Zusammenarbeit mit zugewanderten Eltern – Mythos oder Realität ...
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Transparenz und Offenheit<br />
Jeder Netzwerkpartner muss die Möglichkeit haben, sich über alle Vorgänge<br />
im Netzwerk zu informieren. Im interkulturellen Netzwerk muss darauf<br />
geachtet werden, dass Informationen in einer für alle verständlichen<br />
Sprache und in einer für alle angemessenen Form ver<strong>mit</strong>telt werden. So<br />
haben sich an einigen Standorten in einem abstrakten fachsprachlichen<br />
Register verfasste, ausschließlich schriftlich fixierte Nachrichten in der<br />
<strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>mit</strong> Migrantenorganisationen als unangemessen herausgestellt.<br />
Persönliche An- und Absprachen waren hier die geeigneten<br />
Instrumente der Informationsüber<strong>mit</strong>tlung. An anderen Standorten war<br />
der E-Mail-Kontakt <strong>mit</strong> den beteiligten Migrantenorganisationen überhaupt<br />
kein Problem.<br />
Entscheidend war, in den lokalen Bezügen die angemessenen Formen<br />
sensibel zu erkunden. Bereits ein subjektiver Eindruck, nicht ganz in<br />
Prozessen, Diskussionen und Entscheidungen einbezogen zu sein, führt<br />
dazu, dass die für eine erfolgreiche Netzwerkarbeit unabdingliche Kommunikation<br />
„auf Augenhöhe“ erheblich gestört wird. Gerade in interkulturellen<br />
Netzwerken besteht das Risiko, dass sich Partnerinnen und Partner<br />
zurückziehen, da sie aufgrund nicht vertrauter Kommunikationsformen<br />
mangelnde Offenheit vermuten.<br />
Verzahnung der strategischen und operativen Ebenen<br />
Die <strong>Zusammenarbeit</strong> von operativen und strategischen Partnerinnen und<br />
Partnern war eine entscheidende Stärke der BQN. Die operativen Partnerinnen<br />
und Partner haben unverzichtbare Erfahrungen und Kenntnisse von<br />
der Basis beigetragen, die strategischen Partnerinnen und Partner waren<br />
bedeutsam für das Mainstreaming, das jedoch gewisse Anforderungen an<br />
Dokumentation und Evaluation stellt.<br />
Organisation von Netzwerktreffen, Arbeitsgruppen<br />
und Veranstaltungen<br />
Ein großer Teil der Migrantenorganisationen wurde in den BQN von Personen<br />
vertreten, die dies im Rahmen des bürgerschaftlichen Engagements<br />
übernommen haben. Im Gegensatz zu Vertreterinnen und Vertretern<br />
der Agentur für Arbeit, Kammern, Wohlfahrtverbände und öffentlichen<br />
Verwaltungen können sie sich in der Regel nicht während der üblichen<br />
Arbeitszeiten engagieren. Treffen, Sitzungen, Tagungen, die an Wochentagen<br />
tagsüber anberaumt wurden, bereiteten ihnen Schwierigkeiten und<br />
führten in nicht unerheblichem Ausmaß zu einem Rückzug aus der Netzwerkarbeit.<br />
Hier gilt es, Kompromisslösungen zu finden, die einerseits<br />
der Situation der Ehrenamtlichen Rechnung tragen, andererseits aber<br />
auch die Kooperation der Beteiligten sichern, die üblicherweise nicht am<br />
Wochenende zur Verfügung stehen.<br />
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