16.12.2012 Aufrufe

Tätigkeitsbericht 2004/2005

Tätigkeitsbericht 2004/2005

Tätigkeitsbericht 2004/2005

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Tätigkeitsbericht</strong><br />

<strong>2004</strong>/<strong>2005</strong>


<strong>Tätigkeitsbericht</strong> des Zentralinstituts<br />

Berichtszeitraum vom<br />

1. Juli 2003 bis 30. Juni <strong>2005</strong><br />

Verantwortlich für Inhalt und Redaktion:<br />

Dr. rer. pol. G. Brenner<br />

2


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort<br />

1 Ziele und Rechtsform der Stiftung.............................7<br />

2 Organe und Geschäftsstelle der Stiftung..................8<br />

2.1 Kuratorium ....................................................................8<br />

2.2 Vorstand .....................................................................10<br />

2.3 Geschäftsstelle ...........................................................10<br />

3 Überblick über Projektschwerpunkte im<br />

Berichtszeitraum ...................................................12<br />

4 Qualitätsmanagement und Prävention....................26<br />

4.1 DMP Diabetes/Brustkrebs/KHK..................................26<br />

4.2 Koloskopie-Screening.................................................29<br />

4.3 Gesundheitsziele ........................................................32<br />

4.4 Primärprävention des Typ 2-Diabetes ........................36<br />

5 Morbiditätsanalyse ....................................................38<br />

5.1 Morbiditäts- und Inanspruchnahmeanalysen mit<br />

pseudonymisierten personenbezogenen<br />

Abrechnungsdaten aus Arztpraxen .........................38<br />

5.2 Beitrag der ZI-Arzt-Patienten-Daten zur<br />

Krankheitskostenrechnung des Statistischen<br />

Bundesamtes...........................................................43<br />

5.3 Rückgang der Inanspruchnahme durch Praxisgebühr45<br />

6 Gesundheitsökonomie und<br />

Wirtschaftlichkeitsanalysen .................................48<br />

6.1 Wissenschaftliche Begleitung zur Einführung des EBM<br />

2000 plus .................................................................48<br />

6.2 Kostenstrukturanalyse ................................................50<br />

6.3 Investitions- und Kostenberatungsmodell (INKO) ......52<br />

6.4 Das Investitionsverhalten von Ärzten bei der<br />

Praxisgründung .......................................................54<br />

6.5 Register der privaten Praxisberater............................57<br />

6.6 Beratungsservice für Ärzte .........................................58<br />

7 Arzneimittelmanagement und Arzneimittelanalysen<br />

.................................................................................60<br />

7.1 Das Arzneimittelinformationssystem AMIS ® ........60<br />

7.2 Analyse der Arzneimittelausgaben .............................62<br />

7.3 Verordnungsprofile von Arzneimitteln in Arztpraxen ..66<br />

8 Medizinische Klassifikation......................................69<br />

8.1 ICD-10 ........................................................................69<br />

3


8.2 Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS) ..........71<br />

8.3 ICD-10-GM-Kodier-Browser .......................................72<br />

8.4 Evaluation der Verlässlichkeit von ambulanten<br />

Diagnosen ...............................................................73<br />

9 Telematik ....................................................................77<br />

9.1 Spezifikation der deutschen Health Professional Card<br />

(HPC).......................................................................77<br />

9.2 Arbeitsgemeinschaft „Zertifizierungsinfrastruktur –<br />

HPC“........................................................................80<br />

9.3 Netc@rds - Einstieg in grenzüberschreitende e-Health<br />

Szenarien ................................................................82<br />

10 Modellversuche und Kooperationsprojekte............85<br />

10.1 Modellversuche zur Evaluation eines neuen Formulars<br />

zur Verordnung von Krankenhausbehandlung<br />

(Einweisungsformular).............................................85<br />

10.2 Analyse von Verlagerungseffekten infolge der DRG-<br />

Einführung im Krankenhaus ....................................86<br />

10.3 Selbsthilfegruppen, Ärzte und Psychotherapeuten in<br />

Wesel kooperieren...................................................88<br />

10.4 Kooperationshandbuch – Ein Leitfaden für Ärzte,<br />

Psychotherapeuten und Selbsthilfe .........................89<br />

11 Therapie- und Schulungsprogramme......................91<br />

11.1 Therapie- und Schulungsprogramm für<br />

Typ-2-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen..............91<br />

11.2 Therapie- und Schulungsprogramm für<br />

Typ-2-Diabetiker mit konventioneller Insulintherapie<br />

91<br />

11.3 Therapie- und Schulungsprogramm für Patienten mit<br />

präprandialer Insulintherapie ...................................93<br />

11.4 Therapie- und Schulungsprogramm für Patienten mit<br />

intensivierter Insulintherapie....................................94<br />

11.5 Therapie- und Schulungsprogramm für Patienten mit<br />

Hypertonie ...............................................................94<br />

12 Bibliographie..............................................................95<br />

12.1 Veröffentlichungen des Zentralinstituts ......................95<br />

12.2 Veröffentlichungen, Referate, Vorträge der Mitarbeiter<br />

104<br />

13 ZI-Mitarbeiter und ihre Tätigkeitsbereiche ............124<br />

4


14 Satzung des Zentralinstituts ..................................125<br />

5


Vorwort<br />

6


1 Ziele und Rechtsform der Stiftung<br />

Die Stiftung Zentralinstitut wurde im Jahre 1973 als<br />

Stiftung des privaten Rechts von den 18<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen der Bundesländer und<br />

der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gegründet.<br />

Durch den Kuratoriumsbeschluss vom 20. November<br />

1991 wurden den Kassenärztlichen Vereinigungen der<br />

neuen Bundesländer die gleichen Rechte und Pflichten<br />

in den Organen der Stiftung eingeräumt wie den<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen der alten<br />

Bundesländer, welche die Stiftung errichtet haben.<br />

Aufgabe der Stiftung ist es, mit allen<br />

wissenschaftlichen, empirischen, technischen und sonst<br />

zugänglichen Methoden Forschung sowie Aus-, Weiterund<br />

Fortbildung auf dem Gebiet der ärztlichen<br />

Versorgung zu betreiben oder von Dritten betreiben zu<br />

lassen 1) .<br />

Die Stiftung erfüllt damit eine<br />

Gemeinschaftsaufgabe der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung und der Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen der Bundesländer, um deren<br />

gesetzlichen Auftrag zur Sicherstellung der<br />

vertragsärztlichen Versorgung zu unterstützen und<br />

weiter zu entwickeln.<br />

Die der Stiftung jährlich zur Verfügung stehenden<br />

Fördermittel stammen aus Vermögenserträgen sowie<br />

aus fortlaufenden Zuwendungen der Träger der<br />

Stiftung.<br />

Die Förderungstätigkeit der Stiftung dient<br />

insbesondere dem Ziel, bestehende Lücken in der<br />

wissenschaftlichen Forschung, der technischen<br />

Entwicklung sowie der organisatorischen Beratung auf<br />

dem Sektor der ambulanten Medizin und der<br />

vertragsärztlichen Tätigkeit schließen zu helfen. Die<br />

Stiftung versucht damit in gleicher Weise den<br />

Vertragsärzten, ihren Patienten sowie den<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen Hilfestellung zu bieten.<br />

Sie bevorzugt daher die Förderung von<br />

Forschungsvorhaben, die in ihrer Zielsetzung und in<br />

ihren voraussichtlichen Ergebnissen einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Weiterentwicklung des ambulanten<br />

Gesundheitswesens leisten können.<br />

1) Vgl. Satzung im Anhang des Berichtes<br />

7


2 Organe und Geschäftsstelle der<br />

Stiftung<br />

2.1 Kuratorium<br />

Das Kuratorium der Stiftung besteht aus dem<br />

Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />

und den Vorsitzenden der Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen der Länder. Den Vorsitz des<br />

Kuratoriums hat der jeweilige Vorsitzende der<br />

Kassenärztlichen Bundesvereinigung.<br />

Der Kuratoriumsvorsitzende ist:<br />

Dr. med. Andreas Köhler<br />

Dem Kuratorium gehören seit dem 1. Januar <strong>2005</strong> als<br />

Mitglieder an:<br />

Dr. med. Axel Munte<br />

(Vorsitzender der KV Bayerns)<br />

Dr. med. Angelika Prehn<br />

(Vorsitzende der KV Berlin)<br />

Dr. med. Hans-Joachim Helming<br />

(Vorsitzender der KV Brandenburg)<br />

Dr. med. Till Spiro<br />

(Vorsitzender der KV Bremen)<br />

Dipl. Volkswirt Dieter Bollmann<br />

(Vorsitzender der KV Hamburg)<br />

Dr. med. Margita Bert<br />

(Vorsitzende der KV Hessen)<br />

Dr. med. Wolfgang Eckert<br />

(Vorsitzender der KV Mecklenburg-<br />

Vorpommern)<br />

Eberhard Gramsch<br />

(Vorsitzender der KV Niedersachsen)<br />

Dr. med. Achim Hoffmann-Goldmayer<br />

(Vorsitzender der KV Baden-Württemberg)<br />

Dr. med. Leonhard Hansen<br />

(Vorsitzender der KV Nordrhein)<br />

Dr. med. Carl-Heinz Müller<br />

(Vorsitzender der KV Rheinland-Pfalz)<br />

Dr. med. Gunter Hauptmann<br />

(Vorsitzender der KV Saarland)<br />

Dr. med. Klaus Heckemann<br />

(Vorsitzender der KV Sachsen)<br />

Dr. med. Burkhard John<br />

(Vorsitzender der KV Sachsen-Anhalt)<br />

Dr. med. Klaus Bittmann<br />

(Vorsitzender der KV Schleswig-Holstein)<br />

Dipl.-med. Regina Feldmann<br />

(Vorsitzende der KV Thüringen)<br />

Dr. med. Ulrich Thamer<br />

(Vorsitzender der KV Westfalen-Lippe)<br />

8


Dem Kuratorium gehörten bis 31. 12. <strong>2004</strong> als<br />

Mitglieder an:<br />

Dr. med. Axel Munte<br />

(1. Vorsitzender der KV Bayerns)<br />

Dr. med. Manfred Richter-Reichhelm<br />

(1.Vorsitzender der KV Berlin)<br />

Dr. med. Hans-Joachim Helming<br />

(1. Vorsitzender der KV Brandenburg)<br />

Dr. med. Jürgen Grote<br />

(1. Vorsitzender der KV Bremen)<br />

Dr. med. Michael Späth<br />

(1. Vorsitzender der KV Hamburg)<br />

Dr. med. Horst Rebscher-Seitz (ab 12.06.2003)<br />

(1. Vorsitzender der KV Hessen)<br />

Dr. med. Michael Kann<br />

(1.Vorsitzender der KV Koblenz)<br />

Dr. med. Wolfgang Eckert<br />

(1. Vorsitzender der KV Mecklenburg-<br />

Vorpommern)<br />

Eberhard Gramsch<br />

(1. Vorsitzender der KV Niedersachsen)<br />

Dr. med. Wolfgang Herz<br />

(1. Vorsitzender der KV Nordbaden)<br />

Dr. med. Leonhard Hansen<br />

(1. Vorsitzender der KV Nordrhein)<br />

Dr. med. Werner Baumgärtner<br />

(1. Vorsitzender der KV Nord-Württemberg)<br />

Dr. med. Anton Coressel<br />

(1. Vorsitzender der KV Pfalz)<br />

Dr. med. Günter Gerhardt<br />

(1. Vorsitzender der KV Rheinhessen)<br />

Dr. med. Reiner Flöther<br />

(1. Vorsitzender der KV Saarland)<br />

SR Dr. med. habil. Hans-Jürgen Hommel<br />

(1. Vorsitzender der KV Sachsen)<br />

Dr. med. Burkhard John<br />

(1. Vorsitzender der KV Sachsen-Anhalt)<br />

Dr. med. Klaus Bittmann<br />

(1. Vorsitzender der KV Schleswig-Holstein)<br />

Dr. med. Gerhard Dieter<br />

(1. Vorsitzender der KV Südbaden)<br />

Prof. Dr. med. Wolfgang Brech<br />

(1. Vorsitzender der KV Südwürttemberg)<br />

Dr. med. Karl Gröschel<br />

(1. Vorsitzender der KV Thüringen)<br />

Dr. med. Carl Heinz Müller<br />

(1. Vorsitzender der KV Trier)<br />

Dr. med. Ulrich Thamer<br />

(1. Vorsitzender der KV Westfalen-Lippe)<br />

9


Das Kuratorium beschließt die Gesamtplanung der<br />

Vorhaben und Maßnahmen der Stiftung sowie den<br />

Verwendungsrahmen der Mittel.<br />

Das Kuratorium hat einen Finanzausschuss<br />

errichtet, der die Funktion eines beratenden Gremiums<br />

hat und sich im Jahr <strong>2004</strong> wie folgt zusammensetzte:<br />

SR Peter Sauermann (Vorsitz)<br />

Dr. med. Folkert Hinrichs<br />

SR Dr. med. habil. Hans-Jürgen Hommel<br />

2.2 Vorstand<br />

Dem Vorstand gehören folgende ehrenamtlich tätige<br />

Mitglieder an:<br />

Dr. med. Leonhard Hansen (Vorstandssprecher)<br />

Dr. jur. J.W. Bösche<br />

Dr. med. Klaus Bittmann<br />

Prof. Dr. med. Wolfgang Brech<br />

Dr. med. Anton Coressel<br />

Eberhard Gramsch<br />

Dr. med. H.-J. Helming<br />

Dem Vorstand gehört mit beratender Stimme der<br />

jeweilige Hauptgeschäftsführer (ab 1. Januar <strong>2005</strong><br />

Vorstandsvorsitzende) der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung an.<br />

Dr. jur. J.W. Bösche ist als geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied Stellvertreter für den jeweiligen<br />

Sprecher des Vorstandes in allen<br />

Stiftungsangelegenheiten.<br />

2.3 Geschäftsstelle<br />

Die laufenden Geschäfte der Stiftung hat der Vorstand<br />

einer hauptamtlich tätigen Geschäftsführung<br />

übertragen. Zu den Aufgaben der Geschäftsstelle<br />

gehören die Vorbereitung und Ausführung der<br />

Vorstandsbeschlüsse, die sachliche und wirtschaftliche<br />

Prüfung der zweckbestimmten Verwendung der<br />

Fördermittel, die Durchführung eigener Forschungs-<br />

und Entwicklungsprojekte sowie die Vorbereitung und<br />

Organisation von Symposien und Veranstaltungen.<br />

Geschäftsführung:<br />

Dr. rer. pol. Gerhard Brenner<br />

Dr. rer. soc. Heinz Koch (stv. Geschäftsführer)<br />

Mit der nebenamtlichen Geschäftsführung für<br />

kaufmännische Angelegenheiten beauftragt:<br />

10


Andreas Ullmann<br />

Das Institut hatte zum Stichtag 1. März <strong>2005</strong><br />

23 Angestellte.<br />

Die Geschäftsstelle hat seit dem 1. Juli <strong>2004</strong> ihren Sitz<br />

am<br />

Herbert-Lewin-Platz 2<br />

10623 Berlin<br />

und ist zu erreichen unter:<br />

Telefon-Nr.: 030 – 4005 - 0<br />

Fax-Nr.: 030 – 39 49 37 39<br />

E-Mail: ZI@KBV.DE<br />

www.zi-berlin.de<br />

Das Projektbüro Disease-Management-Programme hat<br />

folgende Anschrift:<br />

DMP-Projektbüro<br />

Sedanstraße 10 – 16<br />

50668 Köln<br />

und ist zu erreichen unter:<br />

Telefon-Nr.: 0221 – 77 63 67 60<br />

Fax-Nr. 0221 – 77 63 67 67<br />

e-mail: LAltenhofen@kbv.de<br />

11


Qualitätssicherung durch<br />

Disease-Management-<br />

Programme<br />

3 Überblick über Projektschwerpunkte<br />

im Berichtszeitraum<br />

Das Zentralinstitut ist eine gemeinsame<br />

Forschungseinrichtung aller Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen und der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung. Seit Jahren ist das Zentralinstitut in<br />

den Bereichen Prävention, Qualitätsmanagement,<br />

Versorgungsforschung, Gesundheitsökonomie,<br />

medizinische Klassifikation und Telematik tätig.<br />

Eine Herausforderung an die wissenschaftliche<br />

Kompetenz und an die Organisationsfähigkeit des<br />

Zentralinstituts stellten im Berichtszeitraum die<br />

Disease-Management-Programme (DMP) Diabetes und<br />

Brustkrebs dar.<br />

Disease-Management-Programme sind<br />

standardisierte Behandlungsprogramme für Patienten<br />

mit chronischen Erkrankungen,<br />

- die sich an Leitlinien orientieren<br />

- die vom gemeinsamen Bundesausschuss<br />

verabschiedet sind<br />

- deren Inhalt, Organisation und Dokumentation<br />

durch die Rechtsverordnung des<br />

Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung festgelegt sind<br />

- die auf freiwilliger Teilnahme von Ärzten und<br />

Patienten basieren<br />

- die wissenschaftlich evaluiert werden.<br />

Das Zentralinstitut hat sich auf eine Europaweite<br />

Ausschreibung der Krankenkassen in Nordrhein und<br />

der KV Nordrhein zur Übernahme der<br />

Qualitätssicherung für Diabetes und Brustkrebs<br />

beworben. Nach einem Ausschreibungsverfahren<br />

wurde dem Zentralinstitut der Zuschlag erteilt. Das<br />

Zentralinstitut ist damit eine mehrjährige<br />

Leistungsverpflichtung eingegangen, die in den Praxen<br />

dokumentierten Daten auszuwerten, wissenschaftlich<br />

aufzubereiten und in individualisierter Berichtsform an<br />

die beteiligten Ärzte zurückzumelden. Die Ärzte<br />

erhalten durch Rückmeldeberichte Vergleichsdaten, um<br />

die Patientenbefunde ihrer Praxis mit allen beteiligten<br />

Praxen zu vergleichen.<br />

Ca. 3.500 beteiligte Arztpraxen erhalten vom<br />

Zentralinstitut zweimal im Jahr Feedback-Berichte und<br />

quartalsweise Reminder zur Wiedereinbestellung der<br />

Patienten.<br />

Besonderen Wert legt das Zentralinstitut auf die<br />

Plausibilität und Validität der Daten. Die von der<br />

12


Wissenschaftliche<br />

Auswertung des<br />

Koloskopie-Screenings<br />

Datenannahmestelle T-Systems erfassten<br />

Dokumentationsbögen aus den Arztpraxen werden im<br />

Zentralinstitut mit einem komplexen<br />

Plausibilitätsprogramm geprüft.<br />

Zur Beantwortung von Rückfragen von Ärzten hat<br />

das DMP-Projektbüro ein elektronisch gestütztes<br />

Archivierungssystem entwickelt, das es ermöglicht, bei<br />

telefonischen Anfragen sofort die Originaldaten des<br />

betreffenden Arztes auf den Bildschirm zu holen, und<br />

so Zweifelsfragen zu klären.<br />

Die vom Zentralinstitut wissenschaftlich<br />

begleiteten nordrheinischen DMP-Programme gehören<br />

zu den wenigen in der Bundesrepublik, bei denen die<br />

gesamte Kette von der Dokumentation in der Arztpraxis<br />

über die Datenerfassung in der Datenannahmestelle,<br />

die Qualitätssicherung und die Rückmeldung sowie die<br />

Erinnerung zur Wiedereinbestellung funktioniert. Ob der<br />

finanzielle und organisatorische Aufwand in einem<br />

angemessenen Verhältnis zum Nutzen steht, werden<br />

erst die längsschnittlichen Analysen über die<br />

Verbesserung der Qualitätsindikatoren zeigen können.<br />

Steuerlich und finanztechnisch ist das DMP-<br />

Projekt in die gemeinnützige Stiftung als Zweckbetrieb<br />

integriert.<br />

Die im Zentralinstitut aufgebaute Infrastruktur ist<br />

darauf ausgerichtet, die Qualitätssicherung auch für<br />

weitere Kassenärztliche Vereinigungen und<br />

Kassenverbände zu übernehmen. Der Vorteil der<br />

Konzentration der wissenschaftlichen Kompetenz und<br />

der vorhandenen Organisationsstruktur in einem Institut<br />

sollte bei der Bewältigung der komplexen Aufgaben zur<br />

Qualitätssicherung bei der wissenschaftlichen<br />

Auswertung der DMP-Programme genutzt werden.<br />

Ein weiterer Projektschwerpunkt im<br />

Berichtszeitraum ist die bundesweite Auswertung des<br />

im Oktober 2002 eingeführten Koloskopie-Screenings.<br />

Das Koloskopie-Screening erweitert das<br />

gesetzliche Krebs-Früherkennungsprogramm. Jeder<br />

Versicherte hat ab dem 55. Lebensjahr das Recht, eine<br />

erste Screening-Koloskopie bei einem dafür<br />

zugelassenen Vertragsarzt durchführen zu lassen. Eine<br />

zweite Koloskopie ist frühestens im zeitlichen Abstand<br />

von zehn Jahren möglich. Ziel ist die Senkung der<br />

Darmkrebssterblichkeit durch rechtzeitige Erkennung<br />

und Entfernung von Polypen / Adenomen.<br />

Das Zentralinstitut ist von den Spitzenverbänden<br />

der Krankenkassen und der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung mit der wissenschaftlichen<br />

Begleitung der Früherkennungs-Koloskopie im Zeitraum<br />

13


Klassifikation von<br />

Diagnosen und<br />

Prozeduren<br />

1. Januar 2002 bis 31. Dezember <strong>2005</strong> beauftragt<br />

worden. Über die erste Auswertungsphase vom<br />

1. Januar 2003 bis 31. Dezember 2003 hat das<br />

Zentralinstitut im Dezember <strong>2004</strong> einen<br />

wissenschaftlichen Bericht für die Auftraggeber<br />

vorgelegt. Das Projekt wird begleitet durch einen<br />

wissenschaftlichen Beirat, der sich aus Ärzten und<br />

Wissenschaftlern aus Klinik und Praxis zusammensetzt.<br />

In diesem ersten Berichtszeitraum konnten<br />

303.052 Dokumentationsbögen ausgewertet werden.<br />

Dies entspricht in etwa einem Anteil von 60 % der<br />

insgesamt abgerechneten Früherkennungs-<br />

Koloskopien. Den bisher vorgelegten Ergebnissen<br />

kommt eine hohe Bedeutung zu, weil die Öffentlichkeit<br />

darauf wartet und die Ergebnisse erste Erkenntnisse<br />

über die Wirksamkeit des Screeningprogramms und<br />

das Erreichen der Zielgruppen zulassen.<br />

Beim Koloskopie-Screening wurde bei 35 % der<br />

Männer und bei 23 % der Frauen makroskopisch ein<br />

Polypen-/Adenombefund festgestellt. Das Programm<br />

trägt dazu bei, durch frühzeitige Polypektomie eine<br />

maligne Entartung der Polypen zu verhindern. Ein<br />

Kolonkarzinom wurde bei 0,4 % der Frauen und 0,6 %<br />

der Männer makroskopisch dokumentiert. Ein<br />

Rektumkarzinom hatten 0,2 % der Frauen und 0,3 %<br />

der Männer.<br />

Bei der gegenwärtig ermittelten Teilnahmerate von<br />

2,2 % aller Berechtigten in der Altergruppe ab 55<br />

Jahren ist zu berücksichtigen, dass das Koloskopie-<br />

Screening im Abstand von zehn Jahren<br />

wahrgenommen werden kann. Aus der gegenwärtigen<br />

Teilnahme ist im Zehnjahresintervall deshalb mit ca.<br />

25 % Screeningkoloskopien in der berechtigten<br />

Bevölkerungsgruppe zu rechnen.<br />

Auf dem Sektor der medizinischen Klassifikation<br />

ist das Zentralinstitut an der Weiterentwicklung des<br />

Diagnosen- und Prozedurenschlüssels maßgeblich<br />

beteiligt.<br />

Seit Januar <strong>2004</strong> gilt im vertragsärztlichen und<br />

stationären Bereich wieder eine einheitliche ICD 10-<br />

Version, die als ICD 10 GM bezeichnet wird. Sie liegt in<br />

zwei Bänden als systematisches und alphabetisches<br />

Verzeichnis vor und wurde in überarbeiteter<br />

Grundstruktur zum Januar <strong>2005</strong> durch DIMDI<br />

herausgegeben.<br />

Für diese Buchausgaben hat das Zentralinstitut<br />

dem Deutschen Ärzte-Verlag eine Version<br />

bereitgestellt, die sich in ihrer Benutzerfreundlichkeit<br />

erheblich von den Ausgaben anderer Verlage<br />

unterscheidet.<br />

14


Therapie- und<br />

Schulungsprogramme<br />

für chronische<br />

Krankheiten<br />

Änderungsnotwendigkeiten in den neuen<br />

Klassifikationsversionen haben sich vor allem aus den<br />

Erfordernissen des DRG-Systems, Änderungen seitens<br />

der WHO und der Entwicklung der medizinischen<br />

Wissenschaft ergeben. Zusätzlich erfolgt in der ICD 10<br />

GM <strong>2005</strong> Version die Umstellung auf die Regeln der<br />

neuen Rechtschreibung.<br />

Dem alphabetischen Diagnosenverzeichnis liegt<br />

der vom Zentralinstitut im Jahr 1996 entwickelte und<br />

seitdem maßgeblich beeinflusste ICD 10<br />

Diagnosenthesaurus zugrunde. Die Nutzungs-,<br />

Verwertungs- und Änderungsrechte hat das<br />

Zentralinstitut bereits 1998 auf das Deutsche Institut für<br />

Medizinische Dokumentation und Information<br />

übertragen mit dem Ziel, das Werk für die Öffentlichkeit<br />

gemeinfrei zur Verfügung zu stellen.<br />

Die parallel entwickelte Software-Version, die in<br />

allen Arztpraxen eingesetzt wird, umfasst jetzt rund<br />

64.000 Einträge, aus denen in der Buchversion durch<br />

Permutierung über 125.000 suchbare Einträge<br />

entstanden sind. Die ICD 10 GM-Stammdatei wird allen<br />

Ärzten über ihr Praxisverwaltungssystem zur Verfügung<br />

gestellt. Die Verschlüsselung der Diagnosen in den<br />

Arztpraxen erfolgt deshalb rationell und auf einem<br />

qualitativ hohen Niveau.<br />

Im Projektbüro für Schulungsprogramme hat das<br />

Zentralinstitut bundesweit schwerpunktmäßig<br />

Schulungsveranstaltungen mit dem<br />

Schulungsprogramm für Patienten mit Hypertonie<br />

durchgeführt. Die Nachfrage nach der Fortbildung von<br />

Schulungsreferenten war groß, weil die neuen Diabetes<br />

DMP-Programme neben der bewährten<br />

Patientenschulung für Typ 2 Diabetiker auch die<br />

Schulung von Patienten mit dem Krankheitsbild<br />

Hypertonie vorsehen. Des weiteren haben sich Ärzte<br />

und Kassenärztliche Vereinigungen bereits auf das neu<br />

eingeführt DMP-Programm für koronare<br />

Herzkrankheiten vorbereitet. Dort spielt die Intervention<br />

bei der Hypertonie eine zentrale Rolle.<br />

Im Zentralinstitut werden zur Zeit vier<br />

Behandlungs- und Schulungsprogramme eingesetzt:<br />

- Typ 2 Diabetiker, die nicht Insulin spritzen<br />

- Typ 2 Diabetiker, die Insulin spritzen<br />

- Typ 2 Diabetiker, die Normalinsulin spritzen<br />

- Patienten mit Hypertonie<br />

Die Schulungsprogramme sind auf die Schulung von<br />

Patienten, die an Disease Management-Programmen<br />

teilnehmen, ausgerichtet.<br />

15


Das deutsche<br />

Gesundheitssystem im<br />

internationalen<br />

Leistungsvergleich<br />

keine Validität der WHO-<br />

Daten für internationales<br />

Ranking<br />

Die Durchführung von Patientenschulungen ist<br />

Pflichtbestandteil der DMP-Programme. Voraussetzung<br />

für die Patientenschulung ist, dass die schulenden<br />

Ärzte an einer vom Zentralinstitut durchgeführten<br />

Fortbildungsveranstaltung teilgenommen haben. Heute<br />

stehen die ZI-Programme, deren Schulungsmaterialien<br />

vom Deutschen Ärzte-Verlag vertrieben werden, auch<br />

im Wettbewerb mit zwei weiteren Programmen. Diese<br />

Wettbewerbsprogramme erreichen allerdings von ihrer<br />

logistischen Struktur und Verbreitung bisher nicht die<br />

bundesweite flächendeckende Verbreitung wie die ZI-<br />

Programme. Vom qualitativen Inhalt sind sie allerdings<br />

mit den ZI-Programmen vergleichbar, wenn sie zum<br />

Teil auch andere Schwerpunkte setzen.<br />

Das Zentralinstitut hat für seine verschiedenen<br />

Programme z.Zt. ca. 700 ärztliche Referenten und ca.<br />

900 nicht ärztliche Referenten fortgebildet, um Ärzte<br />

und Praxispersonal in allen KV-Bereichen in der<br />

Patientenschulung zu unterweisen.<br />

Die Ausbildung für Referenten als Trainer wird an<br />

verschiedenen Standorten direkt oder im Auftrag des<br />

Zentralinstituts durchgeführt.<br />

Ein Schulungsschwerpunkt für die Ausbildung von<br />

Referenten wurde an der Universität Jena bei Prof. Dr.<br />

med. Müller neu eingerichtet.<br />

Die meisten Projekte werden mit eigenem<br />

wissenschaftlichen Personal des Zentralinstituts<br />

durchgeführt. Die Auftragsvergabe an Dritte erfolgte im<br />

Berichtszeitraum deshalb nur in wenigen Fällen. Als<br />

Auftragsforschung wurde ein Projekt mit dem Titel „Das<br />

Gesundheitswesen in Deutschland im internationalen<br />

Vergleich“ vergeben.<br />

In der öffentlichen Diskussion wird vielfach<br />

behauptet, das deutsche Gesundheitswesen weise im<br />

internationalen Vergleich eine nur mittelmäßige<br />

Leistungsfähigkeit bei gleichzeitig hohen Kosten auf.<br />

Als Beweis wird immer wieder die von der WHO in<br />

ihrem Weltgesundheitsbericht 2000 veröffentlichte<br />

Rangordnung der Gesundheitssysteme zitiert. Die von<br />

der WHO gewählte Methode, über fünf ausgewählte<br />

Indikatoren – wie z.B. Gesundheitsniveau der<br />

Bevölkerung oder Fairness der Finanzierung des<br />

Gesundheitssystems – in einem daraus berechneten<br />

Index 191 Länder zu vergleichen, wurde von vielen<br />

internationalen Experten als methodisch problematisch<br />

und wenig aussagefähig bezeichnet. Zudem ist das<br />

Datenmaterial der WHO-Analyse in weiten Bereichen<br />

wegen Problemen in der Datenbeschaffung und der<br />

vorgenommenen Datenschätzung mangels empirischer<br />

Grundlage nicht belastbar. Trotz dieser methodischen<br />

16


Mängel wird den Leistungserbringern die vermeintliche<br />

Mittelmäßigkeit des deutschen Gesundheitssystems,<br />

das in der WHO-Rangordnung den 25. Platz einnimmt,<br />

von offizieller Seite immer wieder mit dem Ziel<br />

entgegengehalten, die angeblich zu hohen<br />

Versorgungskosten zu senken.<br />

Zentralinstitut und Hans Neuffer Stiftung hatten<br />

deshalb gemeinsam bei dem Fritz Beske Institut für<br />

Gesundheitssystemforschung in Kiel eine Studie in<br />

Auftrag gegeben, mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit<br />

des deutschen Gesundheitswesens im Vergleich mit 13<br />

vergleichbaren Industrieländern zu beurteilen. Die<br />

Studie stellt dabei fest, dass die WHO-Thesen nicht<br />

haltbar sind.<br />

Im übrigen lassen die Mortalitätsraten auch nach<br />

wissenschaftlicher Meinung keine Aussagen über die<br />

Leistungsfähigkeit von Gesundheitssystemen zu.<br />

Deutschland hat im internationalen Vergleich hohe<br />

Ausgaben für Gesundheit; Ursache hierfür sind ein<br />

umfassender Leistungskatalog, z.B. mit Kuren, einer<br />

umfassenden Rehabilitation, versicherungsfremden<br />

Leistungen, 100 % Lohnfortzahlung im Krankheitsfall<br />

ohne Karenztage und eine fortdauernde Belastung der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung durch die Entlastung<br />

anderer Zweige der Sozialversicherung. Aus der<br />

Analyse mit den 13 vergleichbaren Industriestaaten<br />

verfügt Deutschland hinsichtlich Lebenserwartung,<br />

Sterblichkeit im Säuglingsalter, Müttersterblichkeit,<br />

Arztdichte, Zahnarztdichte, Pflegepersonal und<br />

Krankenhauspersonal über eine hohe<br />

Leistungsfähigkeit. Eine nur mittelmäßig oder<br />

unterdurchschnittliche Versorgungssituation lässt sich<br />

nicht nachweisen. Bei den fehlenden Wartezeiten<br />

nimmt Deutschland eine Spitzenposition ein. Bei den<br />

Gesundheitsausgaben pro Kopf rangiert Deutschland<br />

im Jahr 2003 mit 3.566,-- € nach den USA, der Schweiz<br />

und neben Schweden, Dänemark und den<br />

Niederlanden und liegt damit im Vergleich der 14<br />

Industrienationen um 18 % über dem Durchschnitt.<br />

Die WHO gibt dem Indikator der Zahl von<br />

Lebensjahren, die durchschnittlich in Gesundheit<br />

verbracht werden, eine große Bedeutung. In<br />

Deutschland beträgt die in Gesundheit verbrachte<br />

Lebenszeit für Männer 67,4 Jahre und für Frauen 73,5<br />

Jahre. Deutschland liegt damit knapp unterhalb des<br />

Durchschnitts der 14 Industriestaaten.<br />

Es entsteht der Eindruck, dass in keinem anderen<br />

hochindustrialisierten Land der Welt so kritisch über das<br />

eigene Gesundheitswesen diskutiert wird wie in<br />

Deutschland. In der Studie wurde deutlich, dass es in<br />

17


ZI-Diagnosedaten aus<br />

Arzt-Patienten-Panel für<br />

die Krankheitskostenrechnung<br />

des<br />

Statistischen Bundesamtes<br />

der WHO-Analyse eine Reihe von offenen<br />

methodischen Fragen gibt. Vieles bleibt unklar, ist<br />

erklärungsbedürftig. Die Validität der Daten ist<br />

problematisch. Eine vergleichbare Darstellung von<br />

Leistungskatalogen sowie eindeutige Definitionen,<br />

Normen und Vergleichsmaßstäbe, gegen die gemessen<br />

werden kann, sind nicht vorhanden. Das von der WHO<br />

vorgenommene Rankingsystem ist deshalb nicht<br />

verwendbar. Nach der massiven methodischen Kritik<br />

hat die WHO selbst von einer Wiederholung ihrer<br />

Untersuchung Abstand genommen. Anlässlich einer<br />

gemeinsamen Pressekonferenz von Kassenärztlicher<br />

Bundesvereinigung und Bundesärztekammer wurde die<br />

Studie im Mai <strong>2004</strong> in Berlin vorgestellt.<br />

Das Statistische Bundesamt hat im Berichtsjahr<br />

erstmals eine Krankheitskostenrechnung nach<br />

Krankheitsarten und Einrichtungen vorgelegt. Die<br />

Krankheiten werden dabei nach der aktuellen ICD-10<br />

Klassifikation differenziert. Eine Vielzahl von<br />

Institutionen haben dafür ihre Datenquellen zur<br />

Verfügung gestellt. Das Zentralinstitut hat für den<br />

ambulanten Bereich die diagnosen- und<br />

leistungsbezogenen Versorgungsdaten aus den Arzt-<br />

Patienten-Paneln in Nordrhein und Brandenburg<br />

bereitgestellt. Bei der Krankheitskostenrechnung des<br />

Statistischen Bundesamtes handelt es sich um ein<br />

sekundärstatistisches Rechenwerk, das in einer<br />

Topdown-gestützten Vorgehensweise die statistischen<br />

Ausgabenvolumina in den einzelnen Leistungssektoren<br />

durch Verwendung von Diagnosen- und<br />

Leistungsstrukturen auf die einzelnen<br />

Krankheitsbereiche projiziert. Ein spezielles<br />

methodisches Problem war dabei die Zurechnung von<br />

Multimorbiditäten. Das Zentralinstitut hat dazu für den<br />

ambulanten Bereich umfangreiche Berechnungen<br />

angestellt. Im Ergebnis lässt sich deshalb heute<br />

darstellen, wie sich die Gesamtausgaben des<br />

Gesundheitswesens auf Diagnosen und<br />

Leistungsbereiche verteilen. Bei den beiden DMP<br />

Indikationen Diabetes und Hypertonie, die einen<br />

Schwerpunkt der Arbeit im Zentralinstitut bestimmen,<br />

ergeben sich nach dem Statistischen Bundesamt<br />

folgende Aussagen:<br />

Von den Gesamtausgaben von 5,1 Mrd. € pro<br />

Jahr für Diabetes entstehen<br />

- im Krankenhaus 748 Mio. € Kosten,<br />

- in ambulanten Arztpraxen 645 Mio. € Kosten und<br />

- durch die Verordnung von Medikamenten aus<br />

Apotheken 2,3 Mrd. € Kosten.<br />

18


Machbarkeitsstudie zum<br />

Hörscreening bei<br />

Neugeborenen<br />

Bei der Behandlung der Hypertonie entstehen<br />

Gesamtkosten von 8,1 Mrd. €, wobei die<br />

- ambulanten Arztpraxen 980 Mio. € verursachen,<br />

- Krankenhäuser 669 Mio. € und<br />

- die Verschreibung von Medikamenten knapp 5<br />

Mrd. € kostet.<br />

Das heißt, bei der Behandlung des Diabetes mellitus<br />

werden 44 % der Gesamtkosten durch die<br />

Arzneimitteltherapie verbraucht; bei der Hypertonie sind<br />

dies 61 %. Lediglich etwa 12 % der gesamten<br />

Behandlungskosten entfallen bei diesen beiden<br />

Indikationen auf die ambulante ärztliche Behandlung.<br />

Im Berichtszeitraum hat das Zentralinstitut in<br />

Kooperation mit der Medizinischen Hochschule in<br />

Hannover eine Machbarkeits- und Evaluationsstudie<br />

zum Einsatz otoakustischer Emissionen bei<br />

Neugeborenen abgeschlossen. Diese Studie wurde<br />

vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung im Rahmen des Modellprogramms zur<br />

Verbesserung der Früherfassung von Hörstörungen im<br />

Kindesalter gefördert. Mit der Entwicklung geeigneter<br />

objektiver audiometrischer Messmethoden,<br />

insbesondere der sogenannten otoakustischen<br />

Emissionen wurde eine neue Perspektive für ein<br />

universelles Neugeborenen-Hörscreening eröffnet. Die<br />

Methode erlaubt eine eindeutige Beurteilung des<br />

kindlichen Hörvermögens bereits in den ersten<br />

Lebenstagen. Der im Frühjahr <strong>2004</strong> erstellte<br />

Abschlussbericht markiert einen wichtigen Meilenstein<br />

auf dem Weg zur flächendeckenden Einführung des<br />

universellen Neugeborenen-Hörscreenings in<br />

Deutschland. Erstmals wurden die methodischen<br />

Voraussetzungen systematisch untersucht, Daten zu<br />

Inzidenz und Effektivität gewonnen sowie eine<br />

gesundheitsökonomische Analyse und Bewertung<br />

vorgenommen. Die Ergebnisse liefern die Basis für eine<br />

Bewertung dieses neuen diagnostischen Verfahrens<br />

durch den Gemeinsamen Bundesausschuss. Aufgrund<br />

der Ergebnisse dieser Studie ergeben sich dabei für die<br />

flächendeckende Einführung in Deutschland folgende<br />

organisatorische Empfehlungen:<br />

1. Einführung des Screenings in allen<br />

Kinderkliniken und neonatalen Abteilungen sowie<br />

in allen geburtshilflichen Abteilungen.<br />

2. Beteiligung niedergelassener HNO-Ärzte oder<br />

auch Ärzte anderer Fachrichtungen, die speziell<br />

auf das Screening qualifiziert sind und die<br />

weitere Qualifikationskriterien erfüllen.<br />

19


Modellversuch zum Test<br />

alternativer<br />

Krankenhauseinweisungsformulare<br />

3. Überprüfung der Kinder mit auffälligem<br />

Screeningbefund in ambulanten Einrichtungen<br />

oder in hierzu geeigneten Kliniken.<br />

4. Einrichtung eines regionalen Screeningzentrums<br />

zur Vorbereitung und Einführung des<br />

Screenings, der Datensammlung und der<br />

Qualitätssicherung.<br />

Die Abklärungsdiagnostik und Therapie müssen zeitnah<br />

erfolgen:<br />

- Früherkennung der Hörstörungen innerhalb der<br />

ersten Lebenstage,<br />

- Abklärungsdiagnostik bis zum Ende des dritten<br />

Lebensmonats,<br />

- Einleitung der Therapie bis zum sechsten<br />

Lebensmonat.<br />

Die Studie soll in Absprache mit dem<br />

Bundesministerium für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung in der Schriftenreihe des Zentralinstituts<br />

veröffentlicht werden.<br />

Mit der Durchführung eines Modellversuchs zur<br />

Evaluation eines neuen Formulars für die Verordnung<br />

von Krankenhausbehandlung wurde das Zentralinstitut<br />

im Berichtszeitraum von den Spitzenverbänden der<br />

Krankenkassen und der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung beauftragt. Unter der Koordination<br />

des Zentralinstituts wird dieser Modellversuch in der KV<br />

Region Rheinhessen gemeinsam mit dem Deutschen<br />

Krankenhausinstitut und dem Medizinischen Dienst der<br />

Krankenkassen durchgeführt. Der Bundesausschuss<br />

hat im März 2003 eine neue<br />

Krankenhausbehandlungsrichtlinie beschlossen. Eine<br />

Einigung über die Kriterien für die Neugestaltung des<br />

Einweisungsformulars konnte damals nicht erzielt<br />

werden. Die Durchführung des Modellvorhabens dient<br />

der Erprobung von zwei unterschiedlich strukturierten<br />

Einweisungsformularen mit dem Ziel,<br />

- die Praktikabilität der Einweisungsformulare für<br />

den einweisenden Vertragsarzt,<br />

- die Eignung der jeweiligen Kriterien für die<br />

Notwendigkeit der stationären Einweisung im<br />

Sinne der Nachvollziehbarkeit durch einen<br />

unbeteiligten Dritten<br />

- und die notwendige Änderung bei der<br />

Formulierung<br />

Formularstruktur<br />

zu testen.<br />

der Kriterien bzw. der<br />

20


Evaluation zur<br />

Einführung des EBM<br />

2000 plus<br />

An dem Modellversuch sind zwei Krankenhäuser<br />

in Worms und in Mainz beteiligt sowie 98<br />

niedergelassene Ärzte in den beiden Städten. Die<br />

Dokumentationsphase in Klinik und Praxis hat am<br />

1. Oktober <strong>2004</strong> begonnen. Die Ergebnisse des<br />

Modellversuchs werden im Herbst <strong>2005</strong> vorliegen.<br />

Vom Bewertungsausschuss des Gemeinsamen<br />

Bundesausschusses wurden das Zentralinstitut und das<br />

Wissenschaftliche Institut der allgemeinen<br />

Ortskrankenkassen (WIdO) gemeinsamen beauftragt,<br />

die Einführung des neuen EBM 2000 plus<br />

wissenschaftlich zu begleiten. Das von Zentralinstitut<br />

und WIdO vorgelegte Studiendesign sieht eine<br />

Evaluation, beginnend ab 1. April <strong>2005</strong>, mit folgenden<br />

Zielen vor:<br />

1. Einschätzung und Bewertung der Auswirkungen<br />

der EBM-Reform auf die Versorgung mit<br />

ärztlichen Leistungen,<br />

2. Evaluation der Auswirkungen der EBM-Reform<br />

auf die Vergütungshöhe,<br />

3. Überprüfung immanenter Kalkulations- und<br />

Bewertungsannahmen.<br />

Dabei sollen insbesondere folgende Fragen untersucht<br />

werden:<br />

- Kommt es mit dem EBM zu einer generellen<br />

Ausweitung an Leistungen?<br />

- Entstehen kritische Häufungen in der<br />

Abrechnung einzelner Leistungen/neuer<br />

Leistungskomplexe?<br />

- Kommt es zu Verwerfungen zwischen den<br />

Facharztgruppen hinsichtlich ihres Anteils am<br />

Gesamtleistungsbedarf?<br />

- Führt der neue EBM zu einer stärkeren<br />

Qualitätsorientierung in der Erbringung<br />

ambulanter Leistungen?<br />

- Verändert der neue EBM das diagnostizierte<br />

Krankheitsspektrum?<br />

Die durch den EBM 2000 plus induzierten Änderungen<br />

sollen im Sinne einer Frühinformation bereits nach<br />

Abschluss der 1. Abrechnung auf der Basis der ZI-<br />

Panel in der KV Nordrhein und der KV Brandenburg auf<br />

der Ebene des Leistungsbedarfes analysiert werden. In<br />

den beiden Arzt-Patienten-Panel werden in jedem<br />

Quartal jeweils ca. 450 Ärzte, 600.000 Patienten und<br />

2 Mio. Diagnosen analysiert.<br />

Die Panel sind deshalb besonders geeignet, weil<br />

die Analyse im Zeitvergleich (EBM alt zu EBM neu) bei<br />

21


Analyse zur Leistungsverlagerung<br />

nach DRG-<br />

Einführung im Krankenhaus<br />

identischen Arztpraxen in 14 Arztgruppen durchgeführt<br />

werden kann.<br />

Ergänzend dazu erfolgt die Überprüfung der<br />

Kalkulationsgrundlagen in einer empirischen Erhebung.<br />

Bei ausgewählten Leistungskomplexen wird eine<br />

Selbstdokumentation durch den Arzt im Patientenbezug<br />

mit dem Ziel durchgeführt, die tatsächlich erbrachten<br />

obligatorischen und fakultativen Leistungsinhalte<br />

festzustellen und mit dem Inhalt der vorgesehenen<br />

Leistungskomplexe zu vergleichen. Jeder<br />

Leistungskomplex soll dabei von jeweils fünf Arztpraxen<br />

bei 20 Patienten dokumentiert werden, so dass sich die<br />

Untersuchung in der Summe auf 2.800<br />

Dokumentationen stützen kann. WIdO und<br />

Zentralinstitut bereiten z.Zt. die erforderlichen<br />

Maßnahmen für die Evaluation in einer entsprechenden<br />

Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung und des AOK-Bundesverbandes<br />

vor.<br />

Ein weiteres Modellprojekt zur Analyse möglicher<br />

Verlagerungseffekte als Folge der Einführung des<br />

Fallpauschalensystems im Krankenhaus wird seit dem<br />

4. Quartal 2002 in den Modellregionen der KVen<br />

Schleswig-Holstein, Hamburg, der Bezirksstelle<br />

Oldenburg, der KV Niedersachsen und der KV Koblenz<br />

durchgeführt. Dabei ist zu prüfen, ob mit der Einführung<br />

der Fallpauschalen im Krankenhaus der<br />

Leistungsbedarf für die poststationäre Betreuung in der<br />

Vertragsarztpraxis wegen der Reduzierung der<br />

Verweildauer im Krankenhaus ansteigt. Erkennbare<br />

Effekte sind z.Zt. noch nicht festzustellen. Es ist damit<br />

zu rechnen, dass sich Verlagerungseffekte frühestens<br />

ab dem Jahr <strong>2005</strong> zeigen werden, wenn in allen<br />

Krankenhäusern das Fallpauschalensystem eingeführt<br />

ist. Die bisherigen Daten über poststationäre<br />

Behandlungsfälle, die von ca. 2.300 dokumentierenden<br />

Arztpraxen bereitgestellt werden, liefern aber für den<br />

zukünftigen Zeitvergleich eine gute Ausgangsbasis. Aus<br />

der Studie ist erkennbar, dass sich im Zeitvergleich der<br />

Jahre 2002 und 2003 der mittlere Leistungsbedarf<br />

poststationärer Fälle nicht wesentlich verändert hat. Der<br />

Leistungsbedarf für die poststationär behandelten Fälle<br />

in der ambulanten Praxis ist aber in fast allen beteiligten<br />

Regionen etwa doppelt so hoch wie der normale<br />

Behandlungsfall. Bei der Analyse ist erkennbar, dass<br />

etwa 1/3 des Leistungsbedarfs bei poststationären<br />

Fällen in den ersten 14 Tagen der ambulanten<br />

Nachbehandlung anfällt. Wir haben damit wesentliche<br />

Ausgangsindikatoren, auf deren Grundlage die<br />

zukünftigen Veränderungen gemessen werden können.<br />

22


Kostenstrukturanalyse in<br />

Arztpraxen<br />

Investitionsanalyse in<br />

Arztpraxen<br />

Konzept zum Aufbau<br />

einer Infrastruktur zur<br />

Ausgabe elektronischer<br />

Arztausweise<br />

Bei den periodisch wiederkehrenden Projekten hat<br />

das Zentralinstitut im Berichtszeitraum die Befragung<br />

für die Kostenstrukturanalyse 2003 begonnen. Im<br />

Auftrage aller Kassenärztlichen Vereinigungen wurden<br />

insgesamt ca. 28.000 Ärzte mit einem Fragebogen<br />

angeschrieben. Die große Stichprobe im Zentralinstitut<br />

ist erforderlich, weil der Rücklauf wegen der<br />

Freiwilligkeit wesentlich geringer ist als bei der<br />

vergleichbaren Analyse des Statistischen<br />

Bundesamtes. Aufgrund des Statistikgesetzes besteht<br />

für Ärzte bei der Kostenstrukturanalyse des<br />

Statistischen Bundesamtes eine Antwortpflicht, die ggf.<br />

mit entsprechenden Sanktionen durchgesetzt werden<br />

kann. Andererseits verfügt das Zentralinstitut mit dem<br />

Bundesarztregister über eine bessere Basis für die<br />

Stichprobenziehung und kann die Repräsentativität der<br />

Rückläufe vor dem Hintergrund der Kenntnis der<br />

Umsatzklassenverteilung in der Grundgesamtheit<br />

besser testen. Sowohl die Kostenstrukturstatistik des<br />

Zentralinstituts als auch die des Statistischen<br />

Bundesamtes haben bei der Entwicklung des EBM<br />

2000 plus in die Praxiskostenanalysen der<br />

Kassenärztlichen Bundesvereinigung Eingang<br />

gefunden.<br />

Mit neuen Zahlen ist auch die jährlich<br />

wiederkehrende Investitionsanalyse in Arztpraxen<br />

veröffentlicht worden, die das Zentralinstitut gemeinsam<br />

mit der Deutschen Apotheker- und Ärztebank<br />

durchführt. Das mittlere Investitionsvolumen einer<br />

Arztpraxis beträgt im Jahre 2002/2003 in<br />

Westdeutschland 203.000,-- € und in Ostdeutschland<br />

130.000,-- €. Das Finanzierungsvolumen für die<br />

Einzelpraxisneugründung ist nach Jahren rückläufiger<br />

Tendenz im Berichtszeitraum 2002/<strong>2004</strong> erstmals<br />

wieder angestiegen und hat knapp das Volumen der<br />

Jahre 1996/1997 wieder erreicht. Das<br />

Finanzierungsvolumen für die Einzelpraxisübernahme<br />

ist dagegen kontinuierlich gewachsen und liegt mit gut<br />

1/3 über dem Finanzierungsbetrag für die Neugründung<br />

einer Einzelpraxis.<br />

Im Programmbereich Telematik waren die<br />

Arbeiten des Zentralinstituts eingebettet in die<br />

Anstrengungen zur Vorbereitung der Einführung der<br />

elektronischen Gesundheitskarte. Die Arbeiten des<br />

Zentralinstituts konzentrierten sich dabei insbesondere<br />

auf den elektronischen Heilberufsausweis (HPC), der<br />

gemäß § 291a SGB V eine wesentliche<br />

Komplementärfunktion zur elektronischen<br />

Gesundheitskarte hat. Im Rahmen einer vom<br />

Zentralinstitut geleiteten Arbeitsgemeinschaft<br />

„Zertifizierungsinfrastruktur“ werden die Vorstellungen<br />

23


zur Organisation und Herausgabe der<br />

Heilberufsausweise koordiniert. Beteiligt an dieser<br />

Arbeitsgemeinschaft sind die Kassenärztliche<br />

Bundesvereinigung, die Bundesärztekammer, die<br />

Bundesvereinigung Deutscher Apotheker, die<br />

Psychotherapeutenkammer und die<br />

Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung. Einen<br />

Beobachterstatus haben das<br />

Bundesgesundheitsministerium und das<br />

Gesundheitsministerium<br />

Westfalen.<br />

des Landes Nordrhein-<br />

Ein Modell für die Herausgabe der elektronischen<br />

Heilberufsauweise durch die verkammerten Berufe<br />

wurde dort entwickelt. Durch einen speziellen Auftrag<br />

der Bundesärztekammer hat das Zentralinstitut<br />

zusammen mit der Unternehmensberatung<br />

Secartis/Secunet AG ein Konzept für die Ausgabe der<br />

Health Professional Card durch die<br />

Landesärztekammern entwickelt. Auf der Grundlage<br />

dieser Arbeiten fasste der Vorstand der<br />

Bundesärztekammer im Juni <strong>2004</strong> den Beschluss,<br />

durch die Bundesärztekammer im Auftrage der<br />

Landesärztekammern einen einheitlichen<br />

elektronischen Arztausweis als Verbundkarte von<br />

elektronischer Signaturkarte und Sichtausweis<br />

herauszugeben. Die Bundesärztekammer folgte damit<br />

dem Modellvorschlag des Zentralinstituts zur Gründung<br />

eines virtuellen Trustcenters als organisatorischer<br />

Einrichtung der Bundesärztekammer. Die<br />

Bundesärztekammer wird sich dabei durch<br />

Ausschreibung eines oder mehrerer kommerzieller<br />

Zertifizierungsdiensteanbieter bedienen, der die<br />

Zertifikatsverwaltung, die Verzeichnisdienste und die<br />

technische Herstellung der elektronischen Arztausweise<br />

übernimmt. Die Antragstellung und die Bestätigung der<br />

Arzteigenschaft soll bei den Landesärztekammern<br />

verbleiben. Das vom Zentralinstitut vorgeschlagene<br />

Modell optimiert sowohl den Organisationsablauf als<br />

auch die Kostensituation durch Zentralisierung. Die<br />

Argumente für die vom Zentralinstitut vorgeschlagene<br />

Herausgeberorganisation durch Zentralisierung auf die<br />

Bundesärztekammer sind:<br />

- einheitliche Umsetzung der Ziele,<br />

- Positionierung der Bundesärztekammer beim<br />

Aufbau des Telematikprozesses,<br />

- ein Ansprechpartner der<br />

Ärztekammerorganisationen gegenüber anderen<br />

Heilberufsorganisationen,<br />

24


Die europäische<br />

Krankenversichertenkarte<br />

und das Projekt<br />

Netc@rds<br />

- Gewährleistung der Interoperabilität von<br />

organisatorischen<br />

Komponenten,<br />

und technischen<br />

- dauerhafte Sicherstellung einer<br />

-<br />

bundeseinheitlichen Ausgabestruktur und eines<br />

Sicherungskonzeptes,<br />

Kostenvorteile aufgrund von Kostendegression,<br />

- nationale Repräsentanz durch einen<br />

einheitlichen deutschen elektronischen<br />

Arztausweis im EU-Ausland.<br />

Im Rahmen des Netc@rds-Projektes, das den<br />

grenzüberschreitenden Verkehr zur medizinischen<br />

Inanspruchnahme im EU-Ausland mit einem<br />

elektronisch lesbaren Datensatz der neuen<br />

europäischen Krankenversichertenkarte vorbereitet, ist<br />

das Zentralinstitut eng in die Aktivitäten der<br />

europäischen Kommission eingebunden. Im<br />

Berichtszeitraum erhielt das Zentralinstitut im Rahmen<br />

eines Konsortiums mit Partnern aus Frankreich, Italien,<br />

Österreich, Griechenland und einigen neuen<br />

Beitrittsländern den Zuschlag für die zweite<br />

Projektphase für den Zeitraum vom 1. Mai <strong>2004</strong> bis<br />

31. Oktober <strong>2005</strong>. Nach der konzeptionellen<br />

Entwicklung in der ersten Projektphase wird es nun<br />

Aufgabe sein, konkrete und tatsächlich funktionierende<br />

Pilotregionen in den verschiedenen Ländern<br />

einzurichten, in denen Ausländer mit elektronisch<br />

lesbaren nationalen Krankenversichertenkarten oder<br />

internetgestützten Lösungen medizinische Leistungen<br />

im EU-Ausland in Anspruch nehmen können. Bei<br />

diesem Projekt wurde in Griechenland während der<br />

Olympischen Spiele in Athen bereits an 16 griechischen<br />

Krankenhäusern die Lesbarkeit der deutschen,<br />

französischen und der vorgesehenen österreichischen<br />

Krankenversichertenkarte hergestellt, damit<br />

Krankversicherte aus diesen Ländern dort im Notfall<br />

Leistungen in Anspruch nehmen konnten. Das<br />

Zentralinstitut kooperiert in diesem Projekt mit der AOK<br />

Baden-Württemberg, in deren Bereich auch in den<br />

grenznahen Regionen zu Frankreich das deutsche<br />

Pilotprojekt in vier Krankenhäusern in Freiburg,<br />

Herbolzheim, Ettenheim und Kehl installiert wird.<br />

25


Qualitätssicherung der<br />

DMP-Programme als<br />

Dienstleistung des<br />

Zentralinstituts für die<br />

kassenärztliche<br />

Versorgung<br />

4 Qualitätsmanagement und Prävention<br />

4.1 DMP Diabetes/Brustkrebs/KHK<br />

Die Versorgung chronisch Kranker in der<br />

Bundesrepublik Deutschland erfolgt zunehmend im<br />

Rahmen so genannter Disease-Management-<br />

Programme (DMP). Disease-Management bedeutet<br />

wörtlich übersetzt Krankheitsmanagement. Ein<br />

Ausgangspunkt der DMP ist die Erkenntnis, dass ein<br />

relativ geringer Anteil der Versicherten (20 %) den<br />

Großteil der Kosten im Gesundheitssystem (90 %)<br />

verursacht. Disease-Management beruht auf der<br />

Annahme, dass diese Probleme bei bestimmten<br />

chronischen Krankheiten durch eine Strukturierung der<br />

Behandlung behoben werden können.<br />

Bestandteile der DMP sind unter anderem<br />

- medizinische Eckpunkte für die Behandlung der<br />

Versicherten auf der Basis evidenzbasierten<br />

Wissens,<br />

- die Koordinierung der Versorgung über,<br />

Sektorgrenzen hinweg;<br />

- die Information und Unterstützung der<br />

Versicherten und<br />

- die Förderung der aktiven Mitarbeit der<br />

Patienten.<br />

Für die Region Nordrhein haben die Kassenärztliche<br />

Vereinigung Nordrhein und die nordrheinischen<br />

Krankenkassenverbände Verträge über strukturierte<br />

Versorgungsprogramme für die Diagnosen Brustkrebs,<br />

Diabetes mellitus Typ II sowie Koronare Herzkrankheit<br />

geschlossen. Die Aufgaben der ärztlichen<br />

Qualitätssicherung in den DMP werden von der<br />

„Nordrheinischen Gemeinsamen Einrichtung Disease-<br />

Management-Programme GbR (GE)“ gemäß § 28f<br />

Abs. 2 RSAV wahrgenommen bzw. veranlasst. Die<br />

Gemeinsame Einrichtung hat nach einer Europaweiten<br />

Ausschreibung das Zentralinstitut für die<br />

kassenärztliche Versorgung mit begleitenden<br />

qualitätssichernden Maßnahmen beauftragt. Zu den<br />

Aufgaben, die das Zentralinstitut in der Verantwortung<br />

der Gemeinsamen Einrichtung wahrnimmt, zählen<br />

- die Erstellung von Feedbackberichten nach dem<br />

Benchmarking-Prinzip für die beteiligten Praxen,<br />

- die Erstellung von Erinnerungsschreiben<br />

(Reminder) an die beteiligten Praxen, die<br />

darüber informieren, welche Patienten im<br />

kommenden Quartal erneut in der Praxis<br />

einbestellt werden müssen,<br />

26


halbjährliche Erstellung<br />

von Feedback-Berichten<br />

für ca. 4.000 Arztpraxen<br />

- Vorträge vor Qualitätszirkeln zur Umsetzung der<br />

DMP in Nordrhein und<br />

- Die Ausgabe von Fehlerlisten zur Beschreibung<br />

des Fehleraufkommens bei den übermittelten<br />

Daten.<br />

Im Auftrag der Gemeinsamen Einrichtung erstellt das<br />

Zentralinstitut zur Zeit halbjährlich Feedback-Berichte<br />

für die DMP Diabetes und Brustkrebs. In diesen<br />

Berichten werden alle relevanten Daten der DMP-<br />

Dokumentationen ausgewertet und jeweils die Daten<br />

einer Praxis dem Durchschnitt aller teilnehmenden<br />

Praxen gegenübergestellt. Durch die ausführliche<br />

Kommentierung der Ergebnisse wird der teilnehmende<br />

Arzt in seiner Bewertung der Berichte für seine Praxis<br />

und die Gesamtheit der Praxen unterstützt. Der<br />

Vergleich der jeweiligen Praxis mit dem Durchschnitt<br />

aller Praxen ermöglicht dem Arzt eine Objektivierung<br />

und ggf. Modifikation seiner Behandlungsmuster.<br />

Qualitätssicherung für Disease Management Programme<br />

• 2.600 Berichte<br />

(Juni <strong>2004</strong>)<br />

• 3.400 Berichte<br />

(Oktober <strong>2004</strong>)<br />

• 3.800 Berichte<br />

(April <strong>2005</strong>)<br />

• 380 Berichte<br />

(Juni <strong>2004</strong>)<br />

• 580 Berichte<br />

(Oktober <strong>2004</strong>)<br />

• 670 Berichte<br />

(April <strong>2005</strong>)<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Abbildung 1: Qualitätssicherung für Disease Management Programme (DMP)<br />

Feedback-Berichte für Diabetes mellitus Typ 2, Brustkrebs und KHK<br />

• ca. 1.400 Berichte<br />

(April <strong>2005</strong>)<br />

Zudem wird der DMP-koordinierende Vertragsarzt<br />

durch Hinweise auf erzielte Veränderungen und<br />

auffällige Patienten sowie durch Auswertungen zu den<br />

DMP-Qualitätszielen zur Optimierung der<br />

Patientenversorgung angeregt. Wechselnde<br />

27


wissenschaftliche<br />

Auswertung für drei<br />

DMP-Programme<br />

Merkmale der<br />

behandelten Diabetiker<br />

Themenschwerpunkte erhöhen die Relevanz der<br />

Feedback-Berichte zusätzlich. Zudem sind die Berichte<br />

wichtige Diskussionsgrundlage für Qualitätszirkel.<br />

Das Zentralinstitut erstellt für die Gemeinsame<br />

Einrichtung zudem Arzt-Reminder, die die<br />

teilnehmenden DMP-Ärzte systematisch an die in<br />

einem Quartal anstehenden Wiedervorstellungstermine<br />

der Patienten erinnern. Damit soll eine regelmäßige<br />

Teilnahme der Versicherten an den Programmen<br />

sichergestellt werden.<br />

Ende Juli <strong>2004</strong> nahmen über 3.720 Ärzte am DMP<br />

Diabetes und 940 Ärzte - überwiegend<br />

Gynäkologen - am DMP Brustkrebs teil. Das sind<br />

jeweils mehr als 70 % der niedergelassenen Ärzte der<br />

entsprechenden Fachgruppen. Bereits im Oktober<br />

<strong>2004</strong>, also zwei Monate nach Start des DMP KHK, sind<br />

mehr als 1.900 Ärzte für das DMP KHK bei der KV<br />

Nordrhein registriert - mit steigender Tendenz. Für das<br />

DMP Diabetes liegen Ende Juni <strong>2004</strong> 195.225, für das<br />

DMP Brustkrebs 5.691 gültige Erstdokumentationen bei<br />

der Gemeinsamen Einrichtung vor. Es ist davon<br />

auszugehen, dass eine entsprechende Anzahl an<br />

Versicherten in die beiden DMP eingeschrieben werden<br />

konnte.<br />

Die am DMP Diabetes in Nordrhein<br />

teilnehmenden Patienten sind zu ca. 52 % weiblich.<br />

15,7 % sind bis 55 Jahre, 26,4 % zwischen 56 und 65,<br />

36,5 % sind zwischen 66 und 75 und 21,4% sind über<br />

75 Jahre alt.<br />

Die Erkrankungsdauer der Diabetiker ist bei<br />

Männern und Frauen hingegen ähnlich. So lässt sich<br />

bei jeweils etwa einem Viertel der Patienten eine<br />

Erkrankungsdauer von bis zu zwei Jahren, drei bis fünf<br />

Jahren, sechs bis zehn Jahren und über zehn Jahren<br />

konstatieren. Die mittlere Erkrankungsdauer der Typ-II-<br />

Diabetiker beträgt 7,5 ± 7,7 Jahre (Frauen: 7,6 ± 7,9<br />

Jahre; Männer: 7,4 ± 7,7 Jahre).<br />

Die Begleit- und Folgeerkrankungen des Diabetes<br />

mellitus Typ II stellen ein komplexes und vielfältiges<br />

Geschehen dar und beinhalten ein erhebliches<br />

Risikopotential. Zu den wichtigsten diabetischen<br />

Folgeerkrankungen zählen eine diabetische<br />

Nephropathie, die Retinopathie mit dem Risiko der<br />

Erblindung und die diabetische Fußsymptomatik mit<br />

dem Risiko der Amputation.<br />

Insgesamt weisen 82,2 % der Diabetiker mit Erstund<br />

Folgedokumentation im ersten Halbjahr <strong>2004</strong><br />

mindestens eine diabetesbedingte oder sonstige<br />

Begleit- und Folgeerkrankung auf. Bei 53,6 % der<br />

Patienten ist lediglich eine, bei 19,2 % sind zwei und bei<br />

28


undesweite Auswertung<br />

der<br />

Früherkennungskolosko<br />

pie durch das<br />

Zentralinstitut<br />

Teilnahmerate<br />

9,3 % drei oder mehr Begleit- und Folgeerkrankungen<br />

dokumentiert. Mit Abstand am häufigsten ist ein<br />

Hypertonus dokumentiert (75,2 %). Von den<br />

diabetesbedingten Begleit- und Folgeerkrankungen<br />

stellt die Neuropathie mit 10,6 % den größten Anteil<br />

(jeweils Einträge aus der Erst- und Folgedokumentation<br />

berücksichtigt).<br />

4.2 Koloskopie-Screening<br />

Im Oktober 2002 wurde mit der Darmspiegelung als<br />

Früherkennungsmaßnahme das gesetzliche<br />

Krebsfrüherkennungsprogramm in der Bundesrepublik<br />

Deutschland erheblich erweitert. Versicherte der<br />

Gesetzlichen Krankenversicherung haben ab dem Alter<br />

von 55 Jahren das Recht, diese Maßnahme alternativ<br />

zu dem bereits bestehenden Okkultblut-Test in<br />

Anspruch zu nehmen.<br />

Die Spitzenverbände der Gesetzlichen<br />

Krankenkassen und die Kassenärztliche<br />

Bundesvereinigung haben die Einführung des<br />

Koloskopie-Screenings mit einem Auftrag zur<br />

wissenschaftlichen Begleituntersuchung an das<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der<br />

Bundesrepublik Deutschland verbunden. Das<br />

Zentralinstitut hat im Februar <strong>2005</strong> die ersten<br />

Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung für<br />

Untersuchungen aus dem Jahr 2003 in einem Bericht<br />

dargestellt.<br />

Mit über 500.000 Untersuchungen handelt es sich<br />

dabei um die weltweit bislang größte<br />

Beobachtungsstudie zur Früherkennungskoloskopie.<br />

Neben der Auswertung von mehr als 300.000<br />

Dokumentationsdaten aus Routine-<br />

Dokumentationsbögen führte das Zentralinstitut in<br />

Bezug auf besonders interessierende Fragestellungen<br />

wie Sicherheit der Screening-Koloskopie und<br />

Detektionsrate bzw. Stadienverteilung von kolorektalen<br />

Karzinomen Validierungsuntersuchungen durch. Dafür<br />

wurden von mehreren tausend Patienten zusätzliche<br />

Informationen<br />

ausgewertet.<br />

zu diesen Aspekten erhoben und<br />

Aus der Abrechnungshäufigkeit der<br />

Vergütungsziffer zur präventiven Koloskopie ergibt sich,<br />

dass im Jahr 2003 rund 500.000 Versicherte eine<br />

Früherkennungskoloskopie in Anspruch genommen<br />

haben. Bezogen auf die berechtigten Altersgruppen ab<br />

55 Jahren liegt die Jahresteilnahmerate der Frauen mit<br />

durchschnittlich 2,4 % höher als die der Männer mit<br />

2,0 %. Innerhalb des Altersbereichs von 55 bis 79<br />

Jahren betragen die jeweiligen Teilnahmeraten 2,2 %<br />

(Männer) bzw. 3,0 % (Frauen).<br />

29


Befundhäufigkeiten<br />

Darmkrebs ist eine Krebsart, deren Entstehung<br />

weitgehend verhindert werden kann, wenn kolorektale<br />

Polypen und Adenome frühzeitig entdeckt und vor ihrer<br />

Entartung abgetragen werden. Bei Patienten, bei denen<br />

im Rahmen der Früherkennungs-Koloskopie bereits<br />

Karzinome festgestellt werden, besteht die Hoffnung,<br />

dass die Karzinome in einem günstigen Tumorstadium<br />

entdeckt wurden.<br />

Bei 35,6 % der Männer und 23,4 % der Frauen<br />

wurde beim Koloskopie-Screening im Jahre 2003 ein<br />

Polypen-/Adenombefund festgestellt. Dementsprechend<br />

häufig wurden auch Polypektomien durchgeführt (bei<br />

32,3 % der Männer und 21,7 % der Frauen).<br />

Sogenannte „fortgeschrittene Neoplasien“, die im<br />

Allgemeinen als Adenome > 1 cm, Adenome mit<br />

villösen Anteilen und Adenome mit schwerer Dysplasie<br />

unter Einschluss eines „in situ Karzinoms“ definiert sind,<br />

wurden bei fast 17.500 Personen, dies entspricht<br />

(5,8 %) aller koloskopierten Patienten, festgestellt.<br />

Besonders hier wird der präventive Nutzen der<br />

Untersuchung deutlich, da diese Läsionen, sofern sie<br />

unbehandelt bleiben, mit einem hohen Risiko zur<br />

malignen Entartung behaftet sind. Karzinome fanden<br />

sich bei 0,8 % aller Untersuchten (bei über 2.000<br />

Personen). Die Tumor-Stadienverteilung war dabei sehr<br />

günstig, da bei über 70 % der Patienten mit Karzinomen<br />

die Tumoren in einem Stadium ohne regionale<br />

Lymphknotenmetastasen oder Fernmetastasen<br />

entdeckt wurden.<br />

30


Sicherheit der<br />

Früherkennungskoloskopie<br />

Ergebnisse Koloskopiescreening im Jahr 2003<br />

� Akzeptanz 2,3 %<br />

(Frauen 2,4 %‚ Männer 2,0 %)<br />

� makroskopisch Polypen/Adenome bei 28,3 %<br />

(Frauen 23,4 %‚ Männer 35,6 %)<br />

� Polypektomien bei 26,0 %<br />

(Frauen 21,7 %‚ Männer 32,3%)<br />

� fortgeschrittene Neoplasien bei 5,8 %<br />

(Frauen 4,4 %‚ Männer 7,7 %)<br />

� histologische Karzinombefunde bei 0,6 %<br />

(Frauen 0,5 %‚ Männer 0,8 %)<br />

� Komplikationsrate 4,1/1.000<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Abbildung 2: Ergebnisse zum Koloskopiescreening (präventive Koloskopie) im Jahr 2003<br />

Komplikationen ereigneten sich bei 4,1 von 1.000<br />

untersuchten Personen. Bei Patienten, bei denen eine<br />

Polypektomie durchgeführt worden war, handelte es<br />

sich am häufigsten um Blutungen, bei Patienten ohne<br />

Polypektomie um kardiopulmonale Komplikationen. Die<br />

Komplikationen waren in den allermeisten Fällen<br />

leichter Natur und wurden überwiegend ambulant<br />

behandelt. Eine „restitutio ad integrum“ wurde bei 96 %<br />

der kardiopulmonalen Komplikationen, 96 % der<br />

Blutungen und 89 % der Perforationen angegeben.<br />

Allerdings sind auch zwei Todesfälle aufgetreten, die<br />

zeigen, dass die präventive Koloskopie zwar ein hohes<br />

präventives Potential für den Einzelnen hat, dass sie<br />

aber auch in offenbar sehr seltenen Fällen mit dem<br />

denkbar schwerwiegendsten Ausgang einer<br />

frühdiagnostischen Maßnahme behaftet sein kann.<br />

Es ist damit zu rechnen, dass in den nächsten<br />

Jahren die Sterblichkeit an Darmkrebs in Deutschland<br />

erheblich sinkt, wenn es gelingt, die berechtigte<br />

Bevölkerungsgruppe zu motivieren, sich dieser<br />

Früherkennungsmaßnahme zu unterziehen.<br />

Die Diskussion der vorliegenden Ergebnisse wird<br />

in Deutschland zur qualitativen Verbesserung der<br />

Versorgung bei der Früherkennung von<br />

31


Gesundheitsziele zu<br />

verschiedenen<br />

Aktionsfeldern<br />

Krebserkrankungen beitragen und die internationale<br />

wissenschaftliche Diskussion über die Effizienz und<br />

Effektivität des Koloskopie-Screenings bereichern.<br />

4.3 Gesundheitsziele<br />

gesundheitsziele.de ist eine Initiative der<br />

Selbstverwaltung koordiniert durch die Gesellschaft für<br />

Versicherungswissenschaft im Auftrag des<br />

Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung. Für die Zielorientierung der<br />

Gesundheitspolitik werden im Rahmen dieser Initiative<br />

sechs Teilzielbereiche bearbeitet. Das Zentralinstitut<br />

hat dabei den Vorsitz für den Zielbereich „Diabetes<br />

mellitus Typ-2: Erkrankungsrisiko senken, Erkrankte<br />

früh erkennen und behandeln“ übernommen. In einer<br />

Arbeitsgruppe, die sich aus verschiedenen Akteuren<br />

der Selbstverwaltung und Wissenschaftlern<br />

zusammensetzte, wurden Gesundheitsziele formuliert<br />

mit der Überlegung, dass die in der Arbeitsgruppe<br />

vertretenen Akteure gleichzeitig den<br />

Umsetzungsprozess in ihren jeweiligen Organisationen<br />

in Gang setzen.<br />

Unter einem Gesundheitsziel bei der Krankheit<br />

Diabetes versteht man die Beschreibung und<br />

Festlegung eines erreichbaren verbesserten Zustandes<br />

bei der Prävention von Diabetes und der Versorgung<br />

von Diabetikern in der Bevölkerung. Die angestrebten<br />

Ziele können dabei in qualitativen oder quantitativen<br />

Dimensionen ausgedrückt werden. Die Zielerreichung<br />

wird durch geeignete, umfassende<br />

Managementkonzepte angestrebt. Die einzelnen<br />

Maßnahmen sind im Rahmen dieses<br />

Managementkonzepts nach Art, Umfang und<br />

Interventionszeitpunkt festzulegen. Es muss dargestellt<br />

werden, von welchen Akteuren/Organisationen die<br />

Maßnahmen durchgeführt werden, in welchen<br />

Bereichen sie implementiert werden und an welche<br />

Zielgruppen sie sich richten. Ausgewählte Maßnahmen<br />

müssen sich begründen lassen.<br />

Ziele für die Prävention des Diabetes und eine<br />

verbesserte Versorgung von Diabetikern können,<br />

entsprechend der Stadienabfolge chronischer<br />

Krankheiten, nach dem Zeitpunkt der auf sie<br />

bezogenen Interventionen unterschieden werden:<br />

- Ziele zum Aktionsfeld Primärprävention:<br />

Einflussnahme auf die Lebensweise<br />

(insbesondere das Bewegungs- und<br />

Ernährungsverhalten) der gesunden Bevölkerung<br />

oder speziell ausgewählter Teilgruppen, um das<br />

Eintreten des Krankheitsfalls zu vermeiden<br />

32


Einbindung der Akteure<br />

in die Formulierung von<br />

Gesundheitszielen und<br />

ihre Umsetzung<br />

- Ziele zum Aktionsfeld Sekundärprävention:<br />

Früherkennung der Krankheit bei allen von<br />

Diabetes betroffenen Personen in der Bevölkerung<br />

- Ziele zum Aktionsfeld<br />

Krankenbehandlung/Rehabilitation: Beobachtung<br />

und therapeutische Intervention der Bevölkerung,<br />

bei der Diabetes mellitus diagnostiziert wurde mit<br />

dem Ziel, die Progression der Krankheit und das<br />

Auftreten von Folgeerkrankungen und<br />

Komplikationen zu vermeiden. Frühzeitiger<br />

Einbezug von Rehabilitationsmaßnahmen zum<br />

Erhalt der Arbeitsfähigkeit sowie zur<br />

Wiederherstellung der durch Folgeerkrankungen<br />

eingetretenen Funktionseinbußen.<br />

Die erforderlichen Maßnahmen können nach ihren<br />

Trägern und Adressaten unterschieden werden:<br />

- Maßnahmen, die von den in<br />

Versorgungseinrichtungen Tätigen getragen<br />

werden (Krankenhaus, Arztpraxen, Apotheken,<br />

Rehabilitationseinrichtungen);<br />

- Maßnahmen, die sich an Patienten richten<br />

-<br />

(Patienteninformation und -motivation);<br />

Maßnahmen, die sich an die Bevölkerung richten<br />

(Öffentlichkeitsarbeit, allgemeine oder gezielte<br />

Ansprache potenzieller Risikogruppen);<br />

- Maßnahmen, die von den in normsetzenden<br />

Einrichtungen Tätigen getragen werden<br />

(Herstellung der organisatorischen und rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen zur Wahrnehmung von<br />

Koordinationsfunktionen in dem Netzwerk aus<br />

Prävention, Kuration und Rehabilitation).<br />

Die hier diskutierten Ziele und Maßnahmen sind auf die<br />

Vermeidung bzw. die frühzeitige Behandlung der<br />

Erkrankung bei Typ 2-Diabetikern ausgerichtet. Von<br />

dieser Stoffwechselerkrankung sind in der<br />

Bundesrepublik Deutschland schätzungsweise<br />

zwischen 5 und 7 Mio. Personen in der Bevölkerung<br />

betroffen. Typ 2-Diabetes tritt vorwiegend im mittleren<br />

bis höheren Lebensalter ab 45 Jahren auf. In<br />

Abhängigkeit von demographischen Entwicklungen,<br />

verbesserten Therapieoptionen und<br />

wohlstandsassoziierten Lebensstilen kann mit einer<br />

starken Zunahme in den kommenden Jahren gerechnet<br />

werden.<br />

Die medizinische Versorgung des Typ 2-<br />

Diabetikers findet überwiegend ambulant statt.<br />

Stoffwechselentgleisungen, bei denen eine stationäre<br />

Behandlung notwendig wird, sind beim Typ 2-Diabetiker<br />

außerordentlich selten. Auch die diabetesbedingten<br />

33


Relevanz des<br />

Diabetesproblems in der<br />

Bevölkerung<br />

Folgeschäden (z.B. diabetische Nierenerkrankung,<br />

Retinopathie, Neuropathie, diabetischer Fuß,<br />

Mikroangiopathie koronare Herzerkrankung, arterielle<br />

Verschlusskrankheit, Schlaganfall) werden in der Regel<br />

ambulant versorgt und bedürfen nur bei schweren<br />

Komplikationen und akuten Zuständen einer<br />

Krankenhausbehandlung. Je nach Schwere der<br />

Komplikation können rehabilitative Maßnahmen<br />

erforderlich werden.<br />

Diabetes mellitus ist eine metabolische<br />

Erkrankung, die durch Hyperglykämie auf Basis einer<br />

defekten Insulinsekretion, Insulinwirkung oder einer<br />

Kombination hieraus charakterisiert ist und mit<br />

metabolischen Störungen im Kohlenhydrat-(Glukose-),<br />

Fett- und Proteinstoffwechsel einhergeht. Aufgrund<br />

ätiologischer und klinischer Kriterien unterscheidet man<br />

den Typ 1-Diabetes, der sich im allgemeinen vor dem<br />

30 Lebensjahr klinisch manifestiert (ca. 5-10 % aller<br />

Diabetiker), vom Typ 2-Diabetes, dessen Prävalenz in<br />

höheren Altersklassen zunimmt, der aber zunehmend<br />

bei Patienten mittleren Alters auftritt. Diabetes Typ 2<br />

stellt mit 90-95 % die häufigste Form der Krankheit dar.<br />

Gesundheitsziele.de<br />

� Diabetes<br />

� Brustkrebs<br />

� Rauchen (Tabak)<br />

� Gesund aufwachsen<br />

� Patientenkompetenz<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Abbildung 3: gesundheitsziele.de - Forum zur Umsetzung von Gesundheitszielen in Deutschland<br />

Die Arbeitsgruppe hat zum Diabetes mellitus folgende<br />

Ziele und Teilziele formuliert:<br />

34


Primärpräventiver Ansatz<br />

bei Diabetes:<br />

Erkrankungsrisiko<br />

senken, Erkrankte früh<br />

erkennen und behandeln<br />

Ziel 1: Das Auftreten des metabolischen Syndroms und<br />

die Inzidenz des Diabetes mellitus Typ 2 sind<br />

reduziert (Aktionsfeld Primärprävention).<br />

Teilziele:<br />

- Das Bewusstsein der Bevölkerung, insbesondere<br />

in Risikogruppen, über ernährungs- und<br />

verhaltensbedingte Risiken, ist geschärft.<br />

- Das Verhalten der Bevölkerung verringert das<br />

Risiko für das Auftreten eines metabolischen<br />

Syndroms.<br />

- Gesundheitsfördernde Strukturen und<br />

Rahmenbedingungen für Ernährungs- und<br />

Bewegungsverhalten sind vermehrt vorhanden,<br />

insbesondere<br />

Risikogruppen.<br />

im Lebensumfeld von<br />

Ziel 2: Der Diabetes mellitus Typ 2 wird häufiger in<br />

einem Krankheitsstadium diagnostiziert, in dem<br />

noch keine Folgeschäden aufgetreten sind<br />

(Aktionsfeld<br />

Sekundärprävention/Früherkennung)<br />

Teilziele:<br />

- Die Strukturen und Rahmenbedingungen zur<br />

Früherkennung von Menschen mit Diabetes Typ<br />

2 sind verbessert.<br />

- Das Bewusstsein der Bevölkerung zur<br />

Inanspruchnahme vorhandener<br />

Früherkennungsmaßnahmen ist verbessert.<br />

- Der Einsatz qualitätsgesicherter Früherkennung<br />

ist gesteigert.<br />

Ziel 3: Die Lebensqualität von Menschen, die an<br />

Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt sind, ist erhöht.<br />

Folgeprobleme und Komplikationen sind<br />

nachweislich verringert (Aktionsfeld<br />

Krankenbehandlung/ Rehabilitation)<br />

Teilziele:<br />

- Die Fähigkeit zum Krankheitsselbstmanagement<br />

und das Wissen über die Erkrankung ist bei allen<br />

an Diabetes Typ 2 erkrankten Menschen<br />

-<br />

verbessert.<br />

Eine umfassende, angemessene Versorgung<br />

aller an Diabetes Typ 2 erkrankten Menschen ist<br />

wohnortnah<br />

gewährleistet.<br />

und sektorübergreifend<br />

35


Risikocheck und<br />

Intervention bei Risikoträgern<br />

für Diabetes<br />

- Die psychosoziale Ebene der Diabetes Typ 2<br />

Erkrankung ist integrierter Bestandteil der<br />

Behandlung.<br />

Die Arbeiten der Arbeitsgruppe sind eingegangen in die<br />

vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung herausgegebene Publikation<br />

„gesundheitsziele.de Forum zur Entwicklung und<br />

Umsetzung von Gesundheitszielen in Deutschland“. Mit<br />

den dort formulierten exemplarischen<br />

Gesundheitszielen und Umsetzungsstrategien wird der<br />

Versuch gestartet, Gesundheitsziele in Deutschland<br />

komplementär zu bestehenden Instrumenten der<br />

Gesundheitspolitik zu etablieren. Die Empfehlungen<br />

des Zentralinstituts, insbesondere zur Prävention des<br />

Diabetes sollen dazu dienen, den Akteuren und<br />

Institutionen die Möglichkeit zu geben, sich nicht nur an<br />

der Maßnahmeumsetzung zu beteiligen, sondern auch<br />

weitere konkrete Maßnahmenvorschläge einzubringen.<br />

4.4 Primärprävention des Typ 2-Diabetes<br />

Eine der mitgliederstarken, bundesweit tätigen<br />

Krankenkassen plant, ihren Versicherten, die<br />

Risikoträger für die Entwicklung eines Diabetes sein<br />

könnten, noch im Jahr <strong>2005</strong> die Teilnahme an einem<br />

Präventionsprogramm zur Primärprävention des<br />

Diabetes anzubieten.<br />

Das Zentralinstitut für die kassenärztliche<br />

Versorgung ist mit der Evaluation dieser Kampagne, die<br />

im Mai <strong>2005</strong> anläuft, beauftragt.<br />

Bei dieser Kampagne handelt es sich um eine<br />

Präventionsmaßnahme zum Thema Typ-2-Diabetes,<br />

deren Umsetzung vom Forum "gesundheitsziele.de"<br />

(vgl. Bericht zum Thema Gesundheitsziele in diesem<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong>) empfohlen wurde.<br />

Das Präventionsprogramm mit der Bezeichnung<br />

„Prädias“, das im Rahmen der Kampagne zum Einsatz<br />

kommen wird, ist für Personen vorgesehen, bei denen<br />

ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für den Typ-2-Diabetes<br />

ermittelt wird. Es bezweckt eine Änderung des<br />

Lebensstils der Risikoträger, konkret: ihres Ernährungsund<br />

Bewegungsverhaltens. Das Programm umfasst<br />

eine Reihe von Schulungsveranstaltungen in<br />

Kleingruppen, die sich über einen Zeitraum von vier<br />

Wochen erstrecken sowie eine halbjährige<br />

Nachbetreuungsphase mit schriftlichen und<br />

telefonischen Kontakten. Es wurde von klinischen<br />

Psychologen und Präventivmedizinern der TU Dresden<br />

entwickelt.<br />

Im Anschluss an eine erfolgreiche<br />

Programmteilnahme wird bei den Teilnehmern eine<br />

36


Senkung ihres Erkrankungsrisikos erwartet. Die<br />

Evaluation soll dies im Rahmen einer follow-up-Studie<br />

überprüfen.<br />

37


Arzt-Patienten-Panel<br />

des Zentralinstituts<br />

als Grundlage für<br />

Morbiditätsanalysen<br />

Fragestellungen:<br />

Behandlungsprävalenzen<br />

und<br />

Behandlungskosten<br />

5 Morbiditätsanalyse<br />

5.1 Morbiditäts- und Inanspruchnahmeanalysen<br />

mit pseudonymisierten personenbezogenen<br />

Arztpraxen<br />

Abrechnungsdaten aus<br />

Die Versorgung durch niedergelassene Ärzte im<br />

ambulanten Sektor ist ein wichtiger Bereich in der<br />

Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Für die<br />

medizinische Primärversorgung ist es der wichtigste<br />

Bereich. Bezogen auf die Gesamtausgaben der<br />

Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für die<br />

Gesundheit entfallen 16,1 % (2002) auf die ambulante<br />

Behandlung durch niedergelassene Ärzte. Bei<br />

Berücksichtigung der Leistungsbereiche, welche die<br />

von den Ärzten verordneten Maßnahmen wie die<br />

Arznei- sowie die Heil- und Hilfsmittelverordnungen mit<br />

einschließen, sind es 39,4 % der gesamten<br />

Aufwendungen der GKV (ohne<br />

Risikostrukturausgleich), die diesem<br />

zusammengefassten<br />

werden können.<br />

Leistungsbereich zugeordnet<br />

Zunehmend häufiger werden Erkenntnisse über<br />

die Behandlung von Krankheiten in Arztpraxen benötigt.<br />

Geeignete Datenquellen sind selten. Eine bundesweit<br />

einzigartige Datenbasis wird seit Ende 1998 in Form<br />

des ADT-Panels (ADT: AbrechungsDatenTransfer) im<br />

Zentralinstitut geführt. Dieses Panel ermöglicht es,<br />

kurzfristig nach Ende eines Abrechnungsquartals<br />

patienten-, diagnosen- und leistungsbezogen das<br />

Behandlungsgeschehen in Praxen niedergelassener<br />

Ärzte zu beschreiben und Entwicklungstendenzen zu<br />

analysieren.<br />

Untersuchungszusammenhänge auf der Grundlage der<br />

ZI-Paneldaten sind u.a.:<br />

1. Behandlungsprävalenzen der durch<br />

niedergelassene Ärzte der unterschiedlichen<br />

Fachgebiete behandelten Krankheiten;<br />

2. kurzzeitig behandelte Patienten und<br />

Dauerpatienten in den Arztpraxen mit akuten und<br />

chronischen Erkrankungen, deren<br />

Altersverteilung, Arztkontakte und<br />

Behandlungsaufwand;<br />

3. ambulante Behandlungskosten und deren<br />

Verteilung (Konzentration) auf Patientengruppen;<br />

4. häufige Krankheitsmuster im Sinne von<br />

Diagnosekombinationen<br />

Morbidität);<br />

(Multi- bzw. Co-<br />

38


Panelregion: KV-Bereiche<br />

Nordrhein und<br />

Brandenburg<br />

5. Verknüpfung der Behandlungsdaten mit anderen<br />

Datenkörpern, z.B. Arzneimitteldaten oder<br />

demografischen Daten;<br />

6. KV-spezifische Vergleiche<br />

(KV Nordrhein/KV Brandenburg).<br />

Das Panel wird mit Unterstützung der KV in den KV-<br />

Bereichen Nordrhein und Brandenburg durchgeführt.<br />

Aus einer Stichprobe von 450 Praxen aus 14<br />

Arztgruppen niedergelassener Ärzte in jedem der<br />

beiden KV-Bereiche stehen pro Quartal<br />

Behandlungsdaten von jeweils ca. 600.000 Patienten<br />

zur Verfügung. Diese basieren auf anonymisierten<br />

Abrechnungsdaten.<br />

Charakteristiken Charakteristiken der Arzt-Patienten<br />

Arzt Patienten-Panels Panels<br />

• Stichprobe<br />

- jeweils 450 Praxen in der KV Nordrhein und der KV Brandenburg<br />

- jeweils 600.000 Patienten pro Quartal<br />

- jeweils 2 Mio. Diagnosen pro Quartal<br />

- jeweils 6 Mio. Leistungen pro Quartal<br />

• Prozessdaten für den Zweck der Abrechung ambulanter Fälle<br />

• elektronische Dokumentation in Arztpraxis<br />

(ADT: AbrechnungsDatenTransfer)<br />

• Datentransfer per Modem oder Diskette an Abrechnungsstelle<br />

• Pseudonymisierung von Ärzten und Versicherten<br />

• Datenabzug durch ZI<br />

• Aufbau ab 1998 in der KV Nordrhein, ab 2000 in der KV Brandenburg<br />

• Datenverfügbarkeit seit 1999 (quartalsweise)<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Abbildung 4: Charakteristiken der Arzt-Patienten-Panels der Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

Nordrhein und Brandenburg (ZI-ADT-Panels)<br />

Für beide Panel-Regionen stehen für Analysen<br />

insgesamt 900 ADT-Praxen und je Quartal Daten von<br />

ca. 1,2 Millionen Patienten mit ca. 4 Millionen<br />

Diagnosen und ca. 12 Millionen EBM-Leistungsziffern<br />

für Analysen zur Verfügung. Die Patientenklientel der<br />

einzelnen Arztgruppen kann auf pseudonymisierter<br />

Ebene patientenbezogen quer- und längsschnittlich im<br />

Zeitverlauf untersucht werden.<br />

39


Verfügbare Paneldaten<br />

Aus den ADT-Datensätzen der Panel-Praxen stellt<br />

die KV dem Zentralinstitut quartalsweise Auszüge mit<br />

Arzt- und Patientendaten in pseudonymisierter Form<br />

zur Verfügung. Die in dem Datenauszug enthaltenen<br />

Arztdaten sind:<br />

- Arztabrechnungsnummer - pseudonymisiert,<br />

- Arztgruppe,<br />

- Hausarztkennzeichen,<br />

- Anzahl der Ärzte in der Praxis;<br />

Patientendaten sind:<br />

- Versichertenidentifikation, (pseudonymisiert,<br />

bestehend aus:<br />

- Versichertennummer,<br />

- Krankenkassennummer (IK),<br />

- Versichertenstatus,<br />

- Kassenzugehörigkeit),<br />

- Geschlecht,<br />

- Alter,<br />

- Fallart (Original-, Sekundär-, Belegarzt-,<br />

Notfall- und Vertreterinanspruchnahme),<br />

- Kontaktzahl,<br />

- Anzahl und Art der Leistungen (EBM-<br />

Ziffern),<br />

- Anzahl und Art der Diagnoseneinträge<br />

(Klartexte, ab 1.1.2000 ICD-10-<br />

-<br />

Schlüsselnummern)<br />

Leistungsbedarf in Punkten bzw. DM, ab<br />

dem 1. Januar 2002 €.<br />

Die routinemäßige Ergänzung des Panels um<br />

Arzneimitteldaten ist langfristig geplant und wurde<br />

partiell im Rahmen eines Sonderprojekts in der KV<br />

Nordrhein erprobt. Für die Patienten im Panel werden<br />

hierfür die Behandlungsdaten mit den Rezeptdaten<br />

verknüpft, die dem Zentralinstitut in anonymisierter bzw.<br />

pseudonymisierter Form mit einem Datenabzug der<br />

Arzneimittelrechenzentren der Region zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Die ausgewählten Arzneimitteldaten sind bezogen auf<br />

den Patienten:<br />

- Anzahl der Rezepte,<br />

- Anzahl und Art der Verordnungen<br />

-<br />

Pharmazentralnummer),<br />

Gesamtwert (Gesamttaxe),<br />

- Zuzahlungswert.<br />

Die Arztabrechnungsnummer wird als 7-stellige<br />

Pseudonymnummer an das Zentralinstitut übermittelt<br />

und ist insofern nicht „sprechend“ wie die<br />

Originalabrechnungsnummer des Arztes.<br />

40


Quartalsweise Panel-<br />

Routineauswertungen<br />

Die 14 Arztgruppen, die im Panel berücksichtigt<br />

werden, sind:<br />

Allgemeinmediziner und Praktische Ärzte (Hausärzte),<br />

Anästhesisten, Augenärzte, Chirurgen, Gynäkologen,<br />

HNO-Ärzte, Hautärzte, Internisten (Fachärzte),<br />

Internisten (Hausärzte), Kinderärzte (Hausärzte),<br />

Nervenärzte, Orthopäden, Radiologen, Urologen.<br />

Mit Einführung der gesetzlichen<br />

Verschlüsselungspflicht in der vertragsärztlichen<br />

Versorgung vor fünf Jahren erfolgt die Verschlüsselung<br />

der Diagnoseneinträge und Behandlungsanlässe nach<br />

der ICD-10-SGB-V bzw. seit dem 1.1. <strong>2005</strong> nach der<br />

ICD-10-GM <strong>2005</strong> unmittelbar in der Praxis.<br />

Quartalsweise erfolgen Routineauswertungen<br />

nach jeder der 14 Arztgruppen, deren Ergebnisse in<br />

einem Standard-Tabellenband zusammengefasst<br />

werden.<br />

Tabelle 1: Die 20 häufigsten Diagnosen von Allgemeinarztpatienten im 1. Quartal<br />

<strong>2004</strong><br />

ICD-10-Schlüsselnummer und Kurztext *<br />

(Mehrfachnennungen möglich)<br />

Anteile in %<br />

aller Patienten<br />

(N=71.430)<br />

I10 Essentielle (primäre) Hypertonie 24,4<br />

E78 Störungen des Lipoproteinstoffwechsels und sonstige Lipidämien 20,9<br />

M54 Rückenschmerzen 13,4<br />

I25 Chronische ischämische Herzkrankheit 9,5<br />

E11 Nicht primär insulinabhängiger Diabetes mellitus (Typ-2-Diabetes) 7,9<br />

E04 Sonstige nichttoxische Struma 7,7<br />

J20 Akute Bronchitis 7,4<br />

E66 Adipositas 6,8<br />

E79 Störungen des Purin- und Pyrimidinstoffwechsels 6,2<br />

J06 Akute Infektionen der oberen Atemwege 6,1<br />

K29 Gastritis und Duodenitis 5,9<br />

I83 Varizen der unteren Extremitäten 5,8<br />

K76 Sonstige Krankheiten der Leber 5,7<br />

M53 Sonstige Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens 5,6<br />

J44 Sonstige chronische obstruktive Lungenkrankheit 5,0<br />

J30 Vasomotorische und allergische Rhinopathie 4,8<br />

I50 Herzinsuffizienz 4,5<br />

F32 Depressive Episode 4,5<br />

M17 Gonarthrose (Arthrose des Kniegelenks) 4,4<br />

J45 Asthma bronchiale 4,4<br />

* Sekundärschlüssel wurden nicht berücksichtigt<br />

Quelle: ZI-ADT-Panel Nordrhein<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

41


Eine weitere Basisauswertung weist nach<br />

Geschlecht bzw. Altersgruppen der behandelten<br />

Patienten die Kennzahlen angeforderter<br />

Leistungsbedarf in Punkten je Patient, die Zahl der Arzt-<br />

und Praxiskontakte je Patient, die Zahl der Diagnosen-<br />

Einträge je Patient und die Zahl der Leistungen je<br />

Patient aus (vgl. Tabelle 2 ).<br />

Tabelle 2: Leistungsbedarf, Kontakte, Diagnoseneinträge und Leistungen je Patient<br />

bei Allgemeinärzten im 1. Quartal <strong>2004</strong><br />

Alter<br />

in Jahren<br />

Sonderanalysen<br />

Anzahl<br />

Patienten<br />

Leistungs-<br />

bedarf in<br />

Punkten<br />

Arzt- und<br />

Praxis-<br />

kontakte<br />

Diagnosen-<br />

einträge<br />

Leistungen<br />

bis 10 2.357 702 2,1 2,4 6,2<br />

10 - 19 6.168 659 2,1 2,4 6,7<br />

20 - 29 7.246 741 2,5 2,7 7,6<br />

30 - 39 9.717 864 2,9 3,2 8,9<br />

40 - 49 11.005 982 3,3 4,1 10,2<br />

50 - 59 9.543 1.147 3,9 5,4 12,1<br />

60 - 69 11.337 1.437 4,6 6,9 14,3<br />

70 - 79 8.605 1.710 5,4 8,5 16,4<br />

über 79 5.452 2.342 6,5 9,0 19,9<br />

Gesamt 71.430 1.190 3,8 5,2 11,7<br />

Quelle: ZI-ADT-Panel Nordrhein<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Darüber hinaus werden Sonderanalysen unter aktuellen<br />

Fragestellungen – auch gemeinsam mit ärztlichen<br />

Berufsverbänden oder in Kooperation mit Experten aus<br />

dem Hochschulbereich oder Forschungsinstituten –<br />

durchgeführt und ausgewählte Ergebnisse<br />

veröffentlicht.<br />

Aus dem Berichtszeitraum werden die wichtigsten<br />

aufgezählt oder kurz skizziert, um die<br />

Auswertungsmöglichkeiten der ZI-ADT-Paneldaten<br />

aufzuzeigen:<br />

- Morbidität und Behandlungsaufwand über 60jähriger<br />

Allgemeinarztpatienten<br />

- Steigende Behandlungsprävalenz von<br />

Hypertonie in hausärztlichen Praxen zweier<br />

deutscher Regionen zwischen 1/2000 und<br />

1/2003<br />

42


Zentralinstitut unterstützt<br />

Krankheitskostenrechnung<br />

- Gastbeitrag für den Herzbericht <strong>2004</strong>:<br />

Ambulante Morbidität ausgewählter<br />

Herzkrankheiten<br />

- Indikatorensatz für die Gesundheitsberichterstattung<br />

der Länder<br />

- Glaukomerkrankungen in Augenarztpraxen<br />

- Beitrag der ZI-ADT-Panel-Daten zur<br />

Krankheitskostenrechnung des Statistischen<br />

Bundesamtes<br />

- Auswertung der Inanspruchnahme nach<br />

Einführung der Praxisgebühr.<br />

5.2 Beitrag der ZI-Arzt-Patienten-Daten zur<br />

Krankheitskostenrechnung des<br />

Statistischen Bundesamtes<br />

Erstmals konnten in der Krankheitskostenrechnung<br />

ambulante ärztliche Behandlungsausgaben nach<br />

Krankheiten differenziert dargestellt werden, mit der<br />

Möglichkeit, diese nach Alter und Geschlecht der<br />

Patienten sowie Kassenart zu differenzieren. Daten des<br />

ZI-ADT-Panels hatten einen wesentlichen Anteil daran,<br />

dies zu ermöglichen.<br />

Das Statistische Bundesamt stellt in seiner<br />

Krankheitskostenrechnung die Kosten im<br />

Gesundheitswesen nach Krankheiten dar, differenziert<br />

nach Alter und Geschlecht. Weiterhin wird nach den<br />

Einrichtungen im Gesundheitswesen differenziert.<br />

Unter den ambulanten Einrichtungen sind die<br />

Arztpraxen untergeordnet. Um die dort verursachten<br />

Kosten zu quantifizieren, hat das Statistische<br />

Bundesamt Daten aus dem ZI-ADT-Panel Nordrhein<br />

zugrunde gelegt.<br />

Basis der Berechnungen ist eine top-downgestützte<br />

Vorgehensweise, bei der die aus der<br />

Gesundheitsausgabenrechnung nach Einrichtungen<br />

vorliegenden nationalen Aggregate in einem<br />

mehrstufigen Verfahren mittels geeigneter Schlüssel<br />

einzelnen Krankheiten zugewiesen werden.<br />

Ausgangspunkt der Berechnung sind also die<br />

Gesundheitsausgaben aller Kostenträger, hier<br />

insbesondere für die ambulante ärztliche Behandlung<br />

gemäß der amtlichen Statistik. Diese sind durch<br />

geeignete Schlüssel auf die Krankheiten zu verteilen,<br />

welche Gegenstand der Krankheitskostenrechnung<br />

sind.<br />

Die Ausgaben für ambulante ärztliche Behandlung<br />

mussten zunächst auf die einzelnen Arztgruppen<br />

verteilt werden. Deren Anteile wurden proportional zu<br />

den Anteilen gebildet, welche die betreffenden<br />

43


Neue methodische<br />

Verfahren bei der<br />

Darstellung der Multimorbidität<br />

Ambulante Behandlungs-<br />

und Arzneimittelkosten<br />

nach Diagnosengruppen<br />

Arztgruppen am anerkannten Leistungsbedarf der KV<br />

Nordrhein hatten. Im ZI-ADT-Panel sind einige<br />

Fachgruppen ausgeschlossen, dies wurde<br />

verteilungsproportional berücksichtigt. Im zweiten<br />

Schritt wurde je Diagnose eine Quote für den<br />

Leistungsbedarf bezogen auf den<br />

Gesamtleistungsbedarf der Fachgruppe ermittelt und<br />

die Ausgaben für die ambulante ärztliche Behandlung<br />

auf die einzelnen Diagnosen verteilt.<br />

Ein besonderes Problem besteht in der sog.<br />

„Multimorbidität“, da für die meisten Patienten im ADT-<br />

Panel mehrere Diagnosen angegeben sind. Durch das<br />

gewählte Zuordnungsverfahren des<br />

Behandlungsaufwands wird jeder dieser Diagnosen der<br />

gesamte Behandlungsaufwand des jeweiligen Patienten<br />

zugewiesen. Das bedeutet, dass jede der Diagnosen<br />

mit dem gleichen Gewicht in die Berechnung des<br />

Behandlungsaufwands eingeht. Dies ist die einzige<br />

praktikable Möglichkeit, solange nicht Hauptdiagnosen<br />

von den Kassenärzten als solche gekennzeichnet<br />

werden müssen. Denn nur dann könnten Haupt- und<br />

Nebendiagnosen unterschiedliches Gewicht bei der<br />

Zuordnung des Behandlungsaufwands erhalten.<br />

In den veröffentlichten Ergebnissen ist kein<br />

Fachgruppenbezug enthalten, da in einem weiteren<br />

Berechnungsverfahren eine Zusammenfassung über<br />

die Fachgruppen vorgenommen wurde.<br />

Die Kosten in Arztpraxen verteilten sich im Jahr<br />

2002auf die in folgender Abbildung dargestellten<br />

Krankheitsgruppen, wobei der höchste Anteil auf<br />

Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems entfiel, gefolgt<br />

von Krankheiten des Kreislaufsystems und Ernährungsund<br />

Stoffwechselkrankheiten. Die Verteilung der Kosten<br />

für Arzneimittel und Hilfsmittel im Bereich der<br />

Apotheken auf die Krankheitsgruppen weicht von der<br />

Verteilung der ambulanten Kosten in Arztpraxen<br />

deutlich ab (Abbildung Nr. 5). Hier ist es die Gruppe der<br />

Krankheiten des Kreislaufsystems, auf die der höchste<br />

Anteil entfällt. Die Gruppe der Ernährungs- und<br />

Stoffwechselkrankheiten folgt zwar wie bei den<br />

ambulanten Arztkosten an zweiter Stelle, die übrige<br />

Rangfolge differiert dann jedoch erheblich.<br />

44


Praxisgebühr steuert die<br />

Nachfrage nach Arztleistungen<br />

Behandlungs- Behandlungs und Arzneimittelkosten<br />

ICD-10-SGB V-Diagnosegruppen<br />

Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems<br />

Krankheiten des Kreislaufsystems<br />

Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten<br />

Krankheiten des Urogenitalsystems<br />

Krankheiten des Atmungssystems<br />

Symptome und abnorme Befunde<br />

psychische und Verhaltensstörungen<br />

Krankheiten des Verdauungssystems<br />

Krankheiten des Auges<br />

Faktoren, die den Gesundheitszustd. beeinfl.<br />

Neubildungen<br />

Krankheiten des Nervensystems<br />

Krankheiten der Haut<br />

Verletzungen und Vergiftungen<br />

Behandlungskosten<br />

(Arztpraxen)<br />

Arzneimittelkosten<br />

(Apotheken)<br />

0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000 8.000<br />

in Mio. Euro<br />

Quellen: Krankheitskosten 2002, Statistisches Bundesamt, Wiesbaden <strong>2004</strong>; ZI-ADT-Panel Nordrhein, Jahr 2002<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Abbildung 5: Behandlungs- und Arzneimittelkosten getrennt nach ICD-10-SGB V-Diagnosegruppen<br />

5.3 Rückgang der Inanspruchnahme durch<br />

Praxisgebühr<br />

Der Nachweis, dass die Praxisgebühr nachhaltig zum<br />

Rückgang der Inanspruchnahme führt, wird durch die<br />

jüngste Stichprobenerhebung des Zentralinstituts über<br />

4 Quartale des Jahres <strong>2004</strong> erbracht. Über das<br />

Gesamtjahr <strong>2004</strong> sind die Behandlungsfälle in allen<br />

Arztgruppen dauerhaft zurückgegangen. In einigen<br />

Facharztgruppen gibt es zweistellige<br />

Fallzahlrückgänge. Vom Fallzahlrückgang sind<br />

insbesondere Versicherte im Alter von 20 bis 39 Jahren<br />

betroffen. Im Vergleich zu den Behandlungsfällen<br />

haben sich die Praxiskontakte weniger stark reduziert.<br />

Dies zeigt, dass die ärztliche Inanspruchnahme bei<br />

kontaktintensiven Fällen durch die Praxisgebühr<br />

weniger betroffen ist.<br />

Nach -10,1 % Fallzahlrückgang im 1. Quartal <strong>2004</strong><br />

folgten ein Rückgang von -7,8 % im 2., von -8,2 % im 3.<br />

und von -9,3 % im 4. Quartal.<br />

Über das Gesamtjahr ist ein Fallzahlrückgang von<br />

-8,7 % festzustellen. Zweistellige Fallzahlenrückgänge<br />

haben Augenärzte, Chirurgen, Gynäkologen, HNO-<br />

Ärzte, Hautärzte, Orthopäden und Urologen.<br />

45


Bei Allgemeinärzten haben sich die zweistelligen<br />

Fallzahlrückgänge in den folgenden Quartalen auf<br />

einstelligem Niveau mit zuletzt -6,6 % im 4. Quartal und<br />

mit einem Gesamtfallzahlrückgang im Kalenderjahr<br />

<strong>2004</strong> von -6,7 % stabilisiert.<br />

Die Entwicklung der Arzt-Praxiskontakte folgt der<br />

Entwicklung der Behandlungsfälle insgesamt auf einem<br />

deutlich niedrigeren Niveau. Über das Gesamtjahr ist<br />

ein Rückgang von -2,9 % festzustellen. Bei<br />

Allgemeinärzten, Anästhesisten, hausärztlichen<br />

Internisten und Kinderärzten sind die Kontaktzahlen<br />

sogar leicht angestiegen.<br />

Veränderung der Fallzahlen und der Praxiskontakte<br />

-10,9<br />

-11,6<br />

-15,1<br />

-11,1<br />

-17,5<br />

-20,0<br />

Fallzahlen * Arzt-/Praxiskontakte *<br />

-11,3<br />

-9,6<br />

-8,7<br />

-6,7<br />

-2,7<br />

-4,8<br />

-6,5<br />

-1,2<br />

-2,7<br />

-15,0 -10,0 -5,0<br />

Veränderung in %<br />

-1,9<br />

0,0<br />

Allgemeinärzte<br />

Anästhesisten<br />

Augenärzte<br />

Chirurgen<br />

Gynäkologen<br />

HNO-Ärzte<br />

Hautärzte<br />

Internisten <br />

Internisten <br />

Kinderärzte <br />

Nervenärzte<br />

Orthopäden<br />

Radiologen<br />

Urologen<br />

GESAMT **<br />

-20,0<br />

1,3<br />

1,7<br />

-7,6<br />

-3,9<br />

-11,4<br />

-4,9<br />

-10,7<br />

-1,0<br />

1,6<br />

0,6<br />

-0,4<br />

-3,4<br />

-0,8<br />

-5,0<br />

-2,9<br />

-15,0 -10,0 -5,0 0,0 5,0<br />

Veränderung in %<br />

* für Praxen mit Leistungsdaten in den Vergleichszeiträumen <strong>2004</strong> zu 2003; ** inkl. Behandlungsfälle ohne Altersangabe<br />

Quelle: Stichprobenanalyse auf Basis des ZI-ADT-Panels Nordrhein mit ca. 1,8 Mio. Behandlungsfällen im Jahr <strong>2004</strong><br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Abbildung 6: Veränderung der Fallzahlen und der Arzt-/Praxiskontakte in Arztpraxen<br />

nach der Einführung der Praxisgebühr im Jahr <strong>2004</strong> im Vergleich zum<br />

Jahr 2003 getrennt nach Arztgruppen<br />

Eine Erklärung für den geringeren Rückgang der<br />

Kontaktzahlen ergibt die Analyse von Fällen und<br />

Kontakten nach dem Alter der Patienten.<br />

Festzustellen ist, dass bei zuzahlungsbefreiten<br />

Kindern und Jugendlichen der Fallzahlrückgang im<br />

Kalenderjahr <strong>2004</strong> mit - 4,7 % am geringsten ausfällt.<br />

Am stärksten ist der Fallzahlrückgang in der<br />

Altersgruppe der 20 bis 39Jährigen mit 16,2 %. Bei 40<br />

bis 59Jährigen beträgt der Fallzahlenrückgang - 9,1 %.<br />

Patienten im Alter von 60 Jahren und älter verzeichnen<br />

46


Praxisgebühr<br />

konzentriert Primärkontakte<br />

auf Hausärzte<br />

mit – 6,0 % wiederum weniger starke<br />

Fallzahlrückgänge, weil dort die Behandlung<br />

chronischer Erkrankungen vorherrscht und bei vielen<br />

Versicherten eine Zuzahlungsbefreiung von der<br />

Praxisgebühr wegen Überschreitens der finanziellen<br />

Belastungsgrenzen eintritt.<br />

Bei den Arztkontakten zeigt sich im Kalenderjahr<br />

<strong>2004</strong> bei den 60Jährigen gegenüber dem Vorjahr keine<br />

Veränderung (bzw. 0,0 %). Bei den Kindern und<br />

Jugendlichen unter 20 Jahren gibt es einen leichten<br />

Rückgang von -2,1 %. Die 20 bis 39Jährigen haben<br />

- 10,0 % weniger Kontakte und die 40 bis 59Jährigen<br />

- 3,0 %.<br />

Diese Zahlen lassen vermuten, dass die Ärzte<br />

nach Einführung der Praxisgebühr ihren Fokus<br />

wahrscheinlich verstärkt auf die Behandlung von<br />

Patienten mit ernsthaften und entsprechend<br />

kontaktintensiven Erkrankungen gerichtet haben.<br />

Erwartungsgemäß hat der Anteil der<br />

Überweisungen bei allen Behandlungsfällen seit<br />

Einführung der Praxisgebühr wieder stark<br />

zugenommen.<br />

Der Grund liegt offensichtlich darin, dass<br />

Patienten mit ergänzender Inanspruchnahme eines<br />

Zweitarztes bei Überweisung keine Praxisgebühr zu<br />

zahlen haben.<br />

Lag der Anteil der Überweisungen an allen<br />

Behandlungsfällen in den 4 Quartalen des Jahres 2003<br />

unter 10 %, so ist er in allen 4 Quartalen des Jahre<br />

<strong>2004</strong> wieder auf über 40 % gestiegen. Dabei haben<br />

Augenärzte, Chirurgen, Gynäkologen, HNO-Ärzte,<br />

Hautärzte und fachärztliche Internisten, Nervenärzte,<br />

Orthopäden und Urologen - wie zu Zeiten des<br />

quartalsgebundenen Krankenscheins - wieder<br />

Überweisungsanteile zwischen 50 und 70 % aller<br />

Behandlungsfälle.<br />

47


Gemeinsame Analyse der<br />

strukturellen Auswirkungen<br />

des EBM 2000<br />

plus durch ZI und WIdO<br />

6 Gesundheitsökonomie und<br />

Wirtschaftlichkeitsanalysen<br />

6.1 Wissenschaftliche Begleitung zur<br />

Einführung des EBM 2000 plus<br />

Mit der Einführung des neuen EBM 2000 plus als<br />

verbindliche Abrechnungsgrundlage für die<br />

Vertragsärzte zum 1. April <strong>2005</strong> sind die Auswirkungen<br />

des neuen Vergütungssystems im tatsächlichen<br />

Leistungs- und Abrechnungsgeschehen zu analysieren.<br />

Der Bewertungsausschuss hat die wissenschaftlichen<br />

Institute WIdO und ZI gebeten, ein gemeinsames<br />

Evaluationskonzept vorzulegen mit dem Ziel, folgende<br />

Fragen zu beantworten:<br />

1. Einschätzung/Bewertung der Auswirkungen der<br />

EBM-Reform auf die Versorgung mit ärztlichen<br />

Leistungen,<br />

2. Evaluation der Auswirkungen der EBM-Reform auf<br />

die Vergütungshöhe (Punktzahl, Volumen und<br />

Punktwerte),<br />

3. Überprüfung immanenter Kalkulations- und<br />

Bewertungsannahmen.<br />

Dabei ist insbesondere die Beantwortung folgender<br />

Fragen von Interesse:<br />

- Kommt es mit dem neuen EBM zu einer generellen<br />

Ausweitung an Leistungen?<br />

- Entstehen kritische Häufungen in der Abrechnung<br />

einzelner Leistungen oder Leistungskomplexe?<br />

- Kommt es zu Verwerfungen zwischen den<br />

Facharztgruppen hinsichtlich ihres Anteils am<br />

Gesamtleistungsbedarf?<br />

- Führt der neue EBM zu einer stärkeren<br />

Qualitätsorientierung in der Erbringung ambulanter<br />

Leistungen?<br />

- Verändert der neue EBM das diagnostizierte<br />

Krankheitsspektrum?<br />

Die Analyse ist als begleitende Untersuchung zur<br />

flächendeckenden Einführung angelegt, um frühzeitig<br />

Erkenntnisse über einen möglichen Korrekturbedarf zu<br />

erhalten. WIdO und ZI haben den Auftrag für ein<br />

Konzept mit folgenden Teilmodulen erhalten:<br />

- Frühwarnsystem<br />

- Überprüfung der Kalkulationsgrundlagen<br />

- Globale Plausibilitätsanalyse der Arbeitszeit<br />

48


Prä-/Post-Vergleich<br />

durch Auswertung der<br />

Abrechnungsdaten aus<br />

dem Arzt-Patienten-Panel<br />

(ADT)<br />

- Selbstdokumentation ausgewählter Leistungskomplexe<br />

im Patientenbezug durch den Arzt<br />

Die Institute haben ein weiteres Modul vorgeschlagen,<br />

das die Auswertung vollständiger Abrechnungsdaten<br />

aus zwei KVen beinhaltet. Die Auftraggeber werden<br />

darüber beraten, ob ein Auftrag dafür erteilt werden soll.<br />

Modul Frühwarnsystem:<br />

Ab 1. April <strong>2005</strong>: Quantitative Evaluation (schnelle<br />

Kurzanalyse, Prä-Post-Quartalsvergleich) zu<br />

Leistungsstrukturen und Veränderungen des<br />

alten/neuen EBM auf der Grundlage von Daten aus<br />

dem ADT-Panel des Zentralinstituts.<br />

Für die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein<br />

und Brandenburg könnten schon vier Wochen nach<br />

Quartalsende für die bereits bestehenden Panel-Daten<br />

Auswertungen zu dem von Ärzten angeforderten<br />

Leistungsbedarf (inkl. Diagnosen und<br />

Arzt-/Praxiskontakten) vorgelegt werden. Es handelt<br />

sich dabei allerdings um Daten zu dem in Rechnung<br />

gestellten Leistungsbedarf, noch ohne Berücksichtigung<br />

von Regelwerken wie Plausibilitätsprüfungen,<br />

Budgetierungen etc.<br />

Das Panel besteht aus Stichproben von<br />

Vertragsärzten aus den KVen Nordrhein und<br />

Brandenburg. Das Ziel im Frühwarnsystem sind erste<br />

Trendaussagen zu beobachtbaren auffälligen<br />

Mengenentwicklungen. Die umfassende Evaluation der<br />

Entwicklung in zwei KV-Bereichen ist Gegenstand des<br />

zweiten Moduls.<br />

Modul Überprüfung der Kalkulationsgrundlagen:<br />

Im Rahmen dieses Moduls sollen die<br />

Kalkulationsgrundlagen, die dem EBM 2000plus<br />

zugrunde gelegt wurden, überprüft werden.<br />

Bei der Überprüfung der Kalkulationsgrundlagen<br />

soll zum einen die leistungs- und<br />

leistungskomplexbezogene ärztliche Arbeitszeit<br />

untersucht werden. Zum anderen geht es um die<br />

Prüfung der quantitätsrelevanten Sachverhalte im<br />

Zusammenhang mit Komplexleistungen, also der<br />

Frage, welche Leistungen in der Praxis tatsächlich in<br />

welchem Umfang erbracht werden.<br />

Modul Globale Plausibilitätsanalyse der Arbeitszeit:<br />

- Überprüfung der ärztlichen Arbeitszeithaushalte im<br />

Hinblick auf globale Plausibilität/Implausibilität<br />

- Errechnung von Zeithaushalten anhand der<br />

Abrechnungsergebnisse (Daten aus einem Quartal)<br />

für die bedarfsplanungsrelevanten Arztgruppen<br />

49


Kostenstrukturanalyse in<br />

Arztpraxen als<br />

permanente Aufgabe des<br />

Zentralinstituts<br />

Stagnation der<br />

Praxisüberschüsse im<br />

Zehnjahresvergleich<br />

- Prüfung der Plausibilitäten für die einzelnen<br />

Arztgruppen durch Vergleiche der errechneten<br />

Zeithaushalte mit den Ergebnissen anderer Studien<br />

Modul: Selbstdokumentation ausgewählter<br />

Leistungskomplexe im Patientenbezug durch den<br />

Arzt:<br />

- Überprüfung des Leistungsinhaltes von<br />

ausgewählten Leistungskomplexen<br />

- Validierung<br />

EBM 2000plus<br />

der Kalkulationsgrundlagen im<br />

- Dokumentation von in der Praxis tatsächlich<br />

erbrachten Leistungen (obligate fakultative und<br />

sonstige Leistungen) und die dafür anfallende<br />

ärztliche Arbeitszeit bezogen auf einzelne<br />

Leistungskomplexe.<br />

6.2 Kostenstrukturanalyse<br />

Die jährlichen Kostenstrukturanalysen des<br />

Zentralinstituts zählen zu den dauerhaft<br />

wahrgenommenen Projektarbeiten. Es gibt wenige<br />

Berufsgruppen, die ihre wirtschaftliche Situation so<br />

transparent darstellen wie die Ärzteschaft. Jährlich<br />

berechnet das Zentralinstitut die Anteile der<br />

Betriebsausgaben am Gesamtumsatz. Diese<br />

Kostenstrukturanalysen dienen der Orientierung für die<br />

betriebswirtschaftliche Kalkulation von Arzthonoraren<br />

im EBM und werden zur Begründung von<br />

Honoraranpassungen herangezogen.<br />

Die Fachgruppe der Allgemeinärzte in den alten<br />

Bundesländern erzielte je Arzt im Durchschnitt<br />

204.172 € Gesamtumsatz und hatte Kosten für die<br />

Praxis in Höhe von 110.596 € zu tragen<br />

(Betriebskostenanteil: 54,2 %). Von dem verbleibenden<br />

Überschuss (93.576 €) waren noch die gesamten<br />

Steuer- und Vorsorgezahlungen zu leisten. Unterteilt<br />

man die Allgemeinärzte in drei etwa gleich große<br />

Umsatzklassen, so ergibt sich für die niedrige<br />

Umsatzklasse ein Betriebskostenanteil von 55,8 %. Die<br />

Werte für die mittlere und hohe Umsatzklasse von 54,5<br />

bzw. 53,3 % machen die Kostendegression in<br />

umsatzstärkeren Praxen deutlich. Im Vergleich der<br />

übrigen Fachgruppen sind Betriebskostenanteile in der<br />

Spanne zwischen 38,4 % und 82,5 % festzustellen.<br />

Im Überblick der letzten zehn Jahre wird für die<br />

Gesamtheit der Vertragsärzte bzw. -psychotherapeuten<br />

im Vergleich zu den Beschäftigten der übrigen<br />

Wirtschaft deutlich, dass der Überschuss aus ärztlicher<br />

Tätigkeit nicht an der Einkommensentwicklung<br />

teilgenommen und real um 18 % abgenommen hat<br />

50


(Tabelle und Grafik: „Entwicklung von Einnahmen,<br />

Ausgaben und Überschuss in Arztpraxen“).<br />

Die Ergebnisse für das Jahr 2003 werden zur Zeit<br />

ausgewertet. Die steuerliche Überschussrechnung- auf<br />

der die Kostenstrukturanalyse basiert - wird<br />

überwiegend erst am Ende des Folgejahres erstellt. Mit<br />

Rücksicht auf die hohe Verlässlichkeit der Datenbasis<br />

kann diese zeitliche Verzögerung akzeptiert werden.<br />

Tabelle 3: Entwicklung von Einnahmen, Ausgaben und Überschuss in Arztpraxen<br />

Indexdarstellung der Werte je Arzt (alte Bundesländer) im Vergleich mit<br />

der Lohnentwicklung in der Gesamtwirtschaft (Basis: 1992=100)<br />

Jahr<br />

Gesamt-<br />

einnahmen<br />

aus Praxis-<br />

tätigkeit<br />

Einnahmen<br />

aus<br />

vertragsärztlicher<br />

Tätigkeit<br />

Betriebsausgaben<br />

der Praxis<br />

Überschuss<br />

aus<br />

Praxistätigkeit<br />

Löhne und<br />

Gehälter je<br />

Beschäftigten<br />

in Deutschland<br />

insgesamt<br />

1992 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0<br />

1993 102,6 102,7 105,0 99,5 104,4<br />

1994 103,6 103,4 108,2 97,6 106,5<br />

1995 102,5 101,9 109,0 94,0 109,9<br />

1996 103,5 102,1 111,1 93,6 111,4<br />

1997 103,5 101,9 110,0 94,9 111,8<br />

1998 104,8 102,2 109,5 98,6 112,9<br />

1999 105,9 103,1 109,4 101,3 114,6<br />

2000* 104,0 100,7 106,3 101,0 116,5<br />

2001* 102,0 98,1 103,1 100,6 118,7<br />

* Werte ab 2000 mit Vertragspsychotherapeuten (ärztliche und psychologische)<br />

Quelle: Kostenstrukturanalysen 1992 bis 2001 (alte Bundesländer)<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

51


Entwicklung von Einnahmen, Ausgaben und Überschuss in Arztpraxen<br />

125<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

+ $ ( , *<br />

DV-gestützte Instrumente<br />

für die Investitions- und<br />

Liquiditätsplanung<br />

95<br />

90<br />

Index (Basis: 1992=100)<br />

+<br />

,<br />

( *<br />

$<br />

Löhne und Gehälter je Beschäftigten<br />

in Deutschland insgesamt<br />

Betriebsausgaben der Praxis<br />

Gesamteinnahmen aus Praxistätigkeit<br />

Einnahmen aus vertragsärztlicher Tätigkeit<br />

Überschuss aus Praxistätgkeit<br />

+<br />

,<br />

( *<br />

$<br />

,<br />

+<br />

( *<br />

$<br />

+<br />

,<br />

+ ,<br />

(<br />

(<br />

*<br />

(<br />

*<br />

(<br />

* *<br />

$ $<br />

+<br />

+<br />

+<br />

, , ,<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

$<br />

$<br />

( ,<br />

(<br />

*<br />

$ $ *<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000* 2001*<br />

* Werte ab dem Jahr 2000 mit Vertragspsychotherapeuten (ärztliche und psychologische)<br />

Quelle: Kostenstrukturanalysen 1992 bis 2001 (alte Bundesländer)<br />

Abbildung 7: Entwicklung von Einnahmen, Ausgaben und Überschuss in Arztpraxen<br />

Indexdarstellung der Werte je Arzt im Vergleich mit der Lohnentwicklung in<br />

der Gesamtwirtschaft in den alten Bundesländern im Zeitraum 1992 bis 2001<br />

6.3 Investitions- und Kostenberatungsmodell<br />

(INKO)<br />

Das rechnergestützte Investitions- und<br />

Kostenberatungsprogramm INKO ist eine langjährige<br />

Gemeinschaftsentwicklung von Zentralinstitut und<br />

Deutscher Apotheker- und Ärztebank. Dieses<br />

Programm dient den betriebswirtschaftlichen Beratern<br />

der Kassenärztlichen Vereinigungen sowie den<br />

Mitarbeitern in den Filialen der Deutschen Apothekerund<br />

Ärztebank sowohl bei der Niederlassungsberatung<br />

als auch bei der weiteren Betreuung während der<br />

gesamten Praxisbetriebszeit. Neu sind seit dem Jahr<br />

<strong>2004</strong> bei INKO die Module für Controlling und<br />

Liquiditätsplanung (INKO-CL). Diese Funktionen dienen<br />

vor allem der Schwachstellenanalyse in bereits<br />

bestehenden Praxen. Darüber hinaus kann für die<br />

Liquiditätsanalyse auch der relevante private Bereich<br />

rechnerisch besser einbezogen werden.<br />

Ein wichtiges Ziel von INKO besteht darin, die<br />

Erfolgswahrscheinlichkeit der Niederlassung<br />

(Praxisneugründung oder -übernahme) unter<br />

Zugrundelegung der individuellen Entscheidungen des<br />

Arztes über seine Investitionsvorhaben und die<br />

+<br />

+<br />

,<br />

(<br />

$<br />

*<br />

52


Kosteneinflussfaktoren darstellen zu können. INKO<br />

bietet damit eine quantitative Grundlage für die<br />

qualitative Beratung bei der Niederlassung. INKO ist<br />

darüber hinaus auch für die laufende Betreuung<br />

geeignet. Dies gilt insbesondere bei Anlässen, wie z.B.<br />

- Neuinvestitionen,<br />

- Umwandlung von Einzel- in Gemeinschaftspraxis<br />

bzw. umgekehrt oder<br />

- Übergabe der Praxis.<br />

Bei der Umwandlung einer Einzelpraxis in eine<br />

Gemeinschaftspraxis entsteht häufig die Frage, ob die<br />

Praxis wirtschaftlich in der Lage ist, einen zweiten<br />

Partner zu tragen, und welche zusätzlichen<br />

Umsatznotwendigkeiten und Kostenbelastungen daraus<br />

entstehen.<br />

Neben den ausführlichen tabellarischen<br />

Auswertungen bietet INKO auch grafische<br />

Auswertungen, die hier am Beispiel „Cash Flow“<br />

dargestellt sind (weitere Grafiken zu Investitionen,<br />

Kostenstruktur, Zinsen/Tilgungen, Mindesteinnahmen).<br />

I N K O<br />

Investitions- Investitions und Kostenberatungsprogramm<br />

Simulation der wirtschaftlichen Auswirkungen<br />

auf Umsatz und Kosten bei<br />

�� � Praxisgründung<br />

�� � Praxisübernahme<br />

�� � Kooperationen<br />

�� � Aufnahme eines Partners<br />

�� � Zusatzinvestitionen<br />

�� � Praxisauflösung<br />

�� � Einsatz bei Praxisberatern in den Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

und bei Kreditberatern der Deutschen Apotheker- und Ärztebank<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Abbildung 8: Investitions- und Kostenberatungsprogramm INKO,<br />

inklusive Planung von Controlling und Liquidität<br />

53


Bundesweite Schulung<br />

von KV-Niederlassungsberatern<br />

durch das<br />

Zentralinstitut<br />

Jährliche Analyse der<br />

Investitionen bei<br />

Praxisgründung<br />

Im Rahmen der Schulungen zu INKO wird nicht<br />

nur der effektive Einsatz des Programms trainiert,<br />

sondern durch die Schulungen werden regelmäßig<br />

auch die fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten der<br />

KV-Niederlassungsberater weiterentwickelt, um die<br />

Qualität der Beratung zu sichern.<br />

Erklärtes Ziel der INKO-Schulung ist auch und<br />

gerade die richtige Gewinnung und Aufbereitung der<br />

erforderlichen Daten im Vorfeld der Datenerfassung.<br />

Dies gilt besonders für die Programmfunktion des<br />

Moduls „INKO-CL“ (Controlling und Liquidität). So kann<br />

z.B. nur die genaue Abbildung der finanziellen Lage im<br />

Privat- und Praxisbereich auch zu genauen Aussagen<br />

zur Liquiditätssituation des Arztes als Praxisinhaber und<br />

Privatperson führen.<br />

Die regelmäßige Weiterentwicklung des INKO-<br />

Programms wird durch den INKO-Arbeitskreis<br />

besonders erfahrener Berater betrieben, die aus den<br />

verschiedenen KV-Regionen Deutschlands stammen.<br />

Die inhaltlichen Veränderungen - wie z. B. die<br />

veränderte steuerliche Behandlung von<br />

Lebensversicherungen - werden im INKO-Arbeitskreis<br />

fachlich diskutiert und für die DV-technische Umsetzung<br />

formuliert.<br />

6.4 Das Investitionsverhalten von Ärzten bei<br />

der Praxisgründung<br />

In den Jahren 2002/2003 wurden rund 2.600 der von<br />

der Deutschen Apotheker- und Ärztebank<br />

durchgeführten Finanzierungen von Praxisgründungen<br />

nach einer einheitlichen Systematik ausgewertet. Die<br />

Auswertung wurde von der Deutschen Apotheker- und<br />

Ärztebank und dem Zentralinstitut für die<br />

kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik<br />

Deutschland (ZI) durchgeführt und vermittelt ein Bild<br />

über das Investitionsverhalten der Ärzte bei<br />

Praxisneugründung, -übernahme und -beitritt.<br />

Der Trend, eine Praxis zu übernehmen oder in<br />

eine bereits bestehende Praxis einzutreten, war in<br />

Westdeutschland mit 83,2 % aller Finanzierungen hoch.<br />

In Ostdeutschland waren 53,4 % der durchgeführten<br />

Finanzierungen Einzelpraxisübernahmen. Der Anteil<br />

von Einzelpraxisneugründungen war mit 21,2 % aller<br />

Finanzierungen höher als im Westen (14,4 %). Bei der<br />

Untersuchung wurden folgende Merkmale erfasst und<br />

analysiert:<br />

- Gesamtfinanzierungsvolumen<br />

- Betriebsmittelkredit<br />

- Praxis- und Geräteausstattung<br />

- Bau- und Umbaukosten<br />

54


Urologen<br />

Chirurgen<br />

Orthopäden<br />

Hautärzte<br />

Gynäkologen<br />

HNO-Ärzte<br />

Internisten<br />

Augenärzte<br />

ALLE Ärzte<br />

Kinderärzte<br />

Allgemeinärzte<br />

Nervenärzte/Neurologen<br />

Anästhesisten<br />

Psychoth./Psychiater<br />

- PKW-Kosten<br />

- ideeller Wert und Substanzwert bei<br />

Praxisübernahme<br />

Das mittlere Finanzierungsvolumen einer Einzelpraxis<br />

lag in den Jahren 2002/2003 in Westdeutschland bei<br />

202.027 € und in Ostdeutschland bei 129.858 €. Es<br />

errechnet sich sowohl aus Praxisneugründungen wie<br />

aus Praxisübernahmen. Die Durchschnittsbeträge<br />

sowie alle im folgenden Text genannten Werte<br />

beziehen sich nur auf die in Abbildung 9 dargestellten<br />

Fachgebiete.<br />

Praxisfinanzierung für Einzelpraxen 2002/2003<br />

315<br />

303<br />

294<br />

West-Deutschland Ost-Deutschland<br />

238<br />

234<br />

232<br />

225<br />

219<br />

202<br />

170<br />

156<br />

135<br />

109<br />

54<br />

158<br />

192<br />

191<br />

104<br />

153<br />

131<br />

148<br />

190<br />

130<br />

116<br />

104<br />

400 300 200 100 0 100 200 300 400<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

29<br />

60<br />

Betrag in Tsd. Euro<br />

nachrichtlich: Durchschnittlicher Finanzierungsbetrag für Radiologen in Westdeutschland 671 Tsd. Euro;<br />

aus statistischen Gründen ist dieser Betrag nicht im Gesamtdurchschnitt enthalten.<br />

Quelle: Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung<br />

Abbildung 9: Durchschnittsbetrag der Praxisfinanzierung in € für Einzelpraxen<br />

(Neugründung und Übernahme) nach Arztgruppen in West- und Ost-<br />

deutschland in den Jahren 2002/2003<br />

Beim Vergleich der Finanzierungsstrukturen für<br />

Praxisneugründungen und Praxisübernahmen im<br />

Westen ergibt sich eine interessante Relation. Bei der<br />

Praxisübernahme war die Summe aus ideellem und<br />

materiellem Wert der Praxis sowie Neuinvestitionen in<br />

Höhe von 157.256 € deutlich höher als die Summe der<br />

Investitionskosten für die Praxisausstattung und<br />

Praxisgeräte bei der Praxisneugründung in Höhe von<br />

89.689 €.<br />

55


Wachstum bei den<br />

immateriellen Praxiswerten<br />

bei Praxisverkauf<br />

Die Entwicklung des Finanzierungsvolumens in<br />

den letzten zehn Jahren zeigt, dass seit Inkrafttreten<br />

des Gesundheitsstrukturgesetzes im Jahr 1993 die<br />

Einzelpraxisübernahme zunehmend teurer wurde als<br />

die Praxisneugründung. Seit diesem Zeitpunkt können<br />

Planungsbereiche für die Niederlassung gesperrt<br />

werden, so dass eine Niederlassung in diesen<br />

Bereichen nur noch in Form von Praxisübernahmen<br />

oder Praxisbeitritten möglich ist. Die zunehmende<br />

Verteuerung der Praxisübernahme spiegelt daher nicht<br />

nur unterschiedliche Kapazitätsstrukturen zwischen<br />

Neugründung und Übernahme wider, sondern enthält<br />

offensichtlich eine zusätzliche „Knappheitsrendite“ im<br />

immateriellen Übernahmeentgelt wegen der<br />

Zulassungsbeschränkungen. Diese Annahme wird auch<br />

durch die Entwicklung der Übernahmeentgelte seit<br />

1988 gestützt. Der Substanzwert bei Praxisübernahme,<br />

der durch vorhandene Geräte und Ausstattung<br />

bestimmt wird, stieg von 35.899 € in den Jahren<br />

1988/89 auf 40.067 € in den Jahren 2002/2003. Dies<br />

entspricht einer Steigerung um 11,6 %. Der<br />

immaterielle Praxiswert dagegen verdoppelte sich im<br />

gleichen Zeitraum nahezu von 44.420 € auf 85.373 €<br />

(+ 92,2 %). Während der Substanzwert einer Praxis<br />

durch vorhandene Geräte und Ausstattung bestimmt<br />

wird, kommen im immateriellen Übernahmewert<br />

strukturelle Faktoren wie zum Beispiel der Standort<br />

sowie die Anzahl und Struktur der Patienten zum<br />

Ausdruck.<br />

Der Vergleich unterschiedlicher<br />

Praxisgründungsformen zeigt, dass der<br />

Gemeinschaftspraxisbeitritt bezogen auf alle Ärzte das<br />

höchste durchschnittliche Finanzierungsvolumen mit<br />

218.780 € pro Arzt erforderte. Für die Übernahme einer<br />

Einzelpraxis wurden im Mittel 214.983 € aufgewendet,<br />

gefolgt von der Überführung einer Einzelpraxis in eine<br />

Gemeinschaftspraxis mit 187.437 €. Der mit 157.384 €<br />

niedrigste Finanzierungsbetrag wurde bei<br />

Einzelpraxisneugründung gezahlt. In den einzelnen<br />

Arztgruppen zeigten sich jedoch zum Teil abweichende<br />

Relationen des Gesamtfinanzierungsvolumens bei den<br />

verschiedenen Praxisgründungsformen. Es muss davon<br />

ausgegangen werden, dass nicht in erster Linie die<br />

Gründungsform, sondern die jeweilige Praxisstruktur<br />

das Gesamtfinanzierungsvolumen bestimmt.<br />

56


225.000<br />

200.000<br />

175.000<br />

125.000<br />

Unterschiede im<br />

Investitionsvolumen<br />

zwischen West- und<br />

Ostdeutschland<br />

Finanzierungsvolumen bei bei Einzelpraxen<br />

Einzelpraxen<br />

in Euro + Praxisneugründung , Praxisübernahme<br />

148.568<br />

150.000 146.106 144.693<br />

,<br />

+<br />

140.533 ,<br />

+<br />

169.656<br />

164.424<br />

+<br />

,<br />

188.393<br />

,<br />

165.648<br />

+<br />

193.756<br />

194.246<br />

, ,<br />

162.920<br />

208.163<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

+<br />

149.691<br />

+<br />

Das durchschnittliche Finanzierungsvolumen<br />

eines Allgemeinarztes bei Einzelpraxisneugründung lag<br />

in Ostdeutschland mit 111.905 € um 3,2 % niedriger als<br />

im Westen (115.546 €). Ostdeutsche Fachärzte<br />

wendeten bei Einzelpraxisneugründung 110.444 € auf<br />

und lagen damit 39,6 % unter Westniveau (182.980 €).<br />

Große Unterschiede in den<br />

Gesamtfinanzierungsvolumina zwischen Ost- und<br />

Westdeutschland zeigten sich auch bei der<br />

Einzelpraxisübernahme. Hier finanzierten westdeutsche<br />

Allgemeinärzte durchschnittlich 167.251 €. Ostdeutsche<br />

Kollegen zahlten im Durchschnitt mit 101.832 € 39,1 %<br />

weniger. Für die Übernahme einer fachärztlichen<br />

Einzelpraxis wurde im Osten mit 151.943 € ebenfalls<br />

35,5 % weniger gezahlt als im Westen (235.621 €).<br />

6.5 Register der privaten Praxisberater<br />

Neben der Beratung in den Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen, bieten auch private Unternehmen<br />

verschiedene Beratungsleistungen für Ärzte gegen<br />

Entgelt an. Solche Berater können sich, wenn sie dies<br />

wünschen, grundsätzlich in das Beraterregister des ZI<br />

aufnehmen lassen. Voraussetzung für die Aufnahme in<br />

das Beraterregister ist die Selbstauskunft zu 19<br />

,<br />

140.276<br />

+<br />

214.983<br />

157.384<br />

1988/1989 1990/1991 1992/1993 1994/1995 1996/1997 1998/1999 2000/2001 2002/2003<br />

Jahr<br />

nachrichtlich: Finanzierungsvolumen bei Gemeinschaftspraxisbeitritt in den Jahren 2002/2003 = 218.790 Euro<br />

Quelle: Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung<br />

Abbildung 10: Entwicklung des Finanzierungsvolumens bei Einzelpraxen in Westdeutschland<br />

in den Jahren 1988/1989 bis 2002/2003<br />

,<br />

+<br />

57


Unternehmensprofil über<br />

Praxisberater<br />

Beratungsservice des ZI<br />

informiert über wesentliche<br />

Fragen der Praxisführung<br />

definierten Fragestellungen. Diese sind auf der<br />

Internetseite des ZI abrufbar.<br />

Das so erstellte Unternehmensprofil ermöglicht<br />

dem Arzt wichtige Kenntnisse über Qualifikation und<br />

Interessenlage der Unternehmen zu erhalten. Gefragt<br />

wird z.B. nach:<br />

- Zusammenarbeit<br />

Finanzdienstleistern,<br />

mit Sponsoren oder<br />

- Beteiligungen von oder an anderen Unternehmen,<br />

- Qualifikation des Geschäftsführers bzw. Inhabers,<br />

- Anzahl und Qualifikation der Mitarbeiter,<br />

- Anzahl der durchgeführten Beratungen und<br />

-<br />

Seminare in den letzten fünf Jahren und<br />

Honorarbasis der Beratung.<br />

Die Aufnahme in das Register stellt keine qualitative<br />

Bewertung dar, dennoch bietet das Register eine<br />

Kurzinformation zu den wesentlichen Eckpunkten des<br />

Unternehmensprofils. Ob die dargestellten<br />

Kompetenzen des Beratungsunternehmens zur<br />

individuellen Problemlösung des Arztes oder<br />

Psychotherapeuten geeignet sind, kann leider durch<br />

das Register des Zentralinstituts nicht beurteilt werden.<br />

Das Register soll Ärzte und Psychotherapeuten<br />

befähigen, die ihnen von kommerziellen Beratern<br />

vorgelegten Angebote kritisch zu prüfen.<br />

6.6 Beratungsservice für Ärzte<br />

Die Schriftenreihe „Beratungsservice für Ärzte“<br />

vermittelt Ärzten Informationen und Entscheidungshilfen<br />

- zur Niederlassung,<br />

- zum Aufbau,<br />

- zur Praxisführung,<br />

- zum Beitritt in eine Kooperation und<br />

- zur Praxisabgabe.<br />

Die Bände des Beratungsservice sind als eine erste<br />

Orientierungshilfe konzipiert; es werden ausschließlich<br />

grundsätzliche Fragen der Niederlassung und der<br />

Praxisführung erörtert. Die Schriftenreihe richtet sich<br />

besonders an Ärzte bzw. Psychotherapeuten, die sich<br />

auf das persönliche Beratungsgespräch mit dem<br />

Niederlassungsberater der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung vorbereiten wollen.<br />

Die Autoren sind Juristen, Ärzte,<br />

Verwaltungsfachleute, Steuerberater,<br />

Finanzierungsberater und Organisationsberater. Die<br />

acht Bände der Schriftenreihe werden regelmäßig<br />

aktualisiert und interessierten Ärzten kostenfrei über die<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen zur Verfügung gestellt.<br />

58


Band 1<br />

Band 5<br />

Band 3<br />

Band 2<br />

Band 4<br />

Band 8<br />

Band 6<br />

Band 7<br />

Anzahl (Jahr <strong>2004</strong>)<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> wurden insgesamt 31.585 Exemplare von<br />

den Kassenärztlichen Vereinigungen bestellt bzw.<br />

vorgemerkt. Besonders gefragt waren - neben den<br />

grundlegenden Informationen zur vertragsärztlichen<br />

Tätigkeit - die Themen „Verkauf und Erwerb einer<br />

Arztpraxis“ und „Arbeitsrecht“.<br />

„Beratungsservice für Ärzte“<br />

Der Arzt in der vertragsärztlichen Versorgung<br />

Rechtsfragen beim Verkauf und Erwerb einer Arztpraxis<br />

Arbeitsrecht für den niedergelassenen Arzt<br />

Rationelle Praxisorganisation<br />

Die Finanzierung der Arztpraxis<br />

Kooperative Berufsausübung zwischen<br />

Ärzten und anderen Heilberufen<br />

Steuerliche Aspekte<br />

der Praxisführung<br />

Die Wirtschaftlichkeit und die Prüfung<br />

in der vertragsärztlichen Versorgung<br />

2.225<br />

2.512<br />

3.048<br />

3.025<br />

3.778<br />

4.707<br />

5.929<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Abbildung 11: Schriftenreihe „Beratungsservice für Ärzte“<br />

Anzahl der gelieferten bzw. vorgemerkten Exemplare je Band im Jahr <strong>2004</strong><br />

6.361<br />

Eine Auflistung der Titel der Reihe „Beratungsservice<br />

für Ärzte“, ihrer Autoren und der Angaben zur jeweils<br />

aktuellsten Auflage findet sich im Kapitel 12.1<br />

Veröffentlichungen des Zentralinstitutes.<br />

59


Qualität und<br />

Wirtschaftlichkeit in<br />

der Arzneimitteltherapie<br />

Konzept:<br />

Kooperation<br />

mit ABDATA<br />

und Praxisverwaltungssoftware<br />

7 Arzneimittelmanagement und<br />

Arzneimittelanalysen<br />

7.1 Das Arzneimittelinformationssystem<br />

AMIS ®<br />

Seit über vierzehn Jahren ist das Zentralinstitut mit dem<br />

Arzneimittelinformationssystem AMIS ®<br />

ein<br />

zuverlässiger Anbieter von umfassenden, pharmaunabhängigen,<br />

speziell auf die Bedürfnisse des<br />

niedergelassenen Vertragsarztes ausgerichteten<br />

Arzneimittelinformationen. Der Arzt erhält einen<br />

verlässlichen Überblick über nahezu den gesamten<br />

deutschen Pharmamarkt. Enthalten sind sowohl<br />

rechtlich-ökonomische Daten für die rationelle und<br />

korrekte Verordnung, als auch ausführliche<br />

medizinisch-pharmazeutische Informationen zum<br />

Arzneimittel selbst. Gesetzliche Änderungen werden<br />

fortlaufend berücksichtigt. Ziel ist, angesichts der<br />

Vielzahl von Medikamenten sowie gesetzlichen<br />

Änderungen durch mehr Transparenz in der<br />

Verordnung, dem Arzt eine qualitativ hochwertige und<br />

wirtschaftliche Arzneimitteltherapie zu ermöglichen.<br />

Die sichere und kontinuierliche Lieferung der<br />

Arzneimitteldaten ist gewährleistet. Das Zentralinstitut<br />

hat mit der Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher<br />

Apotheker (WuV) einen Vertrag über die Lieferung von<br />

Arzneimittelrohdatenbeständen geschlossen, der die<br />

Weitergabe und Nutzung regelt. Bezieher der vom<br />

Zentralinstitut aufbereiteten Arzneimitteldaten sind<br />

interessierte Softwarehäuser, die diese mit einer<br />

Benutzerfläche versehen, in ihre KVabrechnungsfähigen<br />

Praxisprogramme einbinden und<br />

so dem niedergelassenen Vertragsarzt als voll<br />

integrierten Bestandteil der jeweiligen Software zur<br />

Verfügung stellen. Mit den Softwarehäusern bestehen<br />

Kooperationsverträge. Um ein in wesentlichen Teilen<br />

einheitliches, softwareunabhängiges System zu<br />

schaffen, beinhalten die Verträge neben der Regelung<br />

des Eigentumsrechts, der Weitergabe und der<br />

Gewährleistung auch die Vorgabe, dass vom<br />

Zentralinstitut festgelegte Standards verwirklicht werden<br />

müssen. Hierzu gehören Datenumfang, neutrale<br />

Arzneimittelauflistung sowie Vorgaben für<br />

Präparaterecherchen und Programmfunktionen.<br />

Auch die Kassenärztlichen Vereinigungen und die<br />

Kassenärztliche Bundesvereinigung greifen auf die<br />

Arzneimitteldatenbestände des Zentralinstitutes zurück.<br />

Hier leisten die Daten im Bereich der<br />

Pharmakotherapieberatung wertvolle Dienste. Darüber<br />

hinaus nutzen Kassenärztliche Vereinigungen, denen<br />

60


Dateninhalte und<br />

Zusatzinformationen<br />

Informationen über die getätigten Verordnungen und<br />

mögliche Verordnungsverschiebungen vorliegen, die<br />

Daten für weitergehende Analysen.<br />

Arzneimittelniformationssystem Arzneimittelniformationssystem AMIS AMIS ®<br />

1) 2)<br />

ABDATA / IfA<br />

verschiedene Rohdatenbestände<br />

Zentralinstitut<br />

umfassende formale Umgestaltung der gelieferten Rohdatenbestände - Konzentration des Basis-Datenumfangs<br />

auf Arzneimittel - Prüfung der Datenbestände auf Konsistenz - durchgehende Aktualisierung der Datenbestände<br />

Anpassung der unterschiedlichen Aktualisierungsrhythmen - Vertragsabschlüsse mit Softwarehäusern und<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

Anbieter von<br />

KV-abrechnungsfähigen<br />

Praxiscomputerprogrammen<br />

Erstellung eines Arzneimittelmoduls<br />

Integration der Daten<br />

niedergelassener<br />

Vertragsarzt<br />

Nutzung der Daten über Praxiscomputer<br />

3) 4) 5) 6)<br />

BPI / VFA / BAH / VAP<br />

"Rote Liste" ® - Daten<br />

Kassenärztliche<br />

Vereinigungen<br />

Erstellung eines Arzneimittelprogramms<br />

Integration der Daten<br />

1) ABDATA Pharma-Daten-Service<br />

ein Unternehmensbereich der WuV<br />

2) Informationsstelle für Arzneispezialitäten<br />

3) Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie<br />

4) Verband forschender Arzneimittelhersteller<br />

5) Bundesfachverband der Arzneimittelhersteller<br />

6) Verband aktiver Pharmaunternehmer<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Abbildung 12: Arzneimittelinformationssystem AMIS ®<br />

AMIS ® beinhaltet Informationen zu nahezu<br />

allen deutschen Humanarzneimitteln, die über<br />

öffentliche Apotheken bezogen werden können. Das<br />

sind über 110.000 Arzneimittelpackungen inklusive<br />

Phytotherapeutika und Homöopathika. Auch sämtliche<br />

Wirk- und Hilfsstoffe sind enthalten. Neben<br />

umfassenden Grunddaten finden sich ausführliche<br />

Langtextinformationen zur Anwendung, Dosierung,<br />

Kontraindikation und unerwünschten Wirkungen. Durch<br />

die EDV-technische Verknüpfung sämtlicher Daten sind<br />

vielfältige Recherchemöglichkeiten gegeben, etwa die<br />

Suche über Handelsnamen, Wirkstoff, Indikation und<br />

Anbieter. Vergleichbare Arzneimittel können<br />

aufgefunden werden, wobei je nach Einbeziehung<br />

verschiedenster Kriterien wie Wirkstoff, Wirkstoffstärke,<br />

Darreichungsform und Applikationsart der Grad der<br />

Vergleichbarkeit bestimmt werden kann.<br />

Preisvergleiche, Verordnungsanalysen und statistische<br />

Auswertungen der verordneten Arzneimittel sind<br />

ebenso möglich.<br />

61


Bereitstellung von<br />

Arzneimitteldaten zur<br />

Verordnung für ca. 6.000<br />

Ärzte<br />

ZI-Analyse der<br />

Arzneimittelausgaben<br />

in<br />

Nordrhein<br />

Ein enthaltener umfassender Datenbestand zu<br />

Interaktionen leistet einen Risiko-Check auf<br />

Wechselwirkungen zwischen einer beliebigen Anzahl<br />

von Arzneimitteln untereinander und darüber hinaus mit<br />

Nahrungs- und Genussmitteln. Die Prüfung kann<br />

automatisiert ohne Zeitverlust vor jeder Verordnung<br />

erfolgen. Vor Rezeptabgabe können Warnhinweise,<br />

aber auch Informationen über Maßnahmen zur<br />

Vermeidung der unerwünschten Interaktionen<br />

ausgegeben werden. Dies trägt erheblich zu einer<br />

Steigerung der Arzneimittelsicherheit bei.<br />

Optional können die Daten der ROTEN LISTE ®<br />

eingebunden werden. Die Verknüpfung über<br />

EDV-interne Schlüssel ist realisiert.<br />

Eine Erweiterung der Arzneimittelinformationen<br />

um einen Datenbestand zu Artikeln, die der<br />

Arzneimittelpreisverordnung nicht unterliegen, ist<br />

möglich. Hiermit lassen sich Hilfsmittel, aber auch<br />

Produkte wie Verbandstoffe, Diätetika und Teststreifen<br />

recherchieren. Die Abrechnung mit den Kostenträgern<br />

dieser Artikel erfolgt nach verschiedenen landes- und<br />

bundesspezifischen Arznei- und<br />

Hilfsmittellieferverträgen. Im Datenbestand sind die<br />

komplexen Abrechnungsregeln hinterlegt, so dass eine<br />

Preisermittlung je nach gegebener Abgabesituation,<br />

d.h. Vertragsgebiet, Kassenart und Verordnungstyp<br />

möglich ist.<br />

AMIS ® wird von ca. 6.000 Ärzten im täglichen<br />

Praxiseinsatz genutzt . Das Datenmanagement und die<br />

ständige Aktualisierung der Daten erfolgt in Kooperation<br />

mit den Praxisverwaltungssystemen, die in einer<br />

Vertragsbeziehung mit dem Zentralinstitut stehen.<br />

7.2 Analyse der Arzneimittelausgaben<br />

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein und<br />

die nordrheinischen Krankenkassen haben sich 2002<br />

darauf geeinigt, die Ursachen der<br />

Ausgabensteigerungen im Arzneimittelbereich<br />

untersuchen zu lassen. In Zusammenarbeit mit dem<br />

Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) hat das<br />

Zentralinstitut eine Analyse der Rezept- und<br />

Diagnosedaten für die einzelnen Regionen der KV<br />

Nordrhein vorgenommen.<br />

Einbezogen wurden auf Landes- und regionaler<br />

Ebene (KV-Bezirksstellen) Auswertungen zu<br />

Versicherten- und Arztstruktur, zur Struktur des<br />

Arzneimittelmarktes der KV Nordrhein und der<br />

nordrheinischen KV-Bezirksstellen sowie der<br />

verschiedenen Arztgruppen und zu Einsparpotenzialen<br />

in den Bereichen der Generika, Analogpräparate und<br />

umstrittenen Arzneimittel in der KV Nordrhein.<br />

62


Ergebnisse<br />

Vergleich zwischen<br />

Arztgruppen<br />

Weiterhin erfolgte eine pharmakologische<br />

Bewertung der Verordnungsprofile nach Arztgruppen,<br />

und eine Analyse zur Struktur der Diagnosenennungen<br />

nach KV-Bezirksstellen. Für bestimmte Diagnosen<br />

(Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes, COPD/Asthma,<br />

Magen-Darmerkrankungen, HIV-Infektion/AIDS,<br />

Depression, Demenz und Multiple Sklerose) wurde die<br />

Häufigkeit der jeweiligen Diagnosenennungen der<br />

Quantität von entsprechenden<br />

Arzneimittelverordnungen gegenübergestellt, mit dem<br />

Ziel, Anhaltspunkte zur Qualität der<br />

Arzneimittelversorgung und erste Hinweise zu<br />

problematischen Bereichen von Unter-, Über- oder<br />

Fehlversorgung mit Arzneimitteln zu gewinnen.<br />

In Hinsicht auf Versicherten- und Arztstruktur<br />

ergaben sich deutliche Unterschiede zwischen<br />

einzelnen KV-Bezirksstellen in Nordrhein. Die Region<br />

Ruhr hat im Vergleich zu den übrigen Regionen die<br />

älteste Versichertenstruktur. Die Arztdichte ist in der<br />

Region Duisburg mit 152 Ärzten auf 100.000<br />

Versicherte am niedrigsten, im Bezirk Bergisch-Land<br />

mit 203 Ärzten auf 100.000 Versicherte am höchsten.<br />

Im Jahr 2002 wurden in der KV-Nordrhein<br />

insgesamt Fertigarzneimittel im Wert von 2,66 Mrd. € zu<br />

Lasten der GKV rezeptiert. Darüber hinaus wurden für<br />

267 Mio. € Nicht-Fertigarzneimittel verordnet. Die<br />

Arzneimittelumsätze je Versicherter lagen dabei mit<br />

342,97 € nahe am Bundesdurchschnitt. Der Anteil von<br />

Generika, Festbetragsarzneimitteln und<br />

patentgeschützten Me-too-Präparaten lag ebenfalls im<br />

Bundesdurchschnitt, die Re-Importquote lag darüber.<br />

Im Durchschnitt wurden insgesamt 46 Mio.<br />

Diagnosen pro Quartal in der KV Nordrhein gestellt. Da<br />

nur ADT-Abrechner analysiert werden konnten,<br />

repräsentiert diese Zahl jedoch nur die<br />

Diagnosenennungen von 87 % aller Ärzte in der KV<br />

Nordrhein. Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass pro<br />

Patient jeweils mehrere Diagnosen kodiert werden<br />

können, so dass die Zahl der Behandlungsfälle geringer<br />

war.<br />

Über das Jahr betrachtet lagen die<br />

Arzneimittelumsätze in den Winterquartalen höher als in<br />

den Sommerquartalen. Dabei folgten die<br />

Arzneimittelverordnungen in der Tendenz fast immer<br />

dem Verlauf der Diagnosenennungen über die<br />

verschiedenen Quartale des Jahres 2002. Dies war<br />

besonders deutlich bei Allgemeinmedizinern,<br />

Internisten, Kinderärzten und HNO-Ärzten und weist<br />

darauf hin, dass das behandelte Krankheitsspektrum<br />

dieser Fachgruppen stärker saisonalen Schwankungen<br />

unterworfen ist (z.B. Erkältungskrankheiten bzw. Folge-<br />

63


Vergleich zwischen<br />

Bezirksstellen<br />

Vergleich von Diagnosen<br />

und Arzneimittelverordnungen<br />

und Begleitzustände, Impfungen). Nur bei Hautärzten<br />

zeigte sich ein ausgeprägter Mehrbedarf im<br />

Sommerhalbjahr (z.B. allergische Erkrankungen).<br />

Im Vergleich zwischen den Regionen der KV<br />

Nordrhein ergaben sich bei den Verordnungen (Pro-<br />

Kopf-Verbrauch von Versicherten) wie auch bei den<br />

Diagnosenennungen (pro 1.000 Versicherte) deutliche<br />

Unterschiede. Der Arzneimittel-Pro-Kopf-Verbrauch lag<br />

im Bezirk Ruhr mit 490 Tagesdosen und einem Brutto-<br />

Umsatz von 379,-- € pro Versichertem deutlich über<br />

dem KV-Durchschnitt (440 Tagesdosen; 330,-- €). Bei<br />

den Diagnosenennungen zeigte sich, dass in eher<br />

städtischen Bereichen (Köln, Duisburg, Aachen,<br />

Düsseldorf) zumeist unterdurchschnittlich viele<br />

Diagnosen auf 1.000 Versicherte genannt wurden,<br />

während die KV-Bezirke Linker Niederrhein, Bergisch-<br />

Land und Ruhr fast immer über dem KV-Durchschnitt<br />

lagen.<br />

Allgemeinmediziner (einschließlich praktische<br />

Ärzte) und Internisten verordneten die meisten<br />

Arzneimittel. Vom Gesamtumsatz von ca. 2,7 Mrd. €<br />

entfielen 1 Mrd. auf Allgemeinmediziner und 806 Mio. €<br />

auf Internisten. Sogenannte „umstrittene“ Arzneimittel<br />

wurden v.a. von HNO-Ärzten mit einem Umsatzanteil<br />

an allen ihren Verordnungen von 26,1 %, von Chirurgen<br />

mit einem Anteil von 20,4 % und von Urologen mit<br />

19,6 % verordnet. Bei Generika zeigte sich bei HNO-<br />

Ärzten eine Ausschöpfungsrate von möglichen<br />

generischen Medikamenten von knapp 80 %. Bei<br />

Chirurgen und Nervenärzten lag der Umsatzanteil<br />

generikafähiger Originalpräparate im generikafähigen<br />

Marktsegment hingegen bei 59 %. Bei dem Vergleich<br />

der Facharztgruppen hinsichtlich Umsatzanteilen bei<br />

Me-too-Präparaten zeigte sich, dass insbesondere die<br />

Urologen mit 30,6 %, die Chirurgen mit 20,4 % und die<br />

Allgemeinmediziner mit 20,1 % über dem<br />

nordrheinischen Durchschnitt von 18,8 % lagen.<br />

Insgesamt resultierte in den Arzneimittelbereichen der<br />

Analogpräparate, der generikafähigen Arzneimittel und<br />

der „umstrittenen“ Arzneimittel über alle Arztgruppen<br />

der KV Nordrhein ein Einsparpotential von ca.<br />

464 Mio. € im Jahr 2002.<br />

Die Gegenüberstellung von Diagnosenennungen<br />

und Arzneimittelverordnungen für spezifische<br />

Diagnosen lieferte Anhaltspunkte zur Beurteilung der<br />

Qualität der Arzneimitteversorgung. So zeigte sich z.B.<br />

dass jeder gestellten Hypertoniediagnose im Schnitt pro<br />

Tag 1,5 DDD (defined daily doses) Antihypertonika-<br />

Verordnungen gegenüberstanden, was in der nicht<br />

seltenen Kombinationstherapie bei Hypertonie<br />

begründet sein dürfte. Bei der Diagnose Demenz<br />

64


2,0<br />

1,8<br />

1,5<br />

1,3<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,5<br />

0,3<br />

0,0<br />

hingegen wurden pro Diagnosenennung nur etwa<br />

0,1-0,2 DDD pro Tag an Antidementiva verordnet.<br />

Da nicht Patienten mit ihrer zugehörigen<br />

Arzneimittelverordnung sondern lediglich Fälle<br />

analysiert wurden, muss die Gegenüberstellung<br />

unverbundener Arzneimittelverordnungen und<br />

Diagnosedaten jedoch sehr zurückhalten interpretiert<br />

werden.<br />

Täglicher Arzneimittelverbrauch bei Hyptertonie<br />

DDD absolut (pro Tag)<br />

Nordrhein Aachen Bergisch-<br />

Land<br />

Allgemeinärzte Internisten Übrige<br />

Duisburg Düsseldorf Köln Linker<br />

Niederrhein<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Abbildung 13: Arzneimittelverbrauch (DDD absolut pro Tag) für Patienten mit Hypertonie in der<br />

Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein bzw. in den einzelnen Bezirksstellen<br />

im Jahr 2002 getrennt nach Arztgruppen<br />

Ruhr<br />

Durch die „Analyse der Arzneimittelausgaben in<br />

der KV Nordrhein“ konnten für die KV Nordrhein<br />

wichtige Informationen über die Struktur und das<br />

Ausmaß der Arzneimittelversorgung differenziert nach<br />

Facharztgruppen und nach regionalen KV-Bereichen<br />

gewonnen werden. Arzneimittelbereiche mit<br />

Einsparpotentialen wurden facharztspezifisch und<br />

regional quantifiziert. Durch eine unverbundene<br />

Gegenüberstellung von Häufigkeiten bestimmter<br />

Diagnosen mit entsprechenden<br />

Arzneimittelverordnungen ließen sich erste Hinweise für<br />

problematische Versorgungsbereiche im Sinne einer<br />

Über-, Unter- oder Fehlversorgung identifizieren. Da die<br />

Gegenüberstellung unverbundener<br />

Arzneimittelverordnungen und Diagnosedaten jedoch<br />

65


Auswertung des GKV-<br />

Arzneimittelindex für die<br />

Pharmako-Therapieberatung<br />

in den KVen<br />

aus methodischen Gründen sehr zurückhaltend<br />

interpretiert werden muss, haben das WIdO und das ZI<br />

den Auftraggebern vertiefende Studien in dieser<br />

Hinsicht vorgeschlagen.<br />

7.3 Verordnungsprofile von Arzneimitteln in<br />

Arztpraxen<br />

Das Zentralinstitut ist gemeinsam mit den<br />

Spitzenverbänden der Krankenkassen Träger des GKV-<br />

Arzneimittelindex, der vom Wissenschaftlichen Institut<br />

der Ortskrankenkassen (WIdO) erstellt wird. Auf dieser<br />

Datenbasis nimmt das Zentralinstitut jährlich eine<br />

Auswertung des gesamten Verordnungsspektrums<br />

nach Arztgruppen, Indikationsgruppen und<br />

Wirkstoffgruppen vor.<br />

Dabei werden die Verordnungen und der Umsatz<br />

jeder Arztgruppe in den 20 häufigsten<br />

Indikationsgruppen sowohl absolut als auch arzt- und<br />

versichertenbezogen dargestellt. Innerhalb der<br />

Indikationsgruppen werden die verordneten Präparate<br />

aller Ärzte nach Wirkstoffen gegliedert aufgelistet und<br />

die Kosten pro verordneter Tagesdosis ausgewiesen.<br />

Mit dem vorliegenden Instrument soll den<br />

Pharmako-Therapieberatern ein Hilfsmittel an die Hand<br />

gegeben werden, um ratsuchende Ärzte inhaltlich und<br />

finanziell über die Zweckmäßigkeit ihres<br />

Verordnungsverhaltens zu beraten.<br />

Im Jahr 2003 betrug der Umsatz aus rund<br />

749 Mio. verordneten Arzneimittelpackungen<br />

24,1 Mrd. €. Der Umsatz je Vertragsarzt lag in diesem<br />

Zeitraum bei 184.700,-- €; pro Versicherten wurden<br />

durchschnittlich 343,-- € ausgegeben.<br />

Den höchsten Anteil an den Arzneiverordnungen<br />

hatten die Allgemeinmediziner mit durchschnittlich<br />

9.281 verordneten Packungen pro Arzt im Jahr 2003.<br />

Daraus resultierten jährliche Arzneimittelkosten von<br />

263.400,-- € pro Allgemeinarzt. Internisten<br />

verzeichneten mit 286.100,-- € noch höhere<br />

Arzneimittelkosten pro Arzt bei einem geringeren<br />

Verordnungsvolumen von 6.747 Packungen pro Arzt.<br />

Im Jahresdurchschnitt verordneten Allgemeinärzte<br />

jedem Versicherten der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung Arzneimittel im Wert von 165,-- €.<br />

Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass nicht jeder<br />

GKV-Versicherte Arzneiverordnungen eines<br />

Allgemeinarztes erhält, so dass der tatsächliche<br />

Kostenaufwand pro Patient eines Allgemeinarztes<br />

höher liegt.<br />

Über die Hälfte (64,3 %) der Arzneimittelkosten<br />

eines Allgemeinmediziners konzentrierten sich im Jahr<br />

66


Rückläufige<br />

Arzneimittelpackungen<br />

und steigender Umsatz<br />

im Zehn-Jahres-<br />

Vergleich<br />

14,3 % Steigerung des<br />

Arzneimittelverbrauchs<br />

(DDD) im Zehn-Jahres-<br />

Vergleich<br />

2003 auf die zehn verordnungsstärksten<br />

Indikationsgruppen. Besonders kostenintensiv waren<br />

Antihypertonika, die durchschnittliche jährliche Kosten<br />

von 29.400,-- € je Allgemeinarzt verursachten. Deutlich<br />

preiswerter waren dagegen Antitussiva und<br />

Expektorantien, die bei etwa gleicher<br />

Verordnungsmenge Arzneimittelausgaben von<br />

2.900,--€ pro Allgemeinarzt zur Folge hatten.<br />

Die Zahl der Verordnungen bezogen auf alle<br />

Arzneimittel sank in den letzten zehn Jahren von 944<br />

Mio. auf 749 Mio. verordnete Packungen. Das<br />

entspricht einem Rückgang um -20,7 %. Der Umsatz<br />

stieg dagegen von 1993 bis 2003 um 59,9 %. In den<br />

einzelnen Indikationsgruppen weicht die Entwicklung<br />

von Verordnungsmenge und Umsatz jedoch zum Teil<br />

deutlich vom Durchschnitt ab. So verringerten sich<br />

Verordnungsmenge und Umsatz von<br />

Antitussiva/Expektorantien um mehr als die Hälfte,<br />

während sich die Zahl der Verordnungen von<br />

Antihypertonika verdoppelte und der Umsatz nahezu<br />

verdreifachte. Mögliche Ursachen einer solchen<br />

Entwicklung können geänderte Therapieempfehlungen<br />

sowie eine Ausweitung des Behandlungsspektrums bei<br />

Medikamenten einer Indikationsgruppe sein; aber auch<br />

bewusste Einsparmaßnahmen bei therapeutisch<br />

umstrittenen Medikamenten können zu Veränderungen<br />

im Verordnungs- und Umsatzvolumen führen.<br />

Zur Analyse des Verbrauchs von Arzneimitteln durch<br />

ein verändertes Verordnungs- und Konsumverhalten<br />

sind die konsumierten Arzneimitteltagesdosen je<br />

Versicherten (DDD) aussagefähiger als die Betrachtung<br />

der Veränderung von Umsatz und<br />

Arzneimittelpackungen. Im Zehn-Jahres-Vergleich<br />

2003 / 1993 ist der durchschnittliche Verbrauch von<br />

Versicherten um 14,3 % gestiegen, wobei bei den 20<br />

häufigsten Indikationsgruppen deutliche Veränderungen<br />

sowohl in positiver als auch negativer Richtung<br />

festzustellen ist. Erkennbar ist insbesondere der<br />

Anstieg des Arzneimittelverbrauchs bei Antihypertonika,<br />

Antidiabetika und Lipidsenkern als Folge der<br />

öffentlichen Diskussion um die<br />

Qualitätsverbesserungen insbesondere bei<br />

Stoffwechselerkrankungen.<br />

67


Veränderung der verordneten Tagesdosen (DDD)<br />

je Versicherten im 10-Jahresvergleich 10 Jahresvergleich 2003/1993<br />

Analgetika/Antirheumatika<br />

ß-Blocker, Ca-Antag., ACE-Hemmer<br />

Antibiotika/Chemotherapeutika<br />

Magen-Darm-Mittel<br />

Psychopharmaka<br />

Antitussiva/Expektorantia<br />

Antihypertonika<br />

Dermatika<br />

Broncholytika/Antiasthmatika<br />

Antidiabetika<br />

Ophthalmika<br />

Diuretika<br />

Rhinologika<br />

Schilddrüsentherapeutika<br />

Sexualhormone und ihre Hemmstoffe<br />

Lipidsenker<br />

Koronarmittel<br />

INSGESAMT<br />

-50<br />

-12<br />

-26<br />

-8<br />

-38<br />

-26<br />

-29<br />

-50<br />

-3<br />

4<br />

21<br />

22<br />

Quelle: GKV-Arzneimittelindex des WIdO<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

47<br />

62<br />

57<br />

86<br />

182<br />

239<br />

14<br />

0 50 100 150 200 250 300<br />

Veränderung in %<br />

Abbildung 14: Veränderung der verordneten Tagesdosen je Versicherten in den häufigsten<br />

Indikationsgruppen im Jahr 2003 im Vergleich zum Jahr 1993<br />

68


Ständige Anpassung und<br />

Weiterentwicklung des<br />

ICD-10 und des<br />

Diagnosenthesaurus für<br />

die Arztpraxis<br />

8 Medizinische Klassifikation<br />

8.1 ICD-10<br />

Struktur und Organisation des<br />

Gesundheitswesens wie auch die medizinische<br />

Wissenschaft unterliegen einer ständigen Veränderung<br />

und Entwicklung. Medizinische Klassifikationen müssen<br />

dem Rechnung tragen und immer wieder den realen<br />

Verhältnissen angepasst werden. Das gilt vor allem für<br />

die gesetzlich vorgeschriebenen Klassifikationen für<br />

Diagnosen und andere Behandlungsanlässe (ICD-10-<br />

GM) sowie für Operationen und andere medizinische<br />

Prozeduren (OPS). Die zu dokumentierenden<br />

Schlüsselnummern werden für Abrechnungszwecke<br />

benötigt, dienen jedoch auch der<br />

Gesundheitsberichterstattung und damit der Analyse<br />

und Steuerung des Gesundheitswesens sowie der<br />

Information der Ärzte und Gesundheitseinrichtungen<br />

selbst.<br />

Weil die Abrechnungssysteme in der ambulanten<br />

und stationären Gesundheitsversorgung durch den<br />

EBM 2000plus, die Neugestaltung des<br />

Leistungskatalogs für ambulante Operationen und<br />

stationsersetzende Eingriffe und das G-DRG-System<br />

gründlich umgestaltet werden, ergeben sich gestiegene<br />

Anforderungen an die medizinische Dokumentation und<br />

die ihr zugrundeliegenden Klassifikationen.<br />

In der Gestaltung der Klassifikationen für den<br />

Einsatz in der ambulanten Arztpraxis sieht das<br />

Zentralinstitut eine seiner Schwerpunktaufgaben. Seit<br />

1996 arbeitet es deshalb intensiv in der AG ICD des<br />

Kuratoriums für Fragen der Klassifikation im<br />

Gesundheitswesen (KKG) beim Bundesministerium für<br />

Gesundheit und Soziale Sicherung mit und unterstützt<br />

damit maßgeblich das Deutsche Institut für<br />

Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)<br />

als Herausgeber der Klassifikation.<br />

Seit 1.1.<strong>2004</strong> gilt im vertragsärztlichen und<br />

stationären Bereich wieder eine einheitliche ICD-10-<br />

Version, die als ICD-10-GM <strong>2004</strong> bezeichnet ist<br />

(Internationale statistische Klassifikation der<br />

Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10.<br />

Revision, German Modification, Version <strong>2004</strong>). Sie liegt<br />

in zwei Bänden als Systematisches und Alphabetisches<br />

Verzeichnis vor. Letzteres ist der vom Zentralinstitut<br />

1996 angeregte und seitdem von ihm maßgeblich<br />

mitentwickelte ICD-10-Diagnosenthesaurus, dessen<br />

Nutzungs-, Verwertungs- und Änderungsrechte 1998<br />

auf das DIMDI übertragen worden sind. Die aktuelle<br />

Softwareversion umfasst rund 54.000 Einträge, aus<br />

denen in der Buchversion durch Permutierung über<br />

69


125.000 suchbare Einträge entstanden sind. Die Daten<br />

beider ICD-Bände bzw. der zugehörigen EDV-Dateien<br />

wurden vom ZI aufbereitet, so dass der<br />

Informationstechnologie-Bereich der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung daraus die ICD-10-GM-Stammdatei<br />

<strong>2004</strong> herstellen konnte, die obligatorisch in allen<br />

Arztpraxissystemen benutzt werden muss. Für die<br />

Buchausgaben des Deutschen Ärzte-Verlages (DÄV)<br />

wurden die DIMDI-Rohdaten zur Erzielung einer<br />

einfacheren und besseren Benutzbarkeit bearbeitet.<br />

Diagnosenklassifikation<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Abbildung 15: Diagnosenklassifikation ICD-10-GM <strong>2005</strong><br />

alphabetisches und Systematisches Verzeichnis<br />

Die in ihrer Grundstruktur gleiche, jedoch völlig<br />

überarbeitete ICD-10-GM <strong>2005</strong> gilt ab 1.1.<strong>2005</strong>. DIMDI<br />

kündigte für jedes Jahr neue Klassifikationsversionen<br />

an, wobei die Änderungsnotwendigkeiten vor allem auf<br />

den Erfordernissen des G-DRG-Systems, Änderungen<br />

seitens der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und<br />

der Entwicklung der medizinischen Wissenschaft<br />

beruhen. Zusätzlich erfolgt für <strong>2005</strong> in der ICD-10-GM<br />

die Umstellung auf die Regeln der neuen<br />

Rechtschreibung. Zirka 200 verschlüsselungsrelevante<br />

Änderungen betreffen die Systematik. Das<br />

„Alphabetische Verzeichnis (Diagnosenthesaurus)“, so<br />

die neue Bezeichnung, wurde um rund 10.000 Einträge<br />

70


erweitert. Wie immer wurden die DÄV-Buchausgaben<br />

und die ICD-10-GM-Stammdatei <strong>2005</strong> in der<br />

Bearbeitung des Zentralinstituts den Ärzten zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Die Angabe der Zusatzkennzeichen zur<br />

Diagnosensicherheit, die in der vertragsärztlichen<br />

Versorgung ab 1.1.<strong>2004</strong> obligatorisch ist, hat sich<br />

bewährt, weil nun viele Unsicherheiten bei der<br />

vorherigen freiwilligen Anwendung weggefallen sind: A<br />

(ausgeschlossene Diagnose), V (Verdachtsdiagnose), Z<br />

(symptomloser Zustand nach der betreffenden<br />

Diagnose) und G (gesicherte Diagnose). Im stationären<br />

Bereich sind diese Zusatzkennzeichen wegen der<br />

Besonderheiten des G-DRG-Regelwerkes leider nicht<br />

zugelassen. Weiterhin freiwillig bleibt die im<br />

vertragsärztlichen und stationären Bereich mögliche<br />

Angabe der Zusatzkennzeichen zur Seitenlokalisation:<br />

R (rechts), L (links) und B (beidseitig).<br />

8.2 Operationen- und Prozedurenschlüssel<br />

(OPS)<br />

Als zweite große medizinische Klassifikation ist<br />

der „Operationen- und Prozedurenschlüssel - Internationale<br />

Klassifikation der Prozeduren in der Medizin“<br />

gesetzlich vorgeschrieben. Musste der OPS gemäß<br />

§ 301 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V)<br />

bis März <strong>2005</strong> obligatorisch nur in der stationären<br />

Gesundheitsversorgung angewendet werden, so ist er<br />

mit seinem umfangreichen „Kern-Kapitel“ 5 seit 1. April<br />

<strong>2005</strong> als Bestandteil des EBM 2000plus nun auch für<br />

das ambulante Operieren vorgeschrieben und damit für<br />

Vertrags- und Belegärzte verbindlich geworden. Im<br />

Zusammenhang damit wurde die bisherige<br />

Bezeichnung „OPS-301“ zu „OPS“ verkürzt. Seit<br />

1. Januar <strong>2005</strong> ist der „OPS <strong>2005</strong>“ gültig. Für jedes<br />

Jahr ist eine neue Version angekündigt (OPS 2006<br />

usw.).<br />

Das Zentralinstitut ist an der Entwicklung des<br />

OPS-301/OPS durch seine Mitarbeit in der AG OPS<br />

des KKG beteiligt. Es hat dem DIMDI als Herausgeber<br />

der verschiedenen Versionen vielfach zugearbeitet.<br />

Aktuell wurden vom Zentralinstitut die<br />

Buchversionen des Systematischen und<br />

Alphabetischen Verzeichnisses des OPS <strong>2005</strong> für den<br />

Deutschen Ärzte-Verlag bearbeitet und nutzerfreundlich<br />

aufbereitet. Ebenso wie für die ICD-10-GM <strong>2005</strong> liegen<br />

auch für den OPS <strong>2005</strong> umfangreich bearbeitete<br />

Dateien vor, die von der KBV und den Softwarehäusern<br />

genutzt werden können.<br />

71


ZI-Internetseite stellt ICD-<br />

Diagnosen-<br />

Suchwerkzeug bereit<br />

8.3 ICD-10-GM-Kodier-Browser<br />

Gegenwärtig arbeitet das Zentralinstitut an der<br />

Bereitstellung eines ICD10-GM-Diagnosen-<br />

Suchwerkzeuges zum Einsatz auf den Internetseiten<br />

des ZI. Hierzu wird die Kodiersoftware ICD/ICPM<br />

professional zu einer internetfähigen Version (ZI-<br />

ICD-Browser) weiterentwickelt und so an jedem Ort<br />

Ärzten, Patienten, Wissenschaftlern und anderen<br />

Interessierten die Möglichkeit bieten, sich mit Hilfe von<br />

Freitext- und ICD-Kode-Suche über die jährlich<br />

aktualisierte ICD-10-GM-Klassifikation und die<br />

entsprechende Vorjahresversion zu informieren.<br />

Bisher gibt es im Internet kein vergleichbares<br />

Programm. Mit seiner Hilfe sollen vor allem die<br />

Vertragsärzte die Möglichkeit erhalten, in allen<br />

schwierigen Verschlüsselungsfällen, die mit ihrer<br />

Arztpraxissoftware nicht gelöst werden können, die<br />

geeignete ICD-10-GM-Schlüsselnummer zu finden. Das<br />

geschieht auf der Basis der in jedem Quartal<br />

aktualisierten Datenbestände, die das Zentralinstitut der<br />

Kassenärztlichen Bundesvereinigung zur Verfügung<br />

stellt, sowie der im Deutschen Ärzte-Verlag<br />

herausgegebenen bearbeiteten Version.<br />

Im Internet werden dargestellt:<br />

a) die Suchergebnisse (gemäß Text- oder/und<br />

Kode-Eingaben mit der Möglichkeit Boolescher<br />

Verknüpfungen [UND/ODER/NICHT]),<br />

b) die Hierarchie der gesamten ICD-10-GM<br />

c)<br />

Systematik,<br />

spezielle Hinweise zu einzelnen ICD-Kodes (z.B.<br />

Geschlechts- und Altersplausibilitäten,<br />

„exotische“ Kodes [für Diagnosen, die in<br />

Mitteleuropa sehr selten sind], Meldepflicht und<br />

Abrechnungsbesonderheiten nach dem<br />

Infektionsschutzgesetz, komplementäre<br />

Kreuz-/Stern-Kodes und andere zusätzliche<br />

Kodes, alle jeweiligen Diagnosen des<br />

Alphabetischen Verzeichnisses<br />

[Diagnosenthesaurus], Kode-Konvertierung in<br />

die jeweils andere ICD-Version [in der Regel die<br />

des Vorjahres]),<br />

im Kontext zu einem ICD-Kode ein Auszug aus<br />

der Buchversion des Deutschen Ärzte-Verlages.<br />

72


Verlässliche Diagnosen<br />

als Voraussetzung für die<br />

Einführung einer<br />

morbiditätsbasierten<br />

Vergütung<br />

8.4 Evaluation der Verlässlichkeit von<br />

ambulanten Diagnosen<br />

Die Einführung der morbiditätsbezogenen<br />

Regelleistungsvolumina (MRLV) ab 2007 wird die<br />

Vergütung der vertragsärztlichen Versorgung<br />

grundlegend ändern.<br />

Das MRLV definiert für jeden Vertragsarzt den<br />

Rahmen, innerhalb dessen die ärztlichen Leistungen zu<br />

einem festen Punktwert vergütet werden. Die<br />

Gesamtheit der MRLVs aller Ärzte einer Region<br />

entspricht dem Versorgungsbedarf der Versicherten<br />

dieser Region.<br />

Dieser Versorgungsbedarf wird durch die<br />

Vertragspartner unter Berücksichtigung der Zahl der<br />

Versicherten und deren Morbiditätsstruktur vereinbart,<br />

welche aus den in den Abrechnungsdaten der Praxen<br />

enthaltenen Diagnosenangaben ermittelt wird.<br />

Damit kommt den Diagnosenangaben in der<br />

kassenärztlichen Leistungsabrechnung eine<br />

herausragende Bedeutung zu.<br />

Diese begründen dann nicht mehr nur die<br />

honorarrelevante ärztliche Leistung, sie werden mit der<br />

morbiditätsorientierten<br />

honorarrelevant.<br />

Vergütung auch selbst<br />

Dies führt unmittelbar zu der Frage, wie belastbar<br />

bzw. verlässlich die Diagnosenangaben als<br />

Abrechnungsbegründung<br />

Versicherten beschreiben.<br />

die Morbidität des<br />

Zielsetzung der Evaluation von<br />

Diagnosenangaben in Form von ICD-10-<br />

Schlüsselnummern ist, Über-, Unter- oder<br />

Fehlkodierung in der ambulanten Versorgung zu<br />

analysieren.<br />

Überkodierung (up-coding) ist hierbei die<br />

Dramatisierung des Krankheitsbildes des behandelten<br />

Patienten durch die Angabe spezieller ICD-10-<br />

Schlüsselnummern oder durch die Nennung mehrerer<br />

unterschiedlicher Schlüsselnummern, die das<br />

Krankheitsbild mehrfach beschreiben, während bei<br />

Unterkodierung durch die Verwendung von (zu)<br />

wenigen und/oder unspezifischen Schlüsselnummern<br />

das Krankheitsbild bzw. die Multimorbidität nur<br />

unvollständig wiedergegeben wird. Fehlkodierung liegt<br />

in den Fällen, in denen die Angabe der ICD-10-<br />

Schlüsselnummern unzutreffend und falsch ist und<br />

somit dem Krankheitsbild nicht entspricht. Es geht im<br />

letztgenannten Zusammenhang um die Fehlkodierung,<br />

nachdem eine Diagnose gestellt wurde, und nicht um<br />

die Eliminierung möglicher diagnostischer Irrtümer.<br />

73


Prüfung der formalen<br />

Verschlüsselungsqualität<br />

von Diagnosen<br />

Die Evaluation schließt eine Überprüfung der<br />

Vollständigkeit und Richtigkeit der dokumentierten ICD-<br />

10-Schlüsselnummern ein, was sich u.a. durch folgende<br />

Fragen konkretisiert:<br />

1. In welchem Maß entsprechen die Diagnosen in<br />

den Abrechnungsunterlagen den dokumentierten<br />

Diagnosen in der Praxisdokumentation oder den<br />

Diagnosen und psychosozialen<br />

Behandlungszusammenhängen, die der Arzt<br />

lediglich „im Kopf“ hat. D.h. werden in der<br />

„Praxisdokumentation“ mehr oder weniger<br />

Diagnosen geführt als in den weitergegebenen<br />

Abrechnungsunterlagen und wie sind diese<br />

Unterschiede - falls sie bestehen - zu erklären?<br />

2. Wie hoch ist der Anteil (offensichtlich)<br />

- überholter,<br />

- fehlerhafter<br />

- unplausibler<br />

Diagnosenangaben? Und welche Rolle spielt<br />

hierbei die Verschlüsselungsqualifikation des<br />

Arztes bzw. des Praxisteams?<br />

3. Wie werden Dauerdiagnosen in den<br />

4.<br />

Abrechnungsunterlagen gehandhabt?<br />

Gibt es viele Patienten, die eine spezielle<br />

Arzneiverordnung oder spezielle Leistungen<br />

5.<br />

erhalten, aber keine entsprechende Diagnose<br />

(ICD-Schlüsselnummer) aufweisen?<br />

In welchem Umfang korrespondiert die Statistik<br />

der Abrechnungsdiagnosen mit<br />

Diagnosestatistiken anderer Datenquellen (z.B.<br />

Statistiken<br />

Studien)?<br />

versorgungsepidemiologischer<br />

Mit Hilfe des sekundäranalytischen<br />

Auswertungsansatzes auf der Basis der Auswertung<br />

des ZI-ADT-Panels von 2,4 Mio. Diagnosen können<br />

bereits einige Aspekte der Untersuchungsfragestellung<br />

zur Evaluation der Verlässlichkeit und<br />

Verschlüsselungsqualität von Diagnosenangaben in der<br />

ambulanten Versorgung beleuchtet und z.B. grobe oder<br />

häufige Verschlüsselungsfehler und systematische<br />

Fehlverschlüsselungen<br />

ausgeschlossen werden.<br />

festgestellt bzw.<br />

Die formale Verschlüsselungsqualität wurde unter<br />

folgenden Aspekten geprüft:<br />

- Analyse der Häufigkeiten im Praxis- und<br />

Arztgruppenvergleich von ICD-10-<br />

Schlüsselnummern der Restkategorien „sonstige<br />

und „nicht näher bezeichnet“ sowie der Häufigkeiten<br />

74


Prävalenz des<br />

Glaukoms in Augenarztpraxen<br />

als Beispiel für<br />

die Zuverlässigkeit von<br />

Diagnosenangaben<br />

von 3-stelligen ICD-10-Schlüsselnummern dort, wo<br />

4-stellige Angaben erfordert waren,<br />

- Analyse der Häufigkeiten im Praxis- und<br />

Arztgruppenvergleich von Ersatzwerten, wenn keine<br />

Diagnosestellung möglich,<br />

- Häufigkeitsauszählungen und Praxis- und<br />

Arztgruppenvergleich der Schlüsselnummern aus<br />

Kapitel XVIII ,„K“-Klassifikation: Symptome und<br />

Kapitel XXI „Z“-Klassifikation: Faktoren, die den<br />

Gesundheitszustand beeinflussen und zur<br />

-<br />

Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen,<br />

Praxisvergleich der „Diagnosendichte“: Anzahl der<br />

Schlüsselnummern je Fall je Praxis je Fachgruppe,<br />

- inhaltliche Diagnosenauswertung unter<br />

-<br />

Berücksichtigung von Geschlecht, Alter, Diagnosen,<br />

Analyse der Zuordnung der Zusatzkennzeichen für<br />

„Verdacht auf“ (V), „Ausschluss von“ (A), „Zustand<br />

nach“ (Z) und „gesicherte Diagnose“ (G) zu<br />

Diagnosenangaben<br />

Schlüsselnummern,<br />

in Form von ICD-10-<br />

- Analyse der Häufigkeiten nach Fachgruppen gültiger<br />

Schlüsselnummern, deren Vorkommen inhaltlich<br />

und von der Häufigkeit her jedoch unplausibel ist<br />

(z.B. die relativ seltene Diagnose Mukoviszidose<br />

oder Diagnosen, die praktisch nicht vorkommen, wie<br />

Pest),<br />

- Analyse von Behandlungen, bei denen spezielle<br />

Arzneiverordnungen aufgeführt werden, aber keine<br />

zugehörige verschlüsselte Diagnosenangabe<br />

vorgefunden wird (z.B. Verordnung von Insulin oder<br />

eines Hypertonikums ohne die Diagnosenangabe<br />

Diabetes mellitus bzw. Hypertonie),<br />

- Analyse von Behandlungen, wo spezielle<br />

Leistungen aufgeführt werden und keine zugehörige<br />

verschlüsselte Diagnosenangabe vorgefunden wird<br />

wie z. B. die EBM-Ziffer 205 (phlebologischer<br />

Funktionsverband) ohne die verschlüsselte<br />

Diagnose Varikosis oder Ulcus cruris.<br />

Aus der Sekundäranalyse ergeben sich eine Reihe von<br />

Hinweisen, die als „Anhaltspunkte“ für eine Beurteilung<br />

der Verschlüsselungsqualität betrachtet werden<br />

können.<br />

Angaben aus den ZI-ADT-Panels wurden auch<br />

verwendet, um die Diagnosenqualität des Glaukoms<br />

und seine Behandlungsprävalenz in Augenarztpraxen<br />

zu überprüfen bzw. darzustellen.<br />

Die ICD-10-Diagnose „H40.- Glaukom“ war nach<br />

dem ZI-ADT-Panel in Augenarztpraxen Nordrheins bei<br />

75


37 % der Augenarztpatienten dokumentiert (in<br />

Brandenburg bei 31 %), während eine Erhebung des<br />

Berufsverbands der Augenärzte lediglich ca. 13 %<br />

ergab.<br />

Diese Abweichung führte zu der Hypothese, dass<br />

es sich bei den protokollierten Diagnosen „H40.-“ im<br />

ADT-Panel häufig um eine „Ausschlussdiagnose“<br />

handelt. Dies ließ sich jedoch durch die Analyse der<br />

Zusatzkennzeichen „A“ („Ausschluss“) nicht<br />

untermauern, da diese bis zur verpflichtenden<br />

Einführung ab 1. Januar <strong>2004</strong> nur selten verwendet<br />

wurden.<br />

Fehlende Zusatzkennzeichen lassen nicht<br />

zuverlässig auf eine gesicherte Diagnose bei dem<br />

betreffenden Patienten schließen. Hat der Patient<br />

seinen Augenarzt dagegen in den folgenden Quartalen<br />

wegen dieser Diagnose erneut aufgesucht, ohne dass<br />

dabei ein Zusatzkennzeichen vermerkt wurde, ist mit<br />

hoher Wahrscheinlichkeit von einer vermutlich<br />

gesicherten Diagnose auszugehen. Daher wurden die<br />

Patienten im ZI-ADT-Panel in den vier Quartalen des<br />

Jahres 2001 dargestellt, wenn bei ihnen die<br />

Aufgreifdiagnose „G40“ in mindestens zwei Quartalen<br />

ohne Zusatzkennzeichen protokolliert oder ein im 1.<br />

Quartal dokumentiertes Kennzeichen für „Verdacht“<br />

später nicht mehr eingetragen wurde.<br />

Auf dieser Basis ergab sich in Nordrhein ein<br />

Patientenanteil von 12 % und in Brandenburg ein Anteil<br />

von 13 % der Augenarztpatienten mit „gesicherter“<br />

Diagnose Glaukom, was relativ exakt mit den<br />

Untersuchungsergebnissen des Berufsverbandes und<br />

anderer Quellen übereinstimmte. Damit konnte die<br />

Differenz aufgeklärt werden.<br />

Im übrigen ergab die Untersuchung, dass<br />

hinsichtlich aller Fälle von Augenärzten in Brandenburg<br />

und Nordrhein bei den ermittelten<br />

Behandlungsprävalenzen mit rund 35.000 bzw. 120.000<br />

(„echten“) Glaukompatienten in der jeweiligen Region<br />

zu rechnen ist. Bezieht man diese Zahlen im zweiten<br />

Schritt auf alle gesetzlich Krankenversicherten der<br />

Regionen im Alter von 40 und mehr Jahren, so ergibt<br />

sich eine Rate von 2,8 bzw. 2,9 %, die einer<br />

altersstandardisierten Prävalenzrate des<br />

Offenwinkelglaukoms der europäischen Bevölkerung<br />

über 40 Jahre relativ nahe kommt (Tabelle).<br />

76


Hintergrund<br />

Das Leistungsspektrum<br />

des elektronischen<br />

Heilberufsausweises<br />

9 Telematik<br />

9.1 Spezifikation der deutschen Health<br />

Professional Card (HPC)<br />

Der elektronische Heilberufsausweis (Health<br />

Professional Card – HPC) ist eine Schlüsseltechnologie<br />

für alle zurzeit im Gesundheitsbereich diskutierten<br />

Anwendungslösungen für die elektronische<br />

Kommunikation. Umfassende nationale Anwendungen<br />

wie die neue elektronische Gesundheitskarte, das<br />

elektronische Rezept, die elektronische Patientenakte<br />

aber auch die effiziente Unterstützung der Disease-<br />

Management-Programme benötigen für den Zugriff auf<br />

sensible medizinische Daten den elektronischen<br />

Heilberufsausweis. Darüber hinaus sind zahlreiche<br />

weitere sektorale Anwendungsfelder absehbar, wie<br />

etwa die Online-Fortbildung oder die elektronische<br />

Abrechnung.<br />

Eine zwingende Erfordernis zur Einführung des<br />

elektronischen Heilberufsausweises ergibt sich durch<br />

§ 291a SGB V, wonach die Ausstattung mit einer HPC<br />

durch die zukünftige Vereinbarung der<br />

Spitzenorganisationen für Heilberufler/innen zur Pflicht<br />

wird, um im Bereich der Gesetzlichen<br />

Krankenversicherung mit der neuen Gesundheitskarte<br />

des Gesundheitswesens kommunizieren zu können.<br />

Der elektronische Heilberufsausweis ermöglicht, in<br />

der modernen elektronischen Kommunikation die<br />

Identifizierung und Authentisierung der Beteiligten<br />

sicherzustellen, Daten sicher zu verschlüsseln und die<br />

elektronische Signatur anzuwenden (Abb.). Nach der<br />

Vorstellung der Berufsorganisationen stellt der<br />

elektronische Heilberufsausweis eine Synthese<br />

verschiedener Funktionen dar:<br />

- Ein optischer Sichtausweis, der durch<br />

-<br />

Gestaltungsmerkmale der Berufskammern, dem<br />

Foto des Inhabers und Sicherheitsmerkmalen, wie<br />

z. B. einem Hologramm, auch ohne elektronische<br />

Funktionen verwendet werden kann.<br />

Ein Ausweis zur elektronischen Authentisierung des<br />

Inhabers gegenüber Rechnersystemen mit dem<br />

beruflichen Attribut. Hierbei wird ein Basisdatensatz<br />

mit den persönlichen und beruflichen Angaben des<br />

Inhabers von der Karte ausgelesen.<br />

- Ein Ausweis zur Authentisierung gegenüber einer<br />

elektronischen Gesundheitskarte mittels eines<br />

kompakten Datensatzes, der keine persönlichen<br />

Angaben des Inhabers, sondern lediglich die<br />

Angabe der Berufsgruppe z. B. „Arzt“ enthält.<br />

77


Prüfung<br />

Sichtausweis<br />

Die Fortschreibung<br />

der HPC-Spezifikation<br />

Gemeinsame<br />

Spezifikation von Ärzten<br />

und Apothekern<br />

Authentisierung<br />

eGK<br />

- Eine Verschlüsselungsfunktion, die vorwiegend zum<br />

sicheren und vertraulichen Transport elektronischer<br />

Nachrichten vorgesehen ist. Eine dauerhafte<br />

Verschlüsselung von Dateien mittels der HPC ist<br />

weniger sinnvoll, da ein Kartenverlust ohne<br />

aufwendige Vorbeugemaßnahmen zu einem<br />

Datenverlust führen würde.<br />

- Eine sichere Signaturerstellungseinheit zur<br />

Erzeugung qualifizierter elektronischer Signaturen<br />

nach Aktivierung mittels einer speziellen PIN.<br />

Nutzungsszenarien des elektronischen Heilberufsausweises<br />

Authentisierung<br />

Rechnersystem<br />

Elektronische<br />

Elektronische<br />

Signatur<br />

Signatur<br />

Transport -<br />

verschlüsselung<br />

Abrechung<br />

Fortbildung<br />

Konsultation<br />

Qualitäts -<br />

sicherung<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Abbildung 16: Nutzungsszenarien des elektronischen Heilberufsausweises<br />

Die Spezifikationsentwicklung für den<br />

elektronischen Heilberufsausweis wird vom<br />

Zentralinstitut für die Bundesärztekammer, die<br />

Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Werbeund<br />

Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker mbH<br />

koordiniert. Die Fortschreibung erfolgt durch den<br />

Auftragnehmer, das Fraunhofer Institut für Sichere<br />

Telekooperation in Darmstadt in enger Abstimmung mit<br />

namhaften Kartenherstellern und Trustcentern.<br />

Die mit der Version 2.0 aus dem Jahr 2003<br />

vollzogene Weiterentwicklung markiert gegenüber der<br />

bisherigen Version 1.0 aus dem Jahre 1999 in<br />

78


Elektronischer<br />

Heilberufsausweis als<br />

Kernelement der<br />

Telematikinfrastruktur<br />

mehrfacher Hinsicht einen wesentlichen Fortschritt. Mit<br />

der Beteiligung der Berufsgruppe der Apotheker vollzog<br />

sich ein fundamentaler Wandel von der bisherigen<br />

Konzeption in der Ausprägung eines elektronischen<br />

Arztausweises zu der universellen Komponente eines<br />

elektronischen Heilberufsausweises. Mit der<br />

grundsätzlichen und konkreten Berücksichtung der<br />

Erfordernisse zweier Berufsgruppen wurde für die<br />

zukünftig anzustrebende Ausweitung auf weitere<br />

Berufgruppen, wie etwa Zahnärzte und psychologische<br />

Psychotherapeuten, ein Grundstein gelegt.<br />

Anlass, den Empfängerkreis des elektronischen<br />

Heilberufsausweises über die ursprünglich<br />

vorgesehenen Berufsgruppen der Ärzte und Apotheker<br />

zu erweitern, ergibt sich auch durch § 291a SGB V, in<br />

dem auch die Zahnärzte als Empfänger elektronischer<br />

Heilberufsausweise benannt werden. Darüber hinaus<br />

wird Mitarbeitern von Gesundheitseinrichtungen im<br />

Gesetz die Nutzung von Berufsausweisen als technisch<br />

äquivalenten Ausweisen ermöglicht. Die<br />

angenommenen Erfordernisse realer Arbeitsabläufe<br />

schlagen sich in einer zusätzlichen Beschreibung eines<br />

Institutsausweises, auch als Security Module Card<br />

(SMC) bezeichnet, nieder. Benötigt wurde eine<br />

technische Realisierung, die einen raschen Wechsel<br />

zwischen Arbeitsplätzen ohne häufiges Neueinstecken<br />

der Karte mit nachfolgender PIN-Eingabe ermöglichte.<br />

Ebenso wurde deutlich, dass der individuelle<br />

Personenbezug der Karten für die Abbildung einiger<br />

realer Abläufe nicht geeignet war, beispielsweise der<br />

Adressierung von verschlüsselten elektronischen<br />

Nachrichten an Einrichtungen statt an Personen. Der<br />

Institutionsausweis als technisch dem<br />

Heilberufsausweis äquivalente Chipkarte besitzt eine<br />

logische und rechtliche Zuordnung zu einer Einrichtung<br />

oder juristischen Person und demzufolge lediglich<br />

fortgeschrittene Signaturfunktion.<br />

Im Juli 2003 erfolgte die Verabschiedung der<br />

Version 2.0 durch den Lenkungsausschuss. Eine<br />

Umsetzung in eine erhältliche Karte wird z.Zt.<br />

vorbereitet. Dazu sind für die Anforderungen an die<br />

Interaktion mit der elektronischen Gesundheitskarte<br />

weitergehende Anpassungen zu berücksichtigen, die in<br />

Abstimmung mit dem Lenkungssausschuss HPC und<br />

der Betriebsorganisation der Gesundheitskarte<br />

vorgenommen werden.<br />

Mit der Spezifikation haben die Heilberufe eine<br />

wesentliche Komponente für den gesetzlich initiierten<br />

Aufbau einer Telematikinfrastruktur ab dem Jahr 2006<br />

in Deutschland bereitgestellt.<br />

79


ZI koordiniert<br />

Arbeitsgemeinschaft zur<br />

Entwicklung eines<br />

gemeinsamen Modells<br />

für die Herausgabe<br />

elektronischer Heilberufsausweise<br />

9.2 Arbeitsgemeinschaft<br />

„Zertifizierungsinfrastruktur – HPC“<br />

Zur Koordinierung der Ausgabe von elektronischen<br />

Heilberufsausweisen und Berufsausweisen wurde unter<br />

Vorsitz des Zentralinstituts die Arbeitsgemeinschaft<br />

„Zertifizierungsinfrastruktur zur Ausgabe der HPC“<br />

gegründet. Da sich die zwingende Erfordernis zur<br />

Einführung des elektronischen Heilberufsausweises aus<br />

§ 291a SGB V herleitet, sind als Teilnehmer der AG<br />

primär die dort benannten Spitzenorganisationen<br />

Bundesärztekammer, Kassenärztliche<br />

Bundesvereinigung, Bundeszahnärztekammer,<br />

Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung, Werbe- und<br />

Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker und<br />

Deutsche Krankenhausgesellschaft vertreten. Als<br />

weitere Berufsgruppe, die in den Landesheilberufs- und<br />

Kammergesetzen benannt wird, sind die<br />

psychotherapeutischen Psychologen durch die<br />

Bundespsychotherapeutenkammer vertreten. Als<br />

Beobachter sind die Bund-Länder-AG sowie das BMGS<br />

eingebunden.<br />

Aufbauend auf der HPC-Spezifikation ist es<br />

erforderlich, Voraussetzungen für den Aufbau der<br />

Zertifizierungsinfrastruktur zu schaffen. Die an der AG<br />

beteiligten Berufsgruppen streben eine Koordinierung<br />

an zur:<br />

- Sicherstellung der technischen Interoperabilität<br />

-<br />

zwischen den jeweiligen Sektoren<br />

Ermöglichung von wirtschaftlichen Synergieeffekten<br />

durch ein gemeinsames Vorgehen.<br />

In der AG erfolgt eine Klärung der grundsätzlichen<br />

Begrifflichkeiten für die im § 291a SGB V zwar<br />

genannten, aber nicht präzisierten elektronischen<br />

Heilberufsausweise und Berufsausweise.<br />

Demzufolge ist ein elektronischer<br />

Heilberufsausweis gekennzeichnet durch:<br />

- die Personalisierung auf den Inhaber,<br />

- die Ausweisung der Heilberufszugehörigkeit des<br />

Inhabers in elektronischer und optisch lesbarer<br />

Form,<br />

- die technische Ausgestaltung nach vorzugebenden<br />

Richtlinien und<br />

- die qualifizierte Signaturfunktion.<br />

Ein elektronischer Berufsausweis ist gekennzeichnet<br />

durch:<br />

- die Personalisierung auf den Inhaber,<br />

80


zwei denkbare Verfahren<br />

für die Herausgabe<br />

- die Ausweisung der beruflichen Tätigkeit des<br />

Inhabers in einer Einrichtung der<br />

Gesundheitsversorgung<br />

optisch lesbarer Form,<br />

in elektronischer und<br />

- die Autorisierung der Herausgabe durch den<br />

-<br />

verantwortlichen Leiter der Einrichtung,<br />

die technische Ausgestaltung nach vorzugebenden<br />

Richtlinien und<br />

- die qualifizierte Signaturfunktion.<br />

Es ist davon auszugehen, dass in der Anfangsphase<br />

der Einführung lediglich an die verkammerten<br />

Berufsgruppen der Ärzte, Zahnärzte und Apotheker<br />

Heilberufsausweise ausgegeben werden. Mit<br />

zunehmender Verbreitung ist dann auch der Aufbau<br />

von registerführenden Stellen für weitere<br />

Berufsgruppen zu erwarten.<br />

Sowohl für die praxistaugliche Unterstützung der<br />

Anwendungen nach SBG V § 291a als auch für<br />

existierende und absehbare weitere Anwendungen<br />

besteht ein Bedarf zur Ermöglichung des Einsatzes von<br />

technisch äquivalenten Chipkarten mit logischer und<br />

rechtlicher Zuordnung zu einer Einrichtung oder<br />

juristischen Person und demzufolge fortgeschrittener<br />

Signaturfunktion. Dieser Kartentyp wird als<br />

Institutionskarte (ID-000 oder ID-001) bezeichnet. Unter<br />

einer Security Module Card (SMC) ist eine<br />

Institutionskarte zu verstehen, die die Größe einer<br />

Mobiltelefon-Chipkarte (ID-000) besitzt und in ein<br />

Lesegerät integriert werden kann.<br />

Für die Ausgabe von elektronischen<br />

Heilberufsausweisen werden in der AG grundsätzlich<br />

zwei Verfahren vorgesehen (Abb. 17):<br />

Ausgabe eines Heilberufsausweises als<br />

Kombination von Sichtausweis und elektronischen<br />

Funktionen mit Gründung eines virtuellen Trustcenters<br />

und Beauftragung eines Zertifizierungsdiensteanbieters,<br />

der nach der technischen Standardvorgabe und den<br />

Verfahrensstandards und einer von der<br />

Berufsorganisation vorgegeben äußeren Gestaltung<br />

den Ausweis erstellt. Die rechtliche<br />

Herausgebereigenschaft<br />

Berufsorganisation.<br />

liegt bei der<br />

Vorgabe von technischen Standards und<br />

Verfahrensstandards an Zertifizierungsdiensteanbieter<br />

mit dem Ziel, die elektronischen Funktionalitäten von<br />

verschiedenen Marktanbietern erstellen zu lassen. Die<br />

rechtliche Herausgebereigenschaft liegt bei dem<br />

jeweiligen Zertifizierungsdienstleister. Die Registrierung<br />

und Bestätigung der Heilberufszugehörigkeit erfolgt<br />

81


Verwirklichung der<br />

Mobilität bei der<br />

medizinischen Inanspruchnahme<br />

innerhalb der EU<br />

dabei durch die zuständigen Standesorganisationen.<br />

Aufgrund der möglichen Einbindung mehrerer Anbieter<br />

sind Vorgaben zur Kopplung der Verzeichnisdienste zu<br />

treffen.<br />

Ausgabeszenario Ausgabeszenario der Health Professional Card (HPC)<br />

Herausgabe,<br />

Bestätigung,<br />

Antragsannahme<br />

Antrag<br />

Virtuelle<br />

Trustcenter (VTC):<br />

Vertragspartner<br />

Bundesärztekammer<br />

Bundespsychoth.kammer<br />

Technische<br />

Kooperationsverträge<br />

Basis:<br />

HPC-Spezifikation V2.0<br />

Einholung der<br />

Identifikationsbestätigung<br />

durch jeweiligen<br />

Heilberufsangehörigen<br />

Bundeszahnärztekammer<br />

W + V<br />

Zertifizierungsdiensteanbieter<br />

(ZDA)<br />

��<br />

��<br />

Ärzte Psychologen Zahnärzte Apotheker<br />

regionale Berufskammern<br />

1 .. 17<br />

Kartenantrag, Kartenantrag, Identifikationsbestätigung, Identifikationsbestätigung, Attributbestätigung<br />

Attributbestätigung<br />

��<br />

Antrag<br />

HPC- /<br />

Sichtausweis<br />

Arzt<br />

regionale Berufskammern<br />

1 .. n<br />

��<br />

Antrag<br />

HPC- /<br />

Sichtausweis<br />

HPC-Versand HPC-Versand im im Auftrag Auftrag (mit (mit PIN) PIN)<br />

regionale KZV / Berufskammern<br />

1 ..17<br />

��<br />

Antrag<br />

HPC- /<br />

Sichtausweis<br />

WuV<br />

Werbe- und<br />

Vertriebsgesellschaft<br />

Dt. Apotheker mbH<br />

��<br />

Antrag<br />

HPC- /<br />

Sichtausweis<br />

Psychologe Zahnarzt<br />

Apotheker<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Abbildung 17: Ausgabeszenario der Health Professional Card (HPC)<br />

��<br />

��<br />

regionale Berufskammern<br />

1 ..17<br />

keine VTC Funktion<br />

Aufgrund der zahlreichen ungeklärten Fragen, die<br />

diese bisher noch nicht in großem Umfang umgesetzte<br />

Technik betreffen, ergibt sich für die AG ein weiterer<br />

Koordinierungsbedarf mit dem Gesetzgeber auf<br />

Bundes- und Landesebene, sowohl zum Komplex der<br />

elektronischen Signatur (RegTP, Signaturbündnis) als<br />

auch zur Nutzung und Gestaltung des elektronischen<br />

Heilberufsausweises nach SGB V.<br />

9.3 Netc@rds - Einstieg in<br />

grenzüberschreitende e-Health Szenarien<br />

Das EU-Projekt Netc@rds strebt an, zur Vereinfachung<br />

der grenzüberschreitenden Inanspruchnahme von<br />

Gesundheitsleistungen beizutragen. Es ist vorgesehen,<br />

in Versuchsregionen elektronische Varianten der als<br />

Sichtausweis im Juni <strong>2004</strong> eingeführten europäischen<br />

Krankenversichertenkarte konkret zu erproben.<br />

Gefördert durch das eTEN-Programm der<br />

Generaldirektion „Informationsgesellschaft“ kooperieren<br />

in dem Projekt Einrichtungen aus Deutschland,<br />

Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Österreich,<br />

82


Herstellung der<br />

Lesbarkeit nationaler<br />

Krankenversichertenkarten<br />

im EU-Ausland<br />

Modellversuch in<br />

Griechenland<br />

der Slowakischen Republik, Slowenien, der<br />

Tschechischen Republik und Ungarn. Das<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung<br />

koordiniert in Kooperation mit der AOK Baden-<br />

Württemberg dieses Projekt von deutscher Seite.<br />

In einer zwischen den Partnern abgestimmten<br />

Architektur werden verschiedene technische<br />

Realisierungen prototypisch modelliert:<br />

- Der Fall 1 ist das reine Offline-Szenario. Der<br />

vollständige Datensatz der Anspruchsberechtigung<br />

wird vorab auf die Krankenversichertenkarte des<br />

Versicherten geladen, um im Ausland ausgelesen<br />

zu werden.<br />

- In Fall 2 wird das Auslesen der elektronischen<br />

Kartendaten kombiniert mit einer<br />

Netzwerkverbindung zu einem Server der<br />

-<br />

ausstellenden Krankenversicherung, um die Karte<br />

zu authentisieren oder fehlende Daten zu ergänzen.<br />

Der Fall 3 ist das reine Online-Szenario. Der<br />

Datensatz der Anspruchsberechtigung wird über<br />

eine gesicherte Verbindung von einem Server<br />

heruntergeladen, ohne dass elektronisch<br />

gespeicherte Daten von der Karte verwendet<br />

werden. Zur Bedienungserleichterung können visuell<br />

abgelesene Kartendaten verwendet werden.<br />

Das optische Auslesen der EHIC mit manueller oder<br />

elektronischer Datenübernahme (Optical Character<br />

Recognition - OCR) wird im Fall 4 erprobt.<br />

Für die Olympischen Spiele in Athen <strong>2004</strong> wurde<br />

eine erste gemeinsame Beispielanwendung geschaffen,<br />

mit der Krankenversichertenkarten aus Deutschland,<br />

Frankreich und Österreich ausgelesen werden konnten.<br />

Hierzu wurde eine Integration verschiedener in<br />

nationaler Hoheit entwickelter Ausleseprogramme in<br />

eine Gesamtanwendung durchgeführt, die auf ein<br />

interoperables Lesegerät zugreifen. Eine<br />

Vorserienimplementierung dieser Anwendung wurde<br />

Ende <strong>2004</strong> in vier Krankenhäusern in Baden-<br />

Württemberg erprobt mit der Zielsetzung, einen<br />

dauerhaften Pilotbetrieb <strong>2005</strong> aufzunehmen. In diesen<br />

Einrichtungen werden die erforderlichen technischen<br />

und organisatorischen Vorrausetzungen dafür<br />

geschaffen, um Versicherte aus anderen Netc@rds-<br />

Ländern auf der Basis elektronischer<br />

Anspruchsberechtigungen zu behandeln. Im Gegenzug<br />

erhalten die deutschen Versicherten die Möglichkeit,<br />

sich auf Basis der obigen technischen Szenarien zur<br />

Realisierung elektronischer Anspruchsnachweise in<br />

Pilotregionen der anderen Netc@rds-Länder behandeln<br />

zu lassen.<br />

83


Netc@rds-Regionen in<br />

Deutschland:<br />

- Freiburg<br />

- Ettenheim<br />

- Herbolzheim<br />

- Kehl<br />

Alternative Zugangsmöglichkeiten Zugangsmöglichkeiten zu Netc@rds Netc rds Pilots Pilots<br />

in Baden-Württemberg<br />

Baden Württemberg<br />

Nationale ausländische<br />

Versichertenkarten<br />

Europäische Krankenversichertenkarte<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Abbildung 18: Alternative Zugangsmöglichkeiten zu Netc@rds Pilots in Baden-Württemberg<br />

Die praktische Erprobung des Zusammenspiels<br />

der verschiedenen vorhandenen und geplanten<br />

nationalen Krankenversichertenkarten und zugehöriger<br />

Netzwerkstrukturen wird einen Beitrag für das Fernziel<br />

einer elektronischen europäischen Krankenversichertenkarte<br />

leisten. Darüber hinaus soll die<br />

Abbildung der europäischen Krankenversichertenkarte<br />

in ein elektronisches Medium auch einen ersten Schritt<br />

in Richtung Modernisierung der nachfolgenden<br />

Verwaltungsprozesse darstellen. Neben der konkreten<br />

Unterstützung der grenzüberschreitenden<br />

Verfügbarmachung eines administrativen Datensatzes<br />

bis hin zur Online-Mitgliedschaftsprüfung ergibt sich<br />

auch ein grundlegender Beitrag zur Erreichung<br />

technischer Interoperabilität für eHealth in Europa, auf<br />

dem weitere Anwendungen aufbauen können. Die<br />

kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem<br />

diesbezüglichen Stand der Technik in den<br />

europäischen Nachbarländern bietet auch eine<br />

Gelegenheit, übergeordnete Standardisierungsprozesse<br />

mit praktischen Anpassungsschritten zu<br />

verknüpfen.<br />

84


Alternative Vorschläge<br />

werden in Arztpraxen<br />

und Krankenhäusern in<br />

Mainz und Worms<br />

getestet<br />

10 Modellversuche und<br />

Kooperationsprojekte<br />

10.1 Modellversuche zur Evaluation eines<br />

neuen Formulars zur Verordnung von<br />

Krankenhausbehandlung<br />

(Einweisungsformular)<br />

Die Zielsetzung des Modellvorhabens ist die Evaluation<br />

von zwei Formularvarianten eines neu zu<br />

entwickelnden Krankenhauseinweisungsformulars.<br />

Hintergrund für die Neuentwicklung ist,<br />

nachvollziehbare Kriterien für die Notwendigkeit der<br />

Einweisung zu liefern. Im Fokus des Praxistests steht<br />

nun, zwei Varianten eines Begründungsrasters durch<br />

die „Anwender“, d.h. durch den einweisenden Arzt, den<br />

aufnehmenden Krankenhausarzt und den<br />

Krankenkassenmitarbeiter zu beurteilen.<br />

Die Modellregionen sind die Region Mainz und die<br />

Region Worms. In der Region Mainz sind am<br />

Modellversuch zwei Zielkrankenhäuser und in Worms<br />

ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung<br />

involviert. Eine Formularvariante basiert auf den<br />

modifizierten AEP-Kriterien (AEP: Appropriateness<br />

Evaluation Protocol) aus der Fehlbelegungsprüfung.<br />

Die zweite Formularvariante ist der Entwurf einer<br />

Expertengruppe mit gekürztem Begründungsraster und<br />

einem breiteren Raum von Freitextangabe-<br />

Möglichkeiten für den einweisenden Arzt. Die<br />

Bogenvarianten werden zusätzlich zu dem gültigen<br />

Einweisungsformular auf einem sogenannten<br />

„Formularzusatzbogen“ von den einweisenden Ärzten<br />

ausgefüllt und an das Krankenhaus und an das<br />

Zentralinstitut für die Weiterleitung an die<br />

Krankenkassenmitarbeiter und für die Datenanalyse<br />

gesendet.<br />

Das Zentralinstitut hat im Auftrag der<br />

Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der<br />

Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen<br />

(SpiK) die Gesamtverantwortung in der Durchführung<br />

des Modellvorhabens. Das Modellvorhaben wird in<br />

Kooperation mit<br />

- der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinhessen<br />

- dem Deutschen Krankenhausinstituts (DKI)<br />

- dem Medizinischen Dienst der Spitzenverbände<br />

(MDS)<br />

- dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen<br />

(MDK)<br />

85


Analyse der<br />

Auswirkungen von<br />

Fallpauschalen im<br />

Krankenhaus auf die<br />

Leistungsstruktur in<br />

Arztpraxen<br />

durchgeführt und erfordert von Seiten des<br />

Zentralinstituts die Koordination der einzelnen<br />

Projektaufgaben.<br />

Für die Dokumentation und Beurteilung der beiden<br />

Formularvarianten im Praxistest wurden in der<br />

Kassenärztlichen Vereinigung Rheinhessen jeweils<br />

ca. 30 Arztpraxen gewonnen. Die ausgefüllten<br />

Formulare werden auch von den Klinikärzten und<br />

Mitarbeitern der Krankenkassen hinsichtlich ihres<br />

Informationsgehaltes innerhalb ihres Arbeitsbereiches<br />

beurteilt.<br />

Für die Durchführung des Modellversuchs wurde<br />

ein Jahr veranschlagt. Die halbjährige<br />

Dokumentationsphase in den Arztpraxen wird Ende<br />

März <strong>2005</strong> abgeschlossen sein, so dass nach den<br />

anschließenden Diskussionen innerhalb der Gruppen,<br />

welche mit dem neuen Formular „arbeiten“<br />

werden - also niedergelassene Ärzte,<br />

Krankenhausärzte und Mitarbeiter der<br />

Krankenkassen - der Endbericht den Auftraggebern zur<br />

Jahresmitte <strong>2005</strong> vorgelegt werden kann.<br />

10.2 Analyse von Verlagerungseffekten infolge<br />

der DRG-Einführung im Krankenhaus<br />

Zum 1. Januar 2003 wurde im Krankenhaus ein neues<br />

Vergütungssystem mit krankheitsbezogenen<br />

Fallpauschalen (Diagnoses Related Groups) eingeführt.<br />

Dadurch wird eine Verkürzung der Verweildauer<br />

erwartet mit der Folge, dass möglicherweise das<br />

Leistungsvolumen im ambulanten Bereich wegen der<br />

nachstationären Behandlung in der Arztpraxis ansteigt.<br />

Um diese Verlagerungseffekte zu quantifizieren,<br />

hat das Zentralinstitut im Auftrag der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung unter Mitwirkung der<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen Schleswig-Holstein,<br />

Hamburg, Niedersachsen und Koblenz ein<br />

Analysesystem aufgebaut, um mögliche<br />

Veränderungen anhand ausgewählter Indikatoren aus<br />

dem ambulanten Leistungsbereich zu messen.<br />

Ärzte in den mitwirkenden Modellregionen<br />

identifizieren über eine gesonderte Abrechnungsziffer<br />

ambulante Patientenbehandlungen unmittelbar nach<br />

einem Krankenhausaufenthalt, der am Behandlungstag<br />

nicht länger als zwei Wochen zurückliegen darf.<br />

Der mittlere Leistungsbedarf dieser<br />

poststationären Fälle ist in fast allen Arztgruppen mehr<br />

als doppelt so hoch wie das durchschnittliche<br />

Fallvolumen aller Fälle (siehe Abbildung 19 mit den<br />

Werten aus dem 1. Quartal 2003). Fast ein Drittel des<br />

Leistungsbedarfs im Quartal entfällt dabei auf<br />

86


Kosten von ambulanten<br />

poststationären Fällen<br />

doppelt so hoch wie<br />

Normalfälle<br />

Leistungen, die in den ersten 14 Behandlungstagen<br />

erbracht werden.<br />

Die Langzeitanalyse, beginnend mit dem 4.<br />

Quartal 2002, wird zeigen, ob sich die Indikatoren<br />

„Leistungsbedarf der poststationären Fälle in den ersten<br />

14 Behandlungstagen“ und das „Verhältnis zwischen<br />

poststationären Fällen und allen Fällen“ verändern.<br />

Tritt eine nachhaltige Veränderung dieser<br />

Indikatoren ein, kann auf dieser Grundlage auf<br />

mögliche Mehrleistungen im ambulanten Bereich durch<br />

Verlagerung aus dem Krankenhaus geschlossen<br />

werden.<br />

Gegenwärtig sind mindestens 1,5 % aller<br />

Behandlungsfälle als poststationäre Behandlungsfälle<br />

zu identifizieren, wobei vermutet wird, dass das<br />

ambulante Behandlungsvolumen dieser Fälle bis zu<br />

20 % zunehmen könnte.<br />

Mit der Dokumentation in den vier KV-<br />

Modellregionen leisten die Ärzte einen wesentlichen<br />

Beitrag, um diese Vermutungen auf eine sichere<br />

Rechengrundlage zu stellen und damit<br />

Honorarforderungen in Zukunft geltend zu machen.<br />

Mittlerer ambulanter Leistungsbedarf bei poststationären Fällen<br />

Arztgruppen<br />

Allgemeinärzte<br />

Augenärzte<br />

Chirurgen<br />

Frauenärzte<br />

HNO-Ärzte<br />

Hautärzte<br />

Internisten<br />

Kinderärzte<br />

Nervenärzte<br />

Orthopäden<br />

Urologen<br />

Sonstige<br />

INSGESAMT<br />

0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500<br />

Mittlerer Leistungsbedarf in Punkten je Fall<br />

alle Fälle<br />

poststationäre Fälle<br />

Quelle: ZI-Studie zur Ermittlung von Verlagerungseffekten infolge der DRG-Einführung<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Abbildung 19: Mittlerer Leistungsbedarf in Punkten je Fall aller Behandlungsfälle und der post-<br />

stationären Behandlungsfälle getrennt nach Arztgruppen im 1. Quartal 2003<br />

87


Kooperation zwischen<br />

Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen und<br />

Selbsthilfeeinrichtungen<br />

10.3 Selbsthilfegruppen, Ärzte und<br />

Psychotherapeuten in Wesel kooperieren<br />

Selbsthilfegruppen im Kreis Wesel möchten das<br />

Kooperationsverhältnis zu niedergelassenen Ärzten<br />

deutlich intensivieren. Dies ergab eine Studie, die im<br />

Winter 1999/2000 im Auftrag der dortigen Kommunalen<br />

Gesundheitskonferenz (KGK) durchgeführt wurde. Die<br />

Selbsthilfegruppen äußerten damals mehrheitlich<br />

Unterstützungsbedarf im Hinblick auf die Vermittlung<br />

ärztlicher Referenten.<br />

Deshalb wurde die Interventionsstudie „Befragung<br />

niedergelassener Ärzte/Psychotherapeuten zur<br />

Kooperation mit Selbsthilfegruppen im Bereich der KV<br />

Nordrhein, Kreis Wesel“ durchgeführt.<br />

Kooperationspartner waren die Kooperationsberatung<br />

für Selbsthilfegruppen und Ärzte (KOSA) der KV<br />

Nordrhein, Düsseldorf, die Geschäftsstelle der<br />

Kommunalen Gesundheitskonferenz (Fachbereich<br />

Gesundheitswesen) des Kreises Wesel und das<br />

Zentralinstitut.<br />

Ziel der Studie war es, niedergelassene<br />

Ärzte/Psychotherapeuten im Kreis Wesel für das<br />

Thema „Selbsthilfe“ zu sensibilisieren und eine<br />

Annäherung zu Selbsthilfegruppen zu fördern. Im<br />

Einklang mit der überregionalen Kampagne in 2003<br />

„Gesunder Niederrhein ... gegen den Schlaganfall“ lag<br />

ein spezieller Akzent auf diesem Bereich. Darüber<br />

hinaus wurde mit Hilfe der Befragung eine Adressdatei<br />

ärztlicher<br />

aufgebaut.<br />

und psychotherapeutischer Experten<br />

Von den 580 Praxen im Kreis Wesel haben 134<br />

Praxen (23,1 %) den Fragebogen ausgefüllt zurück<br />

gesandt. Es ist davon auszugehen, dass überwiegend<br />

Ärzte und Psychotherapeuten mit einem besonderen<br />

Interesse am Selbsthilfethema geantwortet haben. Die<br />

wesentlichen Ergebnisse:<br />

- Ärzte/Psychotherapeuten aus 111 Praxen hatten<br />

schon einmal Kontakt mit Selbsthilfegruppen, am<br />

häufigsten zu Gruppen im Bereich von Herz-<br />

Kreislauferkrankungen und Sucht.<br />

- 86 Praxen haben ihren Patienten schon einmal den<br />

Besuch einer Gruppe empfohlen, 73 haben auf<br />

SHG-Veranstaltungen hingewiesen.<br />

- 48 Praxen haben sich bereits als Referenten zur<br />

Verfügung gestellt, 32 nahmen an einer SHG-<br />

Veranstaltung teil, und 29 haben als Experten<br />

Gruppen beraten.<br />

- 103 Praxen möchten künftig mit Schlaganfall-<br />

Selbsthilfegruppen zusammen arbeiten.<br />

88


Modellversuch in Wesel<br />

n = 103 Praxen<br />

- 58 Praxen wollen zukünftig als Experten für die<br />

anderen Selbsthilfegruppen zur Verfügung stehen<br />

- Ein Teil der Unterstützungsangebote entfällt auch<br />

auf Praxen, die bisher noch keinen Kontakt zu<br />

Selbsthilfegruppen hatten.<br />

Insgesamt zeigt sich in den Ergebnissen der Studie<br />

eine bereits bestehende Kooperationsbasis zwischen<br />

Ärzten/Psychotherapeuten und Selbsthilfegruppen im<br />

Kreis Wesel. Gleichzeitig ist unter den<br />

Befragungsteilnehmern eine große Bereitschaft für eine<br />

zukünftige Zusammenarbeit zu erkennen. Insbesondere<br />

durch die Eingrenzung auf ein Krankheitsbild - hier der<br />

Schlaganfall - konnte ein hohes Maß an<br />

Kooperationsinteresse dokumentiert sowie ein Ansatz<br />

zur weiteren Unterstützung durch KOSA, Kommunale<br />

Gesundheitskonferenz und die neue örtliche<br />

Selbsthilfekontaktstelle gefunden werden.<br />

Kooperation mit Selbsthilfegruppen - Schlaganfall<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

79<br />

Informationsmaterial<br />

12<br />

74<br />

Besuch einer Gruppe<br />

empfohlen<br />

70<br />

9 9<br />

auf Veranstaltungen von<br />

SHG hingewiesen<br />

25<br />

Mitwirkung als Referent<br />

Anzahl der Praxen, die Bereitschaft bekundet haben<br />

darunter: Praxen ohne Erfahrung mit Selbsthilfegruppen<br />

3 2<br />

Beratung als Experte<br />

17 16<br />

selber daran<br />

teilgenommen<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

10.4 Kooperationshandbuch – Ein Leitfaden für<br />

Ärzte, Psychotherapeuten und Selbsthilfe<br />

Der Erfahrungsaustausch in der Selbsthilfegruppe<br />

erleichtert den Betroffenen die Bewältigung von<br />

krankheits- und problembedingten Schwierigkeiten im<br />

Alltag, das nachhaltige Einüben gesundheitsförderlicher<br />

5<br />

6<br />

Mitwirkung an<br />

Gruppengründung<br />

0 2 0<br />

Abbildung 20: Bereitschaft zur Kooperation mit Selbsthilfegruppen (SHG) im Bereich Schlaganfall<br />

Andere<br />

89


Kooperationshandbuch<br />

in ZI-Reihe stellt<br />

erfolgreich erprobte<br />

Kooperationsformen mit<br />

Selbsthilfe dar.<br />

Verhaltensweisen geht gemeinsam leichter. Wer an<br />

Selbsthilfegruppen teilnimmt, kann damit seine<br />

Lebensqualität verbessern.<br />

Für niedergelassene Ärzte und<br />

Psychotherapeuten eröffnen sich durch die<br />

Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen spezielle<br />

Möglichkeiten, ihre Patienten besonders bei<br />

psychosozialen Problemen zu unterstützen. Die<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen Brandenburg, Hessen,<br />

Nordrhein, Westfalen-Lippe und die Kassenärztliche<br />

Bundesvereinigung fördern diese Form der<br />

Zusammenarbeit bereits seit Jahren gezielt über ihre<br />

Kooperationsberatungsstellen.<br />

Weil die Arbeit an der Schnittstelle vom<br />

ambulanten Bereich zur Selbsthilfe einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Qualitätssicherung der ambulanten<br />

Versorgung leistet, macht das Zentralinstitut mit Band<br />

58 seiner Wissenschaftlichen Reihe das spezifische<br />

Fachwissen der Kooperationsberaterinnen der<br />

Öffentlichkeit zugänglich. Das Kooperationshandbuch<br />

entstand im Rahmen eines Arbeitskreises unter Leitung<br />

des Zentralinstitutes. Die Kooperationsberaterinnen<br />

haben darin ihre langjährigen Erfahrungen<br />

zusammengetragen und bestätigen, dass die<br />

Kooperation von Ärzten und Psychotherapeuten mit der<br />

Selbsthilfe für alle Beteiligten Vorteile bringt.<br />

Das Spektrum erfolgreich erprobter<br />

Kooperationsformen wird anschaulich dargestellt: von<br />

einem Gespräch einer Selbsthilfegruppe mit den Ärzten<br />

vor Ort über Beispiele zur Öffentlichkeitsarbeit bis hin<br />

zu gemeinsamen Fortbildungen von Selbsthilfe und<br />

Ärzten. Ein eigenes Kapitel widmet sich der<br />

Zusammenarbeit ärztlicher Qualitätszirkel mit<br />

Selbsthilfegruppen. Weiterhin werden<br />

kooperationshemmende und -fördernde Einflüsse in der<br />

Zusammenarbeit dargestellt. Konkrete Arbeitshilfen zur<br />

Kooperationsförderung bieten zusätzlich Orientierung.<br />

Die Autorinnen des Handbuches verbinden mit der<br />

vorliegenden Publikation die Hoffnung, interessierten<br />

Institutionen und Personen, vor allem aber auch den<br />

Entscheidungsträgern in der Gesundheitspolitik<br />

Anregungen an die Hand zu geben, die Arbeit im<br />

Bereich der Kooperationsförderung durch geeignete<br />

Maßnahmen zu intensivieren.<br />

90


fünf Therapie- und<br />

Schulungsprogramme<br />

seit Jahren bundesweit<br />

durch ZI erfolgreich<br />

eingesetzt<br />

11 Therapie- und Schulungsprogramme<br />

11.1 Therapie- und Schulungsprogramm für<br />

Typ-2-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen<br />

Das strukturierte Therapie- und Schulungsprogramm für<br />

Typ-2-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen, wurde mit<br />

Wirkung zum 1. Juli 1991 in die vertragsärztliche<br />

Versorgung eingeführt. Das Programm wurde von der<br />

Klinik für Stoffwechselkrankheiten und Ernährung der<br />

Universität Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der<br />

Arbeitsgruppe des Krankenhauses München-<br />

Schwabing entwickelt und evaluiert.<br />

Es wird bei niedergelassenen Ärzten durchgeführt,<br />

die den größten Teil der Typ-2-Diabetiker, die nicht mit<br />

Insulin behandelt werden, betreuen. Das Programm<br />

wird in kleinen Patientengruppen durchgeführt, wobei<br />

die Arzthelferin große Teile des Unterrichts übernimmt.<br />

Das Programm umfasst vier Unterrichtseinheiten von<br />

90 bis 120 Minuten Dauer, die im wöchentlichen<br />

Abstand erteilt werden. Im Rahmen des Programms<br />

wird den Patienten die Durchführung der Glukosurie-<br />

Selbstkontrolle, kalorienreduzierte Mischkost bei<br />

Übergewicht, fachgerechte Fußpflege bei Diabetes und<br />

die Pathophysiologie des Diabetes vermittelt.<br />

Umfangreiche Schulungsmaterialien u. a. ein<br />

Curriculum für die Teilnehmer der Fortbildungsseminare<br />

stehen als didaktische Hilfsmittel zur Verfügung. Im<br />

Jahr <strong>2004</strong> wurden 8.600 Curricula versandt. Das<br />

Programm kann bundesweit mit allen Kostenträgern<br />

abgerechnet werden. Voraussetzung zur Abrechnung<br />

des Programms ist die Teilnahme von Arzt und<br />

Praxispersonal an einem ganztägigen<br />

Fortbildungsseminar. Die Arzthelferinnen absolvieren<br />

anschließend ein eineinhalbtägiges<br />

Lehrverhaltenstraining. Derzeit führen rund 1.500<br />

Referenten im Auftrag der Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen diese Fortbildungsseminare in<br />

Deutschland durch; bis heute haben rund 25.000<br />

Praxen die Genehmigung zur Abrechnung erworben.<br />

Bisher wurde vom Deutschen Ärzte-Verlag Material für<br />

über 1.000.000 Patienten ausgeliefert. Dem Projektbüro<br />

für Schulungsprogramme obliegt die Ausbildung der<br />

Referenten für die Fortbildungsseminare zum<br />

Programm; <strong>2004</strong> wurden fünf Referentenseminare<br />

durchgeführt.<br />

11.2 Therapie- und Schulungsprogramm für<br />

Typ-2-Diabetiker mit konventioneller<br />

Insulintherapie<br />

Das Therapie- und Schulungsprogramm für Typ-2-<br />

Diabetiker, die mit konventioneller Insulintherapie<br />

91


ehandelt werden, wurde erstmalig zum 1. Juli 1993 im<br />

Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg<br />

in die vertragsärztliche Versorgung eingeführt. Das<br />

Therapie- und Schulungsprogramm wurde von der<br />

Klinik für Stoffwechselkrankheiten und Ernährung der<br />

Universität Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der<br />

Arbeitsgruppe des Krankenhauses München-<br />

Schwabing entwickelt. Es umfasst fünf<br />

Unterrichtseinheiten von 90 bis 120 Minuten Dauer. Die<br />

1. und 2. Unterrichtseinheit werden an<br />

aufeinanderfolgenden Tagen erteilt, die übrigen im<br />

Wochenabstand. Es werden vor allem die Themen<br />

Blutzuckerselbstkontrolle, Technik der Insulininjektion<br />

sowie die Abstimmung der Ernährung auf die<br />

Insulintherapie vermittelt. Der Patientenunterricht wird<br />

in kleinen Gruppen von bis zu vier Patienten<br />

durchgeführt; auch hier übernimmt die Arzthelferin<br />

einen großen Teil des Unterrichts. In Analogie zum<br />

Programm für Typ-2-Diabetiker ohne Insulintherapie<br />

müssen Arzt und Praxispersonal zum Erwerb der<br />

Abrechnungsgenehmigung an einem<br />

Fortbildungsseminar teilnehmen. Auch dieses Seminar<br />

umfasst einen Tag für Arzt und Arzthelferin mit der<br />

Präsentation des Konzeptes des Programms und<br />

weitere eineinhalb Tage Lehrverhaltenstraining für die<br />

Arzthelferinnen. Die Referenten der<br />

Fortbildungsseminare werden vom Projektbüro für<br />

Schulungsprogramme ausgebildet. Derzeit stehen<br />

bundesweit 1.200 Referenten zur Verfügung.<br />

Das Projektbüro für Schulungsprogramme hat im<br />

Jahr <strong>2004</strong> fünf Referentenseminare zu diesem<br />

Programm durchgeführt. Im Jahr <strong>2004</strong> wurden für die<br />

Teilnehmer an den Fortbildungsseminaren 7.300<br />

Curricula versandt.<br />

Die zunehmende Nutzung des Programms in der<br />

Arztpraxis lässt sich an der Absatzstatistik des<br />

Verbrauchsmaterials für Patienten ablesen.<br />

92


Therapie- Therapie und Schulungsprogramme<br />

für chronische Krankheiten<br />

ZI-Behandlungs- und Schulungsprogramm für<br />

�� � Hypertonie<br />

�� � Typ-2-Diabetes ohne Insulin<br />

�� � Typ-2-Diabetes mit konventioneller Insulintherapie<br />

�� � Typ-2-Diabetes mit präprandialem Normalinsulin<br />

�� � intensivierte Insulintherapie<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Abbildung 21: Therapie- und Schulungsprogramme für chronische Krankheiten<br />

11.3 Therapie- und Schulungsprogramm für<br />

Patienten mit präprandialer Insulintherapie<br />

Das Programm ergänzt die strukturierten Therapie- und<br />

Schulungsprogramme für Ty-2-Diabetiker ohne<br />

Insulintherapie und mit konventioneller Insulintherapie<br />

um eine weitere Therapieform. Es bietet den Patienten<br />

eine größerer Freiheit bezüglich der Ernährung und<br />

erlaubt somit eine flexiblere Lebensgestaltung. Das<br />

Programm umfasst fünf Doppelstunden in Kleingruppen<br />

bis zu vier Patienten. Die zukünftigen Referententeams<br />

werden für die Durchführung der Fortbildungsseminare<br />

in einem halbtägigen Referentenseminar ausgebildet.<br />

Ein großer Teil des Patientenunterrichts wird von der<br />

Schulungskraft durchgeführt. Themen des Programms<br />

sind u. a. Insulin, Insulinwirkung und Injektionstechnik;<br />

Technik der Blutglukoseselbstkontrolle; Einführung<br />

einer Injektion von Verzögerungsinsulin abends. Das<br />

Programm wurde vom Bundesversicherungsamt<br />

anerkannt und wird im Rahmen des DMP Typ-2-<br />

Diabetiker vergütet. Zur Zeit führen 700 Referenten<br />

diese Fortbildungsseminare in Deutschland durch. Zu<br />

diesem Programm stehen umfangreiche<br />

Schulungsmaterialien zur Verfügung.<br />

93


11.4 Therapie- und Schulungsprogramm für<br />

Patienten mit intensivierter Insulintherapie<br />

Das Programm wurde von der Klinik für<br />

Stoffwechselkrankheiten und Ernährung der Universität<br />

Düsseldorf entwickelt. In verschiedenen<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen bestehen für<br />

Schwerpunkt-Praxen Abrechnungsmöglichkeiten für<br />

das Programm. Das Programm umfasst zwölf<br />

Doppelstunden (90 - 120 Minuten) und kann in Einzeloder<br />

Gruppenschulung von bis zu vier Patienten<br />

durchgeführt werden. Schulungskraft ist hierbei ein(e)<br />

Diabetesberater(in) oder Diabetesassistent(in).<br />

Umfangreiche Schulungs- und Verbrauchsmaterialien<br />

stehen zur Verfügung. Es wird in Schwerpunktpraxen<br />

oder -einrichtungen durchgeführt.<br />

11.5 Therapie- und Schulungsprogramm für<br />

Patienten mit Hypertonie<br />

Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit der<br />

Hochdruckliga von der Klinik für<br />

Stoffwechselkrankheiten und Ernährung der Universität<br />

Düsseldorf entwickelt. Das Programm umfasst vier<br />

Unterrichtseinheiten (jeweils 90 - 120 Minuten Dauer),<br />

die in wöchentlichem Abstand mit bis zu vier Patienten<br />

in der Praxis erfolgen. Themen des Programms sind u.<br />

a. die Blutdruckselbstmessung, kaloriendefinierte Diätik,<br />

Kochsalzrestriktion und Antihypertensiva. Das<br />

Fortbildungsseminar umfasst einen Halbtag für Ärzte<br />

und Arzthelferinnen sowie weitere eineinhalb Tage<br />

Lehrverhaltenstraining für Helferinnen. Die<br />

Multiplikation erfolgt über Referententeams, die vom<br />

Projektbüro für Schulungsprogramme in einem Seminar<br />

auf ihre Tätigkeit vorbereitet wurden.<br />

1998 wurde in der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

Westfalen-Lippe die erste Abrechnungsmöglichkeit des<br />

Programms eingeführt. Derzeit stehen rund 1.400<br />

Referenten für das Therapie- und Schulungsprogramm<br />

zur Verfügung, bisher haben rund 9.000 Praxen die<br />

Genehmigung zur Abrechnung erworben. Im Jahr <strong>2004</strong><br />

wurden 18 Referentenseminare durchgeführt.<br />

Umfangreiche Schulungsmaterialien und<br />

Verbrauchsmaterialien für Patienten stehen zur<br />

Verfügung. 17.000 Curricula wurden an die Teilnehmer<br />

von Fortbildungsseminaren vom Deutschen Ärzte-<br />

Verlag versandt.<br />

94


Wissenschaftliche<br />

Reihe<br />

Beratungsservice für<br />

Ärzte<br />

Diagnose-Therapie<br />

12 Bibliographie<br />

12.1 Veröffentlichungen des Zentralinstituts<br />

Die Ergebnisse der vom Zentralinstitut geförderten oder<br />

durchgeführten Forschungsvorhaben werden der<br />

Öffentlichkeit u.a. über eine eigene Schriftenreihe<br />

zugänglich gemacht.<br />

In unregelmäßigen Abständen erscheinen in der<br />

Wissenschaftlichen Reihe Veröffentlichungen zu<br />

aktuellen Fragen im Gesundheitswesen und zu<br />

gesundheitspolitischen Themen.<br />

Mit dieser Reihe möchte das Zentralinstitut neben<br />

niedergelassenen Ärzten und ärztlichen Organisationen<br />

vorrangig gesundheits- und sozialpolitische Institutionen<br />

sowie die Kostenträger im Gesundheitswesen<br />

erreichen.<br />

Die thematischen Schwerpunkte der zuletzt<br />

erschienenen, in sich jeweils abgeschlossenen<br />

Publikationen bezogen sich auf die Ergebnisse der<br />

wissenschaftlichen Begleitungen der<br />

Diabetesvereinbarungen in der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Nordrhein (Band 57) und der Einführung<br />

der Früherkennungskoloskopie in Deutschland (Band<br />

59). Außerdem erschien in der Reihe das<br />

„Kooperationshandbuch“ (Band 58), ein Leitfaden für<br />

Ärzte, Psychotherapeuten und Selbsthilfe.<br />

Die Bände dieser Reihe können über den<br />

Buchhandel bezogen werden.<br />

Ärzte, die sich für die Selbständigkeit in freier<br />

Praxis entscheiden, werden mit zahlreichen Problemen<br />

wie Zulassungsvoraussetzungen, Praxisorganisation,<br />

Investitions- und Finanzierungsfragen, rechtlichen und<br />

steuerlichen Aspekten der Praxisführung sowie der<br />

kooperativen Berufsausübung konfrontiert.<br />

Mit seiner neu konzipierten, auf der langjährigen<br />

Vorgängerreihe Niederlassungsservice aufbauenden<br />

Reihe Beratungsservice für Ärzte gibt das Zentralinstitut<br />

Ärzten vor und nach der Niederlassung zu den<br />

wichtigsten Fragen, die mit einer Praxisgründung und<br />

-führung einhergehen, Informationen und<br />

Entscheidungshilfen.<br />

Die insgesamt acht Einzelhefte dieser Reihe<br />

werden fortlaufend aktualisiert und Ärzten und<br />

Medizinstudenten auf Anfrage kostenfrei von den<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen zur Verfügung gestellt.<br />

Die Reihe Diagnose-Therapie richtet sich mit<br />

Empfehlungen und praktischen Anleitungen vorrangig<br />

an niedergelassene Ärzte. Sie vermittelt dem Arzt einen<br />

95


Tagungsberichte<br />

ZI-Schriftenreihe<br />

A) Wissenschaftliche<br />

Reihe<br />

aktuellen Überblick über den derzeitigen<br />

Forschungsstand und bietet ihm zugleich durch ihren<br />

ausdrücklichen Praxisbezug spezifische Kenntnisse<br />

hinsichtlich Diagnostik, Therapie und<br />

Patientenberatung.<br />

Themenschwerpunkte dieser Reihe sind die<br />

Früherkennungsuntersuchungen für Kinder, die<br />

Krebsvorsorgeuntersuchungen, Hinweise zur<br />

Ernährungsberatung, Informationen zur HIV-Infektion /<br />

AIDS sowie Erläuterungen zur Durchführung der neu<br />

eingeführten Jugendgesundheitsberatung.<br />

Interessenten an den Bänden dieser Reihe<br />

können sich an das Zentralinstitut wenden.<br />

In unregelmäßigen Abständen veranstaltet das<br />

Zentralinstitut Fachtagungen zu gesundheitsrelevanten<br />

Themen. Referate und Diskussionsbeiträge der<br />

Teilnehmer werden in der Reihe Tagungsberichte<br />

veröffentlicht und über den Buchhandel vertrieben.<br />

Der Band 10 über ein Symposium des<br />

Zentralinstitutes im Januar <strong>2005</strong> in Berlin zum Thema<br />

“Was heißt und zu welchem Ende betreibt man<br />

medizinische Dokumentation?“ ist in Vorbereitung.<br />

Eine genaue Auflistung der Bände der einzelnen<br />

Reihen ist der nachfolgenden Bibliographie zu<br />

entnehmen.<br />

Band 1: Herwig, E.: Krankheitsfrüherkennung Krebs,<br />

Frauen und Männer (Aufbereitung und Interpretation<br />

der Untersuchungsergebnisse aus den gesetzlichen<br />

Früherkennungsmaßnahmen 1972). Köln: Deutscher<br />

Ärzte-Verlag 1975 (vergriffen)<br />

Band 2: Herwig, E.: Krankheitsfrüherkennung<br />

Säuglinge und Kleinkinder (Aufbereitung und<br />

Interpretation der Untersuchungsergebnisse aus den<br />

gesetzlichen Früherkennungsmaßnahmen 1972). Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag 1975 (vergriffen)<br />

Band 3: Eimeren, W. van: Multimorbidität in der<br />

Allgemein-Praxis. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1976<br />

(vergriffen)<br />

Band 4: Herder-Dorneich, Ph.: Die Kostenexpansion<br />

und ihre Steuerung im Gesundheitswesen. Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag 1976 (vergriffen)<br />

Band 5: Salowsky, H.; Seffen, A.: System- und<br />

Kostenvergleich der Gesundheitssicherung in sechs<br />

europäischen Industriestaaten. Köln: Deutscher Ärzte-<br />

Verlag 1976 (vergriffen)<br />

Band 6: Herwig, E.: Krankheitsfrüherkennung Krebs,<br />

Frauen und Männer (Aufbereitung und Interpretation<br />

der Untersuchungsergebnisse aus den gesetzlichen<br />

96


Früherkennungsmaßnahmen 1973 und 1974). Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag 1977 (vergriffen)<br />

Band 7: Moehr, J. R.; Haehn, K. D. (Hrsg.): Verden-<br />

Studie (Strukturanalyse allgemeinmedizinischer<br />

Praxen). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1977<br />

Band 8: Selbmann, H. K. et al.: Münchner Perinatal-<br />

Studie 1975. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1977<br />

(vergriffen)<br />

Band 9: Schwartz, F. W.; Schwefel, D. (Hrsg.):<br />

Diagnosen in der ambulanten Versorgung.<br />

Aussagefähigkeit und Auswertbarkeit. (Eine<br />

Expertenumfrage in der Bundesrepublik Deutschland)<br />

2. unveränderte Auflage. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />

1980 (vergriffen)<br />

Band 10: Reichertz, P. L.; Gärtner-Holthoff, G. v.;<br />

Moehr, J. R.: Struktur und Funktion der<br />

allgemeinmedizinischen Praxis. Studie in<br />

Niedersachsen 1977. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />

1978 (vergriffen)<br />

Band 11: Brüggemann, I.; Schwefel, D.; Zöllner, H.<br />

(Hrsg.): Bedarf und Planung im Gesundheitswesen.<br />

(Eine internationale Aufsatzsammlung). Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag 1978<br />

Band 12: Schwefel, D.; Brenner, G.; Schwartz, F. W.<br />

(Hrsg.): Beiträge zur Analyse der Wirtschaftlichkeit<br />

ambulanter Versorgung. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />

1979 (vergriffen)<br />

Band 13: Soost, H.-J.; Bockmühl, B. (Hrsg.): Effektivität<br />

zytologischer Krebsvorsorgeuntersuchungen in der<br />

Gynäkologie. (Vorträge anlässlich der 7.<br />

Dreiländertagung für klinische Zytologie vom 11. bis 13.<br />

November 1977 in Salzburg). Köln: Deutscher Ärzte-<br />

Verlag 1979<br />

Band 14: Herwig, E.: Das medizinisch-technische<br />

Zentrum. Kritik einer Modellvorstellung. Köln: Deutscher<br />

Ärzte-Verlag 1979<br />

Band 15: Goetzke, W.: Betriebswirtschaftliche<br />

Kostenrechnung als Grundlage der Kalkulation des<br />

Kassenarzthonorars. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />

1979 (vergriffen)<br />

Band 16: Reichertz, P. L. et al.: Praxiscomputer im<br />

Routinetest. Begleituntersuchung eines Feldversuchs.<br />

Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1980 (vergriffen)<br />

Band 17: Selbmann, H. K. et al.: Münchner Perinatal-<br />

Studie 1975-1977. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1980<br />

97


Band 18: Senftleben, H. U.: Die Qualität ärztlicher<br />

Verrichtungen im ambulanten Versorgungsbereich.<br />

Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1980<br />

Band 19: Schwartz, F.W.: Prävention im System der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung. Köln: Deutscher<br />

Ärzte-Verlag 1980<br />

Band 20: Schwartz, F. W.; Selbmann, H. K. (Hrsg.):<br />

Qualitätssicherung ärztlicher Leistungen. Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag 1981 (vergriffen)<br />

Band 21: Krebsbekämpfung in der ambulanten<br />

Versorgung. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1981<br />

Band 22: Standortbestimmung und Konzept<br />

Allgemeinmedizin. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1982<br />

(vergriffen)<br />

Band 23: Zander, J.; Selbmann, H. K. (Hrsg.): Wege zu<br />

einer verbesserten Perinatalversorgung. Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag 1982 (vergriffen)<br />

Band 24: Henke, K.-D.; Adam, H.: Die Finanzlage der<br />

sozialen Krankenversicherung 1960-1978 (eine<br />

gesamtwirtschaftliche Analyse). Köln: Deutscher Ärzte-<br />

Verlag 1983<br />

Band 25: Kosanke, B.: Das Problem der<br />

Doppeluntersuchung in der ärztlichen Versorgung der<br />

Bevölkerung. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1983<br />

Band 26: Liebold, R.: Die Vergütung des<br />

Allgemeinarztes. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1983<br />

(vergriffen)<br />

Band 27: Heuser-Meye, M. R.: Pflegeversicherung -<br />

Modellkritik und Lösungsvorschläge. Köln: Deutscher<br />

Ärzte-Verlag 1984<br />

Band 28: Kentner, M. et al.: Frühinvalidität in der<br />

Bundesrepublik Deutschland und in West-Berlin 1950-<br />

1980. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1983<br />

Band 29: Transparenzprojekte in der GKV - Arzt und<br />

Patientendaten zwischen Anonymität und Offenbarung.<br />

Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1984<br />

Band 30: Schwartz, F. W. et al.: Medizinische<br />

Orientierungsdaten - Daten und Ziele für die<br />

Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen 1983/84.<br />

Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1984<br />

Band 31: Krankheitsfrüherkennung Krebs, Frauen und<br />

Männer (Aufbereitung und Interpretation der<br />

Untersuchungsergebnisse aus den gesetzlichen<br />

Früherkennungsmaßnahmen 1983). Köln: Deutscher<br />

Ärzte-Verlag 1986<br />

98


Band 32: Koch, U.; Bengel, J.; Brühne-Scharlau, C.<br />

(Bearb.): Gesundheitsberatung durch Ärzte. Ergebnisse<br />

eines Modellversuchs in Hamburg und in der Pfalz.<br />

Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1988 (vergriffen)<br />

Band 33: Hohmann, A.: Früherkennung kindlicher<br />

Sehstörungen - Stand und Perspektiven. Eine<br />

bewertende Literaturstudie zum<br />

Krankheitsfrüherkennungsprogramm für Kinder. Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag 1987<br />

Band 34: Krankheitsfrüherkennungsprogramm für<br />

Kinder. Aufbereitung und Interpretation der<br />

Untersuchungsergebnisse aus den gesetzlichen<br />

Früherkennungsmaßnahmen 1978-1985. Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag 1988<br />

Band 35: Allhoff, P.: Das Koblenzer Modell.<br />

Effektivitätsanalyse eines Einladungsverfahrens zu den<br />

Krankheitsfrüherkennungsuntersuchungen bei Kindern.<br />

Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1988<br />

Band 36: Krankheitsfrüherkennung Krebs, Frauen und<br />

Männer (Aufbereitung und Interpretation der<br />

Untersuchungsergebnisse aus den gesetzlichen<br />

Früherkennungsmaßnahmen 1984). Köln: Deutscher<br />

Ärzte-Verlag 1987<br />

Band 37: Soost, H. J.: Ergebnisse zytologischer<br />

Krebsfrüherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen<br />

bei der Frau. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1987<br />

Band 38: Krankheitsfrüherkennung Krebs, Frauen und<br />

Männer (Aufbereitung und Interpretation der<br />

Untersuchungsergebnisse aus den gesetzlichen<br />

Früherkennungsmaßnahmen 1985-1986). Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag 1988<br />

Band 39.1: Schach, E.; Schwartz, F. W.; Kerek-<br />

Bodden, H. E. (Bearb.): Die EVaS-Studie - Eine<br />

Erhebung über die ambulante medizinische Versorgung<br />

in der Bundesrepublik Deutschland. Köln: Deutscher<br />

Ärzte-Verlag 1989<br />

Band 39.2: Wagner, P.; Schach, E.; Schwartz, F. W.<br />

(Bearb.): RVC: A Reason for Visit Classification for<br />

Ambulatory Care - Ein Klassifikationsschema für<br />

Kontaktanlässe in der ambulanten Versorgung. Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag 1989<br />

Band 40: Robra, B.-P.: Grundlagen und Methoden<br />

einer Evaluation von Krebsfrüherkennungs-<br />

Programmen. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1988<br />

Band 41: Flatten, G.: Prävention - Eine bewährte<br />

Strategie ärztlichen Handelns. Köln: Deutscher Ärzte-<br />

Verlag 1988<br />

99


Band 42: Rennen-Allhoff, B.: Testgüte von<br />

Entwicklungstests - Ergebnisse der Marburger<br />

Säuglingsstudie. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1990<br />

Band 43: Borelli, S.; Bauerdorf, R.: Medizinische<br />

Selbsthilfegruppen in Deutschland. Köln. Deutscher<br />

Ärzte-Verlag 1990<br />

Band 44: Meye, M. R.; Slesina, W.: Zusammenarbeit<br />

von Ärzten und Selbsthilfegruppen. Köln: Deutscher<br />

Ärzte-Verlag 1990 (vergriffen)<br />

Band 45: Brenner, G.: Die Reform des Einheitlichen<br />

Bewertungsmaßstabes für ärztliche Leistungen in der<br />

Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1985 bis<br />

1988. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1990<br />

Band 46: Krankheitsfrüherkennung Krebs, Männer und<br />

Frauen (Aufbereitung und Interpretation der<br />

Untersuchungsergebnisse aus den gesetzlichen<br />

Früherkennungsmaßnahmen 1987 und 1988). Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag 1990<br />

Band 47: Brenner, G. et al.: Wirtschaftliche und<br />

medizinische Aspekte des ambulanten Operierens.<br />

Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1992 (vergriffen)<br />

Band 48: Krankheitsfrüherkennung Krebs, Männer und<br />

Frauen (Aufbereitung und Interpretation der<br />

Untersuchungsergebnisse aus den gesetzlichen<br />

Früherkennungsmaßnahmen 1989 und 1990). Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag 1993 (vergriffen)<br />

Band 49: Flatten, G. et al.: Bewertung der Wirksamkeit<br />

der Gesundheitsuntersuchungen gemäß § 25<br />

Sozialgesetzbuch V. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1994<br />

Band 50: Brenner, G.; Heuer, J.; Pfeiffer, A.: Innovation<br />

und Strukturwandel in der vertragsärztlichen<br />

Versorgung. Das Leistungsspektrum im Spiegel der<br />

Honorarentwicklung von 1988 bis 1992. Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag 1994<br />

Band 51: Kerek-Bodden, H. E.; Klose, J. (Bearb.): Die<br />

Entwicklung der Fallzahlen bei niedergelassenen<br />

Ärzten 1980-1993. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1994<br />

Band 52: Brenner, G.; Graubner, B.; Nowak, H.-U.:<br />

Diagnosenverschlüsselung in der Arztpraxis.<br />

Fachgruppenbezogene Diagnosenkataloge auf der<br />

Grundlage der ICD-10. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />

1995 (ver-griffen)<br />

Band 53: Karsa, L. v. et al.: Monitoring der<br />

Gesundheitsuntersuchung gemäß § 25 SGB V.<br />

Auswirkungen der Berichtsvordrucke der Jahre 1992<br />

und 1993. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1995<br />

100


B) Beratungsservice<br />

für Ärzte<br />

Band 54: Koch, H.; Graubner, B.; Brenner, G.:<br />

Erprobung der Diagnosenverschlüsselung mit der ICD-<br />

10 in der Praxis des niedergelassenen Arztes. Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag 1998<br />

Band 55: Altenhofen, L. et al (Bearb.): Modellprojekt<br />

Früherkennung des kolorektalen Karzinoms. Steigerung<br />

der Inanspruchnahme des kolorektalen Screenings<br />

mittels Okkultbluttests. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />

1999<br />

Band 56: Brenner, G. et al. (Bearb.):<br />

Gesundheitszustand und ambulante medizinische<br />

Versorgung der Bevölkerung im Ost-West-Vergleich.<br />

Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 2000<br />

Band 57: Altenhofen, L. et al: Modernes<br />

Diabetesmanagement in der ambulanten Versorgung.<br />

Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung der<br />

Diabetesvereinbarungen in der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Nordrhein. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />

2002<br />

Band 58: Fischer, J. et al: Kooperationshandbuch – ein<br />

Leitfaden für Ärzte, Psychotherapeuten und Selbsthilfe.<br />

Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2004</strong><br />

Band 59: Knöpnadel, J. et al: Früherkennung des<br />

Darmkrebses und möglicher Vorstufen.<br />

Wissenschaftliche Begleitung zur Einführung der<br />

Früherkennungskoloskopie in Deutschland. Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2005</strong><br />

Band 1: Bedei, B.; Kamps, H.: Der Arzt in der<br />

vertragsärztlichen Versorgung. 8. überarbeitete<br />

Auflage. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2005</strong><br />

Band 2: Wolff, R. R.: Rationelle Praxisorganisation. 2.<br />

überarbeitete Auflage. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />

<strong>2004</strong><br />

Band 3: Kamps, H.: Arbeitsrecht für den<br />

niedergelassenen Arzt. 5. überarbeitete Auflage. Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2004</strong><br />

Band 4: Bicanski, V, Caesar, R.: Die Finanzierung der<br />

Arztpraxis. 14. überarbeitete Auflage in Vorbereitung.<br />

Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2005</strong><br />

Band 5: Rieger, H.-J.: Rechtsfragen beim Verkauf und<br />

Erwerb einer Arztpraxis. 5. überarbeitete Auflage. Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2004</strong><br />

Band 6: Lang, H.-U.: Steuerliche Aspekte der<br />

Praxisführung. 7. überarbeitete Auflage in Vorbereitung.<br />

Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2005</strong><br />

Band 7: Filler, G.: Die Wirtschaftlichkeit und die<br />

Prüfung in der vertragsärztlichen Versorgung. 13.<br />

101


C) Tagungsberichte<br />

überarbeitete Auflage in Vorbereitung. Köln: Deutscher<br />

Ärzte-Verlag <strong>2005</strong><br />

Band 8: Munte, A.; Ehlers, A. P. F.: Kooperative<br />

Berufsausübung zwischen Ärzten und anderen<br />

Heilberufen. 3. überarbeitete Auflage. Köln: Deutscher<br />

Ärzte-Verlag <strong>2005</strong><br />

Band 1: Herz-Kreislauf-Vorsorgeprogramme in der<br />

Bundesrepublik Deutschland. Kritische Diskussion und<br />

Empfehlungen. (Bericht über die Beratungen des<br />

wissenschaftlichen Beirats des Zentralinstituts am<br />

20./21. September 1976). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />

1977<br />

Band 2: Grundprobleme und Prioritäten einer<br />

kostenorientierten Versorgung. Kritische Diskussion<br />

und Empfehlungen. (Bericht über die Beratungen des<br />

wissenschaftlichen Beirats des Zentralinstituts am 8./9.<br />

Februar 1978). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1979<br />

Band 3: Kosanke, B.; Bauer, M.: Modelle der<br />

Zusammenarbeit in der kassenärztlichen Versorgung.<br />

2. Auflage. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1985<br />

(vergriffen)<br />

Band 4: Geiss, E.; Reichertz, P. L.; Schwartz, F. W.<br />

(Hrsg.): EDV in der Arztpraxis. (Bericht einer<br />

Fachtagung des Zentralinstituts am 21./22. November<br />

1980 in Hannover). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1981<br />

Band 5: Brenner, G.; Schwartz, F. W. (Hrsg.):<br />

Finanzierungsprobleme in der Sozialversicherung.<br />

(Symposium des Zentralinstituts am 9./10. Oktober<br />

1981 in Berlin). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1982<br />

Band 6: Allhoff, P.G.: Einladungsmodelle zur<br />

Früherkennung von Krankheiten bei Kindern. (Bericht<br />

einer Tagung des Zentralinstituts am 28. April 1982 in<br />

Köln). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1983<br />

Band 7: Geiss, E.: EDV in der ambulanten Medizin.<br />

(Bericht einer Fachtagung am 15. November 1986 in<br />

Dortmund). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1987<br />

(vergriffen)<br />

Band 8: Brenner, G.; Weber, I. (Ed.): Health Services<br />

Research and Primary Health Care. (Congress<br />

Proceedings of the 2. European Conference, Köln,<br />

December 14-15 1990) Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />

1991 (vergriffen)<br />

Band 9: Brenner, G.; Weisner, E. (Hrsg.): Qualität und<br />

Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Bewährte<br />

Zieldimensionen mit neuen Inhalten. Bericht über das<br />

Symposium anlässlich des 25jährigen Bestehens des<br />

Zentralinstituts am 18. November 1998 in Berlin. Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag 1999<br />

102


D) Diagnose-<br />

Therapie<br />

Band 10: Brenner, G. Graubner, B. (Hrsg.): Was heißt<br />

und zu welchem Ende betreibt man medizinische<br />

Dokumentation? Medizinische Dokumentation zur<br />

Optimierung von Qualität, Transparenz und Vergütung<br />

in der Gesundheitsversorgung. Druck in Vorbereitung.<br />

Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2005</strong><br />

Band 1: Theopold, W.; Koeberich, R.:<br />

Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern (Hinweise für die<br />

Praxis der gesetzlichen Früherkennungsmaßnahmen)<br />

2. Auflage. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1984<br />

(vergriffen)<br />

Band 2: Flörkemeier, V.: Die Rehabilitation Behinderter<br />

als neue Aufgabe für den Kassenarzt, 2. überarbeitete<br />

Auflage. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1980 (vergriffen)<br />

Band 3: Kohlrausch, A. et al.: Indikations- und<br />

Verordnungshinweise für die Physikalische Therapie, 3.<br />

überarbeitete Auflage. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />

1983 (vergriffen)<br />

Band 4: Gnauck, M.; Gnauck, R.: Die Aufgaben der<br />

Praxis-Mitarbeiterin bei der gesetzlichen<br />

Krebsfrüherkennungs-Untersuchung, Köln: Deutscher<br />

Ärzte-Verlag 1985 (vergriffen)<br />

Band 5: Albers, D. et al.: Hinweise zur Labordiagnostik<br />

in der Kassenpraxis. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1985<br />

Band 6: Bender, H. G. et al.: Das deutsche<br />

Krebsfrüherkennungsprogramm: Ein Beitrag für die<br />

Praxis. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1987<br />

Band 7: Flatten, G.; Allhoff, P.: AIDS als Problem in der<br />

kassenärztlichen Versorgung. Köln: Deutscher Ärzte-<br />

Verlag 1987 (vergriffen)<br />

Band 8: Flatten, G. et al.: AIDS - Informationen für<br />

niedergelassene Ärzte. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />

1988<br />

Band 9: Allhoff, P.G. et al.: HIV-Infektion - AIDS. Eine<br />

aktualisierte Übersicht für den niedergelassenen Arzt zu<br />

medizinischen, psychosozialen und<br />

gesundheitsökonomischen Fragen. Köln: Deutscher<br />

Ärzte-Verlag 1989 (vergriffen)<br />

Band 10: Hinweise zur Durchführung der<br />

Früherkennungsuntersuchungen im Kindesalter. Köln:<br />

Deutscher Ärzte-Verlag 1991<br />

Band 11: Borelli, S. et al.: Sexuell übertragbare<br />

Erkrankungen heute. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />

1992<br />

Band 12: Kluthe, R.: Ernährungsberatung in der Praxis<br />

des niedergelassenen Arztes. Köln: Deutscher Ärzte-<br />

Verlag 1996 (vergriffen)<br />

103


Band 13: Erläuterungen zur<br />

Jugendgesundheitsuntersuchung. Köln: Deutscher<br />

Ärzte-Verlag 1999<br />

12.2 Veröffentlichungen, Referate, Vorträge der<br />

Mitarbeiter<br />

Altenhofen, Lutz:<br />

In Zusammenarbeit mit Kries, R. von; Ihme, N.; Oberle,<br />

D.; Lorani, A.; Stark, R.; Niethard, F.U.: Effect of<br />

ultrasound screening on the rate of first operative<br />

procedures for developmental hip dysplasia in<br />

Germany. Lancet 362 (2003) 9399, S.1883-1887<br />

In Zusammenarbeit mit Buse, K.; Bietenduwel, A.;<br />

Krauth, C.; Jalilvand, N.; Meyer, S.; Reuter, G.; Stolle,<br />

S.; Lenarz, T.: Modellprojekt Neugeborenen-<br />

Hörscreening in Hannover (Zwischenergebnisse).<br />

Gesundheitswesen 65 (2003) 3, S.200-203<br />

Genauer hinschauen lohnt sich – Entgegnung auf F.M.<br />

Gerlach, M. Beyer, J. Szecsenyi and H. Raspe.<br />

Zeitschrift für ärztliche Fortbildung und Qualität im<br />

Gesundheitswesen 97 (2003) 10, S.743-5<br />

Disease Management – Die richtige<br />

Versorgungsstruktur für häufige chronische<br />

Erkrankungen? Vortrag im Rahmen des Workshop<br />

„Update Pädiatrie 2003 – Epilepsie und Migräne“<br />

Technologie-Zentrum Duisburg, 18.1.2003<br />

Disease Management – Die richtige<br />

Versorgungsstruktur für häufige chronische<br />

Erkrankungen? Ausblicke auf das DMP Diabetes.<br />

Vortrag im Rahmen der Tagung<br />

„Gesundheitsmanagement“, 25.2.2003<br />

Ausgewählte Ergebnisse zur wissenschaftlichen<br />

Begleitung der Diabetes Vereinbarung Nordrhein.<br />

Vortrag im Rahmen des 4. Symposium Evidenzbasierte<br />

Medizin „EbM in der Diabetologie: Versorgung von<br />

Patienten mit Diabetes mellitus“. Freiburg i.Br.,<br />

14./15.3.2003<br />

Evaluation und begleitende Qualitätssicherung des<br />

neuen Programms zur Früherkennung des<br />

Kolonkarzinoms. Vortrag im Rahmen des „Netzwerkes<br />

Kolorektales Karzinom“. München, 22.3.2003<br />

Modellanalysen zur Wirksamkeit von<br />

Früherkennungsstrategien beim Kolonkarzinom.<br />

Vortrag im Rahmen des „Netzwerkes Kolorektales<br />

Karzinom“. München, 22.3.2003<br />

Aktuelle versorgungsepidemiologische Daten über<br />

Fußgeschwüre, Gangräne und Amputationen aus<br />

104


Dokumentationen der Diabetesvereinbarung Nordrhein.<br />

Vortrag im Rahmen der „38. Jahrestagung der<br />

Deutschen Diabetes Gesellschaft 26.-30.5.2003“ und<br />

„Symposium zur Podopathie“. Bremen, 30.5.2003<br />

Datenmanagement und begleitende<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen im DMP Nordrhein.<br />

Vortrag in der Reihe Aktuelle Diabetologie. „56.<br />

Fortbildungskongress der Nordrheinischen Akademie“.<br />

Norderney, 14.6.2003<br />

Aufwand und Nutzen einer strukturierten<br />

Diabetikerversorgung am Beispiel der<br />

Diabetesvereinbarungen Nordrhein. Vortrag in der<br />

Reihe Aktuelle Diabetologie. „56. Fortbildungskongress<br />

der Nordrheinischen Akademie“. Norderney, 14.6.2003<br />

Evaluation der Früherkennungs-Koloskopie. Vortrag vor<br />

dem Berufsverband niedergelassener<br />

Gastroenterologen. Baden-Baden, 21.6.2003<br />

Strukturvertrag jetzt DMP - Was hat sich geändert?<br />

Reihe Aktuelle Diabetologie „57. Fortbildungskongress<br />

der Nordrheinischen Akademie für ärztliche Fort- und<br />

Weiterbildung“. Norderney, 18.10.2003<br />

Klinische Studien zur strukturierten Versorgung von<br />

Diabetikern. Reihe Aktuelle Diabetologie „57.<br />

Fortbildungskongress der Nordrheinischen Akademie<br />

für ärztliche Fort- und Weiterbildung“. Norderney,<br />

18.10.2003<br />

Das Früherkennungsprogramm Kolonkarzinom-<br />

Screening in Deutschland – Ziele, Qualitätsinhalte,<br />

Evaluation. Vortrag auf der „MEDICA 2003“.<br />

Düsseldorf, 20.11.2003<br />

In Zusammenarbeit mit Buser, K.; Krauth, C.; Jalilvand,<br />

N.; Meyer, S.; Reuter, G.; Stolle, S.; Lenarz, T.:<br />

Modellprojekt Neugeborenen-Hörscreening in Hannover<br />

(Abschlussbericht <strong>2004</strong>). Unveröff. Manuskript. Köln,<br />

<strong>2004</strong><br />

In Zusammenarbeit mit Noelle, G.: Disease-<br />

Management-Programme. Dokumentation auf Papier,<br />

offline oder online? In: „Mednet – Arbeitsbuch für die<br />

integrierte Gesundheitsversorgung“. 2003/4. Köln,<br />

<strong>2004</strong>, S.125-133<br />

In Zusammenarbeit mit Siering, U.; Brenner, G.; Haß,<br />

W.: Qualitätssicherungsbericht <strong>2004</strong> - Disease-<br />

Management-Programme in Nordrhein. Düsseldorf,<br />

<strong>2004</strong><br />

Elektronische Dokumentation und<br />

Erinnerungssysteme? Vortrag im Rahmen der<br />

„Nationalen Arbeitskonferenz Darmkrebsfrüherkennung.<br />

Workshop 4‚ Modellprojekte1“. Berlin, 25./26.2.<strong>2004</strong><br />

105


Ein Jahr Screening auf kolorektale Karzinome in<br />

Deutschland – Erste Zwischenergebnisse.<br />

Pressekonferenz der KBV, 23.3.<strong>2004</strong><br />

Antidiabetikaverordnungen, insbesondere Therapie mit<br />

Glitazonen im Bereich der KV Nordrhein. Vortrag in der<br />

Reihe Aktuelle Diabetologie. „58. Fortbildungskongress<br />

der Nordrheinischen Akademie“. Norderney, 8.5.<strong>2004</strong><br />

Ärztliche Qualitätssicherung in Disease-Management-<br />

Programmen. Versorgungsforschung und strukturierte<br />

Behandlungsprogramme: Methoden und Ergebnisse<br />

der wissenschaftlichen Begleitforschung zum Diabetes-<br />

Strukturvertrag Nordrhein. Vortrag im Rahmen des „3.<br />

Deutscher Kongress für Versorgungsforschung“ an der<br />

Universität Bielefeld, 18./19.6.<strong>2004</strong><br />

Qualitätssicherung bei den Disease-Management-<br />

Programmen Diabetes mellitus und Brustkrebs. Vortrag<br />

in der Länderausschusssitzung der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung. Berlin, 9.7.<strong>2004</strong><br />

Datenmanagement und begleitende<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen im DMP Nordrhein.<br />

Vortrag vor dem Landesverband der<br />

Betriebskrankenkassen NRW. Essen, 19.7.<strong>2004</strong><br />

Erkenntnisse zur Wirksamkeit des Hannoveraner<br />

Neugeborenen-Hörscreenings Kongress. Vortrag im<br />

Rahmen des Workshop „Praxis der Früherkennung<br />

kindlicher Hörstörungen, Screening und Abklärung“.<br />

Hannover, 30.9.-1.10.<strong>2004</strong><br />

DMP Diabetes: Erste statistische Auswertungen aus<br />

der Umsetzung des DMP Diabetes mellitus Typ 2 im<br />

Gebiet der KV Nordrhein. Vortrag in der Reihe Aktuelle<br />

Diabetologie „59. Fortbildungskongress der<br />

Nordrheinischen Akademie“. Norderney, 16.10.<strong>2004</strong><br />

Das Früherkennungsprogramm ‚Kolonkarzinom-<br />

Screening‘ in Deutschland – ein Zwischenbericht.<br />

Vortrag im Rahmen von „Das<br />

Früherkennungsprogramm kolorektaler Karzinome in<br />

Deutschland – Eine Zwischenbilanz des<br />

Epidemiologischen Krebsregister Niedersachsen“.<br />

Oldenburg, 30.10.<strong>2004</strong><br />

Erkenntnisse zur Wirksamkeit des Hannoveraner<br />

Neugeborenen-Hörscreenings. Vortrag im Rahmen des<br />

Info-Abend über das Hörscreening bei Neugeborenen,<br />

Virchow Klinik Berlin. Berlin, 10.11.<strong>2004</strong><br />

Kosten-/Nutzenabwägung der Kolon -<br />

Karzinomprophylaxe des alternden Menschen:<br />

Koloskopieren - ab wann wie oft? Vortrag im Rahmen<br />

des „9. Postgraduiertenkurs: Infektion und chronische<br />

106


Krankheit im Gastrointestinaltrakt“. Hamburg,<br />

14./15.1.<strong>2005</strong><br />

Informationsveranstaltung zum DMP Brustkrebs. DMP<br />

– Zahlen, Daten, Fakten. Vortrag in der KV Nordrhein.<br />

Köln, 2.2.<strong>2005</strong><br />

Pressekonferenz der KBV und der Spitzenverbände der<br />

gesetzlichen Krankenkassen aus Anlass der<br />

Vorstellung des ersten Jahresberichts zur<br />

wissenschaftlichen Begleitung der<br />

Früherkennungskoloskopie. Berlin, 8.2.<strong>2005</strong><br />

Pressekonferenz DMP Nordrhein. DMP – Zahlen,<br />

Daten, Fakten. Vortrag in Berlin, 8.2.<strong>2005</strong><br />

Vorstellung des Qualitätssicherungsbericht zum DMP<br />

Nordrhein. Vortrag in der BÄK in Berlin,17.3.<strong>2005</strong><br />

Vorstellung des Qualitätssicherungsbericht zum DMP<br />

Nordrhein. Vortrag beim BKK-Landesverband,<br />

11.4.<strong>2005</strong><br />

Acceptance and Findings of the First Nationwide<br />

Screening Colonoscopy Round in Germany. Vortrag im<br />

Rahmen des „DDW Chicago <strong>2005</strong>“, 17.5.<strong>2005</strong><br />

In Zusammenarbeit mit Hagen, B.; Hass, W.: Aspekte<br />

der Lebensqualität älterer Typ 2 Diabetiker –<br />

Ergebnisse aus einer Patientenbefragung unter<br />

Teilnehmern der Diabetes-Strukturvereinbarungen<br />

Nordrhein. In: B. Badura et al (Hrsg.) „Auf dem Weg zur<br />

integrierten Versorgung. Beiträge aus der<br />

Versorgungsforschung“. Bern (In Vorbereitung)<br />

In Zusammenarbeit mit Noelle, G.; Siering, U.; Hass,<br />

W.; Hagen, B.: Disease-Management-Programme in<br />

Nordrhein. Erste Erfahrungen zum Datenmanagement<br />

und Betreuung der Teilnehmer. Zeitschrift für ärztliche<br />

Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen 99<br />

(<strong>2005</strong>) 2 (In Vorbereitung)<br />

Bogumil, Wolfgang:<br />

In Zusammenarbeit mit Brenner, G.; Lang, A. :<br />

Ergebnisse der vergleichenden Kostenstrukturanalyse<br />

des Zeitraumes 1999 bis 2001 für West- und<br />

Ostdeutschland (Statistische Darstellungsform).<br />

Unveröff. Manuskript. Köln, 2003<br />

Brenner, Gerhard:<br />

Medizinisch Technischer Fortschritt. Chance für eine<br />

bessere Diagnostik und Therapie. Impulsreferat im<br />

Rahmen einer Veranstaltungsreihe der Friedrich Ebert<br />

Stiftung, Büro Niedersachsen „Über den Tag hinaus.<br />

107


Entwicklungsstrategien des Gesundheitswesens“.<br />

Hannover, 14.1.2003<br />

Datenfluss und Evaluation bei chronischen<br />

Erkrankungen. Vom Strukturvertrag zum Disease<br />

Management. Vortrag für „Zukunftssicherung im<br />

Gesundheitswesen“ im Rahmen des „Symposiums IV:<br />

Datenmanagement in DMPs“. Berlin, 25./25.1.2003<br />

In Zusammenarbeit mit Altenhofen, L.; Knöpnadel, J.;<br />

Weber, I.: Nationale Gesundheitsziele: Diabetes<br />

mellitus Typ 2 als Zielbereich. Bundesgesundheitsblatt<br />

46 (2003) 2, S.134-143<br />

Smart Cards and the Health Insurance System in<br />

Germany with Focus on European Activities for<br />

Crossborder Access to Healthcare. Vortrag anlässlich<br />

des „Workshop on Electronic Cards in Citizen’s Health<br />

Care”. Barcelona, 13.-15.3.2003<br />

Qualitätskonzepte für Ärzte und ärztliche Leistungen.<br />

Vortrag im Rahmen des „Studiengangs für Consumer<br />

Health Care“ der Humboldt Universität Berlin. Berlin,<br />

18.3.2003<br />

Evaluation und begleitende Qualitätssicherung des<br />

neuen Programms zur Früherkennung des<br />

Kolonkarzinoms. Vortrag für „Netzwerk Kolorektales<br />

Karzinom“. München, 22.3.2003<br />

Kostenstrukturanalyse in der Arztpraxis. Vortrag im<br />

Rahmen des von der KBV veranstalteten „Seminars<br />

Betriebswirtschaftliche Beratung“. Hamburg, 16.6.2003<br />

Arzneimitteltherapie im europäischen Vergleich,<br />

Deutsches Ärzteblatt, Briefe, 5.9.2003, S.A2290<br />

In Zusammenarbeit mit Altenhofen, L.: Evaluation des<br />

deutschen Präventionsprojektes für Darmkrebs durch<br />

das ZI. Vortrag im Rahmen des 3. Forums des<br />

Bundesverbandes Gastroenterologie Deutschlands e.V.<br />

Raum Amsterdam, 19.9.2003<br />

Stellungnahme zum GKV-Modernisierungsgesetz für<br />

Herrn Caesar von der Apobank. Düsseldorf, 29.9.2003<br />

Arzneimittelmanagement und Elektronisches Rezept.<br />

Einführung in das Thema. Vortrag zur HPC im Rahmen<br />

der „eHealth 2003-Telematik im Gesundheitswesen“.<br />

Dresden, 21.-23.10.2003<br />

Discussion of the Compulsory Health Insurance System<br />

in Germany for the Delegation. For the Sverdlovsk<br />

Oblast Territorial Fund for Compulsory Medical<br />

Insurance, Yekatarinburg. Köln, 28.10.2003<br />

Positionierung der Ärztekammerorganisation bei der<br />

Herausgabe der elektronischen Arztausweise: Health<br />

108


Care Professional Cards. Im Rahmen der<br />

Vorstandssitzung der BÄK. Köln, 13.11.2003<br />

Kostenstrukturanalyse in der ärztlichen Versorgung und<br />

psychotherapeutischen Vertragsarztpraxis 2001.<br />

Ergebnisse der vergleichenden Kostenstrukturanalyse<br />

des Zeitraumes 1999 bis 2001 für Ost- und<br />

Westdeutschland. Im Rahmen der Vorstandssitzung<br />

und anlässlich der Kuratoriumssitzung. Berlin,<br />

18./19.11.2003<br />

Die Steuerung der Wirtschaftlichkeit der Arztpraxis<br />

durch Kennzahlenvergleich. In: Bicanski (Hrsg.)<br />

„Wirtschaftshandbuch des Arztes”<br />

Kosten und Kostenmanagement. In: Bicanski (Hrsg.)<br />

„Wirtschaftshandbuch des Arztes”<br />

Rede des Vorstandsvorsitzenden des ZI anlässlich der<br />

letzten Kuratoriumssitzung mit Folien für einen Artikel<br />

zur Veröffentlichung im DÄV „Aufgaben des ZI“,<br />

19.11.2003<br />

Elektronische Gesundheitskarte als Schlüssel für die<br />

Gesundheitsreform. Statement für die Omnicard. Berlin,<br />

14.1.04<br />

Der Zweite Gesundheitsmarkt. In: Hess/Klakow (Hrsg.)<br />

„IGel Kompendium für die Arztpraxis“. Köln, <strong>2004</strong><br />

Netc@rds for eEHIC. Demonstrators of Smart Card and<br />

Network Solutions for European Health Insurance Card<br />

Electronification. Vortrag im Rahmen des German-<br />

French-Telematik-Meetings. Berlin, 16./17.02.<strong>2004</strong><br />

In Zusammenarbeit mit Altenhofen, L.: Bisherige<br />

Ergebnisse des Darmkrebs-Screenings in Deutschland.<br />

Vortrag im Rahmen der 1. Internationalen<br />

Arbeitskonferenz „Workshop 1“. Berlin, 25./26.2.<strong>2004</strong><br />

Qualitätssicherungskonzepte für Ärzte und ärztliche<br />

Leistungen. Vortrag im Rahmen des Studiengangs<br />

„Consumer Health Care“ in der Charité Berlin. Berlin,<br />

15.3.<strong>2004</strong>.<br />

Bisherige Ergebnisse des Darmkrebs-Screenings in<br />

Deutschland. Vortrag für „Hamburger<br />

Arbeitsgemeinschaft für Gastroenterologie“. Hamburg,<br />

12.5.<strong>2004</strong><br />

In Zusammenarbeit mit Altenhofen, L.; Knöpnadel, J.:<br />

Bisherige Ergebnisse des Darmkrebs-Screenings in<br />

Deutschland. Sitzung des Stiftungsrates „Lebensblicke“.<br />

Frankfurt/Main Flughafen, 16.6.<strong>2004</strong><br />

Gutachten der Secartis AG. Grobkonzept für die<br />

Ausgabe der Health Professional Card (HPC) durch die<br />

Landesärztekammern. Vortrag anlässlich der<br />

Vorstandssitzung der BÄK. Königsstein/Ts, 25.6.<strong>2004</strong><br />

109


Qualitätssicherung bei den Disease-Management-<br />

Programmen Diabetes mellitus und Brustkrebs. Vortrag<br />

anlässlich der Länderausschusssitzung der KBV. Berlin,<br />

9.7.<strong>2004</strong><br />

Projekte und Vernetzung durch die gesundheitsziele.de<br />

Arbeitsgruppe Diabetes mellitus. Anlässlich des<br />

Nationalen Aktionsforums Diabetes mellitus veranstaltet<br />

von der Deutschen Diabetes-Union e.V. Berlin,<br />

7.10.<strong>2004</strong><br />

Präsentation zur ambulanten medizinischen<br />

Versorgung in Deutschland. Anlässlich des Besuchs<br />

der Russischen Delegation aus der Region<br />

Swerdlowsk. Berlin, 18.10.<strong>2004</strong><br />

In Zusammenarbeit mit Altenhofen, L.; Knöpnadel, J.:<br />

Bisherige Ergebnisse des Darmkrebs-Screenings in<br />

Deutschland. Beim Netzwerk Kolorektales Karzinom.<br />

München, 21.10.<strong>2004</strong><br />

Einheitlicher Bewertungsmaßstab (EBM 200plus) als<br />

Grundlage für die ärztliche Honorierung. Bei der<br />

Deutschen Apotheker- und Ärztebank. Düsseldorf,<br />

5.11.<strong>2004</strong><br />

Gesundheitsversorgung und -versicherung in<br />

Deutschland. Auf der Internationalen Konferenz in<br />

Gesundheitsökonomie „Effektivität und Effizienz in der<br />

Gesundheitsversorgung“. Sopron, 27.11.<strong>2004</strong><br />

Telematikanwendungen aus der Sicht der Ärzteschaft<br />

durch kombinierten Einsatz von Gesundheitskarte und<br />

Health Professional Card. Auf dem<br />

VersicherungsForum „Telematik im<br />

Gesundheitswesen“. Köln, 27.1.<strong>2005</strong><br />

Was heißt und zu welchem Ende betreibt man<br />

medizinische Dokumentation? Symposium des ZI.<br />

Vorbereitung, Leitung, Einführung und Vortrag „65.<br />

Geburtstag von Dr. Bernd Graubner und seine Arbeiten<br />

auf dem Gebiet der medizinischen Klassifikation im ZI.“<br />

Berlin, 28.1.<strong>2005</strong><br />

Steuert die Praxisgebühr in die richtige Richtung? GKV-<br />

Modernisierungsgesetz und seine Folgen. Auf dem 2.<br />

Workshop der Clearingstelle Versorgungsforschung<br />

NRW. Köln, 13.4.<strong>2005</strong><br />

eHealth <strong>2005</strong> - Telematik im Gesundheitswesen.<br />

Elektronische Gesundheitskarte - Kernelement<br />

sektorenübergreifender IT-Anwendungen. Moderation<br />

Panel-Diskussion „European Interoperability<br />

- Functional Co-operation among National<br />

Cards and Health Systems. From the Health Insurance<br />

Card to the European Electronic Health Record?”<br />

München, 19.-21.4.<strong>2005</strong><br />

110


Graubner, Bernd:<br />

In Zusammenarbeit mit dem Bereich<br />

Informationstechnik der KBV: ICD-10-SGBV-<br />

Stammdatei der KBV (= Kombination der von B.<br />

Graubner erarbeiteten Volltext-Datei der ICD-10-SGBV,<br />

Version 1.3 und der von ihm überarbeiteten<br />

Softwareversion des ICD-10-Diagnosenthesaurus,<br />

Version 3.1). Köln: KBV. Vierteljährlich im Jahre 2003<br />

publiziert und allen Softwarehäusern für<br />

Arztpraxisverwaltungssysteme zur Verfügung gestellt.<br />

In Zusammenarbeit mit 3M Medica Health Information<br />

Services Institute: 3M ICD/ICPM professional. Software<br />

zur Verschlüsselung von Diagnosen nach ICD-9,<br />

ICD-10-SGBV 1.3 und ICD-10-SGB-V 2.0 einschl.<br />

ICD-10-Diagnosenthesaurus, Versionen 3.1 und 4.0,<br />

sowie von Operationen nach OPS-301, Versionen 2.0<br />

und 2.1. CD-ROM. Neuss: 3M Medica 2003 (Volltext-<br />

Dateien mit unterschiedlichen Textlängen für alle<br />

enthaltenen Klassifikationen sind verfügbar.)<br />

Kodierleitfaden Kinder- und Jugendmedizin der<br />

verbändeübergreifenden Arbeitsgruppe DRG. Version<br />

2003. Hrsg. v. der Gesellschaft der<br />

Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in<br />

Deutschland e.V. (GKinD). Redaktion u. Koordination:<br />

Nicola Lutterbüse, erarbeitet von N. Albers, H. Böhles,<br />

B. Graubner et al. Siegen: GKinD 2003<br />

ICD-10 und OPS-301 – aktueller Stand und weitere<br />

Entwicklung. Tagungsband des 2. Norddeutschen<br />

Symposiums für Medizinische Dokumentation und<br />

Pflegeberufe „Multiprofessionalität im<br />

Gesundheitswesen“ in Hamburg, 27./28.3.2003. S. 207-<br />

208<br />

In Zusammenarbeit mit Ingenerf, J.; Eckardt, J.:<br />

Anwendererfahrungen mit DRG-orientierten Funktionen<br />

in Krankenhausinformationssystemen für Ärzte,<br />

Pflegekräfte und Controller. 8. Fachtagung „Praxis der<br />

Informationsverarbeitung in Krankenhaus und<br />

Versorgungsnetzen“. Praxisseminar 1. Dortmund, 7.-<br />

9.5.2003 (Dokumentation im Internet:<br />

http://www.gmds.de, AG MDK)<br />

In Zusammenarbeit mit Ingenerf, J.; Eckardt, J.:<br />

Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse des<br />

Praxisseminars. Workshop „IT-Module zur<br />

Unterstützung der DRG-gerechten Dokumentation und<br />

Abrechnung“. 8. KIS-Fachtagung. Dortmund, 7.-<br />

9.5.2003<br />

Aktueller Stand und Planungen für ICD-10 und OPS-<br />

301 als wesentliche Grundlage für G-DRGs (mit<br />

111


Bibliographie). 8. KIS-Fachtagung. Dortmund, 7.-<br />

9.5.2003 (Dokumentation im Internet:<br />

http://www.gmds.de, AG MDK)<br />

Medizinische Klassifikationen – Theorie und Praxis im<br />

Gesundheitswesen. Seminare innerhalb des 13. und<br />

14. Vollzeit-Seminars „Medizinische Informatik“ für<br />

Ärztinnen und Ärzte zur Erlangung dieser<br />

Zusatzbezeichnung. mibeg–Institut für berufliche<br />

Weiterbildung in Kooperation mit der Ärztekammer<br />

Nordrhein. Köln, 2.7.2003 und 3.9.2003<br />

German Diagnosis Related Groups (G-DRGs) 1 und 2.<br />

Plenarsitzung und Sitzung während der 99.<br />

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für<br />

Kinderheilkunde und Jugendmedizin (DGKJ).<br />

Vorbereitung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft<br />

der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in<br />

Deutschland e.V. (GKinD). Leitung gemeinsam mit P.<br />

Reifferscheid und F. Riedel. Bonn, 11.-14.9.2003.<br />

Stand und Weiterentwicklung von ICD-10 und OPS-301<br />

als klassifikatorische Grundlagen der G-DRGs. 99.<br />

DGKJ-Jahrestagung in Bonn, 11.-14.9.2003.<br />

Monatsschrift Kinderheilkunde 151 (2003) 8<br />

ICD-10-GM <strong>2004</strong> – erforderliche Änderungen in den<br />

Arztpraxisverwaltungsprogrammen. Vortrag im Rahmen<br />

des 10. KBV-Anbietermeetings. Köln, 17.9.2003<br />

In Zusammenarbeit mit Ingenerf, J.; Zaiß, A.; Busse, B.;<br />

Lax, H.; Eckardt, J.; Stein, M.: Medizinische<br />

Dokumentation und Klassifikation – Stützen des<br />

Gesundheitssystems. Symposium während der 48.<br />

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für<br />

Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie<br />

(GMDS). Vorbereitung und Leitung des Symposiums.<br />

Münster, 18.9.2003 (Dokumentation im Internet:<br />

http://www.gmds.de, AG MDK)<br />

ICD-10-GM <strong>2004</strong>. Änderungen und Konsequenzen in<br />

der vertragsärztlichen Versorgung. Vortrag im Rahmen<br />

der 48. GMDS-Jahrestagung. Münster, 14.-18.9.2003<br />

(Dokumentation im Internet: http://www.gmds.de, AG<br />

MDK)<br />

Zusammen mit Brenner, G.: Kompromisse bei der<br />

Vereinheitlichung der ICD-10-Versionen für die<br />

ambulante und stationäre Versorgung aus<br />

vertragsärztlicher Sicht (Poster). Tagungsband der 48.<br />

GMDS-Jahrestagung. Münster, 14.-18.9.2003<br />

ICD-10-GM <strong>2004</strong> – Änderungen und Konsequenzen in<br />

der vertragsärztlichen Gesundheitsversorgung.<br />

Mitgliederversammlung des Qualitätsrings Medizinische<br />

Software (QMS). Mannheim, 4.11.2003 (Dokumentation<br />

im Internet: http://www.qms-de.org)<br />

112


In Zusammenarbeit mit Busse, B.: Stützen des<br />

Gesundheitssystems – Medizinische Dokumentation<br />

und Klassifikation. Bericht über das Symposium am<br />

18.9.2003 in Münster. mdi – Forum der<br />

Medizin_Dokumentation und Medizin_Informatik 5<br />

(2003) 4, S. 123-126. (Kurzbericht in: Informatik,<br />

Biometrie und Epidemiologie in Medizin und Biologie 34<br />

(2003) 4, blaue Seiten)<br />

Buchbesprechung: Bettina Busse: ICD-10 und OPS.<br />

Strukturierte Einführung. 2003. mdi – Forum der<br />

Medizin_Dokumentation und Medizin_Informatik 5<br />

(2003) 4, S. 127<br />

ICD-10-GM <strong>2004</strong>. Systematisches Verzeichnis.<br />

Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten<br />

und verwandter Gesundheitsprobleme. 10. Revision.<br />

German Modification. Version <strong>2004</strong>. Stand 15.8.2003.<br />

Hrsg. v. Deutschen Institut für Medizinische<br />

Dokumentation und Klassifikation (DIMDI) im Auftrag<br />

des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung. Bearbeitet von Dr. med. Bernd Graubner, ZI.<br />

Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 2003<br />

ICD-10-GM <strong>2004</strong>. Diagnosenthesaurus. Alphabetisches<br />

Verzeichnis zur Internationalen statistischen<br />

Klassifikation der Krankheiten und verwandter<br />

Gesundheitsprobleme. 10. Revision. German<br />

Modification. Version <strong>2004</strong>. Stand 15.8.2003. Hrsg. v.<br />

Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und<br />

Klassifikation (DIMDI) im Auftrag des<br />

Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung in Kooperation mit dem Zentralinstitut für die<br />

kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik<br />

Deutschland (ZI). Bearbeitet von Dr. med. Bernd<br />

Graubner, ZI. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 2003 (Eine<br />

inhaltlich identische Kooperationsausgabe erschien<br />

gleichzeitig in Kooperation mit medical text Dr.<br />

Hermanns München für die Firma ratiopharm, Ulm.)<br />

OPS-301 <strong>2004</strong>. Systematisches Verzeichnis mit<br />

Erweiterungskatalog. Operationen- und<br />

Prozedurenschlüssel nach § 301 SGB V –<br />

Internationale Klassifikation der Prozeduren in der<br />

Medizin. Version <strong>2004</strong>. Stand 15.8.2003. Hrsg. v.<br />

Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und<br />

Klassifikation (DIMDI) im Auftrag des<br />

Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung unter Beteiligung der Arbeitsgruppe OPS des<br />

Kuratoriums für Fragen der Klassifikation im<br />

Gesundheitswesen (KKG). Bearbeitet von Dr. med.<br />

Bernd Graubner, ZI. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2004</strong><br />

OPS-301 <strong>2004</strong>. Alphabetisches Verzeichnis.<br />

Operationen- und Prozedurenschlüssel nach § 301<br />

113


SGB V – Internationale Klassifikation der Prozeduren in<br />

der Medizin. Version <strong>2004</strong>. Stand 15.8.2003. Hrsg. v.<br />

Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und<br />

Klassifikation (DIMDI) im Auftrag des<br />

Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung. Bearbeitet von Dr. med. Bernd Graubner, ZI.<br />

Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2004</strong><br />

Kodierleitfaden Kinder- und Jugendmedizin der<br />

verbändeübergreifenden Arbeitsgruppe DRG. Version<br />

<strong>2004</strong>. Hrsg. v. der Gesellschaft der<br />

Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in<br />

Deutschland e.V. (GKinD). Redaktion u. Koordination<br />

Nicola Lutterbüse, erarbeitet von N. Albers, H. Böhles,<br />

B. Graubner et al. Siegen: GKinD <strong>2004</strong><br />

In Zusammenarbeit mit dem Bereich<br />

Informationstechnik der KBV: ICD-10-GM-Stammdatei<br />

der KBV (= Kombination der von Bernd Graubner<br />

erarbeiteten Volltext-Datei der ICD-10-GM <strong>2004</strong> bzw.<br />

<strong>2005</strong> und der von ihm überarbeiteten Softwareversion<br />

des zugehörigen Alphabetischen Verzeichnisses<br />

[Diagnosenthesaurus]). Köln bzw. Berlin: KBV.<br />

Vierteljährlich seit November 2003 publiziert und allen<br />

Softwarehäusern für Arztpraxisverwaltungssysteme zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

In Zusammenarbeit mit 3M Medica Health Information<br />

Services Institute: 3M ICD/ICPM professional<br />

(Bestandteil der 3M Suite). Verschlüsselungssoftware<br />

für Diagnosen nach ICD-10-GM <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong> und<br />

Operationen nach OPS-301 <strong>2004</strong> und OPS <strong>2005</strong>. CD-<br />

ROM Neuss: 3M Medica <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong> (Volltext-<br />

Dateien mit unterschiedlichen Textlängen für alle<br />

enthaltenen Klassifikationen sind verfügbar.)<br />

In Zusammenarbeit mit Brenner, G.:<br />

Diagnosenverschlüsselung – gleiche Basis für<br />

Krankenhaus und Praxis. Deutsches Ärzteblatt 101<br />

(<strong>2004</strong>) 1-2, S. A25-A26<br />

In Zusammenarbeit mit Zinke, M.: Diagnosenthesaurus<br />

Pädiatrie <strong>2004</strong>. Kurzfassung. Köln: Berufsverband der<br />

Kinder- und Jugendärzte e.V. und Ulm: ratiopharm<br />

<strong>2004</strong><br />

In Zusammenarbeit mit Hermanns, P. M.: ICD-10-GM<br />

<strong>2004</strong> – Die häufigsten Diagnosen der Allgemeinmedizin<br />

auf einen Blick. Doppelseitige A3-Schreibtischunterlage<br />

mit fast 800 Diagnosen. München: medical text Dr.<br />

Hermanns, und Ulm: ratiopharm <strong>2004</strong><br />

In Zusammenarbeit mit Ingenerf, J.; Eckardt, J.:<br />

Entwicklungen des G-DRG-Systems und Einsatz von<br />

Behandlungspfaden in<br />

Krankenhausinformationssystemen. Workshop 1. In: P.<br />

114


Schmücker, K.-H. Ellsässer (Hrsg.) 9. Fachtagung<br />

„Praxis der Informationsverarbeitung in Krankenhaus<br />

und Versorgungsnetzen (KIS)“. Tagungsband.<br />

Mannheim, 24.-26.3.<strong>2004</strong>, S. 93-96. (Dokumentation im<br />

Internet: http://www.gmds.de, AG MDK)<br />

ICD-10-GM und OPS-301 – Stand, Weiterentwicklung<br />

und Einsatz in Klinik und Arztpraxis. In: P. Schmücker<br />

und K.-H. Ellsässer (Hrsg.) 9. KIS-Fachtagung.<br />

Tagungsband. Mannheim, 24.-26.3.<strong>2004</strong>, S. 93-94<br />

(Dokumentation im Internet: http://www.gmds.de, AG<br />

MDK)<br />

ICD-10-GM <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> – neue Anforderungen an die<br />

Arztpraxissoftware. Vortrag im Rahmen der<br />

Mitgliederversammlung des „Qualitätsrings<br />

Medizinische Software“ (QMS). Düsseldorf, 6.5.<strong>2004</strong><br />

(Dokumentation im Internet: http://www.qms-de.org)<br />

Medizinische Klassifikationen ICD-10-GM und OPS –<br />

Ausblick auf die Neuerungen. Deutsches Ärzteblatt 101<br />

(<strong>2004</strong>) 36, Suppl. PraxisComputer 3/<strong>2004</strong>, S. 2-4<br />

Dokumentationsaspekte unter DRG-Bedingungen und<br />

integrierte Versorgung. Sitzung während der 100.<br />

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für<br />

Kinderheilkunde und Jugendmedizin (DGKJ).<br />

Vorbereitung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft<br />

der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in<br />

Deutschland e.V. (GKinD). Leitung gemeinsam mit F.<br />

Riedel. Berlin, 9.-12.9.<strong>2004</strong><br />

Aktuelles zu ICD-10-GM und OPS. 100. DGKJ-<br />

Jahrestagung in Berlin, 9.-12.9.<strong>2004</strong>. Abstraktband, S.<br />

57. (Außerdem als CD-Beilage in: Monatsschrift<br />

Kinderheilkunde 152 (<strong>2004</strong>) Suppl. 1)<br />

In Zusammenarbeit mit Ingenerf, J.; Zaiß, A.; Busse, B.;<br />

Eckardt, J.; Kaczmarek, D.: Großer Datenwust –<br />

Freude oder Frust. Symposium während der 49.<br />

GMDS-Jahrestagung. Vorbereitung und Leitung des<br />

Symposiums. Innsbruck, 30.9.<strong>2004</strong> (Dokumentation im<br />

Internet: http://www.gmds.de, AG MDK)<br />

Nutzerfreundliche Modifikationen der originalen<br />

Klassifikationsdateien für Bücher und<br />

Computeranwendungen. 49. GMDS-Jahrestagung.<br />

Innsbruck, 26.-30.9.<strong>2004</strong> (Dokumentation im Internet:<br />

http://www.gmds.de, AG MDK)<br />

In Zusammenarbeit mit Busse, B.: Großer Datenwust –<br />

Freude oder Frust. Medizinische Dokumentation und<br />

Klassifikation großer Datenmengen. Bericht über das<br />

Symposium am 30.9.<strong>2004</strong> in Innsbruck. mdi – Forum<br />

der Medizin_Dokumentation und Medizin_Informatik 6<br />

(<strong>2004</strong>) 4, S. 158-160 (Kurzbericht in: Informatik,<br />

115


Biometrie und Epidemiologie in Medizin und Biologie 35<br />

(<strong>2004</strong>) 4, blaue Seiten 8-10)<br />

ICD-10-GM <strong>2005</strong>. Systematisches Verzeichnis.<br />

Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten<br />

und verwandter Gesundheitsprobleme. 10. Revision.<br />

German Modification. Version <strong>2005</strong>. Stand 15.8.<strong>2004</strong>.<br />

Hrsg. v. Deutschen Institut für Medizinische<br />

Dokumentation und Klassifikation (DIMDI) im Auftrag<br />

des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung. Bearbeitet von Dr. med. Bernd Graubner, ZI.<br />

Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2005</strong> (Eine inhaltlich<br />

identische Kooperationsausgabe erschien gleichzeitig<br />

im Krankenhausdrucke-Verlag Wanne-Eickel, Herne-<br />

Wanne.)<br />

ICD-10-GM <strong>2005</strong>. Alphabetisches Verzeichnis<br />

(Diagnosenthesaurus). Internationale statistische<br />

Klassifikation der Krankheiten und verwandter<br />

Gesundheitsprobleme. 10. Revision. German<br />

Modification. Version <strong>2005</strong>. Stand 15.8.<strong>2004</strong>. Hrsg. v.<br />

Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und<br />

Klassifikation (DIMDI) im Auftrag des<br />

Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung in Kooperation mit dem Zentralinstitut für die<br />

kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik<br />

Deutschland (ZI). Bearbeitet von Dr. med. Bernd<br />

Graubner, ZI. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2005</strong> (Eine<br />

inhaltlich identische Kooperationsausgabe erschien<br />

gleichzeitig im Krankenhausdrucke-Verlag Wanne-<br />

Eickel, Herne-Wanne, sowie in Kooperation mit medical<br />

text Dr. Hermanns München für die Firma ratiopharm,<br />

Ulm.)<br />

OPS <strong>2005</strong>. Systematisches Verzeichnis mit<br />

Erweiterungskatalog. Operationen- und<br />

Prozedurenschlüssel – Internationale Klassifikation der<br />

Prozeduren in der Medizin. Version <strong>2005</strong>. Stand<br />

15.10.<strong>2004</strong> mit den Ergänzungen vom 15.11.<strong>2004</strong>.<br />

Hrsg. v. Deutschen Institut für Medizinische<br />

Dokumentation und Klassifikation (DIMDI) im Auftrag<br />

des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung unter Beteiligung der Arbeitsgruppe OPS des<br />

Kuratoriums für Fragen der Klassifikation im<br />

Gesundheitswesen (KKG). Bearbeitet von Dr. med.<br />

Bernd Graubner, ZI. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag.<br />

<strong>2005</strong> (Eine inhaltlich identische Kooperationsausgabe<br />

erschien gleichzeitig im Krankenhausdrucke-Verlag<br />

Wanne-Eickel, Herne-Wanne.)<br />

OPS <strong>2005</strong>. Alphabetisches Verzeichnis. Operationen-<br />

und Prozedurenschlüssel – Internationale Klassifikation<br />

der Prozeduren in der Medizin. Version <strong>2005</strong>. Stand<br />

15.10.<strong>2004</strong> mit den Ergänzungen vom 15.11.<strong>2004</strong>.<br />

Hrsg. v. Deutschen Institut für Medizinische<br />

116


Dokumentation und Klassifikation (DIMDI) im Auftrag<br />

des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung. Bearbeitet von Dr. med. Bernd Graubner, ZI.<br />

Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2005</strong> (Eine inhaltlich<br />

identische Kooperationsausgabe erschien gleichzeitig<br />

im Krankenhausdrucke-Verlag Wanne-Eickel, Herne-<br />

Wanne.)<br />

In Zusammenarbeit mit Zaiß, A.; Ingenerf, J.; Leiner, F.;<br />

Lochmann, U.; Schopen, M.; Schrader, U.; Schulz, St.:<br />

Medizinische Dokumentation, Terminologie und<br />

Linguistik. In: Th. Lehmann (Hrsg.) Handbuch der<br />

Medizinischen Informatik. München/Wien: Hanser <strong>2005</strong>,<br />

S.89-144<br />

Kodierleitfaden Kinder- und Jugendmedizin der<br />

verbändeübergreifenden Arbeitsgruppe DRG. Version<br />

<strong>2005</strong>. Hrsg. v. der Gesellschaft der<br />

Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in<br />

Deutschland e.V. (GKinD). Redaktion u. Koordination<br />

Nicola Lutterbüse, erarbeitet von N. Albers, H. Böhles,<br />

B. Graubner et al. Siegen: GKinD <strong>2005</strong><br />

Klassifikationssysteme ICD-10-GM <strong>2005</strong> und OPS<br />

<strong>2005</strong>. 8. Wiedereinstiegskurs für Ärztinnen und Ärzte<br />

nach berufsfreiem Intervall. Kaiserin-Friedrich-Stiftung<br />

für das ärztliche Fortbildungswesen. Berlin, 19.1.<strong>2005</strong><br />

In Zusammenarbeit mit Ingenerf, J.; Mulder-Rathgeber,<br />

A.: Diagnosen- und Prozedurendokumentation für<br />

Zwecke von DRGs, Qualitätssicherung und<br />

Gesundheitstelematik. Workshop 1. 10. Fachtagung<br />

„Praxis der Informationsverarbeitung in Krankenhaus<br />

und Versorgungsnetzen (KIS)“. Hamburg, 2.-4.3.<strong>2005</strong>,<br />

(Vorbereitung und Leitung des Workshops in<br />

Zusammenarbeit mit J. Ingenerf und Angelika Mulder-<br />

Rathgeber. Dokumentation im Internet:<br />

http://www.gmds.de, AG MDK))<br />

In Zusammenarbeit mit Ingenerf, J.; Mulder-Rathgeber,<br />

A.: Diagnosen- und Prozedurendokumentation für<br />

Zwecke von DRGs, Qualitätssicherung und<br />

Gesundheitstelematik. In: H. Handels, C.-J. Peimann,<br />

P. Schmücker: Praxis der Informationsverarbeitung in<br />

Krankenhaus und Versorgungsnetzen. Norderstedt,<br />

<strong>2005</strong>, S.103-112<br />

Alle Jahre wieder - ICD-10-GM <strong>2005</strong> und einige aktuelle<br />

Anwendungsprobleme. Kinder- und Jugendarzt 36<br />

(<strong>2005</strong>) 2, S.137-139<br />

Buchbesprechung: Bettina Busse: ICD-10 und OPS.<br />

Strukturierte Einführung. 2. Auflage <strong>2004</strong>. GMS –<br />

Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie 1<br />

(<strong>2005</strong>) 1 (In Vorbereitung)<br />

117


In Zusammenarbeit mit Brenner, G.; 3M Medica: ZI-<br />

ICD-Browser. Internetbasiertes Informations- und<br />

Verschlüsselungsprogramm für die ICD-10-GM <strong>2004</strong><br />

und <strong>2005</strong>. ZI-Homepage. <strong>2005</strong><br />

In Zusammenarbeit mit Keidel, M.; Konhäuser, Chr.;<br />

Hermanns, P.M.: Diagnosenthesaurus<br />

Neurologie/Psychiatrie <strong>2005</strong>. Kurzfassung. Ulm:<br />

ratiopharm <strong>2005</strong><br />

In Zusammenarbeit mit Zinke, M.: Diagnosenthesaurus<br />

Pädiatrie <strong>2005</strong>. Kurzfassung. Köln: Berufsverband der<br />

Kinder- und Jugendärzte e.V. <strong>2005</strong><br />

Hagen, Bernd:<br />

In Zusammenarbeit mit Oswald, W. D.; Rupprecht, R.;<br />

Gunzelmann, T.: Erhalt der Selbstständigkeit im<br />

höheren Lebensalter: Langfristige Trainingseffekte der<br />

SIMA-Längsschnittstudie. In: F. Karl (Hrsg.) „Sozialund<br />

verhaltenswissenschaftliche Gerontologie. Alter<br />

und Altern als gesellschaftliches Problem und<br />

individuelles Thema“. Weinheim, 2003, S.261-270<br />

In Zusammenarbeit mit Rupprecht, R.; Oswald, W. D.;<br />

Steinwachs, K.-C.: Bedingungen der Erhaltung und<br />

Förderung von Selbständigkeit im höheren Lebensalter<br />

(SIMA). Teil XX: Demenzrisiken. Zeitschrift für<br />

Gerontopsychologie und -psychiatrie 16 (2003) 1, S.9-<br />

27<br />

Diabetes mellitus und Aspekte der subjektiven<br />

Gesundheit und Lebensqualität. Poster, 38.<br />

Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft,<br />

28.-31.5.2003, Bremen. Abstract in: Diabetes und<br />

Stoffwechsel 12 (2003) Supp. 1, S.110<br />

In Zusammenarbeit mit Gunzelmann, T.; Oswald, W.<br />

D.; Rupprecht, R.: Bedingungen der Erhaltung und<br />

Förderung von Selbständigkeit im höheren Lebensalter<br />

(SIMA). Teil XXI: Mortalitätsrisiken. Zeitschrift für<br />

Gerontopsychologie und -psychiatrie 16 (2003) 2, S.47-<br />

61<br />

Lebensqualität von Typ 2-Diabetikern. Ergebnisse der<br />

Patienten- und Arztbefragung. Eine Erhebung im<br />

Rahmen der Diabetes Strukturvereinbarungen<br />

Nordrhein. Vortrag bei der KV Nordrhein. Düsseldorf,<br />

11.7.2003<br />

Diabetes mellitus und Aspekte des<br />

Gesundheitsverhaltens. Poster „Kongress<br />

Psychosoziale Versorgung in der Medizin“ 28.-<br />

30.9.2003 in Hamburg. Abstract in: U. Koch; S. Pawils-<br />

Lecher (Hrsg.) „Psychosoziale Versorgung in der<br />

118


Medizin. Kurzfassungen zur Fachtagung“. Lengerich,<br />

2003, S.185-186<br />

Diabetes-Vereinbarungen KV Nordrhein. Ausgewählte<br />

Ergebnisse der begleitenden Evaluation.<br />

Qualitätszirkelvortrag. Köln-Porz, 8.10.2003<br />

Myokardinfarkt, Apoplex und antidiabetische Therapie.<br />

Eine Analyse von Daten aus den Diabetes<br />

Strukturvereinbarungen Nordrhein. Vortrag im Diabetes<br />

Forschungsinstitut Düsseldorf, 23.1.<strong>2004</strong><br />

Lebensqualität von Typ 2-Diabetikern. Ergebnisse einer<br />

Patientenbefragung im Rahmen der Diabetes<br />

Strukturvereinbarungen Nordrhein. Vortrag im Rahmen<br />

der „39. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-<br />

Gesellschaft 19.-22.5.<strong>2004</strong>“, AKD-Symposium.<br />

Hannover, 22.5.<strong>2004</strong><br />

Unterschiede in der Lebensqualität älterer Patienten mit<br />

Typ 2-Diabetes. Ergebnisse einer Patientenbefragung<br />

im Rahmen der Diabetes Strukturvereinbarungen<br />

Nordrhein. Gemeinsamer Kongress der Deutschen<br />

Gesellschaft für Medizinische Psychologie und der<br />

Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie 3.-<br />

5.6.04. Symposium „Alter“. Bochum, 3.6.<strong>2004</strong><br />

Benchmarking für Disease Management-Programme.<br />

Vortrag für Forum Qualität im Gesundheitswesen NRW,<br />

„Externe Qualitätssicherung und Benchmarking“. Köln,<br />

17.11.<strong>2004</strong><br />

DMP Diabetes mellitus Typ 2 in Nordrhein: Eine<br />

Zwischenbilanz im zweiten Jahr nach Beginn. Abstract<br />

eingereicht für die „40. Jahrestagung der Deutschen<br />

Diabetes-Gesellschaft 4.-7.5.05“. Berlin, Mai <strong>2005</strong><br />

Haß, Wolfgang:<br />

Lebensqualität von Typ 2-Diabetikern.<br />

Postervortrag im Rahmen der DGSMP-<br />

Jahrestagung in Greifswald, 25.-27.9.2003<br />

Ergebnisse und Umsetzung des DMP Diabetes in<br />

Nordrhein. Vortrag im Rahmen des „60.<br />

Fortbildungskongress der Nordrheinischen Akademie<br />

für ärztliche Fort- und Weiterbildung“. Norderney, 21.-<br />

27.5.<strong>2005</strong><br />

Heuer, Joachim:<br />

In Zusammenarbeit mit Brenner, G.; Schilder, J.:<br />

Arzneimittelverbrauch und behandelte Morbidität in<br />

Deutschland im regionalen Vergleich. Unveröff.<br />

Manuskript. Köln, 2003<br />

119


Betreuung von Diabetespatienten im Rahmen des<br />

Strukturvertrags in Nordrhein. Unveröff. Manuskript.<br />

Köln, 2003<br />

Diabetespatienten mit gesicherter Diagnose in<br />

Nordrhein. Unveröff. Manuskript. Köln, 2003<br />

Hausärztliche Leistungen für Diabetespatienten in<br />

Nordrhein. Unveröff. Manuskript. Köln, 2003<br />

Ambulant durchführbare DRG-Fallpauschalen HNO-<br />

Heilkunde. Unveröff. Manuskript. Köln, 2003<br />

Ambulant durchführbare DRG-Fallpauschalen Urologie.<br />

Unveröff. Manuskript. Köln, 2003<br />

In Zusammenarbeit mit Kerek-Bodden, H.; Bertram, B.;<br />

Graubner, B.; Brenner, G.: Verbreitung des Glaukoms<br />

unter Augenarztpatienten, Gesundheitswesen 65<br />

(2003) 11, S.648-652<br />

Nachziehung von Praxen für die Stichprobe 2003.<br />

Unveröff. Manuskript. Köln, 2003<br />

Ermittlung von Verlagerungseffekten aus dem<br />

stationären in den ambulanten Versorgungsbereich.<br />

Nachstationär behandelte Patienten in Koblenz,<br />

Niedersachsen und Schleswig-Holstein 4. Quartal 2002<br />

(Entwurf) Unveröff. Manuskript. Köln, 2003<br />

In Zusammenarbeit mit Koch, H.; Knöpnadel, J.:<br />

Diagnosedaten. In : Heller, G. et al, Analyse der<br />

Arzneimittelausgaben in der KV Nordrhein im Jahr<br />

2002. Bonn/Köln, 2003<br />

In Zusammenarbeit mit Knöpnadel, J.; Koch, H.:<br />

Analyse der Diagnosedaten. In : Heller, G. u.a.: Analyse<br />

der Arzneimittelausgaben in der KV Nordrhein im Jahr<br />

2002. Bonn/Köln, 2003<br />

ADT-Panel-Übersicht. Unveröff. Manuskript. Köln, <strong>2004</strong><br />

ADT-Panel-Übersicht Orthopädenpatienten. Unveröff.<br />

Manuskript. Köln, <strong>2004</strong><br />

ADT-Panel-Übersicht Allgemeinarztpatienten. Unveröff.<br />

Manuskript. Köln, <strong>2004</strong><br />

Behandlungsprävalenzen ausgewählter Krankheiten im<br />

Zeitverlauf (Entwurf). Unveröff. Manuskript. Köln, <strong>2004</strong><br />

ADT-Panel-Übersicht Behandlungsaufwand. Unveröff.<br />

Manuskript. Köln, <strong>2004</strong><br />

Fallzahlenentwicklung im ADT-Panel von 1/2000 bis<br />

1/2003. Unveröff. Manuskript. Köln, <strong>2004</strong><br />

Behandlungsaufwand und Inanspruchnahme von<br />

Patienten mit Morbus Parkinson im ADT-Panel im 1.<br />

Quartal 2002. Unveröff. Manuskript. Köln, <strong>2004</strong><br />

120


In Zusammenarbeit mit Graubner, B.; Kerek-Bodden,<br />

H.; Koch, H.; Lang, A.: Steigende<br />

Behandlungsprävalenz von Hypertonie in<br />

hausärztlichen Praxen zweier deutscher Regionen<br />

zwischen 1/2000 bis 1/2003. Vortrag bei der<br />

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für<br />

Sozialmedizin und Prävention. Magdeburg, September<br />

<strong>2004</strong><br />

In Zusammenarbeit mit Graubner, B.; Kerek-Bodden,<br />

H.; Koch, H.; Lang, A.: Steigende<br />

Behandlungsprävalenz von Hypertonie in<br />

hausärztlichen Praxen zweier deutscher Regionen von<br />

1/2000 bis 1/2003. (In Vorbereitung)<br />

Kerek-Bodden, Hedy:<br />

In Zusammenarbeit mit Brenner, G.; Heuer, J.; Koch,<br />

H.; Lang, A.: Patienten über 60 Jahre. Wie krank und<br />

teuer sind sie? Der Allgemeinarzt 25 (2003) 4, S.268-<br />

273<br />

In Zusammenarbeit mit Heuer, J.; Brenner, G.; Koch,<br />

H.; Lang, A.: Ambulanter Sektor: Morbiditäts- und<br />

Inanspruchnahmeanalysen mit personenbezogenen ZI-<br />

ADT-Paneldaten aus Arztpraxen. In: Swart, E.; Ihle, P.,<br />

Sozialdaten. Ein Handbuch der Sekundärdatenanalyse.<br />

(In Vorbereitung)<br />

Knöpnadel, Jörn:<br />

In Zusammenarbeit mit Altenhofen, L.; Brenner, G.:<br />

Epidemiologie und gesundheitsökonomische<br />

Bedeutung des Darmkrebses in Deutschland. Der<br />

Internist 44 (2003) 3, S.268 -277<br />

Wirksamkeit der Gesundheitsuntersuchung für die<br />

kardiovaskuläre Risikoprävention. Vortrag im Rahmen<br />

der DGSMP-Jahrestagung 2003 (Deutsche<br />

Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention). 24.-27.<br />

September 2003 in Greifswald, 24.9.2003<br />

Ein Jahr nach Einführung der<br />

Früherkennungskoloskopie. Erste Daten zur<br />

Wirksamkeit und Komplikationshäufigkeit. Vortrag in<br />

Rahmen der „59. DGVS-Tagung (Deutsche<br />

Gesellschaft für Verdauungs- und<br />

Stoffwechselkrankheiten)“<br />

Leipzig, 2.9.<strong>2004</strong><br />

1-4. September <strong>2004</strong>.<br />

Präventive Koloskopie: bisherige Ergebnisse und<br />

zukünftige Entwicklung. Vortrag im Rahmen des „6.<br />

ALGK-Symposium (Arbeitsgemeinschaft Leitender<br />

Gastroenterologischer Krankenhausärzte e.V.)“,<br />

Novotel Fischerinsel. Berlin, 4.12.<strong>2004</strong><br />

121


Erste Daten zur Wirksamkeit 1Jahr nach Einführung der<br />

Früherkennungs-Koloskopie. Im Rahmen des<br />

Internistisch-Chirurgischen Frühstücks: Kolonkarzinom.<br />

Chirurgische Klinik I, Medizinische Klinik I Charite<br />

Campus Benjamin Franklin. Berlin,12.2.<strong>2005</strong><br />

In Zusammenarbeit mit Altenhofen, L.; Lichtner, F.;<br />

Brenner, G.: Früherkennung des Darmkrebses und<br />

möglicher Vorstufen. Wissenschaftliche Begleitung zur<br />

Einführung der Früherkennungskoloskopie in<br />

Deutschland. Köln: Deutscher Ärzte Verlag <strong>2005</strong><br />

(Wissenschaftliche Reihe des Zentralinstitutes, Bd. 59)<br />

Koch, Heinz:<br />

In Zusammenarbeit mit Kerek-Bodden, H., Heuer, J.;<br />

Brenner, G.: Ermittlung von Verlagerungseffekten aus<br />

dem stationären in den ambulanten<br />

Versorgungsbereich. Ergebnisse IV/2002 u. I/2003<br />

Unveröff. Manuskript. Köln, 2003<br />

In Zusammenarbeit mit Brenner, G.: Datenauswertung<br />

ambulanter Abrechnungsfälle im Zentralinstitut für die<br />

kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik<br />

Deutschland (ADT-Panel). Im Rahmen der „ 49. GMDS-<br />

Jahrestagung“. Innsbruck, 26.-30.9.<strong>2004</strong><br />

In Zusammenarbeit mit Brenner, G; Graubner, B.: ICD-<br />

10 als Basis der morbiditätsbezogenen Honorierung<br />

von Ärzten. Im Rahmen des 4. Drei-Länder-Treffen<br />

Deutschland – Schweiz – Österreich in der<br />

Medizinischen Universität Innsbruck. Innsbruck,<br />

1.10.<strong>2004</strong><br />

Morbiditätsanalysen anhand der Diagnosen aus Arzt-<br />

Patienten-Panels. Vortrag im Rahmen des ZI<br />

Symposiums „Was heißt und zu welchem Ende betreibt<br />

man medizinische Dokumentation?“. Berlin, 28.1.<strong>2005</strong><br />

Meye, M.R.:<br />

In Zusammenarbeit mit Koch, H.: Transparenz als<br />

Service. In: Ärzteblatt Rheinland-Pfalz (2003) 1, S.9<br />

In Zusammenarbeit mit Koch, H.: Patientenquittung<br />

zeigt, was Ärzte leisten. In: Deutsches Ärzteblatt 100<br />

(2003) 27, S.A1846f<br />

In Zusammenarbeit mit Theiß, S.: Selbsthilfe und Ärzte<br />

in Wesel kooperieren. In: KVNO AKTUELL (<strong>2004</strong>) 4,<br />

S.14f<br />

In Zusammenarbeit mit Fischer, J.; Litschel, A. et al.:<br />

Kooperationshandbuch. Ein Leitfaden für Ärzte,<br />

Psychotherapeuten und Selbsthilfe. Köln: Deutscher<br />

122


Ärzte Verlag <strong>2004</strong> (Wissenschaftliche Reihe des<br />

Zentralinstitutes, Bd. 58)<br />

Tavakolian, Ramin:<br />

Health Professional Card und Ausgabeinfrastruktur in<br />

Frankreich. Vortrag für eHealth 2003 Kongress.<br />

Dresden, 21.-23.10.2003<br />

The EU-Project Netc@rds. Vortrag für Health<br />

Telematics <strong>2004</strong> Kongress. Krefeld, 1./2. 4.<strong>2004</strong><br />

In Zusammenarbeit mit Brenner, G.: Netc@rds –<br />

Erleichterung der grenzüberschreitenden<br />

Gesundheitsversorgung. In: Jäckel (Hrsg.)<br />

Telemedizinführer Deutschland. Ober-Mörlen, <strong>2004</strong>,<br />

S.297-301<br />

Santé en Ligne. Vortrag für MEDEC – Forum de<br />

l’informatique. Paris, 15.-18.3.<strong>2005</strong><br />

EU-Project Netc@rds – Trans-European Access to<br />

Health Services for Mobile Citizens. Vortrag für eHealth<br />

<strong>2005</strong> Kongress. München, 19.-21.4.<strong>2005</strong><br />

Weber, Ingbert:<br />

Programm zu Risikofrüherkennung und Intervention bei<br />

gesunden Risikoträgern zur Prävention des Typ 2-<br />

Diabetes Vortrag gesundheitsziele.de Ausschuss-<br />

Sitzung. Köln, 8.10.2003<br />

Möglichkeiten der Erfolgsmessung im Praxisnetz<br />

Megesa. Vortrag anlässlich einer Projektgruppensitzung<br />

MeGeSa. Salzgitter, 16.12.2003<br />

Geeignete Startermaßnahmen zum Erreichen von<br />

Diabeteszielen und Möglichkeit ihrer Umsetzung.<br />

Vortrag gesundheitsziele.de. Sitzung der AG4. Berlin,<br />

16.1.<strong>2004</strong><br />

In Zusammenarbeit mit Brenner, G.; Schwarz, P.;<br />

Schulze, J.: Mehr Evidenz – breitere Akzeptanz –<br />

erhöhte Chancen auf Umsetzung einer Maßnahme zur<br />

Prävention des Typ 2-Diabetes in Deutschland. In: GVG<br />

(Hrsg.) gesundheitsziele.de. Wirkungen und<br />

Wechselwirkungen. (In Vorbereitung)<br />

In Zusammenarbeit mit Heuer, J.; Koch, H.; Forster,<br />

Th.: Zur Kostenstruktur versorgter Morbidität in<br />

Deutschland. Analyse auf der Basis des ADT-Panel des<br />

ZI und der Krankheitskostenrechnung des Statistischen<br />

Bundesamtes. Unveröff. Manuskript. November <strong>2004</strong><br />

123


13 ZI-Mitarbeiter und ihre<br />

Tätigkeitsbereiche<br />

Arbeitsbereich Ansprechpartner Telefonnummer<br />

Geschäftsführung<br />

Geschäftsführungsassistenz<br />

Stellvertretende Geschäftsführung<br />

Empirische Erhebungen, Aufbau und Management<br />

der Dateninfrastruktur bei Modellversuchen<br />

Projektassistenz<br />

Disease-Management-Programme und Prävention<br />

Disease-Management-Programme<br />

Disease-Management-Programme<br />

Dr. rer. pol. Gerhard Brenner<br />

Christiane Kühn, MA<br />

(Sekretariat)<br />

Dr. rer. soc. Heinz Koch<br />

Andrea Franke (Dipl. Dok.)<br />

Dr. rer. soc. Lutz Altenhofen<br />

Dr. phil. Wolfgang Haß<br />

Dr. phil. Bernd Hagen<br />

Versorgungsforschung / Prävention Dr. med. Jörn Knöpnadel<br />

Julia Folle (Sekretariat)<br />

Telematik Dr. med. Ramin Tavakolian-Raschti<br />

(Dipl.-Inf.)<br />

Julia Folle (Sekretariat)<br />

Wirtschaftlichkeit der Arztpraxis und<br />

Gesundheitsökonomie<br />

Arzneimittelinformationssystem<br />

Arzneimittelinformationssystem<br />

030 / 4005 24 01<br />

030 / 4005 24 02<br />

030 / 4005 24 10<br />

030 / 4005 24 04<br />

0221 / 77 63 67 61<br />

030 / 4005 24 20<br />

0221 / 77 63 67 66<br />

0221 / 77 63 67 62<br />

0221 / 77 63 67 63<br />

0221 / 77 63 67 60<br />

030 / 4005 24 19<br />

030 / 4005 24 05<br />

030 / 4005 24 18<br />

030 / 4005 24 05<br />

Dipl. Kfm. Wolfgang Bogumil 030 / 4005 24 21<br />

Dipl. Biol. Ursula Wermter<br />

Dipl. Inf. Sebastian Rothe<br />

030 / 4005 24 23<br />

030 / 4005 24 25<br />

Medizinische Klassifikationssysteme Dr. med. Bernd Graubner 0551 / 22526<br />

Projektsekretariat: Therapie- und<br />

Schulungsprogramme Diabetes/Hypertonie<br />

Nicole Gillwaldt 030 / 4005 24 37<br />

Morbiditäts- und Wirtschaftlichkeitsanalysen Dipl. Vw. Joachim Heuer 030 / 4005 24 12<br />

Morbiditäts- und Wirtschaftlichkeitsanalysen Dipl. Kfm. Hedy E. Kerek-Bodden<br />

Gerda Knabe (Sekretariat)<br />

Entwicklung und Implementation von<br />

Datensatzprofilen für die elektronische<br />

Kommunikation<br />

030 / 4005 24 26<br />

030 / 4005 24 06<br />

Fritz Lichtner 0221 / 7763 67 64<br />

Datenmanagement und Internettechnologie Dipl. Inf. Ingo Pilgermann 030 / 4005 24 15<br />

Umwelt- und Sozialmedizin und Gesundheitsziele Dr. phil. Ingbert Weber<br />

Gerda Knabe (Sekretariat)<br />

030 / 4005 24 28<br />

030 / 4005 24 06<br />

Bibliothek und Lektorat ZI-Schriftenreihen Christiane Müller, MA 030 / 4005 24 39<br />

Statistische Auswertungen<br />

Medizinische Dokumentation<br />

Projektassistenz<br />

Adelheid Lang (Med. Dok.) 030 / 4005 24 24<br />

Post- und Kopierstelle, Buchhaltungsvorbereitung Stefan Gensler 030 / 4005 24 35<br />

124


14 Satzung des Zentralinstituts<br />

Die<br />

1. Kassenärztliche Bundesvereinigung, Köln<br />

2. Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, München<br />

3. Kassenärztliche Vereinigung Berlin, Berlin<br />

4. Kassenärztliche Vereinigung Bremen, Bremen<br />

5. Kassenärztliche Vereinigung Hamburg, Hamburg<br />

6. Kassenärztliche Vereinigung Hessen, Frankfurt<br />

7. Kassenärztliche Vereinigung Koblenz, Koblenz<br />

8. Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Hannover<br />

9. Kassenärztliche Vereinigung Nordbaden, Karlsruhe<br />

10. Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, Düsseldorf<br />

11. Kassenärztliche Vereinigung Nord-Württemberg, Stuttgart<br />

12. Kassenärztliche Vereinigung Pfalz, Neustadt<br />

13. Kassenärztliche Vereinigung Rheinhessen, Mainz<br />

14. Kassenärztliche Vereinigung Saarland, Saarbrücken<br />

15. Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Bad Segeberg<br />

16. Kassenärztliche Vereinigung Südbaden, Freiburg<br />

17. Kassenärztliche Vereinigung Südwürttemberg, Tübingen<br />

18. Kassenärztliche Vereinigung Trier, Trier<br />

19. Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe, Dortmund<br />

sämtlichst Körperschaften des öffentlichen Rechts - vertreten durch ihre<br />

Vorstände - gründen das „ZENTRALINSTITUT FÜR DIE<br />

KASSENÄRZTLICHE VERSORGUNG IN DER BUNDESREPUBLIK<br />

DEUTSCHLAND" als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts 1 .<br />

1 ) Mit Beschluss des Kuratoriums vom 20. November 1991 wurden den<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen der neuen Bundesländer*) die gleichen Rechte<br />

und Pflichten in den Organen der Stiftung eingeräumt wie den Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen der alten Bundesländer, welche die Stiftung errichtet haben:<br />

*) Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg, Potsdam<br />

Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin<br />

Kassenärztliche Vereinigung Sachsen, Dresden<br />

Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt, Magdeburg<br />

Kassenärztliche Vereinigung Thüringen, Weimar<br />

125


§ 1 Sitz und Zweck der Stiftung<br />

(1) Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige<br />

Zwecke im Sinne des Abschnitts „steuerbegünstigte Zwecke“ der<br />

Abgabenordnung und zwar dadurch, dass sie mit allen<br />

wissenschaftlichen, empirischen, technischen und sonst zugängigen<br />

Methoden Forschung sowie Aus-, Weiter- und Fortbildung auf dem<br />

Gebiet der ärztlichen Versorgung betreibt oder nach ihren<br />

Weisungen von wissenschaftlichen Instituten, wissenschaftlichen<br />

Fachgesellschaften, vergleichbaren Einrichtungen oder anderen<br />

geeigneten Dritten als Hilfspersonen betreiben lässt.<br />

(2) Die Stiftung erfüllt damit eine Gemeinschaftsaufgabe der<br />

(3)<br />

Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen der Bundesländer, um deren gesetzlichen Auftrag zur<br />

Sicherstellung der kassenärztlichen Versorgung gemäss §§ 368,<br />

368 n Abs. 1 RVO zu unterstützen und weiterzuentwickeln.<br />

Die Stiftung ist selbstlos tätig, sie verfolgt nicht in erster Linie<br />

eigenwirtschaftliche Zwecke. Ihre Mittel dürfen nur für die<br />

(4)<br />

satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden.<br />

Die Stiftung hat ihren Sitz in Köln.<br />

§ 2 Organe der Stiftung<br />

Organe der Stiftung sind<br />

1. das Kuratorium<br />

2. der Vorstand.<br />

§ 3 Das Kuratorium<br />

(1) Das Kuratorium der Stiftung besteht aus dem Vorsitzenden der<br />

Kassenärztlichen Bundesvereinigung und den Vorsitzenden der<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder. Den Vorsitz führt der<br />

Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.<br />

(2) Das Kuratorium beschließt die Gesamtplanung der Vorhaben und<br />

Maßnahmen der Stiftung sowie den Rahmen über die Verwendung der<br />

Mittel, bestellt die Mitglieder des Vorstandes und erteilt diesen<br />

Entlastung. Das Kuratorium bestimmt auch den Wirtschaftsprüfer,<br />

welcher die Ordnungsgemäßheit der Geschäftsführung zu überprüfen<br />

und über das Ergebnis einen Prüfbericht zu erstellen hat.<br />

(3) Das Kuratorium fasst seine Beschlüsse mit der Mehrheit der<br />

erschienenen Mitglieder. Zur Beschlussfähigkeit ist die Anwesenheit<br />

von mindestens 7 Mitgliedern erforderlich.<br />

(4) Das Kuratorium hält jährlich mindestens eine Sitzung ab. Die Sitzungen<br />

werden vom Vorsitzenden des Kuratoriums einberufen. Sie sind<br />

einzuberufen, wenn 3 Mitglieder des Kuratoriums dies verlangen.<br />

126


§ 4 Der Vorstand<br />

(1) Der Vorstand besteht aus mindestens 3 höchstens 5 Personen,<br />

welche vom Kuratorium für die Dauer von 4 Jahren bestellt werden<br />

(§ 3 Abs. 2); nach Ablauf seiner Amtsperiode führt er die Geschäfte<br />

jeweils bis zur Neubestellung eines Vorstandes weiter. Der jeweilige<br />

Hauptgeschäftsführer der Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />

gehört dem Vorstand mit beratender Stimme an.<br />

(2) Der Vorstand führt im Rahmen der Beschlüsse des Kuratoriums (§ 3<br />

Abs. 2) die laufenden Geschäfte der Stiftung und erstellt den<br />

Geschäftsbericht. Der Vorstand bedient sich hierzu einer hauptamtlich<br />

zu bestellenden Geschäftsführung nach Maßgabe des Abs. 4.<br />

(3) Die Vorstandssitzungen werden nach einem von den Mitgliedern des<br />

Vorstandes verabredeten Turnus durchgeführt und im Wechsel geleitet.<br />

Der Vorstand fasst seine Beschlüsse mit Stimmenmehrheit.<br />

(4) Die Geschäftsführung erfüllt ihre Aufgaben im Rahmen der vom<br />

Vorstand erlassenen Richtlinien und ist dem Vorstand verantwortlich<br />

sowie an seine Weisungen gebunden.<br />

(5) Der Stiftungsaufsichtsbehörde sind jährlich der Geschäftsbericht und<br />

der Jahresabschluss vorzulegen.<br />

§ 5 Protokollierung von Beschlüssen<br />

Über die in Sitzungen gefassten Beschlüsse der Organe der Stiftung ist<br />

jeweils eine Niederschrift zu fertigen und vom Leiter der Sitzung zu<br />

unterzeichnen. Bei Abstimmungen im schriftlichen Verfahren ist das Ergebnis<br />

nachzuweisen und von einem Vorstandsmitglied zu unterzeichnen.<br />

§ 6 Vertretung der Stiftung<br />

(1) Die Stiftung wird gerichtlich und außergerichtlich durch zwei<br />

(2)<br />

Vorstandsmitglieder vertreten.<br />

Die Vertretungsberechtigung wird nach Vorlage der die Bestellung des<br />

Vorstandes (§§ 3 Abs. 2, 5) nachweisenden Urkunde von der<br />

Aufsichtsbehörde bescheinigt.<br />

§ 7 Aufbringung der Mittel<br />

(1) Das Stiftungsvermögen besteht aus DM 4,5 Millionen. Es ist<br />

(2)<br />

unangreifbar und in entsprechender Anwendung der Vorschriften über<br />

die Anlage mündelsicherer Gelder anzulegen; seine Erträgnisse sowie<br />

etwaige nicht zum Vermögen bestimmte Zuwendungen Dritter sind<br />

allein für die Erfüllung des satzungsgemäßen Zweckes zu verwenden.<br />

Im übrigen gewinnt die Stiftung ihre Mittel aus Zuwendungen, welche in<br />

Gestalt von einmaligen oder wiederkehrenden Leistungen erbracht<br />

werden können.<br />

(3) Es darf keine Person durch Verwaltungsausgaben, die den Zwecken<br />

der Stiftung fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe<br />

Vergütungen begünstigt werden.<br />

127


§ 8 Genehmigungspflichtige Rechtsgeschäfte<br />

Rechtsgeschäfte oder sonstige Maßnahmen, welche der<br />

Genehmigungspflicht durch die Stiftungsaufsichtsbehörde unterliegen,<br />

ergeben sich aus § 21 Abs. 1 Stiftungsgesetz Nordrhein-Westfalen vom<br />

21.6.1977.<br />

§ 9 Satzungsänderung und Liquidation<br />

(1) Diese Satzung kann durch das Kuratorium mit einer Mehrheit von 2/3<br />

seiner Mitglieder geändert werden.<br />

(2) Die Auflösung der Stiftung kann durch einstimmigen Beschluss des<br />

Kuratoriums erfolgen.<br />

(3) Im Falle der Auflösung oder Aufhebung der Stiftung fällt das Vermögen<br />

der Stiftung an die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder zu denjenigen Anteilen, in<br />

welchen sie das Vermögen der Stiftung durch ihre Zuwendungen<br />

aufgebracht haben. Die Vermögensempfänger erhalten das Vermögen<br />

mit der Auflage, es unmittelbar und ausschließlich für die gleichen oder<br />

ähnlichen in dieser Satzung angegebenen gemeinnützigen Zwecke zu<br />

verwenden.<br />

(4) Beschlüsse nach den Absätzen 1 und 2 bedürfen der Genehmigung<br />

durch die Stiftungsaufsichtsbehörde oder - gegebenenfalls - des<br />

Innenministers.<br />

Satzung vom 1. August 1973 in der Fassung der Änderungsbeschlüsse vom<br />

17.5.1981, 19.11.1986, 10.5.1987 und 16.11.1988.<br />

128

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!