PPP-Newsletter Nr. 1/2012 des BWI-Bau vom 17.01.2012
PPP-Newsletter Nr. 1/2012 des BWI-Bau vom 17.01.2012
PPP-Newsletter Nr. 1/2012 des BWI-Bau vom 17.01.2012
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<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 1/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 17.01.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />
• Landkreis Hil<strong>des</strong>heim. Rettungswache.<br />
Der Landkreis Hil<strong>des</strong>heim beabsichtigt, den schlüsselfertigen Neubau einer Rettungswache in 31196<br />
Sehlem im Rahmen eines Investorenmodells zu vergeben (der Auftragnehmer errichtet als Investor<br />
die Rettungswache und vermietet diese an den jeweils <strong>vom</strong> Auftraggeber mit dem Betrieb der Rettungswache<br />
beauftragten Leistungserbringer). Die Ausschreibungsunterlagen können bis zum<br />
1.2.<strong>2012</strong> von qualifizierten Bewerbern beim Landkreis Hil<strong>des</strong>heim schriftlich angefordert werden.<br />
Verfahrensart: Öffentliche Ausschreibung. Schlusstermin für die Einreichung der Angebote:<br />
15.2.<strong>2012</strong>. Quellen: Submissions-Anzeiger (22.12.2011); Landkreis Hil<strong>des</strong>heim: Vorlage 64/XVII <strong>vom</strong><br />
November 2011.<br />
• Stadt Königswinter. Bäder.<br />
Die Stadt Königswinter beabsichtigt, Neubau/Sanierung und Betrieb <strong>des</strong> kommunalen Hallenba<strong>des</strong><br />
sowie Sanierung und Betrieb <strong>des</strong> kommunalen „Lemmerz-Freiba<strong>des</strong>“ im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells<br />
erbringen zu lassen. Der private Partner soll planen, errichten/sanieren und über einen vertraglichen<br />
Zeitraum von 30 Jahren betreiben, warten, Instand halten und bestimmte gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen<br />
(bspw. Schulschwimmen) gewährleisten. Der private Partner soll auch die erforderlichen<br />
Finanzierungsleistungen erbringen. Die Stadt ist bereit, eine Zuzahlung zu leisten.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
31.1.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:401142-2011:TEXT:DE:HTML<br />
Zuschlagserteilung<br />
• Freie und Hansestadt Hamburg. Kompetenz- und Beratungszentrum.<br />
Den Auftrag für Planung, <strong>Bau</strong>, Betrieb und Instandhaltung <strong>des</strong> Kompetenz- und Beratungszentrums<br />
für Gartenbau und Landwirtschaft am Brennerhof hat die Otto Wulff <strong>PPP</strong> Brennerhof GmbH, Hamburg,<br />
erhalten. <strong>Bau</strong>volumen: 11 Mio. Euro.<br />
Quelle: http://www.otto-wulff.de/projekte/aktuelle-bauprojekte/brennerhof.html<br />
• Frankreich. Umgehung Straßburg.<br />
VINCI Concessions wurde <strong>vom</strong> französischen Ministerium für Umwelt, nachhaltige Entwicklung,<br />
Verkehr und Wohnungswesen (MEDDTL) zum bevorzugten Kandidaten für den Konzessionsvertrag<br />
der Autobahn A 355 zur westlichen Umgehung von Straßburg erklärt. Der Vertrag mit einer Laufzeit<br />
von 55 Jahren umfasst die Planung, die Finanzierung, den <strong>Bau</strong>, die Bewirtschaftung und die Instandhaltung<br />
eines neuen 24 km langen, mautpflichtigen Autobahnabschnitts mit 2 Fahrspuren je Fahrtrichtung,<br />
der auf der Innenseite auf 2 x 3 Fahrspuren ausbaubar ist, die Stadt Straßburg nördlich und<br />
westlich über Kochersberg umgeht und die A4 mit der Anschlussstelle A35/A352 verbindet. Das Investitionsvolumen<br />
beläuft sich insgesamt auf ca. 750 Mio. Euro.<br />
Quelle: http://www.vinci.com/vinci.nsf/de/pressemitteilungen/pages/<strong>2012</strong>0113-1900.htm<br />
Weitere Informationen<br />
• Freistaat Bayern. Veröffentlichung zu <strong>PPP</strong>-Vergabeverfahren und § 97 Abs. 3 GWB.<br />
In der Schriftenreihe „<strong>PPP</strong> zur Realisierung öffentlicher <strong>Bau</strong>vorhaben in Bayern“ ist als neueste Veröffentlichung<br />
die Unterlage "<strong>PPP</strong>-Vergabeverfahren unter Berücksichtigung mittelständischer Interessen<br />
nach § 97 Abs. 3 GWB" erschienen. Darin wird dargestellt, wie <strong>PPP</strong>-Projekte mit dem Gebot<br />
der Teil- und Fachlosvergabe in Einklang gebracht werden können. Zum Download unter:<br />
http://www.innenministerium.bayern.de/imperia/md/content/stmi/bauen/themen/ppp/leitfaden/vergabeverfahren.pdf<br />
• Freistaat Bayern. <strong>PPP</strong>-Projekte <strong>des</strong> Freistaats.<br />
Das Staatsministerium <strong>des</strong> Innern hat eine schriftliche Anfrage zu „Public-Private-Partnership-Modelle<br />
im Bereich Straßen- und Hochbau im Freistaat Bayern“ beantwortet. Danach wurden seit dem Jahr<br />
2000 seitens <strong>des</strong> Freistaates ein Hochbauprojekt (JVA München) sowie sieben Staatsstraßen als<br />
<strong>PPP</strong>-Projekte bzw. mit <strong>PPP</strong>-Elementen realisiert. Quelle:<br />
http://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP16/Drucksachen/Schriftliche%20Anfragen/16_0010006.pdf
• Land Niedersachsen. <strong>PPP</strong>-Projekt BAB A 7.<br />
- 2 -<br />
In einer Kleinen Anfrage im Niedersächsischen Landtag haben sich SPD-Abgeordnete nach dem<br />
Sachstand <strong>des</strong> geplanten <strong>PPP</strong>-Ausbaus der A 7 zwischen dem AD Salzgitter und dem AD Drammetal<br />
und das Schicksal der beiden Autobahnmeistereien Seesen und Göttingen erkundigt.<br />
Aus der Antwort <strong>des</strong> niedersächsischen Verkehrministers geht hervor, dass zwischen dem AD Salzgitter<br />
und dem AD Drammetal noch die Abschnitte AS Bockenem bis AS Seesen (rd.13 km) und AS<br />
Seesen bis AS Nörten-Hardenberg (rd. 30 km) sechsstreifig ausgebaut werden müssen. Die Kosten<br />
dafür werden auf ca. 262 Mio. Euro geschätzt. Über die Art und Weise der Finanzierung bzw. <strong>des</strong> Finanzierungsmodells<br />
und den Zeitpunkt der baulichen Umsetzung hat das BMVBS noch nicht entschieden.<br />
Derzeit wird für das potenzielle <strong>PPP</strong>-Projekt eine überschlägige wirtschaftliche Eignungsabschätzung<br />
durchgeführt, deren Ergebnis noch nicht vorliegt. Sofern der Bund ein <strong>PPP</strong>-Modell anwendet,<br />
wären je nach Länge der dem privaten Betriebsdienst übertragenen Unterhaltungsstrecke,<br />
eine oder beide Autobahnmeistereien betroffen. In diesem Fall würde ein sozialverträgliches Konzept<br />
für die 56 Mitarbeiter zu entwickeln sein. Quelle:<br />
http://www.mw.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=5459&article_id=101218&_psmand=18<br />
Veranstaltungshinweise<br />
• Universität Stuttgart. 9. Stuttgarter Immobilienseminar.<br />
Das 9. Stuttgarter Immobilienseminar findet am 19. Januar <strong>2012</strong> unter dem Titel "<strong>Bau</strong>en, Betreiben,<br />
Nachhaltigkeit - Kosten im Griff?" statt und behandelt die Kosten in den verschiedenen Lebenszyklusphasen<br />
einer Immobilie. Abschluss <strong>des</strong> Seminartages bildet die anschließend stattfindende<br />
Abendveranstaltung mit der Verleihung <strong>des</strong> Stuttgarter Immobilienpreises. Programmablauf und Anmeldung<br />
unter: http://www.ibl.uni-stuttgart.de/index.php?id=600<br />
• TU Bergakademie Freiberg. 8. EU-Symposium.<br />
Am 26. Januar <strong>2012</strong> veranstaltet die TU Bergakademie Freiberg in Kooperation mit der TU Berlin das<br />
8. EU-Symposium zum Thema "<strong>PPP</strong> - Neue Geschäftsfelder und Finanzierungsinstrumente". Weitere<br />
Informationen unter: http://fak6.tu-freiberg.de/baubetriebslehre/fachtagungen/<br />
• <strong>PPP</strong> in Hessen und Thüringen e. V. <strong>PPP</strong> und Kommunikation.<br />
Am 8. Februar <strong>2012</strong> findet in der Handwerkskammer Wiesbaden die Veranstaltung "<strong>PPP</strong> und Kommunikation“<br />
statt. Veranstalter ist der Verein <strong>PPP</strong> in Hessen und Thüringen e. V. Weitere Informationen<br />
zum Programmablauf und zur Anmeldung unter: http://www.ppp-verein.de/veranstaltungen<br />
• <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>-Workshop. Finanzierung von <strong>PPP</strong>-Projekten im Hochbau.<br />
Am 15. Februar <strong>2012</strong> veranstaltet das <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> in Düsseldorf von 09:00 Uhr – 16:30 Uhr einen weiteren<br />
Workshop zum Thema „Finanzierung von <strong>PPP</strong>-Projekten im Hochbau“. Referenten sind Fritz<br />
Rügert, Unternehmensberater, sowie Dipl.-Ing. Hans-Wilhelm Käsewieter, PSPC GmbH. Programm<br />
und Anmeldung unter: http://www.bwi-bau.de/Seminare.148.0.html<br />
• <strong>Bau</strong>haus Weiterbildungsakademie Weimar. <strong>PPP</strong>-Seminarreihe.<br />
Am 24. und 25. Februar <strong>2012</strong> führt die <strong>Bau</strong>haus Weiterbildungsakademie Weimar den zweiten Teil<br />
ihrer dreistufigen <strong>PPP</strong>-Seminarreihe durch. Angaben zu den Inhalten und Kosten finden Sie unter<br />
http://www.wba-weimar.de/ (→ Seminare → Public Private Partnership)<br />
<strong>PPP</strong>-Portal<br />
• <strong>PPP</strong>-Musterverträge.<br />
Auf unserer Internetseite http://www.ppp-portal.de/ bieten wir Ihnen Zugang zu <strong>PPP</strong>-Musterverträgen,<br />
die Sie – abschnittsweise oder in Gänze – für Ihre eigenen geplanten <strong>PPP</strong>-Projekte nutzen und übernehmen<br />
können. Für Öffentliche Auftraggeber ist der Zugang (nach vorhergehender Registrierung)<br />
kostenfrei. Von anderen Nutzern wird ein Jahresbeitrag in Höhe von 150,-- Euro (netto) erhoben.
- 3 -<br />
Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz<br />
• Modernisierung der europäischen öffentlichen Aufträge<br />
Die EU-Kommission hat am 20. Dezember 2011 in einer Pressemitteilung ihre Vorschläge für die<br />
Überarbeitung der EU-Vergaberichtlinien vorgestellt. Die Vorschläge sind Teil eines Gesamtpakets,<br />
mit dem die öffentliche Auftragsvergabe in der Europäischen Union tiefgreifend modernisiert werden<br />
soll. Dieses Programm beinhaltet:<br />
o die Überarbeitung der Richtlinie 2004/17/EG (Vergabe von Aufträgen durch Auftraggeber im<br />
Bereich der Wasser-, Energie-, und Verkehrsversorgung sowie der Postdienste)<br />
o die Überarbeitung der Richtlinie 2004/18/EG (Verfahren zur Vergabe öffentlicher <strong>Bau</strong>aufträge,<br />
Lieferaufträge und Dienstleistungsaufträge)<br />
o die Annahme eines Richtlinienvorschlags über die Konzessionsvergabe. Der Richtlinienvorschlag<br />
deckt Partnerschaftsabkommen zwischen einer in der Regel öffentlichen Stelle und<br />
einem oftmals privaten Unternehmen in Fällen ab, in denen letzteres das Betriebsrisiko für<br />
die Wartung und Entwicklung von Infrastrukturen übernimmt (Häfen, Wasserversorgung,<br />
Parkhäuser, gebührenpflichtige Autobahnen usw.) oder aber Dienstleistungen von allgemeinem<br />
wirtschaftlichen Interesse erbringt (Energie, Gesundheitswesen, Wasserversorgung und<br />
-behandlung, Abfallbeseitigung usw.). Die Kommission schlägt darin u. a. vor, die Konzessionen<br />
obligatorisch im Amtsblatt der Europäischen Union zu veröffentlichen.<br />
Die Kommissionsvorschläge werden dem Rat und dem Europäischen Parlament übermittelt, um ein<br />
Legislativverfahren im Hinblick auf ihre Annahme zu lancieren, die vor Ende <strong>2012</strong> im Rahmen der<br />
Binnenmarktakte erfolgen soll.<br />
Die einzelnen Richtlinienvorschläge und weitere Informationen finden Sie unter:<br />
http://ec.europa.eu/internal_market/publicprocurement/modernising_rules/reform_proposals_de.htm<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />
Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 6703-280<br />
Fax: 0211 / 6703-282<br />
E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />
http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de
- 4 -<br />
<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 2/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 07.02.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />
• Lan<strong>des</strong>betrieb <strong>Bau</strong> Sachsen-Anhalt. Finanzamt Halle (Saale).<br />
Planung, Neubau und Finanzierung (25 Jahre) <strong>des</strong> Finanzamts in Halle/Saale auf einem im Eigentum<br />
<strong>des</strong> Bieters stehenden Grundstücks (die Bewerber haben das Eigentum oder die gesicherte Möglichkeit<br />
<strong>des</strong> Eigentumserwerbs im Teilnahmewettbewerb nachzuweisen). Das Grundstück muss für die<br />
Umsetzung <strong>des</strong> Raumbedarfsplanes einschließlich erforderlicher 250 Parkplätze geeignet sein und<br />
im Bereich <strong>des</strong> "Fördergebiet Innenstadt -A-Zentrum-" liegen. Umbau und Sanierung von Bestandsgebäuden<br />
sind nicht zulässig. Wartung, Inspektion und Instandsetzung der <strong>Bau</strong>lichkeiten sind optional<br />
anzubieten.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
8.3.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:32162-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Gemeinde Stockstadt am Rhein. Kindertagesstätte.<br />
In der Gemeinde Stockstadt am Rhein soll der Neubau einer Kindertagesstätte mit 9 Gruppeneinheiten<br />
und einer Nutzfläche von ca. 1.600 m² im Rahmen eines alternativen Realisierungsmodells (ÖPP-<br />
Inhabermodell) schlüsselfertig umgesetzt werden. Es wird ein umfassen<strong>des</strong> Gesamtangebot für Planungs-,<br />
<strong>Bau</strong>- und Finanzierungsleistungen sowie Wartungsleistungen im Mängelansprüchezeitraum<br />
erwartet. Bei der Finanzierung (<strong>Bau</strong>zwischenfinanzierung und Endfinanzierung über 30 Jahre) ist die<br />
Einbindung von Fördermitteln aus dem Programm "Kinderbetreuungsfinanzierung" vorgesehen.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Angebote: 1.3.<strong>2012</strong>.<br />
Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:38876-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Saarland (Lan<strong>des</strong>amt für Zentrale Dienste). Parkhaus.<br />
Planung, Errichtung (einschließlich Rückbau der bestehenden Bebauung) und Finanzierung (über 10<br />
Jahre) eines mehrgeschossigen Parkhauses für die Hochschule Technik und Wirtschaft (HTW) <strong>des</strong><br />
Saarlan<strong>des</strong>. Es ist von ca. 300 bis 350 Stellplätzen auszugehen.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
12.3.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:35400-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
Vorinformationen<br />
• Landkreis Cloppenburg. Kreisstraßen.<br />
Niedersachsens Verkehrsministerium hat 24 Mio. Euro Fördermittel für insgesamt 102 neue kommunale<br />
Straßenbauvorhaben im Land freigegeben, darunter auch für den geplanten <strong>PPP</strong>-Ausbau der<br />
Kreisstraßen 296 und 318 im Landkreis Cloppenburg. Beide Kreisstraßen sollen auf einer Länge von<br />
22 Kilometern von privaten Unternehmen saniert, ausgebaut und über 25 Jahre unterhalten werden.<br />
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 12,5 Millionen Euro. 7,5 Millionen Euro kommen <strong>vom</strong> Land Niedersachsen,<br />
den Rest trägt der private Investor. Der Förderbescheid <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> ist Voraussetzung<br />
für die Realisierung als <strong>PPP</strong>-Projekt.<br />
http://www.nwzonline.de/Region/Kreis/Cloppenburg/Saterland/Artikel/2785120/Land-gibt-Geld-f%FCr-Stra%DFenausbau-frei.html<br />
• Kreis Pinneberg. Berufsschule.<br />
Der Neubau der Kreisberufsschule soll im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Projektes realisiert werden. Der<br />
Hauptausschuss <strong>des</strong> Kreises hat die Verwaltung beauftragt, parallel zur Erstellung der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />
(sie wird von der VBD durchgeführt) Angebote für technische, wirtschaftliche und<br />
rechtliche Beratungsleistungen einzuholen – sowohl für die Variante in Eigenregie als auch für die<br />
Variante <strong>PPP</strong>. Quelle: Pressemitteilung der CDU Pinneberg <strong>vom</strong> 19.01.<strong>2012</strong>:<br />
http://cdu-kv-pinneberg.cdu-sh.de/CDU-KV-Pinneberg/Seiten/Aktuelles-Presse<br />
• Stadt Bad Pyrmont. Schule.<br />
In Bad Pyrmont wird überlegt, die dringend benötigte Sanierung <strong>des</strong> Humboldt-Gymnasiums in die<br />
Hände eines privaten Partners geben. Der Verwaltungsausschuss gab einstimmig grünes Licht, die<br />
Sikma GmbH mit einem Eignungstest und einer Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie zu beauftragen.<br />
Geprüft wird auch, ob ein Neubau <strong>des</strong> Gymnasiums auf lange Sicht günstiger ist. In etwa drei<br />
Monaten soll das Ergebnis vorliegen. Quelle:<br />
http://www.hamelner-markt.de/portal/startseite_Humboldt-Sanierung-als-<strong>PPP</strong>-Projekt-_arid,399696.html
Zuschlagserteilungen<br />
• Stadt Leverkusen. Kindertagesstätten.<br />
- 5 -<br />
Die A. Frauenrath <strong>Bau</strong>Concept GmbH aus Heinsberg hat den Auftrag zur Errichtung von vier <strong>PPP</strong>-<br />
Kindertagesstätten in Leverkusen erhalten. Frauenrath übernimmt Planung und <strong>Bau</strong> der Gebäude<br />
und betreibt sie 25 Jahre. Am 16. Januar <strong>2012</strong> war symbolischer Spatenstich in Leverkusen.<br />
Quelle: http://www.frauenrath.de/index.php?id=355&L=1<br />
• Landkreis Heidekreis. Kreishaus.<br />
Der Kreistag <strong>des</strong> Heidekreises hat am 31. Januar <strong>2012</strong> beschlossen, den Auftrag zum Errichten und<br />
Betreiben <strong>des</strong> Verwaltungsgebäu<strong>des</strong> an die Fa. H. F. Wiebe aus Achim zu erteilen. Architekt ist Harm<br />
Haslob <strong>vom</strong> Büro Haslob Kruse & Partner aus Bremen.<br />
Quelle: http://www.heidekreis.de/<strong>des</strong>ktopdefault.aspx/tabid-3179/6118_read-33261/<br />
• Land Hessen. Hessische Lan<strong>des</strong>vertretung in Brüssel.<br />
Den Auftrag über Bereitstellung eines Grundstückes, Planung, <strong>Bau</strong>, Finanzierung, langfristige Vermietung<br />
(30 Jahre) und Betrieb eines Verwaltungsgebäu<strong>des</strong> für die hessische Lan<strong>des</strong>vertretung in<br />
Brüssel hat die Montindu NV - c/o Hannover Leasing GmbH & Co. KG, Pullach, erhalten.<br />
Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:33043-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) GmbH. Technologiezentrum.<br />
Die Lukas <strong>Bau</strong>projekt GmbH aus Hamburg übernimmt Finanzierung, Planung, <strong>Bau</strong> und Vermietung<br />
<strong>des</strong> neuen Technologiezentrums, das 2013 in Hamburg-Finkenwerder als ZAL-TechCenter seine Tore<br />
öffnen soll. Hauptmieter und Betreiber <strong>des</strong> Neubaus wird die ZAL GmbH.<br />
Quelle: http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/3246458/<strong>2012</strong>-01-18-bwvi-zal-techcenter.html<br />
• Großbritannien. Polizeiquartiere.<br />
Ein von Bilfinger Berger angeführtes Konsortium hat sich als bevorzugter Bieter für die privatwirtschaftliche<br />
Realisierung von vier Polizeistandorten im Südwesten Englands durchgesetzt. Die Projektgesellschaft<br />
wird ein Polizeihauptquartier, ein Trainingszentrum für Schusswaffenübungen, drei<br />
kriminaltechnische Ermittlungszentren mit 132 Haftplätzen sowie zwei Polizeiwachen planen, finanzieren,<br />
bauen und 25 Jahre betreiben. Das Investitionsvolumen beträgt rund 95 Mio. Euro. Quelle:<br />
http://www.bilfinger.com/de/Pressenotizen/<strong>2012</strong>/Bilfinger-Berger-realisiert-und-betreibt-Polizeiquartiere-in-Grossbritannien<br />
Weitere Informationen<br />
• Freie und Hansestadt Hamburg. ÖPP Deutschland AG.<br />
In einer Kleinen Anfrage in der Hamburger Bürgerschaft wird nach den Aktivitäten der ÖPP Deutschland<br />
AG in Hamburg gefragt. Aus der Antwort <strong>des</strong> Senats geht u. a. hervor, dass Hamburg bislang<br />
zwei Aufträge an die ÖPP Deutschland AG erteilt hat:<br />
o Projekt „Handlungsoptionen Congress Center Hamburg“<br />
o Beratungsleistungen im Projekt „Energienetze“<br />
http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/GGD20-2813.pdf?von=00001&bis=00004<br />
Auf die Leistungen der ÖPP Deutschland AG im Zusammenhang mit dem Congress Centrum Hamburg<br />
(im Altbau <strong>des</strong> CCH besteht ein Sanierungsbedarf von rd. 100 Mio. Euro) ist auch bereits im Dezember<br />
2011 in der Antwort auf eine große Anfrage eingegangen worden:<br />
http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/GGD20-2128.pdf?von=00001&bis=00012<br />
Veranstaltungshinweise<br />
• <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>-Workshop. Finanzierung von <strong>PPP</strong>-Projekten im Hochbau.<br />
Am 15. Februar <strong>2012</strong> veranstaltet das <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> in Düsseldorf von 09:00 Uhr – 16:30 Uhr einen weiteren<br />
Workshop zum Thema „Finanzierung von <strong>PPP</strong>-Projekten im Hochbau“. Referenten sind Fritz<br />
Rügert, Unternehmensberater, sowie Dipl.-Ing. Hans-Wilhelm Käsewieter, PSPC GmbH. Programm<br />
und Anmeldung unter: http://www.bwi-bau.de/Seminare.148.0.html<br />
• <strong>Bau</strong>haus Weiterbildungsakademie Weimar. <strong>PPP</strong>-Seminarreihe.<br />
Am 24. und 25. Februar <strong>2012</strong> führt die <strong>Bau</strong>haus Weiterbildungsakademie Weimar den zweiten Teil<br />
ihrer dreistufigen <strong>PPP</strong>-Seminarreihe durch. Angaben zu den Inhalten und Kosten finden Sie unter<br />
http://www.wba-weimar.de/ (→ Seminare → Public Private Partnership).
- 6 -<br />
• 12. Betriebswirtschaftliches Symposium-<strong>Bau</strong> in Weimar.<br />
Vom 21. – 23. März <strong>2012</strong> findet in Weimar das 12. Betriebswirtschaftliche Symposium <strong>Bau</strong> statt. Parallel<br />
zum Symposium mit den Blöcken „<strong>PPP</strong> im Hochbau“ und „<strong>PPP</strong> in der Verkehrsinfrastruktur“ findet<br />
diesmal zudem das Netzwerktreffen COST – Cooperation in Science and Technology - statt. Für<br />
alle Interessierten besteht damit die Möglichkeit, einem Plenum von internationalen Wissenschaftlern<br />
der von der EU geförderten Forschungsinitiative COST zum Thema „<strong>PPP</strong> in Transport: Trends and<br />
Theory“ beizuwohnen und sich mit ihnen auszutauschen. Weitere Informationen unter:<br />
<strong>PPP</strong>-Portal<br />
https://www.symposium-bau.de/<br />
• <strong>PPP</strong>-Musterverträge.<br />
Auf unserer Internetseite http://www.ppp-portal.de/ bieten wir Ihnen Zugang zu <strong>PPP</strong>-Musterverträgen,<br />
die Sie – abschnittsweise oder in Gänze – für Ihre eigenen geplanten <strong>PPP</strong>-Projekte nutzen und übernehmen<br />
können. Für Öffentliche Auftraggeber ist der Zugang (nach vorhergehender Registrierung)<br />
kostenfrei. Von anderen Nutzern wird ein Jahresbeitrag in Höhe von 150,-- Euro (netto) erhoben.<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />
Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 6703-280<br />
Fax: 0211 / 6703-282<br />
E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />
http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de
- 7 -<br />
<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 3/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 22.02.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />
• Hochtaunus-Kliniken gGmbH, Bad Homburg. <strong>Bau</strong>konzession Parkhaus.<br />
In 2011 haben die Hochtaunus-Kliniken gGmbH die Errichtung von Ersatzneubauten für ihre Akutkliniken<br />
in Bad Homburg und Usingen im <strong>PPP</strong>-Modell vergeben (zum aktuellen Stand der Dinge vgl.<br />
http://www.klinikneubau-badhomburg.de/ ) Aktuell suchen die Hochtaunus-Kliniken einen Investor für<br />
Planung, <strong>Bau</strong>, Finanzierung und Betrieb eines Parkhauses auf dem Krankenhausgelände in Bad<br />
Homburg mit rd. 220 unterirdischen und rd. 340 oberirdischen Stellplätzen. Die Vergabe erfolgt im<br />
Wege einer <strong>Bau</strong>konzession, bei der mit dem ausgewählten Investor ein Erbbaurechts- und Parkraumbewirtschaftungsvertrag<br />
für die Dauer von min<strong>des</strong>tens 75 Jahren abgeschlossen wird.<br />
Schlusstermin für die Einreichung der Anträge: 19.3.<strong>2012</strong>.<br />
Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:56187-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Land Baden-Württemberg. Lehrgebäude.<br />
Planung, Errichtung, Finanzierung und Vermietung eines zweigeschossigen temporären Lehrgebäu<strong>des</strong><br />
(NGF: 1.450 m²) für die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg auf einem lan<strong>des</strong>eigenen<br />
Grundstück im Außenbereich. Die Laufzeit <strong>des</strong> Mietvertrags beträgt 6 Jahre. Im Mietzins ist eine<br />
Vollarmortisation der Gesamtinvestitionen auf eine Laufzeit von 6 Jahren zu berücksichtigen. Das<br />
Gebäude ist nach Ende der Mietzeit wieder zurückzubauen. Die Rückbaukosten sind gesondert auszuweisen.<br />
Ein positiver <strong>Bau</strong>vorbescheid liegt vor.<br />
Verfahrensart: Nichtoffen. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge: 16.3.<strong>2012</strong>.<br />
Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:53373-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Land Niederösterreich. Umfahrung Mistelbach.<br />
Planung, Errichtung, Erhaltung und (zum Teil) Betrieb der Umfahrung Mistelbach auf bis zu 30 Jahre.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
19.3.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:41895-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
Zuschlagserteilungen<br />
• hannoverimpuls GmbH. Technologiezentrum.<br />
Der Neubau eines Technologiezentrums im Stadtteil Hannover Marienwerder unter Nutzung von ÖPP-<br />
Elementen wird von der Ed. Züblin, Direktion Nord, Bereich Bremen, realisiert. Das Unternehmen erbringt<br />
alle Leistungen, die für die schlüsselfertige Errichtung eines modernen Technologiezentrums erforderlich<br />
sind einschließlich der <strong>Bau</strong>zwischenfinanzierung sowie innerhalb der Gewährleistungsfristen die<br />
Wartung der technischen Anlagen.<br />
Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:44366-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Kreistag Ostallgäu. Gymnasium Buchloe.<br />
Der Kreistag Ostallgäu hat in seiner Sitzung am 10.02.<strong>2012</strong> die Vergabe für Planung, <strong>Bau</strong> und Betrieb<br />
<strong>des</strong> Gymnasiums in Buchloe an die Fa. Georg Reisch GmbH & Co. KG aus Bad Saulgau beschlossen.<br />
Quelle: http://www.lra-ostallgaeu.de/archiv.html (Mitteilung <strong>vom</strong> 10.02.<strong>2012</strong>)<br />
Weitere Informationen<br />
• BMVBS. ÖPP-Eignungstest bei Bun<strong>des</strong>bauten wird zur Pflicht.<br />
Das Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr, <strong>Bau</strong> und Stadtentwicklung (BMVBS) hat mit Erlass <strong>vom</strong> 15. Dezember<br />
2011 -B 10 - 8111.1/0 eine Änderung der RB<strong>Bau</strong> (Richtlinie für die Durchführung von <strong>Bau</strong>aufgaben<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>) herbeigeführt. Nunmehr ist bei großen Neu-, Um- und Erweiterungsbauten<br />
(bauliche Maßnahmen mit Kosten über 1 Mio. Euro) im Rahmen der Variantenuntersuchung ein ÖPP-<br />
Eignungstest verpflichtend (Ausnahme: die mangelnde Eignung eines Projektes für eine Realisierung<br />
als ÖPP ist ohne Eignungstest offensichtlich). Quelle:<br />
http://www.abg-plus.de/abg2/ebuecher/acroread/alle/rbbau/Abschnitt%20E_2011.pdf
- 8 -<br />
• ÖPP Deutschland AG. Musterunterlagen für Lichtsignalanlagen-ÖPP’s.<br />
Im Auftrag <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums der Finanzen hat die ÖPP Deutschland AG Beschaffungsvarianten<br />
für kommunale Lichtsignalanlagenprojekte analysiert. Daraus wurde unter Einbindung von Marktteilnehmern<br />
auf öffentlicher und privater Seite ein marktgängiges ÖPP-Modell zur Neuorganisation<br />
der kommunalen LSA-Infrastruktur entwickelt. Ergebnisbericht zum Download:<br />
http://www.partnerschaften-deutschland.de/fileadmin/Daten/Redaktionelle_Bilder/OEPP-SR_Bd-7_OEPP_Lichtsignalanlagen.pdf<br />
• <strong>PPP</strong> in Hessen und Thüringen e. V. <strong>PPP</strong> und Kommunikation.<br />
Am 8. Februar <strong>2012</strong> fand in der Handwerkskammer Wiesbaden die Veranstaltung "<strong>PPP</strong> und Kommunikation“<br />
<strong>des</strong> Vereins <strong>PPP</strong> in Hessen und Thüringen e. V. statt. Präsentationen zum Download unter:<br />
http://www.ppp-verein.de/vortraege<br />
Veranstaltungshinweise<br />
• <strong>Bau</strong>haus Weiterbildungsakademie Weimar. <strong>PPP</strong>-Seminarreihe.<br />
Am 24. und 25. Februar <strong>2012</strong> führt die <strong>Bau</strong>haus Weiterbildungsakademie Weimar den zweiten Teil<br />
ihrer dreistufigen <strong>PPP</strong>-Seminarreihe durch. Angaben zu den Inhalten und Kosten finden Sie unter<br />
http://www.wba-weimar.de/ (→ Seminare → Public Private Partnership).<br />
• ETH Zürich. Symposium <strong>PPP</strong> im Bereich Abwasser.<br />
Am 09. März <strong>2012</strong> veranstaltet das Institut für <strong>Bau</strong> und Infrastrukturmanagement an der ETH Zürich<br />
das Symposium „<strong>PPP</strong> im Bereich Abwasser – Risiken & Chancen“. Weitere Informationen unter:<br />
http://www.ibi.ethz.ch/bb/news/events/<strong>PPP</strong>/flyer_ppp_abwasser.pdf<br />
• 12. Betriebswirtschaftliches Symposium-<strong>Bau</strong> in Weimar.<br />
Vom 21. – 23. März <strong>2012</strong> findet in Weimar das 12. Betriebswirtschaftliche Symposium <strong>Bau</strong> statt. Parallel<br />
zum Symposium mit den Blöcken „<strong>PPP</strong> im Hochbau“ und „<strong>PPP</strong> in der Verkehrsinfrastruktur“ findet<br />
diesmal zudem das Netzwerktreffen COST – Cooperation in Science and Technology - statt. Weitere<br />
Informationen unter: https://www.symposium-bau.de/<br />
• Kommunalwirtschaftsforum <strong>2012</strong> in Österreich.<br />
Am 21. – 22. März <strong>2012</strong> findet in Velden am Wörthersee das Kommunalwirtschaftsforum <strong>2012</strong> statt.<br />
Schwerpunktmäßig werden Themenkreise behandelt, mit denen die öffentliche Hand als Folge der<br />
demografischen Veränderung konfrontiert ist. Zu nennen sind insbesondere der zielgerichtete Einsatz<br />
von Ressourcen sowie Modelle zur Projektumsetzung mit privaten Partnern in den Bereichen Infrastruktur,<br />
Gesundheit und Pflege. Initiatoren der Veranstaltung sind die PORR Group, Raiffeisen-<br />
Leasing, Siemens AG Österreich und VASKO+PARTNER Ingenieure. Information und Registrierung<br />
unter: http://www.kommunalwirtschaftsforum.at/<br />
• TU Berlin / TU Bergakademie Freiberg. Grundlagenveranstaltung <strong>PPP</strong>.<br />
Am 24. April <strong>2012</strong> findet an der TU Berlin die Seminarveranstaltung „Grundlagen <strong>PPP</strong>“ statt. Sie richtet<br />
sich exklusiv an Vertreter der öffentlichen Hand (Politiker und Behördenmitarbeiter). Programmablauf<br />
und Anmeldung unter:<br />
<strong>PPP</strong>-Portal<br />
http://www.bau.tu-berlin.de/fileadmin/a3631/pdf/Grundlagenveranstaltung-<strong>PPP</strong>.pdf<br />
• <strong>PPP</strong>-Musterverträge.<br />
Auf unserer Internetseite http://www.ppp-portal.de/ bieten wir Ihnen Zugang zu <strong>PPP</strong>-Musterverträgen,<br />
die Sie – abschnittsweise oder in Gänze – für Ihre eigenen geplanten <strong>PPP</strong>-Projekte nutzen und übernehmen<br />
können. Für Öffentliche Auftraggeber ist der Zugang (nach vorhergehender Registrierung)<br />
kostenfrei. Von anderen Nutzern wird ein Jahresbeitrag in Höhe von 150,-- Euro (netto) erhoben.<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />
Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 6703-280<br />
Fax: 0211 / 6703-282<br />
E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />
http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de
- 9 -<br />
Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />
• Vorschlag für Richtlinie <strong>des</strong> Europäischen Parlaments und <strong>des</strong> Rates über die Konzessionsvergabe<br />
<strong>vom</strong> 20. Dezember 2011<br />
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=COM:2011:0897:FIN:DE:PDF<br />
Die EU-Kommission hat am 20. Dezember 2011 den Vorschlag für eine Richtlinie über die Konzessionsvergabe<br />
veröffentlicht. Die Beschäftigung mit Dokumenten der Gesetzgebung in einem derart frühen<br />
Stadium ist im Regelfall politischen Gremien, der Verwaltung und Interessensverbänden vorbehalten.<br />
Vorliegend ist das Dokument jedoch auch für den Praktiker interessant, weil es Regelungsvorschläge<br />
der EU-Kommission für Sachverhalte enthält, die bisher nur von der Rechtsprechung beurteilt<br />
wurden. Dies betrifft beispielsweise die Inhouse-Beziehung (Art. 15), die Beschränkung der<br />
Laufzeit <strong>des</strong> Konzessionsvertrages (Art. 16) oder die Pflicht zur Beendigung der Konzession und<br />
Neuausschreibung infolge von späteren Vertragsänderungen, <strong>des</strong> nachträglichen Wegfalls einer<br />
Inhouse-Beziehung oder einer Gerichtsentscheidung <strong>des</strong> EuGH (Art. 42, 43). Im Übrigen ist die Richtlinie<br />
von der Grundstruktur eines Verhandlungsverfahrens geprägt, allerdings mit deutlich größeren<br />
Spielräumen. Hierzu gehört insbesondere das Fehlen <strong>des</strong> Gebotes einer Losvergabe.<br />
Für die Öffentlich-Privaten Partnerschaften im Hoch- und Tiefbau ist der in Art. 2 Abs. 2 geregelte<br />
Begriff der Konzession interessant. Danach soll Wesensmerkmal einer Konzession „die Übertragung<br />
<strong>des</strong> wesentlichen Betriebsrisikos“ sein. Dieses Risiko wird in zwei zulässige Risikotypen unterschieden:<br />
a) Das mit der Nutzung <strong>des</strong> <strong>Bau</strong>werks verbundene Risiko und b) das mit der Verfügbarkeit der<br />
von dem Konzessionsnehmer bereitgestellten Infrastruktur verbundene Risiko.<br />
Die Mehrheit der im deutschen ÖPP-Markt üblichen Projekte hat den <strong>Bau</strong> und Betrieb von Schul- und<br />
Verwaltungsgebäuden zum Gegenstand. Bei ihnen entfällt das Nutzungsrisiko, da der öffentliche Auftraggeber<br />
in aller Regel für die gesamte Vertragslaufzeit die vollständige Nutzung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong><br />
wünscht. Insoweit kommt eine Konzessionsvergabe für diese Vorhaben nur in Betracht, wenn der<br />
Auftragnehmer zudem auch die Verfügbarkeit garantiert. Die Verfügbarkeit eines Raumes wird nach<br />
dem deutschen Zivilrecht nur durch über einen Mietvertrag zugesichert. Für eine Konzessionsvergabe<br />
wird es also erforderlich sein, eine Vermischung der ÖPP-Vertragsmodelle vorzunehmen: das „Inhabermodell“<br />
mit dem Merkmal <strong>des</strong> Eigentumsrechts <strong>des</strong> Auftraggebers an der Liegenschaft und das<br />
„Mietmodell“ mit dem Merkmal der Vermietungsleistung <strong>des</strong> Auftragnehmers in der Betriebsphase.<br />
Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />
Rechtsanwalt Matthias Berger<br />
Trinkausstraße 7<br />
40213 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 – 88 29 29<br />
Fax +49 211 – 88 29 26<br />
Mobil +49 160 – 47 20 722<br />
berger@mkrg.com<br />
www.mkrg.com
- 10 -<br />
<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 4/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 21.03.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />
• Brandenburgischer Lan<strong>des</strong>betrieb für Liegenschaften und <strong>Bau</strong>en. Techn. Vertragscontrolling.<br />
Der Brandenburgische Lan<strong>des</strong>betrieb sucht Unterstützung für das technische Vertragscontrolling<br />
beim Neubau eines Bürokomplexes für das Land Brandenburg im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells. Laufzeit<br />
<strong>des</strong> Auftrags voraussichtlich von Juni <strong>2012</strong> bis Oktober 2015.<br />
Hintergrund: Der Auftraggeber hat den <strong>PPP</strong>-Neubau <strong>des</strong> Bürokomplexes im Januar 2009 ausgeschrieben<br />
(vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 3/2009 <strong>vom</strong> 06.02.2009). Der Vertragsschluss mit dem <strong>PPP</strong>-<br />
Vertragspartner ist in der 2. Jahreshälfte <strong>2012</strong> vorgesehen.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
16.4.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:91657-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Hessen Mobil. Nebenbetrieb auf Rastanlage.<br />
Dienstleistungskonzession zum <strong>Bau</strong> und Betrieb (zunächst 30 Jahre) <strong>des</strong> Nebenbetriebes (Klein-<br />
Raststätte mit Tankstelle als Kompaktanlage) auf der BAB A 66 auf der Rastanlage Distelrasen Nord.<br />
Der Konzessionsnehmer plant, baut und betreibt die Nebenbetriebe in eigener unternehmerischer<br />
Verantwortung. Investitionsvolumen für den Nebenbetrieb: ca. 2 - 3 Mio. Euro.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
24.4.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:91629-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Lan<strong>des</strong>betrieb Straßenbau NRW. Nebenbetriebe auf Rastanlagen.<br />
Dienstleistungskonzession zum <strong>Bau</strong> und Betrieb (30 Jahre) der Nebenbetriebe (Raststätte mit Tankstelle<br />
als Kompaktanlage) auf den Rastanlagen Beverbach (bei Dortmund) auf der BAB A40. Der<br />
Konzessionsnehmer plant, baut und betreibt die Nebenbetriebe in eigener unternehmerischer Verantwortung.<br />
Investitionsvolumen für die Nebenbetriebe: ca. 3 - 4 Mio. Euro.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
3.5.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:86989-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Lan<strong>des</strong>betrieb Straßenbau NRW. Nebenbetriebe auf Rastanlagen.<br />
Dienstleistungskonzession zur Planung, zum <strong>Bau</strong> und zum Betrieb (30 Jahre) der Nebenbetriebe<br />
(Raststätte mit Tankstelle als Kompaktanlage) auf den Rastanlagen Brockbachtal Nord und Süd auf der<br />
BAB A30 zwischen AS Laggenbeck und der AS Lotte. Der Konzessionsnehmer plant, baut und betreibt die<br />
Nebenbetriebe in eigener unternehmerischer Verantwortung. Investitionsvolumen für die Nebenbetriebe:<br />
ca. 6 - 8 Mio. Euro.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
3.4.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:65246-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Bun<strong>des</strong>anstalt für Immobilienaufgaben (BImA). <strong>PPP</strong>-Berater.<br />
Die BImA beabsichtigt die Vergabe eines Auftrages über Technische Beratungsleistungen<br />
(Outputspezifikation/Verfahrensbegleitung) nach VOF für das <strong>PPP</strong>-Projekt „Neubau <strong>des</strong> Hauses der<br />
Zukunft (HdZ)“ in Berlin-Mitte am Standort Kapelle-Ufer/Alexanderufer.<br />
Das Bun<strong>des</strong>ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beabsichtigt die Errichtung <strong>des</strong> Hauses<br />
der Zukunft (HdZ) in direkter Nachbarschaft zum Neubau <strong>des</strong> BMBF in Berlin. Das HdZ soll als<br />
„Schaufenster“ für den Innovations- und Wissenschaftsstandort Deutschland und als Dialogort dienen.<br />
Hierfür stellt die BImA dem BMBF einen Neubau zur Verfügung. Dabei sollen Planung, <strong>Bau</strong>, sowie<br />
Finanzierung und Betriebs (30 Jahre) im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Inhaber-Modells realisiert werden.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
10.4.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:83312-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Freizeitzentrum Achensee GmbH (Österreich). Freizeit- und Wellnessanlage.<br />
Dienstleistungskonzession für die Planung, Errichtung, Finanzierung und den Betrieb der Freizeit-<br />
und Wellnessanlage Buchau am Achensee/Tirol als Ganzjahresbad mit Wellnessbereich, Gastronomie<br />
und Informationszentrum für den Tourismusverband Achensee. Der Konzessionär hat auf eigenes<br />
wirtschaftliches Risiko die baulichen Maßnahmen umzusetzen und den Betrieb der Freizeit- und<br />
Wellnessanlage für zumin<strong>des</strong>t 20 Jahre zu garantieren. Netto-<strong>Bau</strong>kosten geschätzt 15 - 17 Mio. Euro;<br />
Erhaltungs- und Betriebskosten ca. 50 Mio. Euro.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
16.4.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:77584-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML
Zuschlagserteilungen<br />
- 11 -<br />
• Land Schleswig-Holstein. <strong>PPP</strong>-Berater für Universitätsklinikum.<br />
Die Lan<strong>des</strong>regierung hat am 28.02.<strong>2012</strong> offiziell den Startschuss für das ÖPP-Vergabeverfahren zur<br />
baulichen Sanierung <strong>des</strong> Universitätsklinikums Schleswig-Holstein gegeben.<br />
http://www.schleswig-holstein.de/MWV/DE/Service/Presse/PI/<strong>2012</strong>/120229_UKSH_Sanierung.html<br />
Den Auftrag zur Rechts- sowie Wirtschafts- und Finanzberatung bei diesem Projekt hat die Bietergemeinschaft<br />
White & Case LLP, Hamburg, Weissleder Ewer Notar Rechtsanwälte, Kiel, sowie die<br />
ÖPP Deutschland AG, Berlin, erhalten.<br />
• Gemeinde Wentorf bei Hamburg. Kinderzentrum.<br />
Die Otto Wulff <strong>Bau</strong>unternehmung GmbH, Hamburg, übernimmt Planung, Neubau, Betrieb und Bewirtschaftung<br />
eines Kinderzentrums bestehend aus einer fünfzügigen Grundschule, einer Zwei-Feld-<br />
Sporthalle sowie einer vierzügigen Kindertagesstätte mit angeschlossener dreizügiger Kinderkrippe.<br />
Quelle: http://derreinbeker.de/cgi-bin/WebObjects/Reinbeker.woa/wa/showArticle?articleID=5357<br />
• Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid. Gymnasium.<br />
Die Sanierung und der Teilneubau <strong>des</strong> Antoniuskollegs in Neunkirchen-Seelscheid wird im Rahmen<br />
eines <strong>PPP</strong>-Modells durch die Goldbeck Public Partner GmbH, Bielefeld, realisiert. Die reinen Investitionskosten<br />
liegen bei 12,2 Mio. Euro, einschließlich der Betriebskosten für 25 Jahre belaufen sich<br />
die Gesamtkosten auf 17,1 Mio. Euro. Quelle: http://www.nk-se.info/c004.html<br />
Weitere Informationen<br />
• ÖPP Deutschland AG. Standardmodell für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen kostenfrei verfügbar.<br />
Das von der ÖPP Deutschland AG im Auftrag <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums der Finanzen (BMF) erstellte<br />
WU-Standardmodell kann ab sofort bestellt werden. Das Excel-Tool wird unentgeltlich auf CD-ROM<br />
zur Verfügung gestellt. Weitere Infos: http://www.partnerschaften-deutschland.de/wu-standardmodell<br />
• Innovationspreis <strong>PPP</strong> <strong>2012</strong>.<br />
Auch für das Jahr <strong>2012</strong> schreibt der Bun<strong>des</strong>verband <strong>PPP</strong> gemeinsam mit dem Behörden Spiegel den<br />
Innovationspreis <strong>PPP</strong> aus. Gesucht werden nicht nur <strong>PPP</strong>-Vorhaben, bei denen es den Beteiligten in<br />
besonderem Maße gelungen ist, gemeinsame Projekte zum beiderseitigen Nutzen zu realisieren.<br />
Auch eine Person, die sich in besonderem Maße für <strong>PPP</strong> eingesetzt hat, soll wieder ausgezeichnet<br />
werden. Vorschläge können bis zum 01. August <strong>2012</strong> per e-mail an info@bppp.de eingereicht werden.<br />
Weitere Infos: http://www.bppp.de/bppp.php/cat/4/aid/317/title/Innovationspreis_<strong>PPP</strong>_<strong>2012</strong><br />
Veranstaltungshinweise<br />
• TU Berlin / TU Bergakademie Freiberg. Grundlagenveranstaltung <strong>PPP</strong>.<br />
Am 24. April <strong>2012</strong> findet an der TU Berlin die Seminarveranstaltung „Grundlagen <strong>PPP</strong>“ statt. Sie richtet<br />
sich exklusiv an Vertreter der öffentlichen Hand (Politiker und Behördenmitarbeiter). Programmablauf<br />
und Anmeldung unter:<br />
http://www.bau.tu-berlin.de/fileadmin/a3631/pdf/Grundlagenveranstaltung-<strong>PPP</strong>.pdf<br />
• Auswärtiges Amt. Außenwirtschaftstag „Ostseeraum“.<br />
Im Rahmen der Deutschen Ostseeratspräsidentschaft 2011/<strong>2012</strong> wird auf dem Außenwirtschaftstag<br />
"Ostseeraum" am 24. April <strong>2012</strong> im Auswärtigen Amt in Berlin auch die Auftaktsitzung für das Ostseeraum<br />
<strong>PPP</strong>-Netzwerk stattfinden. Weitere Informationen zum Außenwirtschaftstag unter:<br />
http://www.auswaertiges-amt.de/cae/servlet/contentblob/611750/publicationFile/165724/120313-Ostseetage.pdf<br />
• 11. Jahrestagung Public Private Partnership.<br />
Am 8. Mai <strong>2012</strong> findet in der IHK Frankfurt am Main die 11. Jahrestagung <strong>PPP</strong> statt. Veranstalter ist<br />
die Convent Kongresse GmbH. Programmablauf und Anmeldung: http://www.convent.de/new/4005.html<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />
Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 6703-280<br />
Fax: 0211 / 6703-282<br />
E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />
http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de
- 12 -<br />
Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />
• EuGH, Urteil <strong>vom</strong> 15. März <strong>2012</strong> - Rs. C-574/10<br />
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:62010CJ0574:DE:HTML<br />
Vergabe von Dienstleistungsaufträgen im Zusammenhang mit <strong>Bau</strong>leistungen<br />
Die Vergabestelle beschloss die Sanierung einer Halle. Dazu beauftragte sie ein Architekturbüro mit<br />
einer Bestandsaufnahme und einer Kostenschätzung. Der Bericht wies Honorarkosten für erforderliche<br />
Planungsleistungen in Höhe von voraussichtlich 273.000 Euro netto aus. Das <strong>Bau</strong>vorhaben sollte<br />
gestaffelt nach Dringlichkeit über den Zeitraum 2008 bis 2010 durchgeführt werden. Das Architekturbüro<br />
wurde mit der Planungs- und Organisationsarbeiten für 2008 zu einem Honorar in Höhe von<br />
knapp 104.000 Euro netto beauftragt, in 2009 wurde für die zweite Phase mit einem Wert von netto<br />
90.000 Euro und im Februar 2010 für die dritte <strong>Bau</strong>phase mit einem Wert von netto 97.000 Euro.<br />
Die Kommission macht geltend, dass ein einheitlicher <strong>Bau</strong>auftrag im Sinne <strong>des</strong> europäischen Vergaberechts<br />
vorläge. Dies sei ein starkes Indiz dafür, dass auch die korrespondierenden Architektenleistungen<br />
als ein einheitliches Beschaffungsvorhaben anzusehen seien. Ihr Inhalt werde von dem<br />
beplanten <strong>Bau</strong>objekt bestimmt. Sie seien somit gewissermaßen akzessorisch zur <strong>Bau</strong>leistung. Die<br />
Kommission ist daher der Auffassung, dass es sich bei der Beauftragung mit den Architektenleistungen<br />
für die Sanierung um ein einziges Beschaffungsvorhaben handle. Der Auftragswert müsse anhand<br />
<strong>des</strong> Gesamtwerts der im Rahmen der Sanierung beschafften Architektenleistungen bestimmt<br />
werden.<br />
Der Gerichtshof entschied, dass das zu <strong>Bau</strong>aufträgen entwickelte Kriterium <strong>des</strong> einheitlichen Charakters<br />
auf Dienstleistungsaufträge übertragbar sei. Die vergebenen Leistungen wiesen in wirtschaftlicher<br />
und technischer Hinsicht eine innere Kohärenz und eine funktionelle Kontinuität auf, die durch<br />
die Aufteilung dieser Leistungen in verschiedene Abschnitte entsprechend dem Rhythmus der Ausführung<br />
der Arbeiten, auf die sie sich bezogen, nicht als durchbrochen angesehen werden können.<br />
Eine solche Durchbrechung könne auch nicht durch haushaltsrechtliche Erwägungen gerechtfertigt<br />
werden. Solche Erwägungen könnten berücksichtigt werden, indem ein Gesamtauftrag gemäß Art. 9<br />
Abs. 5 Buchst. a der Richtlinie 2004/18 in Lose aufgeteilt wird und gleichzeitig in der Ausschreibung<br />
angekündigt wird, dass die Vergabe der späteren Lose unter einem Finanzierungsvorbehalt steht.<br />
Die Entscheidung ist für die Ausschreibung von Beratungsleistungen für <strong>PPP</strong>-Verfahren von Bedeutung.<br />
Nicht selten werden nach einem grundsätzlichen Eignungstest (Stufe 1) die Beratungsleistungen<br />
für die Wirtschaftlichkeitsprognose (Stufe 2), für die Ausschreibungsdurchführung (Stufe 3) und<br />
für das anschließende <strong>Bau</strong>controlling (Stufe 4) gesondert vergeben. Bei den üblichen <strong>PPP</strong>-Projekten<br />
im Schulbau unterschreitet jeder Auftrag für sich allein betrachtet für den einschlägigen Schwellenwert<br />
für europaweite Ausschreibungen. Aufgrund nachvollziehbarer Gründe ist es gängige Praxis,<br />
dass der Berater, der mit der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung beauftragt wurde, auch mit den weiteren<br />
Leistungen beauftragt wird. Unter Anwendung der <strong>vom</strong> Gerichtshof gesetzten Maßstäbe sind die<br />
Beratungsleistungen der Stufen 2 bis 4 als ein einheitlicher Auftrag zu betrachten, der europaweit –<br />
durchaus mit der Möglichkeit der vorzeitigen Kündigung, sollte das Projekt in einer der Stufen vorzeitig<br />
abgebrochen werden – ausgeschrieben werden muss.<br />
Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />
Rechtsanwalt Matthias Berger<br />
Trinkausstraße 7<br />
40213 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 – 88 29 29<br />
Fax +49 211 – 88 29 26<br />
Mobil +49 160 – 47 20 722<br />
berger@mkrg.com<br />
www.mkrg.com
- 13 -<br />
<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 5/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 05.04.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />
• Stadt Pulheim. Interessenbekundungsverfahren Bäderlandschaft.<br />
Die Stadt Pulheim beabsichtigt, den Neubau eines Hallenba<strong>des</strong> voranzutreiben und das Freibad zu<br />
sanieren. Im Rahmen eines europaweiten Interessenbekundungsverfahrens soll jetzt eruiert werden,<br />
ob die Leistungen durch einen Dritten im Rahmen einer ÖPP wirtschaftlicher erbracht werden können.<br />
Von den Interessenten wird erwartet, dass sie ein wirtschaftliches Konzept vorlegen für den<br />
o Neubau eines Hallenba<strong>des</strong> in Pulheim und die Sanierung <strong>des</strong> Freiba<strong>des</strong> in Stommeln mit Betrieb<br />
beider Bäder oder den<br />
o Neubau und Betrieb eines Kombiba<strong>des</strong> in Stommeln (Hallenbad und Freibad).<br />
Abgabefrist ist der 14. Mai <strong>2012</strong>. Informationsmemorandum und weitere Infos unter:<br />
http://www.pulheim.de/leben_arbeiten/aktuelles_aus_pulheim/baederlandschaft/?id=705<br />
• Klinikum Region Hannover (KRH). Markterkundungsverfahren Zentralapotheke.<br />
Das Klinikum Region Hannover beabsichtigt, im Stadtteil Linden/Limmer eine Zentralapotheke zu errichten,<br />
die der Versorgung für ca. 6.000 Betten dienen soll. Das KRH prüft zurzeit, ob sich Vorteile im<br />
Rahmen eines Investorenmodells gegenüber einer Eigenrealisierung ergeben. Im Rahmen eines unverbindlichen<br />
Markterkundungsverfahrens sollen mögliche Investoren ihre Vorstellung zu Planung, <strong>Bau</strong><br />
und ggf. Finanzierung darlegen (der Betrieb <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> erfolgt durch das KRH). Abgabeschluss:<br />
12.04.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:103612-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
Zuschlagserteilungen<br />
• Niederlande. Militärmuseum.<br />
Planung, Neubau, Unterhalt, Finanzierung und Facility Management <strong>des</strong> neuen Militärmuseums in<br />
Soesterberg wird von Heijmans NV, Rosmalen, realisiert. Gesamtvolumen <strong>des</strong> <strong>PPP</strong>-Projekts: rd. 100<br />
Mio. Euro. Quelle: http://uk.heijmans.nl/nieuws2/index/details/id/933<br />
Weitere Informationen<br />
• BMVBS. Investitionsrahmenplan 2011 – 2015 veröffentlicht.<br />
Bun<strong>des</strong>verkehrsminister Ramsauer hat am 26. März die endgültige Fassung <strong>des</strong> Investitionsrahmenplans<br />
2011 – 2015 für die Verkehrsinfrastruktur <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> bekanntgegeben. Er enthält alle Aus-<br />
und Neubaumaßnahmen an Bun<strong>des</strong>verkehrswegen, die im Zeitraum 2011 – 2015 begonnen, fortgeführt<br />
oder fertig gestellt werden sollen. Darunter sind folgende neue geplante ÖPP-Projekte im Straßenbau<br />
(ohne die bereits beauftragten oder im Vergabeverfahren befindlichen Projekte):<br />
BAB Neue geplante ÖPP-Vorhaben km Mio. €<br />
A 1 AS Münster-Nord - AK Lotte/Osnabrück 6-str. Ausbau 40,8 249,0<br />
A 6 AS Wiesloch/Rauenberg - AS Sinsheim 6-str. Ausbau 10,8 55,3<br />
A 6 AS Bad Rappenau - AS Heilbronn/Untereisesheim 6-str. Ausbau 7,6 70,5<br />
A 6 AS Heilbronn/Untereisesheim - AK Weinsberg 6-str. Ausbau 10,7 155,8<br />
A 7 AS Nörten/Hardenberg - AS Bockenem 6-str. Ausbau 40,3 271,3<br />
A 8 AS Mühlhausen – Hohenstadt (Albaufstieg) 6-str. Ausbau 8,3 399,4<br />
A 44 *) AD Kassel-Süd - AK Kassel-West 6-str. Ausbau 4,0 40,0<br />
A 61 AK Frankental - Lgr. RP/BW 6-str. Ausbau 31,0 139,2<br />
A 281 AS Bremen-Strom - AS Bremen-Gröpelingen (Weserquerung)<br />
4-str. Neubau 4,9 230,0<br />
Summe 158,4 1.610,5<br />
*) Bei der A 44 wird geprüft, sie im gesamten Bereich zwischen Diemelstadt und Kassel-Süd über ein ÖPP-Projekt auszubauen,<br />
vgl. http://www.hna.de/nachrichten/kreis-kassel/kaufungen/bund-setzt-privates-kapital-1560706.html<br />
Der bisher als ÖPP-Projekt vorgesehene Ersatzneubau der A 643 Rheinbrücke Schierstein (151 Mio.<br />
Euro) soll nunmehr unter Verwendung von Erhaltungsinvestitionen finanziert werden. Investitionsrahmenplan<br />
zum Download unter:<br />
http://www.bmvbs.de/cae/servlet/contentblob/80922/publicationFile/53989/investitionsrahmenplan-2011-2015-irp.pdf
• Stadt Celle. ÖPP-Vertrag veröffentlicht.<br />
- 14 -<br />
Die Partner <strong>des</strong> ÖPP-Projekts Feuerwehrhauptwache Celle, die Stadt Celle und die Goldbeck Public<br />
Partner GmbH, haben den ÖPP-Vertrag für das Projekt offengelegt. Der entsprechende ÖPP-<br />
Transparenzbericht findet sich auf der Homepage der Stadt Celle unter http://www.celle.de/<br />
• Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen. Partnerschaften Deutschland 2.0.<br />
Das Bun<strong>des</strong>ministerium <strong>des</strong> Finanzen (BMF) gibt in seinem Monatsbericht März <strong>2012</strong> Informationen<br />
zur Zweitausschreibung der Beteiligung an der ÖPP Deutschland AG (PD) sowie zur Zeichnung der<br />
Rahmenvereinbarung. Unter dem Titel „Partnerschaften Deutschland 2.0“ werden u.a. Informationen<br />
über die Entwicklung und Arbeit der PD sowie zum Abschluss der Rahmenvereinbarung und zur Ausschreibung<br />
der Geschäftsanteile bereitgestellt. Zum Download unter:<br />
http://www.bun<strong>des</strong>finanzministerium.de/ im Bereich „Monatsbericht“<br />
• HERMANN KIRCHNER Projektgesellschaft mbH. Änderung in der Firmierung.<br />
Die HERMANN KIRCHNER Projektgesellschaft mbH, eine Tochtergesellschaft <strong>des</strong> österreichischen<br />
<strong>Bau</strong>konzerns STRABAG SE und dort verantwortlich für die Entwicklung und Realisierung von Konzessions-<br />
und Betreiberprojekten in der Infrastruktur in Deutschland, hat ihren Namen in STRABAG<br />
Infrastrukturprojekt GmbH geändert. Alle bisherigen Ansprechpartner und Bad Hersfeld als Sitz der<br />
Gesellschaft bleiben bestehen. Quelle: http://www.kirchner.de/<br />
• <strong>PPP</strong> Hessen und Thüringen e. V. <strong>PPP</strong> und Kitas.<br />
Am 13. März <strong>2012</strong> führte der <strong>PPP</strong>-Verein Hessen und Thüringen in Gera die Tagung „<strong>PPP</strong> und Kitas“<br />
durch. Präsentationen zum Download unter: http://www.ppp-verein.de/vortraege<br />
• Europäisches <strong>PPP</strong>-Kompetenzzentrum (EPEC). Europäischer <strong>PPP</strong>-Markt 2011.<br />
In 2011 erreichten 84 <strong>PPP</strong>-Transaktionen in Europa den Financial Close. Dies bleibt deutlich unter<br />
den Zahlen für 2010 und 2009 (mit 112 bzw. 118 Vertragsabschlüssen). Mit 27 abgeschlossen <strong>PPP</strong>-<br />
Verträgen im Jahr 2011 (gegenüber 44 im Jahr 2010) ist das Vereinigte Königreich nach wie vor der<br />
aktivste Markt in Bezug auf die Anzahl der Transaktionen. Frankreich (19), Deutschland (16), Spanien<br />
(7) und Belgien (6) folgen im Abstand. Diese 5 Länder kommen zusammen auf einen Anteil von 82%<br />
aller europäischen <strong>PPP</strong>-Verträge im Jahr 2011. Bericht zum Download unter:<br />
http://www.eib.org/epec/resources/epec_market_update_2011_en_web.pdf<br />
Veranstaltungshinweise<br />
• TU Berlin / TU Bergakademie Freiberg. Grundlagenveranstaltung <strong>PPP</strong>.<br />
Am 24. April <strong>2012</strong> findet an der TU Berlin die Seminarveranstaltung „Grundlagen <strong>PPP</strong>“ statt. Sie richtet<br />
sich exklusiv an Vertreter der öffentlichen Hand (Politiker und Behördenmitarbeiter). Programmablauf<br />
und Anmeldung unter:<br />
http://www.bau.tu-berlin.de/fileadmin/a3631/pdf/Grundlagenveranstaltung-<strong>PPP</strong>.pdf<br />
• Auswärtiges Amt. Außenwirtschaftstag „Ostseeraum“.<br />
Im Rahmen der Deutschen Ostseeratspräsidentschaft 2011/<strong>2012</strong> wird auf dem Außenwirtschaftstag<br />
"Ostseeraum" am 24. April <strong>2012</strong> im Auswärtigen Amt in Berlin auch die Auftaktsitzung für das Ostseerat<br />
<strong>PPP</strong>-Kooperationsnetzwerk –P3CN stattfinden.<br />
Programmablauf und Anmeldung sind als Anlage beigefügt.<br />
• 11. Jahrestagung Public Private Partnership.<br />
Am 8. Mai <strong>2012</strong> findet in der IHK Frankfurt am Main die 11. Jahrestagung <strong>PPP</strong> statt. Veranstalter ist<br />
die Convent Kongresse GmbH. Programmablauf und Anmeldung:<br />
http://www.convent.de/new/uploads/tx_cagevents/120508_<strong>PPP</strong>_01.pdf<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />
Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 6703-280<br />
Fax: 0211 / 6703-282<br />
E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />
http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de
- 15 -<br />
<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 6/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 27.04.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />
• Bun<strong>des</strong>republik Deutschland. <strong>Bau</strong>konzession Deutsches Haus in Vietnam.<br />
Gegenstand der <strong>Bau</strong>konzession ist die Planung, der <strong>Bau</strong>, der Betrieb, die Erhaltung und die Finanzierung<br />
<strong>des</strong> Deutschen Hauses in Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam). Das Deutsche Haus (Bruttogeschossfläche<br />
ca. 40.000 qm) soll das deutsche Generalkonsulat und Vertretungen deutscher Wirtschaftsverbände<br />
und -organisationen sowie deutscher Unternehmen aufnehmen. Mit dem erfolgreichen Bieter<br />
wird ein Nutzungsrechtsvertrag über voraussichtlich 25 Jahre abgeschlossen.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
4.6.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:119156-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Universitätsklinikum Jena. Neubau 2. BA.<br />
Der Auftraggeber schreibt die schlüsselfertige Errichtung von Klinik- und Institutsgebäuden, einschließlich<br />
aller notwendigen Planungsleistungen ab der Ausführungsplanung, ohne medizinische<br />
Großgeräte und Geräteausstattung, weitgehend funktional beschrieben als Generalunternehmerleistung<br />
aus. Wesentlicher zu vergebender Leistungsbestandteil ist auch die Zwischenfinanzierung der<br />
<strong>Bau</strong>phase sowie die Endfinanzierung über 20 Jahre. Ein Fördermittelbescheid über große Teile der<br />
<strong>Bau</strong>- und Finanzierungskosten liegt vor. Als weitere Leistungen soll der Auftragnehmer für einen Zeitraum<br />
von 5 Jahren Wartungsleistungen erbringen. Auftragswert ca. 160 – 180 Mio. Euro (netto).<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
22.5.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:123429-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
Vorinformationen<br />
• Kreis Pinneberg. Berufsschule.<br />
Der Kreistag <strong>des</strong> Kreises Pinneberg hat in seiner Sitzung am 25.04.<strong>2012</strong> beschlossen, den Neubau<br />
der Kreisberufsschule in der Variante „Planung, <strong>Bau</strong> und Zwischenfinanzierung“ durch einen privaten<br />
Partner realisieren zu lassen. Der Betrieb verbleibt beim Kreis; für die Nutzungsphase sollen lediglich<br />
Wartungsverträge während der verlängerten Gewährleistungsfrist vergeben werden. Weitere Infos:<br />
http://www.uena.de/lokales/uetersen/3429431/berufsschule-wird-gebaut-ehre-fr-giese-und-bremer<br />
Zuschlagserteilungen<br />
• Vermögen und <strong>Bau</strong> Baden-Württemberg. Labor- und Bürogebäude.<br />
Planung, Errichtung und Finanzierung eines Labor- und Bürogebäu<strong>des</strong> für das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt<br />
(CVUA) Sigmaringen, 2. BA, wird von der Depenbrock <strong>Bau</strong> GmbH & Co.<br />
KG, Stemwede, realisiert. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:121610-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Freistaat Thüringen. ÖPP-Berater.<br />
Den Zuschlag als Berater für das ÖPP-Vorhaben Neubau Fakultätsgebäude und Neubau Laborgebäude<br />
an der <strong>Bau</strong>haus-Universität in Weimar haben Drees & Sommer GmbH und Menold Bezler<br />
Rechtsanwälte erhalten. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:133948-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
Weitere Informationen<br />
• Bun<strong>des</strong>verband <strong>PPP</strong>. Stellungnahme zum Bericht der Rechnungshöfe.<br />
Im September 2011 haben der Bun<strong>des</strong>rechnungshof und die Lan<strong>des</strong>rechnungshöfe einen gemeinsamen<br />
Erfahrungsbericht zur Wirtschaftlichkeit von ÖPP-Projekten veröffentlicht. Dazu hat der Bun<strong>des</strong>verband<br />
<strong>PPP</strong> eine Stellungnahme abgegeben. Ein Großteil der von den Rechnungshöfen ausgesprochenen<br />
Empfehlungen wird <strong>vom</strong> Verband unterstützt. Einzelne Kritikpunkte seien allerdings dem<br />
Pilotcharakter zahlreicher Projekte in der Frühphase von ÖPP in Deutschland geschuldet oder betreffen<br />
generelle Strukturdefizite der Beschaffung durch die öffentliche Hand. Zum Download:<br />
http://www.bppp.de/media/file/376.<strong>2012</strong>0412_Wirtschaftlichkeit_von_OEPP-Projekten.pdf<br />
• <strong>Bau</strong>industrieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt. Positionspapier Wirtschaftlichkeitsuntersuchung.<br />
Der <strong>Bau</strong>industrieverband Sachsen/Sachen-Anhalt hat ein Positionspapier zum Thema „Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />
zwischen ÖPP-Variante und konventioneller Beschaffungsvariante“ veröffentlicht.<br />
Darin spricht sich der <strong>Bau</strong>industrieverband u. a. für die Berücksichtigung von qualitativen Kom-
- 16 -<br />
ponenten in der ÖPP-Wirtschaftlichkeitsuntersuchung aus und rät von A-B-C Ausschreibungen bei<br />
ÖPP-Projekten ab. Download unter: http://www.bauindustrie-ssa.de/<br />
• ÖPP Deutschland AG. ÖPP-Beleuchtungsprojekte.<br />
Die ÖPP Deutschland AG hat die Musterverdingungsunterlagen für die Umsetzung öffentlicher Beleuchtungsprojekte<br />
als ÖPP aktualisiert. Auf die Änderungen wurde auch im Ergebnisbericht Bezug<br />
genommen, weshalb auch dieser angepasst und neu aufgelegt wurde. Darin wurden u. a. die derzeit<br />
gültigen Förderprogramme aufgenommen, die im Jahr <strong>2012</strong> zur Umsetzung von kommunalen Beleuchtungsprojekten<br />
genutzt werden können, und ein neues Kapitel 4.2 „Wertungskriterien“ eingeführt.<br />
Die aktualisierten Musterverdingungsunterlagen und die 2. Auflage <strong>des</strong> Ergebnisberichts zum<br />
Download unter http://www.partnerschaften-deutschland.de/verdingungsunterlagen-beleuchtung<br />
• Aus den Parlamenten.<br />
o Bürgerschaft Hamburg. ÖPP-Projekt Berufsschulen.<br />
Der Hamburger Senat äußert sich in einer Mitteilung an die Bürgerschaft ausführlich zur ÖPP-<br />
Ausschreibung für den <strong>Bau</strong>, die Sanierung und die Bewirtschaftung von 15 berufsbildenden<br />
Schulen“ (ÖPP-Vertrag, Personalübergang, Kosten und Wirtschaftlichkeit, finanzielle Auswirkungen<br />
auf die Hansestadt). Das ÖPP-Projekt wurde im April 2009 ausgeschrieben (vgl. <strong>PPP</strong>-<br />
<strong>Newsletter</strong> 8/2009 <strong>vom</strong> 24.04.2009) und soll im Juli <strong>2012</strong> zugeschlagen werden. Quelle:<br />
http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/GGD20-3591.pdf?von=00001&bis=00015<br />
o Deutscher Bun<strong>des</strong>tag. ÖPP in Großbritannien in der Kritik.<br />
Eine Bewertung der in Großbritannien vereinbarten ÖPP und der Kritik daran ist nach Ansicht der<br />
Bun<strong>des</strong>regierung weder angezeigt noch im Detail möglich. Der britische und der deutsche<br />
Staatsaufbau würden sich deutlich unterscheiden, heißt es in der Antwort auf eine Kleine Anfrage<br />
der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Thema. Außerdem habe die deutsche ÖPP-Initiative<br />
das britische Modell nicht zum Vorbild. Quelle: http://dipbt.bun<strong>des</strong>tag.de/dip21/btd/17/092/1709281.pdf<br />
o Deutscher Bun<strong>des</strong>tag. ÖPP Deutschland AG und ÖPP Deutschland Beteiligungsges. mbH.<br />
Die Generalzuständigkeit für ÖPP innerhalb der Bun<strong>des</strong>regierung wird in der Abteilung II <strong>des</strong><br />
Bun<strong>des</strong>ministeriums der Finanzen (BMF) gebündelt. Acht Mitarbeiter bearbeiten dort die Grundsatzfragen<br />
zu ÖPP auf nationaler und internationaler Ebene. Zwei Beamte <strong>des</strong> BMF sind derzeit<br />
für eine Tätigkeit bei der ÖPP Deutschland AG beurlaubt; drei Beschäftigte <strong>des</strong> BMF haben ihre<br />
Beurlaubung beendet und sind wieder im BMF tätig. Das berichtet die Bun<strong>des</strong>regierung in ihrer<br />
Antwort auf eine kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Des Weiteren stellt sie dar,<br />
nach welchen Regeln die privaten Alteigentümer von Anteilen an der ÖPP Deutschland Beteiligungsgesellschaft<br />
mbH Kompensationen für die Rückgabe ihrer Anteile erhalten sollen. (Die<br />
Neuausschreibung der von privaten Akteuren gehaltenen Anteile soll im Lauf <strong>des</strong> Jahres <strong>2012</strong> erfolgen.)<br />
Quelle: http://dipbt.bun<strong>des</strong>tag.de/dip21/btd/17/091/1709109.pdf<br />
• Niederlande. Neue Version der <strong>PPP</strong>-Musterverträge.<br />
Das niederländische Finanzministerium hat überarbeitete Versionen der <strong>PPP</strong>-Musterverträge für den<br />
Hochbau und den Infrastrukturbau veröffentlicht. Eine englische Version soll Mitte <strong>des</strong> Jahres <strong>2012</strong><br />
folgen. Download: http://www.ppsbijhetrijk.nl/Publicaties?publicatiesoort=Modeldocument<br />
Veranstaltungshinweis<br />
• 11. Jahrestagung Public Private Partnership.<br />
Am 8. Mai <strong>2012</strong> findet in der IHK Frankfurt am Main die 11. Jahrestagung <strong>PPP</strong> statt. Weitere Infos<br />
unter: http://www.convent.de/<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />
Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 6703-280<br />
Fax: 0211 / 6703-282<br />
E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />
http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de
- 17 -<br />
Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />
• BGH, Urteil <strong>vom</strong> 8. März <strong>2012</strong> - VII ZR 202/09<br />
http://tinyurl.com/<strong>PPP</strong>News02-12<br />
Mehrvergütungsanspruch bei verzögerter Vergabe<br />
Die Beklagte schrieb europaweit <strong>Bau</strong>leistungen aus. Gemäß den Verdingungsunterlagen sollte die<br />
Ausführung der Arbeiten frühestens 14 Tage nach Zuschlagserteilung beginnen. Die Klägerin war an<br />
ihr Angebot bis zum 24. März 2004, dem Ende der Zuschlagsfrist, gebunden. Sie hatte als Nachunternehmerin<br />
die Firma S.-GmbH benannt, deren Angebot bis zum 7. April 2004 befristet war. Auf Bitten<br />
der Beklagten verlängerte die Klägerin die Bindefrist bis zum 7. Mai 2004. Die Klägerin verlangt<br />
eine Mehrvergütung, da die S-GmbH nicht mehr bereit war, die Leistungen zu dem ursprünglichen<br />
Preis auszuführen. Die Klägerin habe daher die E.-GmbH beauftragen müssen, deren Angebot jedoch<br />
ebenfalls über dem ursprünglichen Angebot der S.-GmbH gelegen habe.<br />
Nachdem das Landgericht die Klage abgewiesen und das Kammergericht Berlin die Berufung zurückgewiesen<br />
hatte, hob der BGH die Entscheidung der Vorinstanz auf.<br />
Grundlage für den Mehrvergütungsanspruch der Klägerin sei die nach ergänzender Auslegung <strong>des</strong><br />
Vertrages von den Parteien getroffene Abrede, die <strong>Bau</strong>zeit den durch die verzögerte Vergabe veränderten<br />
Verhältnissen anzupassen. Daraus folge, dass auch die Vergütung in Anlehnung an die<br />
Grundsätze <strong>des</strong> § 2 <strong>Nr</strong>. 5 VOB/B in einer Weise angepasst werden müsse, die dem Auftragnehmer<br />
einen angemessenen Ausgleich für die ursächlich auf die vertragliche Verschiebung der <strong>Bau</strong>zeit zurückzuführenden<br />
Änderungen der vertraglichen Preisgrundlagen gewährt. Maßgebend für die Berechnung<br />
<strong>des</strong> Mehrvergütungsanspruches <strong>des</strong> Auftragnehmers seien die hypothetischen Beschaffungskosten,<br />
die bei Erteilung <strong>des</strong> Zuschlags rechtzeitig vor dem geplanten <strong>Bau</strong>beginn angefallen<br />
wären.<br />
Vorliegend ergeben sich die Mehrkosten aus der Differenz zwischen den Kosten, die bei dem Auftragnehmer<br />
für die Ausführung der <strong>Bau</strong>leistung tatsächlich angefallen sind, und den Kosten, die er bei<br />
Erbringung der <strong>Bau</strong>leistung in dem nach der Ausschreibung vorgesehenen Zeitraum hatte aufwenden<br />
müssen. Die sich Urkalkulation <strong>des</strong> Angebotes ergebenden kalkulatorischen Mehrkosten könnten nur<br />
dann maßgeblich sein, wenn diese Kalkulation auch Geschäftsgrundlage zwischen den Parteien geworden<br />
sei. Im vorliegenden Fall sei davon aber nicht auszugehen.<br />
Der BHG bestätigt und verfeinert seine mit dem Urteil <strong>vom</strong> 10. September 2009 begründete Rechtsprechung.<br />
Sie ermöglicht den Bietern die vorbehaltlose Zustimmung zu einer nicht selten verlangten<br />
Verlängerung der Angebotsfrist.<br />
Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />
Rechtsanwalt Matthias Berger<br />
Trinkausstraße 7<br />
40213 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 – 88 29 29<br />
Fax +49 211 – 88 29 26<br />
Mobil +49 160 – 47 20 722<br />
berger@mkrg.com<br />
www.mkrg.com
- 18 -<br />
<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 7/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 14.05.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />
• Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Immobilien-ÖPP.<br />
Zur Behebung <strong>des</strong> baulichen Investitionsstaus und nachhaltigen Verbesserung der wirtschaftlichen<br />
Situation <strong>des</strong> Universitätsklinikums ist eine Immobilien-ÖPP geplant, welche umfangreiche Neubau-<br />
und Sanierungsmaßnahmen durch einen privaten Partner vorsieht, dem Planung, <strong>Bau</strong>, Finanzierung<br />
und Betrieb der zu errichtenden und zu sanierenden Immobilien langfristig (voraussichtlich über 25<br />
Jahre) übertragen werden sollen. Auftragswert: ca. 320 Mio. Euro (netto). Der Auftrag ist in zwei Lose<br />
aufgeteilt: Campus Kiel und Campus Lübeck. Angebote sind für ein oder beide Lose möglich.<br />
Verfahrensart: Wettbewerblicher Dialog. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
4.7.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:139875-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Helmholtz Zentrum München. Transferzentrum.<br />
Planung, Neubau, Finanzierung und Betrieb (über 25 Jahre) eines Kongress- und Transferzentrums<br />
für unternehmensinterne und externe Veranstaltungen sowie zur Darstellung der Forschungsschwerpunkte<br />
<strong>des</strong> Helmholtz Zentrums München als ÖPP-Projekt. Das Transferzentrum soll auf dem bestehenden<br />
ca. 52 Hektar großen Forschungscampus in Neuherberg im Norden von München entstehen. Es<br />
ist ein Flächenbedarf von ca. 6.000 m² Nutzfläche vorgesehen.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
5.6.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:139908-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
Vorinformationen<br />
• Land Rheinland-Pfalz. Justizzentrum Bad Kreuznach.<br />
Der für 2013 geplante <strong>PPP</strong>-Neubau eines Justizzentrums in Bad Kreuznach wird sich voraussichtlich<br />
verzögern. Das teilten Finanzminister Carsten Kühl, Justizminister Jochen Hartloff und der Geschäftsführer<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>betriebs LBB, Holger Basten, mit. Messungen hätten eine erhöhte Radonbelastung<br />
aufgezeigt. Zudem habe der Lan<strong>des</strong>rechnungshof wegen der Radonproblematik Bad Kreuznach als<br />
Behördenstandort grundsätzlich angezweifelt und weitere Bedenken gegen den ins Auge gefassten<br />
Konversionsstandort vorgebracht.<br />
http://www.rlp.de/no_cache/einzelansicht/archive/<strong>2012</strong>/may/article/neubau-verzoegert-sich-voraussichtlich/<br />
Zuschlagserteilungen<br />
• Landkreis Miesbach. Schulen.<br />
Der Landkreis Miesbach hat der SKE Facility Management GmbH, Mannheim, den Zuschlag für<br />
Neubau und langfristige Bewirtschaftung von Schulgebäuden und Sporthallen in Gmund und Holzkirchen<br />
erteilt (ÖPP-Projekt „Schulen Landkreis Miesbach“). Das Gesamtvolumen für <strong>Bau</strong>- und Betriebsleistungen<br />
über 25 Jahre beträgt rd. 90 Mio. Euro. Quelle:<br />
http://ske-group.de/bilder/bild_news/120507_PM_Vertragsunterzeichnung_final.pdf<br />
• Stadt Gerolstein. Kindergarten.<br />
Die Bietergemeinschaft aus nesseler grünzig bau gmbh, Aachen, und der Weisenburger Wohnbau<br />
GmbH, Halle an der Saale, gilt als Favorit für den Zuschlag zum <strong>PPP</strong>-Neubau <strong>des</strong> Kindergartens<br />
in der Raderstraße. Eine Auftragsvergabe wurde noch nicht beschlossen, sie soll aber noch im Mai<br />
erfolgen. Quelle: http://www.volksfreund.de/3150894<br />
• Stadt Hattingen. Feuerwache.<br />
Die Firma LIST BAU GmbH, Bielefeld, wird die neue Feuer- und Rettungswache der Stadt Hattingen<br />
schlüsselfertig errichten und die Zwischenfinanzierung im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Verfahrens übernehmen.<br />
Auftragsvolumen: rd. 10 Mio. Euro. Quelle:<br />
http://www.hattingen.de/postnuke/index.php?module=Static_Docs&func=view&f=php/e-press_view.php3&id=9777<br />
Weitere Informationen<br />
• Bun<strong>des</strong>verband <strong>PPP</strong>. Technische Grundlagen für ÖPP im Straßenwesen.<br />
Im Bun<strong>des</strong>verband <strong>PPP</strong> ist eine Broschüre zum Thema „Technische Grundlagen für die Anwendung<br />
von ÖPP im Straßenwesen“ erarbeitet worden. Darin wird vor allem näher auf das Risikomanage-
- 19 -<br />
ment, das Erhaltungsmanagement und den Betriebsdienst im Rahmen von ÖPP-Modellen im Straßenbau<br />
eingegangen. Weiterhin werden das Innovationspotenzial und die Prozessoptimierungen sowie<br />
Projekte im städtischen Bereich analysiert. Die Unterlage steht zum Download zur Verfügung<br />
oder kann als gedrucktes Exemplar angefordert werden. Infos unter:<br />
http://www.bppp.de/bppp.php/cat/4/aid/341/title/Technische_Grundlagen_fuer_OEPP_im_Strassenwesen<br />
• ÖPP Deutschland AG. Transparenzplattform.<br />
Um die Akzeptanz für die Beschaffungsvariante ÖPP weiter zu fördern, hat die ÖPP Deutschland AG<br />
auf ihrer Website eine Transparenzplattform eingerichtet, auf der ÖPP-Verträge nebst Anlagen veröffentlicht<br />
werden. Neben den Unterlagen zum ÖPP-Projekt „Feuerwehrhauptwache Celle“, die bereits<br />
von der Stadt Celle veröffentlicht wurden, sind darauf auch die Vertragsunterlagen zum ÖPP-Projekt<br />
„Behördenzentrum Heppenheim“ einsehbar. Weitere Informationen unter:<br />
http://www.partnerschaftendeutschland.de/transparenzplattform<br />
• ÖPP Deutschland AG. Jahresbericht ÖPP 2011.<br />
Das Investitionsvolumen ÖPP-Projekte ist im Jahr 2011 deutlich gestiegen: Es nahm gegenüber dem<br />
Vorjahr um 200 Prozent zu. Wurden im Jahr 2010 lediglich 384 Millionen Euro investiert, so stieg dieser<br />
Wert für das Jahr 2011 auf etwa 1,15 Milliarden Euro. 16 ÖPP-Projekte wurden vertraglich abgeschlossen,<br />
im Vorjahr waren es 15 Projekte. Dies ist das Ergebnis <strong>des</strong> Jahresberichtes „Öffentlich-<br />
Private Partnerschaften in Deutschland 2011“, den die ÖPP Deutschland AG jetzt in Berlin vorgestellt<br />
hat. Bericht zum Download unter: http://www.partnerschaften-deutschland.de/oepp-zahlen<br />
• Bun<strong>des</strong>verband deutscher Banken. ÖPP-Potenziale richtig nutzen.<br />
In der ersten Ausgabe ihres neuen Informationsdienstes“ inter/esse thema“ befasst sich der Bankenverband<br />
mit dem Thema „ÖPP: Potenziale richtig nutzen“. Zum Download unter:<br />
https://www.bankenverband.de/publikationen/reihen/shopitem/be799dffa395ce722f0f7e42d7b73e71<br />
• ETH Zürich. <strong>PPP</strong> im Bereich Abwasser - Risiken & Chancen.<br />
Das Institut für <strong>Bau</strong>- und Infrastrukturmanagement der ETH Zürich hat am 9. März <strong>2012</strong> das Symposium<br />
„<strong>PPP</strong> im Bereich Abwasser“ durchgeführt. Präsentationen der Referenten zum Download:<br />
http://www.ibi.ethz.ch/bb/news/pastevents/<strong>2012</strong>/Symposien<br />
• European International Contractors. <strong>PPP</strong>-Statistik 2011.<br />
Der europäische Auslandsbauverband "European International Contractors“ (EIC) hat anlässlich der<br />
Generalversammlung am 27. April <strong>2012</strong> in Istanbul seine globale <strong>PPP</strong>-Statistik für 2011 präsentiert.<br />
Darin wird das weltweite <strong>PPP</strong>-Projektvolumen in der Verkehrsinfrastruktur (Flughäfen, Häfen, Schienenwege,<br />
Straßen) und im Bereich Wasser datenmäßig erfasst sowie ein Ranking der größten <strong>PPP</strong>-<br />
Unternehmen (nach Anzahl der Konzessionen) erstellt. Zum Download:<br />
http://www.eicontractors.de/media/uploads/attachment/estambul_presentacion_ppp's.pdf<br />
Veranstaltungshinweis<br />
• TU Berlin. Konferenz Kommunales Infrastruktur-Management (KIM).<br />
Am 1. Juni <strong>2012</strong> findet in Berlin die interdisziplinäre Konferenz „Kommunales Infrastrukturmanagement“<br />
statt. Konferenz-Programm und Informationen zur Anmeldung unter:<br />
http://www.kim.tu-berlin.de/typo3/index.php?id=3526<br />
• Kitas Leverkusen.<br />
Die <strong>PPP</strong>-Task Force NRW und der <strong>PPP</strong>-Verein Hessen und Thüringen e. V. laden am 5. Juni <strong>2012</strong><br />
von 13.00 – 18.00 Uhr zu einer kostenfreien Fachveranstaltung zum Thema „Kinderbetreuung heute:<br />
Eine öffentliche Aufgabe in Partnerschaft erfüllt“ im neuen Ratssaal in Leverkusen ein. Weitere<br />
Infos: http://www.ppp-schweiz.ch/de/veranstaltungen/<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />
Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 6703-280<br />
Fax: 0211 / 6703-282<br />
E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />
http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de
- 20 -<br />
Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />
• OLG Naumburg, Beschluss <strong>vom</strong> 12. April <strong>2012</strong> - 2 Verg 1/12<br />
http://tinyurl.com/<strong>PPP</strong>News03-12<br />
Grundsätze <strong>des</strong> Verhandlungsverfahrens<br />
Die Vergabestelle schrieb Beratungsleistungen europaweit im Verhandlungsverfahren aus. Sie forderte<br />
die Bieter auf, neben ihren verbindlichen Angeboten Kommentare zu dem Vertragsentwurf zu<br />
formulieren. Diese Kommentare seien allerdings nicht Gegenstand der Bewertung. Einige Bieter regten<br />
die Absenkung der Min<strong>des</strong>thöhe der Haftpflichtversicherung an, die ursprünglich auf 10 Mio. €<br />
festgelegt war. Die Vergabestelle beschloss, diese Vorgabe aufzugebenund jedem Bieter die Entscheidung<br />
über die angemessene Haftpflichthöhe zu überlassen. Die Beigeladene, die am Ende der<br />
Ausschreibung zur Auftragserteilung ausgesucht wurde, wurde in dem Präsentationstermin am<br />
10.8.2011 von der Vergabestelle aufgefordert, ihren neuen Angebotspreis zu benennen, wenn die ursprüngliche<br />
Vorgabe der Versicherungssumme freigegeben wird. Gemäß der Dokumentation der<br />
Vergabestelle hatte die Beigeladene einen neuen Angebotspreis benannt, wenn die Versicherungssumme<br />
nur noch 5 Mio. € beträgt. Die Vergabestelle fordert die Beigeladene anschließend auf, diesen<br />
neuen Preis binnen einer Frist schriftlich zu bestätigen. Die Beigeladene versäumte aber diese<br />
Frist. Die Antragstellerin wurde als letzter Bieterin zur Verhandlung aufgefordert. Auch sie erhielt die<br />
Möglichkeit, ihren Angebotspreis unter Berücksichtigung der Änderung der Versicherungssumme zu<br />
ändern. Sie erhob den Nachprüfungsantrag mit der Begründung, dass die Angebotsbewertung fehlerhaft<br />
erfolgt ist, und dass das Verhandlungsverfahren vergaberechtswidrig durchgeführt worden.<br />
Der Vergabesenat <strong>des</strong> OLG Naumburg wies den Nachprüfungsantrag zurück.<br />
Das Vorgehen der Vergabestelle sei nicht als vergaberechtswidrig zu beanstanden, soweit sie die<br />
Änderung <strong>des</strong> Angebots der Beigeladenen im Verlaufe <strong>des</strong> Präsentationstermins <strong>vom</strong> 10.08.2011 akzeptierte<br />
und seiner Angebotswertung zugrunde legte. Ein Verhandlungsverfahren sei gerade dadurch<br />
gekennzeichnet, dass in seinem Verlauf (interaktive) Verhandlungen zwischen dem Auftraggeber<br />
und dem Bieter über die Inhalte der Leistungen <strong>des</strong> künftigen Auftragnehmers, über die Vertragsbedingungen<br />
und auch über die Höhe und Zahlungsmodalitäten der durch den Auftraggeber zu zahlenden<br />
Vergütung nicht nur zulässig, sondern erforderlich sind. Wenn ein Auftraggeber ein Verhandlungsverfahren<br />
als Vergabeart auswählt, so sollen die Bieter davon ausgehen dürfen, dass es zumin<strong>des</strong>t<br />
eine Verhandlungsrunde gibt. Das Angebot eines Bieters sei nicht allein durch den Inhalt der ursprünglichen,<br />
oft schriftlich einzureichenden Erklärung <strong>des</strong> Bieters bestimmt, sondern wird dynamisch<br />
entwickelt und in den - oft mündlichen - Verhandlungsrunden aus- und umgestaltet. Es darf abgeändert<br />
werden.<br />
Ein Auftraggeber sei zwar berechtigt, in der Vergabebekanntmachung, in den Vergabeunterlagen<br />
oder in etwaigen zusätzlichen Unterlagen spezielle Regeln für den Ablauf seines Verhandlungsverfahrens<br />
aufzustellen, und zwar sowohl inhaltlicher Natur, z. Bsp. in Gestalt der Vorgabe eines Min<strong>des</strong>tinhalts<br />
<strong>des</strong> (ersten) schriftlichen Angebots, der Definition von Ausschlusskriterien oder der Festlegung<br />
der Unverhandelbarkeit der Auftragsbedingungen, als auch formeller Natur, so durch Bestimmung<br />
von Formanforderungen und Ausschlussfristen, durch Beschränkung der Zahl der Verhandlungsrunden<br />
oder durch Ankündigung eines sukzessiven Ausscheidens von Bietern nach jeder Verhandlungsrunde.<br />
Hiervon habe die Vergabestelle im vorliegenden Verhandlungsverfahren auch Gebrauch<br />
gemacht. Die Ausschreibungsbedingungen der Vergabestelle seien jedoch nicht dahin auszulegen,<br />
dass den Bietern eine selbständige, nicht durch eine ausdrückliche Aufforderung <strong>des</strong> Antragsgegners<br />
initiierte Angebotsänderung vollständig untersagt worden ist. Die Vergabestelle habe
- 21 -<br />
vielmehr die Bieter aufgefordert, ihren vorgegebenen Vertragsentwurf zu kommentieren und dadurch<br />
Verhandlungswünsche aktiv zu offenbaren. Darin sei die grundsätzliche Bereitschaft der Vergabestelle<br />
zu einem Entgegenkommen durch Modifizierung oder Aufgabe der ursprünglichen Vorgaben zu erkennen.<br />
Die Vergabestelle habe in den Verdingungsunterlagen zwar festgelegt, dass jeder Bieter sich an sein<br />
schriftliches Angebot binden solle. Sie habe die Abgabe nicht nur eines schriftlichen, sondern auch<br />
eines verbindlichen und grundsätzlich zuschlagfähigen Angebotes verlangt. Die Festlegung einer<br />
Bindefrist stelle jedoch keine Abkehr von der Veränderbarkeit der Angebotsinhalte in den Verhandlungen<br />
dar. Dies zeigt sich hier in der Auslegungsregel, welche die Vergabestelle für den Fall der Änderung<br />
<strong>des</strong> Angebots "im Rahmen der Verhandlungen" aufgestellt hatte. Danach soll sich die Bindefrist<br />
"jeweils auf die aktuelle Fassung <strong>des</strong> Angebots" beziehen.<br />
Der Senat habe auch keine Bedenken gegen die vergaberechtliche Zulässigkeit und zivilrechtliche<br />
Wirksamkeit der nur mündlich erklärten Änderung der Tagessätze durch die Beigeladene im Verhandlungsgespräch<br />
<strong>vom</strong> 10.08.2011. Die Angebotsänderung entspreche den von der Vergabestelle<br />
aufgestellten Ausschreibungsbedingungen. Sie sei zivilrechtlich eine einseitige Willenserklärung, die<br />
grundsätzlich auch mündlich verbindlich abgegeben werden kann und unter Anwesenden sofort wirksam<br />
ist. In Ansehung der Ausschreibungsbedingungen und unter besonderer Berücksichtigung der<br />
Protokollnotiz der Vergabestelle über das Ergebnis <strong>des</strong> Verhandlungsgesprächs mit der Beigeladenen<br />
fehle es an Anhaltspunkten dafür, dass die Verbindlichkeit der Preisänderung etwa von einem<br />
Formerfordernis in Gestalt einer schriftlichen Bestätigung durch die Beigeladene abhängig sein sollte.<br />
Der Umstand, dass die Vergabestelle den vier Bietern <strong>des</strong> Verhandlungsverfahrens nicht eine einheitliche<br />
Frist zur finalen Überarbeitung ihrer Preisangebote gesetzt und auch keine Vorkehrungen zur<br />
Sicherung eines geheimen Preiswettbewerbs getroffen hat, sei zwar ein Verstoß gegen allgemeine<br />
Grundsätze <strong>des</strong> Vergabeverfahrens. Es ist jedoch ausnahmsweise auszuschließen, dass sich der<br />
hierin liegende Vergaberechtsverstoß zu Ungunsten der Antragstellerin ausgewirkt hat, da die Antragstellerin<br />
als letzte der Bieterinnen ihr Angebot abgeben durfte. Deswegen fehle es an einer Berechtigung<br />
der Vergabenachprüfungsinstanzen, im Rahmen eines dem Individualrechtsschutz der Antragstellerin<br />
dienenden Nachprüfungsverfahrens in das vorliegende Vergabeverfahren einzugreifen.<br />
Der Beschluss <strong>des</strong> OLG Naumburg ist in Bezug auf die Ausgestaltung eines Verhandlungsverfahrens<br />
von großer Bedeutung. Mit dieser Rechtsprechung hat ein Bieter das Recht, sein „verbindliches Angebot“<br />
nachträglich zu ändern, sofern die Vergabestelle das Verhandlungsverfahren gewählt, die Bereitschaft<br />
zu Verhandlungen angezeigt und die nachträgliche Änderungsmöglichkeit nicht förmlich<br />
ausgeschlossen hat. Ob die Entscheidung <strong>des</strong> OLG, dass auch ein in dem Präsentationstermin nur<br />
mündliches erklärtes Angebot wirksam ist, obwohl der Bieter die geforderte schriftliche Bestätigung<br />
nicht mehr eingereicht hat, ist fraglich. Weiterhin ist fraglich, ob ein Bieter mündliche Angebote überhaupt<br />
wirksam erklären kann. Wenn die Schriftlichkeit <strong>des</strong> (ersten) Angebotes gefordert war, wird<br />
dieses Formerfordernis auch für die späteren Änderungen einzuhalten sein.<br />
Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />
Rechtsanwalt Matthias Berger<br />
Trinkausstraße 7<br />
40213 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 – 88 29 29<br />
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- 22 -<br />
<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 8/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 01.06.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />
• Landkreis Grafschaft Bentheim. Sporthalle.<br />
Der Landkreis Grafschaft Bentheim hat den Neubau einer Zweifeldsporthalle für das Burg Gymnasium<br />
in Bad Bentheim im Rahmen eines ÖPP-Modells (Planung, Errichtung, Finanzierung) beschlossen.<br />
Der Auftragnehmer hat auf Grundlage einer funktionalen <strong>Bau</strong>leistungsbeschreibung mit Raumprogramm<br />
alle erforderlichen Planungs- und <strong>Bau</strong>leistungen zu erbringen. Die Finanzierungsleistungen<br />
umfassen die <strong>Bau</strong>zwischenfinanzierung und die Endfinanzierung über 20 Jahre.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
26.6.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:166172-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Land Rheinland-Pfalz. Berater.<br />
Das Land Rheinland-Pfalz sucht einen Transaktionsberater, der das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam<br />
mit dem bereits ausgewählten und beauftragten Rechtsberater bei der Vorbereitung und Begleitung<br />
<strong>des</strong> Verfahrens zur Weiterentwicklung <strong>des</strong> Flughafens Frankfurt-Hahn mit Hilfe Dritter unterstützt.<br />
Der zu vergebende Auftrag umfasst die Vorbereitung und Durchführung einer geeigneten<br />
Markterkundung, die Eingrenzung und Konkretisierung von Entwicklungsmodellen für den Flughafen<br />
Frankfurt-Hahn sowie die Vorbereitung und Begleitung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> bei der Durchführung <strong>des</strong> oder<br />
der notwendigen Ausschreibungsverfahren und Transaktionen zur Realisierung eines Entwicklungsmodells<br />
für den Flughafen Frankfurt-Hahn.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
22.6.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:165212-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Brüssel (Region Brüssel-Hauptstadt). Leopold-II-Tunnel.<br />
Der etwa 2.600 m lange Leopold-II-Tunnel im Zentrum Brüssels soll im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Modells<br />
(Planung, Sanierung, Finanzierung, Unterhalt) renoviert werden. Der Verkehrstunnel, der täglich von<br />
ca. 65.000 Autofahrern benutzt wird, war Anfang der 1980er Jahre gebaut worden. In den letzten Jahren<br />
erfüllte der Tunnel nicht mehr die erforderlichen Sicherheitsbedingungen und Luftqualitätsnormen.<br />
Verfahrensart: Wettbewerblicher Dialog. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
16.8.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:166132-<strong>2012</strong>:TEXT:NL:HTML<br />
Vorinformationen<br />
• Stadt Remscheid. Berufskollegs.<br />
Der Ausschuss für Schule und Sport der Stadt Remscheid hat einem Antrag der CDU-Fraktion zugestimmt,<br />
die Möglichkeit eines <strong>PPP</strong>-Vertrags zu prüfen, um die räumliche Situation der Berufskollegs<br />
nachhaltig zu verbessern. Angedacht sind der Neubau <strong>des</strong> Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung<br />
sowie die Erweiterung <strong>des</strong> Käthe-Kollwitz-Berufskollegs. Gesamtkosten: ca. 18 Mio. Euro.<br />
Quellen: http://ratsinfo.remscheid.de/sessionnet/bi//vo0050.php?__kvonr=1916<br />
http://www.rp-online.de/bergisches-land/remscheid/nachrichten/berufskolleg-neubau-kostet-16-millionen-euro-1.2833781<br />
Zuschlagserteilungen<br />
• HOCHTIEF. Ringautobahn in Kanada.<br />
Ein Konsortium um die HOCHTIEF Solutions-Tochter HOCHTIEF <strong>PPP</strong> Solutions North America<br />
und ACS hat den Financial Close für das <strong>PPP</strong>-Projekt "Northeast Anthony Henday Drive" im kanadischen<br />
Edmonton erreicht. Das Projekt umfasst den <strong>Bau</strong> von 27 Kilometern einer sechs- und achtspurigen<br />
Autobahn, neun Autobahnkreuze, zwei Straßen- und acht Eisenbahnüberführungen sowie insgesamt<br />
46 Brückenbauwerken. Die <strong>PPP</strong>-Partner werden das Projekt planen, bauen, betreiben und<br />
teilweise finanzieren. Der Vertrag hat einen Gesamtwert von 1,39 Mrd. Euro und eine Laufzeit von 34<br />
Jahren. Quelle: http://www.hochtief.de/hochtief/pdfservice/9125<br />
• VINCI. Straßenerhaltung in Großbritannien.<br />
Das Konsortium VINCI-Ringway (bestehend aus VINCI Concessions und Ringway, einer Tochtergesellschaft<br />
der VINCI-Tochter Eurovia) ist in den vergangenen Wochen bei zwei PFI-Straßenerhaltungsprojekten<br />
in Großbritannien als bevorzugter Bieter ausgewählt worden.<br />
o Von der Verwaltung <strong>des</strong> Londoner Bezirks Hounslow wurde VINCI-Ringway zum bevorzugten<br />
Bieter für einen über 25 Jahre laufenden Vertrag zur Erneuerung, Instandhaltung und Wartung
- 23 -<br />
der Verkehrsflächen <strong>des</strong> Bezirks – 432 km Fahrbahnen und 763 km Gehwege – ernannt. Gesamtauftragsvolumen:<br />
ca. 950 Mio. Euro.<br />
Quelle: http://www.vinci.com/vinci.nsf/de/pressemitteilungen/pages/<strong>2012</strong>0308-2008.htm<br />
Weitere Infos: http://www.hounslow.gov.uk/index/transport_and_streets/highways_pfi.htm<br />
o Die Kommunalverwaltung der Isle of Wight hat VINCI-Ringway zum bevorzugten Bieter für einen<br />
über 25½ Jahre laufenden Vertrag zur Verbesserung und Erhaltung <strong>des</strong> Straßennetzes (821 km)<br />
der Insel ausgewählt. Gesamtvertragsvolumen ca. 900 Mio. Euro.<br />
Quelle: http://www.vinci.com/vinci.nsf/de/pressemitteilungen/pages/<strong>2012</strong>0530-1745.htm<br />
Weitere Informationen<br />
Weitere Infos: http://www.iwight.com/highways-pfi/<br />
o Deutscher Bun<strong>des</strong>tag. Antrag der SPD-Bun<strong>des</strong>tagsfraktion zu ÖPP.<br />
Die SPD-Fraktion fordert in einem Antrag die Bun<strong>des</strong>regierung auf, einen Bericht über den Stand der<br />
Entwicklungen von ÖPP vorzulegen und ein Konzept zu entwickeln. In der Bun<strong>des</strong>haushaltsordnung<br />
soll klar geregelt werden, in welchen Fällen der private Sektor bei der Beschaffung der öffentlichen<br />
Hand eingebunden werden soll. Die Verträge über ÖPP sollen standardisiert und formalisiert werden.<br />
Bei Nichterfüllung von Verträgen soll die öffentliche Hand mehr Durchgriffsrechte erhalten. Zudem<br />
sollen die Methoden der Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen überprüft werden. Sie sollen sich künftig<br />
auf harte und nachvollziehbare Fakten stützen. Vergleiche zwischen der konventionellen Beschaffung<br />
und ÖPP sollen plausibel und empirisch nachvollziehbar sein. Außerdem sollen auch keinen und mittelständischen<br />
Unternehmen bei ÖPP-Projekten berücksichtigt werden. Quelle:<br />
http://dipbt.bun<strong>des</strong>tag.de/dip21/btd/17/097/1709726.pdf<br />
• Hauptverband der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie. Projektbroschüre „ÖPP im öffentlichen Hochbau“.<br />
Der Hauptverband der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie hat die mittlerweile sechste ÖPP-Projektbroschüre<br />
„ÖPP im öffentlichen Hochbau - Eine Idee wird Realität“ veröffentlicht. Die Broschüre richtet sich in<br />
erster Linie an Politik und Verwaltung und soll anhand der dargestellten Projekte über die Möglichkeiten<br />
von ÖPP zu informieren. Weitere Infos unter:<br />
http://www.oepp-plattform.de/infocenter/news/_/artikel/sechste-projektbroschure-opp-im-offentlichen-hochb/<br />
• Präsentationen <strong>des</strong> Workshops zur effizienten Stadtbeleuchtung mit ÖPP.<br />
Am 19.04.<strong>2012</strong> fand in Kassel ein Workshop für kommunale Entscheidungsträger zum Thema „Energetische<br />
Sanierung kommunaler Straßenbeleuchtung mittels Partnerschaftsmodellen“ statt. Präsentationen<br />
zum Download unter: http://www.aufbaubank.de/?p=74& (nach unten scrollen)<br />
• <strong>PPP</strong> in Russland und Deutschland.<br />
In einem Projekt der Universität Regensburg in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ostrecht München<br />
und Staatlichen Universität St. Petersburg werden die rechtlichen Voraussetzungen für <strong>PPP</strong>-<br />
Projekte rechtsvergleichend in Deutschland und Russland untersucht. Im Rahmen <strong>des</strong> Projekts fanden<br />
zwei Tagungen im November 2011 in St. Petersburg und im April <strong>2012</strong> in Regensburg statt. Präsentationen<br />
zum Download unter http://www.ppp-russland.de/ (im Bereich „Konferenzen“)<br />
Veranstaltungshinweise<br />
• Kinderbetreuung heute: Eine öffentliche Aufgabe in Partnerschaft erfüllt.<br />
o Die <strong>PPP</strong>-Task Force NRW und der <strong>PPP</strong>-Verein Hessen und Thüringen laden am 5. Juni <strong>2012</strong><br />
von 13.00 – 18.00 Uhr zu einer kostenfreien Fachveranstaltung zum o. g. Thema nach Leverkusen<br />
ein. Infos: http://www.ppp.nrw.de/veranstaltungshinweise/Einladung_Kitas_Leverkusen.pdf<br />
o Save the Date: Eine Veranstaltung mit gleichem Titel plant der <strong>PPP</strong>-Verein zusammen mit dem<br />
hessischen <strong>PPP</strong>-Kompetenzzentrum am 26. Juni <strong>2012</strong>, 13:00 Uhr bis ca. 18:00 Uhr, in Frankfurt<br />
am Main, Nassauische Heimstätte, Schaumainkai 47. Einladungen werden in Kürze versendet.<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />
Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 6703-280<br />
Fax: 0211 / 6703-282<br />
E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />
http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de
- 24 -<br />
<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 9/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 22.06.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />
Vorinformationen<br />
• Kanton Luzern (Schweiz). Verwaltungsgebäude.<br />
./.<br />
Der Luzerner Regierungsrat will bei der Realisierung eines zentralen Verwaltungsgebäu<strong>des</strong> am Seetalplatz<br />
in Emmen ein <strong>PPP</strong>-Modell prüfen. Das schreibt die Luzerner Regierung in der Antwort auf einen<br />
Vorstoß im Parlament. Die notwendigen Aufträge für die Prüfung eines <strong>PPP</strong>-Modells zur Realisierung<br />
<strong>des</strong> zentralen Verwaltungsgebäu<strong>des</strong> seien bereits erteilt. Eine Luzerner Delegation werde<br />
zudem das <strong>PPP</strong>-Projekt Neumatt, Burgdorf, besichtigen dortige Verwaltungszentrum besuchen und<br />
zusammen mit den involvierten Partnern alle Fragen rund um das Projekt diskutieren.<br />
Quelle: http://www.lu.ch/download/gr-geschaefte/2011-2015/p_169_antwort.pdf<br />
Zuschlagserteilungen<br />
• Landkreis Ansbach. Erweiterungsbau Kreisverwaltung.<br />
Den Erweiterungsbau der Kreisverwaltung Asbach wird das Unternehmen Fechtelkord & Eggersmann<br />
GmbH aus Marienfeld realisieren. Der Auftrag umfasst Planung, <strong>Bau</strong> sowie die Zwischen- und<br />
Endfinanzierung über 30 Jahre. Quelle:<br />
http://www.vbd-beratung.de/wDeutsch/aktuell/<strong>2012</strong>0613_01_aktuell_LKAnsbach_Vertragsunterzeichnung.php?navanchor=<br />
• USA. Zufahrt zur Golden Gate Bridge.<br />
Ein Konsortium um HOCHTIEF <strong>PPP</strong> Solutions North America und den Infrastrukturfonds Meridiam<br />
hat den Financial Close für das Projekt Presidio Parkway in San Francisco, Kalifornien, erreicht. Die<br />
beiden Partner werden das Projekt in einer öffentlich-privaten Partnerschaft entwerfen, bauen, betreiben<br />
und teilweise finanzieren. Das Vorhaben hat ein Gesamtvolumen von zirka 800 Mio. Euro und eine<br />
Laufzeit von 33,5 Jahren. Das Gesamtvolumen <strong>des</strong> <strong>Bau</strong>vertrags beläuft sich auf 197 Mio. Euro.<br />
Quelle: http://www.hochtief-solutions.de/htsol/52.jhtml?pid=9138<br />
Weitere Informationen<br />
• ÖPP Deutschland AG (PD). Grundlagenarbeit für den Gesundheitssektor.<br />
Die ÖPP Deutschland AG hat die im Auftrag <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums der Finanzen erstellte Grundlagenarbeit<br />
„Lebenszyklusorientierte Betriebskostenkennzahlen für ein Benchmarking bei Öffentlich-<br />
Privaten Partnerschafts-(ÖPP-)Projekten im Krankenhausbereich“ veröffentlicht. Darin wird ein Kennzahlensystem<br />
für die Leistungen in der Betriebsphase eines ÖPP-Krankenhausprojektes vorgestellt.<br />
Dieses Kennzahlensystem ermöglicht es, bei der Prüfung eines Projektes auf ÖPP-Realisierbarkeit<br />
die Kosten für den konventionellen Krankenhausbetrieb dem der ÖPP-Variante gegenüber zu stellen<br />
sowie anschließend zu überwachen. Weitere Informationen und Download unter:<br />
http://www.partnerschaften-deutschland.de/kh-benchmarking<br />
• Deutscher Bun<strong>des</strong>tag. Elbquerung A 20.<br />
Derzeit wird die mögliche ÖPP-Realisierung der Elbquerung der A 20 bei Glückstadt von der ARGE<br />
Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft GmbH / Investitionsbank Schleswig-Holstein untersucht. Im ersten<br />
Schritt wird die mögliche Eignung als ÖPP-Projekt abgeschätzt und ergebnisoffen ein ÖPP-<br />
Geschäftsmodell untersucht. Die Ergebnisse der ersten Stufe „Erstellung einer Eignungsabschätzung“<br />
liegen dem Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr, <strong>Bau</strong> und Stadtentwicklung seit 30. September 2011<br />
im Entwurf vor und werden derzeit sorgfältig ausgewertet und mit den betroffenen Ländern abgestimmt.<br />
Danach wird über das weitere Vorgehen entschieden. Dies betont die Bun<strong>des</strong>regierung in ihrer<br />
Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.<br />
Quelle: http://dipbt.bun<strong>des</strong>tag.de/dip21/btd/17/096/1709681.pdf<br />
• Deutscher Bun<strong>des</strong>tag. ÖPP Deutschland AG (PD).<br />
Mit einer kleinen Anfrage zu den „Grundlagen und Evaluationsmethoden der Beratertätigkeit der ÖPP<br />
Deutschland AG“ hat die Fraktion DIE LINKE u.a. abgefragt, inwieweit die Ergebnisse von kritischen<br />
Bewertungen von <strong>PPP</strong> etwa durch Bun<strong>des</strong>- und Lan<strong>des</strong>rechnungshöfe in die Beratung einfließen. Die<br />
Bun<strong>des</strong>regierung bestätigte in ihrer Antwort, dass die PD die Erkenntnisse der Rechnungshöfe in ihre
- 25 -<br />
Arbeit einbeziehe sowie den fachlichen Austausch mit Mitarbeitern der Rechnungshöfe suche. Außerdem<br />
wurde abgefragt, ob und inwieweit eine Evaluierung der beratenen Projekte stattfindet. Hier<br />
verweist die Bun<strong>des</strong>regierung darauf, dass für entsprechende Tätigkeiten der PD jeweils ein konkreter<br />
Auftrag vorliegen müsse. Quelle: http://dipbt.bun<strong>des</strong>tag.de/dip21/btd/17/096/1709657.pdf<br />
• Immobilien-ÖPP für das UKSH. Fragen und Antworten zum Teilnahmewettbewerb.<br />
Eine fortlaufende Übersicht über die Fragen und Antworten zum aktuellen Teilnahmewettbewerb beim<br />
ÖPP-Projekt <strong>des</strong> Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) finden Sie unter:<br />
http://www.uksh.de/wd_oepp.html<br />
• <strong>PPP</strong>-Task Force NRW / <strong>PPP</strong> Hessen und Thüringen. Präsentationen „ÖPP und Kitas“.<br />
Die <strong>PPP</strong>-Task Force NRW hat zusammen mit dem <strong>PPP</strong>-Verein Hessen und Thüringen am 5. Juni<br />
<strong>2012</strong> eine Informationsveranstaltung zum Thema "ÖPP und Kitas“ in Leverkusen durchgeführt. Die<br />
Präsentationen der Referenten stehen zum Download zur Verfügung unter:<br />
http://www.ppp.nrw.de/veranstaltungen_dokumentation/oepp_und_kitas/index.php<br />
• TU Berlin – Konferenz Kommunales Infrastrukturmanagement (KIM). Präsentationen.<br />
Am 1. Juni <strong>2012</strong> fand in Berlin die interdisziplinäre Konferenz „Kommunales Infrastruktur-<br />
Management“ statt. Die Vorträge der Referenten zum Download unter:<br />
http://www.kim.tu-berlin.de/typo3/index.php?id=3528<br />
• Europäisches <strong>PPP</strong>-Kompetenzzentrum (EPEC). Präsentationen <strong>des</strong> 6. Private Sector Forums.<br />
Das 6. Private Sector Forum der EPEC fand am 6. Juni <strong>2012</strong> in Brüssel zum Thema Financing Future<br />
Infrastructure statt. Die Präsentationen der Referenten zum Download unter:<br />
http://www.eib.org/epec/private-sector-forum/private-sector-forum-vi.htm<br />
• Europäisches <strong>PPP</strong>-Kompetenzzentrum (EPEC). Neue Veröffentlichungen.<br />
Das EPEC hat in jüngerer Zeit Berichte und Leitfäden zu folgenden Themen veröffentlicht:<br />
o France - Institutional framework for <strong>PPP</strong>s (Mai <strong>2012</strong>). Download unter:<br />
http://www.eib.org/epec/resources/epec_france_public_en.pdf<br />
o Guidance on Energy Efficiency in Public Buildings (Mai <strong>2012</strong>). Download unter:<br />
http://www.eib.org/epec/resources/epec_guidance_ee_public_buildings_en.pdf<br />
o Broadband – Delivering next generation access through <strong>PPP</strong> (April <strong>2012</strong>). Download unter:<br />
http://www.eib.org/epec/resources/epec_broadband_en.pdf<br />
Veranstaltungshinweise<br />
• <strong>PPP</strong>-Verein Hessen und Thüringen. ÖPP und Kitas.<br />
Eine weitere Veranstaltung zum Thema „ÖPP und Kitas“ plant der <strong>PPP</strong>-Verein Hessen und Thüringen<br />
zusammen mit dem hessischen <strong>PPP</strong>-Kompetenzzentrum am 26. Juni <strong>2012</strong>, 13:00 Uhr bis ca.<br />
18:00 Uhr, in Frankfurt am Main, Nassauische Heimstätte, Schaumainkai 47. Weitere Infos:<br />
http://www.ppp-verein.de/res/ppp-verein/<strong>2012</strong>0626-Einladung_Kitas_Frankfurt.pdf<br />
• <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>-Workshop. <strong>PPP</strong>-Vertragsgestaltung im öffentlichen Hochbau.<br />
Am 11. September <strong>2012</strong> führt das <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> in Düsseldorf den Workshop „<strong>PPP</strong>-Vertragsgestaltung<br />
im öffentlichen Hochbau“ durch. Referenten: RA Matthias Berger, Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft,<br />
und Irmgard Jonas, HOCHTIEF Concessions AG. Programmablauf und Anmeldung unter:<br />
http://www.bauakademie-west.de/uploads/tx_baw/Ausschreibung_<strong>PPP</strong>-Vertraege_11.09.<strong>2012</strong>.pdf<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />
Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 6703-280<br />
Fax: 0211 / 6703-282<br />
E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />
http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de
- 26 -<br />
Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />
• OLG Düsseldorf, Beschluss <strong>vom</strong> 25. April <strong>2012</strong> - Verg 100/11<br />
http://www.justiz.nrw.de/nrwe/olgs/duesseldorf/j<strong>2012</strong>/VII_Verg_100_11beschluss<strong>2012</strong>0425.html<br />
Anforderungen an eine Gesamtvergabe<br />
Die Vergabestelle schrieb die Beschaffung von Druckern und Multifunktionssystemen einschließlich<br />
Administrations- und Abrechnungssoftware im offenen Verfahren aus. Die Leistungsbeschreibung<br />
enthielt hinsichtlich der zu liefernden Drucker und Systeme sog. Geräte-Positionsblätter, teilweise mit<br />
Min<strong>des</strong>tanforderungen. Der Zuschlag sollte anhand der Kriterien Preis, Qualität und Funktionalität der<br />
Drucker und Multifunktionssysteme sowie Qualität und Funktionalität der Software auf das wirtschaftlichste<br />
Angebot ergehen. Die Antragstellerin rügte u.a. eine unterbliebene Losaufteilung<br />
Der Vergabesenat wies den Nachprüfungsantrag als unbegründet zurück.<br />
Zur Begründung führte der Senat aus, dass hinreichende Gründe für eine Gesamtvergabe vorliegen<br />
(§ 97 Abs. 3 Satz 3 GWB, § 2 Abs. 2 Satz 3 EG VOL/A). Eine Gesamtvergabe sei gerechtfertigt, sofern<br />
wirtschaftliche oder technische Gründe dies erfordern. Es komme dem Auftraggeber bei der Entscheidung<br />
für eine Gesamtvergabe wegen der dabei anzustellenden prognostischen Überlegungen<br />
eine von den Vergabenachprüfungsinstanzen nur beschränkt zu kontrollierende Einschätzungsprärogative<br />
zu. Die Entscheidung <strong>des</strong> Auftraggebers sei lediglich darauf zu prüfen, ob sie auf einer vollständigen<br />
und zutreffenden Tatsachengrundlage beruht sowie aus vernünftigen Erwägungen heraus<br />
und im Ergebnis vertretbar getroffen worden ist. Dies sei im Streitfall zu bejahen. Die Vergabestelle<br />
habe im Vergabevermerk angegeben, dass alle Systembestandteile (insbesondere Drucker) über eine<br />
einheitliche Bildschirmoberfläche erreichbar und steuerbar sein sollten. Deswegen sei auch die<br />
Lieferung einer einheitlichen Software ausgeschrieben worden. Durch die Möglichkeit eines von einer<br />
einheitlichen Software ansteuerbaren Druckerverbunds habe man sich nicht nur eine bessere Auslastung<br />
der Drucker versprochen, sondern auch eine Kostenersparnis. Dies seien anerkennenswerte<br />
Gründe, die eine Gesamtvergabe erlaubten. Es sei eine Erfahrungstatsache, dass insbesondere bei<br />
der Integration unterschiedlicher Hardwarekomponenten und Software im System Kompatibilitätsprobleme,<br />
technische Schwierigkeiten und Verzögerungen auftreten können, die zu Mehrkosten beim<br />
Gebrauch führen. Der Einholung eines von der Antragstellerin gegenbeweislich beantragten Sachverständigengutachtens<br />
bedürfe es nicht. Denn der Antragsgegner habe die dargestellten Probleme mittels<br />
einer Gesamtvergabe von vorneherein ausschließen wollen. Dazu sei er aufgrund seines Leistungsbestimmungsrechts<br />
rechtlich in der Lage.<br />
Die Entscheidung ist für die Konzeption von <strong>PPP</strong>-Verfahren insoweit von Bedeutung, als dass der<br />
Wunsch von den Vergabestellen nach einem über eine Gesamtvergabe auszuschreiben<strong>des</strong>, hohes<br />
Auftragsvolumen mit dem Losbildungsgebot in Konflikt treten kann. Es gilt zwar die allgemeine Aussage,<br />
dass beispielsweise durch eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung nachgewiesene, wirtschaftliche<br />
Vorteile durch die in <strong>PPP</strong>-Modellen übliche, einheitliche Vergabe von Planungs-, <strong>Bau</strong>- und Betriebsleistungen<br />
ein Absehen von der Losbildung rechtfertigen kann. Diese Begründung würde sich jedoch<br />
erschöpfen, wenn der Auftragsgegenstand in einer Vielzahl von Einzelobjekten (z.B. 20 Schulen) besteht<br />
und die wirtschaftlichen Vorteile auch bei Bildung von Teillosen zu erreichen wären. Die vorliegende<br />
Entscheidung bestätigt und betont demgegenüber das Recht der Vergabestellen zu einer Gesamtvergabe,<br />
wenn nur nachvollziehbare vernünftige Gründe den wirtschaftlichen Vorteil begründen.<br />
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<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 10/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 06.07.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />
• Kreis Pinneberg. Schule.<br />
Planung, Abbruch und Neubau der Beruflichen Schule <strong>des</strong> Kreises Pinneberg in Pinneberg. Der Kreis<br />
Pinneberg beabsichtigt eine umfassende Neugestaltung der Beruflichen Schule <strong>des</strong> Kreises Pinneberg<br />
in Pinneberg mit ca. 12.300 m² BGF im Rahmen einer modifizierten Öffentlich-Privaten Partnerschaft<br />
(ÖPP) zu realisieren. Hierfür sind Planungs-, Abriss- und Neubauarbeiten erforderlich. Das<br />
Projekt soll schlüsselfertig von einem Generalunternehmer realisiert werden. Der Generalunternehmer<br />
soll zudem eine verlängerte Mängelhaftung für den <strong>Bau</strong> über 10 Jahre und für die technische<br />
Gebäudeausrüstung über 5 Jahre übernehmen. Die Vollwartung ist als Option anzubieten.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
15.8.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:208528-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
Vorinformationen<br />
• Stadt Pulheim. Auswertung Interessenbekundungsverfahren Bäderlandschaft.<br />
In der Ratssitzung am 3. Juli <strong>2012</strong> wurde in Pulheim die Auswertung <strong>des</strong> Interessenbekundungsverfahrens<br />
zur Neugestaltung der Bäderlandschaft (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 5/<strong>2012</strong> <strong>vom</strong> 05.04.<strong>2012</strong>) vorgestellt.<br />
Demnach haben 3 Unternehmen (Berndorf Bäderbau, Deyle Gruppe (mit Industriebau Wernigerode<br />
GmbH und Willi Meyer <strong>Bau</strong>unternehmung GmbH als <strong>Bau</strong>partner), s.a.b.) grundsätzliches Interesse<br />
am geplanten ÖPP-Projekt bekundet. Die Präsentation der Auswertung mit weiteren Details<br />
finden Sie unter: http://www.pulheim.de/hosts/002/files/29258/12229.pdf<br />
Der Rat hat im Anschluss die Verwaltung beauftragt, von den Beratern bis zum 25.09.<strong>2012</strong> ein „vorläufiges<br />
Leistungsverzeichnis, die Vorstrukturierung der Vergabeunterlagen sowie die Abstimmung<br />
und Erarbeitung einer vorläufigen Wirtschaftlichkeitsuntersuchung als Entscheidung für eine ÖPP-<br />
Ausschreibung erarbeiten zu lassen“. Quelle: http://pulheimnews.de/einzelansicht/eintrag/478.html<br />
• Stadt Pulheim. Kitas.<br />
Die Stadt Pulheim plant darüber hinaus, zwei Kitas im Rahmen einer ÖPP neu errichten zu lassen.<br />
Dazu wurde ebenfalls auf der Ratssitzung am 3. Juli <strong>2012</strong> eine Vorplanung und Vorläufige WU präsentiert.<br />
Die vorläufige WU hat dabei ergeben, dass eine ÖPP-Realisierung grundsätzlich wirtschaftlicher<br />
ist als eine Eigenrealisierung. Präsentation zur WU zum Download:<br />
http://www.pulheim.de/hosts/002/files/29072/1925.ppt<br />
Zuschlagserteilungen<br />
• Stadt Achim. Kindertagesstätte.<br />
Die Stadt Achim hat die Gottfried Stehnke <strong>Bau</strong>unternehmung GmbH & Co. KG aus Osterholz-<br />
Scharmbeck mit Planung, <strong>Bau</strong> und Zwischenfinanzierung <strong>des</strong> 1,88 Mio. Euro teuren Neubaus der<br />
Kindertagesstätte Uesen beauftragt. Die Stadt spart durch diese abgespeckte <strong>PPP</strong>-Version rd.<br />
270.000 Euro gegenüber den Schätzkosten. Quelle:<br />
http://www.kreiszeitung.de/nachrichten/landkreis-verden/achim/kita-neubau-uesen-entsteht-einer-hand-2361157.html<br />
• Stadt Gerolstein. Kindertagesstätte.<br />
Am 02.07.<strong>2012</strong> ist endlich der ÖPP-Vertrag für den Neubau und die 25jährige Bewirtschaftung einer<br />
Kindertagesstätte in Gerolstein unterzeichnet worden. Wie schon im <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 7/<strong>2012</strong> <strong>vom</strong><br />
14.05.<strong>2012</strong> vermeldet, ist die „Arbeitsgemeinschaft nesseler-grünzig bau gmbh (Aachen) /<br />
Weisenburger Wohnbau GmbH (Halle an der Saale)“ der Projektpartner der Stadt.<br />
Quelle: http://www.gerolstein.de/vg_gerolstein/Aktuelles/ (Pressemeldung <strong>vom</strong> 05.07.<strong>2012</strong>)<br />
Weitere Informationen<br />
• Bun<strong>des</strong>wirtschaftsministerium. <strong>PPP</strong> und öffentliche Infrastruktur.<br />
Im Monatsbericht Juli <strong>2012</strong> der Publikationsreihe „Schlaglichter der Wirtschaftspolitik“ befasst sich<br />
das Bun<strong>des</strong>wirtschaftsministerium im Beitrag „Public-Private-Partnership und öffentliche Infrastruktur“<br />
mit der Entwicklung von ÖPP in Deutschland. Danach setzt sich die Bun<strong>des</strong>regierung (Federführung<br />
BMF) insbesondere unter Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten für ÖPP als Beschaffungsoption ein,<br />
ohne jedoch eine bestimmte Quote bei der Beschaffung anzustreben. Artikel zum Download unter:<br />
http://www.bmwi.de/DE/Mediathek/publikationen (→ Schlaglichter der Wirtschaftspolitik Juli <strong>2012</strong>)
- 28 -<br />
• Deutscher Bun<strong>des</strong>tag. ÖPP Deutschland AG (PD).<br />
Die Bun<strong>des</strong>regierung hat eine weitere Kleine Anfrage zur ÖPP Deutschland AG (PD) beantwortet,<br />
diesmal gestellt von der SPD-Fraktion zu den „Aufgaben der ÖPP Deutschland AG bei <strong>Bau</strong>projekten“.<br />
In der Antwort wird u. a. darauf hingewiesen, dass private Unternehmen sich nur indirekt über Beteiligungsgesellschaften<br />
an der ÖPP Deutschland AG beteiligen können. Im Zeitraum 2009 bis April <strong>2012</strong><br />
hat die ÖPP Deutschland AG für den Bund und für Bun<strong>des</strong>einrichtungen im <strong>Bau</strong>bereich Projektberatungsleistungen<br />
im Umfang von 2,3 Mio. Euro erbracht. Hinsichtlich der Bestrebungen zu mehr<br />
Transparenz bei ÖPP-Verfahren hat das Bun<strong>des</strong>finanzministerium im Mai 2011 bei der ÖPP<br />
Deutschland AG eine Grundlagenarbeit „Transparenz bei ÖPP-Projekten“ in Auftrag gegeben, deren<br />
Ergebnisse in Kürze veröffentlicht werden sollen.<br />
Quelle: http://dipbt.bun<strong>des</strong>tag.de/dip21/btd/17/098/1709895.pdf<br />
• <strong>PPP</strong>-Task Force NRW. Präsentationen <strong>des</strong> 21. ÖPP Forums.<br />
Am 25. Juni <strong>2012</strong> fand in Düsseldorf das 21. ÖPP-Forum der <strong>PPP</strong>-Task Force NRW statt. Die Präsentationen<br />
der Referenten zum Download unter:<br />
http://www.ppp.nrw.de/veranstaltungen_dokumentation/21_oepp_forum_12_06_25/index.php<br />
• <strong>PPP</strong>-Literatur.<br />
o Analyse von Öffentlich Privaten Partnerschaftsangeboten – Ein transparentes Verfahren für die<br />
Vergabe.<br />
Dissertation von Dr.-Ing. Hans Christian Jünger. Sie ist im Mai <strong>2012</strong> als Band 53 in der Schriftenreihe<br />
<strong>des</strong> Instituts für <strong>Bau</strong>betriebslehre der Universität Stuttgart, herausgegeben von Univ.-Prof.<br />
Dr.-Ing. Fritz Berner, im <strong>Bau</strong>werk Beuth Verlag erschienen. Weitere Infos unter:<br />
http://www.ibl.uni-stuttgart.de/Schriftenreihe-<strong>des</strong>-Ins.14.0.html<br />
o Empfehlungen und Hilfsmittel für die Integration von BNB-Nachhaltigkeitskriterien in ÖPP-<br />
Projekte.<br />
Abschlussbericht eines Forschungsprojekts der Forschungsinitiative Zukunft <strong>Bau</strong>. Bearbeitung:<br />
Dr. Kati Herzog / Wiebke Cartelli / Alice Wildhack. Veröffentlicht im Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart,<br />
<strong>2012</strong>. Zum Download unter: http://www.irbnet.de/daten/rswb/12059001038.pdf<br />
• Europäisches <strong>PPP</strong>-Kompetenzzentrum (EPEC). Neue Veröffentlichungen.<br />
Das EPEC hat zwei neue Berichte mit Fallstudien zur Kombination von EU-Mitteln und <strong>PPP</strong>-Projekten<br />
veröffentlicht:<br />
o EU Funds in <strong>PPP</strong>s – Project Stocktake and Case Studies (June <strong>2012</strong>). Download unter:<br />
http://www.eib.org/epec/resources/project_stocktake_eu_funds_in_ppps_public.pdf<br />
o Poznan Waste-to-Energy Project, Poland – Using EU Funds in <strong>PPP</strong>s Case Study (June <strong>2012</strong>).<br />
Download unter:<br />
http://www.eib.org/epec/resources/poznan_case_study_eu_funds_in_ppps_public.pdf<br />
Veranstaltungshinweise<br />
• <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>-Workshop. <strong>PPP</strong>-Vertragsgestaltung im öffentlichen Hochbau.<br />
Am 11. September <strong>2012</strong> führt das <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> in Düsseldorf den Workshop „<strong>PPP</strong>-Vertragsgestaltung<br />
im öffentlichen Hochbau“ durch. Referenten: RA Matthias Berger, Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft,<br />
und Irmgard Jonas, HOCHTIEF Concessions AG. Programmablauf und Anmeldung unter:<br />
http://www.bauakademie-west.de/uploads/tx_baw/Ausschreibung_<strong>PPP</strong>-Vertraege_11.09.<strong>2012</strong>.pdf<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />
Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 6703-280<br />
Fax: 0211 / 6703-282<br />
E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />
http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de
- 29 -<br />
<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 11/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 03.08.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />
• Lan<strong>des</strong>hauptstadt Hannover. Wohnanlage mit Kindertagesstätte.<br />
Grundstückserwerb in Hannover Nordstadt mit Verpflichtung zur Planung und zum <strong>Bau</strong> einer vierstöckigen<br />
Wohnanlage sowie einer 5-Gruppen-Kindertagesstätte. Die Kita ist an die Auftraggeberin zu<br />
vermieten, die Vermarktung der Wohnanlage ist Sache <strong>des</strong> Auftragnehmers. Für die Kita wird mit der<br />
Stadt ein Mietvertrag über 25 Jahre zzgl. einmaliger Option auf Mietverlängerung um weitere 5 Jahre<br />
abgeschlossen. Die erforderlichen Investitions- und Instandhaltungskosten trägt der Auftragnehmer.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
24.08.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:237228-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Bäder Halle GmbH. Sporthalle.<br />
Die Bäder Halle GmbH beabsichtigt in Halle eine Ballsporthalle als Dreifelder-Sporthalle mit einer Kapazität<br />
für ca. 1.200 Zuschauer neu zu errichten. Ein privater Partner soll ein optimiertes Gesamtkonzept<br />
anbieten, dass Planung, <strong>Bau</strong>, Bewirtschaftung sowie Instandhaltung über voraussichtlich 7,25<br />
Jahren ab Nutzungsbeginn umfasst. Die Finanzierung erfolgt über die Auftraggeberin.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
23.08.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:230351-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Stadtgemeinde Berndorf (Österreich). <strong>Bau</strong>konzession Freibad.<br />
Die Stadtgemeinde Berndorf ist Eigentümer und Betreiber der sanierungsbedürftigen Freibadanlage<br />
„Centrelax“. Sie sucht einen privaten Partner (Konzessionsnehmer), welcher die Anlage übernimmt,<br />
diese durch Sanierung und ggf. Neubau attraktiviert und im Rahmen einer langfristigen <strong>PPP</strong>-<br />
Vertragsbeziehung (ca. 25 Jahre) betreibt. Der private Partner handelt dabei auf eigene Rechnung<br />
und im Wesentlichen auf eigenes Risiko. Schlusstermin für die Einreichung der Anträge: 13.08.<strong>2012</strong>.<br />
Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:226808-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
sowie Korrektur unter: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:234460-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
Vorinformation<br />
• Gemeinde Engelskirchen. Aggertal-Gymnasium.<br />
Die Gemeinde Engelskirchen plant, die Sanierung <strong>des</strong> Aggertal-Gymnasiums im Rahmen eines ÖPP-<br />
Modells zu realisieren. Die Vorläufige Wirtschaftlichkeitsuntersuchung (abrufbar im Ratsinformationssystem<br />
http://engelskirchen.ratsportal.net/bi/allris.net.asp ‒ dort nach „Wirtschaftlichkeitsuntersuchung“<br />
recherchieren) hat erbracht, dass eine Sanierung und ein teilweiser Neubau <strong>des</strong> Gymnasiums<br />
nach dem ÖPP-Inhabermodell mit Übertragung der Zwischenfinanzierung auf den privaten ÖPP-<br />
Partner die größte wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit ausweist. Zurzeit läuft bei der Bezirksregierung das<br />
Genehmigungsverfahren zur Beauftragung weiterer Vorbereitungsarbeiten.<br />
Zuschlagserteilungen<br />
• Lan<strong>des</strong>hauptstadt Kiel. Berufsschule.<br />
Den Zuschlag für Planung, Errichtung, Finanzierung und Betrieb (25 Jahre) eines Neubaus für das<br />
Regionale Berufsbildungszentrum I in Kiel hat die Heinrich Karstens <strong>Bau</strong>unternehmung GmbH &<br />
Co. KG erhalten. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:238187-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Bun<strong>des</strong>anstalt für Immobilienaufgaben, Direktion Berlin. <strong>PPP</strong>-Berater.<br />
Den Auftrag zur Erbringung von Technischen Beratungsleistungen (Outputspezifikation / Verfahrensbegleitung)<br />
für das ÖPP-Projekt „Neubau <strong>des</strong> Hauses der Zukunft (HdZ)" in Berlin-Mitte hat die DU<br />
Diederichs AG & Co. KG, Berlin, erhalten.<br />
Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:215580-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Straßen.NRW. Funktionsbauvertrag A 31.<br />
Die Erneuerung eines Teilbereiches der A 31 in beiden Fahrtrichtungen im Rahmen eines Funktionsbauvertrages<br />
– der Auftragnehmer ist anschließend auch 25 Jahre für die Erhaltung <strong>des</strong> Streckenabschnittes<br />
verantwortlich – wird von der Strabag AG, Direktion Düsseldorf, Bereich Nordhorn realisiert.<br />
Gesamtauftragswert: rd. 28,5 Mio. Euro (brutto).<br />
Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:227872-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML
Weitere Informationen<br />
- 30 -<br />
• NBank (Investitions- und Förderbank Niedersachsen). 4. <strong>PPP</strong>-Förderprogramm.<br />
Die NBank hat ihr 4. <strong>PPP</strong>-Förderprogramm für niedersächsische Kommunen aufgelegt. Gefördert<br />
wird die externe Beratungsleistung im Rahmen <strong>des</strong> Vergabeverfahrens bzw. bei Erstellung der vorläufigen<br />
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung. Die Förderung erfolgt als Projektförderung mit einem Festbetrag<br />
in Höhe von bis zu 20.000 Euro. Bis zum 30. November <strong>2012</strong> können Kommunen formlose<br />
Förderanträge bei der NBank einreichen. Weitere Infos unter:<br />
http://www.nbank.de/Oeffentliche_Einrichtungen/Infrastruktur/Infrastruktur/Public_Private_Partnership.php<br />
• Rechnungshof Baden-Württemberg. Streit um Wirtschaftlichkeit von kommunalen ÖPP-Projekten.<br />
Die baden-württembergische Lan<strong>des</strong>regierung hatte 2005 beschlossen, Zuwendungen auch für<br />
kommunale ÖPP-Projekte zu gewähren, sofern die Wirtschaftlichkeit im Vergleich zur Eigenrealisierung<br />
nachgewiesen wird. Der Rechnungshof Baden-Württemberg hat exemplarisch zwei von bislang<br />
sechs geförderten ÖPP-Projekten – die Alfons-Kern-Schule in Pforzheim und die Multifunktionshalle<br />
in Ludwigsburg – untersucht und kommt dabei zum Ergebnis, dass beim Neubau der Schule in Pforzheim<br />
die konventionelle Beschaffungsvariante wirtschaftlicher gewesen wäre. Details unter:<br />
http://www.baden-wuerttemberg.de/sixcms/media.php/974/Denkschrift%20<strong>2012</strong>%20Beitrag%20<strong>Nr</strong>.%<strong>2012</strong>.pdf<br />
• ÖPP Deutschland AG. ÖPP im Bereich von Kommunal- und Lan<strong>des</strong>straßen.<br />
Die ÖPP Deutschland AG hat eine Grundlagenarbeit zum Thema „ÖPP im Bereich von Kommunal-<br />
und Lan<strong>des</strong>straßen“ vorgelegt. Darin werden die vorliegenden Projekterfahrungen analysiert sowie<br />
die Herausforderungen, Erfolgsfaktoren und Lösungsansätze von <strong>PPP</strong>-Straßenprojekten dargestellt.<br />
Weitere Infos und Download der Studie unter: http://www.partnerschaften-deutschland.de/strassen<br />
• Ludwig-Fröhler-Institut. Chancen und Risiken von <strong>PPP</strong>.<br />
Im April <strong>2012</strong> hat das Ludwig-Fröhler-Institut für Handwerkswissenschaften (LFI) aus München einen<br />
Gutachtenband mit betriebswirtschaftlichen und juristischen Beiträgen zum Thema <strong>PPP</strong> und <strong>des</strong>sen<br />
Folgen für das Handwerk veröffentlichte. Download unter:<br />
http://www.lfi-muenchen.de/publikationen/LFI_bwl_<strong>PPP</strong>.pdf<br />
• Irland. <strong>PPP</strong>-Programm aufgelegt.<br />
Das irische Ministerium für öffentliche Ausgaben und Reformen hat am 17. Juli <strong>2012</strong> im Rahmen eines<br />
zweiten Infrastrukturprogramms zur Schaffung neuer Arbeitsplätze ein <strong>PPP</strong>-Programm mit einem<br />
Volumen von 1,4 Mrd. Euro angekündigt. Damit sollen 13.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Der<br />
Fokus liegt auf Projekten in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Verkehr und Justiz. Pressemitteilung<br />
mit Links zu Hintergrundinformationen und Projektliste unter:<br />
http://per.gov.ie/<strong>2012</strong>/07/17/minister-howlin-announces-an-additional-e2-25-billion-domestic-infrastructure-stimulus-to-create-much-needed-jobs/<br />
Veranstaltungshinweise<br />
• <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>-Workshop. <strong>PPP</strong>-Vertragsgestaltung im öffentlichen Hochbau.<br />
Am 11. September <strong>2012</strong> führt das <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> in Düsseldorf den Workshop „<strong>PPP</strong>-Vertragsgestaltung<br />
im öffentlichen Hochbau“ durch. Referenten: RA Matthias Berger, Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft,<br />
und Irmgard Jonas, HOCHTIEF Concessions AG. Programm und Anmeldung sind anliegend<br />
beigefügt.<br />
• Nord<strong>Bau</strong> Neumünster <strong>2012</strong>. ÖPP-Fachtagung.<br />
Im Rahmen der Nord<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 6.-11. September <strong>2012</strong> findet am 6. September <strong>2012</strong> in Neumünster<br />
um 15:00 Uhr das „IB.Forum Öffentliche Infrastruktur“ der Investitionsbank Schleswig-Holstein – Infrastrukturkompetenzzentrum<br />
– mit ÖPP-Themen statt. Programmablauf im Kongressprogramm (Seite<br />
4) unter: http://www.nordbau.de/fileadmin/pdf/Microsoft_Word_-_<strong>2012</strong>-KONGRESS-PROGRAMM.pdf<br />
Anmeldung über Investitionsbank: Fax: 0431-99052797, E-Mail: ingrid.paulin@ib-sh.de<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />
Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 6703-280<br />
Fax: 0211 / 6703-282<br />
E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />
http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de
- 31 -<br />
Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />
• VK Arnsberg, Beschluss <strong>vom</strong> 19. Oktober 2011 - VK 11 / 11<br />
http://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/v/vergabekammer/entscheidungen/2011/vk_11_11.pdf<br />
Zuschlag ohne für alle Bieter einheitliches Vertragswerk nicht möglich<br />
Die Stadt Dortmund schrieb 2007 die Vergabe eines kombinierten Auftrags für im Wesentlichen <strong>Bau</strong>leistungen<br />
und den Betrieb von Gebäuden im sog. Investorenauswahlverfahren aus („Dortmunder U /<br />
Das Viertel“). Drei Bieter beteiligten sich mit Angeboten an der Ausschreibung. Am 23. März 2011<br />
fand eine Angebotswertung durch eine Jury statt. Nachdem die Bieter in der Zeit zuvor nur indikative<br />
Angebote abgeben mussten, wurden sie am 6. April 2011 zur Abgabe <strong>des</strong> letzen verbindlichen Angebotes<br />
aufgefordert. Die Vergabestelle wies in dem Schreiben darauf hin, dass die von ihr vorgegebenen<br />
Vertragstexte inhaltlich nicht mehr veränderbar seien. Die Verdingungsunterlagen sahen eine<br />
gesamtschuldnerische Haftung „der Projektgesellschaft/Bieterin“ vor. Weiterhin sei „dem Angebot ein<br />
geeigneter Nachweis der Finanzierung der gesamten Investitionskosten beizufügen.“ „Auch für das<br />
erforderliche Eigenkapital ist ein geeigneter Nachweis zu erbringen.“ Die Antragstellerin und die Beigeladene<br />
zu 2) haben ihr jeweiliges Angebot ohne Beifügung der Verträge abgegeben, die Beigeladene<br />
zu 1) mit Vertragsentwürfen. Allerdings enthielt das Angebot der Beigeladenen zu 1) Änderungen<br />
im Hinblick auf die gesamtschuldnerische Haftung und auf die Sicherungskonditionen. Weiterhin<br />
standen die Finanzierungsangebote der Antragstellerin zu 1) und der Beigeladenen zu 2) unter einem<br />
nicht aufgelösten Gremienvorbehalt.<br />
Die Antragstellerin begründete ihren Nachprüfungsantrag mit der Auffassung, dass die Angebote der<br />
beiden Beigeladenen zwingend hätten ausgeschlossen werden müssen. Darüber hinaus habe es die<br />
Vergabestelle versäumt, verbindliche Min<strong>des</strong>tanforderungen und Wertungskriterien zu trennen, Min<strong>des</strong>tanforderungen,<br />
Wertungskriterien und Unterkriterien hinreichend bekannt zu machen und bei der<br />
Wertung der Angebote auch vollständig zu berücksichtigen. Darüber hinaus sei durch die Bekanntgabe<br />
von Details aus den jeweiligen Angeboten der Geheimwettbewerb verletzt worden. Ergänzend<br />
wies die Antragstellerin darauf hin, dass die zum Vertragsschluss von der Antragsgegnerin vorgegebenen<br />
Verträge nicht endverhandelt gewesen seien, erhebliche Lücken aufwiesen und mangels notarieller<br />
Beurkundung auch nicht zuschlagsfähig seien.<br />
Die Vergabekammer Arnsberg gab dem Nachprüfungsantrag teilweise statt. Ein Verhandlungsverfahren<br />
müsse die wesentlichen Prinzipien <strong>des</strong> Vergaberechts einhalten. Das gelte namentlich für die<br />
Grundsätze <strong>des</strong> Wettbewerbs, der Transparenz und der Nichtdiskriminierung (BGH, Beschluss <strong>vom</strong><br />
1. August 2006 – X ZR 115/04). Wenn - wie hier - auf der Basis eines für alle festgelegten Vertragsentwurfs<br />
zum „last und final offer“ zu einem Ausschlusstermin aufgefordert werde, sei die Phase der<br />
inhaltlichen Veränderungsvorschläge und Verhandlungen vorüber. Der Gleichbehandlungsgrundsatz<br />
gebiete es, sämtliche Bieter eines Verhandlungsverfahrens gleich zu behandeln, was nicht nur die<br />
Verpflichtung der Vergabestelle beinhaltet, einheitliche Anforderungen für alle Teilnehmer am Vergabeverfahren<br />
aufzustellen, sondern auch nach Abgabe der Angebote eine gleiche Behandlung der Bieter<br />
in verfahrenstechnischer Hinsicht erfordere.<br />
Unter Beachtung dieser Grundsätze hätte die Vergabestelle die Angebote von allen Bietern ausschließen<br />
müssen. Die Angebote der Antragstellerin und der Beigeladenen zu 2) seien ohne jegliche<br />
Bindung an die vorgegebenen Verträge abgegeben worden. Diese fehlenden Erklärungen seien ihnen<br />
als Mangel zuzurechnen. Das Angebot der Beigeladene zu 1) hingegen bezog sich auf durch den<br />
Bieter eigenmächtig geänderte Vertragstexte. Damit hätte auch dieser Bieter von der Vergabestelle<br />
geforderte Erklärungen nicht abgegeben.
- 32 -<br />
Nach ständiger Rechtsprechung sei ein Bieter in der Regel durch einen Verfahrensfehler nicht in seinen<br />
Rechten verletzt, wenn sein eigenes Angebot zwingend auszuschließen ist. Das sei nach § 25<br />
<strong>Nr</strong>.1 Abs1 lit. b in Verbindung mit § 21 <strong>Nr</strong>.1 Abs.2 S.5 VOB/A der Fall, wenn Preisangaben oder Erklärungen<br />
fehlen oder nach 21 <strong>Nr</strong>.1 Abs.3 VOB/A bei Änderungen an den Verdingungsunterlagen.<br />
Dies gelte nach ständiger Rechtsprechung in Anwendung <strong>des</strong> Gleichbehandlungsgrundsatzes aber<br />
nicht, wenn alle Angebote zwingend auszuschließen sind und der Bieter bei Fortbestand der Vergabeabsicht<br />
eine zweite Chance auf den Zuschlag hat (Entscheidung <strong>des</strong> BGH von 26. September<br />
2006 - Az.: X ZB 14/06). Nach dieser Entscheidung könne ein Auftraggeber nicht einen einzelnen<br />
Bieter mit dem Hinweis auf die Lückenhaftigkeit seines Angebots ausschließen, wenn sämtliche anderen<br />
Angebote an einem gleichwertigen Mangel leiden, wobei die Gleichwertigkeit sich auf die<br />
Rechtsfolge - hier: den zwingenden Ausschluss - bezieht. Der Bieter könne dann verlangen, dass ein<br />
Zuschlag in dem eingeleiteten Vergabeverfahren unterbleibt.<br />
Der Beschluss der Vergabekammer betont den Gleichbehandlungsgrundsatz, der auch die Verpflichtung<br />
der Vergabestelle beinhalte, nicht nur für die Angebotsphase einheitliche Anforderungen für alle<br />
Teilnehmer am Vergabeverfahren aufzustellen, sondern auch nach Abgabe der Angebote eine gleiche<br />
Behandlung der Bieter in verfahrenstechnischer Hinsicht erfordert. Allerdings ist das Postulat der<br />
Vergabekammer, dass aus den Gründen der Gleichbehandlung und der Vergleichbarkeit jegliche<br />
Nachverhandlung unzulässig sei, in Anbetracht <strong>des</strong> Umstan<strong>des</strong>, dass die Banken bei großen Projektfinanzierungen<br />
ein verbindliches Finanzierungsangebot häufig nur dem ausgesuchten Bestbieter unterbreiten,<br />
und dass dieses Angebot nicht selten mit der Forderung nach Vertragsänderungen verbunden<br />
ist, lebensfremd. Ein Vergabeverfahren muss <strong>des</strong>halb so gestaltet sein, dass Änderungen<br />
zum Zwecke der Finanzierung möglich sind, vorausgesetzt, dass die unterlegenen Bieter bei den<br />
veränderten Vertragsbedingungen keine Chance gehabt hätten, das Angebot <strong>des</strong> ausgesuchten<br />
Bestbieters zu überbieten.<br />
Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />
Rechtsanwalt Matthias Berger<br />
Trinkausstraße 7<br />
40213 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 – 88 29 29<br />
Fax +49 211 – 88 29 26<br />
Mobil +49 160 – 47 20 722<br />
berger@mkrg.com<br />
www.mkrg.com
- 33 -<br />
<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 12/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 24.08.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />
• Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen. ÖPP Deutschland Beteiligungsgesellschaft mbH (BTG).<br />
Neuausschreibung der Geschäftsanteile der ÖPP Deutschland Beteiligungsgesellschaft mbH (BTG) für<br />
die kommenden 4 Jahre bis 2016. Ausgeschrieben sind wieder Lose für die Branchen Finanzwirtschaft,<br />
Berater und Planer sowie Errichtung und Betrieb.<br />
Verfahrensart: Offenes Verfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
31.10.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:257413-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
Weitere Informationen und Formblätter unter: www.bun<strong>des</strong>finanzministerium.de/BTG<br />
• Hansestadt Lübeck. Interessenbekundungsverfahren Flughafen.<br />
Die Hansestadt Lübeck ist derzeit Alleingesellschafterin der Flughafen Lübeck GmbH (FLG), die den<br />
Flughafen Lübeck (LBC) betreibt. Im Rahmen dieses freiwilligen Interessenbekundungsverfahrens<br />
sollen Investoren zur Übernahme von 90% der Gesellschaftsanteile an der FLG oder Realisierung einer<br />
vergleichbaren, rechtskonformen wirtschaftlichen Lösung zur Übernahme <strong>des</strong> Betriebs <strong>des</strong> Verkehrsflughafens<br />
Lübeck-Blankensee gefunden werden. Nach Eingang der Interessensbekundung und<br />
anschließender Unterzeichnung einer Vertraulichkeitserklärung erhält der interessierte Investor einen<br />
vertieften Einblick in die Gesellschaft.<br />
Art <strong>des</strong> Wettbewerbs: Offen. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge: 24.9.<strong>2012</strong>.<br />
Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:261107-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
Vorinformation<br />
• Gemeinde Halstenbek. Gymnasium.<br />
Nach dem Neubau einer 3-Feld-Sporthalle und einer Grund- und Gemeinschaftsschule will die Gemeinde<br />
Halstenbek ein drittes <strong>PPP</strong>-Projekt realisieren: den Neubau <strong>des</strong> Wolfgang-Borchers-<br />
Gymnasiums. Der Eignungstest der Investitionsbank Schleswig-Holstein ist zum Ergebnis gekommen,<br />
dass das Vorhaben für ein <strong>PPP</strong>-Modell in Frage kommt. Die <strong>Bau</strong>kosten bei konventioneller<br />
Realisierung werden auf ca. 18,9 Mio. Euro geschätzt.<br />
Quelle: http://www.halstenbek.de/politik/sitzungen/sitzungstermine-<strong>2012</strong>.html<br />
(Der Eignungstest ist dort am Ende der Seite unter Sitzungsprotokolle – Finanzausschuss – Tagesordnung<br />
für die Sitzung <strong>des</strong> Finanzausschusses <strong>vom</strong> 14.08.12 einsehbar)<br />
• Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf. Kurhaus.<br />
Der Rat der Stadt Bad Bevensen hat die Verwaltung beauftragt, die Umsetzung eines Kurhaus-<br />
Neubaus als <strong>PPP</strong>-Projekt zu prüfen. Das Bad Bevenser Kurhaus stammt aus den 70er Jahren und<br />
erfüllt nicht mehr die Ansprüche an heutige Technik- und Energiestandards. Diskutiert wird von Politik<br />
und Verwaltung neben einem förderfähigen Neubau auch eine Sanierung. Quelle:<br />
http://www.az-online.de/nachrichten/landkreis-uelzen/bad-bevensen/neubau-privaten-partnern-2461317.html<br />
• Stadt Bad Nauheim. Therme.<br />
Zu den Themen Neubau bzw. Sanierung der Therme in Bad Nauheim im Zusammenhang mit der<br />
Revitalisierung <strong>des</strong> Sprudelhofes fand am 17. August <strong>2012</strong> eine Bürgerversammlung statt. Dort wurde<br />
verkündet, dass neue Überlegungen bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung und ein ÖPP-<br />
Eignungstests zum Ergebnis geführt haben, dass nur der Neubau der Therme ohne Einbeziehung<br />
<strong>des</strong> Sprudelhofs in Kooperation mit einem privaten Investor zu empfehlen sei. Die Entscheidung soll<br />
am 10.September auf einer Sondersitzung <strong>des</strong> Stadtparlaments getroffen werden. Quelle:<br />
http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/wetterau/jetzt-doch-ohne-sprudelhof_rmn01.c.10084246.de.html<br />
Weitere Informationen<br />
• Main-Taunus-Kreis. Neubau Krankenhaus Hofheim.<br />
Im Main-Taunus-Kreis plant, errichtet und finanziert VAMED ein neues Krankenhaus in Form eines<br />
<strong>PPP</strong>-Leasingmodells. Dazu gibt es eine Projektbroschüre mit weiteren Details. Zum Download unter<br />
http://www.vamed.de/news/artikel31
• Schleswig-Holstein. Elbquerung der A 20.<br />
- 34 -<br />
Die neue Regierungskoalition Schleswig-Holstein hält an dem Ziel fest, die A 20 bis zum Jahr 2017<br />
nur bis zum Anschluss an die A 7 bei Bad Bramstedt weiter zu bauen. Einen Weiterbau in Richtung<br />
Elbe schloss die Koalition in dieser Legislaturperiode aus. Das erklärte sie in der Landtagsdebatte am<br />
23.08.<strong>2012</strong> in Kiel. Weitere Informationen mit Links zu den Landtags-Anträgen:<br />
http://www.landtag.ltsh.de/plenumonline/august<strong>2012</strong>/texte/15_20_24_autobahn20.htm<br />
Pünktlich zur Kieler Landtagsdebatte über die Autobahn A 20 meldete der NDR, dass die milliardenschwere<br />
Elbquerung bei Glückstadt nun doch mittels ÖPP machbar sei. Die endgültige Version der<br />
Machbarkeitsstudie liege vor, und danach sei ein privates Modell möglich. Zwei Bedingungen müssten<br />
dabei erfüllt sein: Der Bund zahlt die Hälfte der <strong>Bau</strong>kosten in Höhe von rd. 1,1 Mrd. Euro als Anschubfinanzierung,<br />
und die A 20 wird zu Ende gebaut (und nicht nur bis zur A 7). Quelle:<br />
http://www.shz.de/nachrichten/schleswig-holstein/panorama/artikeldetail/artikel/minister-ramsauer-rechnet-sich-den-a-20-elbtunnel-schoen.html<br />
• Kreditanstalt für Wiederaufbau. Neue KfW-Programme auch für ÖPPs.<br />
Die Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) führt am 1. September <strong>2012</strong> zwei neue Förderprogramme<br />
ein, mit denen auch ÖPP-Vorhaben finanziert werden können:<br />
o Energieeffizient Sanieren - Kommunale Unternehmen (Programmnummer 219)<br />
Das neue Förderprogramm „Energieeffizient Sanieren – Kommunale Unternehmen“ unterstützt<br />
kommunale Unternehmen sowie auch private Unternehmen im Rahmen von ÖPP-Modellen bei<br />
der energetischen Gebäu<strong>des</strong>anierung. Weitere Infos unter:<br />
http://www.kfw.de/kfw/de/Inlandsfoerderung/Programmuebersicht/Energieeffizient_Sanieren_-_Kommunale_Unternehmen/index.jsp<br />
o IKU - Barrierearme Stadt (Programmnummer 234)<br />
Das Förderprogramm „IKU - Barrierearme Stadt“ fördert mit bis zu 50 Mio. Euro Förderkredit die<br />
barrierefreie oder barrierearme Umgestaltung der Städte und Gemeinden durch Unternehmen mit<br />
mehrheitlich kommunalem Gesellschafterhintergrund, durch gemeinnützige Organisationen<br />
(einschl. Kirchen) und durch Unternehmen (unabhängig von Rechtsform und Beteiligungsverhältnissen)<br />
im Rahmen von ÖPP-Modellen. Details unter:<br />
http://www.kfw.de/kfw/de/Inlandsfoerderung/Programmuebersicht/IKU-_Barrierearme_Stadt/index.jsp<br />
Veranstaltungshinweise<br />
• Nord<strong>Bau</strong> Neumünster <strong>2012</strong>. ÖPP-Fachtagung.<br />
Im Rahmen der Nord<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 6.-11. September <strong>2012</strong> findet am 6. September <strong>2012</strong> in Neumünster<br />
um 15:00 Uhr das „IB.Forum Öffentliche Infrastruktur“ der Investitionsbank Schleswig-Holstein – Infrastrukturkompetenzzentrum<br />
– mit ÖPP-Themen statt. Programmablauf im Kongressprogramm (Seite<br />
4) unter: http://www.nordbau.de/fileadmin/pdf/Microsoft_Word_-_<strong>2012</strong>-KONGRESS-PROGRAMM.pdf<br />
• <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>-Workshop. <strong>PPP</strong>-Vertragsgestaltung im öffentlichen Hochbau.<br />
Am 11. September <strong>2012</strong> führt das <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> in Düsseldorf den Workshop „<strong>PPP</strong>-Vertragsgestaltung<br />
im öffentlichen Hochbau“ durch. Referenten: RA Matthias Berger, Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft,<br />
und Irmgard Jonas, HOCHTIEF Concessions AG. Programmablauf und Anmeldung unter:<br />
http://www.bauakademie-west.de/uploads/tx_baw/Ausschreibung_<strong>PPP</strong>-Vertraege_11.09.<strong>2012</strong>.pdf<br />
• Forum ÖPP – Chancen erkennen und nutzen!<br />
Am 18. September <strong>2012</strong> organisieren die Deutsche Kreditbank AG und die Bilfinger Berger Hochbau<br />
GmbH gemeinsam ein ÖPP-Forum im Schloss Sonnenstein in Pirna. Es werden Best Practice Erfahrungen<br />
am Beispiel von Schloss Sonnenstein und weiteren erfolgreichen ÖPP-Projekten vorgestellt<br />
und diskutiert. Flyer unter:<br />
http://www.vbd-beratung.de/wDeutsch/termine/<strong>2012</strong>0918_01_termin_forum_oepp_pirna_ak.php?navanchor=<br />
• 5. Fachkongress "Investitionen im Krankenhaus".<br />
Am 8. November <strong>2012</strong> veranstaltet die RRC Congress GmbH in Bonn den 5. Fachkongress „Investitionen<br />
im Krankenhaus“. Dabei stehen ÖPP-Projekte im Zentrum. Flyer unter:<br />
http://www.rrc-congress.de/375-0-Programm.html<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />
Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 6703-280<br />
Fax: 0211 / 6703-282<br />
E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />
http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de
- 35 -<br />
Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />
• OLG Frankfurt, Beschluss <strong>vom</strong> 26.06.<strong>2012</strong> - 11 Verg 12/11<br />
http://tinyurl.com/<strong>PPP</strong>News04-12<br />
Ausschluss wegen Änderung der Verdingungsunterlagen<br />
Die Vergabestelle schrieb <strong>Bau</strong>leistungen im Offenen Verfahren aus. Die Beigeladene, der die Vergabestelle<br />
den Auftrag erteilen wollte, hat zehn Teilbauzeiten für einzelne Vorgänge <strong>des</strong> <strong>Bau</strong>vorhabens<br />
eingetragen. Die ebenfalls einzutragende Addition der Einzelzeitangaben war jedoch rechnerisch fehlerhaft.<br />
Die Antragstellerin rügt, dass das Angebot wegen Änderung der Vergabeunterlagen auszuschließen<br />
sei. Nach erfolglosem Anrufen der Vergabekammer legte sie die sofortige Beschwerde ein.<br />
Der Vergabesenat <strong>des</strong> OLG Frankfurt wies die Beschwerde zurück. Die Beigeladene habe die Vergabeunterlagen<br />
nicht geändert. Die Beigeladene habe zwar die insoweit eindeutigen Vergabeunterlagen<br />
möglicherweise irrtümlich interpretiert. Entscheidend sei aber nicht, welche Bedeutung die Beigeladene<br />
ihrer Erklärung beimesse, sondern allein der durch Auslegung zu ermittelnde, objektive Erklärungswert.<br />
Diese Grundsätze gelten auch für die Auslegung von Angeboten im Vergabeverfahren.<br />
Die Vergabestelle sei mithin verpflichtet, unter Berücksichtigung aller für sie erkennbaren Umstände<br />
zu berücksichtigen, was der Erklärende gemeint hat. Eine daran ausgerichtete verständige Auslegung<br />
unter Heranziehung und Würdigung der Gesamtheit der Aussagen <strong>des</strong> Angebots und unter Beachtung<br />
<strong>des</strong> allgemein anerkannten Auslegungsgrundsatzes, wonach die Parteien im Zweifel vernünftige<br />
Ziele und redliche Absichten verfolgen, habe auch zu berücksichtigen, dass ein Bieter den<br />
Zuschlag erhalten und <strong>des</strong>halb im Zweifel ein ausschreibungskonformes Angebot abgeben will. Da<br />
die Gesamtzeit nach den für die Berechnung gemachten Vorgaben klar und eindeutig aus der Summe<br />
dieser Positionen ermittelt werden sollte, sei aus der Sicht <strong>des</strong> Erklärungsempfängers im Zweifel<br />
nicht die in der letzten Zeile eingetragene Zahl, sondern das "richtige" rechnerische Ergebnis für die<br />
Verrechnungseinheit von Belang.<br />
Die Entscheidung ist insbesondere auch für ÖPP-Verfahren wichtig, weil das von den Bietern abgefragte<br />
Angebot auf einer häufig mehrmonatigen Arbeit beruht und <strong>des</strong>halb in hohem Maße komplex<br />
ist. Da fast kein Angebot absolut lückenlos und widerspruchsfrei ist, bestand auf Seiten der Vergabestellen<br />
stets Unsicherheit darüber, ob bei einem festgestellten Fehler ein Angebot noch gewertet werden<br />
darf oder nicht zurückgewiesen werden muss. Die Entscheidung hilft, Angebote durch eine sachgerechte,<br />
angebotserhaltende Auslegung im Wettbewerb zu lassen.<br />
Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />
Rechtsanwalt Matthias Berger<br />
Trinkausstraße 7<br />
40213 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 – 88 29 29<br />
Fax +49 211 – 88 29 26<br />
Mobil +49 160 – 47 20 722<br />
berger@mkrg.com<br />
www.mkrg.com
- 36 -<br />
<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 13/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 10.09.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />
• Stadt Pulheim. Kindertagesstätten.<br />
(Ausführungs-)Planung, <strong>Bau</strong> und Finanzierung von 2 neuen Kindertagesstätten (je 4-gruppig) in Holzrahmenbauweise<br />
sowie ausgewählte Leistungen <strong>des</strong> technischen Betriebs sollen in der Stadt Pulheim im<br />
Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Projektes (Laufzeit 25 Jahre) vergeben werden. Der Auftrag ist in zwei Lose aufgeteilt:<br />
o Los-<strong>Nr</strong>. 1: Neubau und Betrieb KiTa Albrecht-Dürer-Straße<br />
o Los-<strong>Nr</strong>. 2: Neubau und Betrieb KiTa Pariser Straße<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
24.9.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:272438-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
Vorinformation<br />
• Stadt Köln. Erweiterung Wallraff-Richartz-Museum durch Investorenmodell.<br />
Das Wallraff-Richartz-Museum benötigt zur Präsentation seines in den vergangenen elf Jahren bedeutend<br />
gewachsenen Bestan<strong>des</strong> zusätzliche 1.000 Quadratmeter (netto) Fläche, die mit einer Bebauung<br />
<strong>des</strong> benachbarten Gelän<strong>des</strong> Martinstraße 34-42 realisiert werden soll. Angedacht ist ein Investorenmodell,<br />
um mit den Erweiterungsflächen für das Museum auch ein Angebot an attraktiven<br />
Wohn- und Geschäftsnutzungen zu kombinieren. Der Rat hatte im Juni die Verwaltung mit der Planung<br />
der Erweiterung <strong>des</strong> Museums beauftragt. Zunächst wird ein europaweiter Architektenwettbewerb<br />
ausgelobt. Quelle: http://www.stadt-koeln.de/1/presseservice/mitteilungen/<strong>2012</strong>/07280/<br />
Zuschlagserteilung<br />
• Freie und Hansestadt Hamburg. Berufliche Schulen.<br />
Die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) hat die HEOS Berufsschulen Hamburg GmbH, eine Projektgesellschaft<br />
der Otto Wulff <strong>Bau</strong>unternehmung GmbH und der STRABAG Real Estate GmbH,<br />
mit Sanierung, Neubau und Bewirtschaftung von 15 beruflichen Schulen beauftragt. Realisiert wird<br />
das ÖPP-Projekt über eine Dauer von 30 Jahren, die <strong>Bau</strong>- und Sanierungsleistungen betragen rund<br />
300 Mio. Euro. Der Wirtschaftlichkeitsvorteil der Vergabe an HEOS liegt bei nominal rd. 14%.<br />
Quelle: http://www.strabag.com/<br />
• Niederlande. <strong>PPP</strong>-Ausbau der N33.<br />
Der Ausbau der N33 zwischen Assen und Zuidbroek (bei Groningen) im Rahmen eines <strong>PPP</strong>-Projekts<br />
soll von BAM <strong>PPP</strong> realisiert werden. Finanziert wird das 200 Mio. Euro-Projekt von den beiden größten<br />
Pensionsfonds <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, ABP und Zorg en Welzijn. Quelle:<br />
http://www.ppsnetwerk.nl/Kennisbank/Artikel/Pensioenfondsen-investeren-in-de-verbreding-van-de-N33-via-PPS/<br />
Weitere Informationen<br />
• Kreishaus Unna. ÖPP-Verträge veröffentlicht.<br />
Der Kreis Unna und die Projekt- und Betriebsgesellschaft Kreishaus Unna mbH (PBKU) haben ihre<br />
ÖPP-Projektverträge zum „Kreishaus Unna“ offen gelegt. Sie sind damit die dritten Vertragspartner<br />
eines ÖPP-Projektes, die sich zur Offenlegung entschieden haben. Der <strong>PPP</strong> Projekt- und Konsortialvertrag<br />
sowie alle Anlagen können auf der Transparenzplattform der ÖPP Deutschland AG eingesehen<br />
werden unter: http://www.partnerschaften-deutschland.de/transparenzplattform<br />
• <strong>Bau</strong>industrie Bayern. ÖPP-Konzept für Schieneninfrastruktur (B-Modell).<br />
Der Bayerische <strong>Bau</strong>industrieverband hat nach dem Vorbild <strong>des</strong> A-Modells (für den Ausbau von Bun<strong>des</strong>fernstraßen)<br />
ein B-Modell für den zweigleisigen Ausbau der Schienenstrecke München–Mühldorf–<br />
Freilassing mit Abzweigung nach Burghausen entwickelt. Dazu wird es am 23. Oktober <strong>2012</strong> auch<br />
einen Regionalkongress geben (siehe Veranstaltungshinweise). Konzept B-Modell zum Download:<br />
http://www.bauindustrie-bayern.de/fileadmin/docs_pub/mobilitaet/strasse/G-028-12-Praesentation_fuer_Startseite.pdf<br />
• Nord<strong>Bau</strong> Neumünster <strong>2012</strong>. Präsentationen der ÖPP-Fachtagung.<br />
Im Rahmen der Nord<strong>Bau</strong> in Neumünster fand am 6. September <strong>2012</strong> das „IB.Forum Öffentliche Infrastruktur“<br />
der Investitionsbank Schleswig-Holstein statt. Präsentationen unter:<br />
http://www.ib-sh.de/nordbau-forum/
- 37 -<br />
• ÖPP-Markt in Deutschland und Europa. Halbjahresberichte <strong>2012</strong>.<br />
Die ÖPP Deutschland AG und das Europäische <strong>PPP</strong> Kompetenzzentrum EPEC haben Berichte zur<br />
Entwicklung der ÖPP-Märkte im ersten Halbjahr <strong>2012</strong> vorgelegt.<br />
o ÖPP Deutschland AG. Halbjahresbericht <strong>2012</strong> „ÖPP in Deutschland“.<br />
Im ersten Halbjahr <strong>2012</strong> wurden in Deutschland 5 ÖPP-Projekte mit einem Investitionsvolumen<br />
von 150 Mio. Euro abgeschlossen (2011 waren es noch 7 Projekte mit rund 288 Mio. Euro Investitionsvolumen).<br />
Immer mehr als ÖPP-Projekte geplante Vorhaben werden als Projekte ohne Betriebsleistungen<br />
oder ohne Endfinanzierung realisiert. Quelle:<br />
http://www.partnerschaften-deutschland.de/uploads/media/120827_OEPP_in_Deutschland_Halbjahresbericht_<strong>2012</strong>.pdf<br />
o Europäisches <strong>PPP</strong>-Kompetenzzentrum (EPEC). Market Update - First half of <strong>2012</strong>.<br />
Nicht nur in Deutschland, auch in Europa schwächelt der ÖPP-Markt. Im 1. Halbjahr <strong>2012</strong> erreichten<br />
nach Angaben der EPEC 41 Transaktionen mit einem Gesamtwert von 6 Mrd. Euro den<br />
Financial Close. Das ist das niedrigste Volumen der vergangenen 10 Jahre.<br />
http://www.eib.org/epec/resources/epec_market_update_h1_<strong>2012</strong>_en.pdf<br />
• <strong>PPP</strong>-Verein Hessen und Thüringen e.V.. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 08/<strong>2012</strong>.<br />
Der <strong>PPP</strong>-Verein Hessen und Thüringen hat die achte Ausgabe seines <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong>s veröffentlicht,<br />
diesmal mit dem Schwerpunkt „<strong>PPP</strong> und Kommunikation“. Download unter:<br />
http://www.ppp-verein.de/res/newsletter/<strong>2012</strong>08-<strong>PPP</strong>newsletter.pdf<br />
Veranstaltungshinweise<br />
• Forum ÖPP – Chancen erkennen und nutzen!<br />
Am 18. September <strong>2012</strong> organisieren die Deutsche Kreditbank AG und die Bilfinger Berger Hochbau<br />
GmbH gemeinsam ein ÖPP-Forum im Schloss Sonnenstein in Pirna. Flyer unter:<br />
http://www.vbd-beratung.de/wDeutsch/termine/<strong>2012</strong>0918_01_termin_forum_oepp_pirna_ak.php?navanchor=<br />
• <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>-Fernkurs <strong>Bau</strong>vertragsrecht.<br />
Sicherer werden im <strong>Bau</strong>vertragsrecht: Am 25 September <strong>2012</strong> startet der 55. Fernkurs <strong>Bau</strong>vertragsrecht<br />
für Ingenieure und Kaufleute. Weitere Informationen und Anmeldung unter:<br />
http://www.bwi-bau.de/Fernlehrgaenge.95.0.html<br />
• 7. Bun<strong>des</strong>kongress ÖPP.<br />
Am 16. Oktober <strong>2012</strong> findet in Berlin der 7. Bun<strong>des</strong>kongress ÖPP unter dem Motto „Besser mit Partnern<br />
– Neue Modelle für Investition, Finanzierung und Nachhaltigkeit“ statt. Veranstalter ist der Behörden<br />
Spiegel. Programm und Anmeldung unter: http://www.dppp.de/<br />
• <strong>Bau</strong>industrie Bayern. Regionalkongress.<br />
Am 23. Oktober <strong>2012</strong> findet in Burghausen ein Regionalkongress statt unter dem Titel: „Von der Isar<br />
zur Salzach - Zügig in die Kraftregion Südostbayern! Ein neuer, schnellerer Weg zu leistungsfähigen<br />
Schienen“, auf dem auch das Konzept B-Modell vorgestellt wird. Programmablauf und Anmeldung:<br />
http://www.bauindustrie-bayern.de/veranstaltungen/<strong>2012</strong>/<strong>2012</strong>-regionalkongress-burghausen.html<br />
• 5. Fachkongress "Investitionen im Krankenhaus".<br />
Am 8. November <strong>2012</strong> veranstaltet die RRC Congress GmbH in Bonn den 5. Fachkongress „Investitionen<br />
im Krankenhaus“. Dabei stehen ÖPP-Projekte im Zentrum. Flyer unter:<br />
http://www.rrc-congress.de/375-0-Programm.html<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />
Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 6703-280<br />
Fax: 0211 / 6703-282<br />
E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />
http://www.<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de
- 38 -<br />
Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />
• Brandenburgisches Oberlan<strong>des</strong>gericht, Beschluss <strong>vom</strong> 28.08.<strong>2012</strong> - Verg. W 19/11<br />
http://tinyurl.com/<strong>PPP</strong>News04-12<br />
Prüfung von Rechtsnormen außerhalb <strong>des</strong> Vergaberechts<br />
Die Vergabestelle, eine abwasserbeseitigungspflichtige Körperschaft im Land Brandenburg, schrieb<br />
die Aufgabe der Abwasserbeseitigung als Dienstleistungskonzession aus. Anstelle der bisher erhobenen<br />
Anschlussbeiträge sollte der Konzessionär berechtigt sein, privatrechtliche <strong>Bau</strong>kostenzuschüsse<br />
von den Nutzern der Abwasseranlage zu erheben. Aus dem Aufkommen der Entgelte und <strong>Bau</strong>kostenzuschüsse<br />
sollte der Konzessionär sämtliche Aufwendungen und Kosten zum Betrieb und zum<br />
Ausbau der öffentlichen Abwasseranlage aufbringen, einschließlich der Kosten der Betriebsführung<br />
und der Kosten für die kaufmännische Betriebsführung. Dabei soll der Konzessionär auf eigene<br />
Rechnung nach Maßgabe der von der Vergabestelle aufgestellten Abwasserbeseitigungskonzepte<br />
Investitionen in die Anlagen erbringen. Eine Pflichtenübertragung war nicht vorgesehen. Die Antragstellerin<br />
rügt die beabsichtigte Vergabe einer Dienstleistungskonzession. Es handele sich um einen<br />
Dienstleistungsauftrag, der nach den Regelungen der EG VOL/A zu vergeben sei. Die Vergabe einer<br />
Dienstleistungskonzession sei nach den einschlägigen wasserrechtlichen Vorschriften unzulässig, da<br />
für die angestrebten direkten Rechts- und Entgeltbeziehungen zu den Nutzern die rechtliche Grundlage<br />
fehle.<br />
Abweichend von der Entscheidung der Vergabekammer stellte der Vergabesenat fest, dass die vorgesehene<br />
Vertragsgestaltung gegen das in Brandenburg geltende Wasser- und Kommunalabgabenrecht<br />
verstoße. Die vorgesehenen vertraglichen Beziehungen mit der Vergabestelle seien zwar tatsächlich<br />
als Dienstleistungskonzession ausgestaltet. Das von der Auftraggeberin eingeleitete Vergabeverfahren<br />
leide aber an einem Verstoß gegen das Vergaberecht, der die Antragstellerin in ihren<br />
Bieterrechten verletzt und nur durch Aufhebung der Ausschreibung beseitigt werden kann. Die Beschaffung<br />
der zu vergebenden Dienstleistungen im Wege einer Dienstleistungskonzession sei nach<br />
den Vorschriften <strong>des</strong> Wasser- und Kommunalabgabenrechts gesetzwidrig. Gesetzwidrig sei die Ausgestaltung<br />
als Dienstleistungskonzession <strong>des</strong>halb, weil die rechtliche Grundlage dafür fehle, dass der<br />
Konzessionär Entgelt und <strong>Bau</strong>kostenzuschüsse für die Errichtung und Benutzung der öffentlichen<br />
Abwasserbeseitigungsanlage im eigenen Namen auf eigene Rechnung zur eigenen Verwendung erhebt.<br />
Der Senat verpflichtete die Vergabestelle, die Ausschreibung aufzuheben.<br />
Die Entscheidung <strong>des</strong> OLG Brandenburg zu dieser ÖPP im Entsorgungsbereich ist zu begrüßen. Sie<br />
ergänzt die kaum vorhersehbare Kasuistik zu der Frage, welcher Rechtsverstoß im Rahmen einer<br />
Ausschreibung gerügt werden kann (vgl. OLG Düsseldorf, Beschluss <strong>vom</strong> 25. Juli 2002, Verg 22/02,<br />
ablehnend in Bezug auf den Erhalt nicht notifizierter Beihilfen durch Mitbewerber; VK Nordbayern,<br />
Beschluss <strong>vom</strong> 4. Oktober 2007 - 21.VK-3194-41/07: Urheberrechtsverstoß nicht im Nachprüfungsverfahren<br />
überprüfbar; jedoch OLG Düsseldorf, Beschluss <strong>vom</strong> 1. August <strong>2012</strong>, VII-Verg 105/11,<br />
dass es keinen allgemeinen Rechtssatz gäbe, wonach außervergaberechtliche, so vorliegend entsorgungsrechtliche<br />
Normen im Vergabenachprüfungsverfahren nicht zu prüfen sind).<br />
Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />
Rechtsanwalt Matthias Berger<br />
Trinkausstraße 7<br />
40213 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 – 88 29 29<br />
Fax +49 211 – 88 29 26<br />
Mobil +49 160 – 47 20 722<br />
berger@mkrg.com<br />
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- 39 -<br />
<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 14/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 24.09.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />
• Stadt Lehrte. Kindertagesstätten.<br />
Die Stadt Lehrte hat den Neubau zweier Kindertagesstätten mit je 3 Gruppeneinheiten und einer<br />
Nutzfläche von ca. je 550 m² an zwei unterschiedlichen Standorten beschlossen. Im Rahmen nachhaltiger<br />
alternativer Beschaffungsmodelle sollen<br />
o eine Kindertagesstätte in Lehrte-Immensen-Arpke (Los 1) und<br />
o eine Kindertagesstätte in Lehrte-Ahlten (Los 2)<br />
geplant, schlüsselfertig erstellt und über 20 Jahre instand gehalten werden. Als Realisierungsvarianten<br />
können ein Mietmodell mit Endschaftsregelung und Grundstückserwerb oder das ÖPP-Inhabermodell<br />
mit Instandhaltungsleistungen angeboten werden. Angebote sind möglich für alle Lose.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
16.10.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:294412-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
Vorinformation<br />
• Stadt Paderborn. Verwaltungsgebäude.<br />
Auf der nächsten Ratssitzung am 27. September <strong>2012</strong> soll die europaweite Ausschreibung "Planungs-,<br />
<strong>Bau</strong>-, Finanzierungs- und Betriebsleistungen für Verwaltungsgebäude der Stadt Paderborn"<br />
beschlossen werden. Der bisherige Standort <strong>des</strong> technischen Rathauses an der Pontanusstraße soll<br />
aufgegeben und die Verwaltung an den Standorten Florianstraße und Am Abdinghof konzentriert<br />
werden. Ein Großteil der Maßnahmen soll als ÖPP-Projekt realisiert werden. Quelle<br />
http://www.nw-news.de/lokale_news/paderborn/paderborn/7061064_Der_Stein_Verwaltung_kommt_ins_Rollen.html<br />
Ratsvorlage <strong>vom</strong> 28.06.<strong>2012</strong>, Machbarkeitsstudie und andere Unterlagen zum Projekt unter<br />
http://www.paderborn.de/stadt/stadtverwaltung/109010100000096846.php<br />
• Lan<strong>des</strong>hauptstadt Hannover. Neues Bildungs- und Sportzentrum.<br />
Die Lan<strong>des</strong>hauptstadt Hannover beabsichtigt, den Neubau einer 5-Gruppen-Kindertagesstätte, einer<br />
4,5-zügigen Grundschule und einer Dreifeld-Sporthalle mit Tribüne im Stadtteil Südstadt-Bult im<br />
Rahmen eines ÖPP-Modells zu realisieren, sofern Eignungstest und vorläufiger Wirtschaftlichkeitsvergleich<br />
zu einem positiven Ergebnis kommen. Quelle (mit Links zu den Drucksachen):<br />
http://www.ihmebote.de/<strong>2012</strong>/09/13/bildungs-sportzentrum-geplant/<br />
Zuschlagserteilung<br />
• Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH). ÖPP-Berater.<br />
Den Zuschlag für die technische Beratung beim Immobilien-ÖPP für das UKSH hat die Bietergemeinschaft<br />
ABG, vertr. d.d. Allgemeine <strong>Bau</strong>trägergesellschaft mbH & Co. KG, Köln, erhalten.<br />
Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:289964-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
Weitere Informationen<br />
• Stadt Königswinter. ÖPP-Verträge veröffentlicht.<br />
Die Stadt Königswinter hat die Verträge ihrer vier ÖPP-Projekte<br />
o Dach- und Fassadensanierung Schulzentrum Oberpleis<br />
o Feuerwehrgerätehaus Bockeroth<br />
o Feuerwehrgerätehaus Oberdollendorf<br />
o Kunstrasenplatz Oberpleis<br />
auf der Transparenzplattform der ÖPP Deutschland AG veröffentlicht. Die Stadt Königswinter ist,<br />
nach der Stadt Celle, dem Land Hessen und dem Kreis Unna bereits der vierte öffentliche Auftraggeber,<br />
der gemeinsam mit seinen privaten Partnern die ÖPP-Verträge offengelegt hat. Zum Download<br />
unter: http://www.partnerschaften-deutschland.de/transparenzplattform
- 40 -<br />
• VIFG. Achter Finanzmarktbericht zu ÖPP-Projekten.<br />
Der von der VIFG für das Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr, <strong>Bau</strong> und Stadtentwicklung erstellte achte<br />
Finanzmarktbericht zu ÖPP-Projekten, insbesondere Bun<strong>des</strong>verkehrswegen, ist jetzt abrufbar. Er beschreibt<br />
die aktuellen Entwicklungen in Europa und deren Bedeutung für den ÖPP-Markt. So stellt er<br />
fest, dass die Krisen in Europa dazu geführt haben, dass mittlere und große Infrastrukturprojekte hier<br />
immer schwieriger zu realisieren sind, da sowohl die ÖPP-Finanzierungsbereitschaft der Projektfinanzierungsbanken<br />
als auch die Anzahl der aktiven Banken deutlich zurückgegangen ist. Die Hauptgründe<br />
dafür sind die Liquiditätskrise der Banken, die Staatsschuldenkrise und die Einführung von<br />
Basel III. Download unter: http://www.vifg.de/de/service/aktuelles/<strong>2012</strong>/Sept-Meldung_8er-FMB.php<br />
• Bund. Elbquerung A 20.<br />
Das Bun<strong>des</strong>verkehrsministerium (BMVBS) präferiert für die geplante Elbquerung bei Glückstadt offenbar<br />
ein Maut-Modell. Das Finanzierungsmodell für die feste Elbquerung sieht nach Presseberichten<br />
eine Anschubfinanzierung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> von etwa 550 Mio. Euro und die Belastung der Tunnelbenutzer<br />
mit einer Maut von 4,75 Euro für Pkw und rund 25 Euro für Lkw vor. Quelle:<br />
http://www.kn-online.de/Schleswig-Holstein/Lan<strong>des</strong>politik/A20-Ramsauer-macht-Kiel-Hoffnung<br />
Nach Prüfung der jetzt vorliegenden (aber nicht veröffentlichten) ÖPP-Eignungsabschätzung für die<br />
Elbquerung steht anschließend eine vorläufige Wirtschaftlichkeitsuntersuchung an, bei der ein finanzieller<br />
Vergleich der ÖPP-Variante/n mit einer konventionellen Finanzierung durchgeführt wird.<br />
• ÖPP Deutschland AG. 150 öffentliche Auftraggeber wollen sich an Rahmenvereinbarung beteiligen.<br />
Neben dem Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen haben 150 öffentliche Auftraggeber, darunter neun<br />
Bun<strong>des</strong>länder, 111 Landkreise, Städte und Gemeinden sowie 30 sonstige öffentliche Einrichtungen<br />
die Rahmenvereinbarung mit der ÖPP Deutschland AG unterzeichnet. Bis zum 15. September <strong>2012</strong><br />
hatten öffentliche Auftraggeber Gelegenheit, der Vereinbarung beizutreten. Private Unternehmen haben<br />
noch bis Ende Oktober <strong>2012</strong> die Möglichkeit, an der europaweiten Ausschreibung teilzunehmen<br />
(vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 12/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 24.08.<strong>2012</strong>).<br />
Quelle: http://www.partnerschaften-deutschland.de/presse-termine/pressemitteilungen/<br />
Veranstaltungshinweise<br />
• 7. Bun<strong>des</strong>kongress ÖPP.<br />
Am 16. Oktober <strong>2012</strong> findet in Berlin der 7. Bun<strong>des</strong>kongress ÖPP unter dem Motto „Besser mit Partnern<br />
– Neue Modelle für Investition, Finanzierung und Nachhaltigkeit“ statt. Veranstalter ist der Behörden<br />
Spiegel. Programm und Anmeldung unter: http://www.dppp.de/<br />
• <strong>Bau</strong>industrie Bayern. Regionalkongress.<br />
Am 23. Oktober <strong>2012</strong> findet in Burghausen ein Regionalkongress statt unter dem Titel: „Von der Isar<br />
zur Salzach - Zügig in die Kraftregion Südostbayern! Ein neuer, schnellerer Weg zu leistungsfähigen<br />
Schienen“, auf dem auch das ÖPP-Konzept für Schienen <strong>des</strong> Bayrischen <strong>Bau</strong>industrieverban<strong>des</strong><br />
vorgestellt wird. Programmablauf und Anmeldung:<br />
http://www.bauindustrie-bayern.de/veranstaltungen/<strong>2012</strong>/<strong>2012</strong>-regionalkongress-burghausen.html<br />
• 5. Fachkongress "Investitionen im Krankenhaus".<br />
Am 8. November <strong>2012</strong> veranstaltet die RRC Congress GmbH in Bonn den 5. Fachkongress „Investitionen<br />
im Krankenhaus“. Dabei stehen ÖPP-Projekte im Zentrum. Flyer unter:<br />
http://www.rrc-congress.de/375-0-Programm.html<br />
• <strong>Bau</strong>industrie Sachsen/Sachsen-Anhalt. VOB-Tagung.<br />
Am 22. November <strong>2012</strong> veranstaltet der <strong>Bau</strong>industrieverband Sachsen/Sachsen Anhalt von 13.00<br />
Uhr – ca. 16.30 Uhr in Leipzig eine VOB-Tagung, bei der das Thema ÖPP einen Schwerpunkt darstellt.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
http://www.bauindustrie-ssa.de/termin/events/vob-tagung.html?month=<strong>2012</strong>11<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />
Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 6703-280<br />
Fax: 0211 / 6703-282<br />
E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de
- 41 -<br />
Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />
• OLG Düsseldorf, Beschluss <strong>vom</strong> 12. September <strong>2012</strong> - VII-Verg 108/11<br />
http://tinyurl.com/<strong>PPP</strong>News05-12<br />
Auswertung aller eingereichten Referenzen erforderlich<br />
Die Vergabestelle schrieb im Offenen Verfahren Dienstleistungen aus. Die Verdingungsunterlagen<br />
sahen vor, dass der Bieter zum Nachweis seiner Eignung drei Referenzen vorlegen muss. Wenn er<br />
mehr als drei Referenzen einreicht, würden nur die ersten drei Referenzen gewertet werden. Es bewarben<br />
sich die Antragstellerin und die Beigeladene. Die Antragstellerin reichte drei ausreichende<br />
Referenzen ein. Die Beigeladene reichte ebenfalls drei Referenzen ein, von denen aber eine nicht<br />
den gestellten Anforderungen genügte. Nach Aufforderung reichte die Beigeladene zum Zweck der<br />
Ersetzung der unzureichenden Referenz eine andere, nunmehr ausreichende Referenz nach. Die Antragstellerin<br />
rügt, dass die Vergabestelle die nachgereichte Referenz akzeptiert hat.<br />
Die Vergabekammer gab dem Nachprüfungsantrag statt und entschied, dass die von der Beigeladenen<br />
nachgereichte "bessere" Referenz in der Eignungsprüfung hätte nicht berücksichtigt werden dürfen.<br />
Der Anwendungsbereich von § 19 Abs. 2 S. 1 VOL/A EG sei nicht eröffnet sei, da diese Vorschrift<br />
nur anwendbar sei, wenn Erklärungen oder Nachweise physisch nicht vorhanden, unvollständig<br />
seien oder sonst nicht den formalen Vorgaben entsprächen, so dass die zunächst vorgelegte Unterlage<br />
überhaupt nicht geprüft werden konnte.<br />
Der Vergabesenat <strong>des</strong> OLG Düsseldorf wies die Beschwerde der Vergabestelle zurück, jedoch mit<br />
einer anderen Begründung und einer anderen Rechtsfolge. Das Vergabeverfahren müsse zurückversetzt,<br />
die Leistungsbeschreibung geändert, die Änderung gegenüber den Bietern bekannt gemacht<br />
und diese zur Erneuerung der Referenzen aufgefordert werden. Es verstoße insbesondere gegen<br />
den Wettbewerbsgrundsatz aus § 97 Abs. 1 GWB, dass die Vergabestelle unabhängig von der Anzahl<br />
der von einem Bieter vorgelegten Referenzen die Anzahl der in der Eignungsprüfung zu berücksichtigenden<br />
Referenzen auf drei Stück beschränkt. Die Vorgabe der Vergabestelle sei abschreckend<br />
und würde im Übrigen dazu führen, dass die Bieter in der Regel nicht mehr als drei Referenzen vorlegten.<br />
Infolge <strong>des</strong>sen erfolge die Eignungsprüfung durch den Auftraggeber auf einer (zu) schmalen<br />
Tatsachengrundlage. Legten Bieter dagegen mehr als drei Referenzen vor und werden nur drei Referenzen<br />
bewertet, wird der Eignungsprüfung durch den Auftraggeber nicht der vollständige, mit dem<br />
Angebot unterbreitete Sachverhalt zu Grunde gelegt.<br />
Die auch für die Parteien <strong>des</strong> Verfahrens überraschende Entscheidung steht im Kontrast zu der in der<br />
Praxis auch üblichen Festlegung der Vergabestellen, nicht mehr als eine bestimmte Anzahl an Referenzen<br />
zu werten. Das Verhalten der Vergabestellen ist in<strong>des</strong> nicht willkürlich, sondern der Verfahrenökonomie<br />
geschuldet. Unstreitig hat die Vorlage weiterer Referenzen ab einer bestimmten Anzahl<br />
von schon eingereichten Referenzen keine Aussagekraft. Die Vorgabe, ab einer bestimmten Anzahl<br />
von Referenzen die Eignung zu unterstellen, reduziert den Aufwand sowohl auf Auftraggeber- als<br />
auch auf Bieterseite. Der Verfahrensökonomie ist weiterhin die Festlegung durch die Vergabestelle<br />
geschuldet, dass die Bieter bestimmte Formulare benutzen sollen, auf denen die geforderten Einzelangaben<br />
einer Referenz einzutragen sind. Die Nichtnutzung der Formulare führt dazu, dass die nicht<br />
formgerecht vorgelegten Referenzen nicht berücksichtigt werden. Unter konsequenter Fortführung<br />
der neuen Rechtsprechung <strong>des</strong> Senats müsste auch die Vorgabe als rechtswidrig erkannt werden,<br />
dass auch solche Referenzen, die nicht auf den Formularen der Vergabestelle eingereicht werden –<br />
zum Beispiel versteckt in Hochglanzbroschüren <strong>des</strong> Unternehmens – nicht ausgeschlossen
- 42 -<br />
werden dürfen. Die Pflicht <strong>des</strong> Bieters zur Verwendung von Formularen und zur ordentlichen Prüfung,<br />
ob die von ihm eingereichten Referenzen den Anforderungen der Vergabestelle entsprechen, ist dem<br />
vorvertraglichen Rücksichtnahmegebot geschuldet und für die Bieterschaft zumutbar. Eine derartige<br />
zumutbare und auch sinnvolle Vorgabe hat aber nur dann Wirkung, wenn die Vergabestellen ihrerseits<br />
nicht verpflichtet sind, alle weiteren, im „Schuhkarton“ formlos eingereichten Unterlagen zusätzlich<br />
auszuwerten - in der Hoffnung, irgendwann eine taugliche Referenz zu finden.<br />
Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />
Matthias Berger, Rechtsanwalt / Mediator (KAKM)<br />
Trinkausstraße 7<br />
40213 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 – 88 29 29<br />
Fax +49 211 – 88 29 26<br />
Mobil +49 160 – 47 20 722<br />
berger@mkrg.com<br />
www.mkrg.com
- 43 -<br />
<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 15/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 08.10.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />
• Stadt Meckenheim. Kindertagesstätte.<br />
Die Stadt Meckenheim hat den Neubau einer Kindertagesstätte mit 4 Gruppeneinheiten, einer Spielgruppe<br />
sowie einem Familienzentrum und einer Nettogrundfläche von ca. 1.000 m² im Rahmen eines<br />
ÖPP-Inhabermodells beschlossen. Der private Partner soll ein umfassen<strong>des</strong> Gesamtangebot für Planungs-,<br />
<strong>Bau</strong>- und Finanzierungsleistungen sowie Wartungsleistungen im Mängelansprüchezeitraum<br />
abgeben. Die Finanzierung umfasst die <strong>Bau</strong>zwischenfinanzierung und Endfinanzierung über 30 Jahre.<br />
Bei der Ausgestaltung der Finanzierung ist von einer Einbindung von Fördermitteln auszugehen.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
7.11.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:315548-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Stadt Paderborn. Verwaltungsgebäude.<br />
Die Stadt Paderborn beabsichtigt, die kommunale Verwaltung zukünftig in einem oder in mehreren<br />
neu errichteten bzw. kernsanierten Gebäuden unterzubringen (vgl. <strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 14/<strong>2012</strong> <strong>vom</strong><br />
24.09.<strong>2012</strong>). Während zwei Verwaltungsgebäude in eigener Regie saniert werden sollen, wird für die<br />
umfassende Planung, <strong>Bau</strong>ausführung, Finanzierung und für den Betrieb der neuen Verwaltungsgebäude<br />
ein privater Partner gesucht. Dem Partner soll die Möglichkeit gegeben werden, an den Standorten<br />
ergänzende Nutzungen (Einzelhandel, Gastronomie sowie Geschäfts-, Büro- und Wohnnutzungen)<br />
zu realisieren. Die Stadt Paderborn wird dem Vertragspartner ein Erbbaurecht für einen Zeitraum<br />
von 20 Jahren (ggf. mit einer Option auf Verlängerung um fünf Jahre) einräumen.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
4.12.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:315495-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Gemeinde Engelskirchen. Schule.<br />
Die Gemeinde Engelskirchen hat beschlossen, die Sanierung und den Teilneubau <strong>des</strong> Aggertal-<br />
Gymnasiums im Rahmen eines ÖPP-Inhabermodells zu realisieren. Das Gymnasium besteht aus<br />
insgesamt vier Gebäudeteilen. Die Gebäudeteile »Altbau« und »Aula« sind abzubrechen und neu zu<br />
errichten, die Gebäudeteile »Neubau« und die »Turnhalle« sind zu sanieren. Die Gemeinde Engelskirchen<br />
erwartet ein umfassen<strong>des</strong> Gesamtangebot für Planungs-, <strong>Bau</strong>-, Finanzierungsleistungen sowie<br />
die Instandhaltungs- und Reinigungsleistungen über 30 Jahre.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
31.10.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:307476-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Land Sachsen-Anhalt. Neuausschreibung Finanzamt Halle.<br />
Planung, Neubau und Finanzierung (25 Jahre) <strong>des</strong> Finanzamts in Halle/Saale auf einem im Eigentum<br />
<strong>des</strong> Bieters stehenden Grundstücks (die Bewerber haben das Eigentum oder die gesicherte Möglichkeit<br />
<strong>des</strong> Eigentumserwerbs im Teilnahmewettbewerb nachzuweisen). Das Grundstück muss für die<br />
Umsetzung <strong>des</strong> Raumbedarfsplanes einschließlich erforderlicher 250 Parkplätze geeignet sein und<br />
im Bereich <strong>des</strong> "Fördergebiet Innenstadt (A-Zentrum)" liegen. Umbau und Sanierung von Bestandsgebäuden<br />
sind nicht zulässig. Wartung, Inspektion und Instandsetzung der <strong>Bau</strong>lichkeiten sind optional<br />
anzubieten.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
1.2.2013. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:310749-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
Die erste Ausschreibung <strong>des</strong> ÖPP-Projektes „Neubau Finanzamt Halle“ erfolgte Anfang <strong>2012</strong>; sie<br />
wurde zwischenzeitlich annulliert. In der neuen Ausschreibung ist die Frist für die Einreichung der<br />
Teilnahmeanträge deutlich verlängert worden. Pressebericht zu den Hintergründen der Neuausschreibung:<br />
http://hallespektrum.de/nachrichten/politik/neuausschreibung-finanzamt/7826/<br />
Vorinformation<br />
• Stadt Witten. Rathaussanierung.<br />
In der Stadt Witten soll das Rathaus komplett saniert werden. Eine Bestandsaufnahme und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />
hat ergeben, dass bei der Eigenrealisierung mit Kosten von rd. 15 Mio. Euro<br />
zu rechnen sei. Die ÖPP-Variante wurde auf etwa 14 Mio. Euro veranschlagt. Nach den Herbstferien<br />
werden die Gespräche mit den Parteien aufgenommen, welches Modell verfolgt werden soll.<br />
Quelle: http://www.witten.de/buergerservicerat-amp-verwaltung/verwaltung/presseinformationen/
Zuschlagserteilungen<br />
• Stadt Frankfurt. IGS West.<br />
- 44 -<br />
Den Auftrag für Planung, Neubau, Finanzierung und Betrieb der Integrierten Gesamtschule Frankfurt/Main<br />
West (IGS West) inkl. 3-Feld-Sporthalle hat die Stefano GmbH und Co. KG aus Pullach<br />
erhalten (eine Gesellschaft der LHI Leasing GmbH).<br />
Quellen: http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2855&_ffmpar[_id_inhalt]=11251147<br />
• Kanada. Schulen.<br />
Das Konsortium "ABC Schools Partnership", an dem HOCHTIEF Solutions über Tochtergesellschaften<br />
und der Infrastrukturfonds Concert Infrastructure jeweils 50% halten, hat den Financial Close für<br />
ein neues Schulprojekt in der Provinz Alberta erreicht. Die beiden Partner werden zwölf Schulen in<br />
einer ÖPP planen, finanzieren, bauen und 30 Jahre betreiben. Das Projekt hat ein Vertragsvolumen<br />
von 275,6 Mio. Euro und ein Investitionsvolumen von zirka 77,4 Mio. Euro.<br />
Quelle: http://www.hochtief.de/hochtief/200.jhtml?pid=9193<br />
Weitere Informationen<br />
• IVG Research. Diskussionspapier zu ÖPP.<br />
Im IVG Research LAB 7/<strong>2012</strong> „Öffentlich-private Partnerschaften: Renaissance einer alternativen Beschaffungsvariante<br />
der öffentlichen Hand?“befasst sich die Research-Abteilung der IVG mit der Entwicklung<br />
und den Zukunftsperspektiven von ÖPP in Deutschland. In den nächsten beiden Jahren werde<br />
ÖPP voraussichtlich keinen starken Aufschwung erfahren. Langfristig jedoch deute vieles daraufhin, dass sich das Potenzial<br />
<strong>des</strong> angeschlagenen ÖPP-Marktes deutlich ausweitet. Download:<br />
http://www.ivg.de/fileadmin/intranet/daten/redakteur/dokumente/<strong>2012</strong>/IVG_Research_LAB_7_<strong>2012</strong>__OEPP.pdf<br />
Veranstaltungshinweise<br />
• 7. Bun<strong>des</strong>kongress ÖPP.<br />
Am 16. Oktober <strong>2012</strong> findet in Berlin der 7. Bun<strong>des</strong>kongress ÖPP unter dem Motto „Besser mit Partnern<br />
– Neue Modelle für Investition, Finanzierung und Nachhaltigkeit“ statt. Veranstalter ist der Behörden<br />
Spiegel. Programm und Anmeldung unter: http://www.dppp.de/<br />
• <strong>Bau</strong>industrie Bayern. Regionalkongress.<br />
Am 23. Oktober <strong>2012</strong> findet in Burghausen ein Regionalkongress statt, auf dem auch das ÖPP-<br />
Konzept für Schienen <strong>des</strong> Bayrischen <strong>Bau</strong>industrieverban<strong>des</strong> vorgestellt wird. Weitere Infos:<br />
http://www.bauindustrie-bayern.de/veranstaltungen/<strong>2012</strong>/<strong>2012</strong>-regionalkongress-burghausen.html<br />
• <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>-Workshop. Finanzierung von ÖPP-Projekten im Hochbau.<br />
Am 15. November <strong>2012</strong> veranstaltet das <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> in Düsseldorf von 09:00 Uhr – 16:30 Uhr einen<br />
Workshop zum Thema „Finanzierung von <strong>PPP</strong>-Projekten im Hochbau“. Referenten sind Fritz Rügert,<br />
Unternehmensberater, sowie Dipl.-Ing. Hans-Wilhelm Käsewieter, PSPC GmbH. Programm und<br />
Anmeldung sind anliegend beigefügt.<br />
• ÖPP in Niedersachsen.<br />
Das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und die NBank laden am 20.<br />
November <strong>2012</strong> zur Veranstaltung „Chance ÖPP – aus Erfahrungen lernen“ in die NBank ein. Programm<br />
und Anmeldung unter: http://www.nbank.de/News/Infrastruktur/10_<strong>2012</strong>_OePP.php<br />
• <strong>Bau</strong>industrie Sachsen/Sachsen-Anhalt. VOB-Tagung.<br />
Am 22. November <strong>2012</strong> veranstaltet der <strong>Bau</strong>industrieverband Sachsen/Sachsen Anhalt in Leipzig eine<br />
VOB-Tagung, bei der das Thema ÖPP einen Schwerpunkt darstellt. Weitere Informationen unter:<br />
http://www.bauindustrie-ssa.de/termin/events/vob-tagung.html?month=<strong>2012</strong>11<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />
Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 6703-280<br />
Fax: 0211 / 6703-282<br />
E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />
http://www.bwi-bau.de/
Informationen der PSPC<br />
• Bildungszentrum SeeCampus Niederlausitz<br />
- 45 -<br />
Der SeeCampus Niederlausitz, das erste ÖPP-Schul-Projekt im Passivhausstandard, hat den zweiten<br />
Platz im Rahmen <strong>des</strong> Wettbewerbs „Energieeffizienz in Kommunen – Gute Beispiele <strong>2012</strong>“, verliehen<br />
von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena), belegt. Das Bildungszentrum, das von ca. 880<br />
Schülern und Auszubildenden aus dem Süden <strong>des</strong> Landkreises Oberspreewald-Lausitz besucht wird,<br />
umfasst ein Gymnasium mit Ganztagsschulbetrieb und naturwissenschaftlicher Ausrichtung, ein<br />
Oberstufenzentrum sowie eine Mehrfeldsporthalle, eine Cafeteria und eine öffentliche Bibliothek. Das<br />
Projekt steht unter dem Ziel einer energiesparenden und sozio-ökologischen <strong>Bau</strong>weise sowie eines<br />
innovativen und energieeffizienten Bewirtschaftungskonzeptes und wurde <strong>vom</strong> Auslober in Passivhausbauweise<br />
ausgeschrieben. Der Passivhausstandard zeichnet sich dadurch aus, dass eine thermische<br />
Behaglichkeit allein durch Nachheizen oder Nachkühlen <strong>des</strong> Frischluftvolumenstroms, der für<br />
ausreichende Luftqualität erforderlich ist, gewährleistet wird, ohne dazu zusätzlich Umluft zu verwenden.<br />
Die Wärmeerzeugung im SeeCampus erfolgt in Form einer Gasmotorwärmepumpe. Zur Warmwasseraufbereitung<br />
wird eine Solarthermie-Anlage eingesetzt.<br />
Der Neubau <strong>des</strong> Bildungszentrums wurde von der <strong>PPP</strong> SeeCampus Niederlausitz GmbH geplant,<br />
gebaut und wird über einen Zeitraum von 30 Jahren finanziert und betrieben. Nach nur 15-monatiger<br />
<strong>Bau</strong>zeit wurde das Projekt im Februar 2011 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Das Projekt wurde<br />
durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges <strong>Bau</strong>en zertifiziert und mit dem DGNB-Zertifikat<br />
in Silber ausgezeichnet. Die Herbeiführung der Zertifizierung war Aufgabe <strong>des</strong> privaten Partners.<br />
PSPC GmbH<br />
Dipl.-Ing. Hans-Wilhelm Käsewieter<br />
Rosenthaler Straße 46/47<br />
10178 Berlin<br />
Tel.: 030 315199-23<br />
Fax: 030 315199-77<br />
Mobil: 0178 7221175<br />
hwk@psp-consult.de<br />
http://www.psp-consult.de/
- 46 -<br />
Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />
• OLG München, Beschluss <strong>vom</strong> 9. August <strong>2012</strong> - Verg 10/12<br />
http://tinyurl.com/<strong>PPP</strong>News06-12<br />
Zur Auslegung einer EU-Bekanntmachung<br />
Die Vergabestelle schrieb Abfallentsorgungsdienstleistungen im Offenen Verfahren europaweit aus.<br />
In der Bekanntmachung hieß es: „k) Im Falle <strong>des</strong> Einsatzes von Subunternehmern sind auch für diese<br />
die entsprechenden Nachweise zu erbringen.“ Nach Erhalt der Vorinformation rügt der Antragsteller,<br />
dass die bestbietende Beigeladene nach den veröffentlichten Eignungskriterien ungeeignet sei,<br />
da sie weder über eine erforderliche Anlage, noch über eine Transportgenehmigung verfüge. Die<br />
Vergabekammer Südbauern gab dem Nachprüfungsantrag statt. Aus der Bekanntmachung ergebe<br />
sich, dass Bieter und Nachunternehmer die Nachweise für den Gesamtumsatz und die Gesamtmenge<br />
für die Aufbereitung der Müllverbrennungsschlacke vorzulegen hätten. Es stehe im Ermessen der<br />
Vergabestelle, welche Eignungsnachweise sie fordere. Unstreitig könne die Beigeladene weder einen<br />
Umsatz noch eine Menge der von ihr in den letzten drei Jahren aufbereiteten Müllverbrennungsschlacke<br />
nachweisen.<br />
Der Vergabesenat <strong>des</strong> OLG München gab der Beschwerde statt und wies den Nachprüfungsantrag<br />
zurück. Der Wortlaut in der Bekanntmachung erscheine zwar eindeutig. Jedoch sei die Anforderung<br />
„so auszulegen, wie ihn der Erklärungsempfänger nach Treu und Glauben unter Berücksichtigung der<br />
Verkehrssitte verstehen muss“. Hierbei sei nicht am Wortlaut zu kleben, sondern der objektive Erklärungswert<br />
zu ermitteln. Abzustellen sei auf das Verständnis der betroffenen fachkundigen Kreise. Im<br />
Zweifel sei anzunehmen, dass die Parteien sich vernünftig und gesetzeskonform verhalten wollen.<br />
Verstehen die beteiligten Kreise übereinstimmend eine bestimmte Klausel entgegen ihrem Wortlaut in<br />
einem anderen Sinn, schadet die - missverständliche - Formulierung nicht. Der Wortlaut "auch" spreche<br />
zwar auf den ersten Blick dafür, dass sowohl der Bieter als auch der Nachunternehmer die geforderten<br />
Nachweise vorlegen sollen. Eine solche Forderung sei aber sinnlos, wenn nur der Nachunternehmer<br />
über eine Anlage oder eine Transportgenehmigung verfüge, er aber allein diesen Teil der<br />
Schlackenentsorgung durchführen soll. Ob der Bieter daneben auch noch eine Anlage betreibt oder<br />
eine Transportgenehmigung besitzt, sei für die Eignungsprüfung unerheblich, weil er diesen Teil der<br />
Leistung ja nicht durchführe. Der Wortlaut der Klausel sei daher seinem Sinn nach einschränkend in<br />
die Richtung auszulegen, dass derjenige, der den jeweiligen Leistungsteil erbringt, den entsprechenden<br />
Nachweis vorzulegen hat.<br />
Die Entscheidung ist fehlerhaft, weil die Formulierung in der EU-Bekanntmachung gerade nicht<br />
„missverständlich“ war. Die Formulierung war <strong>vom</strong> Kontext wie auch <strong>vom</strong> Wortlaut her eindeutig. Die<br />
Entscheidung <strong>des</strong> Vergabesenats ist aber auch gefährlich, weil es bisher ein tragender Grundsatz<br />
<strong>des</strong> Vergaberechts war, dass ein Bieter eine Forderung nach einem zumin<strong>des</strong>t nicht unmöglichen<br />
Eignungsnachweis rügen muss, selbst wenn sie rechtswidrig und vielleicht zudem noch sinnlos ist.<br />
Unterlässt er die Rüge und die Bekanntmachung bleibt unverändert, muss er den sinnlosen Eignungsnachweis<br />
vorlegen. Vorliegend hätte <strong>des</strong>halb die Vergabestelle das Angebot der Beigeladenen<br />
ausschließen müssen, § 19 Abs. 3 a) EG VOL/A.<br />
Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />
Matthias Berger, Rechtsanwalt / Mediator (KAKM)<br />
Trinkausstraße 7<br />
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Tel. +49 211 – 88 29 29<br />
Fax +49 211 – 88 29 26<br />
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- 47 -<br />
<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 16/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 31.10.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />
• Saarland - Lan<strong>des</strong>amt für Zentrale Dienste (LZD). Hochschulgebäude.<br />
Planungsfortschreibung (Leistungsphasen 5 bis 9), <strong>Bau</strong> und Finanzierung (über einen Zeitraum von<br />
25 Jahren) eines Zentralgebäu<strong>des</strong> für die Hochschule für Technik und Wirtschaft <strong>des</strong> Saarlands<br />
(HTW). Des Weiteren sind Wartungsverträge für technische Anlagen Gegenstand der ausgeschriebenen<br />
Leistung.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
18.12.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:345523-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Landkreis Harburg. Schule.<br />
Der Landkreis Harburg hat beschlossen, den Neubau einer dreizügigen Oberschule in Jesteburg<br />
(Nutzfläche von ca. 4 000 m²) im Rahmen eines ÖPP-Inhabermodells zu realisieren. Der Auftragnehmer<br />
hat auf Grundlage einer funktionalen <strong>Bau</strong>leistungsbeschreibung mit Raumprogramm alle erforderlichen<br />
Planungs- und <strong>Bau</strong>leistungen zu erbringen. Die Finanzierungsleistungen umfassen die<br />
<strong>Bau</strong>zwischenfinanzierung und die Endfinanzierung über 20 Jahre ab Abnahme der <strong>Bau</strong>leistungen.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
30.11.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:343825-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Klinikum Herford AöR. Facharztzentrum.<br />
Das Klinikum Herford sucht einen Investor für die Planung, Errichtung, Vermarktung und den Betrieb<br />
eines Facharztzentrums sowie für die Planung, Errichtung und Vermietung von Räumlichkeiten zur<br />
Eigennutzung durch das Klinikum Herford (Personalwohnheim, onkologische Praxis <strong>des</strong> MVZ, Büroräume,<br />
etc.) auf dem Gelände <strong>des</strong> Klinikums Herford. Das Grundstück soll dem Investor im Wege eines<br />
Erbbaurechts für voraussichtlich 33-50 Jahre zur Verfügung gestellt werden. Neben dem Erbbaurechtsvertrag<br />
soll ein Kooperationsvertrag zwischen dem Klinikum und dem Investor geschlossen<br />
werden, der u.a. auch Mitspracherechte zugunsten <strong>des</strong> Klinikums bei der Auswahl der anzusiedelnden<br />
Fachärzte sowie bei der architektonischen Gestaltung <strong>des</strong> Projektes vorsehen wird. Die zusätzlich<br />
benötigten Parkflächen sind ebenfalls durch den Investor zu planen und zu errichten.<br />
Verfahrensart: Verhandlungsverfahren. Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge:<br />
12.11.<strong>2012</strong>. Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:322267-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
Zuschlagserteilungen<br />
• Gemeinde Stockstadt am Rhein. Kindertagesstatte..<br />
Der neue Gemeindekindergarten in Stockstadt am Rhein wird im Rahmen eines ÖPP-Verfahrens<br />
durch die Fechtelkord & Eggersmann GmbH aus Marienfeld realisiert Quelle:<br />
http://www.vbd-beratung.de/<br />
• Landkreis Darmstadt-Dieburg. Ärztehaus.<br />
Der Kreistag <strong>des</strong> Landkreises Darmstadt-Dieburg hat der Geba GmbH, Darmstadt, den Zuschlag für<br />
den Erwerb eines Grundstückes an der Kreisklinik mit <strong>Bau</strong>verpflichtung für ein Ärztehaus gegeben.<br />
Insgesamt gab es fünf Bewerber für dieses ÖPP-Projekt, allerdings hat nur die Geba <strong>des</strong> Darmstädter<br />
Investoren-Duos Peter Biskupek und Ulrich Scheinert ein finales Angebot abgegeben. Quelle:<br />
http://www.echo-online.de/region/darmstadt-dieburg/<br />
• Frankreich. Arena in Dünkirchen.<br />
VINCI Concessions hat mit dem Gemeindeverbund Dunkerque (CUD) einen <strong>PPP</strong>-Vertrag mit einer<br />
Laufzeit von 332 Monaten über Planung, Finanzierung, <strong>Bau</strong>, Betrieb und Instandhaltung der künftigen<br />
Arena von Dunkerque abgeschlossen. Die Anlage mit insgesamt 10.700 Plätzen wird die Heimstätte<br />
<strong>des</strong> Handballclubs USDK und <strong>des</strong> Basketballclubs Gravelines Dunkerque. Das Projekt entspricht einer<br />
Gesamtinvestition von 112,4 Mio. Euro. Quelle:<br />
http://www.vinci.com/vinci.nsf/de/pressemitteilungen/pages/<strong>2012</strong>1026-1745.htm<br />
Weitere Informationen<br />
• Deutscher Bun<strong>des</strong>tag. ÖPP-Anhörung.
- 48 -<br />
Am 24. Oktober <strong>2012</strong> fand im Deutschen Bun<strong>des</strong>tag eine öffentliche Anhörung <strong>des</strong> Ausschusses für<br />
Verkehr, <strong>Bau</strong> und Stadtentwicklung statt, bei der es um Anträge der Grünen und der SPD-Fraktion<br />
zum Thema Transparenz bei ÖPP-Projekten ging. Die <strong>Bau</strong>wirtschaft offenbarte dabei nach Einschätzung<br />
<strong>des</strong> Pressedienstes <strong>des</strong> Deutschen Bun<strong>des</strong>tages eine unterschiedliche Einstellung zu ÖPPs:<br />
Während der Hauptverband der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie ÖPP-Projekte „ausdrücklich“ begrüßt, lehnt<br />
der Zentralverband <strong>des</strong> Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes (ZDB) ÖPP zumin<strong>des</strong>t im Straßenbau in Form der<br />
bisherigen A-Modelle als mittelstandsfeindlich ab. Die Anträge und Stellungnahmen finden Sie unter:<br />
http://www.bun<strong>des</strong>tag.de/bun<strong>des</strong>tag/ausschuesse17/a15/<br />
• ÖPP Deutschland AG. Grundlagenarbeit „ÖPP-Projektstrukturen für medizintechnische Leistungen“.<br />
Ziel der im Auftrag <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums der Finanzen erstellten Untersuchung war es, Voraussetzungen,<br />
Strukturmerkmale sowie eine geeignete Risikoverteilung für verschiedene Medizintechnikpartnerschaften<br />
zu identifizieren. Medizintechnische Geräte können von Krankenhäusern entweder<br />
separat von ihren sonstigen baulichen Maßnahmen beschafft und eingesetzt oder als Kernelement<br />
eines neuen <strong>Bau</strong>werks von vornherein in dieses integriert werden. In der vorliegenden Grundlagenarbeit<br />
werden geeignete Vertragsmechanismen, eine optimale Risikoverteilung, Vor- und Nachteile der<br />
für die jeweiligen Projektstrukturen infrage kommenden Vertragsmodelle sowie Finanzierungsvarianten<br />
und Laufzeiten erörtert. Download der Arbeit unter:<br />
http://www.partnerschaften-deutschland.de/grundlagenarbeit/abgeschlossene-grundlagenarbeiten/<br />
• Europäisches <strong>PPP</strong>-Kompetenzzentrum (EPEC). Financing <strong>PPP</strong>s with project bonds.<br />
In einem neuen Papier beschreibt die EPEC die zentralen Merkmale einer Bond-Finanzierung und<br />
nennt die wichtigsten Fragen, mit denen die Beschaffungs-Behörden in der Regel konfrontiert werden,<br />
wenn <strong>PPP</strong>s mit Bonds finanziert werden sollen. Zum Download:<br />
http://www.eib.org/epec/resources/Financing_<strong>PPP</strong>s_with_project_bonds.pdf<br />
Veranstaltungshinweise<br />
• <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>-Workshop. Finanzierung von ÖPP-Projekten im Hochbau.<br />
Am 15. November <strong>2012</strong> veranstaltet das <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> in Düsseldorf von 09:00 Uhr – 16:30 Uhr einen<br />
Workshop zum Thema „Finanzierung von <strong>PPP</strong>-Projekten im Hochbau“. Referenten sind Fritz Rügert,<br />
Unternehmensberater, sowie Dipl.-Ing. Hans-Wilhelm Käsewieter, PSPC GmbH. Programm und<br />
Anmeldung unter: http://www.bwi-bau.de/Seminare.148.0.html<br />
• ÖPP in Niedersachsen.<br />
Das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und die NBank laden am 20.<br />
November <strong>2012</strong> zur Veranstaltung „Chance ÖPP – aus Erfahrungen lernen“ in die NBank ein. Programmablauf<br />
und Anmeldung unter: http://www.nbank.de/News/Infrastruktur/10_<strong>2012</strong>_OePP.php<br />
• <strong>Bau</strong>industrie Sachsen/Sachsen-Anhalt. VOB-Tagung.<br />
Am 22. November <strong>2012</strong> veranstaltet der <strong>Bau</strong>industrieverband Sachsen/Sachsen Anhalt in Leipzig eine<br />
VOB-Tagung, bei der das Thema ÖPP einen Schwerpunkt darstellt. Weitere Informationen unter:<br />
http://www.bauindustrie-ssa.de/termin/events/vob-tagung.html?month=<strong>2012</strong>11<br />
• <strong>PPP</strong>-Verein Hessen und Thüringen e. V. Wettbewerblicher Dialog.<br />
Am 22. November <strong>2012</strong> lädt der <strong>PPP</strong>-Verein - gemeinsam mit der Unternehmensgruppe Nassauische<br />
Heimstätte / Wohnstadt, NH ProjektStadt - zur Tagung „Transparenz und Sicherheit in <strong>PPP</strong> –<br />
der Wettbewerbliche Dialog“ nach Frankfurt am Main ein. Programmablauf und Anmeldung unter:<br />
http://www.ppp-verein.de/res/ppp-verein/<strong>2012</strong>1122-Einladung_WettbewerblicherDialog.pdf<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />
Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 6703-280<br />
Fax: 0211 / 6703-282<br />
E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />
http://www.bwi-bau.de/
Informationen der PSPC<br />
• EnEV-Referentenentwurf<br />
- 49 -<br />
Die Bun<strong>des</strong>ministerien für Verkehr, <strong>Bau</strong> und Stadtentwicklung sowie für Wirtschaft und Technologie<br />
haben die anliegenden Entwürfe einer Verordnung zur Änderung der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) sowie den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung <strong>des</strong> Energieeinsparungsgesetzes (EnEG)<br />
<strong>vom</strong> 15. Oktober <strong>2012</strong> in die Anhörung der Länder und Spitzenverbände gegeben. Anlass ist u.a. die<br />
Umsetzung der neu gefassten EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden<br />
(2010/31/EU). Der Entwurf <strong>des</strong> EnEG sieht eine Grundpflicht zur Errichtung von Neubauten im<br />
Niedrigstenergiegebäu<strong>des</strong>tandard (Behördengebäude ab 2019, alle übrigen Neubauten ab 2021) vor.<br />
Der Entwurf zur EnEV beinhaltet im Wesentlichen Folgen<strong>des</strong>:<br />
- Reduzierung <strong>des</strong> zulässigen Jahres-Primärenergiebedarfs um durchschnittlich etwa 12,5 Prozent<br />
bei Neubauten in den Jahren 2014 und 2016;<br />
- Reduzierung <strong>des</strong> zulässigen mittleren Wärmedurchgangskoeffizienten der Gebäudehülle um<br />
durchschnittlich 10 Prozent in den Jahren 2014 und 2016;<br />
- Keine Verschärfung der Anforderungen im Gebäudebestand;<br />
- Einführung der Pflicht zur Angabe energetischer Kennwerte in Immobilienanzeigen;<br />
- Einführung der Pflicht zur Übergabe <strong>des</strong> Energieausweises an den Käufer oder neuen Mieter und<br />
Verdeutlichung der bestehenden Pflicht zur Vorlage <strong>des</strong> Energieausweises an den potenziellen<br />
Käufer oder Mieter bei der Besichtigung;<br />
- Ausweitung der Aushangpflichten von Energieausweisen;<br />
- Einführung eines unabhängigen Stichprobenkontrollsystems für Energieausweise und Berichte<br />
über die Inspektion von Klimaanlagen (Ländervollzug)<br />
Die Änderungsverordnung zur EnEV sowie das Gesetz zur Änderung <strong>des</strong> EnEG sollen im Februar<br />
2013 von der Bun<strong>des</strong>regierung beschlossen werden. Quelle:<br />
http://www.bmvbs.de/SharedDocs/DE/Artikel/SW/energieeinsparverordnung-aktuelles-novellierungsverfahren.html<br />
• Umstrukturierung bei KfW-Programmen<br />
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau führt zum 01.01.2013 aus Gründen der Übersichtlichkeit Förderprogramme<br />
zusammen. Von der Zusammenlegung betroffen sind die KfW-Programme <strong>Nr</strong>. 219<br />
„Energieeffizient Sanieren – Kommunale Unternehmen“ und das KfW-Programm <strong>Nr</strong>.157 „Energieeffizient<br />
Sanieren – Soziale Organisationen“. Der Programmname ändert sich in „IKU-Energetische<br />
Stadtsanierung – Energieeffizient Sanieren“ mit der Programmnummer 219.<br />
Die Programme „IKU – KfW-Investitionskredit Kommunale Unternehmen“ (<strong>Nr</strong>. 148) und „IKS – KfW-<br />
Investitionskredit Soziale Organisationen“ (<strong>Nr</strong>. 147) werden ebenfalls zusammengelegt und erscheinen<br />
ab dem 01.01.2013 unter der Programmnummer 148 „IKU – KfW-Investitionskredit Kommunale<br />
und Soziale Unternehmen“.<br />
Zum Jahresende wird das KfW-Programm „Kommunal Investieren Premium – Energieeffiziente<br />
Stadtbeleuchtung“ (<strong>Nr</strong>. 216) eingestellt. Die für dieses Programm bis zum 14.12.<strong>2012</strong> bei der KfW<br />
eingehenden Anträge werden noch berücksichtigt. Quelle:<br />
http://www.kfw.de/kfw/de/Inlandsfoerderung/Aktuell_im_Fokus/Oktober_<strong>2012</strong>/<strong>2012</strong>1008_58826.jsp<br />
PSPC GmbH<br />
Dipl.-Ing. Hans-Wilhelm Käsewieter<br />
Rosenthaler Straße 46/47<br />
10178 Berlin<br />
Tel.: 030 315199-23<br />
Fax: 030 315199-77<br />
Mobil: 0178 7221175<br />
hwk@psp-consult.de<br />
http://www.psp-consult.de/
- 50 -<br />
Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />
• Kammergericht Berlin, Urteil <strong>vom</strong> 10. September <strong>2012</strong> - 23 U 161/11<br />
http://tinyurl.com/<strong>PPP</strong>News-07-12<br />
Unerlaubte AGB im Fernstraßen-Konzessionsvertrag<br />
Die Vergabestelle schrieb Planung, <strong>Bau</strong>, Finanzierung und Betrieb einer Bun<strong>des</strong>fernstraße als Konzession<br />
(sog. A-Modell) aus. Der Kläger ist ein bun<strong>des</strong>weit tätiger Wirtschaftsverband, der die Interessen<br />
der mittelständischen <strong>Bau</strong>unternehmen vertritt. Mit der Klage begehrt er, die Verwendung u.a.<br />
der folgenden Vertragsklauseln, soweit der Text unterstrichen ist, zu untersagen:<br />
16.11 Die Geltendmachung unvorhersehbarer Mehrkosten ist ausgeschlossen, wenn der Konzessionsnehmer<br />
seinen Pflichten gemäß § 16.10 nicht ordnungsgemäß nachkommt. Der<br />
Kostenerstattungsanspruch ist maximal auf die in dem Bericht <strong>des</strong> Konzessionsnehmers<br />
nach § 16.10.4 ausgewiesenen Kosten beschränkt. Die Sätze 1 und 2 sowie der § 16.10 gelten<br />
entsprechend, wenn dem Konzessionsnehmer das Vorhandensein der Leitungen aus anderen<br />
Quellen bekannt wurde oder bekannt werden musste.<br />
27.6 Sind die Feststellungen zu den Bohrprofilen und Bodenkennwerten, für die der Konzessionsgeber<br />
gemäß § 27.2 einsteht, nicht zutreffend ermittelt und war dies für den Konzessionsnehmer<br />
nicht vorhersehbar, werden die durch diese Abweichungen der Bodengrundverhältnisse<br />
verursachten notwendigen und angemessenen Mehrkosten der Erstellung <strong>des</strong> <strong>Bau</strong>werks<br />
als unvorhersehbare Mehrkosten <strong>vom</strong> Konzessionsgeber dem Konzessionsnehmer<br />
gesondert vergütet, wenn der Konzessionsnehmer seinen Verpflichtungen nach § 27.3 bis §<br />
27.5 ordnungsgemäß nachgekommen ist. Der Kostenerstattungsanspruch ist auf die in dem<br />
Bericht <strong>des</strong> Konzessionsnehmers nach § 27.4 ausgewiesenen Kosten beschränkt.<br />
27.7 Werden bei der Umsetzung <strong>des</strong> Konzessionszwecks Altlasten, Denkmäler oder Kampfmittel<br />
gefunden, für die der Konzessionsgeber gemäß § 27.2 einzustehen hat, erhält der Konzessionsnehmer<br />
die dadurch verursachten notwendigen und angemessenen Kosten der Beseitigung<br />
als unvorhersehbare Mehrkosten gesondert vergütet, wenn der Konzessionsnehmer<br />
seinen Verpflichtungen nach § 27.3 bis § 27.5 ordnungsgemäß nachgekommen ist. Der Kostenerstattungsanspruch<br />
ist auf die in dem Bericht <strong>des</strong> Konzessionsnehmers nach § 27.4 ausgewiesenen<br />
Kosten beschränkt. Kein Anspruch besteht für die Kosten einer eventuellen <strong>Bau</strong>verzögerung,<br />
die durch die Entdeckung von Altlasten, Denkmälern oder Kampfmittel entsteht.<br />
Das Kammergericht Berlin gab der Klage statt. Der Konzessionsnehmer werde durch den Ausschluss<br />
<strong>des</strong> Anspruchs auf Erstattung von Mehrkosten in dem Fall, wenn der Konzessionsnehmer seine Anzeigepflicht<br />
aus § 16.10.4 KV nicht ordnungsgemäß erfüllt, unangemessen benachteiligt, § 307 Abs.<br />
1 und 2, <strong>Nr</strong>. 1 BGB.<br />
Die Entscheidung ist nicht überraschend. Soweit ersichtlich, ist allerdings mit dem Urteil erstmals<br />
obergerichtlich ein <strong>PPP</strong>-Vertrag auf unzulässige AGB hin überprüft worden. Dies ist zu begrüßen,<br />
weil es immer noch Vergabestellen gibt, die annehmen, dass bei einem <strong>PPP</strong>-Vertrag die unbeschränkte<br />
Überwälzung aller denkbaren Risiken zulässig sei.<br />
Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />
Matthias Berger, Rechtsanwalt / Mediator (KAKM)<br />
Trinkausstraße 7<br />
40213 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 – 88 29 29<br />
Fax +49 211 – 88 29 26<br />
Mobil +49 160 – 47 20 722<br />
berger@mkrg.com<br />
www.mkrg.com
- 51 -<br />
<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 17/<strong>2012</strong> <strong>des</strong> <strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong> <strong>vom</strong> 23.11.<strong>2012</strong><br />
Aktuelle <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen / Ausschreibungen mit <strong>PPP</strong>-Elementen<br />
./.<br />
Zuschlagserteilungen<br />
• Stadt Haan. Schulzentrum.<br />
Den Auftrag zum Neubau einer Mensa und zur schlüsselfertigen Teilsanierung <strong>des</strong> Schulzentrums<br />
Walder Straße einschließlich Instandhaltung und Teilfinanzierung hat die Fechtelkord &<br />
Eggersmann GmbH, Marienfeld, erhalten. Die Gesamtinvestitionskosten (einschl. Zwischenfinanzierungskosten)<br />
der <strong>PPP</strong> – Auftragsvergabe betragen vorläufig einschl. Umsatzsteuer rd. 5,8 Mrd. Euro.<br />
Quelle: http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:359953-<strong>2012</strong>:TEXT:DE:HTML<br />
• Bund. Haus der Zukunft.<br />
Die Gestaltung <strong>des</strong> Hauses der Zukunft (HdZ) in Berlin-Mitte, das als ÖPP-Projekt realisiert werden<br />
soll, steht fest: Der Entwurf <strong>des</strong> Berliner Architekturbüros Jan Musikowski Architekten in Arbeitsgemeinschaft<br />
mit der Landschaftsarchitektin Judith Brücker wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet.<br />
Quelle: http://www.bmbf.de/de/18081.php<br />
• USA. VINCI und Bilfinger realisieren <strong>PPP</strong>-Brückenprojekt.<br />
WVB East End Partners, eine Unternehmensgruppe unter der Leitung von VINCI Concessions<br />
(33,3%) und mit Beteiligung von Bilfinger Project Investments (33,3%) und Walsh Investors<br />
(33,3%), wurde als bevorzugter Bieter für die Finanzierung, Planung, <strong>Bau</strong>, Betrieb und Wartung der<br />
"East End Crossing" Brücke ausgewählt. Das Projekt hat ein Volumen von rd. 800 Mio. Euro. Quelle:<br />
http://www.vinci.com/vinci.nsf/de/pressemitteilungen/pages/<strong>2012</strong>1121-1800.htm<br />
• Niederlande. HOCHTIEF am Autobahn-Ausbau A1/A6 beteiligt.<br />
Das SAAone-Konsortium, bestehend aus Royal Boskalis Westminster N.V., VolkerWessels,<br />
HOCHTIEF und dem Investor DIF, erhält den <strong>PPP</strong>-Auftrag zur Verbreiterung und Instandhaltung eines<br />
rund 21 km langen Abschnitts der Autobahn A1/A6 zwischen Diemen (A1) und Almere<br />
Havendreef (A6). Der Vertrag hat eine Laufzeit von 30 Jahren. Volumen: über 1 Milliarde Euro.<br />
Quelle: http://www.boskalis.com/<br />
• Irland. BAM <strong>PPP</strong> baut Schulen in Irland.<br />
Planung, <strong>Bau</strong>, Finanzierung und Instandhaltung von acht Schulen in Irland werden von der BAM <strong>PPP</strong><br />
bv realisiert. Es handelt sich dabei um Paket 3 <strong>des</strong> Schul-<strong>PPP</strong>-Programms in Irland. Die Investitionskosten<br />
belaufen sich auf rd. 100 Mio. Euro. Quelle: http://www.bam.eu/<br />
Weitere Informationen<br />
• ÖPP-Kompetenzzentrum Sachsen. Kommunaler Investitionsbedarf und ÖPP in Sachsen.<br />
Das ÖPP-Kompetenzzentrum Sachsen hat im Herbst 2011 eine Umfrage unter allen Kommunen und<br />
Landkreisen in Sachsen zum Investitionsbedarf und zum Wissensstand und der Einstellung zu ÖPP<br />
befragt. kommunalen Projekten in Sachsen in Verbindung mit ÖPP durchgeführt. Ergebnisbericht unter:<br />
http://www.uni-leipzig.de/fiwi/Kompetenzzentrum/pdf/121012%20Studie%20<strong>PPP</strong>%20Umfrage%20Endfassung.pdf<br />
• <strong>PPP</strong>-Kompetenzzentrum Rheinland-Pfalz. Leitfaden Sportplatzbau.<br />
Das <strong>PPP</strong>-Kompetenzzentrum Rheinland-Pfalz hat einen kurzen „Leitfaden für den Sportplatzbau und<br />
eine mögliche Realisierung im Lebenszykluskonzept“ erstellt. Darin wird in 13 Schritten über die Vorgehensweise<br />
und die Besonderheiten bei einer möglichen Durchführung eines Sportstättenbaus in öffentlich-privater<br />
Partnerschaft informiert. Zum Download unter:<br />
http://www.per-rlp.de/uploads/media/Leitfaden_fuer_den_Sportplatzbau.pdf<br />
• Baden-Württemberg. BAB A 6 AS Wiesloch/Rauenberg – AK Weinsberg.<br />
Aus der Antwort <strong>des</strong> baden-württembergischen Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur auf eine<br />
Kleine Anfrage zur Machbarkeit eines ÖPP-Projekts auf der A 6 zwischen AS Wiesloch/Rauenberg<br />
und dem AK Weinsberg geht hervor, dass nach der vorläufige Wirtschaftlichkeitsuntersuchung <strong>vom</strong><br />
19. März <strong>2012</strong> ein Betreibermodell Vorteile gegenüber einer konventionellen Realisierung mit Haushaltsfinanzierung<br />
hätte. Die Lan<strong>des</strong>regierung sieht die Ergebnisse jedoch als fraglich an. Ein eigenes
- 52 -<br />
Gutachten <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> wurde nicht in Auftrag gegeben, weil das Bun<strong>des</strong>verkehrsministerium die<br />
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung nicht freigegeben hat. Eine Überprüfung der Finanzierungsvariante<br />
als ÖPP-Modell erfolgt allerdings derzeit durch den Bun<strong>des</strong>rechnungshof. Zudem finden Gespräche<br />
auf Fachebene zwischen dem Land und dem Bund statt, um das weitere Vorgehen abzustimmen.<br />
Der geplante <strong>Bau</strong>beginn in 2014 ist nicht mehr haltbar und soll angepasst werden. Quelle:<br />
http://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP15/Drucksachen/2000/15_2364_D.pdf<br />
• Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH). Debatte im Landtag zum ÖPP-Projekt.<br />
Der schleswig-holsteinische Landtag hat sich in seiner Sitzung am 15.11.<strong>2012</strong> mit der baulichen Sanierung<br />
<strong>des</strong> UKSH durch ein ÖPP-Modell befasst. 380 Millionen Euro sind für die <strong>Bau</strong>maßnahmen<br />
eingeplant. Nach Auskunft der Wissenschaftsministerin haben sich beim Teilnahmewettbewerb (vgl.<br />
<strong>PPP</strong>-<strong>Newsletter</strong> 7/<strong>2012</strong> <strong>vom</strong> 14.05.<strong>2012</strong>) drei Konsortien qualifiziert, mit denen der wettbewerbliche<br />
Dialog durchgeführt wird. Am 10. Oktober <strong>2012</strong> haben diese drei Bieter erste Lösungsvorschläge unterbreitet,<br />
die derzeit in weiteren Dialogrunden verfeinert werden. Anfang Januar 2013 soll der Aufsichtsrat<br />
der UKSH entscheiden, mit welchem der Lösungsvorschläge die Dialogphase 2 durchgeführt<br />
wird.<br />
Parallel wird zurzeit juristisch geprüft, welchen Vorteil es für das Land brächte, wenn die Finanzierung<br />
<strong>des</strong> Neubaus nicht ausschließlich <strong>vom</strong> ÖPP-Investor, sondern zu Teilen durch Lan<strong>des</strong>mittel ermöglicht<br />
würde. Plenarprotokoll der Landtagsdebatte unter:<br />
http://www.landtag.ltsh.de/export/sites/landtagsh/infothek/wahl18/plenum/plenprot/<strong>2012</strong>/18-011_11-12.pdf<br />
• Kreditanstalt für Wiederaufbau. Neue Programme zum Kita-Ausbau.<br />
Ab Februar 2013 treten zwei neue KfW-Förderprogramme mit den Nummern 199 und 200 in Kraft.<br />
Sie dienen der Finanzierung von Investitionen zum Ausbau und zur Sicherung von Betreuungsplätzen<br />
für Kinder unter 3 Jahren und sind Bestandteil <strong>des</strong> 10-Punkte-Plans „Kindertagesbetreuung 2013“ der<br />
Bun<strong>des</strong>regierung.<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> Programms 200 „IKU – Kita-Ausbau“ werden ausdrücklich auch private Unternehmen<br />
sowie natürliche Personen im Rahmen von Öffentlich-Privaten Partnerschaften gefördert. Gefördert<br />
werden Neubauten, Umbauten, Sanierungen, Modernisierungen, Ausstattungsinvestitionen oder<br />
der Erwerb von Grundstücken bzw. Immobilien, sofern diese zur Schaffung oder Sicherung von Betreuungsplätzen<br />
dienen.<br />
Für die Förderung werden KfW-Kredite im Umfang von insgesamt 350 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.<br />
In den ersten 10 Laufzeitjahren werden Kommunen und Träger durch einen Zinszuschuss <strong>des</strong><br />
Bun<strong>des</strong> unterstützt, der zu besonders günstigen Konditionen in der ersten Zinsbindungsphase führen<br />
soll. Programminformationen der KfW unter: http://www.kfw.de/6000002568_M_200_IKU_Kita.pdf<br />
Veranstaltungshinweise<br />
• Jahreskonferenz "Öffentlicher Raum - Öffentlicher <strong>Bau</strong> - Öffentliche Immobilie".<br />
Am 04.12.<strong>2012</strong> findet in Berlin die Jahreskonferenz "Öffentlicher Raum - Öffentlicher <strong>Bau</strong> - Öffentliche<br />
Immobilie" mit zahlreichen Workshops und Fachforen statt. Veranstalter ist die Wegweiser<br />
Media & Conferences GmbH Berlin. Weitere Infos unter:<br />
http://wegweiser.de/de/jahreskonferenz<br />
Betriebswirtschaftliches Institut der <strong>Bau</strong>industrie<br />
Postfach 10 15 54, 40006 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 / 6703-280<br />
Fax: 0211 / 6703-282<br />
E.Paulsen@<strong>BWI</strong>-<strong>Bau</strong>.de<br />
http://www.bwi-bau.de/
Informationen der PSPC<br />
• Breitbanderschließung ländlicher Räume<br />
- 53 -<br />
Internet mit hoher Bandbreite ist heutzutage für Gewerbetreibende und gleichermaßen für Privathaushalte<br />
unerlässlich. In vielen Branchen bildet die Nutzung von Breitbandzugängen eine wichtige<br />
Arbeitsgrundlage und entwickelt sich zu einem wesentlichen Standortfaktor. Im ländlichen Raum (und<br />
nicht nur dort) ist das Angebot an Zugangsmöglichkeiten zu schnellen und leistungsfähigen Datenanbindungen<br />
oftmals beschränkt und weite Regionen drohen hinsichtlich der Datenkommunikation abgehängt<br />
zu werden.<br />
Eine Möglichkeit zur Verbesserung <strong>des</strong> Netzangebots besteht in der Errichtung eines lokalen Glasfasernetzes<br />
in Eigenregie. Durch die gezielte Einbindung der Kommunen können wesentliche Hemmnisse<br />
beseitigt und die Investition in die Netzinfrastruktur langfristig rentabel für die Kommunen gestaltet<br />
werden. Aus technologischer Sicht stellen Glasfasernetze eine sichere Lösung dar, da sie den<br />
zukünftigen Bandbreitenbedarf bedienen können. Aus wirtschaftlicher Sicht handelt es sich um sehr<br />
kapitalintensive Investitionen mit hohen Folgekosten. Um das Investitionsrisiko der Kommunen zu<br />
minimieren, ist die Umsetzung gut vorzubereiten und die wirtschaftliche Tragfähigkeit detailliert zu beleuchten.<br />
In Nordfriesland wurden nun zu diesem Zweck gleich zwei Gesellschaften gegründet, die im Sinne<br />
eines Bürgermodells die Anbindung ihrer jeweiligen Region mit leistungsfähigen Internetanschlüssen<br />
verfolgen.<br />
Für diese Projekte wurde jeweils eine „Bürgergesellschaft“ in der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft<br />
gegründet, in welcher als Gesellschafter eine GmbH als Komplementärin und die Gemeinden,<br />
regionale Stadtwerke sowie Unternehmen und vor allem die Bürger aus der Region als Kommanditisten<br />
agieren und das benötigte Eigenkapital einbringen.<br />
Für die über das eingeworbene Eigenkapital hinausgehenden Mittel zur Finanzierung <strong>des</strong> Projektes<br />
werden Geschäfts- und Förderbanken eingebunden.<br />
Die „Bürgergesellschaften“ sorgen dabei für die betriebsbereite Anbindung der Haushalte und übernehmen<br />
hierbei sowohl die Investition und Finanzierung in die passive Infrastruktur (Leerrohre und<br />
Glasfasern) auf den Verbindungsstrecken als auch die aktiven Komponenten für die Durchleitung der<br />
Datenströme. Einnahmen generieren die Gesellschaften in Form von Leitungsentgelten, die sie für<br />
die diskriminierungsfreie Bereitstellung ihres Netzes an Provider und Dienstanbieter erhalten.<br />
PSPC GmbH<br />
Dipl.-Ing. Hans-Wilhelm Käsewieter<br />
Rosenthaler Straße 46/47<br />
10178 Berlin<br />
Tel.: 030 315199-23<br />
Fax: 030 315199-77<br />
Mobil: 0178 7221175<br />
hwk@psp-consult.de<br />
http://www.psp-consult.de/
- 54 -<br />
Gesetzgebung und Rechtsprechung mit <strong>PPP</strong>-Relevanz:<br />
• Oberlan<strong>des</strong>gericht Düsseldorf, Beschluss <strong>vom</strong> 1. Oktober <strong>2012</strong> - VII-Verg 34/12<br />
http://tinyurl.com/<strong>PPP</strong>News08-12<br />
Abgabe von mehreren Hauptangeboten zulässig<br />
Die Vergabestelle schrieb europaweit im Offenen Verfahren <strong>Bau</strong>leistungen aus. Die Antragstellerin<br />
kritisiert, dass die vorgehenden Bieter mehrere und damit unzulässige Hauptangebote abgegeben<br />
haben, in dem sie auf die nur funktional im Leistungsverzeichnis beschriebenen Planungsfabrikate<br />
mehrere Fabrikate "gleichwertiger <strong>Bau</strong>art" offeriert haben. Da mehrere Hauptangebote unzulässig<br />
seien, hätte die Vergabestelle, so die Antragstellerin, die Angebote der vorgehenden Bieter ausschließen<br />
müssen.<br />
Der Senat wies die Beschwerde der Antragstellerin zurück, da nach Auffassung <strong>des</strong> Gerichts Bieter<br />
berechtigt sind, auf eine funktionale Leistungsbeschreibung mehrere Hauptangebote anzubieten.<br />
Die Entscheidung ist für <strong>PPP</strong>-Ausschreibungen von elementarer Bedeutung. Das Gemeinschaftsrecht<br />
kennt nur die Begriff „Angebot“ und hierzu abweichende „Varianten“ (Art. 24 RL 2004/18/EG <strong>vom</strong> 31.<br />
März 2004). „Varianten“ können sowohl „ergänzende Angebote auf eine funktionale Leistungsanforderung“<br />
(nach deutschem Verständnis „weitere Hauptangebote“) als auch „Abweichungen von Vorgaben<br />
der Leistungsbeschreibung“ (nach deutschem Verständnis „Nebenangebote“) sein. In der EU-<br />
Bekanntmachung ist aber nur anzukreuzen, ob die Vergabestelle „Varianten“ erlaubt oder nicht.<br />
Wenn, wie es bei der überwiegenden Mehrzahl der Ausschreibungen der Fall ist, der Preis das maßgebliche<br />
Entscheidungskriterium ist, sind weitere Hauptangebote mit nur unterschiedlichen Preisen<br />
für die gleiche Leistung unsinnig und praxisfremd. „Varianten“ waren meist nur über Abweichungen<br />
von den Vorgaben, mithin als „Nebenangebote“ möglich. Die Möglichkeit von „Varianten“ über „weitere<br />
Hauptangebote“ für funktionale Elemente in dem Leistungsverzeichnis hatte keine große Bedeutung.<br />
Sie wurde bis zu dem Zeitpunkt, als der Vergabesenat über das Thema zu entscheiden hatte,<br />
ohne vertiefte Begründung als unzulässig betrachtet. Die Bedeutung von weiteren Hauptangeboten<br />
ist jedoch bei <strong>PPP</strong>-Vergaben, bei denen die Ausnahme (überwiegend funktionale anstelle von konkreten<br />
Leistungsbeschreibungen) zur Regel wurde, sehr hoch.<br />
Erlaubt nun eine Vergabestelle „Varianten“, um Nebenangebote zuzulassen, erlaubt sie, so die besprochene<br />
Entscheidung, auch weitere Hauptangebote. Es wäre rechtstechnisch eleganter gewesen,<br />
wenn der Vergabesenat nicht die Zulässigkeit weiterer Hauptangebote postuliert hätte, sondern die<br />
deutsche Definition der Nebenangebote der gemeinschaftsrechtlichen Definition von „Varianten“ angepasst<br />
und erweitert hätte. Dann würden umgehend auch die Formvorschriften gelten, die der deutsche<br />
Gesetzgeber an Nebenangebote zum Schutze der Auftraggeber aufgestellt hat. Aktuell sind an<br />
die Form und damit an die Erkennbarkeit von weiteren Hauptangeboten keine Anforderungen gestellt.<br />
Für die Bieter eröffnet die zitierte Rechtsprechung große Spielräume und Chancen. Vergabestellen<br />
sollten jedoch entweder Anforderungen analog zu den Nebenangeboten in den Verdingungsunterlagen<br />
formulieren oder, soweit sinnvoll, weitere Hauptangebote förmlich ausschließen.<br />
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