN<br />
MOUNTAINBIKE-TRAILS VON<br />
UNFASSBARER QUALITÄT. EIN<br />
NEUNMONATIGER WINTER,<br />
STRENGE TEMPERATUREN<br />
UND UNBESTÄNDIGES<br />
WETTER SORGEN DAFÜR,<br />
DASS SICH KAUM JEMAND IN<br />
DIE UNWIRTLICHE GEGEND<br />
VERIRRT. ABER JEDEN<br />
SOMMER ERWACHT DIESE<br />
GEFRORENE LANDSCHAFT<br />
UND OFFENBART<br />
EIN SPEKTAKULÄRES<br />
ÖKOSYSTEM. DARREN<br />
BERRECLOTH, CARSON<br />
STORCH, CAM ZINK UND<br />
TOM VAN STEENBERGEN<br />
HABEN SICH AUF EINE<br />
EXPEDITION ZUM GIPFEL<br />
DER WELT GEMACHT, UM<br />
DIESES UNBEKANNTE LAND<br />
ZU ERKUNDEN. DABEI<br />
ENTDECKTEN SIE EINE SICH<br />
PERMANENT WANDELNDE<br />
LANDSCHAFT UND EIN<br />
ANSPRUCHSVOLLES TERRAIN,<br />
DAS SELBST DIE TOP-PROFIS<br />
AN IHR LIMIT BRACHTE.<br />
66
N O R<br />
T H<br />
JENSEITS DER DÄMMERUNG<br />
O<br />
F<br />
N I G<br />
H T<br />
F A<br />
L L<br />
Fotos Blake Jorgenson/Red Bull Content Pool<br />
67
BIKE EXPERIENCE º<br />
EINEN ORT WIE AXEL<br />
HEIBERG ISLAND<br />
HABE ICH NOCH<br />
NIE GESEHEN. EIN<br />
SPOT MIT NAHEZU<br />
UNBEGRENZTEN<br />
MÖGLICHKEITEN,<br />
ALLES, WAS<br />
FREERIDEN<br />
AUSMACHT, IST<br />
HIER MÖGLICH.“<br />
CARSON STORCH<br />
68
Es gibt kaum einen<br />
Flecken auf der Erde, den<br />
so wenige Menschen zu<br />
Gesicht bekommen wie<br />
Axel Heiberg Island. Die<br />
siebtgrößte kanadische<br />
Insel liegt hoch im<br />
Norden, nur rund 300<br />
Kilometer westlich vor<br />
Grönland. Axel Heiberg<br />
Island ist unbewohnt, nur<br />
im Sommer ist die McGill-<br />
Forschungsstation mit<br />
acht bis zwölf Personen<br />
besetzt. Mit rund 43.000<br />
Quadratkilometern ist<br />
sie fast so groß wie das<br />
zweitgrößte deutsche<br />
Bundesland Baden-<br />
Württemberg. Ein<br />
perfekter Platz, um den<br />
Geist des Freeridens in<br />
einen beeindruckenden<br />
Film zu packen.<br />
69
70<br />
ES IST EIN MERKWÜRDIGES GEFÜHL, ZU DER EINZIGEN<br />
GRUPPE MENSCHLICHER WESEN AUF DIESER GIGANTISCHEN<br />
INSEL ZU GEHÖREN. WENN SICH HIER JEMAND VERLETZEN<br />
WÜRDE, WÜRDE ES TAGE DAUERN, BIS MAN IN DIE NÄHE<br />
EINES KRANKENHAUSES KÄME. DIESER ORT SORGT DAFÜR,<br />
DASS DU DICH RICHTIG KLEIN FÜHLST. TOM VAN STEENBERGEN
º BIKE EXPERIENCE<br />
HIER SIEHT ES SO AUS,<br />
WIE DIE ERDE VOR<br />
EIN PAAR MILLIONEN<br />
JAHREN AUSGESEHEN<br />
HABEN KÖNNTE.<br />
ES WAR EXTREM<br />
AUFREGEND, DORT<br />
ZU FAHREN, DIE<br />
EIGENEN FÄHIGKEITEN<br />
EINZUBRINGEN UND<br />
AN DIE GRENZEN<br />
ZU GEHEN. ICH<br />
DENKE, DAS SIND<br />
DIE VERRÜCKTESTEN<br />
LINIEN, DIE JEMALS<br />
AUF EINEM<br />
MOUNTAINBIKE<br />
GEFAHREN WURDEN.<br />
DARREN BERRECLOTH<br />
71
72<br />
BIKE EXPERIENCE º
Cam Zink, Carson Storch,<br />
Tom van Steenbergen und<br />
Darren Berrecloth haben einen<br />
ganzen Monat auf Axel Heiberg<br />
Island verbracht. Fernab<br />
jeglicher Zivilisation wurden<br />
Abfahrten gesucht, Sprünge<br />
gebaut und Linien ausprobiert,<br />
die sie in einem einmaligen<br />
Filmprojekt verewigt haben. Das<br />
zweistündige Epos kann online<br />
genossen werden, zu finden<br />
unter www.redbull.com/us-en/<br />
projects/north-of-nightfall.<br />
73
BIKE EXPERIENCE º<br />
VERGISS DIE WELT, FRISS<br />
DAS GLÜCK UND ATME<br />
DEN WAHNSINN.<br />
Foto Blake Jorgenson/Red Bull Content Pool<br />
Herausgeber<br />
IMP<br />
RES<br />
SUM<br />
Andreas Sawitzki & Michael Rotermund<br />
Fotografen<br />
Martin Bissig, Nathan Hughes, Blake Jorgenson,<br />
Marco Knopp, Scott Markewitz, Andreas Sawitzki,<br />
Marvin Schäfer, Jan Volbracht, Patrik Andersson<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische<br />
Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher<br />
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Andreas Sawitzki<br />
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Marco Knopp, Mark Liedtke, Lennart Preuss, Michael<br />
Rotermund, Jan Volbracht, Natalie Zahnow<br />
Grafik & Layout<br />
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audiovisuelle, elektronische und digitale Medien und Netzwerke,<br />
Domains, Veranstaltungen und Dienstleistungen aller Art.<br />
74
THE POLARTEC ® KOMETA CONTINENTAL TEAM<br />
TEST. IMPROVE. COMPETE.<br />
The next stage of performance fabrics. *<br />
hall A7-305<br />
© <strong>2018</strong> Polartec, LLC. Polartec ® is a registered trademark of Polartec, LLC. | Photo © Alessandro Belluscio<br />
*DAS POLARTEC ® KOMETA CONTINENTAL TEAM<br />
TEST. OPTIMIERUNG. WETTKAMPF.<br />
Die neue Generation von Performance Stoffen.
NEVER STOP<br />
EXPLORING.<br />
PROWLER<br />
SONIC 12