Tätigkeitsbericht 2004/2005
Tätigkeitsbericht 2004/2005
Tätigkeitsbericht 2004/2005
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Tätigkeitsbericht</strong><br />
<strong>2004</strong>/<strong>2005</strong>
<strong>Tätigkeitsbericht</strong> des Zentralinstituts<br />
Berichtszeitraum vom<br />
1. Juli 2003 bis 30. Juni <strong>2005</strong><br />
Verantwortlich für Inhalt und Redaktion:<br />
Dr. rer. pol. G. Brenner<br />
2
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort<br />
1 Ziele und Rechtsform der Stiftung.............................7<br />
2 Organe und Geschäftsstelle der Stiftung..................8<br />
2.1 Kuratorium ....................................................................8<br />
2.2 Vorstand .....................................................................10<br />
2.3 Geschäftsstelle ...........................................................10<br />
3 Überblick über Projektschwerpunkte im<br />
Berichtszeitraum ...................................................12<br />
4 Qualitätsmanagement und Prävention....................26<br />
4.1 DMP Diabetes/Brustkrebs/KHK..................................26<br />
4.2 Koloskopie-Screening.................................................29<br />
4.3 Gesundheitsziele ........................................................32<br />
4.4 Primärprävention des Typ 2-Diabetes ........................36<br />
5 Morbiditätsanalyse ....................................................38<br />
5.1 Morbiditäts- und Inanspruchnahmeanalysen mit<br />
pseudonymisierten personenbezogenen<br />
Abrechnungsdaten aus Arztpraxen .........................38<br />
5.2 Beitrag der ZI-Arzt-Patienten-Daten zur<br />
Krankheitskostenrechnung des Statistischen<br />
Bundesamtes...........................................................43<br />
5.3 Rückgang der Inanspruchnahme durch Praxisgebühr45<br />
6 Gesundheitsökonomie und<br />
Wirtschaftlichkeitsanalysen .................................48<br />
6.1 Wissenschaftliche Begleitung zur Einführung des EBM<br />
2000 plus .................................................................48<br />
6.2 Kostenstrukturanalyse ................................................50<br />
6.3 Investitions- und Kostenberatungsmodell (INKO) ......52<br />
6.4 Das Investitionsverhalten von Ärzten bei der<br />
Praxisgründung .......................................................54<br />
6.5 Register der privaten Praxisberater............................57<br />
6.6 Beratungsservice für Ärzte .........................................58<br />
7 Arzneimittelmanagement und Arzneimittelanalysen<br />
.................................................................................60<br />
7.1 Das Arzneimittelinformationssystem AMIS ® ........60<br />
7.2 Analyse der Arzneimittelausgaben .............................62<br />
7.3 Verordnungsprofile von Arzneimitteln in Arztpraxen ..66<br />
8 Medizinische Klassifikation......................................69<br />
8.1 ICD-10 ........................................................................69<br />
3
8.2 Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS) ..........71<br />
8.3 ICD-10-GM-Kodier-Browser .......................................72<br />
8.4 Evaluation der Verlässlichkeit von ambulanten<br />
Diagnosen ...............................................................73<br />
9 Telematik ....................................................................77<br />
9.1 Spezifikation der deutschen Health Professional Card<br />
(HPC).......................................................................77<br />
9.2 Arbeitsgemeinschaft „Zertifizierungsinfrastruktur –<br />
HPC“........................................................................80<br />
9.3 Netc@rds - Einstieg in grenzüberschreitende e-Health<br />
Szenarien ................................................................82<br />
10 Modellversuche und Kooperationsprojekte............85<br />
10.1 Modellversuche zur Evaluation eines neuen Formulars<br />
zur Verordnung von Krankenhausbehandlung<br />
(Einweisungsformular).............................................85<br />
10.2 Analyse von Verlagerungseffekten infolge der DRG-<br />
Einführung im Krankenhaus ....................................86<br />
10.3 Selbsthilfegruppen, Ärzte und Psychotherapeuten in<br />
Wesel kooperieren...................................................88<br />
10.4 Kooperationshandbuch – Ein Leitfaden für Ärzte,<br />
Psychotherapeuten und Selbsthilfe .........................89<br />
11 Therapie- und Schulungsprogramme......................91<br />
11.1 Therapie- und Schulungsprogramm für<br />
Typ-2-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen..............91<br />
11.2 Therapie- und Schulungsprogramm für<br />
Typ-2-Diabetiker mit konventioneller Insulintherapie<br />
91<br />
11.3 Therapie- und Schulungsprogramm für Patienten mit<br />
präprandialer Insulintherapie ...................................93<br />
11.4 Therapie- und Schulungsprogramm für Patienten mit<br />
intensivierter Insulintherapie....................................94<br />
11.5 Therapie- und Schulungsprogramm für Patienten mit<br />
Hypertonie ...............................................................94<br />
12 Bibliographie..............................................................95<br />
12.1 Veröffentlichungen des Zentralinstituts ......................95<br />
12.2 Veröffentlichungen, Referate, Vorträge der Mitarbeiter<br />
104<br />
13 ZI-Mitarbeiter und ihre Tätigkeitsbereiche ............124<br />
4
14 Satzung des Zentralinstituts ..................................125<br />
5
Vorwort<br />
6
1 Ziele und Rechtsform der Stiftung<br />
Die Stiftung Zentralinstitut wurde im Jahre 1973 als<br />
Stiftung des privaten Rechts von den 18<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen der Bundesländer und<br />
der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gegründet.<br />
Durch den Kuratoriumsbeschluss vom 20. November<br />
1991 wurden den Kassenärztlichen Vereinigungen der<br />
neuen Bundesländer die gleichen Rechte und Pflichten<br />
in den Organen der Stiftung eingeräumt wie den<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen der alten<br />
Bundesländer, welche die Stiftung errichtet haben.<br />
Aufgabe der Stiftung ist es, mit allen<br />
wissenschaftlichen, empirischen, technischen und sonst<br />
zugänglichen Methoden Forschung sowie Aus-, Weiterund<br />
Fortbildung auf dem Gebiet der ärztlichen<br />
Versorgung zu betreiben oder von Dritten betreiben zu<br />
lassen 1) .<br />
Die Stiftung erfüllt damit eine<br />
Gemeinschaftsaufgabe der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung und der Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen der Bundesländer, um deren<br />
gesetzlichen Auftrag zur Sicherstellung der<br />
vertragsärztlichen Versorgung zu unterstützen und<br />
weiter zu entwickeln.<br />
Die der Stiftung jährlich zur Verfügung stehenden<br />
Fördermittel stammen aus Vermögenserträgen sowie<br />
aus fortlaufenden Zuwendungen der Träger der<br />
Stiftung.<br />
Die Förderungstätigkeit der Stiftung dient<br />
insbesondere dem Ziel, bestehende Lücken in der<br />
wissenschaftlichen Forschung, der technischen<br />
Entwicklung sowie der organisatorischen Beratung auf<br />
dem Sektor der ambulanten Medizin und der<br />
vertragsärztlichen Tätigkeit schließen zu helfen. Die<br />
Stiftung versucht damit in gleicher Weise den<br />
Vertragsärzten, ihren Patienten sowie den<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen Hilfestellung zu bieten.<br />
Sie bevorzugt daher die Förderung von<br />
Forschungsvorhaben, die in ihrer Zielsetzung und in<br />
ihren voraussichtlichen Ergebnissen einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Weiterentwicklung des ambulanten<br />
Gesundheitswesens leisten können.<br />
1) Vgl. Satzung im Anhang des Berichtes<br />
7
2 Organe und Geschäftsstelle der<br />
Stiftung<br />
2.1 Kuratorium<br />
Das Kuratorium der Stiftung besteht aus dem<br />
Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />
und den Vorsitzenden der Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen der Länder. Den Vorsitz des<br />
Kuratoriums hat der jeweilige Vorsitzende der<br />
Kassenärztlichen Bundesvereinigung.<br />
Der Kuratoriumsvorsitzende ist:<br />
Dr. med. Andreas Köhler<br />
Dem Kuratorium gehören seit dem 1. Januar <strong>2005</strong> als<br />
Mitglieder an:<br />
Dr. med. Axel Munte<br />
(Vorsitzender der KV Bayerns)<br />
Dr. med. Angelika Prehn<br />
(Vorsitzende der KV Berlin)<br />
Dr. med. Hans-Joachim Helming<br />
(Vorsitzender der KV Brandenburg)<br />
Dr. med. Till Spiro<br />
(Vorsitzender der KV Bremen)<br />
Dipl. Volkswirt Dieter Bollmann<br />
(Vorsitzender der KV Hamburg)<br />
Dr. med. Margita Bert<br />
(Vorsitzende der KV Hessen)<br />
Dr. med. Wolfgang Eckert<br />
(Vorsitzender der KV Mecklenburg-<br />
Vorpommern)<br />
Eberhard Gramsch<br />
(Vorsitzender der KV Niedersachsen)<br />
Dr. med. Achim Hoffmann-Goldmayer<br />
(Vorsitzender der KV Baden-Württemberg)<br />
Dr. med. Leonhard Hansen<br />
(Vorsitzender der KV Nordrhein)<br />
Dr. med. Carl-Heinz Müller<br />
(Vorsitzender der KV Rheinland-Pfalz)<br />
Dr. med. Gunter Hauptmann<br />
(Vorsitzender der KV Saarland)<br />
Dr. med. Klaus Heckemann<br />
(Vorsitzender der KV Sachsen)<br />
Dr. med. Burkhard John<br />
(Vorsitzender der KV Sachsen-Anhalt)<br />
Dr. med. Klaus Bittmann<br />
(Vorsitzender der KV Schleswig-Holstein)<br />
Dipl.-med. Regina Feldmann<br />
(Vorsitzende der KV Thüringen)<br />
Dr. med. Ulrich Thamer<br />
(Vorsitzender der KV Westfalen-Lippe)<br />
8
Dem Kuratorium gehörten bis 31. 12. <strong>2004</strong> als<br />
Mitglieder an:<br />
Dr. med. Axel Munte<br />
(1. Vorsitzender der KV Bayerns)<br />
Dr. med. Manfred Richter-Reichhelm<br />
(1.Vorsitzender der KV Berlin)<br />
Dr. med. Hans-Joachim Helming<br />
(1. Vorsitzender der KV Brandenburg)<br />
Dr. med. Jürgen Grote<br />
(1. Vorsitzender der KV Bremen)<br />
Dr. med. Michael Späth<br />
(1. Vorsitzender der KV Hamburg)<br />
Dr. med. Horst Rebscher-Seitz (ab 12.06.2003)<br />
(1. Vorsitzender der KV Hessen)<br />
Dr. med. Michael Kann<br />
(1.Vorsitzender der KV Koblenz)<br />
Dr. med. Wolfgang Eckert<br />
(1. Vorsitzender der KV Mecklenburg-<br />
Vorpommern)<br />
Eberhard Gramsch<br />
(1. Vorsitzender der KV Niedersachsen)<br />
Dr. med. Wolfgang Herz<br />
(1. Vorsitzender der KV Nordbaden)<br />
Dr. med. Leonhard Hansen<br />
(1. Vorsitzender der KV Nordrhein)<br />
Dr. med. Werner Baumgärtner<br />
(1. Vorsitzender der KV Nord-Württemberg)<br />
Dr. med. Anton Coressel<br />
(1. Vorsitzender der KV Pfalz)<br />
Dr. med. Günter Gerhardt<br />
(1. Vorsitzender der KV Rheinhessen)<br />
Dr. med. Reiner Flöther<br />
(1. Vorsitzender der KV Saarland)<br />
SR Dr. med. habil. Hans-Jürgen Hommel<br />
(1. Vorsitzender der KV Sachsen)<br />
Dr. med. Burkhard John<br />
(1. Vorsitzender der KV Sachsen-Anhalt)<br />
Dr. med. Klaus Bittmann<br />
(1. Vorsitzender der KV Schleswig-Holstein)<br />
Dr. med. Gerhard Dieter<br />
(1. Vorsitzender der KV Südbaden)<br />
Prof. Dr. med. Wolfgang Brech<br />
(1. Vorsitzender der KV Südwürttemberg)<br />
Dr. med. Karl Gröschel<br />
(1. Vorsitzender der KV Thüringen)<br />
Dr. med. Carl Heinz Müller<br />
(1. Vorsitzender der KV Trier)<br />
Dr. med. Ulrich Thamer<br />
(1. Vorsitzender der KV Westfalen-Lippe)<br />
9
Das Kuratorium beschließt die Gesamtplanung der<br />
Vorhaben und Maßnahmen der Stiftung sowie den<br />
Verwendungsrahmen der Mittel.<br />
Das Kuratorium hat einen Finanzausschuss<br />
errichtet, der die Funktion eines beratenden Gremiums<br />
hat und sich im Jahr <strong>2004</strong> wie folgt zusammensetzte:<br />
SR Peter Sauermann (Vorsitz)<br />
Dr. med. Folkert Hinrichs<br />
SR Dr. med. habil. Hans-Jürgen Hommel<br />
2.2 Vorstand<br />
Dem Vorstand gehören folgende ehrenamtlich tätige<br />
Mitglieder an:<br />
Dr. med. Leonhard Hansen (Vorstandssprecher)<br />
Dr. jur. J.W. Bösche<br />
Dr. med. Klaus Bittmann<br />
Prof. Dr. med. Wolfgang Brech<br />
Dr. med. Anton Coressel<br />
Eberhard Gramsch<br />
Dr. med. H.-J. Helming<br />
Dem Vorstand gehört mit beratender Stimme der<br />
jeweilige Hauptgeschäftsführer (ab 1. Januar <strong>2005</strong><br />
Vorstandsvorsitzende) der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung an.<br />
Dr. jur. J.W. Bösche ist als geschäftsführendes<br />
Vorstandsmitglied Stellvertreter für den jeweiligen<br />
Sprecher des Vorstandes in allen<br />
Stiftungsangelegenheiten.<br />
2.3 Geschäftsstelle<br />
Die laufenden Geschäfte der Stiftung hat der Vorstand<br />
einer hauptamtlich tätigen Geschäftsführung<br />
übertragen. Zu den Aufgaben der Geschäftsstelle<br />
gehören die Vorbereitung und Ausführung der<br />
Vorstandsbeschlüsse, die sachliche und wirtschaftliche<br />
Prüfung der zweckbestimmten Verwendung der<br />
Fördermittel, die Durchführung eigener Forschungs-<br />
und Entwicklungsprojekte sowie die Vorbereitung und<br />
Organisation von Symposien und Veranstaltungen.<br />
Geschäftsführung:<br />
Dr. rer. pol. Gerhard Brenner<br />
Dr. rer. soc. Heinz Koch (stv. Geschäftsführer)<br />
Mit der nebenamtlichen Geschäftsführung für<br />
kaufmännische Angelegenheiten beauftragt:<br />
10
Andreas Ullmann<br />
Das Institut hatte zum Stichtag 1. März <strong>2005</strong><br />
23 Angestellte.<br />
Die Geschäftsstelle hat seit dem 1. Juli <strong>2004</strong> ihren Sitz<br />
am<br />
Herbert-Lewin-Platz 2<br />
10623 Berlin<br />
und ist zu erreichen unter:<br />
Telefon-Nr.: 030 – 4005 - 0<br />
Fax-Nr.: 030 – 39 49 37 39<br />
E-Mail: ZI@KBV.DE<br />
www.zi-berlin.de<br />
Das Projektbüro Disease-Management-Programme hat<br />
folgende Anschrift:<br />
DMP-Projektbüro<br />
Sedanstraße 10 – 16<br />
50668 Köln<br />
und ist zu erreichen unter:<br />
Telefon-Nr.: 0221 – 77 63 67 60<br />
Fax-Nr. 0221 – 77 63 67 67<br />
e-mail: LAltenhofen@kbv.de<br />
11
Qualitätssicherung durch<br />
Disease-Management-<br />
Programme<br />
3 Überblick über Projektschwerpunkte<br />
im Berichtszeitraum<br />
Das Zentralinstitut ist eine gemeinsame<br />
Forschungseinrichtung aller Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen und der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung. Seit Jahren ist das Zentralinstitut in<br />
den Bereichen Prävention, Qualitätsmanagement,<br />
Versorgungsforschung, Gesundheitsökonomie,<br />
medizinische Klassifikation und Telematik tätig.<br />
Eine Herausforderung an die wissenschaftliche<br />
Kompetenz und an die Organisationsfähigkeit des<br />
Zentralinstituts stellten im Berichtszeitraum die<br />
Disease-Management-Programme (DMP) Diabetes und<br />
Brustkrebs dar.<br />
Disease-Management-Programme sind<br />
standardisierte Behandlungsprogramme für Patienten<br />
mit chronischen Erkrankungen,<br />
- die sich an Leitlinien orientieren<br />
- die vom gemeinsamen Bundesausschuss<br />
verabschiedet sind<br />
- deren Inhalt, Organisation und Dokumentation<br />
durch die Rechtsverordnung des<br />
Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung festgelegt sind<br />
- die auf freiwilliger Teilnahme von Ärzten und<br />
Patienten basieren<br />
- die wissenschaftlich evaluiert werden.<br />
Das Zentralinstitut hat sich auf eine Europaweite<br />
Ausschreibung der Krankenkassen in Nordrhein und<br />
der KV Nordrhein zur Übernahme der<br />
Qualitätssicherung für Diabetes und Brustkrebs<br />
beworben. Nach einem Ausschreibungsverfahren<br />
wurde dem Zentralinstitut der Zuschlag erteilt. Das<br />
Zentralinstitut ist damit eine mehrjährige<br />
Leistungsverpflichtung eingegangen, die in den Praxen<br />
dokumentierten Daten auszuwerten, wissenschaftlich<br />
aufzubereiten und in individualisierter Berichtsform an<br />
die beteiligten Ärzte zurückzumelden. Die Ärzte<br />
erhalten durch Rückmeldeberichte Vergleichsdaten, um<br />
die Patientenbefunde ihrer Praxis mit allen beteiligten<br />
Praxen zu vergleichen.<br />
Ca. 3.500 beteiligte Arztpraxen erhalten vom<br />
Zentralinstitut zweimal im Jahr Feedback-Berichte und<br />
quartalsweise Reminder zur Wiedereinbestellung der<br />
Patienten.<br />
Besonderen Wert legt das Zentralinstitut auf die<br />
Plausibilität und Validität der Daten. Die von der<br />
12
Wissenschaftliche<br />
Auswertung des<br />
Koloskopie-Screenings<br />
Datenannahmestelle T-Systems erfassten<br />
Dokumentationsbögen aus den Arztpraxen werden im<br />
Zentralinstitut mit einem komplexen<br />
Plausibilitätsprogramm geprüft.<br />
Zur Beantwortung von Rückfragen von Ärzten hat<br />
das DMP-Projektbüro ein elektronisch gestütztes<br />
Archivierungssystem entwickelt, das es ermöglicht, bei<br />
telefonischen Anfragen sofort die Originaldaten des<br />
betreffenden Arztes auf den Bildschirm zu holen, und<br />
so Zweifelsfragen zu klären.<br />
Die vom Zentralinstitut wissenschaftlich<br />
begleiteten nordrheinischen DMP-Programme gehören<br />
zu den wenigen in der Bundesrepublik, bei denen die<br />
gesamte Kette von der Dokumentation in der Arztpraxis<br />
über die Datenerfassung in der Datenannahmestelle,<br />
die Qualitätssicherung und die Rückmeldung sowie die<br />
Erinnerung zur Wiedereinbestellung funktioniert. Ob der<br />
finanzielle und organisatorische Aufwand in einem<br />
angemessenen Verhältnis zum Nutzen steht, werden<br />
erst die längsschnittlichen Analysen über die<br />
Verbesserung der Qualitätsindikatoren zeigen können.<br />
Steuerlich und finanztechnisch ist das DMP-<br />
Projekt in die gemeinnützige Stiftung als Zweckbetrieb<br />
integriert.<br />
Die im Zentralinstitut aufgebaute Infrastruktur ist<br />
darauf ausgerichtet, die Qualitätssicherung auch für<br />
weitere Kassenärztliche Vereinigungen und<br />
Kassenverbände zu übernehmen. Der Vorteil der<br />
Konzentration der wissenschaftlichen Kompetenz und<br />
der vorhandenen Organisationsstruktur in einem Institut<br />
sollte bei der Bewältigung der komplexen Aufgaben zur<br />
Qualitätssicherung bei der wissenschaftlichen<br />
Auswertung der DMP-Programme genutzt werden.<br />
Ein weiterer Projektschwerpunkt im<br />
Berichtszeitraum ist die bundesweite Auswertung des<br />
im Oktober 2002 eingeführten Koloskopie-Screenings.<br />
Das Koloskopie-Screening erweitert das<br />
gesetzliche Krebs-Früherkennungsprogramm. Jeder<br />
Versicherte hat ab dem 55. Lebensjahr das Recht, eine<br />
erste Screening-Koloskopie bei einem dafür<br />
zugelassenen Vertragsarzt durchführen zu lassen. Eine<br />
zweite Koloskopie ist frühestens im zeitlichen Abstand<br />
von zehn Jahren möglich. Ziel ist die Senkung der<br />
Darmkrebssterblichkeit durch rechtzeitige Erkennung<br />
und Entfernung von Polypen / Adenomen.<br />
Das Zentralinstitut ist von den Spitzenverbänden<br />
der Krankenkassen und der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung mit der wissenschaftlichen<br />
Begleitung der Früherkennungs-Koloskopie im Zeitraum<br />
13
Klassifikation von<br />
Diagnosen und<br />
Prozeduren<br />
1. Januar 2002 bis 31. Dezember <strong>2005</strong> beauftragt<br />
worden. Über die erste Auswertungsphase vom<br />
1. Januar 2003 bis 31. Dezember 2003 hat das<br />
Zentralinstitut im Dezember <strong>2004</strong> einen<br />
wissenschaftlichen Bericht für die Auftraggeber<br />
vorgelegt. Das Projekt wird begleitet durch einen<br />
wissenschaftlichen Beirat, der sich aus Ärzten und<br />
Wissenschaftlern aus Klinik und Praxis zusammensetzt.<br />
In diesem ersten Berichtszeitraum konnten<br />
303.052 Dokumentationsbögen ausgewertet werden.<br />
Dies entspricht in etwa einem Anteil von 60 % der<br />
insgesamt abgerechneten Früherkennungs-<br />
Koloskopien. Den bisher vorgelegten Ergebnissen<br />
kommt eine hohe Bedeutung zu, weil die Öffentlichkeit<br />
darauf wartet und die Ergebnisse erste Erkenntnisse<br />
über die Wirksamkeit des Screeningprogramms und<br />
das Erreichen der Zielgruppen zulassen.<br />
Beim Koloskopie-Screening wurde bei 35 % der<br />
Männer und bei 23 % der Frauen makroskopisch ein<br />
Polypen-/Adenombefund festgestellt. Das Programm<br />
trägt dazu bei, durch frühzeitige Polypektomie eine<br />
maligne Entartung der Polypen zu verhindern. Ein<br />
Kolonkarzinom wurde bei 0,4 % der Frauen und 0,6 %<br />
der Männer makroskopisch dokumentiert. Ein<br />
Rektumkarzinom hatten 0,2 % der Frauen und 0,3 %<br />
der Männer.<br />
Bei der gegenwärtig ermittelten Teilnahmerate von<br />
2,2 % aller Berechtigten in der Altergruppe ab 55<br />
Jahren ist zu berücksichtigen, dass das Koloskopie-<br />
Screening im Abstand von zehn Jahren<br />
wahrgenommen werden kann. Aus der gegenwärtigen<br />
Teilnahme ist im Zehnjahresintervall deshalb mit ca.<br />
25 % Screeningkoloskopien in der berechtigten<br />
Bevölkerungsgruppe zu rechnen.<br />
Auf dem Sektor der medizinischen Klassifikation<br />
ist das Zentralinstitut an der Weiterentwicklung des<br />
Diagnosen- und Prozedurenschlüssels maßgeblich<br />
beteiligt.<br />
Seit Januar <strong>2004</strong> gilt im vertragsärztlichen und<br />
stationären Bereich wieder eine einheitliche ICD 10-<br />
Version, die als ICD 10 GM bezeichnet wird. Sie liegt in<br />
zwei Bänden als systematisches und alphabetisches<br />
Verzeichnis vor und wurde in überarbeiteter<br />
Grundstruktur zum Januar <strong>2005</strong> durch DIMDI<br />
herausgegeben.<br />
Für diese Buchausgaben hat das Zentralinstitut<br />
dem Deutschen Ärzte-Verlag eine Version<br />
bereitgestellt, die sich in ihrer Benutzerfreundlichkeit<br />
erheblich von den Ausgaben anderer Verlage<br />
unterscheidet.<br />
14
Therapie- und<br />
Schulungsprogramme<br />
für chronische<br />
Krankheiten<br />
Änderungsnotwendigkeiten in den neuen<br />
Klassifikationsversionen haben sich vor allem aus den<br />
Erfordernissen des DRG-Systems, Änderungen seitens<br />
der WHO und der Entwicklung der medizinischen<br />
Wissenschaft ergeben. Zusätzlich erfolgt in der ICD 10<br />
GM <strong>2005</strong> Version die Umstellung auf die Regeln der<br />
neuen Rechtschreibung.<br />
Dem alphabetischen Diagnosenverzeichnis liegt<br />
der vom Zentralinstitut im Jahr 1996 entwickelte und<br />
seitdem maßgeblich beeinflusste ICD 10<br />
Diagnosenthesaurus zugrunde. Die Nutzungs-,<br />
Verwertungs- und Änderungsrechte hat das<br />
Zentralinstitut bereits 1998 auf das Deutsche Institut für<br />
Medizinische Dokumentation und Information<br />
übertragen mit dem Ziel, das Werk für die Öffentlichkeit<br />
gemeinfrei zur Verfügung zu stellen.<br />
Die parallel entwickelte Software-Version, die in<br />
allen Arztpraxen eingesetzt wird, umfasst jetzt rund<br />
64.000 Einträge, aus denen in der Buchversion durch<br />
Permutierung über 125.000 suchbare Einträge<br />
entstanden sind. Die ICD 10 GM-Stammdatei wird allen<br />
Ärzten über ihr Praxisverwaltungssystem zur Verfügung<br />
gestellt. Die Verschlüsselung der Diagnosen in den<br />
Arztpraxen erfolgt deshalb rationell und auf einem<br />
qualitativ hohen Niveau.<br />
Im Projektbüro für Schulungsprogramme hat das<br />
Zentralinstitut bundesweit schwerpunktmäßig<br />
Schulungsveranstaltungen mit dem<br />
Schulungsprogramm für Patienten mit Hypertonie<br />
durchgeführt. Die Nachfrage nach der Fortbildung von<br />
Schulungsreferenten war groß, weil die neuen Diabetes<br />
DMP-Programme neben der bewährten<br />
Patientenschulung für Typ 2 Diabetiker auch die<br />
Schulung von Patienten mit dem Krankheitsbild<br />
Hypertonie vorsehen. Des weiteren haben sich Ärzte<br />
und Kassenärztliche Vereinigungen bereits auf das neu<br />
eingeführt DMP-Programm für koronare<br />
Herzkrankheiten vorbereitet. Dort spielt die Intervention<br />
bei der Hypertonie eine zentrale Rolle.<br />
Im Zentralinstitut werden zur Zeit vier<br />
Behandlungs- und Schulungsprogramme eingesetzt:<br />
- Typ 2 Diabetiker, die nicht Insulin spritzen<br />
- Typ 2 Diabetiker, die Insulin spritzen<br />
- Typ 2 Diabetiker, die Normalinsulin spritzen<br />
- Patienten mit Hypertonie<br />
Die Schulungsprogramme sind auf die Schulung von<br />
Patienten, die an Disease Management-Programmen<br />
teilnehmen, ausgerichtet.<br />
15
Das deutsche<br />
Gesundheitssystem im<br />
internationalen<br />
Leistungsvergleich<br />
keine Validität der WHO-<br />
Daten für internationales<br />
Ranking<br />
Die Durchführung von Patientenschulungen ist<br />
Pflichtbestandteil der DMP-Programme. Voraussetzung<br />
für die Patientenschulung ist, dass die schulenden<br />
Ärzte an einer vom Zentralinstitut durchgeführten<br />
Fortbildungsveranstaltung teilgenommen haben. Heute<br />
stehen die ZI-Programme, deren Schulungsmaterialien<br />
vom Deutschen Ärzte-Verlag vertrieben werden, auch<br />
im Wettbewerb mit zwei weiteren Programmen. Diese<br />
Wettbewerbsprogramme erreichen allerdings von ihrer<br />
logistischen Struktur und Verbreitung bisher nicht die<br />
bundesweite flächendeckende Verbreitung wie die ZI-<br />
Programme. Vom qualitativen Inhalt sind sie allerdings<br />
mit den ZI-Programmen vergleichbar, wenn sie zum<br />
Teil auch andere Schwerpunkte setzen.<br />
Das Zentralinstitut hat für seine verschiedenen<br />
Programme z.Zt. ca. 700 ärztliche Referenten und ca.<br />
900 nicht ärztliche Referenten fortgebildet, um Ärzte<br />
und Praxispersonal in allen KV-Bereichen in der<br />
Patientenschulung zu unterweisen.<br />
Die Ausbildung für Referenten als Trainer wird an<br />
verschiedenen Standorten direkt oder im Auftrag des<br />
Zentralinstituts durchgeführt.<br />
Ein Schulungsschwerpunkt für die Ausbildung von<br />
Referenten wurde an der Universität Jena bei Prof. Dr.<br />
med. Müller neu eingerichtet.<br />
Die meisten Projekte werden mit eigenem<br />
wissenschaftlichen Personal des Zentralinstituts<br />
durchgeführt. Die Auftragsvergabe an Dritte erfolgte im<br />
Berichtszeitraum deshalb nur in wenigen Fällen. Als<br />
Auftragsforschung wurde ein Projekt mit dem Titel „Das<br />
Gesundheitswesen in Deutschland im internationalen<br />
Vergleich“ vergeben.<br />
In der öffentlichen Diskussion wird vielfach<br />
behauptet, das deutsche Gesundheitswesen weise im<br />
internationalen Vergleich eine nur mittelmäßige<br />
Leistungsfähigkeit bei gleichzeitig hohen Kosten auf.<br />
Als Beweis wird immer wieder die von der WHO in<br />
ihrem Weltgesundheitsbericht 2000 veröffentlichte<br />
Rangordnung der Gesundheitssysteme zitiert. Die von<br />
der WHO gewählte Methode, über fünf ausgewählte<br />
Indikatoren – wie z.B. Gesundheitsniveau der<br />
Bevölkerung oder Fairness der Finanzierung des<br />
Gesundheitssystems – in einem daraus berechneten<br />
Index 191 Länder zu vergleichen, wurde von vielen<br />
internationalen Experten als methodisch problematisch<br />
und wenig aussagefähig bezeichnet. Zudem ist das<br />
Datenmaterial der WHO-Analyse in weiten Bereichen<br />
wegen Problemen in der Datenbeschaffung und der<br />
vorgenommenen Datenschätzung mangels empirischer<br />
Grundlage nicht belastbar. Trotz dieser methodischen<br />
16
Mängel wird den Leistungserbringern die vermeintliche<br />
Mittelmäßigkeit des deutschen Gesundheitssystems,<br />
das in der WHO-Rangordnung den 25. Platz einnimmt,<br />
von offizieller Seite immer wieder mit dem Ziel<br />
entgegengehalten, die angeblich zu hohen<br />
Versorgungskosten zu senken.<br />
Zentralinstitut und Hans Neuffer Stiftung hatten<br />
deshalb gemeinsam bei dem Fritz Beske Institut für<br />
Gesundheitssystemforschung in Kiel eine Studie in<br />
Auftrag gegeben, mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit<br />
des deutschen Gesundheitswesens im Vergleich mit 13<br />
vergleichbaren Industrieländern zu beurteilen. Die<br />
Studie stellt dabei fest, dass die WHO-Thesen nicht<br />
haltbar sind.<br />
Im übrigen lassen die Mortalitätsraten auch nach<br />
wissenschaftlicher Meinung keine Aussagen über die<br />
Leistungsfähigkeit von Gesundheitssystemen zu.<br />
Deutschland hat im internationalen Vergleich hohe<br />
Ausgaben für Gesundheit; Ursache hierfür sind ein<br />
umfassender Leistungskatalog, z.B. mit Kuren, einer<br />
umfassenden Rehabilitation, versicherungsfremden<br />
Leistungen, 100 % Lohnfortzahlung im Krankheitsfall<br />
ohne Karenztage und eine fortdauernde Belastung der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung durch die Entlastung<br />
anderer Zweige der Sozialversicherung. Aus der<br />
Analyse mit den 13 vergleichbaren Industriestaaten<br />
verfügt Deutschland hinsichtlich Lebenserwartung,<br />
Sterblichkeit im Säuglingsalter, Müttersterblichkeit,<br />
Arztdichte, Zahnarztdichte, Pflegepersonal und<br />
Krankenhauspersonal über eine hohe<br />
Leistungsfähigkeit. Eine nur mittelmäßig oder<br />
unterdurchschnittliche Versorgungssituation lässt sich<br />
nicht nachweisen. Bei den fehlenden Wartezeiten<br />
nimmt Deutschland eine Spitzenposition ein. Bei den<br />
Gesundheitsausgaben pro Kopf rangiert Deutschland<br />
im Jahr 2003 mit 3.566,-- € nach den USA, der Schweiz<br />
und neben Schweden, Dänemark und den<br />
Niederlanden und liegt damit im Vergleich der 14<br />
Industrienationen um 18 % über dem Durchschnitt.<br />
Die WHO gibt dem Indikator der Zahl von<br />
Lebensjahren, die durchschnittlich in Gesundheit<br />
verbracht werden, eine große Bedeutung. In<br />
Deutschland beträgt die in Gesundheit verbrachte<br />
Lebenszeit für Männer 67,4 Jahre und für Frauen 73,5<br />
Jahre. Deutschland liegt damit knapp unterhalb des<br />
Durchschnitts der 14 Industriestaaten.<br />
Es entsteht der Eindruck, dass in keinem anderen<br />
hochindustrialisierten Land der Welt so kritisch über das<br />
eigene Gesundheitswesen diskutiert wird wie in<br />
Deutschland. In der Studie wurde deutlich, dass es in<br />
17
ZI-Diagnosedaten aus<br />
Arzt-Patienten-Panel für<br />
die Krankheitskostenrechnung<br />
des<br />
Statistischen Bundesamtes<br />
der WHO-Analyse eine Reihe von offenen<br />
methodischen Fragen gibt. Vieles bleibt unklar, ist<br />
erklärungsbedürftig. Die Validität der Daten ist<br />
problematisch. Eine vergleichbare Darstellung von<br />
Leistungskatalogen sowie eindeutige Definitionen,<br />
Normen und Vergleichsmaßstäbe, gegen die gemessen<br />
werden kann, sind nicht vorhanden. Das von der WHO<br />
vorgenommene Rankingsystem ist deshalb nicht<br />
verwendbar. Nach der massiven methodischen Kritik<br />
hat die WHO selbst von einer Wiederholung ihrer<br />
Untersuchung Abstand genommen. Anlässlich einer<br />
gemeinsamen Pressekonferenz von Kassenärztlicher<br />
Bundesvereinigung und Bundesärztekammer wurde die<br />
Studie im Mai <strong>2004</strong> in Berlin vorgestellt.<br />
Das Statistische Bundesamt hat im Berichtsjahr<br />
erstmals eine Krankheitskostenrechnung nach<br />
Krankheitsarten und Einrichtungen vorgelegt. Die<br />
Krankheiten werden dabei nach der aktuellen ICD-10<br />
Klassifikation differenziert. Eine Vielzahl von<br />
Institutionen haben dafür ihre Datenquellen zur<br />
Verfügung gestellt. Das Zentralinstitut hat für den<br />
ambulanten Bereich die diagnosen- und<br />
leistungsbezogenen Versorgungsdaten aus den Arzt-<br />
Patienten-Paneln in Nordrhein und Brandenburg<br />
bereitgestellt. Bei der Krankheitskostenrechnung des<br />
Statistischen Bundesamtes handelt es sich um ein<br />
sekundärstatistisches Rechenwerk, das in einer<br />
Topdown-gestützten Vorgehensweise die statistischen<br />
Ausgabenvolumina in den einzelnen Leistungssektoren<br />
durch Verwendung von Diagnosen- und<br />
Leistungsstrukturen auf die einzelnen<br />
Krankheitsbereiche projiziert. Ein spezielles<br />
methodisches Problem war dabei die Zurechnung von<br />
Multimorbiditäten. Das Zentralinstitut hat dazu für den<br />
ambulanten Bereich umfangreiche Berechnungen<br />
angestellt. Im Ergebnis lässt sich deshalb heute<br />
darstellen, wie sich die Gesamtausgaben des<br />
Gesundheitswesens auf Diagnosen und<br />
Leistungsbereiche verteilen. Bei den beiden DMP<br />
Indikationen Diabetes und Hypertonie, die einen<br />
Schwerpunkt der Arbeit im Zentralinstitut bestimmen,<br />
ergeben sich nach dem Statistischen Bundesamt<br />
folgende Aussagen:<br />
Von den Gesamtausgaben von 5,1 Mrd. € pro<br />
Jahr für Diabetes entstehen<br />
- im Krankenhaus 748 Mio. € Kosten,<br />
- in ambulanten Arztpraxen 645 Mio. € Kosten und<br />
- durch die Verordnung von Medikamenten aus<br />
Apotheken 2,3 Mrd. € Kosten.<br />
18
Machbarkeitsstudie zum<br />
Hörscreening bei<br />
Neugeborenen<br />
Bei der Behandlung der Hypertonie entstehen<br />
Gesamtkosten von 8,1 Mrd. €, wobei die<br />
- ambulanten Arztpraxen 980 Mio. € verursachen,<br />
- Krankenhäuser 669 Mio. € und<br />
- die Verschreibung von Medikamenten knapp 5<br />
Mrd. € kostet.<br />
Das heißt, bei der Behandlung des Diabetes mellitus<br />
werden 44 % der Gesamtkosten durch die<br />
Arzneimitteltherapie verbraucht; bei der Hypertonie sind<br />
dies 61 %. Lediglich etwa 12 % der gesamten<br />
Behandlungskosten entfallen bei diesen beiden<br />
Indikationen auf die ambulante ärztliche Behandlung.<br />
Im Berichtszeitraum hat das Zentralinstitut in<br />
Kooperation mit der Medizinischen Hochschule in<br />
Hannover eine Machbarkeits- und Evaluationsstudie<br />
zum Einsatz otoakustischer Emissionen bei<br />
Neugeborenen abgeschlossen. Diese Studie wurde<br />
vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung im Rahmen des Modellprogramms zur<br />
Verbesserung der Früherfassung von Hörstörungen im<br />
Kindesalter gefördert. Mit der Entwicklung geeigneter<br />
objektiver audiometrischer Messmethoden,<br />
insbesondere der sogenannten otoakustischen<br />
Emissionen wurde eine neue Perspektive für ein<br />
universelles Neugeborenen-Hörscreening eröffnet. Die<br />
Methode erlaubt eine eindeutige Beurteilung des<br />
kindlichen Hörvermögens bereits in den ersten<br />
Lebenstagen. Der im Frühjahr <strong>2004</strong> erstellte<br />
Abschlussbericht markiert einen wichtigen Meilenstein<br />
auf dem Weg zur flächendeckenden Einführung des<br />
universellen Neugeborenen-Hörscreenings in<br />
Deutschland. Erstmals wurden die methodischen<br />
Voraussetzungen systematisch untersucht, Daten zu<br />
Inzidenz und Effektivität gewonnen sowie eine<br />
gesundheitsökonomische Analyse und Bewertung<br />
vorgenommen. Die Ergebnisse liefern die Basis für eine<br />
Bewertung dieses neuen diagnostischen Verfahrens<br />
durch den Gemeinsamen Bundesausschuss. Aufgrund<br />
der Ergebnisse dieser Studie ergeben sich dabei für die<br />
flächendeckende Einführung in Deutschland folgende<br />
organisatorische Empfehlungen:<br />
1. Einführung des Screenings in allen<br />
Kinderkliniken und neonatalen Abteilungen sowie<br />
in allen geburtshilflichen Abteilungen.<br />
2. Beteiligung niedergelassener HNO-Ärzte oder<br />
auch Ärzte anderer Fachrichtungen, die speziell<br />
auf das Screening qualifiziert sind und die<br />
weitere Qualifikationskriterien erfüllen.<br />
19
Modellversuch zum Test<br />
alternativer<br />
Krankenhauseinweisungsformulare<br />
3. Überprüfung der Kinder mit auffälligem<br />
Screeningbefund in ambulanten Einrichtungen<br />
oder in hierzu geeigneten Kliniken.<br />
4. Einrichtung eines regionalen Screeningzentrums<br />
zur Vorbereitung und Einführung des<br />
Screenings, der Datensammlung und der<br />
Qualitätssicherung.<br />
Die Abklärungsdiagnostik und Therapie müssen zeitnah<br />
erfolgen:<br />
- Früherkennung der Hörstörungen innerhalb der<br />
ersten Lebenstage,<br />
- Abklärungsdiagnostik bis zum Ende des dritten<br />
Lebensmonats,<br />
- Einleitung der Therapie bis zum sechsten<br />
Lebensmonat.<br />
Die Studie soll in Absprache mit dem<br />
Bundesministerium für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung in der Schriftenreihe des Zentralinstituts<br />
veröffentlicht werden.<br />
Mit der Durchführung eines Modellversuchs zur<br />
Evaluation eines neuen Formulars für die Verordnung<br />
von Krankenhausbehandlung wurde das Zentralinstitut<br />
im Berichtszeitraum von den Spitzenverbänden der<br />
Krankenkassen und der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung beauftragt. Unter der Koordination<br />
des Zentralinstituts wird dieser Modellversuch in der KV<br />
Region Rheinhessen gemeinsam mit dem Deutschen<br />
Krankenhausinstitut und dem Medizinischen Dienst der<br />
Krankenkassen durchgeführt. Der Bundesausschuss<br />
hat im März 2003 eine neue<br />
Krankenhausbehandlungsrichtlinie beschlossen. Eine<br />
Einigung über die Kriterien für die Neugestaltung des<br />
Einweisungsformulars konnte damals nicht erzielt<br />
werden. Die Durchführung des Modellvorhabens dient<br />
der Erprobung von zwei unterschiedlich strukturierten<br />
Einweisungsformularen mit dem Ziel,<br />
- die Praktikabilität der Einweisungsformulare für<br />
den einweisenden Vertragsarzt,<br />
- die Eignung der jeweiligen Kriterien für die<br />
Notwendigkeit der stationären Einweisung im<br />
Sinne der Nachvollziehbarkeit durch einen<br />
unbeteiligten Dritten<br />
- und die notwendige Änderung bei der<br />
Formulierung<br />
Formularstruktur<br />
zu testen.<br />
der Kriterien bzw. der<br />
20
Evaluation zur<br />
Einführung des EBM<br />
2000 plus<br />
An dem Modellversuch sind zwei Krankenhäuser<br />
in Worms und in Mainz beteiligt sowie 98<br />
niedergelassene Ärzte in den beiden Städten. Die<br />
Dokumentationsphase in Klinik und Praxis hat am<br />
1. Oktober <strong>2004</strong> begonnen. Die Ergebnisse des<br />
Modellversuchs werden im Herbst <strong>2005</strong> vorliegen.<br />
Vom Bewertungsausschuss des Gemeinsamen<br />
Bundesausschusses wurden das Zentralinstitut und das<br />
Wissenschaftliche Institut der allgemeinen<br />
Ortskrankenkassen (WIdO) gemeinsamen beauftragt,<br />
die Einführung des neuen EBM 2000 plus<br />
wissenschaftlich zu begleiten. Das von Zentralinstitut<br />
und WIdO vorgelegte Studiendesign sieht eine<br />
Evaluation, beginnend ab 1. April <strong>2005</strong>, mit folgenden<br />
Zielen vor:<br />
1. Einschätzung und Bewertung der Auswirkungen<br />
der EBM-Reform auf die Versorgung mit<br />
ärztlichen Leistungen,<br />
2. Evaluation der Auswirkungen der EBM-Reform<br />
auf die Vergütungshöhe,<br />
3. Überprüfung immanenter Kalkulations- und<br />
Bewertungsannahmen.<br />
Dabei sollen insbesondere folgende Fragen untersucht<br />
werden:<br />
- Kommt es mit dem EBM zu einer generellen<br />
Ausweitung an Leistungen?<br />
- Entstehen kritische Häufungen in der<br />
Abrechnung einzelner Leistungen/neuer<br />
Leistungskomplexe?<br />
- Kommt es zu Verwerfungen zwischen den<br />
Facharztgruppen hinsichtlich ihres Anteils am<br />
Gesamtleistungsbedarf?<br />
- Führt der neue EBM zu einer stärkeren<br />
Qualitätsorientierung in der Erbringung<br />
ambulanter Leistungen?<br />
- Verändert der neue EBM das diagnostizierte<br />
Krankheitsspektrum?<br />
Die durch den EBM 2000 plus induzierten Änderungen<br />
sollen im Sinne einer Frühinformation bereits nach<br />
Abschluss der 1. Abrechnung auf der Basis der ZI-<br />
Panel in der KV Nordrhein und der KV Brandenburg auf<br />
der Ebene des Leistungsbedarfes analysiert werden. In<br />
den beiden Arzt-Patienten-Panel werden in jedem<br />
Quartal jeweils ca. 450 Ärzte, 600.000 Patienten und<br />
2 Mio. Diagnosen analysiert.<br />
Die Panel sind deshalb besonders geeignet, weil<br />
die Analyse im Zeitvergleich (EBM alt zu EBM neu) bei<br />
21
Analyse zur Leistungsverlagerung<br />
nach DRG-<br />
Einführung im Krankenhaus<br />
identischen Arztpraxen in 14 Arztgruppen durchgeführt<br />
werden kann.<br />
Ergänzend dazu erfolgt die Überprüfung der<br />
Kalkulationsgrundlagen in einer empirischen Erhebung.<br />
Bei ausgewählten Leistungskomplexen wird eine<br />
Selbstdokumentation durch den Arzt im Patientenbezug<br />
mit dem Ziel durchgeführt, die tatsächlich erbrachten<br />
obligatorischen und fakultativen Leistungsinhalte<br />
festzustellen und mit dem Inhalt der vorgesehenen<br />
Leistungskomplexe zu vergleichen. Jeder<br />
Leistungskomplex soll dabei von jeweils fünf Arztpraxen<br />
bei 20 Patienten dokumentiert werden, so dass sich die<br />
Untersuchung in der Summe auf 2.800<br />
Dokumentationen stützen kann. WIdO und<br />
Zentralinstitut bereiten z.Zt. die erforderlichen<br />
Maßnahmen für die Evaluation in einer entsprechenden<br />
Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung und des AOK-Bundesverbandes<br />
vor.<br />
Ein weiteres Modellprojekt zur Analyse möglicher<br />
Verlagerungseffekte als Folge der Einführung des<br />
Fallpauschalensystems im Krankenhaus wird seit dem<br />
4. Quartal 2002 in den Modellregionen der KVen<br />
Schleswig-Holstein, Hamburg, der Bezirksstelle<br />
Oldenburg, der KV Niedersachsen und der KV Koblenz<br />
durchgeführt. Dabei ist zu prüfen, ob mit der Einführung<br />
der Fallpauschalen im Krankenhaus der<br />
Leistungsbedarf für die poststationäre Betreuung in der<br />
Vertragsarztpraxis wegen der Reduzierung der<br />
Verweildauer im Krankenhaus ansteigt. Erkennbare<br />
Effekte sind z.Zt. noch nicht festzustellen. Es ist damit<br />
zu rechnen, dass sich Verlagerungseffekte frühestens<br />
ab dem Jahr <strong>2005</strong> zeigen werden, wenn in allen<br />
Krankenhäusern das Fallpauschalensystem eingeführt<br />
ist. Die bisherigen Daten über poststationäre<br />
Behandlungsfälle, die von ca. 2.300 dokumentierenden<br />
Arztpraxen bereitgestellt werden, liefern aber für den<br />
zukünftigen Zeitvergleich eine gute Ausgangsbasis. Aus<br />
der Studie ist erkennbar, dass sich im Zeitvergleich der<br />
Jahre 2002 und 2003 der mittlere Leistungsbedarf<br />
poststationärer Fälle nicht wesentlich verändert hat. Der<br />
Leistungsbedarf für die poststationär behandelten Fälle<br />
in der ambulanten Praxis ist aber in fast allen beteiligten<br />
Regionen etwa doppelt so hoch wie der normale<br />
Behandlungsfall. Bei der Analyse ist erkennbar, dass<br />
etwa 1/3 des Leistungsbedarfs bei poststationären<br />
Fällen in den ersten 14 Tagen der ambulanten<br />
Nachbehandlung anfällt. Wir haben damit wesentliche<br />
Ausgangsindikatoren, auf deren Grundlage die<br />
zukünftigen Veränderungen gemessen werden können.<br />
22
Kostenstrukturanalyse in<br />
Arztpraxen<br />
Investitionsanalyse in<br />
Arztpraxen<br />
Konzept zum Aufbau<br />
einer Infrastruktur zur<br />
Ausgabe elektronischer<br />
Arztausweise<br />
Bei den periodisch wiederkehrenden Projekten hat<br />
das Zentralinstitut im Berichtszeitraum die Befragung<br />
für die Kostenstrukturanalyse 2003 begonnen. Im<br />
Auftrage aller Kassenärztlichen Vereinigungen wurden<br />
insgesamt ca. 28.000 Ärzte mit einem Fragebogen<br />
angeschrieben. Die große Stichprobe im Zentralinstitut<br />
ist erforderlich, weil der Rücklauf wegen der<br />
Freiwilligkeit wesentlich geringer ist als bei der<br />
vergleichbaren Analyse des Statistischen<br />
Bundesamtes. Aufgrund des Statistikgesetzes besteht<br />
für Ärzte bei der Kostenstrukturanalyse des<br />
Statistischen Bundesamtes eine Antwortpflicht, die ggf.<br />
mit entsprechenden Sanktionen durchgesetzt werden<br />
kann. Andererseits verfügt das Zentralinstitut mit dem<br />
Bundesarztregister über eine bessere Basis für die<br />
Stichprobenziehung und kann die Repräsentativität der<br />
Rückläufe vor dem Hintergrund der Kenntnis der<br />
Umsatzklassenverteilung in der Grundgesamtheit<br />
besser testen. Sowohl die Kostenstrukturstatistik des<br />
Zentralinstituts als auch die des Statistischen<br />
Bundesamtes haben bei der Entwicklung des EBM<br />
2000 plus in die Praxiskostenanalysen der<br />
Kassenärztlichen Bundesvereinigung Eingang<br />
gefunden.<br />
Mit neuen Zahlen ist auch die jährlich<br />
wiederkehrende Investitionsanalyse in Arztpraxen<br />
veröffentlicht worden, die das Zentralinstitut gemeinsam<br />
mit der Deutschen Apotheker- und Ärztebank<br />
durchführt. Das mittlere Investitionsvolumen einer<br />
Arztpraxis beträgt im Jahre 2002/2003 in<br />
Westdeutschland 203.000,-- € und in Ostdeutschland<br />
130.000,-- €. Das Finanzierungsvolumen für die<br />
Einzelpraxisneugründung ist nach Jahren rückläufiger<br />
Tendenz im Berichtszeitraum 2002/<strong>2004</strong> erstmals<br />
wieder angestiegen und hat knapp das Volumen der<br />
Jahre 1996/1997 wieder erreicht. Das<br />
Finanzierungsvolumen für die Einzelpraxisübernahme<br />
ist dagegen kontinuierlich gewachsen und liegt mit gut<br />
1/3 über dem Finanzierungsbetrag für die Neugründung<br />
einer Einzelpraxis.<br />
Im Programmbereich Telematik waren die<br />
Arbeiten des Zentralinstituts eingebettet in die<br />
Anstrengungen zur Vorbereitung der Einführung der<br />
elektronischen Gesundheitskarte. Die Arbeiten des<br />
Zentralinstituts konzentrierten sich dabei insbesondere<br />
auf den elektronischen Heilberufsausweis (HPC), der<br />
gemäß § 291a SGB V eine wesentliche<br />
Komplementärfunktion zur elektronischen<br />
Gesundheitskarte hat. Im Rahmen einer vom<br />
Zentralinstitut geleiteten Arbeitsgemeinschaft<br />
„Zertifizierungsinfrastruktur“ werden die Vorstellungen<br />
23
zur Organisation und Herausgabe der<br />
Heilberufsausweise koordiniert. Beteiligt an dieser<br />
Arbeitsgemeinschaft sind die Kassenärztliche<br />
Bundesvereinigung, die Bundesärztekammer, die<br />
Bundesvereinigung Deutscher Apotheker, die<br />
Psychotherapeutenkammer und die<br />
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung. Einen<br />
Beobachterstatus haben das<br />
Bundesgesundheitsministerium und das<br />
Gesundheitsministerium<br />
Westfalen.<br />
des Landes Nordrhein-<br />
Ein Modell für die Herausgabe der elektronischen<br />
Heilberufsauweise durch die verkammerten Berufe<br />
wurde dort entwickelt. Durch einen speziellen Auftrag<br />
der Bundesärztekammer hat das Zentralinstitut<br />
zusammen mit der Unternehmensberatung<br />
Secartis/Secunet AG ein Konzept für die Ausgabe der<br />
Health Professional Card durch die<br />
Landesärztekammern entwickelt. Auf der Grundlage<br />
dieser Arbeiten fasste der Vorstand der<br />
Bundesärztekammer im Juni <strong>2004</strong> den Beschluss,<br />
durch die Bundesärztekammer im Auftrage der<br />
Landesärztekammern einen einheitlichen<br />
elektronischen Arztausweis als Verbundkarte von<br />
elektronischer Signaturkarte und Sichtausweis<br />
herauszugeben. Die Bundesärztekammer folgte damit<br />
dem Modellvorschlag des Zentralinstituts zur Gründung<br />
eines virtuellen Trustcenters als organisatorischer<br />
Einrichtung der Bundesärztekammer. Die<br />
Bundesärztekammer wird sich dabei durch<br />
Ausschreibung eines oder mehrerer kommerzieller<br />
Zertifizierungsdiensteanbieter bedienen, der die<br />
Zertifikatsverwaltung, die Verzeichnisdienste und die<br />
technische Herstellung der elektronischen Arztausweise<br />
übernimmt. Die Antragstellung und die Bestätigung der<br />
Arzteigenschaft soll bei den Landesärztekammern<br />
verbleiben. Das vom Zentralinstitut vorgeschlagene<br />
Modell optimiert sowohl den Organisationsablauf als<br />
auch die Kostensituation durch Zentralisierung. Die<br />
Argumente für die vom Zentralinstitut vorgeschlagene<br />
Herausgeberorganisation durch Zentralisierung auf die<br />
Bundesärztekammer sind:<br />
- einheitliche Umsetzung der Ziele,<br />
- Positionierung der Bundesärztekammer beim<br />
Aufbau des Telematikprozesses,<br />
- ein Ansprechpartner der<br />
Ärztekammerorganisationen gegenüber anderen<br />
Heilberufsorganisationen,<br />
24
Die europäische<br />
Krankenversichertenkarte<br />
und das Projekt<br />
Netc@rds<br />
- Gewährleistung der Interoperabilität von<br />
organisatorischen<br />
Komponenten,<br />
und technischen<br />
- dauerhafte Sicherstellung einer<br />
-<br />
bundeseinheitlichen Ausgabestruktur und eines<br />
Sicherungskonzeptes,<br />
Kostenvorteile aufgrund von Kostendegression,<br />
- nationale Repräsentanz durch einen<br />
einheitlichen deutschen elektronischen<br />
Arztausweis im EU-Ausland.<br />
Im Rahmen des Netc@rds-Projektes, das den<br />
grenzüberschreitenden Verkehr zur medizinischen<br />
Inanspruchnahme im EU-Ausland mit einem<br />
elektronisch lesbaren Datensatz der neuen<br />
europäischen Krankenversichertenkarte vorbereitet, ist<br />
das Zentralinstitut eng in die Aktivitäten der<br />
europäischen Kommission eingebunden. Im<br />
Berichtszeitraum erhielt das Zentralinstitut im Rahmen<br />
eines Konsortiums mit Partnern aus Frankreich, Italien,<br />
Österreich, Griechenland und einigen neuen<br />
Beitrittsländern den Zuschlag für die zweite<br />
Projektphase für den Zeitraum vom 1. Mai <strong>2004</strong> bis<br />
31. Oktober <strong>2005</strong>. Nach der konzeptionellen<br />
Entwicklung in der ersten Projektphase wird es nun<br />
Aufgabe sein, konkrete und tatsächlich funktionierende<br />
Pilotregionen in den verschiedenen Ländern<br />
einzurichten, in denen Ausländer mit elektronisch<br />
lesbaren nationalen Krankenversichertenkarten oder<br />
internetgestützten Lösungen medizinische Leistungen<br />
im EU-Ausland in Anspruch nehmen können. Bei<br />
diesem Projekt wurde in Griechenland während der<br />
Olympischen Spiele in Athen bereits an 16 griechischen<br />
Krankenhäusern die Lesbarkeit der deutschen,<br />
französischen und der vorgesehenen österreichischen<br />
Krankenversichertenkarte hergestellt, damit<br />
Krankversicherte aus diesen Ländern dort im Notfall<br />
Leistungen in Anspruch nehmen konnten. Das<br />
Zentralinstitut kooperiert in diesem Projekt mit der AOK<br />
Baden-Württemberg, in deren Bereich auch in den<br />
grenznahen Regionen zu Frankreich das deutsche<br />
Pilotprojekt in vier Krankenhäusern in Freiburg,<br />
Herbolzheim, Ettenheim und Kehl installiert wird.<br />
25
Qualitätssicherung der<br />
DMP-Programme als<br />
Dienstleistung des<br />
Zentralinstituts für die<br />
kassenärztliche<br />
Versorgung<br />
4 Qualitätsmanagement und Prävention<br />
4.1 DMP Diabetes/Brustkrebs/KHK<br />
Die Versorgung chronisch Kranker in der<br />
Bundesrepublik Deutschland erfolgt zunehmend im<br />
Rahmen so genannter Disease-Management-<br />
Programme (DMP). Disease-Management bedeutet<br />
wörtlich übersetzt Krankheitsmanagement. Ein<br />
Ausgangspunkt der DMP ist die Erkenntnis, dass ein<br />
relativ geringer Anteil der Versicherten (20 %) den<br />
Großteil der Kosten im Gesundheitssystem (90 %)<br />
verursacht. Disease-Management beruht auf der<br />
Annahme, dass diese Probleme bei bestimmten<br />
chronischen Krankheiten durch eine Strukturierung der<br />
Behandlung behoben werden können.<br />
Bestandteile der DMP sind unter anderem<br />
- medizinische Eckpunkte für die Behandlung der<br />
Versicherten auf der Basis evidenzbasierten<br />
Wissens,<br />
- die Koordinierung der Versorgung über,<br />
Sektorgrenzen hinweg;<br />
- die Information und Unterstützung der<br />
Versicherten und<br />
- die Förderung der aktiven Mitarbeit der<br />
Patienten.<br />
Für die Region Nordrhein haben die Kassenärztliche<br />
Vereinigung Nordrhein und die nordrheinischen<br />
Krankenkassenverbände Verträge über strukturierte<br />
Versorgungsprogramme für die Diagnosen Brustkrebs,<br />
Diabetes mellitus Typ II sowie Koronare Herzkrankheit<br />
geschlossen. Die Aufgaben der ärztlichen<br />
Qualitätssicherung in den DMP werden von der<br />
„Nordrheinischen Gemeinsamen Einrichtung Disease-<br />
Management-Programme GbR (GE)“ gemäß § 28f<br />
Abs. 2 RSAV wahrgenommen bzw. veranlasst. Die<br />
Gemeinsame Einrichtung hat nach einer Europaweiten<br />
Ausschreibung das Zentralinstitut für die<br />
kassenärztliche Versorgung mit begleitenden<br />
qualitätssichernden Maßnahmen beauftragt. Zu den<br />
Aufgaben, die das Zentralinstitut in der Verantwortung<br />
der Gemeinsamen Einrichtung wahrnimmt, zählen<br />
- die Erstellung von Feedbackberichten nach dem<br />
Benchmarking-Prinzip für die beteiligten Praxen,<br />
- die Erstellung von Erinnerungsschreiben<br />
(Reminder) an die beteiligten Praxen, die<br />
darüber informieren, welche Patienten im<br />
kommenden Quartal erneut in der Praxis<br />
einbestellt werden müssen,<br />
26
halbjährliche Erstellung<br />
von Feedback-Berichten<br />
für ca. 4.000 Arztpraxen<br />
- Vorträge vor Qualitätszirkeln zur Umsetzung der<br />
DMP in Nordrhein und<br />
- Die Ausgabe von Fehlerlisten zur Beschreibung<br />
des Fehleraufkommens bei den übermittelten<br />
Daten.<br />
Im Auftrag der Gemeinsamen Einrichtung erstellt das<br />
Zentralinstitut zur Zeit halbjährlich Feedback-Berichte<br />
für die DMP Diabetes und Brustkrebs. In diesen<br />
Berichten werden alle relevanten Daten der DMP-<br />
Dokumentationen ausgewertet und jeweils die Daten<br />
einer Praxis dem Durchschnitt aller teilnehmenden<br />
Praxen gegenübergestellt. Durch die ausführliche<br />
Kommentierung der Ergebnisse wird der teilnehmende<br />
Arzt in seiner Bewertung der Berichte für seine Praxis<br />
und die Gesamtheit der Praxen unterstützt. Der<br />
Vergleich der jeweiligen Praxis mit dem Durchschnitt<br />
aller Praxen ermöglicht dem Arzt eine Objektivierung<br />
und ggf. Modifikation seiner Behandlungsmuster.<br />
Qualitätssicherung für Disease Management Programme<br />
• 2.600 Berichte<br />
(Juni <strong>2004</strong>)<br />
• 3.400 Berichte<br />
(Oktober <strong>2004</strong>)<br />
• 3.800 Berichte<br />
(April <strong>2005</strong>)<br />
• 380 Berichte<br />
(Juni <strong>2004</strong>)<br />
• 580 Berichte<br />
(Oktober <strong>2004</strong>)<br />
• 670 Berichte<br />
(April <strong>2005</strong>)<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Abbildung 1: Qualitätssicherung für Disease Management Programme (DMP)<br />
Feedback-Berichte für Diabetes mellitus Typ 2, Brustkrebs und KHK<br />
• ca. 1.400 Berichte<br />
(April <strong>2005</strong>)<br />
Zudem wird der DMP-koordinierende Vertragsarzt<br />
durch Hinweise auf erzielte Veränderungen und<br />
auffällige Patienten sowie durch Auswertungen zu den<br />
DMP-Qualitätszielen zur Optimierung der<br />
Patientenversorgung angeregt. Wechselnde<br />
27
wissenschaftliche<br />
Auswertung für drei<br />
DMP-Programme<br />
Merkmale der<br />
behandelten Diabetiker<br />
Themenschwerpunkte erhöhen die Relevanz der<br />
Feedback-Berichte zusätzlich. Zudem sind die Berichte<br />
wichtige Diskussionsgrundlage für Qualitätszirkel.<br />
Das Zentralinstitut erstellt für die Gemeinsame<br />
Einrichtung zudem Arzt-Reminder, die die<br />
teilnehmenden DMP-Ärzte systematisch an die in<br />
einem Quartal anstehenden Wiedervorstellungstermine<br />
der Patienten erinnern. Damit soll eine regelmäßige<br />
Teilnahme der Versicherten an den Programmen<br />
sichergestellt werden.<br />
Ende Juli <strong>2004</strong> nahmen über 3.720 Ärzte am DMP<br />
Diabetes und 940 Ärzte - überwiegend<br />
Gynäkologen - am DMP Brustkrebs teil. Das sind<br />
jeweils mehr als 70 % der niedergelassenen Ärzte der<br />
entsprechenden Fachgruppen. Bereits im Oktober<br />
<strong>2004</strong>, also zwei Monate nach Start des DMP KHK, sind<br />
mehr als 1.900 Ärzte für das DMP KHK bei der KV<br />
Nordrhein registriert - mit steigender Tendenz. Für das<br />
DMP Diabetes liegen Ende Juni <strong>2004</strong> 195.225, für das<br />
DMP Brustkrebs 5.691 gültige Erstdokumentationen bei<br />
der Gemeinsamen Einrichtung vor. Es ist davon<br />
auszugehen, dass eine entsprechende Anzahl an<br />
Versicherten in die beiden DMP eingeschrieben werden<br />
konnte.<br />
Die am DMP Diabetes in Nordrhein<br />
teilnehmenden Patienten sind zu ca. 52 % weiblich.<br />
15,7 % sind bis 55 Jahre, 26,4 % zwischen 56 und 65,<br />
36,5 % sind zwischen 66 und 75 und 21,4% sind über<br />
75 Jahre alt.<br />
Die Erkrankungsdauer der Diabetiker ist bei<br />
Männern und Frauen hingegen ähnlich. So lässt sich<br />
bei jeweils etwa einem Viertel der Patienten eine<br />
Erkrankungsdauer von bis zu zwei Jahren, drei bis fünf<br />
Jahren, sechs bis zehn Jahren und über zehn Jahren<br />
konstatieren. Die mittlere Erkrankungsdauer der Typ-II-<br />
Diabetiker beträgt 7,5 ± 7,7 Jahre (Frauen: 7,6 ± 7,9<br />
Jahre; Männer: 7,4 ± 7,7 Jahre).<br />
Die Begleit- und Folgeerkrankungen des Diabetes<br />
mellitus Typ II stellen ein komplexes und vielfältiges<br />
Geschehen dar und beinhalten ein erhebliches<br />
Risikopotential. Zu den wichtigsten diabetischen<br />
Folgeerkrankungen zählen eine diabetische<br />
Nephropathie, die Retinopathie mit dem Risiko der<br />
Erblindung und die diabetische Fußsymptomatik mit<br />
dem Risiko der Amputation.<br />
Insgesamt weisen 82,2 % der Diabetiker mit Erstund<br />
Folgedokumentation im ersten Halbjahr <strong>2004</strong><br />
mindestens eine diabetesbedingte oder sonstige<br />
Begleit- und Folgeerkrankung auf. Bei 53,6 % der<br />
Patienten ist lediglich eine, bei 19,2 % sind zwei und bei<br />
28
undesweite Auswertung<br />
der<br />
Früherkennungskolosko<br />
pie durch das<br />
Zentralinstitut<br />
Teilnahmerate<br />
9,3 % drei oder mehr Begleit- und Folgeerkrankungen<br />
dokumentiert. Mit Abstand am häufigsten ist ein<br />
Hypertonus dokumentiert (75,2 %). Von den<br />
diabetesbedingten Begleit- und Folgeerkrankungen<br />
stellt die Neuropathie mit 10,6 % den größten Anteil<br />
(jeweils Einträge aus der Erst- und Folgedokumentation<br />
berücksichtigt).<br />
4.2 Koloskopie-Screening<br />
Im Oktober 2002 wurde mit der Darmspiegelung als<br />
Früherkennungsmaßnahme das gesetzliche<br />
Krebsfrüherkennungsprogramm in der Bundesrepublik<br />
Deutschland erheblich erweitert. Versicherte der<br />
Gesetzlichen Krankenversicherung haben ab dem Alter<br />
von 55 Jahren das Recht, diese Maßnahme alternativ<br />
zu dem bereits bestehenden Okkultblut-Test in<br />
Anspruch zu nehmen.<br />
Die Spitzenverbände der Gesetzlichen<br />
Krankenkassen und die Kassenärztliche<br />
Bundesvereinigung haben die Einführung des<br />
Koloskopie-Screenings mit einem Auftrag zur<br />
wissenschaftlichen Begleituntersuchung an das<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der<br />
Bundesrepublik Deutschland verbunden. Das<br />
Zentralinstitut hat im Februar <strong>2005</strong> die ersten<br />
Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung für<br />
Untersuchungen aus dem Jahr 2003 in einem Bericht<br />
dargestellt.<br />
Mit über 500.000 Untersuchungen handelt es sich<br />
dabei um die weltweit bislang größte<br />
Beobachtungsstudie zur Früherkennungskoloskopie.<br />
Neben der Auswertung von mehr als 300.000<br />
Dokumentationsdaten aus Routine-<br />
Dokumentationsbögen führte das Zentralinstitut in<br />
Bezug auf besonders interessierende Fragestellungen<br />
wie Sicherheit der Screening-Koloskopie und<br />
Detektionsrate bzw. Stadienverteilung von kolorektalen<br />
Karzinomen Validierungsuntersuchungen durch. Dafür<br />
wurden von mehreren tausend Patienten zusätzliche<br />
Informationen<br />
ausgewertet.<br />
zu diesen Aspekten erhoben und<br />
Aus der Abrechnungshäufigkeit der<br />
Vergütungsziffer zur präventiven Koloskopie ergibt sich,<br />
dass im Jahr 2003 rund 500.000 Versicherte eine<br />
Früherkennungskoloskopie in Anspruch genommen<br />
haben. Bezogen auf die berechtigten Altersgruppen ab<br />
55 Jahren liegt die Jahresteilnahmerate der Frauen mit<br />
durchschnittlich 2,4 % höher als die der Männer mit<br />
2,0 %. Innerhalb des Altersbereichs von 55 bis 79<br />
Jahren betragen die jeweiligen Teilnahmeraten 2,2 %<br />
(Männer) bzw. 3,0 % (Frauen).<br />
29
Befundhäufigkeiten<br />
Darmkrebs ist eine Krebsart, deren Entstehung<br />
weitgehend verhindert werden kann, wenn kolorektale<br />
Polypen und Adenome frühzeitig entdeckt und vor ihrer<br />
Entartung abgetragen werden. Bei Patienten, bei denen<br />
im Rahmen der Früherkennungs-Koloskopie bereits<br />
Karzinome festgestellt werden, besteht die Hoffnung,<br />
dass die Karzinome in einem günstigen Tumorstadium<br />
entdeckt wurden.<br />
Bei 35,6 % der Männer und 23,4 % der Frauen<br />
wurde beim Koloskopie-Screening im Jahre 2003 ein<br />
Polypen-/Adenombefund festgestellt. Dementsprechend<br />
häufig wurden auch Polypektomien durchgeführt (bei<br />
32,3 % der Männer und 21,7 % der Frauen).<br />
Sogenannte „fortgeschrittene Neoplasien“, die im<br />
Allgemeinen als Adenome > 1 cm, Adenome mit<br />
villösen Anteilen und Adenome mit schwerer Dysplasie<br />
unter Einschluss eines „in situ Karzinoms“ definiert sind,<br />
wurden bei fast 17.500 Personen, dies entspricht<br />
(5,8 %) aller koloskopierten Patienten, festgestellt.<br />
Besonders hier wird der präventive Nutzen der<br />
Untersuchung deutlich, da diese Läsionen, sofern sie<br />
unbehandelt bleiben, mit einem hohen Risiko zur<br />
malignen Entartung behaftet sind. Karzinome fanden<br />
sich bei 0,8 % aller Untersuchten (bei über 2.000<br />
Personen). Die Tumor-Stadienverteilung war dabei sehr<br />
günstig, da bei über 70 % der Patienten mit Karzinomen<br />
die Tumoren in einem Stadium ohne regionale<br />
Lymphknotenmetastasen oder Fernmetastasen<br />
entdeckt wurden.<br />
30
Sicherheit der<br />
Früherkennungskoloskopie<br />
Ergebnisse Koloskopiescreening im Jahr 2003<br />
� Akzeptanz 2,3 %<br />
(Frauen 2,4 %‚ Männer 2,0 %)<br />
� makroskopisch Polypen/Adenome bei 28,3 %<br />
(Frauen 23,4 %‚ Männer 35,6 %)<br />
� Polypektomien bei 26,0 %<br />
(Frauen 21,7 %‚ Männer 32,3%)<br />
� fortgeschrittene Neoplasien bei 5,8 %<br />
(Frauen 4,4 %‚ Männer 7,7 %)<br />
� histologische Karzinombefunde bei 0,6 %<br />
(Frauen 0,5 %‚ Männer 0,8 %)<br />
� Komplikationsrate 4,1/1.000<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Abbildung 2: Ergebnisse zum Koloskopiescreening (präventive Koloskopie) im Jahr 2003<br />
Komplikationen ereigneten sich bei 4,1 von 1.000<br />
untersuchten Personen. Bei Patienten, bei denen eine<br />
Polypektomie durchgeführt worden war, handelte es<br />
sich am häufigsten um Blutungen, bei Patienten ohne<br />
Polypektomie um kardiopulmonale Komplikationen. Die<br />
Komplikationen waren in den allermeisten Fällen<br />
leichter Natur und wurden überwiegend ambulant<br />
behandelt. Eine „restitutio ad integrum“ wurde bei 96 %<br />
der kardiopulmonalen Komplikationen, 96 % der<br />
Blutungen und 89 % der Perforationen angegeben.<br />
Allerdings sind auch zwei Todesfälle aufgetreten, die<br />
zeigen, dass die präventive Koloskopie zwar ein hohes<br />
präventives Potential für den Einzelnen hat, dass sie<br />
aber auch in offenbar sehr seltenen Fällen mit dem<br />
denkbar schwerwiegendsten Ausgang einer<br />
frühdiagnostischen Maßnahme behaftet sein kann.<br />
Es ist damit zu rechnen, dass in den nächsten<br />
Jahren die Sterblichkeit an Darmkrebs in Deutschland<br />
erheblich sinkt, wenn es gelingt, die berechtigte<br />
Bevölkerungsgruppe zu motivieren, sich dieser<br />
Früherkennungsmaßnahme zu unterziehen.<br />
Die Diskussion der vorliegenden Ergebnisse wird<br />
in Deutschland zur qualitativen Verbesserung der<br />
Versorgung bei der Früherkennung von<br />
31
Gesundheitsziele zu<br />
verschiedenen<br />
Aktionsfeldern<br />
Krebserkrankungen beitragen und die internationale<br />
wissenschaftliche Diskussion über die Effizienz und<br />
Effektivität des Koloskopie-Screenings bereichern.<br />
4.3 Gesundheitsziele<br />
gesundheitsziele.de ist eine Initiative der<br />
Selbstverwaltung koordiniert durch die Gesellschaft für<br />
Versicherungswissenschaft im Auftrag des<br />
Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung. Für die Zielorientierung der<br />
Gesundheitspolitik werden im Rahmen dieser Initiative<br />
sechs Teilzielbereiche bearbeitet. Das Zentralinstitut<br />
hat dabei den Vorsitz für den Zielbereich „Diabetes<br />
mellitus Typ-2: Erkrankungsrisiko senken, Erkrankte<br />
früh erkennen und behandeln“ übernommen. In einer<br />
Arbeitsgruppe, die sich aus verschiedenen Akteuren<br />
der Selbstverwaltung und Wissenschaftlern<br />
zusammensetzte, wurden Gesundheitsziele formuliert<br />
mit der Überlegung, dass die in der Arbeitsgruppe<br />
vertretenen Akteure gleichzeitig den<br />
Umsetzungsprozess in ihren jeweiligen Organisationen<br />
in Gang setzen.<br />
Unter einem Gesundheitsziel bei der Krankheit<br />
Diabetes versteht man die Beschreibung und<br />
Festlegung eines erreichbaren verbesserten Zustandes<br />
bei der Prävention von Diabetes und der Versorgung<br />
von Diabetikern in der Bevölkerung. Die angestrebten<br />
Ziele können dabei in qualitativen oder quantitativen<br />
Dimensionen ausgedrückt werden. Die Zielerreichung<br />
wird durch geeignete, umfassende<br />
Managementkonzepte angestrebt. Die einzelnen<br />
Maßnahmen sind im Rahmen dieses<br />
Managementkonzepts nach Art, Umfang und<br />
Interventionszeitpunkt festzulegen. Es muss dargestellt<br />
werden, von welchen Akteuren/Organisationen die<br />
Maßnahmen durchgeführt werden, in welchen<br />
Bereichen sie implementiert werden und an welche<br />
Zielgruppen sie sich richten. Ausgewählte Maßnahmen<br />
müssen sich begründen lassen.<br />
Ziele für die Prävention des Diabetes und eine<br />
verbesserte Versorgung von Diabetikern können,<br />
entsprechend der Stadienabfolge chronischer<br />
Krankheiten, nach dem Zeitpunkt der auf sie<br />
bezogenen Interventionen unterschieden werden:<br />
- Ziele zum Aktionsfeld Primärprävention:<br />
Einflussnahme auf die Lebensweise<br />
(insbesondere das Bewegungs- und<br />
Ernährungsverhalten) der gesunden Bevölkerung<br />
oder speziell ausgewählter Teilgruppen, um das<br />
Eintreten des Krankheitsfalls zu vermeiden<br />
32
Einbindung der Akteure<br />
in die Formulierung von<br />
Gesundheitszielen und<br />
ihre Umsetzung<br />
- Ziele zum Aktionsfeld Sekundärprävention:<br />
Früherkennung der Krankheit bei allen von<br />
Diabetes betroffenen Personen in der Bevölkerung<br />
- Ziele zum Aktionsfeld<br />
Krankenbehandlung/Rehabilitation: Beobachtung<br />
und therapeutische Intervention der Bevölkerung,<br />
bei der Diabetes mellitus diagnostiziert wurde mit<br />
dem Ziel, die Progression der Krankheit und das<br />
Auftreten von Folgeerkrankungen und<br />
Komplikationen zu vermeiden. Frühzeitiger<br />
Einbezug von Rehabilitationsmaßnahmen zum<br />
Erhalt der Arbeitsfähigkeit sowie zur<br />
Wiederherstellung der durch Folgeerkrankungen<br />
eingetretenen Funktionseinbußen.<br />
Die erforderlichen Maßnahmen können nach ihren<br />
Trägern und Adressaten unterschieden werden:<br />
- Maßnahmen, die von den in<br />
Versorgungseinrichtungen Tätigen getragen<br />
werden (Krankenhaus, Arztpraxen, Apotheken,<br />
Rehabilitationseinrichtungen);<br />
- Maßnahmen, die sich an Patienten richten<br />
-<br />
(Patienteninformation und -motivation);<br />
Maßnahmen, die sich an die Bevölkerung richten<br />
(Öffentlichkeitsarbeit, allgemeine oder gezielte<br />
Ansprache potenzieller Risikogruppen);<br />
- Maßnahmen, die von den in normsetzenden<br />
Einrichtungen Tätigen getragen werden<br />
(Herstellung der organisatorischen und rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen zur Wahrnehmung von<br />
Koordinationsfunktionen in dem Netzwerk aus<br />
Prävention, Kuration und Rehabilitation).<br />
Die hier diskutierten Ziele und Maßnahmen sind auf die<br />
Vermeidung bzw. die frühzeitige Behandlung der<br />
Erkrankung bei Typ 2-Diabetikern ausgerichtet. Von<br />
dieser Stoffwechselerkrankung sind in der<br />
Bundesrepublik Deutschland schätzungsweise<br />
zwischen 5 und 7 Mio. Personen in der Bevölkerung<br />
betroffen. Typ 2-Diabetes tritt vorwiegend im mittleren<br />
bis höheren Lebensalter ab 45 Jahren auf. In<br />
Abhängigkeit von demographischen Entwicklungen,<br />
verbesserten Therapieoptionen und<br />
wohlstandsassoziierten Lebensstilen kann mit einer<br />
starken Zunahme in den kommenden Jahren gerechnet<br />
werden.<br />
Die medizinische Versorgung des Typ 2-<br />
Diabetikers findet überwiegend ambulant statt.<br />
Stoffwechselentgleisungen, bei denen eine stationäre<br />
Behandlung notwendig wird, sind beim Typ 2-Diabetiker<br />
außerordentlich selten. Auch die diabetesbedingten<br />
33
Relevanz des<br />
Diabetesproblems in der<br />
Bevölkerung<br />
Folgeschäden (z.B. diabetische Nierenerkrankung,<br />
Retinopathie, Neuropathie, diabetischer Fuß,<br />
Mikroangiopathie koronare Herzerkrankung, arterielle<br />
Verschlusskrankheit, Schlaganfall) werden in der Regel<br />
ambulant versorgt und bedürfen nur bei schweren<br />
Komplikationen und akuten Zuständen einer<br />
Krankenhausbehandlung. Je nach Schwere der<br />
Komplikation können rehabilitative Maßnahmen<br />
erforderlich werden.<br />
Diabetes mellitus ist eine metabolische<br />
Erkrankung, die durch Hyperglykämie auf Basis einer<br />
defekten Insulinsekretion, Insulinwirkung oder einer<br />
Kombination hieraus charakterisiert ist und mit<br />
metabolischen Störungen im Kohlenhydrat-(Glukose-),<br />
Fett- und Proteinstoffwechsel einhergeht. Aufgrund<br />
ätiologischer und klinischer Kriterien unterscheidet man<br />
den Typ 1-Diabetes, der sich im allgemeinen vor dem<br />
30 Lebensjahr klinisch manifestiert (ca. 5-10 % aller<br />
Diabetiker), vom Typ 2-Diabetes, dessen Prävalenz in<br />
höheren Altersklassen zunimmt, der aber zunehmend<br />
bei Patienten mittleren Alters auftritt. Diabetes Typ 2<br />
stellt mit 90-95 % die häufigste Form der Krankheit dar.<br />
Gesundheitsziele.de<br />
� Diabetes<br />
� Brustkrebs<br />
� Rauchen (Tabak)<br />
� Gesund aufwachsen<br />
� Patientenkompetenz<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Abbildung 3: gesundheitsziele.de - Forum zur Umsetzung von Gesundheitszielen in Deutschland<br />
Die Arbeitsgruppe hat zum Diabetes mellitus folgende<br />
Ziele und Teilziele formuliert:<br />
34
Primärpräventiver Ansatz<br />
bei Diabetes:<br />
Erkrankungsrisiko<br />
senken, Erkrankte früh<br />
erkennen und behandeln<br />
Ziel 1: Das Auftreten des metabolischen Syndroms und<br />
die Inzidenz des Diabetes mellitus Typ 2 sind<br />
reduziert (Aktionsfeld Primärprävention).<br />
Teilziele:<br />
- Das Bewusstsein der Bevölkerung, insbesondere<br />
in Risikogruppen, über ernährungs- und<br />
verhaltensbedingte Risiken, ist geschärft.<br />
- Das Verhalten der Bevölkerung verringert das<br />
Risiko für das Auftreten eines metabolischen<br />
Syndroms.<br />
- Gesundheitsfördernde Strukturen und<br />
Rahmenbedingungen für Ernährungs- und<br />
Bewegungsverhalten sind vermehrt vorhanden,<br />
insbesondere<br />
Risikogruppen.<br />
im Lebensumfeld von<br />
Ziel 2: Der Diabetes mellitus Typ 2 wird häufiger in<br />
einem Krankheitsstadium diagnostiziert, in dem<br />
noch keine Folgeschäden aufgetreten sind<br />
(Aktionsfeld<br />
Sekundärprävention/Früherkennung)<br />
Teilziele:<br />
- Die Strukturen und Rahmenbedingungen zur<br />
Früherkennung von Menschen mit Diabetes Typ<br />
2 sind verbessert.<br />
- Das Bewusstsein der Bevölkerung zur<br />
Inanspruchnahme vorhandener<br />
Früherkennungsmaßnahmen ist verbessert.<br />
- Der Einsatz qualitätsgesicherter Früherkennung<br />
ist gesteigert.<br />
Ziel 3: Die Lebensqualität von Menschen, die an<br />
Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt sind, ist erhöht.<br />
Folgeprobleme und Komplikationen sind<br />
nachweislich verringert (Aktionsfeld<br />
Krankenbehandlung/ Rehabilitation)<br />
Teilziele:<br />
- Die Fähigkeit zum Krankheitsselbstmanagement<br />
und das Wissen über die Erkrankung ist bei allen<br />
an Diabetes Typ 2 erkrankten Menschen<br />
-<br />
verbessert.<br />
Eine umfassende, angemessene Versorgung<br />
aller an Diabetes Typ 2 erkrankten Menschen ist<br />
wohnortnah<br />
gewährleistet.<br />
und sektorübergreifend<br />
35
Risikocheck und<br />
Intervention bei Risikoträgern<br />
für Diabetes<br />
- Die psychosoziale Ebene der Diabetes Typ 2<br />
Erkrankung ist integrierter Bestandteil der<br />
Behandlung.<br />
Die Arbeiten der Arbeitsgruppe sind eingegangen in die<br />
vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung herausgegebene Publikation<br />
„gesundheitsziele.de Forum zur Entwicklung und<br />
Umsetzung von Gesundheitszielen in Deutschland“. Mit<br />
den dort formulierten exemplarischen<br />
Gesundheitszielen und Umsetzungsstrategien wird der<br />
Versuch gestartet, Gesundheitsziele in Deutschland<br />
komplementär zu bestehenden Instrumenten der<br />
Gesundheitspolitik zu etablieren. Die Empfehlungen<br />
des Zentralinstituts, insbesondere zur Prävention des<br />
Diabetes sollen dazu dienen, den Akteuren und<br />
Institutionen die Möglichkeit zu geben, sich nicht nur an<br />
der Maßnahmeumsetzung zu beteiligen, sondern auch<br />
weitere konkrete Maßnahmenvorschläge einzubringen.<br />
4.4 Primärprävention des Typ 2-Diabetes<br />
Eine der mitgliederstarken, bundesweit tätigen<br />
Krankenkassen plant, ihren Versicherten, die<br />
Risikoträger für die Entwicklung eines Diabetes sein<br />
könnten, noch im Jahr <strong>2005</strong> die Teilnahme an einem<br />
Präventionsprogramm zur Primärprävention des<br />
Diabetes anzubieten.<br />
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche<br />
Versorgung ist mit der Evaluation dieser Kampagne, die<br />
im Mai <strong>2005</strong> anläuft, beauftragt.<br />
Bei dieser Kampagne handelt es sich um eine<br />
Präventionsmaßnahme zum Thema Typ-2-Diabetes,<br />
deren Umsetzung vom Forum "gesundheitsziele.de"<br />
(vgl. Bericht zum Thema Gesundheitsziele in diesem<br />
<strong>Tätigkeitsbericht</strong>) empfohlen wurde.<br />
Das Präventionsprogramm mit der Bezeichnung<br />
„Prädias“, das im Rahmen der Kampagne zum Einsatz<br />
kommen wird, ist für Personen vorgesehen, bei denen<br />
ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für den Typ-2-Diabetes<br />
ermittelt wird. Es bezweckt eine Änderung des<br />
Lebensstils der Risikoträger, konkret: ihres Ernährungsund<br />
Bewegungsverhaltens. Das Programm umfasst<br />
eine Reihe von Schulungsveranstaltungen in<br />
Kleingruppen, die sich über einen Zeitraum von vier<br />
Wochen erstrecken sowie eine halbjährige<br />
Nachbetreuungsphase mit schriftlichen und<br />
telefonischen Kontakten. Es wurde von klinischen<br />
Psychologen und Präventivmedizinern der TU Dresden<br />
entwickelt.<br />
Im Anschluss an eine erfolgreiche<br />
Programmteilnahme wird bei den Teilnehmern eine<br />
36
Senkung ihres Erkrankungsrisikos erwartet. Die<br />
Evaluation soll dies im Rahmen einer follow-up-Studie<br />
überprüfen.<br />
37
Arzt-Patienten-Panel<br />
des Zentralinstituts<br />
als Grundlage für<br />
Morbiditätsanalysen<br />
Fragestellungen:<br />
Behandlungsprävalenzen<br />
und<br />
Behandlungskosten<br />
5 Morbiditätsanalyse<br />
5.1 Morbiditäts- und Inanspruchnahmeanalysen<br />
mit pseudonymisierten personenbezogenen<br />
Arztpraxen<br />
Abrechnungsdaten aus<br />
Die Versorgung durch niedergelassene Ärzte im<br />
ambulanten Sektor ist ein wichtiger Bereich in der<br />
Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Für die<br />
medizinische Primärversorgung ist es der wichtigste<br />
Bereich. Bezogen auf die Gesamtausgaben der<br />
Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für die<br />
Gesundheit entfallen 16,1 % (2002) auf die ambulante<br />
Behandlung durch niedergelassene Ärzte. Bei<br />
Berücksichtigung der Leistungsbereiche, welche die<br />
von den Ärzten verordneten Maßnahmen wie die<br />
Arznei- sowie die Heil- und Hilfsmittelverordnungen mit<br />
einschließen, sind es 39,4 % der gesamten<br />
Aufwendungen der GKV (ohne<br />
Risikostrukturausgleich), die diesem<br />
zusammengefassten<br />
werden können.<br />
Leistungsbereich zugeordnet<br />
Zunehmend häufiger werden Erkenntnisse über<br />
die Behandlung von Krankheiten in Arztpraxen benötigt.<br />
Geeignete Datenquellen sind selten. Eine bundesweit<br />
einzigartige Datenbasis wird seit Ende 1998 in Form<br />
des ADT-Panels (ADT: AbrechungsDatenTransfer) im<br />
Zentralinstitut geführt. Dieses Panel ermöglicht es,<br />
kurzfristig nach Ende eines Abrechnungsquartals<br />
patienten-, diagnosen- und leistungsbezogen das<br />
Behandlungsgeschehen in Praxen niedergelassener<br />
Ärzte zu beschreiben und Entwicklungstendenzen zu<br />
analysieren.<br />
Untersuchungszusammenhänge auf der Grundlage der<br />
ZI-Paneldaten sind u.a.:<br />
1. Behandlungsprävalenzen der durch<br />
niedergelassene Ärzte der unterschiedlichen<br />
Fachgebiete behandelten Krankheiten;<br />
2. kurzzeitig behandelte Patienten und<br />
Dauerpatienten in den Arztpraxen mit akuten und<br />
chronischen Erkrankungen, deren<br />
Altersverteilung, Arztkontakte und<br />
Behandlungsaufwand;<br />
3. ambulante Behandlungskosten und deren<br />
Verteilung (Konzentration) auf Patientengruppen;<br />
4. häufige Krankheitsmuster im Sinne von<br />
Diagnosekombinationen<br />
Morbidität);<br />
(Multi- bzw. Co-<br />
38
Panelregion: KV-Bereiche<br />
Nordrhein und<br />
Brandenburg<br />
5. Verknüpfung der Behandlungsdaten mit anderen<br />
Datenkörpern, z.B. Arzneimitteldaten oder<br />
demografischen Daten;<br />
6. KV-spezifische Vergleiche<br />
(KV Nordrhein/KV Brandenburg).<br />
Das Panel wird mit Unterstützung der KV in den KV-<br />
Bereichen Nordrhein und Brandenburg durchgeführt.<br />
Aus einer Stichprobe von 450 Praxen aus 14<br />
Arztgruppen niedergelassener Ärzte in jedem der<br />
beiden KV-Bereiche stehen pro Quartal<br />
Behandlungsdaten von jeweils ca. 600.000 Patienten<br />
zur Verfügung. Diese basieren auf anonymisierten<br />
Abrechnungsdaten.<br />
Charakteristiken Charakteristiken der Arzt-Patienten<br />
Arzt Patienten-Panels Panels<br />
• Stichprobe<br />
- jeweils 450 Praxen in der KV Nordrhein und der KV Brandenburg<br />
- jeweils 600.000 Patienten pro Quartal<br />
- jeweils 2 Mio. Diagnosen pro Quartal<br />
- jeweils 6 Mio. Leistungen pro Quartal<br />
• Prozessdaten für den Zweck der Abrechung ambulanter Fälle<br />
• elektronische Dokumentation in Arztpraxis<br />
(ADT: AbrechnungsDatenTransfer)<br />
• Datentransfer per Modem oder Diskette an Abrechnungsstelle<br />
• Pseudonymisierung von Ärzten und Versicherten<br />
• Datenabzug durch ZI<br />
• Aufbau ab 1998 in der KV Nordrhein, ab 2000 in der KV Brandenburg<br />
• Datenverfügbarkeit seit 1999 (quartalsweise)<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Abbildung 4: Charakteristiken der Arzt-Patienten-Panels der Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
Nordrhein und Brandenburg (ZI-ADT-Panels)<br />
Für beide Panel-Regionen stehen für Analysen<br />
insgesamt 900 ADT-Praxen und je Quartal Daten von<br />
ca. 1,2 Millionen Patienten mit ca. 4 Millionen<br />
Diagnosen und ca. 12 Millionen EBM-Leistungsziffern<br />
für Analysen zur Verfügung. Die Patientenklientel der<br />
einzelnen Arztgruppen kann auf pseudonymisierter<br />
Ebene patientenbezogen quer- und längsschnittlich im<br />
Zeitverlauf untersucht werden.<br />
39
Verfügbare Paneldaten<br />
Aus den ADT-Datensätzen der Panel-Praxen stellt<br />
die KV dem Zentralinstitut quartalsweise Auszüge mit<br />
Arzt- und Patientendaten in pseudonymisierter Form<br />
zur Verfügung. Die in dem Datenauszug enthaltenen<br />
Arztdaten sind:<br />
- Arztabrechnungsnummer - pseudonymisiert,<br />
- Arztgruppe,<br />
- Hausarztkennzeichen,<br />
- Anzahl der Ärzte in der Praxis;<br />
Patientendaten sind:<br />
- Versichertenidentifikation, (pseudonymisiert,<br />
bestehend aus:<br />
- Versichertennummer,<br />
- Krankenkassennummer (IK),<br />
- Versichertenstatus,<br />
- Kassenzugehörigkeit),<br />
- Geschlecht,<br />
- Alter,<br />
- Fallart (Original-, Sekundär-, Belegarzt-,<br />
Notfall- und Vertreterinanspruchnahme),<br />
- Kontaktzahl,<br />
- Anzahl und Art der Leistungen (EBM-<br />
Ziffern),<br />
- Anzahl und Art der Diagnoseneinträge<br />
(Klartexte, ab 1.1.2000 ICD-10-<br />
-<br />
Schlüsselnummern)<br />
Leistungsbedarf in Punkten bzw. DM, ab<br />
dem 1. Januar 2002 €.<br />
Die routinemäßige Ergänzung des Panels um<br />
Arzneimitteldaten ist langfristig geplant und wurde<br />
partiell im Rahmen eines Sonderprojekts in der KV<br />
Nordrhein erprobt. Für die Patienten im Panel werden<br />
hierfür die Behandlungsdaten mit den Rezeptdaten<br />
verknüpft, die dem Zentralinstitut in anonymisierter bzw.<br />
pseudonymisierter Form mit einem Datenabzug der<br />
Arzneimittelrechenzentren der Region zur Verfügung<br />
gestellt werden.<br />
Die ausgewählten Arzneimitteldaten sind bezogen auf<br />
den Patienten:<br />
- Anzahl der Rezepte,<br />
- Anzahl und Art der Verordnungen<br />
-<br />
Pharmazentralnummer),<br />
Gesamtwert (Gesamttaxe),<br />
- Zuzahlungswert.<br />
Die Arztabrechnungsnummer wird als 7-stellige<br />
Pseudonymnummer an das Zentralinstitut übermittelt<br />
und ist insofern nicht „sprechend“ wie die<br />
Originalabrechnungsnummer des Arztes.<br />
40
Quartalsweise Panel-<br />
Routineauswertungen<br />
Die 14 Arztgruppen, die im Panel berücksichtigt<br />
werden, sind:<br />
Allgemeinmediziner und Praktische Ärzte (Hausärzte),<br />
Anästhesisten, Augenärzte, Chirurgen, Gynäkologen,<br />
HNO-Ärzte, Hautärzte, Internisten (Fachärzte),<br />
Internisten (Hausärzte), Kinderärzte (Hausärzte),<br />
Nervenärzte, Orthopäden, Radiologen, Urologen.<br />
Mit Einführung der gesetzlichen<br />
Verschlüsselungspflicht in der vertragsärztlichen<br />
Versorgung vor fünf Jahren erfolgt die Verschlüsselung<br />
der Diagnoseneinträge und Behandlungsanlässe nach<br />
der ICD-10-SGB-V bzw. seit dem 1.1. <strong>2005</strong> nach der<br />
ICD-10-GM <strong>2005</strong> unmittelbar in der Praxis.<br />
Quartalsweise erfolgen Routineauswertungen<br />
nach jeder der 14 Arztgruppen, deren Ergebnisse in<br />
einem Standard-Tabellenband zusammengefasst<br />
werden.<br />
Tabelle 1: Die 20 häufigsten Diagnosen von Allgemeinarztpatienten im 1. Quartal<br />
<strong>2004</strong><br />
ICD-10-Schlüsselnummer und Kurztext *<br />
(Mehrfachnennungen möglich)<br />
Anteile in %<br />
aller Patienten<br />
(N=71.430)<br />
I10 Essentielle (primäre) Hypertonie 24,4<br />
E78 Störungen des Lipoproteinstoffwechsels und sonstige Lipidämien 20,9<br />
M54 Rückenschmerzen 13,4<br />
I25 Chronische ischämische Herzkrankheit 9,5<br />
E11 Nicht primär insulinabhängiger Diabetes mellitus (Typ-2-Diabetes) 7,9<br />
E04 Sonstige nichttoxische Struma 7,7<br />
J20 Akute Bronchitis 7,4<br />
E66 Adipositas 6,8<br />
E79 Störungen des Purin- und Pyrimidinstoffwechsels 6,2<br />
J06 Akute Infektionen der oberen Atemwege 6,1<br />
K29 Gastritis und Duodenitis 5,9<br />
I83 Varizen der unteren Extremitäten 5,8<br />
K76 Sonstige Krankheiten der Leber 5,7<br />
M53 Sonstige Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens 5,6<br />
J44 Sonstige chronische obstruktive Lungenkrankheit 5,0<br />
J30 Vasomotorische und allergische Rhinopathie 4,8<br />
I50 Herzinsuffizienz 4,5<br />
F32 Depressive Episode 4,5<br />
M17 Gonarthrose (Arthrose des Kniegelenks) 4,4<br />
J45 Asthma bronchiale 4,4<br />
* Sekundärschlüssel wurden nicht berücksichtigt<br />
Quelle: ZI-ADT-Panel Nordrhein<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
41
Eine weitere Basisauswertung weist nach<br />
Geschlecht bzw. Altersgruppen der behandelten<br />
Patienten die Kennzahlen angeforderter<br />
Leistungsbedarf in Punkten je Patient, die Zahl der Arzt-<br />
und Praxiskontakte je Patient, die Zahl der Diagnosen-<br />
Einträge je Patient und die Zahl der Leistungen je<br />
Patient aus (vgl. Tabelle 2 ).<br />
Tabelle 2: Leistungsbedarf, Kontakte, Diagnoseneinträge und Leistungen je Patient<br />
bei Allgemeinärzten im 1. Quartal <strong>2004</strong><br />
Alter<br />
in Jahren<br />
Sonderanalysen<br />
Anzahl<br />
Patienten<br />
Leistungs-<br />
bedarf in<br />
Punkten<br />
Arzt- und<br />
Praxis-<br />
kontakte<br />
Diagnosen-<br />
einträge<br />
Leistungen<br />
bis 10 2.357 702 2,1 2,4 6,2<br />
10 - 19 6.168 659 2,1 2,4 6,7<br />
20 - 29 7.246 741 2,5 2,7 7,6<br />
30 - 39 9.717 864 2,9 3,2 8,9<br />
40 - 49 11.005 982 3,3 4,1 10,2<br />
50 - 59 9.543 1.147 3,9 5,4 12,1<br />
60 - 69 11.337 1.437 4,6 6,9 14,3<br />
70 - 79 8.605 1.710 5,4 8,5 16,4<br />
über 79 5.452 2.342 6,5 9,0 19,9<br />
Gesamt 71.430 1.190 3,8 5,2 11,7<br />
Quelle: ZI-ADT-Panel Nordrhein<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Darüber hinaus werden Sonderanalysen unter aktuellen<br />
Fragestellungen – auch gemeinsam mit ärztlichen<br />
Berufsverbänden oder in Kooperation mit Experten aus<br />
dem Hochschulbereich oder Forschungsinstituten –<br />
durchgeführt und ausgewählte Ergebnisse<br />
veröffentlicht.<br />
Aus dem Berichtszeitraum werden die wichtigsten<br />
aufgezählt oder kurz skizziert, um die<br />
Auswertungsmöglichkeiten der ZI-ADT-Paneldaten<br />
aufzuzeigen:<br />
- Morbidität und Behandlungsaufwand über 60jähriger<br />
Allgemeinarztpatienten<br />
- Steigende Behandlungsprävalenz von<br />
Hypertonie in hausärztlichen Praxen zweier<br />
deutscher Regionen zwischen 1/2000 und<br />
1/2003<br />
42
Zentralinstitut unterstützt<br />
Krankheitskostenrechnung<br />
- Gastbeitrag für den Herzbericht <strong>2004</strong>:<br />
Ambulante Morbidität ausgewählter<br />
Herzkrankheiten<br />
- Indikatorensatz für die Gesundheitsberichterstattung<br />
der Länder<br />
- Glaukomerkrankungen in Augenarztpraxen<br />
- Beitrag der ZI-ADT-Panel-Daten zur<br />
Krankheitskostenrechnung des Statistischen<br />
Bundesamtes<br />
- Auswertung der Inanspruchnahme nach<br />
Einführung der Praxisgebühr.<br />
5.2 Beitrag der ZI-Arzt-Patienten-Daten zur<br />
Krankheitskostenrechnung des<br />
Statistischen Bundesamtes<br />
Erstmals konnten in der Krankheitskostenrechnung<br />
ambulante ärztliche Behandlungsausgaben nach<br />
Krankheiten differenziert dargestellt werden, mit der<br />
Möglichkeit, diese nach Alter und Geschlecht der<br />
Patienten sowie Kassenart zu differenzieren. Daten des<br />
ZI-ADT-Panels hatten einen wesentlichen Anteil daran,<br />
dies zu ermöglichen.<br />
Das Statistische Bundesamt stellt in seiner<br />
Krankheitskostenrechnung die Kosten im<br />
Gesundheitswesen nach Krankheiten dar, differenziert<br />
nach Alter und Geschlecht. Weiterhin wird nach den<br />
Einrichtungen im Gesundheitswesen differenziert.<br />
Unter den ambulanten Einrichtungen sind die<br />
Arztpraxen untergeordnet. Um die dort verursachten<br />
Kosten zu quantifizieren, hat das Statistische<br />
Bundesamt Daten aus dem ZI-ADT-Panel Nordrhein<br />
zugrunde gelegt.<br />
Basis der Berechnungen ist eine top-downgestützte<br />
Vorgehensweise, bei der die aus der<br />
Gesundheitsausgabenrechnung nach Einrichtungen<br />
vorliegenden nationalen Aggregate in einem<br />
mehrstufigen Verfahren mittels geeigneter Schlüssel<br />
einzelnen Krankheiten zugewiesen werden.<br />
Ausgangspunkt der Berechnung sind also die<br />
Gesundheitsausgaben aller Kostenträger, hier<br />
insbesondere für die ambulante ärztliche Behandlung<br />
gemäß der amtlichen Statistik. Diese sind durch<br />
geeignete Schlüssel auf die Krankheiten zu verteilen,<br />
welche Gegenstand der Krankheitskostenrechnung<br />
sind.<br />
Die Ausgaben für ambulante ärztliche Behandlung<br />
mussten zunächst auf die einzelnen Arztgruppen<br />
verteilt werden. Deren Anteile wurden proportional zu<br />
den Anteilen gebildet, welche die betreffenden<br />
43
Neue methodische<br />
Verfahren bei der<br />
Darstellung der Multimorbidität<br />
Ambulante Behandlungs-<br />
und Arzneimittelkosten<br />
nach Diagnosengruppen<br />
Arztgruppen am anerkannten Leistungsbedarf der KV<br />
Nordrhein hatten. Im ZI-ADT-Panel sind einige<br />
Fachgruppen ausgeschlossen, dies wurde<br />
verteilungsproportional berücksichtigt. Im zweiten<br />
Schritt wurde je Diagnose eine Quote für den<br />
Leistungsbedarf bezogen auf den<br />
Gesamtleistungsbedarf der Fachgruppe ermittelt und<br />
die Ausgaben für die ambulante ärztliche Behandlung<br />
auf die einzelnen Diagnosen verteilt.<br />
Ein besonderes Problem besteht in der sog.<br />
„Multimorbidität“, da für die meisten Patienten im ADT-<br />
Panel mehrere Diagnosen angegeben sind. Durch das<br />
gewählte Zuordnungsverfahren des<br />
Behandlungsaufwands wird jeder dieser Diagnosen der<br />
gesamte Behandlungsaufwand des jeweiligen Patienten<br />
zugewiesen. Das bedeutet, dass jede der Diagnosen<br />
mit dem gleichen Gewicht in die Berechnung des<br />
Behandlungsaufwands eingeht. Dies ist die einzige<br />
praktikable Möglichkeit, solange nicht Hauptdiagnosen<br />
von den Kassenärzten als solche gekennzeichnet<br />
werden müssen. Denn nur dann könnten Haupt- und<br />
Nebendiagnosen unterschiedliches Gewicht bei der<br />
Zuordnung des Behandlungsaufwands erhalten.<br />
In den veröffentlichten Ergebnissen ist kein<br />
Fachgruppenbezug enthalten, da in einem weiteren<br />
Berechnungsverfahren eine Zusammenfassung über<br />
die Fachgruppen vorgenommen wurde.<br />
Die Kosten in Arztpraxen verteilten sich im Jahr<br />
2002auf die in folgender Abbildung dargestellten<br />
Krankheitsgruppen, wobei der höchste Anteil auf<br />
Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems entfiel, gefolgt<br />
von Krankheiten des Kreislaufsystems und Ernährungsund<br />
Stoffwechselkrankheiten. Die Verteilung der Kosten<br />
für Arzneimittel und Hilfsmittel im Bereich der<br />
Apotheken auf die Krankheitsgruppen weicht von der<br />
Verteilung der ambulanten Kosten in Arztpraxen<br />
deutlich ab (Abbildung Nr. 5). Hier ist es die Gruppe der<br />
Krankheiten des Kreislaufsystems, auf die der höchste<br />
Anteil entfällt. Die Gruppe der Ernährungs- und<br />
Stoffwechselkrankheiten folgt zwar wie bei den<br />
ambulanten Arztkosten an zweiter Stelle, die übrige<br />
Rangfolge differiert dann jedoch erheblich.<br />
44
Praxisgebühr steuert die<br />
Nachfrage nach Arztleistungen<br />
Behandlungs- Behandlungs und Arzneimittelkosten<br />
ICD-10-SGB V-Diagnosegruppen<br />
Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems<br />
Krankheiten des Kreislaufsystems<br />
Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten<br />
Krankheiten des Urogenitalsystems<br />
Krankheiten des Atmungssystems<br />
Symptome und abnorme Befunde<br />
psychische und Verhaltensstörungen<br />
Krankheiten des Verdauungssystems<br />
Krankheiten des Auges<br />
Faktoren, die den Gesundheitszustd. beeinfl.<br />
Neubildungen<br />
Krankheiten des Nervensystems<br />
Krankheiten der Haut<br />
Verletzungen und Vergiftungen<br />
Behandlungskosten<br />
(Arztpraxen)<br />
Arzneimittelkosten<br />
(Apotheken)<br />
0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000 8.000<br />
in Mio. Euro<br />
Quellen: Krankheitskosten 2002, Statistisches Bundesamt, Wiesbaden <strong>2004</strong>; ZI-ADT-Panel Nordrhein, Jahr 2002<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Abbildung 5: Behandlungs- und Arzneimittelkosten getrennt nach ICD-10-SGB V-Diagnosegruppen<br />
5.3 Rückgang der Inanspruchnahme durch<br />
Praxisgebühr<br />
Der Nachweis, dass die Praxisgebühr nachhaltig zum<br />
Rückgang der Inanspruchnahme führt, wird durch die<br />
jüngste Stichprobenerhebung des Zentralinstituts über<br />
4 Quartale des Jahres <strong>2004</strong> erbracht. Über das<br />
Gesamtjahr <strong>2004</strong> sind die Behandlungsfälle in allen<br />
Arztgruppen dauerhaft zurückgegangen. In einigen<br />
Facharztgruppen gibt es zweistellige<br />
Fallzahlrückgänge. Vom Fallzahlrückgang sind<br />
insbesondere Versicherte im Alter von 20 bis 39 Jahren<br />
betroffen. Im Vergleich zu den Behandlungsfällen<br />
haben sich die Praxiskontakte weniger stark reduziert.<br />
Dies zeigt, dass die ärztliche Inanspruchnahme bei<br />
kontaktintensiven Fällen durch die Praxisgebühr<br />
weniger betroffen ist.<br />
Nach -10,1 % Fallzahlrückgang im 1. Quartal <strong>2004</strong><br />
folgten ein Rückgang von -7,8 % im 2., von -8,2 % im 3.<br />
und von -9,3 % im 4. Quartal.<br />
Über das Gesamtjahr ist ein Fallzahlrückgang von<br />
-8,7 % festzustellen. Zweistellige Fallzahlenrückgänge<br />
haben Augenärzte, Chirurgen, Gynäkologen, HNO-<br />
Ärzte, Hautärzte, Orthopäden und Urologen.<br />
45
Bei Allgemeinärzten haben sich die zweistelligen<br />
Fallzahlrückgänge in den folgenden Quartalen auf<br />
einstelligem Niveau mit zuletzt -6,6 % im 4. Quartal und<br />
mit einem Gesamtfallzahlrückgang im Kalenderjahr<br />
<strong>2004</strong> von -6,7 % stabilisiert.<br />
Die Entwicklung der Arzt-Praxiskontakte folgt der<br />
Entwicklung der Behandlungsfälle insgesamt auf einem<br />
deutlich niedrigeren Niveau. Über das Gesamtjahr ist<br />
ein Rückgang von -2,9 % festzustellen. Bei<br />
Allgemeinärzten, Anästhesisten, hausärztlichen<br />
Internisten und Kinderärzten sind die Kontaktzahlen<br />
sogar leicht angestiegen.<br />
Veränderung der Fallzahlen und der Praxiskontakte<br />
-10,9<br />
-11,6<br />
-15,1<br />
-11,1<br />
-17,5<br />
-20,0<br />
Fallzahlen * Arzt-/Praxiskontakte *<br />
-11,3<br />
-9,6<br />
-8,7<br />
-6,7<br />
-2,7<br />
-4,8<br />
-6,5<br />
-1,2<br />
-2,7<br />
-15,0 -10,0 -5,0<br />
Veränderung in %<br />
-1,9<br />
0,0<br />
Allgemeinärzte<br />
Anästhesisten<br />
Augenärzte<br />
Chirurgen<br />
Gynäkologen<br />
HNO-Ärzte<br />
Hautärzte<br />
Internisten <br />
Internisten <br />
Kinderärzte <br />
Nervenärzte<br />
Orthopäden<br />
Radiologen<br />
Urologen<br />
GESAMT **<br />
-20,0<br />
1,3<br />
1,7<br />
-7,6<br />
-3,9<br />
-11,4<br />
-4,9<br />
-10,7<br />
-1,0<br />
1,6<br />
0,6<br />
-0,4<br />
-3,4<br />
-0,8<br />
-5,0<br />
-2,9<br />
-15,0 -10,0 -5,0 0,0 5,0<br />
Veränderung in %<br />
* für Praxen mit Leistungsdaten in den Vergleichszeiträumen <strong>2004</strong> zu 2003; ** inkl. Behandlungsfälle ohne Altersangabe<br />
Quelle: Stichprobenanalyse auf Basis des ZI-ADT-Panels Nordrhein mit ca. 1,8 Mio. Behandlungsfällen im Jahr <strong>2004</strong><br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Abbildung 6: Veränderung der Fallzahlen und der Arzt-/Praxiskontakte in Arztpraxen<br />
nach der Einführung der Praxisgebühr im Jahr <strong>2004</strong> im Vergleich zum<br />
Jahr 2003 getrennt nach Arztgruppen<br />
Eine Erklärung für den geringeren Rückgang der<br />
Kontaktzahlen ergibt die Analyse von Fällen und<br />
Kontakten nach dem Alter der Patienten.<br />
Festzustellen ist, dass bei zuzahlungsbefreiten<br />
Kindern und Jugendlichen der Fallzahlrückgang im<br />
Kalenderjahr <strong>2004</strong> mit - 4,7 % am geringsten ausfällt.<br />
Am stärksten ist der Fallzahlrückgang in der<br />
Altersgruppe der 20 bis 39Jährigen mit 16,2 %. Bei 40<br />
bis 59Jährigen beträgt der Fallzahlenrückgang - 9,1 %.<br />
Patienten im Alter von 60 Jahren und älter verzeichnen<br />
46
Praxisgebühr<br />
konzentriert Primärkontakte<br />
auf Hausärzte<br />
mit – 6,0 % wiederum weniger starke<br />
Fallzahlrückgänge, weil dort die Behandlung<br />
chronischer Erkrankungen vorherrscht und bei vielen<br />
Versicherten eine Zuzahlungsbefreiung von der<br />
Praxisgebühr wegen Überschreitens der finanziellen<br />
Belastungsgrenzen eintritt.<br />
Bei den Arztkontakten zeigt sich im Kalenderjahr<br />
<strong>2004</strong> bei den 60Jährigen gegenüber dem Vorjahr keine<br />
Veränderung (bzw. 0,0 %). Bei den Kindern und<br />
Jugendlichen unter 20 Jahren gibt es einen leichten<br />
Rückgang von -2,1 %. Die 20 bis 39Jährigen haben<br />
- 10,0 % weniger Kontakte und die 40 bis 59Jährigen<br />
- 3,0 %.<br />
Diese Zahlen lassen vermuten, dass die Ärzte<br />
nach Einführung der Praxisgebühr ihren Fokus<br />
wahrscheinlich verstärkt auf die Behandlung von<br />
Patienten mit ernsthaften und entsprechend<br />
kontaktintensiven Erkrankungen gerichtet haben.<br />
Erwartungsgemäß hat der Anteil der<br />
Überweisungen bei allen Behandlungsfällen seit<br />
Einführung der Praxisgebühr wieder stark<br />
zugenommen.<br />
Der Grund liegt offensichtlich darin, dass<br />
Patienten mit ergänzender Inanspruchnahme eines<br />
Zweitarztes bei Überweisung keine Praxisgebühr zu<br />
zahlen haben.<br />
Lag der Anteil der Überweisungen an allen<br />
Behandlungsfällen in den 4 Quartalen des Jahres 2003<br />
unter 10 %, so ist er in allen 4 Quartalen des Jahre<br />
<strong>2004</strong> wieder auf über 40 % gestiegen. Dabei haben<br />
Augenärzte, Chirurgen, Gynäkologen, HNO-Ärzte,<br />
Hautärzte und fachärztliche Internisten, Nervenärzte,<br />
Orthopäden und Urologen - wie zu Zeiten des<br />
quartalsgebundenen Krankenscheins - wieder<br />
Überweisungsanteile zwischen 50 und 70 % aller<br />
Behandlungsfälle.<br />
47
Gemeinsame Analyse der<br />
strukturellen Auswirkungen<br />
des EBM 2000<br />
plus durch ZI und WIdO<br />
6 Gesundheitsökonomie und<br />
Wirtschaftlichkeitsanalysen<br />
6.1 Wissenschaftliche Begleitung zur<br />
Einführung des EBM 2000 plus<br />
Mit der Einführung des neuen EBM 2000 plus als<br />
verbindliche Abrechnungsgrundlage für die<br />
Vertragsärzte zum 1. April <strong>2005</strong> sind die Auswirkungen<br />
des neuen Vergütungssystems im tatsächlichen<br />
Leistungs- und Abrechnungsgeschehen zu analysieren.<br />
Der Bewertungsausschuss hat die wissenschaftlichen<br />
Institute WIdO und ZI gebeten, ein gemeinsames<br />
Evaluationskonzept vorzulegen mit dem Ziel, folgende<br />
Fragen zu beantworten:<br />
1. Einschätzung/Bewertung der Auswirkungen der<br />
EBM-Reform auf die Versorgung mit ärztlichen<br />
Leistungen,<br />
2. Evaluation der Auswirkungen der EBM-Reform auf<br />
die Vergütungshöhe (Punktzahl, Volumen und<br />
Punktwerte),<br />
3. Überprüfung immanenter Kalkulations- und<br />
Bewertungsannahmen.<br />
Dabei ist insbesondere die Beantwortung folgender<br />
Fragen von Interesse:<br />
- Kommt es mit dem neuen EBM zu einer generellen<br />
Ausweitung an Leistungen?<br />
- Entstehen kritische Häufungen in der Abrechnung<br />
einzelner Leistungen oder Leistungskomplexe?<br />
- Kommt es zu Verwerfungen zwischen den<br />
Facharztgruppen hinsichtlich ihres Anteils am<br />
Gesamtleistungsbedarf?<br />
- Führt der neue EBM zu einer stärkeren<br />
Qualitätsorientierung in der Erbringung ambulanter<br />
Leistungen?<br />
- Verändert der neue EBM das diagnostizierte<br />
Krankheitsspektrum?<br />
Die Analyse ist als begleitende Untersuchung zur<br />
flächendeckenden Einführung angelegt, um frühzeitig<br />
Erkenntnisse über einen möglichen Korrekturbedarf zu<br />
erhalten. WIdO und ZI haben den Auftrag für ein<br />
Konzept mit folgenden Teilmodulen erhalten:<br />
- Frühwarnsystem<br />
- Überprüfung der Kalkulationsgrundlagen<br />
- Globale Plausibilitätsanalyse der Arbeitszeit<br />
48
Prä-/Post-Vergleich<br />
durch Auswertung der<br />
Abrechnungsdaten aus<br />
dem Arzt-Patienten-Panel<br />
(ADT)<br />
- Selbstdokumentation ausgewählter Leistungskomplexe<br />
im Patientenbezug durch den Arzt<br />
Die Institute haben ein weiteres Modul vorgeschlagen,<br />
das die Auswertung vollständiger Abrechnungsdaten<br />
aus zwei KVen beinhaltet. Die Auftraggeber werden<br />
darüber beraten, ob ein Auftrag dafür erteilt werden soll.<br />
Modul Frühwarnsystem:<br />
Ab 1. April <strong>2005</strong>: Quantitative Evaluation (schnelle<br />
Kurzanalyse, Prä-Post-Quartalsvergleich) zu<br />
Leistungsstrukturen und Veränderungen des<br />
alten/neuen EBM auf der Grundlage von Daten aus<br />
dem ADT-Panel des Zentralinstituts.<br />
Für die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein<br />
und Brandenburg könnten schon vier Wochen nach<br />
Quartalsende für die bereits bestehenden Panel-Daten<br />
Auswertungen zu dem von Ärzten angeforderten<br />
Leistungsbedarf (inkl. Diagnosen und<br />
Arzt-/Praxiskontakten) vorgelegt werden. Es handelt<br />
sich dabei allerdings um Daten zu dem in Rechnung<br />
gestellten Leistungsbedarf, noch ohne Berücksichtigung<br />
von Regelwerken wie Plausibilitätsprüfungen,<br />
Budgetierungen etc.<br />
Das Panel besteht aus Stichproben von<br />
Vertragsärzten aus den KVen Nordrhein und<br />
Brandenburg. Das Ziel im Frühwarnsystem sind erste<br />
Trendaussagen zu beobachtbaren auffälligen<br />
Mengenentwicklungen. Die umfassende Evaluation der<br />
Entwicklung in zwei KV-Bereichen ist Gegenstand des<br />
zweiten Moduls.<br />
Modul Überprüfung der Kalkulationsgrundlagen:<br />
Im Rahmen dieses Moduls sollen die<br />
Kalkulationsgrundlagen, die dem EBM 2000plus<br />
zugrunde gelegt wurden, überprüft werden.<br />
Bei der Überprüfung der Kalkulationsgrundlagen<br />
soll zum einen die leistungs- und<br />
leistungskomplexbezogene ärztliche Arbeitszeit<br />
untersucht werden. Zum anderen geht es um die<br />
Prüfung der quantitätsrelevanten Sachverhalte im<br />
Zusammenhang mit Komplexleistungen, also der<br />
Frage, welche Leistungen in der Praxis tatsächlich in<br />
welchem Umfang erbracht werden.<br />
Modul Globale Plausibilitätsanalyse der Arbeitszeit:<br />
- Überprüfung der ärztlichen Arbeitszeithaushalte im<br />
Hinblick auf globale Plausibilität/Implausibilität<br />
- Errechnung von Zeithaushalten anhand der<br />
Abrechnungsergebnisse (Daten aus einem Quartal)<br />
für die bedarfsplanungsrelevanten Arztgruppen<br />
49
Kostenstrukturanalyse in<br />
Arztpraxen als<br />
permanente Aufgabe des<br />
Zentralinstituts<br />
Stagnation der<br />
Praxisüberschüsse im<br />
Zehnjahresvergleich<br />
- Prüfung der Plausibilitäten für die einzelnen<br />
Arztgruppen durch Vergleiche der errechneten<br />
Zeithaushalte mit den Ergebnissen anderer Studien<br />
Modul: Selbstdokumentation ausgewählter<br />
Leistungskomplexe im Patientenbezug durch den<br />
Arzt:<br />
- Überprüfung des Leistungsinhaltes von<br />
ausgewählten Leistungskomplexen<br />
- Validierung<br />
EBM 2000plus<br />
der Kalkulationsgrundlagen im<br />
- Dokumentation von in der Praxis tatsächlich<br />
erbrachten Leistungen (obligate fakultative und<br />
sonstige Leistungen) und die dafür anfallende<br />
ärztliche Arbeitszeit bezogen auf einzelne<br />
Leistungskomplexe.<br />
6.2 Kostenstrukturanalyse<br />
Die jährlichen Kostenstrukturanalysen des<br />
Zentralinstituts zählen zu den dauerhaft<br />
wahrgenommenen Projektarbeiten. Es gibt wenige<br />
Berufsgruppen, die ihre wirtschaftliche Situation so<br />
transparent darstellen wie die Ärzteschaft. Jährlich<br />
berechnet das Zentralinstitut die Anteile der<br />
Betriebsausgaben am Gesamtumsatz. Diese<br />
Kostenstrukturanalysen dienen der Orientierung für die<br />
betriebswirtschaftliche Kalkulation von Arzthonoraren<br />
im EBM und werden zur Begründung von<br />
Honoraranpassungen herangezogen.<br />
Die Fachgruppe der Allgemeinärzte in den alten<br />
Bundesländern erzielte je Arzt im Durchschnitt<br />
204.172 € Gesamtumsatz und hatte Kosten für die<br />
Praxis in Höhe von 110.596 € zu tragen<br />
(Betriebskostenanteil: 54,2 %). Von dem verbleibenden<br />
Überschuss (93.576 €) waren noch die gesamten<br />
Steuer- und Vorsorgezahlungen zu leisten. Unterteilt<br />
man die Allgemeinärzte in drei etwa gleich große<br />
Umsatzklassen, so ergibt sich für die niedrige<br />
Umsatzklasse ein Betriebskostenanteil von 55,8 %. Die<br />
Werte für die mittlere und hohe Umsatzklasse von 54,5<br />
bzw. 53,3 % machen die Kostendegression in<br />
umsatzstärkeren Praxen deutlich. Im Vergleich der<br />
übrigen Fachgruppen sind Betriebskostenanteile in der<br />
Spanne zwischen 38,4 % und 82,5 % festzustellen.<br />
Im Überblick der letzten zehn Jahre wird für die<br />
Gesamtheit der Vertragsärzte bzw. -psychotherapeuten<br />
im Vergleich zu den Beschäftigten der übrigen<br />
Wirtschaft deutlich, dass der Überschuss aus ärztlicher<br />
Tätigkeit nicht an der Einkommensentwicklung<br />
teilgenommen und real um 18 % abgenommen hat<br />
50
(Tabelle und Grafik: „Entwicklung von Einnahmen,<br />
Ausgaben und Überschuss in Arztpraxen“).<br />
Die Ergebnisse für das Jahr 2003 werden zur Zeit<br />
ausgewertet. Die steuerliche Überschussrechnung- auf<br />
der die Kostenstrukturanalyse basiert - wird<br />
überwiegend erst am Ende des Folgejahres erstellt. Mit<br />
Rücksicht auf die hohe Verlässlichkeit der Datenbasis<br />
kann diese zeitliche Verzögerung akzeptiert werden.<br />
Tabelle 3: Entwicklung von Einnahmen, Ausgaben und Überschuss in Arztpraxen<br />
Indexdarstellung der Werte je Arzt (alte Bundesländer) im Vergleich mit<br />
der Lohnentwicklung in der Gesamtwirtschaft (Basis: 1992=100)<br />
Jahr<br />
Gesamt-<br />
einnahmen<br />
aus Praxis-<br />
tätigkeit<br />
Einnahmen<br />
aus<br />
vertragsärztlicher<br />
Tätigkeit<br />
Betriebsausgaben<br />
der Praxis<br />
Überschuss<br />
aus<br />
Praxistätigkeit<br />
Löhne und<br />
Gehälter je<br />
Beschäftigten<br />
in Deutschland<br />
insgesamt<br />
1992 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0<br />
1993 102,6 102,7 105,0 99,5 104,4<br />
1994 103,6 103,4 108,2 97,6 106,5<br />
1995 102,5 101,9 109,0 94,0 109,9<br />
1996 103,5 102,1 111,1 93,6 111,4<br />
1997 103,5 101,9 110,0 94,9 111,8<br />
1998 104,8 102,2 109,5 98,6 112,9<br />
1999 105,9 103,1 109,4 101,3 114,6<br />
2000* 104,0 100,7 106,3 101,0 116,5<br />
2001* 102,0 98,1 103,1 100,6 118,7<br />
* Werte ab 2000 mit Vertragspsychotherapeuten (ärztliche und psychologische)<br />
Quelle: Kostenstrukturanalysen 1992 bis 2001 (alte Bundesländer)<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
51
Entwicklung von Einnahmen, Ausgaben und Überschuss in Arztpraxen<br />
125<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
+ $ ( , *<br />
DV-gestützte Instrumente<br />
für die Investitions- und<br />
Liquiditätsplanung<br />
95<br />
90<br />
Index (Basis: 1992=100)<br />
+<br />
,<br />
( *<br />
$<br />
Löhne und Gehälter je Beschäftigten<br />
in Deutschland insgesamt<br />
Betriebsausgaben der Praxis<br />
Gesamteinnahmen aus Praxistätigkeit<br />
Einnahmen aus vertragsärztlicher Tätigkeit<br />
Überschuss aus Praxistätgkeit<br />
+<br />
,<br />
( *<br />
$<br />
,<br />
+<br />
( *<br />
$<br />
+<br />
,<br />
+ ,<br />
(<br />
(<br />
*<br />
(<br />
*<br />
(<br />
* *<br />
$ $<br />
+<br />
+<br />
+<br />
, , ,<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
$<br />
$<br />
( ,<br />
(<br />
*<br />
$ $ *<br />
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000* 2001*<br />
* Werte ab dem Jahr 2000 mit Vertragspsychotherapeuten (ärztliche und psychologische)<br />
Quelle: Kostenstrukturanalysen 1992 bis 2001 (alte Bundesländer)<br />
Abbildung 7: Entwicklung von Einnahmen, Ausgaben und Überschuss in Arztpraxen<br />
Indexdarstellung der Werte je Arzt im Vergleich mit der Lohnentwicklung in<br />
der Gesamtwirtschaft in den alten Bundesländern im Zeitraum 1992 bis 2001<br />
6.3 Investitions- und Kostenberatungsmodell<br />
(INKO)<br />
Das rechnergestützte Investitions- und<br />
Kostenberatungsprogramm INKO ist eine langjährige<br />
Gemeinschaftsentwicklung von Zentralinstitut und<br />
Deutscher Apotheker- und Ärztebank. Dieses<br />
Programm dient den betriebswirtschaftlichen Beratern<br />
der Kassenärztlichen Vereinigungen sowie den<br />
Mitarbeitern in den Filialen der Deutschen Apothekerund<br />
Ärztebank sowohl bei der Niederlassungsberatung<br />
als auch bei der weiteren Betreuung während der<br />
gesamten Praxisbetriebszeit. Neu sind seit dem Jahr<br />
<strong>2004</strong> bei INKO die Module für Controlling und<br />
Liquiditätsplanung (INKO-CL). Diese Funktionen dienen<br />
vor allem der Schwachstellenanalyse in bereits<br />
bestehenden Praxen. Darüber hinaus kann für die<br />
Liquiditätsanalyse auch der relevante private Bereich<br />
rechnerisch besser einbezogen werden.<br />
Ein wichtiges Ziel von INKO besteht darin, die<br />
Erfolgswahrscheinlichkeit der Niederlassung<br />
(Praxisneugründung oder -übernahme) unter<br />
Zugrundelegung der individuellen Entscheidungen des<br />
Arztes über seine Investitionsvorhaben und die<br />
+<br />
+<br />
,<br />
(<br />
$<br />
*<br />
52
Kosteneinflussfaktoren darstellen zu können. INKO<br />
bietet damit eine quantitative Grundlage für die<br />
qualitative Beratung bei der Niederlassung. INKO ist<br />
darüber hinaus auch für die laufende Betreuung<br />
geeignet. Dies gilt insbesondere bei Anlässen, wie z.B.<br />
- Neuinvestitionen,<br />
- Umwandlung von Einzel- in Gemeinschaftspraxis<br />
bzw. umgekehrt oder<br />
- Übergabe der Praxis.<br />
Bei der Umwandlung einer Einzelpraxis in eine<br />
Gemeinschaftspraxis entsteht häufig die Frage, ob die<br />
Praxis wirtschaftlich in der Lage ist, einen zweiten<br />
Partner zu tragen, und welche zusätzlichen<br />
Umsatznotwendigkeiten und Kostenbelastungen daraus<br />
entstehen.<br />
Neben den ausführlichen tabellarischen<br />
Auswertungen bietet INKO auch grafische<br />
Auswertungen, die hier am Beispiel „Cash Flow“<br />
dargestellt sind (weitere Grafiken zu Investitionen,<br />
Kostenstruktur, Zinsen/Tilgungen, Mindesteinnahmen).<br />
I N K O<br />
Investitions- Investitions und Kostenberatungsprogramm<br />
Simulation der wirtschaftlichen Auswirkungen<br />
auf Umsatz und Kosten bei<br />
�� � Praxisgründung<br />
�� � Praxisübernahme<br />
�� � Kooperationen<br />
�� � Aufnahme eines Partners<br />
�� � Zusatzinvestitionen<br />
�� � Praxisauflösung<br />
�� � Einsatz bei Praxisberatern in den Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
und bei Kreditberatern der Deutschen Apotheker- und Ärztebank<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Abbildung 8: Investitions- und Kostenberatungsprogramm INKO,<br />
inklusive Planung von Controlling und Liquidität<br />
53
Bundesweite Schulung<br />
von KV-Niederlassungsberatern<br />
durch das<br />
Zentralinstitut<br />
Jährliche Analyse der<br />
Investitionen bei<br />
Praxisgründung<br />
Im Rahmen der Schulungen zu INKO wird nicht<br />
nur der effektive Einsatz des Programms trainiert,<br />
sondern durch die Schulungen werden regelmäßig<br />
auch die fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten der<br />
KV-Niederlassungsberater weiterentwickelt, um die<br />
Qualität der Beratung zu sichern.<br />
Erklärtes Ziel der INKO-Schulung ist auch und<br />
gerade die richtige Gewinnung und Aufbereitung der<br />
erforderlichen Daten im Vorfeld der Datenerfassung.<br />
Dies gilt besonders für die Programmfunktion des<br />
Moduls „INKO-CL“ (Controlling und Liquidität). So kann<br />
z.B. nur die genaue Abbildung der finanziellen Lage im<br />
Privat- und Praxisbereich auch zu genauen Aussagen<br />
zur Liquiditätssituation des Arztes als Praxisinhaber und<br />
Privatperson führen.<br />
Die regelmäßige Weiterentwicklung des INKO-<br />
Programms wird durch den INKO-Arbeitskreis<br />
besonders erfahrener Berater betrieben, die aus den<br />
verschiedenen KV-Regionen Deutschlands stammen.<br />
Die inhaltlichen Veränderungen - wie z. B. die<br />
veränderte steuerliche Behandlung von<br />
Lebensversicherungen - werden im INKO-Arbeitskreis<br />
fachlich diskutiert und für die DV-technische Umsetzung<br />
formuliert.<br />
6.4 Das Investitionsverhalten von Ärzten bei<br />
der Praxisgründung<br />
In den Jahren 2002/2003 wurden rund 2.600 der von<br />
der Deutschen Apotheker- und Ärztebank<br />
durchgeführten Finanzierungen von Praxisgründungen<br />
nach einer einheitlichen Systematik ausgewertet. Die<br />
Auswertung wurde von der Deutschen Apotheker- und<br />
Ärztebank und dem Zentralinstitut für die<br />
kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik<br />
Deutschland (ZI) durchgeführt und vermittelt ein Bild<br />
über das Investitionsverhalten der Ärzte bei<br />
Praxisneugründung, -übernahme und -beitritt.<br />
Der Trend, eine Praxis zu übernehmen oder in<br />
eine bereits bestehende Praxis einzutreten, war in<br />
Westdeutschland mit 83,2 % aller Finanzierungen hoch.<br />
In Ostdeutschland waren 53,4 % der durchgeführten<br />
Finanzierungen Einzelpraxisübernahmen. Der Anteil<br />
von Einzelpraxisneugründungen war mit 21,2 % aller<br />
Finanzierungen höher als im Westen (14,4 %). Bei der<br />
Untersuchung wurden folgende Merkmale erfasst und<br />
analysiert:<br />
- Gesamtfinanzierungsvolumen<br />
- Betriebsmittelkredit<br />
- Praxis- und Geräteausstattung<br />
- Bau- und Umbaukosten<br />
54
Urologen<br />
Chirurgen<br />
Orthopäden<br />
Hautärzte<br />
Gynäkologen<br />
HNO-Ärzte<br />
Internisten<br />
Augenärzte<br />
ALLE Ärzte<br />
Kinderärzte<br />
Allgemeinärzte<br />
Nervenärzte/Neurologen<br />
Anästhesisten<br />
Psychoth./Psychiater<br />
- PKW-Kosten<br />
- ideeller Wert und Substanzwert bei<br />
Praxisübernahme<br />
Das mittlere Finanzierungsvolumen einer Einzelpraxis<br />
lag in den Jahren 2002/2003 in Westdeutschland bei<br />
202.027 € und in Ostdeutschland bei 129.858 €. Es<br />
errechnet sich sowohl aus Praxisneugründungen wie<br />
aus Praxisübernahmen. Die Durchschnittsbeträge<br />
sowie alle im folgenden Text genannten Werte<br />
beziehen sich nur auf die in Abbildung 9 dargestellten<br />
Fachgebiete.<br />
Praxisfinanzierung für Einzelpraxen 2002/2003<br />
315<br />
303<br />
294<br />
West-Deutschland Ost-Deutschland<br />
238<br />
234<br />
232<br />
225<br />
219<br />
202<br />
170<br />
156<br />
135<br />
109<br />
54<br />
158<br />
192<br />
191<br />
104<br />
153<br />
131<br />
148<br />
190<br />
130<br />
116<br />
104<br />
400 300 200 100 0 100 200 300 400<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
29<br />
60<br />
Betrag in Tsd. Euro<br />
nachrichtlich: Durchschnittlicher Finanzierungsbetrag für Radiologen in Westdeutschland 671 Tsd. Euro;<br />
aus statistischen Gründen ist dieser Betrag nicht im Gesamtdurchschnitt enthalten.<br />
Quelle: Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung<br />
Abbildung 9: Durchschnittsbetrag der Praxisfinanzierung in € für Einzelpraxen<br />
(Neugründung und Übernahme) nach Arztgruppen in West- und Ost-<br />
deutschland in den Jahren 2002/2003<br />
Beim Vergleich der Finanzierungsstrukturen für<br />
Praxisneugründungen und Praxisübernahmen im<br />
Westen ergibt sich eine interessante Relation. Bei der<br />
Praxisübernahme war die Summe aus ideellem und<br />
materiellem Wert der Praxis sowie Neuinvestitionen in<br />
Höhe von 157.256 € deutlich höher als die Summe der<br />
Investitionskosten für die Praxisausstattung und<br />
Praxisgeräte bei der Praxisneugründung in Höhe von<br />
89.689 €.<br />
55
Wachstum bei den<br />
immateriellen Praxiswerten<br />
bei Praxisverkauf<br />
Die Entwicklung des Finanzierungsvolumens in<br />
den letzten zehn Jahren zeigt, dass seit Inkrafttreten<br />
des Gesundheitsstrukturgesetzes im Jahr 1993 die<br />
Einzelpraxisübernahme zunehmend teurer wurde als<br />
die Praxisneugründung. Seit diesem Zeitpunkt können<br />
Planungsbereiche für die Niederlassung gesperrt<br />
werden, so dass eine Niederlassung in diesen<br />
Bereichen nur noch in Form von Praxisübernahmen<br />
oder Praxisbeitritten möglich ist. Die zunehmende<br />
Verteuerung der Praxisübernahme spiegelt daher nicht<br />
nur unterschiedliche Kapazitätsstrukturen zwischen<br />
Neugründung und Übernahme wider, sondern enthält<br />
offensichtlich eine zusätzliche „Knappheitsrendite“ im<br />
immateriellen Übernahmeentgelt wegen der<br />
Zulassungsbeschränkungen. Diese Annahme wird auch<br />
durch die Entwicklung der Übernahmeentgelte seit<br />
1988 gestützt. Der Substanzwert bei Praxisübernahme,<br />
der durch vorhandene Geräte und Ausstattung<br />
bestimmt wird, stieg von 35.899 € in den Jahren<br />
1988/89 auf 40.067 € in den Jahren 2002/2003. Dies<br />
entspricht einer Steigerung um 11,6 %. Der<br />
immaterielle Praxiswert dagegen verdoppelte sich im<br />
gleichen Zeitraum nahezu von 44.420 € auf 85.373 €<br />
(+ 92,2 %). Während der Substanzwert einer Praxis<br />
durch vorhandene Geräte und Ausstattung bestimmt<br />
wird, kommen im immateriellen Übernahmewert<br />
strukturelle Faktoren wie zum Beispiel der Standort<br />
sowie die Anzahl und Struktur der Patienten zum<br />
Ausdruck.<br />
Der Vergleich unterschiedlicher<br />
Praxisgründungsformen zeigt, dass der<br />
Gemeinschaftspraxisbeitritt bezogen auf alle Ärzte das<br />
höchste durchschnittliche Finanzierungsvolumen mit<br />
218.780 € pro Arzt erforderte. Für die Übernahme einer<br />
Einzelpraxis wurden im Mittel 214.983 € aufgewendet,<br />
gefolgt von der Überführung einer Einzelpraxis in eine<br />
Gemeinschaftspraxis mit 187.437 €. Der mit 157.384 €<br />
niedrigste Finanzierungsbetrag wurde bei<br />
Einzelpraxisneugründung gezahlt. In den einzelnen<br />
Arztgruppen zeigten sich jedoch zum Teil abweichende<br />
Relationen des Gesamtfinanzierungsvolumens bei den<br />
verschiedenen Praxisgründungsformen. Es muss davon<br />
ausgegangen werden, dass nicht in erster Linie die<br />
Gründungsform, sondern die jeweilige Praxisstruktur<br />
das Gesamtfinanzierungsvolumen bestimmt.<br />
56
225.000<br />
200.000<br />
175.000<br />
125.000<br />
Unterschiede im<br />
Investitionsvolumen<br />
zwischen West- und<br />
Ostdeutschland<br />
Finanzierungsvolumen bei bei Einzelpraxen<br />
Einzelpraxen<br />
in Euro + Praxisneugründung , Praxisübernahme<br />
148.568<br />
150.000 146.106 144.693<br />
,<br />
+<br />
140.533 ,<br />
+<br />
169.656<br />
164.424<br />
+<br />
,<br />
188.393<br />
,<br />
165.648<br />
+<br />
193.756<br />
194.246<br />
, ,<br />
162.920<br />
208.163<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
+<br />
149.691<br />
+<br />
Das durchschnittliche Finanzierungsvolumen<br />
eines Allgemeinarztes bei Einzelpraxisneugründung lag<br />
in Ostdeutschland mit 111.905 € um 3,2 % niedriger als<br />
im Westen (115.546 €). Ostdeutsche Fachärzte<br />
wendeten bei Einzelpraxisneugründung 110.444 € auf<br />
und lagen damit 39,6 % unter Westniveau (182.980 €).<br />
Große Unterschiede in den<br />
Gesamtfinanzierungsvolumina zwischen Ost- und<br />
Westdeutschland zeigten sich auch bei der<br />
Einzelpraxisübernahme. Hier finanzierten westdeutsche<br />
Allgemeinärzte durchschnittlich 167.251 €. Ostdeutsche<br />
Kollegen zahlten im Durchschnitt mit 101.832 € 39,1 %<br />
weniger. Für die Übernahme einer fachärztlichen<br />
Einzelpraxis wurde im Osten mit 151.943 € ebenfalls<br />
35,5 % weniger gezahlt als im Westen (235.621 €).<br />
6.5 Register der privaten Praxisberater<br />
Neben der Beratung in den Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen, bieten auch private Unternehmen<br />
verschiedene Beratungsleistungen für Ärzte gegen<br />
Entgelt an. Solche Berater können sich, wenn sie dies<br />
wünschen, grundsätzlich in das Beraterregister des ZI<br />
aufnehmen lassen. Voraussetzung für die Aufnahme in<br />
das Beraterregister ist die Selbstauskunft zu 19<br />
,<br />
140.276<br />
+<br />
214.983<br />
157.384<br />
1988/1989 1990/1991 1992/1993 1994/1995 1996/1997 1998/1999 2000/2001 2002/2003<br />
Jahr<br />
nachrichtlich: Finanzierungsvolumen bei Gemeinschaftspraxisbeitritt in den Jahren 2002/2003 = 218.790 Euro<br />
Quelle: Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung<br />
Abbildung 10: Entwicklung des Finanzierungsvolumens bei Einzelpraxen in Westdeutschland<br />
in den Jahren 1988/1989 bis 2002/2003<br />
,<br />
+<br />
57
Unternehmensprofil über<br />
Praxisberater<br />
Beratungsservice des ZI<br />
informiert über wesentliche<br />
Fragen der Praxisführung<br />
definierten Fragestellungen. Diese sind auf der<br />
Internetseite des ZI abrufbar.<br />
Das so erstellte Unternehmensprofil ermöglicht<br />
dem Arzt wichtige Kenntnisse über Qualifikation und<br />
Interessenlage der Unternehmen zu erhalten. Gefragt<br />
wird z.B. nach:<br />
- Zusammenarbeit<br />
Finanzdienstleistern,<br />
mit Sponsoren oder<br />
- Beteiligungen von oder an anderen Unternehmen,<br />
- Qualifikation des Geschäftsführers bzw. Inhabers,<br />
- Anzahl und Qualifikation der Mitarbeiter,<br />
- Anzahl der durchgeführten Beratungen und<br />
-<br />
Seminare in den letzten fünf Jahren und<br />
Honorarbasis der Beratung.<br />
Die Aufnahme in das Register stellt keine qualitative<br />
Bewertung dar, dennoch bietet das Register eine<br />
Kurzinformation zu den wesentlichen Eckpunkten des<br />
Unternehmensprofils. Ob die dargestellten<br />
Kompetenzen des Beratungsunternehmens zur<br />
individuellen Problemlösung des Arztes oder<br />
Psychotherapeuten geeignet sind, kann leider durch<br />
das Register des Zentralinstituts nicht beurteilt werden.<br />
Das Register soll Ärzte und Psychotherapeuten<br />
befähigen, die ihnen von kommerziellen Beratern<br />
vorgelegten Angebote kritisch zu prüfen.<br />
6.6 Beratungsservice für Ärzte<br />
Die Schriftenreihe „Beratungsservice für Ärzte“<br />
vermittelt Ärzten Informationen und Entscheidungshilfen<br />
- zur Niederlassung,<br />
- zum Aufbau,<br />
- zur Praxisführung,<br />
- zum Beitritt in eine Kooperation und<br />
- zur Praxisabgabe.<br />
Die Bände des Beratungsservice sind als eine erste<br />
Orientierungshilfe konzipiert; es werden ausschließlich<br />
grundsätzliche Fragen der Niederlassung und der<br />
Praxisführung erörtert. Die Schriftenreihe richtet sich<br />
besonders an Ärzte bzw. Psychotherapeuten, die sich<br />
auf das persönliche Beratungsgespräch mit dem<br />
Niederlassungsberater der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung vorbereiten wollen.<br />
Die Autoren sind Juristen, Ärzte,<br />
Verwaltungsfachleute, Steuerberater,<br />
Finanzierungsberater und Organisationsberater. Die<br />
acht Bände der Schriftenreihe werden regelmäßig<br />
aktualisiert und interessierten Ärzten kostenfrei über die<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen zur Verfügung gestellt.<br />
58
Band 1<br />
Band 5<br />
Band 3<br />
Band 2<br />
Band 4<br />
Band 8<br />
Band 6<br />
Band 7<br />
Anzahl (Jahr <strong>2004</strong>)<br />
Im Jahr <strong>2004</strong> wurden insgesamt 31.585 Exemplare von<br />
den Kassenärztlichen Vereinigungen bestellt bzw.<br />
vorgemerkt. Besonders gefragt waren - neben den<br />
grundlegenden Informationen zur vertragsärztlichen<br />
Tätigkeit - die Themen „Verkauf und Erwerb einer<br />
Arztpraxis“ und „Arbeitsrecht“.<br />
„Beratungsservice für Ärzte“<br />
Der Arzt in der vertragsärztlichen Versorgung<br />
Rechtsfragen beim Verkauf und Erwerb einer Arztpraxis<br />
Arbeitsrecht für den niedergelassenen Arzt<br />
Rationelle Praxisorganisation<br />
Die Finanzierung der Arztpraxis<br />
Kooperative Berufsausübung zwischen<br />
Ärzten und anderen Heilberufen<br />
Steuerliche Aspekte<br />
der Praxisführung<br />
Die Wirtschaftlichkeit und die Prüfung<br />
in der vertragsärztlichen Versorgung<br />
2.225<br />
2.512<br />
3.048<br />
3.025<br />
3.778<br />
4.707<br />
5.929<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Abbildung 11: Schriftenreihe „Beratungsservice für Ärzte“<br />
Anzahl der gelieferten bzw. vorgemerkten Exemplare je Band im Jahr <strong>2004</strong><br />
6.361<br />
Eine Auflistung der Titel der Reihe „Beratungsservice<br />
für Ärzte“, ihrer Autoren und der Angaben zur jeweils<br />
aktuellsten Auflage findet sich im Kapitel 12.1<br />
Veröffentlichungen des Zentralinstitutes.<br />
59
Qualität und<br />
Wirtschaftlichkeit in<br />
der Arzneimitteltherapie<br />
Konzept:<br />
Kooperation<br />
mit ABDATA<br />
und Praxisverwaltungssoftware<br />
7 Arzneimittelmanagement und<br />
Arzneimittelanalysen<br />
7.1 Das Arzneimittelinformationssystem<br />
AMIS ®<br />
Seit über vierzehn Jahren ist das Zentralinstitut mit dem<br />
Arzneimittelinformationssystem AMIS ®<br />
ein<br />
zuverlässiger Anbieter von umfassenden, pharmaunabhängigen,<br />
speziell auf die Bedürfnisse des<br />
niedergelassenen Vertragsarztes ausgerichteten<br />
Arzneimittelinformationen. Der Arzt erhält einen<br />
verlässlichen Überblick über nahezu den gesamten<br />
deutschen Pharmamarkt. Enthalten sind sowohl<br />
rechtlich-ökonomische Daten für die rationelle und<br />
korrekte Verordnung, als auch ausführliche<br />
medizinisch-pharmazeutische Informationen zum<br />
Arzneimittel selbst. Gesetzliche Änderungen werden<br />
fortlaufend berücksichtigt. Ziel ist, angesichts der<br />
Vielzahl von Medikamenten sowie gesetzlichen<br />
Änderungen durch mehr Transparenz in der<br />
Verordnung, dem Arzt eine qualitativ hochwertige und<br />
wirtschaftliche Arzneimitteltherapie zu ermöglichen.<br />
Die sichere und kontinuierliche Lieferung der<br />
Arzneimitteldaten ist gewährleistet. Das Zentralinstitut<br />
hat mit der Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher<br />
Apotheker (WuV) einen Vertrag über die Lieferung von<br />
Arzneimittelrohdatenbeständen geschlossen, der die<br />
Weitergabe und Nutzung regelt. Bezieher der vom<br />
Zentralinstitut aufbereiteten Arzneimitteldaten sind<br />
interessierte Softwarehäuser, die diese mit einer<br />
Benutzerfläche versehen, in ihre KVabrechnungsfähigen<br />
Praxisprogramme einbinden und<br />
so dem niedergelassenen Vertragsarzt als voll<br />
integrierten Bestandteil der jeweiligen Software zur<br />
Verfügung stellen. Mit den Softwarehäusern bestehen<br />
Kooperationsverträge. Um ein in wesentlichen Teilen<br />
einheitliches, softwareunabhängiges System zu<br />
schaffen, beinhalten die Verträge neben der Regelung<br />
des Eigentumsrechts, der Weitergabe und der<br />
Gewährleistung auch die Vorgabe, dass vom<br />
Zentralinstitut festgelegte Standards verwirklicht werden<br />
müssen. Hierzu gehören Datenumfang, neutrale<br />
Arzneimittelauflistung sowie Vorgaben für<br />
Präparaterecherchen und Programmfunktionen.<br />
Auch die Kassenärztlichen Vereinigungen und die<br />
Kassenärztliche Bundesvereinigung greifen auf die<br />
Arzneimitteldatenbestände des Zentralinstitutes zurück.<br />
Hier leisten die Daten im Bereich der<br />
Pharmakotherapieberatung wertvolle Dienste. Darüber<br />
hinaus nutzen Kassenärztliche Vereinigungen, denen<br />
60
Dateninhalte und<br />
Zusatzinformationen<br />
Informationen über die getätigten Verordnungen und<br />
mögliche Verordnungsverschiebungen vorliegen, die<br />
Daten für weitergehende Analysen.<br />
Arzneimittelniformationssystem Arzneimittelniformationssystem AMIS AMIS ®<br />
1) 2)<br />
ABDATA / IfA<br />
verschiedene Rohdatenbestände<br />
Zentralinstitut<br />
umfassende formale Umgestaltung der gelieferten Rohdatenbestände - Konzentration des Basis-Datenumfangs<br />
auf Arzneimittel - Prüfung der Datenbestände auf Konsistenz - durchgehende Aktualisierung der Datenbestände<br />
Anpassung der unterschiedlichen Aktualisierungsrhythmen - Vertragsabschlüsse mit Softwarehäusern und<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
Anbieter von<br />
KV-abrechnungsfähigen<br />
Praxiscomputerprogrammen<br />
Erstellung eines Arzneimittelmoduls<br />
Integration der Daten<br />
niedergelassener<br />
Vertragsarzt<br />
Nutzung der Daten über Praxiscomputer<br />
3) 4) 5) 6)<br />
BPI / VFA / BAH / VAP<br />
"Rote Liste" ® - Daten<br />
Kassenärztliche<br />
Vereinigungen<br />
Erstellung eines Arzneimittelprogramms<br />
Integration der Daten<br />
1) ABDATA Pharma-Daten-Service<br />
ein Unternehmensbereich der WuV<br />
2) Informationsstelle für Arzneispezialitäten<br />
3) Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie<br />
4) Verband forschender Arzneimittelhersteller<br />
5) Bundesfachverband der Arzneimittelhersteller<br />
6) Verband aktiver Pharmaunternehmer<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Abbildung 12: Arzneimittelinformationssystem AMIS ®<br />
AMIS ® beinhaltet Informationen zu nahezu<br />
allen deutschen Humanarzneimitteln, die über<br />
öffentliche Apotheken bezogen werden können. Das<br />
sind über 110.000 Arzneimittelpackungen inklusive<br />
Phytotherapeutika und Homöopathika. Auch sämtliche<br />
Wirk- und Hilfsstoffe sind enthalten. Neben<br />
umfassenden Grunddaten finden sich ausführliche<br />
Langtextinformationen zur Anwendung, Dosierung,<br />
Kontraindikation und unerwünschten Wirkungen. Durch<br />
die EDV-technische Verknüpfung sämtlicher Daten sind<br />
vielfältige Recherchemöglichkeiten gegeben, etwa die<br />
Suche über Handelsnamen, Wirkstoff, Indikation und<br />
Anbieter. Vergleichbare Arzneimittel können<br />
aufgefunden werden, wobei je nach Einbeziehung<br />
verschiedenster Kriterien wie Wirkstoff, Wirkstoffstärke,<br />
Darreichungsform und Applikationsart der Grad der<br />
Vergleichbarkeit bestimmt werden kann.<br />
Preisvergleiche, Verordnungsanalysen und statistische<br />
Auswertungen der verordneten Arzneimittel sind<br />
ebenso möglich.<br />
61
Bereitstellung von<br />
Arzneimitteldaten zur<br />
Verordnung für ca. 6.000<br />
Ärzte<br />
ZI-Analyse der<br />
Arzneimittelausgaben<br />
in<br />
Nordrhein<br />
Ein enthaltener umfassender Datenbestand zu<br />
Interaktionen leistet einen Risiko-Check auf<br />
Wechselwirkungen zwischen einer beliebigen Anzahl<br />
von Arzneimitteln untereinander und darüber hinaus mit<br />
Nahrungs- und Genussmitteln. Die Prüfung kann<br />
automatisiert ohne Zeitverlust vor jeder Verordnung<br />
erfolgen. Vor Rezeptabgabe können Warnhinweise,<br />
aber auch Informationen über Maßnahmen zur<br />
Vermeidung der unerwünschten Interaktionen<br />
ausgegeben werden. Dies trägt erheblich zu einer<br />
Steigerung der Arzneimittelsicherheit bei.<br />
Optional können die Daten der ROTEN LISTE ®<br />
eingebunden werden. Die Verknüpfung über<br />
EDV-interne Schlüssel ist realisiert.<br />
Eine Erweiterung der Arzneimittelinformationen<br />
um einen Datenbestand zu Artikeln, die der<br />
Arzneimittelpreisverordnung nicht unterliegen, ist<br />
möglich. Hiermit lassen sich Hilfsmittel, aber auch<br />
Produkte wie Verbandstoffe, Diätetika und Teststreifen<br />
recherchieren. Die Abrechnung mit den Kostenträgern<br />
dieser Artikel erfolgt nach verschiedenen landes- und<br />
bundesspezifischen Arznei- und<br />
Hilfsmittellieferverträgen. Im Datenbestand sind die<br />
komplexen Abrechnungsregeln hinterlegt, so dass eine<br />
Preisermittlung je nach gegebener Abgabesituation,<br />
d.h. Vertragsgebiet, Kassenart und Verordnungstyp<br />
möglich ist.<br />
AMIS ® wird von ca. 6.000 Ärzten im täglichen<br />
Praxiseinsatz genutzt . Das Datenmanagement und die<br />
ständige Aktualisierung der Daten erfolgt in Kooperation<br />
mit den Praxisverwaltungssystemen, die in einer<br />
Vertragsbeziehung mit dem Zentralinstitut stehen.<br />
7.2 Analyse der Arzneimittelausgaben<br />
Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein und<br />
die nordrheinischen Krankenkassen haben sich 2002<br />
darauf geeinigt, die Ursachen der<br />
Ausgabensteigerungen im Arzneimittelbereich<br />
untersuchen zu lassen. In Zusammenarbeit mit dem<br />
Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) hat das<br />
Zentralinstitut eine Analyse der Rezept- und<br />
Diagnosedaten für die einzelnen Regionen der KV<br />
Nordrhein vorgenommen.<br />
Einbezogen wurden auf Landes- und regionaler<br />
Ebene (KV-Bezirksstellen) Auswertungen zu<br />
Versicherten- und Arztstruktur, zur Struktur des<br />
Arzneimittelmarktes der KV Nordrhein und der<br />
nordrheinischen KV-Bezirksstellen sowie der<br />
verschiedenen Arztgruppen und zu Einsparpotenzialen<br />
in den Bereichen der Generika, Analogpräparate und<br />
umstrittenen Arzneimittel in der KV Nordrhein.<br />
62
Ergebnisse<br />
Vergleich zwischen<br />
Arztgruppen<br />
Weiterhin erfolgte eine pharmakologische<br />
Bewertung der Verordnungsprofile nach Arztgruppen,<br />
und eine Analyse zur Struktur der Diagnosenennungen<br />
nach KV-Bezirksstellen. Für bestimmte Diagnosen<br />
(Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes, COPD/Asthma,<br />
Magen-Darmerkrankungen, HIV-Infektion/AIDS,<br />
Depression, Demenz und Multiple Sklerose) wurde die<br />
Häufigkeit der jeweiligen Diagnosenennungen der<br />
Quantität von entsprechenden<br />
Arzneimittelverordnungen gegenübergestellt, mit dem<br />
Ziel, Anhaltspunkte zur Qualität der<br />
Arzneimittelversorgung und erste Hinweise zu<br />
problematischen Bereichen von Unter-, Über- oder<br />
Fehlversorgung mit Arzneimitteln zu gewinnen.<br />
In Hinsicht auf Versicherten- und Arztstruktur<br />
ergaben sich deutliche Unterschiede zwischen<br />
einzelnen KV-Bezirksstellen in Nordrhein. Die Region<br />
Ruhr hat im Vergleich zu den übrigen Regionen die<br />
älteste Versichertenstruktur. Die Arztdichte ist in der<br />
Region Duisburg mit 152 Ärzten auf 100.000<br />
Versicherte am niedrigsten, im Bezirk Bergisch-Land<br />
mit 203 Ärzten auf 100.000 Versicherte am höchsten.<br />
Im Jahr 2002 wurden in der KV-Nordrhein<br />
insgesamt Fertigarzneimittel im Wert von 2,66 Mrd. € zu<br />
Lasten der GKV rezeptiert. Darüber hinaus wurden für<br />
267 Mio. € Nicht-Fertigarzneimittel verordnet. Die<br />
Arzneimittelumsätze je Versicherter lagen dabei mit<br />
342,97 € nahe am Bundesdurchschnitt. Der Anteil von<br />
Generika, Festbetragsarzneimitteln und<br />
patentgeschützten Me-too-Präparaten lag ebenfalls im<br />
Bundesdurchschnitt, die Re-Importquote lag darüber.<br />
Im Durchschnitt wurden insgesamt 46 Mio.<br />
Diagnosen pro Quartal in der KV Nordrhein gestellt. Da<br />
nur ADT-Abrechner analysiert werden konnten,<br />
repräsentiert diese Zahl jedoch nur die<br />
Diagnosenennungen von 87 % aller Ärzte in der KV<br />
Nordrhein. Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass pro<br />
Patient jeweils mehrere Diagnosen kodiert werden<br />
können, so dass die Zahl der Behandlungsfälle geringer<br />
war.<br />
Über das Jahr betrachtet lagen die<br />
Arzneimittelumsätze in den Winterquartalen höher als in<br />
den Sommerquartalen. Dabei folgten die<br />
Arzneimittelverordnungen in der Tendenz fast immer<br />
dem Verlauf der Diagnosenennungen über die<br />
verschiedenen Quartale des Jahres 2002. Dies war<br />
besonders deutlich bei Allgemeinmedizinern,<br />
Internisten, Kinderärzten und HNO-Ärzten und weist<br />
darauf hin, dass das behandelte Krankheitsspektrum<br />
dieser Fachgruppen stärker saisonalen Schwankungen<br />
unterworfen ist (z.B. Erkältungskrankheiten bzw. Folge-<br />
63
Vergleich zwischen<br />
Bezirksstellen<br />
Vergleich von Diagnosen<br />
und Arzneimittelverordnungen<br />
und Begleitzustände, Impfungen). Nur bei Hautärzten<br />
zeigte sich ein ausgeprägter Mehrbedarf im<br />
Sommerhalbjahr (z.B. allergische Erkrankungen).<br />
Im Vergleich zwischen den Regionen der KV<br />
Nordrhein ergaben sich bei den Verordnungen (Pro-<br />
Kopf-Verbrauch von Versicherten) wie auch bei den<br />
Diagnosenennungen (pro 1.000 Versicherte) deutliche<br />
Unterschiede. Der Arzneimittel-Pro-Kopf-Verbrauch lag<br />
im Bezirk Ruhr mit 490 Tagesdosen und einem Brutto-<br />
Umsatz von 379,-- € pro Versichertem deutlich über<br />
dem KV-Durchschnitt (440 Tagesdosen; 330,-- €). Bei<br />
den Diagnosenennungen zeigte sich, dass in eher<br />
städtischen Bereichen (Köln, Duisburg, Aachen,<br />
Düsseldorf) zumeist unterdurchschnittlich viele<br />
Diagnosen auf 1.000 Versicherte genannt wurden,<br />
während die KV-Bezirke Linker Niederrhein, Bergisch-<br />
Land und Ruhr fast immer über dem KV-Durchschnitt<br />
lagen.<br />
Allgemeinmediziner (einschließlich praktische<br />
Ärzte) und Internisten verordneten die meisten<br />
Arzneimittel. Vom Gesamtumsatz von ca. 2,7 Mrd. €<br />
entfielen 1 Mrd. auf Allgemeinmediziner und 806 Mio. €<br />
auf Internisten. Sogenannte „umstrittene“ Arzneimittel<br />
wurden v.a. von HNO-Ärzten mit einem Umsatzanteil<br />
an allen ihren Verordnungen von 26,1 %, von Chirurgen<br />
mit einem Anteil von 20,4 % und von Urologen mit<br />
19,6 % verordnet. Bei Generika zeigte sich bei HNO-<br />
Ärzten eine Ausschöpfungsrate von möglichen<br />
generischen Medikamenten von knapp 80 %. Bei<br />
Chirurgen und Nervenärzten lag der Umsatzanteil<br />
generikafähiger Originalpräparate im generikafähigen<br />
Marktsegment hingegen bei 59 %. Bei dem Vergleich<br />
der Facharztgruppen hinsichtlich Umsatzanteilen bei<br />
Me-too-Präparaten zeigte sich, dass insbesondere die<br />
Urologen mit 30,6 %, die Chirurgen mit 20,4 % und die<br />
Allgemeinmediziner mit 20,1 % über dem<br />
nordrheinischen Durchschnitt von 18,8 % lagen.<br />
Insgesamt resultierte in den Arzneimittelbereichen der<br />
Analogpräparate, der generikafähigen Arzneimittel und<br />
der „umstrittenen“ Arzneimittel über alle Arztgruppen<br />
der KV Nordrhein ein Einsparpotential von ca.<br />
464 Mio. € im Jahr 2002.<br />
Die Gegenüberstellung von Diagnosenennungen<br />
und Arzneimittelverordnungen für spezifische<br />
Diagnosen lieferte Anhaltspunkte zur Beurteilung der<br />
Qualität der Arzneimitteversorgung. So zeigte sich z.B.<br />
dass jeder gestellten Hypertoniediagnose im Schnitt pro<br />
Tag 1,5 DDD (defined daily doses) Antihypertonika-<br />
Verordnungen gegenüberstanden, was in der nicht<br />
seltenen Kombinationstherapie bei Hypertonie<br />
begründet sein dürfte. Bei der Diagnose Demenz<br />
64
2,0<br />
1,8<br />
1,5<br />
1,3<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,5<br />
0,3<br />
0,0<br />
hingegen wurden pro Diagnosenennung nur etwa<br />
0,1-0,2 DDD pro Tag an Antidementiva verordnet.<br />
Da nicht Patienten mit ihrer zugehörigen<br />
Arzneimittelverordnung sondern lediglich Fälle<br />
analysiert wurden, muss die Gegenüberstellung<br />
unverbundener Arzneimittelverordnungen und<br />
Diagnosedaten jedoch sehr zurückhalten interpretiert<br />
werden.<br />
Täglicher Arzneimittelverbrauch bei Hyptertonie<br />
DDD absolut (pro Tag)<br />
Nordrhein Aachen Bergisch-<br />
Land<br />
Allgemeinärzte Internisten Übrige<br />
Duisburg Düsseldorf Köln Linker<br />
Niederrhein<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Abbildung 13: Arzneimittelverbrauch (DDD absolut pro Tag) für Patienten mit Hypertonie in der<br />
Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein bzw. in den einzelnen Bezirksstellen<br />
im Jahr 2002 getrennt nach Arztgruppen<br />
Ruhr<br />
Durch die „Analyse der Arzneimittelausgaben in<br />
der KV Nordrhein“ konnten für die KV Nordrhein<br />
wichtige Informationen über die Struktur und das<br />
Ausmaß der Arzneimittelversorgung differenziert nach<br />
Facharztgruppen und nach regionalen KV-Bereichen<br />
gewonnen werden. Arzneimittelbereiche mit<br />
Einsparpotentialen wurden facharztspezifisch und<br />
regional quantifiziert. Durch eine unverbundene<br />
Gegenüberstellung von Häufigkeiten bestimmter<br />
Diagnosen mit entsprechenden<br />
Arzneimittelverordnungen ließen sich erste Hinweise für<br />
problematische Versorgungsbereiche im Sinne einer<br />
Über-, Unter- oder Fehlversorgung identifizieren. Da die<br />
Gegenüberstellung unverbundener<br />
Arzneimittelverordnungen und Diagnosedaten jedoch<br />
65
Auswertung des GKV-<br />
Arzneimittelindex für die<br />
Pharmako-Therapieberatung<br />
in den KVen<br />
aus methodischen Gründen sehr zurückhaltend<br />
interpretiert werden muss, haben das WIdO und das ZI<br />
den Auftraggebern vertiefende Studien in dieser<br />
Hinsicht vorgeschlagen.<br />
7.3 Verordnungsprofile von Arzneimitteln in<br />
Arztpraxen<br />
Das Zentralinstitut ist gemeinsam mit den<br />
Spitzenverbänden der Krankenkassen Träger des GKV-<br />
Arzneimittelindex, der vom Wissenschaftlichen Institut<br />
der Ortskrankenkassen (WIdO) erstellt wird. Auf dieser<br />
Datenbasis nimmt das Zentralinstitut jährlich eine<br />
Auswertung des gesamten Verordnungsspektrums<br />
nach Arztgruppen, Indikationsgruppen und<br />
Wirkstoffgruppen vor.<br />
Dabei werden die Verordnungen und der Umsatz<br />
jeder Arztgruppe in den 20 häufigsten<br />
Indikationsgruppen sowohl absolut als auch arzt- und<br />
versichertenbezogen dargestellt. Innerhalb der<br />
Indikationsgruppen werden die verordneten Präparate<br />
aller Ärzte nach Wirkstoffen gegliedert aufgelistet und<br />
die Kosten pro verordneter Tagesdosis ausgewiesen.<br />
Mit dem vorliegenden Instrument soll den<br />
Pharmako-Therapieberatern ein Hilfsmittel an die Hand<br />
gegeben werden, um ratsuchende Ärzte inhaltlich und<br />
finanziell über die Zweckmäßigkeit ihres<br />
Verordnungsverhaltens zu beraten.<br />
Im Jahr 2003 betrug der Umsatz aus rund<br />
749 Mio. verordneten Arzneimittelpackungen<br />
24,1 Mrd. €. Der Umsatz je Vertragsarzt lag in diesem<br />
Zeitraum bei 184.700,-- €; pro Versicherten wurden<br />
durchschnittlich 343,-- € ausgegeben.<br />
Den höchsten Anteil an den Arzneiverordnungen<br />
hatten die Allgemeinmediziner mit durchschnittlich<br />
9.281 verordneten Packungen pro Arzt im Jahr 2003.<br />
Daraus resultierten jährliche Arzneimittelkosten von<br />
263.400,-- € pro Allgemeinarzt. Internisten<br />
verzeichneten mit 286.100,-- € noch höhere<br />
Arzneimittelkosten pro Arzt bei einem geringeren<br />
Verordnungsvolumen von 6.747 Packungen pro Arzt.<br />
Im Jahresdurchschnitt verordneten Allgemeinärzte<br />
jedem Versicherten der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung Arzneimittel im Wert von 165,-- €.<br />
Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass nicht jeder<br />
GKV-Versicherte Arzneiverordnungen eines<br />
Allgemeinarztes erhält, so dass der tatsächliche<br />
Kostenaufwand pro Patient eines Allgemeinarztes<br />
höher liegt.<br />
Über die Hälfte (64,3 %) der Arzneimittelkosten<br />
eines Allgemeinmediziners konzentrierten sich im Jahr<br />
66
Rückläufige<br />
Arzneimittelpackungen<br />
und steigender Umsatz<br />
im Zehn-Jahres-<br />
Vergleich<br />
14,3 % Steigerung des<br />
Arzneimittelverbrauchs<br />
(DDD) im Zehn-Jahres-<br />
Vergleich<br />
2003 auf die zehn verordnungsstärksten<br />
Indikationsgruppen. Besonders kostenintensiv waren<br />
Antihypertonika, die durchschnittliche jährliche Kosten<br />
von 29.400,-- € je Allgemeinarzt verursachten. Deutlich<br />
preiswerter waren dagegen Antitussiva und<br />
Expektorantien, die bei etwa gleicher<br />
Verordnungsmenge Arzneimittelausgaben von<br />
2.900,--€ pro Allgemeinarzt zur Folge hatten.<br />
Die Zahl der Verordnungen bezogen auf alle<br />
Arzneimittel sank in den letzten zehn Jahren von 944<br />
Mio. auf 749 Mio. verordnete Packungen. Das<br />
entspricht einem Rückgang um -20,7 %. Der Umsatz<br />
stieg dagegen von 1993 bis 2003 um 59,9 %. In den<br />
einzelnen Indikationsgruppen weicht die Entwicklung<br />
von Verordnungsmenge und Umsatz jedoch zum Teil<br />
deutlich vom Durchschnitt ab. So verringerten sich<br />
Verordnungsmenge und Umsatz von<br />
Antitussiva/Expektorantien um mehr als die Hälfte,<br />
während sich die Zahl der Verordnungen von<br />
Antihypertonika verdoppelte und der Umsatz nahezu<br />
verdreifachte. Mögliche Ursachen einer solchen<br />
Entwicklung können geänderte Therapieempfehlungen<br />
sowie eine Ausweitung des Behandlungsspektrums bei<br />
Medikamenten einer Indikationsgruppe sein; aber auch<br />
bewusste Einsparmaßnahmen bei therapeutisch<br />
umstrittenen Medikamenten können zu Veränderungen<br />
im Verordnungs- und Umsatzvolumen führen.<br />
Zur Analyse des Verbrauchs von Arzneimitteln durch<br />
ein verändertes Verordnungs- und Konsumverhalten<br />
sind die konsumierten Arzneimitteltagesdosen je<br />
Versicherten (DDD) aussagefähiger als die Betrachtung<br />
der Veränderung von Umsatz und<br />
Arzneimittelpackungen. Im Zehn-Jahres-Vergleich<br />
2003 / 1993 ist der durchschnittliche Verbrauch von<br />
Versicherten um 14,3 % gestiegen, wobei bei den 20<br />
häufigsten Indikationsgruppen deutliche Veränderungen<br />
sowohl in positiver als auch negativer Richtung<br />
festzustellen ist. Erkennbar ist insbesondere der<br />
Anstieg des Arzneimittelverbrauchs bei Antihypertonika,<br />
Antidiabetika und Lipidsenkern als Folge der<br />
öffentlichen Diskussion um die<br />
Qualitätsverbesserungen insbesondere bei<br />
Stoffwechselerkrankungen.<br />
67
Veränderung der verordneten Tagesdosen (DDD)<br />
je Versicherten im 10-Jahresvergleich 10 Jahresvergleich 2003/1993<br />
Analgetika/Antirheumatika<br />
ß-Blocker, Ca-Antag., ACE-Hemmer<br />
Antibiotika/Chemotherapeutika<br />
Magen-Darm-Mittel<br />
Psychopharmaka<br />
Antitussiva/Expektorantia<br />
Antihypertonika<br />
Dermatika<br />
Broncholytika/Antiasthmatika<br />
Antidiabetika<br />
Ophthalmika<br />
Diuretika<br />
Rhinologika<br />
Schilddrüsentherapeutika<br />
Sexualhormone und ihre Hemmstoffe<br />
Lipidsenker<br />
Koronarmittel<br />
INSGESAMT<br />
-50<br />
-12<br />
-26<br />
-8<br />
-38<br />
-26<br />
-29<br />
-50<br />
-3<br />
4<br />
21<br />
22<br />
Quelle: GKV-Arzneimittelindex des WIdO<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
47<br />
62<br />
57<br />
86<br />
182<br />
239<br />
14<br />
0 50 100 150 200 250 300<br />
Veränderung in %<br />
Abbildung 14: Veränderung der verordneten Tagesdosen je Versicherten in den häufigsten<br />
Indikationsgruppen im Jahr 2003 im Vergleich zum Jahr 1993<br />
68
Ständige Anpassung und<br />
Weiterentwicklung des<br />
ICD-10 und des<br />
Diagnosenthesaurus für<br />
die Arztpraxis<br />
8 Medizinische Klassifikation<br />
8.1 ICD-10<br />
Struktur und Organisation des<br />
Gesundheitswesens wie auch die medizinische<br />
Wissenschaft unterliegen einer ständigen Veränderung<br />
und Entwicklung. Medizinische Klassifikationen müssen<br />
dem Rechnung tragen und immer wieder den realen<br />
Verhältnissen angepasst werden. Das gilt vor allem für<br />
die gesetzlich vorgeschriebenen Klassifikationen für<br />
Diagnosen und andere Behandlungsanlässe (ICD-10-<br />
GM) sowie für Operationen und andere medizinische<br />
Prozeduren (OPS). Die zu dokumentierenden<br />
Schlüsselnummern werden für Abrechnungszwecke<br />
benötigt, dienen jedoch auch der<br />
Gesundheitsberichterstattung und damit der Analyse<br />
und Steuerung des Gesundheitswesens sowie der<br />
Information der Ärzte und Gesundheitseinrichtungen<br />
selbst.<br />
Weil die Abrechnungssysteme in der ambulanten<br />
und stationären Gesundheitsversorgung durch den<br />
EBM 2000plus, die Neugestaltung des<br />
Leistungskatalogs für ambulante Operationen und<br />
stationsersetzende Eingriffe und das G-DRG-System<br />
gründlich umgestaltet werden, ergeben sich gestiegene<br />
Anforderungen an die medizinische Dokumentation und<br />
die ihr zugrundeliegenden Klassifikationen.<br />
In der Gestaltung der Klassifikationen für den<br />
Einsatz in der ambulanten Arztpraxis sieht das<br />
Zentralinstitut eine seiner Schwerpunktaufgaben. Seit<br />
1996 arbeitet es deshalb intensiv in der AG ICD des<br />
Kuratoriums für Fragen der Klassifikation im<br />
Gesundheitswesen (KKG) beim Bundesministerium für<br />
Gesundheit und Soziale Sicherung mit und unterstützt<br />
damit maßgeblich das Deutsche Institut für<br />
Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)<br />
als Herausgeber der Klassifikation.<br />
Seit 1.1.<strong>2004</strong> gilt im vertragsärztlichen und<br />
stationären Bereich wieder eine einheitliche ICD-10-<br />
Version, die als ICD-10-GM <strong>2004</strong> bezeichnet ist<br />
(Internationale statistische Klassifikation der<br />
Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10.<br />
Revision, German Modification, Version <strong>2004</strong>). Sie liegt<br />
in zwei Bänden als Systematisches und Alphabetisches<br />
Verzeichnis vor. Letzteres ist der vom Zentralinstitut<br />
1996 angeregte und seitdem von ihm maßgeblich<br />
mitentwickelte ICD-10-Diagnosenthesaurus, dessen<br />
Nutzungs-, Verwertungs- und Änderungsrechte 1998<br />
auf das DIMDI übertragen worden sind. Die aktuelle<br />
Softwareversion umfasst rund 54.000 Einträge, aus<br />
denen in der Buchversion durch Permutierung über<br />
69
125.000 suchbare Einträge entstanden sind. Die Daten<br />
beider ICD-Bände bzw. der zugehörigen EDV-Dateien<br />
wurden vom ZI aufbereitet, so dass der<br />
Informationstechnologie-Bereich der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung daraus die ICD-10-GM-Stammdatei<br />
<strong>2004</strong> herstellen konnte, die obligatorisch in allen<br />
Arztpraxissystemen benutzt werden muss. Für die<br />
Buchausgaben des Deutschen Ärzte-Verlages (DÄV)<br />
wurden die DIMDI-Rohdaten zur Erzielung einer<br />
einfacheren und besseren Benutzbarkeit bearbeitet.<br />
Diagnosenklassifikation<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Abbildung 15: Diagnosenklassifikation ICD-10-GM <strong>2005</strong><br />
alphabetisches und Systematisches Verzeichnis<br />
Die in ihrer Grundstruktur gleiche, jedoch völlig<br />
überarbeitete ICD-10-GM <strong>2005</strong> gilt ab 1.1.<strong>2005</strong>. DIMDI<br />
kündigte für jedes Jahr neue Klassifikationsversionen<br />
an, wobei die Änderungsnotwendigkeiten vor allem auf<br />
den Erfordernissen des G-DRG-Systems, Änderungen<br />
seitens der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und<br />
der Entwicklung der medizinischen Wissenschaft<br />
beruhen. Zusätzlich erfolgt für <strong>2005</strong> in der ICD-10-GM<br />
die Umstellung auf die Regeln der neuen<br />
Rechtschreibung. Zirka 200 verschlüsselungsrelevante<br />
Änderungen betreffen die Systematik. Das<br />
„Alphabetische Verzeichnis (Diagnosenthesaurus)“, so<br />
die neue Bezeichnung, wurde um rund 10.000 Einträge<br />
70
erweitert. Wie immer wurden die DÄV-Buchausgaben<br />
und die ICD-10-GM-Stammdatei <strong>2005</strong> in der<br />
Bearbeitung des Zentralinstituts den Ärzten zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Die Angabe der Zusatzkennzeichen zur<br />
Diagnosensicherheit, die in der vertragsärztlichen<br />
Versorgung ab 1.1.<strong>2004</strong> obligatorisch ist, hat sich<br />
bewährt, weil nun viele Unsicherheiten bei der<br />
vorherigen freiwilligen Anwendung weggefallen sind: A<br />
(ausgeschlossene Diagnose), V (Verdachtsdiagnose), Z<br />
(symptomloser Zustand nach der betreffenden<br />
Diagnose) und G (gesicherte Diagnose). Im stationären<br />
Bereich sind diese Zusatzkennzeichen wegen der<br />
Besonderheiten des G-DRG-Regelwerkes leider nicht<br />
zugelassen. Weiterhin freiwillig bleibt die im<br />
vertragsärztlichen und stationären Bereich mögliche<br />
Angabe der Zusatzkennzeichen zur Seitenlokalisation:<br />
R (rechts), L (links) und B (beidseitig).<br />
8.2 Operationen- und Prozedurenschlüssel<br />
(OPS)<br />
Als zweite große medizinische Klassifikation ist<br />
der „Operationen- und Prozedurenschlüssel - Internationale<br />
Klassifikation der Prozeduren in der Medizin“<br />
gesetzlich vorgeschrieben. Musste der OPS gemäß<br />
§ 301 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V)<br />
bis März <strong>2005</strong> obligatorisch nur in der stationären<br />
Gesundheitsversorgung angewendet werden, so ist er<br />
mit seinem umfangreichen „Kern-Kapitel“ 5 seit 1. April<br />
<strong>2005</strong> als Bestandteil des EBM 2000plus nun auch für<br />
das ambulante Operieren vorgeschrieben und damit für<br />
Vertrags- und Belegärzte verbindlich geworden. Im<br />
Zusammenhang damit wurde die bisherige<br />
Bezeichnung „OPS-301“ zu „OPS“ verkürzt. Seit<br />
1. Januar <strong>2005</strong> ist der „OPS <strong>2005</strong>“ gültig. Für jedes<br />
Jahr ist eine neue Version angekündigt (OPS 2006<br />
usw.).<br />
Das Zentralinstitut ist an der Entwicklung des<br />
OPS-301/OPS durch seine Mitarbeit in der AG OPS<br />
des KKG beteiligt. Es hat dem DIMDI als Herausgeber<br />
der verschiedenen Versionen vielfach zugearbeitet.<br />
Aktuell wurden vom Zentralinstitut die<br />
Buchversionen des Systematischen und<br />
Alphabetischen Verzeichnisses des OPS <strong>2005</strong> für den<br />
Deutschen Ärzte-Verlag bearbeitet und nutzerfreundlich<br />
aufbereitet. Ebenso wie für die ICD-10-GM <strong>2005</strong> liegen<br />
auch für den OPS <strong>2005</strong> umfangreich bearbeitete<br />
Dateien vor, die von der KBV und den Softwarehäusern<br />
genutzt werden können.<br />
71
ZI-Internetseite stellt ICD-<br />
Diagnosen-<br />
Suchwerkzeug bereit<br />
8.3 ICD-10-GM-Kodier-Browser<br />
Gegenwärtig arbeitet das Zentralinstitut an der<br />
Bereitstellung eines ICD10-GM-Diagnosen-<br />
Suchwerkzeuges zum Einsatz auf den Internetseiten<br />
des ZI. Hierzu wird die Kodiersoftware ICD/ICPM<br />
professional zu einer internetfähigen Version (ZI-<br />
ICD-Browser) weiterentwickelt und so an jedem Ort<br />
Ärzten, Patienten, Wissenschaftlern und anderen<br />
Interessierten die Möglichkeit bieten, sich mit Hilfe von<br />
Freitext- und ICD-Kode-Suche über die jährlich<br />
aktualisierte ICD-10-GM-Klassifikation und die<br />
entsprechende Vorjahresversion zu informieren.<br />
Bisher gibt es im Internet kein vergleichbares<br />
Programm. Mit seiner Hilfe sollen vor allem die<br />
Vertragsärzte die Möglichkeit erhalten, in allen<br />
schwierigen Verschlüsselungsfällen, die mit ihrer<br />
Arztpraxissoftware nicht gelöst werden können, die<br />
geeignete ICD-10-GM-Schlüsselnummer zu finden. Das<br />
geschieht auf der Basis der in jedem Quartal<br />
aktualisierten Datenbestände, die das Zentralinstitut der<br />
Kassenärztlichen Bundesvereinigung zur Verfügung<br />
stellt, sowie der im Deutschen Ärzte-Verlag<br />
herausgegebenen bearbeiteten Version.<br />
Im Internet werden dargestellt:<br />
a) die Suchergebnisse (gemäß Text- oder/und<br />
Kode-Eingaben mit der Möglichkeit Boolescher<br />
Verknüpfungen [UND/ODER/NICHT]),<br />
b) die Hierarchie der gesamten ICD-10-GM<br />
c)<br />
Systematik,<br />
spezielle Hinweise zu einzelnen ICD-Kodes (z.B.<br />
Geschlechts- und Altersplausibilitäten,<br />
„exotische“ Kodes [für Diagnosen, die in<br />
Mitteleuropa sehr selten sind], Meldepflicht und<br />
Abrechnungsbesonderheiten nach dem<br />
Infektionsschutzgesetz, komplementäre<br />
Kreuz-/Stern-Kodes und andere zusätzliche<br />
Kodes, alle jeweiligen Diagnosen des<br />
Alphabetischen Verzeichnisses<br />
[Diagnosenthesaurus], Kode-Konvertierung in<br />
die jeweils andere ICD-Version [in der Regel die<br />
des Vorjahres]),<br />
im Kontext zu einem ICD-Kode ein Auszug aus<br />
der Buchversion des Deutschen Ärzte-Verlages.<br />
72
Verlässliche Diagnosen<br />
als Voraussetzung für die<br />
Einführung einer<br />
morbiditätsbasierten<br />
Vergütung<br />
8.4 Evaluation der Verlässlichkeit von<br />
ambulanten Diagnosen<br />
Die Einführung der morbiditätsbezogenen<br />
Regelleistungsvolumina (MRLV) ab 2007 wird die<br />
Vergütung der vertragsärztlichen Versorgung<br />
grundlegend ändern.<br />
Das MRLV definiert für jeden Vertragsarzt den<br />
Rahmen, innerhalb dessen die ärztlichen Leistungen zu<br />
einem festen Punktwert vergütet werden. Die<br />
Gesamtheit der MRLVs aller Ärzte einer Region<br />
entspricht dem Versorgungsbedarf der Versicherten<br />
dieser Region.<br />
Dieser Versorgungsbedarf wird durch die<br />
Vertragspartner unter Berücksichtigung der Zahl der<br />
Versicherten und deren Morbiditätsstruktur vereinbart,<br />
welche aus den in den Abrechnungsdaten der Praxen<br />
enthaltenen Diagnosenangaben ermittelt wird.<br />
Damit kommt den Diagnosenangaben in der<br />
kassenärztlichen Leistungsabrechnung eine<br />
herausragende Bedeutung zu.<br />
Diese begründen dann nicht mehr nur die<br />
honorarrelevante ärztliche Leistung, sie werden mit der<br />
morbiditätsorientierten<br />
honorarrelevant.<br />
Vergütung auch selbst<br />
Dies führt unmittelbar zu der Frage, wie belastbar<br />
bzw. verlässlich die Diagnosenangaben als<br />
Abrechnungsbegründung<br />
Versicherten beschreiben.<br />
die Morbidität des<br />
Zielsetzung der Evaluation von<br />
Diagnosenangaben in Form von ICD-10-<br />
Schlüsselnummern ist, Über-, Unter- oder<br />
Fehlkodierung in der ambulanten Versorgung zu<br />
analysieren.<br />
Überkodierung (up-coding) ist hierbei die<br />
Dramatisierung des Krankheitsbildes des behandelten<br />
Patienten durch die Angabe spezieller ICD-10-<br />
Schlüsselnummern oder durch die Nennung mehrerer<br />
unterschiedlicher Schlüsselnummern, die das<br />
Krankheitsbild mehrfach beschreiben, während bei<br />
Unterkodierung durch die Verwendung von (zu)<br />
wenigen und/oder unspezifischen Schlüsselnummern<br />
das Krankheitsbild bzw. die Multimorbidität nur<br />
unvollständig wiedergegeben wird. Fehlkodierung liegt<br />
in den Fällen, in denen die Angabe der ICD-10-<br />
Schlüsselnummern unzutreffend und falsch ist und<br />
somit dem Krankheitsbild nicht entspricht. Es geht im<br />
letztgenannten Zusammenhang um die Fehlkodierung,<br />
nachdem eine Diagnose gestellt wurde, und nicht um<br />
die Eliminierung möglicher diagnostischer Irrtümer.<br />
73
Prüfung der formalen<br />
Verschlüsselungsqualität<br />
von Diagnosen<br />
Die Evaluation schließt eine Überprüfung der<br />
Vollständigkeit und Richtigkeit der dokumentierten ICD-<br />
10-Schlüsselnummern ein, was sich u.a. durch folgende<br />
Fragen konkretisiert:<br />
1. In welchem Maß entsprechen die Diagnosen in<br />
den Abrechnungsunterlagen den dokumentierten<br />
Diagnosen in der Praxisdokumentation oder den<br />
Diagnosen und psychosozialen<br />
Behandlungszusammenhängen, die der Arzt<br />
lediglich „im Kopf“ hat. D.h. werden in der<br />
„Praxisdokumentation“ mehr oder weniger<br />
Diagnosen geführt als in den weitergegebenen<br />
Abrechnungsunterlagen und wie sind diese<br />
Unterschiede - falls sie bestehen - zu erklären?<br />
2. Wie hoch ist der Anteil (offensichtlich)<br />
- überholter,<br />
- fehlerhafter<br />
- unplausibler<br />
Diagnosenangaben? Und welche Rolle spielt<br />
hierbei die Verschlüsselungsqualifikation des<br />
Arztes bzw. des Praxisteams?<br />
3. Wie werden Dauerdiagnosen in den<br />
4.<br />
Abrechnungsunterlagen gehandhabt?<br />
Gibt es viele Patienten, die eine spezielle<br />
Arzneiverordnung oder spezielle Leistungen<br />
5.<br />
erhalten, aber keine entsprechende Diagnose<br />
(ICD-Schlüsselnummer) aufweisen?<br />
In welchem Umfang korrespondiert die Statistik<br />
der Abrechnungsdiagnosen mit<br />
Diagnosestatistiken anderer Datenquellen (z.B.<br />
Statistiken<br />
Studien)?<br />
versorgungsepidemiologischer<br />
Mit Hilfe des sekundäranalytischen<br />
Auswertungsansatzes auf der Basis der Auswertung<br />
des ZI-ADT-Panels von 2,4 Mio. Diagnosen können<br />
bereits einige Aspekte der Untersuchungsfragestellung<br />
zur Evaluation der Verlässlichkeit und<br />
Verschlüsselungsqualität von Diagnosenangaben in der<br />
ambulanten Versorgung beleuchtet und z.B. grobe oder<br />
häufige Verschlüsselungsfehler und systematische<br />
Fehlverschlüsselungen<br />
ausgeschlossen werden.<br />
festgestellt bzw.<br />
Die formale Verschlüsselungsqualität wurde unter<br />
folgenden Aspekten geprüft:<br />
- Analyse der Häufigkeiten im Praxis- und<br />
Arztgruppenvergleich von ICD-10-<br />
Schlüsselnummern der Restkategorien „sonstige<br />
und „nicht näher bezeichnet“ sowie der Häufigkeiten<br />
74
Prävalenz des<br />
Glaukoms in Augenarztpraxen<br />
als Beispiel für<br />
die Zuverlässigkeit von<br />
Diagnosenangaben<br />
von 3-stelligen ICD-10-Schlüsselnummern dort, wo<br />
4-stellige Angaben erfordert waren,<br />
- Analyse der Häufigkeiten im Praxis- und<br />
Arztgruppenvergleich von Ersatzwerten, wenn keine<br />
Diagnosestellung möglich,<br />
- Häufigkeitsauszählungen und Praxis- und<br />
Arztgruppenvergleich der Schlüsselnummern aus<br />
Kapitel XVIII ,„K“-Klassifikation: Symptome und<br />
Kapitel XXI „Z“-Klassifikation: Faktoren, die den<br />
Gesundheitszustand beeinflussen und zur<br />
-<br />
Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen,<br />
Praxisvergleich der „Diagnosendichte“: Anzahl der<br />
Schlüsselnummern je Fall je Praxis je Fachgruppe,<br />
- inhaltliche Diagnosenauswertung unter<br />
-<br />
Berücksichtigung von Geschlecht, Alter, Diagnosen,<br />
Analyse der Zuordnung der Zusatzkennzeichen für<br />
„Verdacht auf“ (V), „Ausschluss von“ (A), „Zustand<br />
nach“ (Z) und „gesicherte Diagnose“ (G) zu<br />
Diagnosenangaben<br />
Schlüsselnummern,<br />
in Form von ICD-10-<br />
- Analyse der Häufigkeiten nach Fachgruppen gültiger<br />
Schlüsselnummern, deren Vorkommen inhaltlich<br />
und von der Häufigkeit her jedoch unplausibel ist<br />
(z.B. die relativ seltene Diagnose Mukoviszidose<br />
oder Diagnosen, die praktisch nicht vorkommen, wie<br />
Pest),<br />
- Analyse von Behandlungen, bei denen spezielle<br />
Arzneiverordnungen aufgeführt werden, aber keine<br />
zugehörige verschlüsselte Diagnosenangabe<br />
vorgefunden wird (z.B. Verordnung von Insulin oder<br />
eines Hypertonikums ohne die Diagnosenangabe<br />
Diabetes mellitus bzw. Hypertonie),<br />
- Analyse von Behandlungen, wo spezielle<br />
Leistungen aufgeführt werden und keine zugehörige<br />
verschlüsselte Diagnosenangabe vorgefunden wird<br />
wie z. B. die EBM-Ziffer 205 (phlebologischer<br />
Funktionsverband) ohne die verschlüsselte<br />
Diagnose Varikosis oder Ulcus cruris.<br />
Aus der Sekundäranalyse ergeben sich eine Reihe von<br />
Hinweisen, die als „Anhaltspunkte“ für eine Beurteilung<br />
der Verschlüsselungsqualität betrachtet werden<br />
können.<br />
Angaben aus den ZI-ADT-Panels wurden auch<br />
verwendet, um die Diagnosenqualität des Glaukoms<br />
und seine Behandlungsprävalenz in Augenarztpraxen<br />
zu überprüfen bzw. darzustellen.<br />
Die ICD-10-Diagnose „H40.- Glaukom“ war nach<br />
dem ZI-ADT-Panel in Augenarztpraxen Nordrheins bei<br />
75
37 % der Augenarztpatienten dokumentiert (in<br />
Brandenburg bei 31 %), während eine Erhebung des<br />
Berufsverbands der Augenärzte lediglich ca. 13 %<br />
ergab.<br />
Diese Abweichung führte zu der Hypothese, dass<br />
es sich bei den protokollierten Diagnosen „H40.-“ im<br />
ADT-Panel häufig um eine „Ausschlussdiagnose“<br />
handelt. Dies ließ sich jedoch durch die Analyse der<br />
Zusatzkennzeichen „A“ („Ausschluss“) nicht<br />
untermauern, da diese bis zur verpflichtenden<br />
Einführung ab 1. Januar <strong>2004</strong> nur selten verwendet<br />
wurden.<br />
Fehlende Zusatzkennzeichen lassen nicht<br />
zuverlässig auf eine gesicherte Diagnose bei dem<br />
betreffenden Patienten schließen. Hat der Patient<br />
seinen Augenarzt dagegen in den folgenden Quartalen<br />
wegen dieser Diagnose erneut aufgesucht, ohne dass<br />
dabei ein Zusatzkennzeichen vermerkt wurde, ist mit<br />
hoher Wahrscheinlichkeit von einer vermutlich<br />
gesicherten Diagnose auszugehen. Daher wurden die<br />
Patienten im ZI-ADT-Panel in den vier Quartalen des<br />
Jahres 2001 dargestellt, wenn bei ihnen die<br />
Aufgreifdiagnose „G40“ in mindestens zwei Quartalen<br />
ohne Zusatzkennzeichen protokolliert oder ein im 1.<br />
Quartal dokumentiertes Kennzeichen für „Verdacht“<br />
später nicht mehr eingetragen wurde.<br />
Auf dieser Basis ergab sich in Nordrhein ein<br />
Patientenanteil von 12 % und in Brandenburg ein Anteil<br />
von 13 % der Augenarztpatienten mit „gesicherter“<br />
Diagnose Glaukom, was relativ exakt mit den<br />
Untersuchungsergebnissen des Berufsverbandes und<br />
anderer Quellen übereinstimmte. Damit konnte die<br />
Differenz aufgeklärt werden.<br />
Im übrigen ergab die Untersuchung, dass<br />
hinsichtlich aller Fälle von Augenärzten in Brandenburg<br />
und Nordrhein bei den ermittelten<br />
Behandlungsprävalenzen mit rund 35.000 bzw. 120.000<br />
(„echten“) Glaukompatienten in der jeweiligen Region<br />
zu rechnen ist. Bezieht man diese Zahlen im zweiten<br />
Schritt auf alle gesetzlich Krankenversicherten der<br />
Regionen im Alter von 40 und mehr Jahren, so ergibt<br />
sich eine Rate von 2,8 bzw. 2,9 %, die einer<br />
altersstandardisierten Prävalenzrate des<br />
Offenwinkelglaukoms der europäischen Bevölkerung<br />
über 40 Jahre relativ nahe kommt (Tabelle).<br />
76
Hintergrund<br />
Das Leistungsspektrum<br />
des elektronischen<br />
Heilberufsausweises<br />
9 Telematik<br />
9.1 Spezifikation der deutschen Health<br />
Professional Card (HPC)<br />
Der elektronische Heilberufsausweis (Health<br />
Professional Card – HPC) ist eine Schlüsseltechnologie<br />
für alle zurzeit im Gesundheitsbereich diskutierten<br />
Anwendungslösungen für die elektronische<br />
Kommunikation. Umfassende nationale Anwendungen<br />
wie die neue elektronische Gesundheitskarte, das<br />
elektronische Rezept, die elektronische Patientenakte<br />
aber auch die effiziente Unterstützung der Disease-<br />
Management-Programme benötigen für den Zugriff auf<br />
sensible medizinische Daten den elektronischen<br />
Heilberufsausweis. Darüber hinaus sind zahlreiche<br />
weitere sektorale Anwendungsfelder absehbar, wie<br />
etwa die Online-Fortbildung oder die elektronische<br />
Abrechnung.<br />
Eine zwingende Erfordernis zur Einführung des<br />
elektronischen Heilberufsausweises ergibt sich durch<br />
§ 291a SGB V, wonach die Ausstattung mit einer HPC<br />
durch die zukünftige Vereinbarung der<br />
Spitzenorganisationen für Heilberufler/innen zur Pflicht<br />
wird, um im Bereich der Gesetzlichen<br />
Krankenversicherung mit der neuen Gesundheitskarte<br />
des Gesundheitswesens kommunizieren zu können.<br />
Der elektronische Heilberufsausweis ermöglicht, in<br />
der modernen elektronischen Kommunikation die<br />
Identifizierung und Authentisierung der Beteiligten<br />
sicherzustellen, Daten sicher zu verschlüsseln und die<br />
elektronische Signatur anzuwenden (Abb.). Nach der<br />
Vorstellung der Berufsorganisationen stellt der<br />
elektronische Heilberufsausweis eine Synthese<br />
verschiedener Funktionen dar:<br />
- Ein optischer Sichtausweis, der durch<br />
-<br />
Gestaltungsmerkmale der Berufskammern, dem<br />
Foto des Inhabers und Sicherheitsmerkmalen, wie<br />
z. B. einem Hologramm, auch ohne elektronische<br />
Funktionen verwendet werden kann.<br />
Ein Ausweis zur elektronischen Authentisierung des<br />
Inhabers gegenüber Rechnersystemen mit dem<br />
beruflichen Attribut. Hierbei wird ein Basisdatensatz<br />
mit den persönlichen und beruflichen Angaben des<br />
Inhabers von der Karte ausgelesen.<br />
- Ein Ausweis zur Authentisierung gegenüber einer<br />
elektronischen Gesundheitskarte mittels eines<br />
kompakten Datensatzes, der keine persönlichen<br />
Angaben des Inhabers, sondern lediglich die<br />
Angabe der Berufsgruppe z. B. „Arzt“ enthält.<br />
77
Prüfung<br />
Sichtausweis<br />
Die Fortschreibung<br />
der HPC-Spezifikation<br />
Gemeinsame<br />
Spezifikation von Ärzten<br />
und Apothekern<br />
Authentisierung<br />
eGK<br />
- Eine Verschlüsselungsfunktion, die vorwiegend zum<br />
sicheren und vertraulichen Transport elektronischer<br />
Nachrichten vorgesehen ist. Eine dauerhafte<br />
Verschlüsselung von Dateien mittels der HPC ist<br />
weniger sinnvoll, da ein Kartenverlust ohne<br />
aufwendige Vorbeugemaßnahmen zu einem<br />
Datenverlust führen würde.<br />
- Eine sichere Signaturerstellungseinheit zur<br />
Erzeugung qualifizierter elektronischer Signaturen<br />
nach Aktivierung mittels einer speziellen PIN.<br />
Nutzungsszenarien des elektronischen Heilberufsausweises<br />
Authentisierung<br />
Rechnersystem<br />
Elektronische<br />
Elektronische<br />
Signatur<br />
Signatur<br />
Transport -<br />
verschlüsselung<br />
Abrechung<br />
Fortbildung<br />
Konsultation<br />
Qualitäts -<br />
sicherung<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Abbildung 16: Nutzungsszenarien des elektronischen Heilberufsausweises<br />
Die Spezifikationsentwicklung für den<br />
elektronischen Heilberufsausweis wird vom<br />
Zentralinstitut für die Bundesärztekammer, die<br />
Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Werbeund<br />
Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker mbH<br />
koordiniert. Die Fortschreibung erfolgt durch den<br />
Auftragnehmer, das Fraunhofer Institut für Sichere<br />
Telekooperation in Darmstadt in enger Abstimmung mit<br />
namhaften Kartenherstellern und Trustcentern.<br />
Die mit der Version 2.0 aus dem Jahr 2003<br />
vollzogene Weiterentwicklung markiert gegenüber der<br />
bisherigen Version 1.0 aus dem Jahre 1999 in<br />
78
Elektronischer<br />
Heilberufsausweis als<br />
Kernelement der<br />
Telematikinfrastruktur<br />
mehrfacher Hinsicht einen wesentlichen Fortschritt. Mit<br />
der Beteiligung der Berufsgruppe der Apotheker vollzog<br />
sich ein fundamentaler Wandel von der bisherigen<br />
Konzeption in der Ausprägung eines elektronischen<br />
Arztausweises zu der universellen Komponente eines<br />
elektronischen Heilberufsausweises. Mit der<br />
grundsätzlichen und konkreten Berücksichtung der<br />
Erfordernisse zweier Berufsgruppen wurde für die<br />
zukünftig anzustrebende Ausweitung auf weitere<br />
Berufgruppen, wie etwa Zahnärzte und psychologische<br />
Psychotherapeuten, ein Grundstein gelegt.<br />
Anlass, den Empfängerkreis des elektronischen<br />
Heilberufsausweises über die ursprünglich<br />
vorgesehenen Berufsgruppen der Ärzte und Apotheker<br />
zu erweitern, ergibt sich auch durch § 291a SGB V, in<br />
dem auch die Zahnärzte als Empfänger elektronischer<br />
Heilberufsausweise benannt werden. Darüber hinaus<br />
wird Mitarbeitern von Gesundheitseinrichtungen im<br />
Gesetz die Nutzung von Berufsausweisen als technisch<br />
äquivalenten Ausweisen ermöglicht. Die<br />
angenommenen Erfordernisse realer Arbeitsabläufe<br />
schlagen sich in einer zusätzlichen Beschreibung eines<br />
Institutsausweises, auch als Security Module Card<br />
(SMC) bezeichnet, nieder. Benötigt wurde eine<br />
technische Realisierung, die einen raschen Wechsel<br />
zwischen Arbeitsplätzen ohne häufiges Neueinstecken<br />
der Karte mit nachfolgender PIN-Eingabe ermöglichte.<br />
Ebenso wurde deutlich, dass der individuelle<br />
Personenbezug der Karten für die Abbildung einiger<br />
realer Abläufe nicht geeignet war, beispielsweise der<br />
Adressierung von verschlüsselten elektronischen<br />
Nachrichten an Einrichtungen statt an Personen. Der<br />
Institutionsausweis als technisch dem<br />
Heilberufsausweis äquivalente Chipkarte besitzt eine<br />
logische und rechtliche Zuordnung zu einer Einrichtung<br />
oder juristischen Person und demzufolge lediglich<br />
fortgeschrittene Signaturfunktion.<br />
Im Juli 2003 erfolgte die Verabschiedung der<br />
Version 2.0 durch den Lenkungsausschuss. Eine<br />
Umsetzung in eine erhältliche Karte wird z.Zt.<br />
vorbereitet. Dazu sind für die Anforderungen an die<br />
Interaktion mit der elektronischen Gesundheitskarte<br />
weitergehende Anpassungen zu berücksichtigen, die in<br />
Abstimmung mit dem Lenkungssausschuss HPC und<br />
der Betriebsorganisation der Gesundheitskarte<br />
vorgenommen werden.<br />
Mit der Spezifikation haben die Heilberufe eine<br />
wesentliche Komponente für den gesetzlich initiierten<br />
Aufbau einer Telematikinfrastruktur ab dem Jahr 2006<br />
in Deutschland bereitgestellt.<br />
79
ZI koordiniert<br />
Arbeitsgemeinschaft zur<br />
Entwicklung eines<br />
gemeinsamen Modells<br />
für die Herausgabe<br />
elektronischer Heilberufsausweise<br />
9.2 Arbeitsgemeinschaft<br />
„Zertifizierungsinfrastruktur – HPC“<br />
Zur Koordinierung der Ausgabe von elektronischen<br />
Heilberufsausweisen und Berufsausweisen wurde unter<br />
Vorsitz des Zentralinstituts die Arbeitsgemeinschaft<br />
„Zertifizierungsinfrastruktur zur Ausgabe der HPC“<br />
gegründet. Da sich die zwingende Erfordernis zur<br />
Einführung des elektronischen Heilberufsausweises aus<br />
§ 291a SGB V herleitet, sind als Teilnehmer der AG<br />
primär die dort benannten Spitzenorganisationen<br />
Bundesärztekammer, Kassenärztliche<br />
Bundesvereinigung, Bundeszahnärztekammer,<br />
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung, Werbe- und<br />
Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker und<br />
Deutsche Krankenhausgesellschaft vertreten. Als<br />
weitere Berufsgruppe, die in den Landesheilberufs- und<br />
Kammergesetzen benannt wird, sind die<br />
psychotherapeutischen Psychologen durch die<br />
Bundespsychotherapeutenkammer vertreten. Als<br />
Beobachter sind die Bund-Länder-AG sowie das BMGS<br />
eingebunden.<br />
Aufbauend auf der HPC-Spezifikation ist es<br />
erforderlich, Voraussetzungen für den Aufbau der<br />
Zertifizierungsinfrastruktur zu schaffen. Die an der AG<br />
beteiligten Berufsgruppen streben eine Koordinierung<br />
an zur:<br />
- Sicherstellung der technischen Interoperabilität<br />
-<br />
zwischen den jeweiligen Sektoren<br />
Ermöglichung von wirtschaftlichen Synergieeffekten<br />
durch ein gemeinsames Vorgehen.<br />
In der AG erfolgt eine Klärung der grundsätzlichen<br />
Begrifflichkeiten für die im § 291a SGB V zwar<br />
genannten, aber nicht präzisierten elektronischen<br />
Heilberufsausweise und Berufsausweise.<br />
Demzufolge ist ein elektronischer<br />
Heilberufsausweis gekennzeichnet durch:<br />
- die Personalisierung auf den Inhaber,<br />
- die Ausweisung der Heilberufszugehörigkeit des<br />
Inhabers in elektronischer und optisch lesbarer<br />
Form,<br />
- die technische Ausgestaltung nach vorzugebenden<br />
Richtlinien und<br />
- die qualifizierte Signaturfunktion.<br />
Ein elektronischer Berufsausweis ist gekennzeichnet<br />
durch:<br />
- die Personalisierung auf den Inhaber,<br />
80
zwei denkbare Verfahren<br />
für die Herausgabe<br />
- die Ausweisung der beruflichen Tätigkeit des<br />
Inhabers in einer Einrichtung der<br />
Gesundheitsversorgung<br />
optisch lesbarer Form,<br />
in elektronischer und<br />
- die Autorisierung der Herausgabe durch den<br />
-<br />
verantwortlichen Leiter der Einrichtung,<br />
die technische Ausgestaltung nach vorzugebenden<br />
Richtlinien und<br />
- die qualifizierte Signaturfunktion.<br />
Es ist davon auszugehen, dass in der Anfangsphase<br />
der Einführung lediglich an die verkammerten<br />
Berufsgruppen der Ärzte, Zahnärzte und Apotheker<br />
Heilberufsausweise ausgegeben werden. Mit<br />
zunehmender Verbreitung ist dann auch der Aufbau<br />
von registerführenden Stellen für weitere<br />
Berufsgruppen zu erwarten.<br />
Sowohl für die praxistaugliche Unterstützung der<br />
Anwendungen nach SBG V § 291a als auch für<br />
existierende und absehbare weitere Anwendungen<br />
besteht ein Bedarf zur Ermöglichung des Einsatzes von<br />
technisch äquivalenten Chipkarten mit logischer und<br />
rechtlicher Zuordnung zu einer Einrichtung oder<br />
juristischen Person und demzufolge fortgeschrittener<br />
Signaturfunktion. Dieser Kartentyp wird als<br />
Institutionskarte (ID-000 oder ID-001) bezeichnet. Unter<br />
einer Security Module Card (SMC) ist eine<br />
Institutionskarte zu verstehen, die die Größe einer<br />
Mobiltelefon-Chipkarte (ID-000) besitzt und in ein<br />
Lesegerät integriert werden kann.<br />
Für die Ausgabe von elektronischen<br />
Heilberufsausweisen werden in der AG grundsätzlich<br />
zwei Verfahren vorgesehen (Abb. 17):<br />
Ausgabe eines Heilberufsausweises als<br />
Kombination von Sichtausweis und elektronischen<br />
Funktionen mit Gründung eines virtuellen Trustcenters<br />
und Beauftragung eines Zertifizierungsdiensteanbieters,<br />
der nach der technischen Standardvorgabe und den<br />
Verfahrensstandards und einer von der<br />
Berufsorganisation vorgegeben äußeren Gestaltung<br />
den Ausweis erstellt. Die rechtliche<br />
Herausgebereigenschaft<br />
Berufsorganisation.<br />
liegt bei der<br />
Vorgabe von technischen Standards und<br />
Verfahrensstandards an Zertifizierungsdiensteanbieter<br />
mit dem Ziel, die elektronischen Funktionalitäten von<br />
verschiedenen Marktanbietern erstellen zu lassen. Die<br />
rechtliche Herausgebereigenschaft liegt bei dem<br />
jeweiligen Zertifizierungsdienstleister. Die Registrierung<br />
und Bestätigung der Heilberufszugehörigkeit erfolgt<br />
81
Verwirklichung der<br />
Mobilität bei der<br />
medizinischen Inanspruchnahme<br />
innerhalb der EU<br />
dabei durch die zuständigen Standesorganisationen.<br />
Aufgrund der möglichen Einbindung mehrerer Anbieter<br />
sind Vorgaben zur Kopplung der Verzeichnisdienste zu<br />
treffen.<br />
Ausgabeszenario Ausgabeszenario der Health Professional Card (HPC)<br />
Herausgabe,<br />
Bestätigung,<br />
Antragsannahme<br />
Antrag<br />
Virtuelle<br />
Trustcenter (VTC):<br />
Vertragspartner<br />
Bundesärztekammer<br />
Bundespsychoth.kammer<br />
Technische<br />
Kooperationsverträge<br />
Basis:<br />
HPC-Spezifikation V2.0<br />
Einholung der<br />
Identifikationsbestätigung<br />
durch jeweiligen<br />
Heilberufsangehörigen<br />
Bundeszahnärztekammer<br />
W + V<br />
Zertifizierungsdiensteanbieter<br />
(ZDA)<br />
��<br />
��<br />
Ärzte Psychologen Zahnärzte Apotheker<br />
regionale Berufskammern<br />
1 .. 17<br />
Kartenantrag, Kartenantrag, Identifikationsbestätigung, Identifikationsbestätigung, Attributbestätigung<br />
Attributbestätigung<br />
��<br />
Antrag<br />
HPC- /<br />
Sichtausweis<br />
Arzt<br />
regionale Berufskammern<br />
1 .. n<br />
��<br />
Antrag<br />
HPC- /<br />
Sichtausweis<br />
HPC-Versand HPC-Versand im im Auftrag Auftrag (mit (mit PIN) PIN)<br />
regionale KZV / Berufskammern<br />
1 ..17<br />
��<br />
Antrag<br />
HPC- /<br />
Sichtausweis<br />
WuV<br />
Werbe- und<br />
Vertriebsgesellschaft<br />
Dt. Apotheker mbH<br />
��<br />
Antrag<br />
HPC- /<br />
Sichtausweis<br />
Psychologe Zahnarzt<br />
Apotheker<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Abbildung 17: Ausgabeszenario der Health Professional Card (HPC)<br />
��<br />
��<br />
regionale Berufskammern<br />
1 ..17<br />
keine VTC Funktion<br />
Aufgrund der zahlreichen ungeklärten Fragen, die<br />
diese bisher noch nicht in großem Umfang umgesetzte<br />
Technik betreffen, ergibt sich für die AG ein weiterer<br />
Koordinierungsbedarf mit dem Gesetzgeber auf<br />
Bundes- und Landesebene, sowohl zum Komplex der<br />
elektronischen Signatur (RegTP, Signaturbündnis) als<br />
auch zur Nutzung und Gestaltung des elektronischen<br />
Heilberufsausweises nach SGB V.<br />
9.3 Netc@rds - Einstieg in<br />
grenzüberschreitende e-Health Szenarien<br />
Das EU-Projekt Netc@rds strebt an, zur Vereinfachung<br />
der grenzüberschreitenden Inanspruchnahme von<br />
Gesundheitsleistungen beizutragen. Es ist vorgesehen,<br />
in Versuchsregionen elektronische Varianten der als<br />
Sichtausweis im Juni <strong>2004</strong> eingeführten europäischen<br />
Krankenversichertenkarte konkret zu erproben.<br />
Gefördert durch das eTEN-Programm der<br />
Generaldirektion „Informationsgesellschaft“ kooperieren<br />
in dem Projekt Einrichtungen aus Deutschland,<br />
Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Österreich,<br />
82
Herstellung der<br />
Lesbarkeit nationaler<br />
Krankenversichertenkarten<br />
im EU-Ausland<br />
Modellversuch in<br />
Griechenland<br />
der Slowakischen Republik, Slowenien, der<br />
Tschechischen Republik und Ungarn. Das<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung<br />
koordiniert in Kooperation mit der AOK Baden-<br />
Württemberg dieses Projekt von deutscher Seite.<br />
In einer zwischen den Partnern abgestimmten<br />
Architektur werden verschiedene technische<br />
Realisierungen prototypisch modelliert:<br />
- Der Fall 1 ist das reine Offline-Szenario. Der<br />
vollständige Datensatz der Anspruchsberechtigung<br />
wird vorab auf die Krankenversichertenkarte des<br />
Versicherten geladen, um im Ausland ausgelesen<br />
zu werden.<br />
- In Fall 2 wird das Auslesen der elektronischen<br />
Kartendaten kombiniert mit einer<br />
Netzwerkverbindung zu einem Server der<br />
-<br />
ausstellenden Krankenversicherung, um die Karte<br />
zu authentisieren oder fehlende Daten zu ergänzen.<br />
Der Fall 3 ist das reine Online-Szenario. Der<br />
Datensatz der Anspruchsberechtigung wird über<br />
eine gesicherte Verbindung von einem Server<br />
heruntergeladen, ohne dass elektronisch<br />
gespeicherte Daten von der Karte verwendet<br />
werden. Zur Bedienungserleichterung können visuell<br />
abgelesene Kartendaten verwendet werden.<br />
Das optische Auslesen der EHIC mit manueller oder<br />
elektronischer Datenübernahme (Optical Character<br />
Recognition - OCR) wird im Fall 4 erprobt.<br />
Für die Olympischen Spiele in Athen <strong>2004</strong> wurde<br />
eine erste gemeinsame Beispielanwendung geschaffen,<br />
mit der Krankenversichertenkarten aus Deutschland,<br />
Frankreich und Österreich ausgelesen werden konnten.<br />
Hierzu wurde eine Integration verschiedener in<br />
nationaler Hoheit entwickelter Ausleseprogramme in<br />
eine Gesamtanwendung durchgeführt, die auf ein<br />
interoperables Lesegerät zugreifen. Eine<br />
Vorserienimplementierung dieser Anwendung wurde<br />
Ende <strong>2004</strong> in vier Krankenhäusern in Baden-<br />
Württemberg erprobt mit der Zielsetzung, einen<br />
dauerhaften Pilotbetrieb <strong>2005</strong> aufzunehmen. In diesen<br />
Einrichtungen werden die erforderlichen technischen<br />
und organisatorischen Vorrausetzungen dafür<br />
geschaffen, um Versicherte aus anderen Netc@rds-<br />
Ländern auf der Basis elektronischer<br />
Anspruchsberechtigungen zu behandeln. Im Gegenzug<br />
erhalten die deutschen Versicherten die Möglichkeit,<br />
sich auf Basis der obigen technischen Szenarien zur<br />
Realisierung elektronischer Anspruchsnachweise in<br />
Pilotregionen der anderen Netc@rds-Länder behandeln<br />
zu lassen.<br />
83
Netc@rds-Regionen in<br />
Deutschland:<br />
- Freiburg<br />
- Ettenheim<br />
- Herbolzheim<br />
- Kehl<br />
Alternative Zugangsmöglichkeiten Zugangsmöglichkeiten zu Netc@rds Netc rds Pilots Pilots<br />
in Baden-Württemberg<br />
Baden Württemberg<br />
Nationale ausländische<br />
Versichertenkarten<br />
Europäische Krankenversichertenkarte<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Abbildung 18: Alternative Zugangsmöglichkeiten zu Netc@rds Pilots in Baden-Württemberg<br />
Die praktische Erprobung des Zusammenspiels<br />
der verschiedenen vorhandenen und geplanten<br />
nationalen Krankenversichertenkarten und zugehöriger<br />
Netzwerkstrukturen wird einen Beitrag für das Fernziel<br />
einer elektronischen europäischen Krankenversichertenkarte<br />
leisten. Darüber hinaus soll die<br />
Abbildung der europäischen Krankenversichertenkarte<br />
in ein elektronisches Medium auch einen ersten Schritt<br />
in Richtung Modernisierung der nachfolgenden<br />
Verwaltungsprozesse darstellen. Neben der konkreten<br />
Unterstützung der grenzüberschreitenden<br />
Verfügbarmachung eines administrativen Datensatzes<br />
bis hin zur Online-Mitgliedschaftsprüfung ergibt sich<br />
auch ein grundlegender Beitrag zur Erreichung<br />
technischer Interoperabilität für eHealth in Europa, auf<br />
dem weitere Anwendungen aufbauen können. Die<br />
kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem<br />
diesbezüglichen Stand der Technik in den<br />
europäischen Nachbarländern bietet auch eine<br />
Gelegenheit, übergeordnete Standardisierungsprozesse<br />
mit praktischen Anpassungsschritten zu<br />
verknüpfen.<br />
84
Alternative Vorschläge<br />
werden in Arztpraxen<br />
und Krankenhäusern in<br />
Mainz und Worms<br />
getestet<br />
10 Modellversuche und<br />
Kooperationsprojekte<br />
10.1 Modellversuche zur Evaluation eines<br />
neuen Formulars zur Verordnung von<br />
Krankenhausbehandlung<br />
(Einweisungsformular)<br />
Die Zielsetzung des Modellvorhabens ist die Evaluation<br />
von zwei Formularvarianten eines neu zu<br />
entwickelnden Krankenhauseinweisungsformulars.<br />
Hintergrund für die Neuentwicklung ist,<br />
nachvollziehbare Kriterien für die Notwendigkeit der<br />
Einweisung zu liefern. Im Fokus des Praxistests steht<br />
nun, zwei Varianten eines Begründungsrasters durch<br />
die „Anwender“, d.h. durch den einweisenden Arzt, den<br />
aufnehmenden Krankenhausarzt und den<br />
Krankenkassenmitarbeiter zu beurteilen.<br />
Die Modellregionen sind die Region Mainz und die<br />
Region Worms. In der Region Mainz sind am<br />
Modellversuch zwei Zielkrankenhäuser und in Worms<br />
ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung<br />
involviert. Eine Formularvariante basiert auf den<br />
modifizierten AEP-Kriterien (AEP: Appropriateness<br />
Evaluation Protocol) aus der Fehlbelegungsprüfung.<br />
Die zweite Formularvariante ist der Entwurf einer<br />
Expertengruppe mit gekürztem Begründungsraster und<br />
einem breiteren Raum von Freitextangabe-<br />
Möglichkeiten für den einweisenden Arzt. Die<br />
Bogenvarianten werden zusätzlich zu dem gültigen<br />
Einweisungsformular auf einem sogenannten<br />
„Formularzusatzbogen“ von den einweisenden Ärzten<br />
ausgefüllt und an das Krankenhaus und an das<br />
Zentralinstitut für die Weiterleitung an die<br />
Krankenkassenmitarbeiter und für die Datenanalyse<br />
gesendet.<br />
Das Zentralinstitut hat im Auftrag der<br />
Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der<br />
Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen<br />
(SpiK) die Gesamtverantwortung in der Durchführung<br />
des Modellvorhabens. Das Modellvorhaben wird in<br />
Kooperation mit<br />
- der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinhessen<br />
- dem Deutschen Krankenhausinstituts (DKI)<br />
- dem Medizinischen Dienst der Spitzenverbände<br />
(MDS)<br />
- dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen<br />
(MDK)<br />
85
Analyse der<br />
Auswirkungen von<br />
Fallpauschalen im<br />
Krankenhaus auf die<br />
Leistungsstruktur in<br />
Arztpraxen<br />
durchgeführt und erfordert von Seiten des<br />
Zentralinstituts die Koordination der einzelnen<br />
Projektaufgaben.<br />
Für die Dokumentation und Beurteilung der beiden<br />
Formularvarianten im Praxistest wurden in der<br />
Kassenärztlichen Vereinigung Rheinhessen jeweils<br />
ca. 30 Arztpraxen gewonnen. Die ausgefüllten<br />
Formulare werden auch von den Klinikärzten und<br />
Mitarbeitern der Krankenkassen hinsichtlich ihres<br />
Informationsgehaltes innerhalb ihres Arbeitsbereiches<br />
beurteilt.<br />
Für die Durchführung des Modellversuchs wurde<br />
ein Jahr veranschlagt. Die halbjährige<br />
Dokumentationsphase in den Arztpraxen wird Ende<br />
März <strong>2005</strong> abgeschlossen sein, so dass nach den<br />
anschließenden Diskussionen innerhalb der Gruppen,<br />
welche mit dem neuen Formular „arbeiten“<br />
werden - also niedergelassene Ärzte,<br />
Krankenhausärzte und Mitarbeiter der<br />
Krankenkassen - der Endbericht den Auftraggebern zur<br />
Jahresmitte <strong>2005</strong> vorgelegt werden kann.<br />
10.2 Analyse von Verlagerungseffekten infolge<br />
der DRG-Einführung im Krankenhaus<br />
Zum 1. Januar 2003 wurde im Krankenhaus ein neues<br />
Vergütungssystem mit krankheitsbezogenen<br />
Fallpauschalen (Diagnoses Related Groups) eingeführt.<br />
Dadurch wird eine Verkürzung der Verweildauer<br />
erwartet mit der Folge, dass möglicherweise das<br />
Leistungsvolumen im ambulanten Bereich wegen der<br />
nachstationären Behandlung in der Arztpraxis ansteigt.<br />
Um diese Verlagerungseffekte zu quantifizieren,<br />
hat das Zentralinstitut im Auftrag der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung unter Mitwirkung der<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen Schleswig-Holstein,<br />
Hamburg, Niedersachsen und Koblenz ein<br />
Analysesystem aufgebaut, um mögliche<br />
Veränderungen anhand ausgewählter Indikatoren aus<br />
dem ambulanten Leistungsbereich zu messen.<br />
Ärzte in den mitwirkenden Modellregionen<br />
identifizieren über eine gesonderte Abrechnungsziffer<br />
ambulante Patientenbehandlungen unmittelbar nach<br />
einem Krankenhausaufenthalt, der am Behandlungstag<br />
nicht länger als zwei Wochen zurückliegen darf.<br />
Der mittlere Leistungsbedarf dieser<br />
poststationären Fälle ist in fast allen Arztgruppen mehr<br />
als doppelt so hoch wie das durchschnittliche<br />
Fallvolumen aller Fälle (siehe Abbildung 19 mit den<br />
Werten aus dem 1. Quartal 2003). Fast ein Drittel des<br />
Leistungsbedarfs im Quartal entfällt dabei auf<br />
86
Kosten von ambulanten<br />
poststationären Fällen<br />
doppelt so hoch wie<br />
Normalfälle<br />
Leistungen, die in den ersten 14 Behandlungstagen<br />
erbracht werden.<br />
Die Langzeitanalyse, beginnend mit dem 4.<br />
Quartal 2002, wird zeigen, ob sich die Indikatoren<br />
„Leistungsbedarf der poststationären Fälle in den ersten<br />
14 Behandlungstagen“ und das „Verhältnis zwischen<br />
poststationären Fällen und allen Fällen“ verändern.<br />
Tritt eine nachhaltige Veränderung dieser<br />
Indikatoren ein, kann auf dieser Grundlage auf<br />
mögliche Mehrleistungen im ambulanten Bereich durch<br />
Verlagerung aus dem Krankenhaus geschlossen<br />
werden.<br />
Gegenwärtig sind mindestens 1,5 % aller<br />
Behandlungsfälle als poststationäre Behandlungsfälle<br />
zu identifizieren, wobei vermutet wird, dass das<br />
ambulante Behandlungsvolumen dieser Fälle bis zu<br />
20 % zunehmen könnte.<br />
Mit der Dokumentation in den vier KV-<br />
Modellregionen leisten die Ärzte einen wesentlichen<br />
Beitrag, um diese Vermutungen auf eine sichere<br />
Rechengrundlage zu stellen und damit<br />
Honorarforderungen in Zukunft geltend zu machen.<br />
Mittlerer ambulanter Leistungsbedarf bei poststationären Fällen<br />
Arztgruppen<br />
Allgemeinärzte<br />
Augenärzte<br />
Chirurgen<br />
Frauenärzte<br />
HNO-Ärzte<br />
Hautärzte<br />
Internisten<br />
Kinderärzte<br />
Nervenärzte<br />
Orthopäden<br />
Urologen<br />
Sonstige<br />
INSGESAMT<br />
0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500<br />
Mittlerer Leistungsbedarf in Punkten je Fall<br />
alle Fälle<br />
poststationäre Fälle<br />
Quelle: ZI-Studie zur Ermittlung von Verlagerungseffekten infolge der DRG-Einführung<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Abbildung 19: Mittlerer Leistungsbedarf in Punkten je Fall aller Behandlungsfälle und der post-<br />
stationären Behandlungsfälle getrennt nach Arztgruppen im 1. Quartal 2003<br />
87
Kooperation zwischen<br />
Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen und<br />
Selbsthilfeeinrichtungen<br />
10.3 Selbsthilfegruppen, Ärzte und<br />
Psychotherapeuten in Wesel kooperieren<br />
Selbsthilfegruppen im Kreis Wesel möchten das<br />
Kooperationsverhältnis zu niedergelassenen Ärzten<br />
deutlich intensivieren. Dies ergab eine Studie, die im<br />
Winter 1999/2000 im Auftrag der dortigen Kommunalen<br />
Gesundheitskonferenz (KGK) durchgeführt wurde. Die<br />
Selbsthilfegruppen äußerten damals mehrheitlich<br />
Unterstützungsbedarf im Hinblick auf die Vermittlung<br />
ärztlicher Referenten.<br />
Deshalb wurde die Interventionsstudie „Befragung<br />
niedergelassener Ärzte/Psychotherapeuten zur<br />
Kooperation mit Selbsthilfegruppen im Bereich der KV<br />
Nordrhein, Kreis Wesel“ durchgeführt.<br />
Kooperationspartner waren die Kooperationsberatung<br />
für Selbsthilfegruppen und Ärzte (KOSA) der KV<br />
Nordrhein, Düsseldorf, die Geschäftsstelle der<br />
Kommunalen Gesundheitskonferenz (Fachbereich<br />
Gesundheitswesen) des Kreises Wesel und das<br />
Zentralinstitut.<br />
Ziel der Studie war es, niedergelassene<br />
Ärzte/Psychotherapeuten im Kreis Wesel für das<br />
Thema „Selbsthilfe“ zu sensibilisieren und eine<br />
Annäherung zu Selbsthilfegruppen zu fördern. Im<br />
Einklang mit der überregionalen Kampagne in 2003<br />
„Gesunder Niederrhein ... gegen den Schlaganfall“ lag<br />
ein spezieller Akzent auf diesem Bereich. Darüber<br />
hinaus wurde mit Hilfe der Befragung eine Adressdatei<br />
ärztlicher<br />
aufgebaut.<br />
und psychotherapeutischer Experten<br />
Von den 580 Praxen im Kreis Wesel haben 134<br />
Praxen (23,1 %) den Fragebogen ausgefüllt zurück<br />
gesandt. Es ist davon auszugehen, dass überwiegend<br />
Ärzte und Psychotherapeuten mit einem besonderen<br />
Interesse am Selbsthilfethema geantwortet haben. Die<br />
wesentlichen Ergebnisse:<br />
- Ärzte/Psychotherapeuten aus 111 Praxen hatten<br />
schon einmal Kontakt mit Selbsthilfegruppen, am<br />
häufigsten zu Gruppen im Bereich von Herz-<br />
Kreislauferkrankungen und Sucht.<br />
- 86 Praxen haben ihren Patienten schon einmal den<br />
Besuch einer Gruppe empfohlen, 73 haben auf<br />
SHG-Veranstaltungen hingewiesen.<br />
- 48 Praxen haben sich bereits als Referenten zur<br />
Verfügung gestellt, 32 nahmen an einer SHG-<br />
Veranstaltung teil, und 29 haben als Experten<br />
Gruppen beraten.<br />
- 103 Praxen möchten künftig mit Schlaganfall-<br />
Selbsthilfegruppen zusammen arbeiten.<br />
88
Modellversuch in Wesel<br />
n = 103 Praxen<br />
- 58 Praxen wollen zukünftig als Experten für die<br />
anderen Selbsthilfegruppen zur Verfügung stehen<br />
- Ein Teil der Unterstützungsangebote entfällt auch<br />
auf Praxen, die bisher noch keinen Kontakt zu<br />
Selbsthilfegruppen hatten.<br />
Insgesamt zeigt sich in den Ergebnissen der Studie<br />
eine bereits bestehende Kooperationsbasis zwischen<br />
Ärzten/Psychotherapeuten und Selbsthilfegruppen im<br />
Kreis Wesel. Gleichzeitig ist unter den<br />
Befragungsteilnehmern eine große Bereitschaft für eine<br />
zukünftige Zusammenarbeit zu erkennen. Insbesondere<br />
durch die Eingrenzung auf ein Krankheitsbild - hier der<br />
Schlaganfall - konnte ein hohes Maß an<br />
Kooperationsinteresse dokumentiert sowie ein Ansatz<br />
zur weiteren Unterstützung durch KOSA, Kommunale<br />
Gesundheitskonferenz und die neue örtliche<br />
Selbsthilfekontaktstelle gefunden werden.<br />
Kooperation mit Selbsthilfegruppen - Schlaganfall<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
79<br />
Informationsmaterial<br />
12<br />
74<br />
Besuch einer Gruppe<br />
empfohlen<br />
70<br />
9 9<br />
auf Veranstaltungen von<br />
SHG hingewiesen<br />
25<br />
Mitwirkung als Referent<br />
Anzahl der Praxen, die Bereitschaft bekundet haben<br />
darunter: Praxen ohne Erfahrung mit Selbsthilfegruppen<br />
3 2<br />
Beratung als Experte<br />
17 16<br />
selber daran<br />
teilgenommen<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
10.4 Kooperationshandbuch – Ein Leitfaden für<br />
Ärzte, Psychotherapeuten und Selbsthilfe<br />
Der Erfahrungsaustausch in der Selbsthilfegruppe<br />
erleichtert den Betroffenen die Bewältigung von<br />
krankheits- und problembedingten Schwierigkeiten im<br />
Alltag, das nachhaltige Einüben gesundheitsförderlicher<br />
5<br />
6<br />
Mitwirkung an<br />
Gruppengründung<br />
0 2 0<br />
Abbildung 20: Bereitschaft zur Kooperation mit Selbsthilfegruppen (SHG) im Bereich Schlaganfall<br />
Andere<br />
89
Kooperationshandbuch<br />
in ZI-Reihe stellt<br />
erfolgreich erprobte<br />
Kooperationsformen mit<br />
Selbsthilfe dar.<br />
Verhaltensweisen geht gemeinsam leichter. Wer an<br />
Selbsthilfegruppen teilnimmt, kann damit seine<br />
Lebensqualität verbessern.<br />
Für niedergelassene Ärzte und<br />
Psychotherapeuten eröffnen sich durch die<br />
Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen spezielle<br />
Möglichkeiten, ihre Patienten besonders bei<br />
psychosozialen Problemen zu unterstützen. Die<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen Brandenburg, Hessen,<br />
Nordrhein, Westfalen-Lippe und die Kassenärztliche<br />
Bundesvereinigung fördern diese Form der<br />
Zusammenarbeit bereits seit Jahren gezielt über ihre<br />
Kooperationsberatungsstellen.<br />
Weil die Arbeit an der Schnittstelle vom<br />
ambulanten Bereich zur Selbsthilfe einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Qualitätssicherung der ambulanten<br />
Versorgung leistet, macht das Zentralinstitut mit Band<br />
58 seiner Wissenschaftlichen Reihe das spezifische<br />
Fachwissen der Kooperationsberaterinnen der<br />
Öffentlichkeit zugänglich. Das Kooperationshandbuch<br />
entstand im Rahmen eines Arbeitskreises unter Leitung<br />
des Zentralinstitutes. Die Kooperationsberaterinnen<br />
haben darin ihre langjährigen Erfahrungen<br />
zusammengetragen und bestätigen, dass die<br />
Kooperation von Ärzten und Psychotherapeuten mit der<br />
Selbsthilfe für alle Beteiligten Vorteile bringt.<br />
Das Spektrum erfolgreich erprobter<br />
Kooperationsformen wird anschaulich dargestellt: von<br />
einem Gespräch einer Selbsthilfegruppe mit den Ärzten<br />
vor Ort über Beispiele zur Öffentlichkeitsarbeit bis hin<br />
zu gemeinsamen Fortbildungen von Selbsthilfe und<br />
Ärzten. Ein eigenes Kapitel widmet sich der<br />
Zusammenarbeit ärztlicher Qualitätszirkel mit<br />
Selbsthilfegruppen. Weiterhin werden<br />
kooperationshemmende und -fördernde Einflüsse in der<br />
Zusammenarbeit dargestellt. Konkrete Arbeitshilfen zur<br />
Kooperationsförderung bieten zusätzlich Orientierung.<br />
Die Autorinnen des Handbuches verbinden mit der<br />
vorliegenden Publikation die Hoffnung, interessierten<br />
Institutionen und Personen, vor allem aber auch den<br />
Entscheidungsträgern in der Gesundheitspolitik<br />
Anregungen an die Hand zu geben, die Arbeit im<br />
Bereich der Kooperationsförderung durch geeignete<br />
Maßnahmen zu intensivieren.<br />
90
fünf Therapie- und<br />
Schulungsprogramme<br />
seit Jahren bundesweit<br />
durch ZI erfolgreich<br />
eingesetzt<br />
11 Therapie- und Schulungsprogramme<br />
11.1 Therapie- und Schulungsprogramm für<br />
Typ-2-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen<br />
Das strukturierte Therapie- und Schulungsprogramm für<br />
Typ-2-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen, wurde mit<br />
Wirkung zum 1. Juli 1991 in die vertragsärztliche<br />
Versorgung eingeführt. Das Programm wurde von der<br />
Klinik für Stoffwechselkrankheiten und Ernährung der<br />
Universität Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der<br />
Arbeitsgruppe des Krankenhauses München-<br />
Schwabing entwickelt und evaluiert.<br />
Es wird bei niedergelassenen Ärzten durchgeführt,<br />
die den größten Teil der Typ-2-Diabetiker, die nicht mit<br />
Insulin behandelt werden, betreuen. Das Programm<br />
wird in kleinen Patientengruppen durchgeführt, wobei<br />
die Arzthelferin große Teile des Unterrichts übernimmt.<br />
Das Programm umfasst vier Unterrichtseinheiten von<br />
90 bis 120 Minuten Dauer, die im wöchentlichen<br />
Abstand erteilt werden. Im Rahmen des Programms<br />
wird den Patienten die Durchführung der Glukosurie-<br />
Selbstkontrolle, kalorienreduzierte Mischkost bei<br />
Übergewicht, fachgerechte Fußpflege bei Diabetes und<br />
die Pathophysiologie des Diabetes vermittelt.<br />
Umfangreiche Schulungsmaterialien u. a. ein<br />
Curriculum für die Teilnehmer der Fortbildungsseminare<br />
stehen als didaktische Hilfsmittel zur Verfügung. Im<br />
Jahr <strong>2004</strong> wurden 8.600 Curricula versandt. Das<br />
Programm kann bundesweit mit allen Kostenträgern<br />
abgerechnet werden. Voraussetzung zur Abrechnung<br />
des Programms ist die Teilnahme von Arzt und<br />
Praxispersonal an einem ganztägigen<br />
Fortbildungsseminar. Die Arzthelferinnen absolvieren<br />
anschließend ein eineinhalbtägiges<br />
Lehrverhaltenstraining. Derzeit führen rund 1.500<br />
Referenten im Auftrag der Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen diese Fortbildungsseminare in<br />
Deutschland durch; bis heute haben rund 25.000<br />
Praxen die Genehmigung zur Abrechnung erworben.<br />
Bisher wurde vom Deutschen Ärzte-Verlag Material für<br />
über 1.000.000 Patienten ausgeliefert. Dem Projektbüro<br />
für Schulungsprogramme obliegt die Ausbildung der<br />
Referenten für die Fortbildungsseminare zum<br />
Programm; <strong>2004</strong> wurden fünf Referentenseminare<br />
durchgeführt.<br />
11.2 Therapie- und Schulungsprogramm für<br />
Typ-2-Diabetiker mit konventioneller<br />
Insulintherapie<br />
Das Therapie- und Schulungsprogramm für Typ-2-<br />
Diabetiker, die mit konventioneller Insulintherapie<br />
91
ehandelt werden, wurde erstmalig zum 1. Juli 1993 im<br />
Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg<br />
in die vertragsärztliche Versorgung eingeführt. Das<br />
Therapie- und Schulungsprogramm wurde von der<br />
Klinik für Stoffwechselkrankheiten und Ernährung der<br />
Universität Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der<br />
Arbeitsgruppe des Krankenhauses München-<br />
Schwabing entwickelt. Es umfasst fünf<br />
Unterrichtseinheiten von 90 bis 120 Minuten Dauer. Die<br />
1. und 2. Unterrichtseinheit werden an<br />
aufeinanderfolgenden Tagen erteilt, die übrigen im<br />
Wochenabstand. Es werden vor allem die Themen<br />
Blutzuckerselbstkontrolle, Technik der Insulininjektion<br />
sowie die Abstimmung der Ernährung auf die<br />
Insulintherapie vermittelt. Der Patientenunterricht wird<br />
in kleinen Gruppen von bis zu vier Patienten<br />
durchgeführt; auch hier übernimmt die Arzthelferin<br />
einen großen Teil des Unterrichts. In Analogie zum<br />
Programm für Typ-2-Diabetiker ohne Insulintherapie<br />
müssen Arzt und Praxispersonal zum Erwerb der<br />
Abrechnungsgenehmigung an einem<br />
Fortbildungsseminar teilnehmen. Auch dieses Seminar<br />
umfasst einen Tag für Arzt und Arzthelferin mit der<br />
Präsentation des Konzeptes des Programms und<br />
weitere eineinhalb Tage Lehrverhaltenstraining für die<br />
Arzthelferinnen. Die Referenten der<br />
Fortbildungsseminare werden vom Projektbüro für<br />
Schulungsprogramme ausgebildet. Derzeit stehen<br />
bundesweit 1.200 Referenten zur Verfügung.<br />
Das Projektbüro für Schulungsprogramme hat im<br />
Jahr <strong>2004</strong> fünf Referentenseminare zu diesem<br />
Programm durchgeführt. Im Jahr <strong>2004</strong> wurden für die<br />
Teilnehmer an den Fortbildungsseminaren 7.300<br />
Curricula versandt.<br />
Die zunehmende Nutzung des Programms in der<br />
Arztpraxis lässt sich an der Absatzstatistik des<br />
Verbrauchsmaterials für Patienten ablesen.<br />
92
Therapie- Therapie und Schulungsprogramme<br />
für chronische Krankheiten<br />
ZI-Behandlungs- und Schulungsprogramm für<br />
�� � Hypertonie<br />
�� � Typ-2-Diabetes ohne Insulin<br />
�� � Typ-2-Diabetes mit konventioneller Insulintherapie<br />
�� � Typ-2-Diabetes mit präprandialem Normalinsulin<br />
�� � intensivierte Insulintherapie<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Abbildung 21: Therapie- und Schulungsprogramme für chronische Krankheiten<br />
11.3 Therapie- und Schulungsprogramm für<br />
Patienten mit präprandialer Insulintherapie<br />
Das Programm ergänzt die strukturierten Therapie- und<br />
Schulungsprogramme für Ty-2-Diabetiker ohne<br />
Insulintherapie und mit konventioneller Insulintherapie<br />
um eine weitere Therapieform. Es bietet den Patienten<br />
eine größerer Freiheit bezüglich der Ernährung und<br />
erlaubt somit eine flexiblere Lebensgestaltung. Das<br />
Programm umfasst fünf Doppelstunden in Kleingruppen<br />
bis zu vier Patienten. Die zukünftigen Referententeams<br />
werden für die Durchführung der Fortbildungsseminare<br />
in einem halbtägigen Referentenseminar ausgebildet.<br />
Ein großer Teil des Patientenunterrichts wird von der<br />
Schulungskraft durchgeführt. Themen des Programms<br />
sind u. a. Insulin, Insulinwirkung und Injektionstechnik;<br />
Technik der Blutglukoseselbstkontrolle; Einführung<br />
einer Injektion von Verzögerungsinsulin abends. Das<br />
Programm wurde vom Bundesversicherungsamt<br />
anerkannt und wird im Rahmen des DMP Typ-2-<br />
Diabetiker vergütet. Zur Zeit führen 700 Referenten<br />
diese Fortbildungsseminare in Deutschland durch. Zu<br />
diesem Programm stehen umfangreiche<br />
Schulungsmaterialien zur Verfügung.<br />
93
11.4 Therapie- und Schulungsprogramm für<br />
Patienten mit intensivierter Insulintherapie<br />
Das Programm wurde von der Klinik für<br />
Stoffwechselkrankheiten und Ernährung der Universität<br />
Düsseldorf entwickelt. In verschiedenen<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen bestehen für<br />
Schwerpunkt-Praxen Abrechnungsmöglichkeiten für<br />
das Programm. Das Programm umfasst zwölf<br />
Doppelstunden (90 - 120 Minuten) und kann in Einzeloder<br />
Gruppenschulung von bis zu vier Patienten<br />
durchgeführt werden. Schulungskraft ist hierbei ein(e)<br />
Diabetesberater(in) oder Diabetesassistent(in).<br />
Umfangreiche Schulungs- und Verbrauchsmaterialien<br />
stehen zur Verfügung. Es wird in Schwerpunktpraxen<br />
oder -einrichtungen durchgeführt.<br />
11.5 Therapie- und Schulungsprogramm für<br />
Patienten mit Hypertonie<br />
Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit der<br />
Hochdruckliga von der Klinik für<br />
Stoffwechselkrankheiten und Ernährung der Universität<br />
Düsseldorf entwickelt. Das Programm umfasst vier<br />
Unterrichtseinheiten (jeweils 90 - 120 Minuten Dauer),<br />
die in wöchentlichem Abstand mit bis zu vier Patienten<br />
in der Praxis erfolgen. Themen des Programms sind u.<br />
a. die Blutdruckselbstmessung, kaloriendefinierte Diätik,<br />
Kochsalzrestriktion und Antihypertensiva. Das<br />
Fortbildungsseminar umfasst einen Halbtag für Ärzte<br />
und Arzthelferinnen sowie weitere eineinhalb Tage<br />
Lehrverhaltenstraining für Helferinnen. Die<br />
Multiplikation erfolgt über Referententeams, die vom<br />
Projektbüro für Schulungsprogramme in einem Seminar<br />
auf ihre Tätigkeit vorbereitet wurden.<br />
1998 wurde in der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Westfalen-Lippe die erste Abrechnungsmöglichkeit des<br />
Programms eingeführt. Derzeit stehen rund 1.400<br />
Referenten für das Therapie- und Schulungsprogramm<br />
zur Verfügung, bisher haben rund 9.000 Praxen die<br />
Genehmigung zur Abrechnung erworben. Im Jahr <strong>2004</strong><br />
wurden 18 Referentenseminare durchgeführt.<br />
Umfangreiche Schulungsmaterialien und<br />
Verbrauchsmaterialien für Patienten stehen zur<br />
Verfügung. 17.000 Curricula wurden an die Teilnehmer<br />
von Fortbildungsseminaren vom Deutschen Ärzte-<br />
Verlag versandt.<br />
94
Wissenschaftliche<br />
Reihe<br />
Beratungsservice für<br />
Ärzte<br />
Diagnose-Therapie<br />
12 Bibliographie<br />
12.1 Veröffentlichungen des Zentralinstituts<br />
Die Ergebnisse der vom Zentralinstitut geförderten oder<br />
durchgeführten Forschungsvorhaben werden der<br />
Öffentlichkeit u.a. über eine eigene Schriftenreihe<br />
zugänglich gemacht.<br />
In unregelmäßigen Abständen erscheinen in der<br />
Wissenschaftlichen Reihe Veröffentlichungen zu<br />
aktuellen Fragen im Gesundheitswesen und zu<br />
gesundheitspolitischen Themen.<br />
Mit dieser Reihe möchte das Zentralinstitut neben<br />
niedergelassenen Ärzten und ärztlichen Organisationen<br />
vorrangig gesundheits- und sozialpolitische Institutionen<br />
sowie die Kostenträger im Gesundheitswesen<br />
erreichen.<br />
Die thematischen Schwerpunkte der zuletzt<br />
erschienenen, in sich jeweils abgeschlossenen<br />
Publikationen bezogen sich auf die Ergebnisse der<br />
wissenschaftlichen Begleitungen der<br />
Diabetesvereinbarungen in der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung Nordrhein (Band 57) und der Einführung<br />
der Früherkennungskoloskopie in Deutschland (Band<br />
59). Außerdem erschien in der Reihe das<br />
„Kooperationshandbuch“ (Band 58), ein Leitfaden für<br />
Ärzte, Psychotherapeuten und Selbsthilfe.<br />
Die Bände dieser Reihe können über den<br />
Buchhandel bezogen werden.<br />
Ärzte, die sich für die Selbständigkeit in freier<br />
Praxis entscheiden, werden mit zahlreichen Problemen<br />
wie Zulassungsvoraussetzungen, Praxisorganisation,<br />
Investitions- und Finanzierungsfragen, rechtlichen und<br />
steuerlichen Aspekten der Praxisführung sowie der<br />
kooperativen Berufsausübung konfrontiert.<br />
Mit seiner neu konzipierten, auf der langjährigen<br />
Vorgängerreihe Niederlassungsservice aufbauenden<br />
Reihe Beratungsservice für Ärzte gibt das Zentralinstitut<br />
Ärzten vor und nach der Niederlassung zu den<br />
wichtigsten Fragen, die mit einer Praxisgründung und<br />
-führung einhergehen, Informationen und<br />
Entscheidungshilfen.<br />
Die insgesamt acht Einzelhefte dieser Reihe<br />
werden fortlaufend aktualisiert und Ärzten und<br />
Medizinstudenten auf Anfrage kostenfrei von den<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen zur Verfügung gestellt.<br />
Die Reihe Diagnose-Therapie richtet sich mit<br />
Empfehlungen und praktischen Anleitungen vorrangig<br />
an niedergelassene Ärzte. Sie vermittelt dem Arzt einen<br />
95
Tagungsberichte<br />
ZI-Schriftenreihe<br />
A) Wissenschaftliche<br />
Reihe<br />
aktuellen Überblick über den derzeitigen<br />
Forschungsstand und bietet ihm zugleich durch ihren<br />
ausdrücklichen Praxisbezug spezifische Kenntnisse<br />
hinsichtlich Diagnostik, Therapie und<br />
Patientenberatung.<br />
Themenschwerpunkte dieser Reihe sind die<br />
Früherkennungsuntersuchungen für Kinder, die<br />
Krebsvorsorgeuntersuchungen, Hinweise zur<br />
Ernährungsberatung, Informationen zur HIV-Infektion /<br />
AIDS sowie Erläuterungen zur Durchführung der neu<br />
eingeführten Jugendgesundheitsberatung.<br />
Interessenten an den Bänden dieser Reihe<br />
können sich an das Zentralinstitut wenden.<br />
In unregelmäßigen Abständen veranstaltet das<br />
Zentralinstitut Fachtagungen zu gesundheitsrelevanten<br />
Themen. Referate und Diskussionsbeiträge der<br />
Teilnehmer werden in der Reihe Tagungsberichte<br />
veröffentlicht und über den Buchhandel vertrieben.<br />
Der Band 10 über ein Symposium des<br />
Zentralinstitutes im Januar <strong>2005</strong> in Berlin zum Thema<br />
“Was heißt und zu welchem Ende betreibt man<br />
medizinische Dokumentation?“ ist in Vorbereitung.<br />
Eine genaue Auflistung der Bände der einzelnen<br />
Reihen ist der nachfolgenden Bibliographie zu<br />
entnehmen.<br />
Band 1: Herwig, E.: Krankheitsfrüherkennung Krebs,<br />
Frauen und Männer (Aufbereitung und Interpretation<br />
der Untersuchungsergebnisse aus den gesetzlichen<br />
Früherkennungsmaßnahmen 1972). Köln: Deutscher<br />
Ärzte-Verlag 1975 (vergriffen)<br />
Band 2: Herwig, E.: Krankheitsfrüherkennung<br />
Säuglinge und Kleinkinder (Aufbereitung und<br />
Interpretation der Untersuchungsergebnisse aus den<br />
gesetzlichen Früherkennungsmaßnahmen 1972). Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag 1975 (vergriffen)<br />
Band 3: Eimeren, W. van: Multimorbidität in der<br />
Allgemein-Praxis. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1976<br />
(vergriffen)<br />
Band 4: Herder-Dorneich, Ph.: Die Kostenexpansion<br />
und ihre Steuerung im Gesundheitswesen. Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag 1976 (vergriffen)<br />
Band 5: Salowsky, H.; Seffen, A.: System- und<br />
Kostenvergleich der Gesundheitssicherung in sechs<br />
europäischen Industriestaaten. Köln: Deutscher Ärzte-<br />
Verlag 1976 (vergriffen)<br />
Band 6: Herwig, E.: Krankheitsfrüherkennung Krebs,<br />
Frauen und Männer (Aufbereitung und Interpretation<br />
der Untersuchungsergebnisse aus den gesetzlichen<br />
96
Früherkennungsmaßnahmen 1973 und 1974). Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag 1977 (vergriffen)<br />
Band 7: Moehr, J. R.; Haehn, K. D. (Hrsg.): Verden-<br />
Studie (Strukturanalyse allgemeinmedizinischer<br />
Praxen). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1977<br />
Band 8: Selbmann, H. K. et al.: Münchner Perinatal-<br />
Studie 1975. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1977<br />
(vergriffen)<br />
Band 9: Schwartz, F. W.; Schwefel, D. (Hrsg.):<br />
Diagnosen in der ambulanten Versorgung.<br />
Aussagefähigkeit und Auswertbarkeit. (Eine<br />
Expertenumfrage in der Bundesrepublik Deutschland)<br />
2. unveränderte Auflage. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />
1980 (vergriffen)<br />
Band 10: Reichertz, P. L.; Gärtner-Holthoff, G. v.;<br />
Moehr, J. R.: Struktur und Funktion der<br />
allgemeinmedizinischen Praxis. Studie in<br />
Niedersachsen 1977. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />
1978 (vergriffen)<br />
Band 11: Brüggemann, I.; Schwefel, D.; Zöllner, H.<br />
(Hrsg.): Bedarf und Planung im Gesundheitswesen.<br />
(Eine internationale Aufsatzsammlung). Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag 1978<br />
Band 12: Schwefel, D.; Brenner, G.; Schwartz, F. W.<br />
(Hrsg.): Beiträge zur Analyse der Wirtschaftlichkeit<br />
ambulanter Versorgung. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />
1979 (vergriffen)<br />
Band 13: Soost, H.-J.; Bockmühl, B. (Hrsg.): Effektivität<br />
zytologischer Krebsvorsorgeuntersuchungen in der<br />
Gynäkologie. (Vorträge anlässlich der 7.<br />
Dreiländertagung für klinische Zytologie vom 11. bis 13.<br />
November 1977 in Salzburg). Köln: Deutscher Ärzte-<br />
Verlag 1979<br />
Band 14: Herwig, E.: Das medizinisch-technische<br />
Zentrum. Kritik einer Modellvorstellung. Köln: Deutscher<br />
Ärzte-Verlag 1979<br />
Band 15: Goetzke, W.: Betriebswirtschaftliche<br />
Kostenrechnung als Grundlage der Kalkulation des<br />
Kassenarzthonorars. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />
1979 (vergriffen)<br />
Band 16: Reichertz, P. L. et al.: Praxiscomputer im<br />
Routinetest. Begleituntersuchung eines Feldversuchs.<br />
Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1980 (vergriffen)<br />
Band 17: Selbmann, H. K. et al.: Münchner Perinatal-<br />
Studie 1975-1977. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1980<br />
97
Band 18: Senftleben, H. U.: Die Qualität ärztlicher<br />
Verrichtungen im ambulanten Versorgungsbereich.<br />
Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1980<br />
Band 19: Schwartz, F.W.: Prävention im System der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung. Köln: Deutscher<br />
Ärzte-Verlag 1980<br />
Band 20: Schwartz, F. W.; Selbmann, H. K. (Hrsg.):<br />
Qualitätssicherung ärztlicher Leistungen. Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag 1981 (vergriffen)<br />
Band 21: Krebsbekämpfung in der ambulanten<br />
Versorgung. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1981<br />
Band 22: Standortbestimmung und Konzept<br />
Allgemeinmedizin. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1982<br />
(vergriffen)<br />
Band 23: Zander, J.; Selbmann, H. K. (Hrsg.): Wege zu<br />
einer verbesserten Perinatalversorgung. Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag 1982 (vergriffen)<br />
Band 24: Henke, K.-D.; Adam, H.: Die Finanzlage der<br />
sozialen Krankenversicherung 1960-1978 (eine<br />
gesamtwirtschaftliche Analyse). Köln: Deutscher Ärzte-<br />
Verlag 1983<br />
Band 25: Kosanke, B.: Das Problem der<br />
Doppeluntersuchung in der ärztlichen Versorgung der<br />
Bevölkerung. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1983<br />
Band 26: Liebold, R.: Die Vergütung des<br />
Allgemeinarztes. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1983<br />
(vergriffen)<br />
Band 27: Heuser-Meye, M. R.: Pflegeversicherung -<br />
Modellkritik und Lösungsvorschläge. Köln: Deutscher<br />
Ärzte-Verlag 1984<br />
Band 28: Kentner, M. et al.: Frühinvalidität in der<br />
Bundesrepublik Deutschland und in West-Berlin 1950-<br />
1980. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1983<br />
Band 29: Transparenzprojekte in der GKV - Arzt und<br />
Patientendaten zwischen Anonymität und Offenbarung.<br />
Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1984<br />
Band 30: Schwartz, F. W. et al.: Medizinische<br />
Orientierungsdaten - Daten und Ziele für die<br />
Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen 1983/84.<br />
Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1984<br />
Band 31: Krankheitsfrüherkennung Krebs, Frauen und<br />
Männer (Aufbereitung und Interpretation der<br />
Untersuchungsergebnisse aus den gesetzlichen<br />
Früherkennungsmaßnahmen 1983). Köln: Deutscher<br />
Ärzte-Verlag 1986<br />
98
Band 32: Koch, U.; Bengel, J.; Brühne-Scharlau, C.<br />
(Bearb.): Gesundheitsberatung durch Ärzte. Ergebnisse<br />
eines Modellversuchs in Hamburg und in der Pfalz.<br />
Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1988 (vergriffen)<br />
Band 33: Hohmann, A.: Früherkennung kindlicher<br />
Sehstörungen - Stand und Perspektiven. Eine<br />
bewertende Literaturstudie zum<br />
Krankheitsfrüherkennungsprogramm für Kinder. Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag 1987<br />
Band 34: Krankheitsfrüherkennungsprogramm für<br />
Kinder. Aufbereitung und Interpretation der<br />
Untersuchungsergebnisse aus den gesetzlichen<br />
Früherkennungsmaßnahmen 1978-1985. Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag 1988<br />
Band 35: Allhoff, P.: Das Koblenzer Modell.<br />
Effektivitätsanalyse eines Einladungsverfahrens zu den<br />
Krankheitsfrüherkennungsuntersuchungen bei Kindern.<br />
Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1988<br />
Band 36: Krankheitsfrüherkennung Krebs, Frauen und<br />
Männer (Aufbereitung und Interpretation der<br />
Untersuchungsergebnisse aus den gesetzlichen<br />
Früherkennungsmaßnahmen 1984). Köln: Deutscher<br />
Ärzte-Verlag 1987<br />
Band 37: Soost, H. J.: Ergebnisse zytologischer<br />
Krebsfrüherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen<br />
bei der Frau. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1987<br />
Band 38: Krankheitsfrüherkennung Krebs, Frauen und<br />
Männer (Aufbereitung und Interpretation der<br />
Untersuchungsergebnisse aus den gesetzlichen<br />
Früherkennungsmaßnahmen 1985-1986). Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag 1988<br />
Band 39.1: Schach, E.; Schwartz, F. W.; Kerek-<br />
Bodden, H. E. (Bearb.): Die EVaS-Studie - Eine<br />
Erhebung über die ambulante medizinische Versorgung<br />
in der Bundesrepublik Deutschland. Köln: Deutscher<br />
Ärzte-Verlag 1989<br />
Band 39.2: Wagner, P.; Schach, E.; Schwartz, F. W.<br />
(Bearb.): RVC: A Reason for Visit Classification for<br />
Ambulatory Care - Ein Klassifikationsschema für<br />
Kontaktanlässe in der ambulanten Versorgung. Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag 1989<br />
Band 40: Robra, B.-P.: Grundlagen und Methoden<br />
einer Evaluation von Krebsfrüherkennungs-<br />
Programmen. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1988<br />
Band 41: Flatten, G.: Prävention - Eine bewährte<br />
Strategie ärztlichen Handelns. Köln: Deutscher Ärzte-<br />
Verlag 1988<br />
99
Band 42: Rennen-Allhoff, B.: Testgüte von<br />
Entwicklungstests - Ergebnisse der Marburger<br />
Säuglingsstudie. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1990<br />
Band 43: Borelli, S.; Bauerdorf, R.: Medizinische<br />
Selbsthilfegruppen in Deutschland. Köln. Deutscher<br />
Ärzte-Verlag 1990<br />
Band 44: Meye, M. R.; Slesina, W.: Zusammenarbeit<br />
von Ärzten und Selbsthilfegruppen. Köln: Deutscher<br />
Ärzte-Verlag 1990 (vergriffen)<br />
Band 45: Brenner, G.: Die Reform des Einheitlichen<br />
Bewertungsmaßstabes für ärztliche Leistungen in der<br />
Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1985 bis<br />
1988. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1990<br />
Band 46: Krankheitsfrüherkennung Krebs, Männer und<br />
Frauen (Aufbereitung und Interpretation der<br />
Untersuchungsergebnisse aus den gesetzlichen<br />
Früherkennungsmaßnahmen 1987 und 1988). Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag 1990<br />
Band 47: Brenner, G. et al.: Wirtschaftliche und<br />
medizinische Aspekte des ambulanten Operierens.<br />
Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1992 (vergriffen)<br />
Band 48: Krankheitsfrüherkennung Krebs, Männer und<br />
Frauen (Aufbereitung und Interpretation der<br />
Untersuchungsergebnisse aus den gesetzlichen<br />
Früherkennungsmaßnahmen 1989 und 1990). Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag 1993 (vergriffen)<br />
Band 49: Flatten, G. et al.: Bewertung der Wirksamkeit<br />
der Gesundheitsuntersuchungen gemäß § 25<br />
Sozialgesetzbuch V. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1994<br />
Band 50: Brenner, G.; Heuer, J.; Pfeiffer, A.: Innovation<br />
und Strukturwandel in der vertragsärztlichen<br />
Versorgung. Das Leistungsspektrum im Spiegel der<br />
Honorarentwicklung von 1988 bis 1992. Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag 1994<br />
Band 51: Kerek-Bodden, H. E.; Klose, J. (Bearb.): Die<br />
Entwicklung der Fallzahlen bei niedergelassenen<br />
Ärzten 1980-1993. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1994<br />
Band 52: Brenner, G.; Graubner, B.; Nowak, H.-U.:<br />
Diagnosenverschlüsselung in der Arztpraxis.<br />
Fachgruppenbezogene Diagnosenkataloge auf der<br />
Grundlage der ICD-10. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />
1995 (ver-griffen)<br />
Band 53: Karsa, L. v. et al.: Monitoring der<br />
Gesundheitsuntersuchung gemäß § 25 SGB V.<br />
Auswirkungen der Berichtsvordrucke der Jahre 1992<br />
und 1993. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1995<br />
100
B) Beratungsservice<br />
für Ärzte<br />
Band 54: Koch, H.; Graubner, B.; Brenner, G.:<br />
Erprobung der Diagnosenverschlüsselung mit der ICD-<br />
10 in der Praxis des niedergelassenen Arztes. Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag 1998<br />
Band 55: Altenhofen, L. et al (Bearb.): Modellprojekt<br />
Früherkennung des kolorektalen Karzinoms. Steigerung<br />
der Inanspruchnahme des kolorektalen Screenings<br />
mittels Okkultbluttests. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />
1999<br />
Band 56: Brenner, G. et al. (Bearb.):<br />
Gesundheitszustand und ambulante medizinische<br />
Versorgung der Bevölkerung im Ost-West-Vergleich.<br />
Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 2000<br />
Band 57: Altenhofen, L. et al: Modernes<br />
Diabetesmanagement in der ambulanten Versorgung.<br />
Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung der<br />
Diabetesvereinbarungen in der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung Nordrhein. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />
2002<br />
Band 58: Fischer, J. et al: Kooperationshandbuch – ein<br />
Leitfaden für Ärzte, Psychotherapeuten und Selbsthilfe.<br />
Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2004</strong><br />
Band 59: Knöpnadel, J. et al: Früherkennung des<br />
Darmkrebses und möglicher Vorstufen.<br />
Wissenschaftliche Begleitung zur Einführung der<br />
Früherkennungskoloskopie in Deutschland. Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2005</strong><br />
Band 1: Bedei, B.; Kamps, H.: Der Arzt in der<br />
vertragsärztlichen Versorgung. 8. überarbeitete<br />
Auflage. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2005</strong><br />
Band 2: Wolff, R. R.: Rationelle Praxisorganisation. 2.<br />
überarbeitete Auflage. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />
<strong>2004</strong><br />
Band 3: Kamps, H.: Arbeitsrecht für den<br />
niedergelassenen Arzt. 5. überarbeitete Auflage. Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2004</strong><br />
Band 4: Bicanski, V, Caesar, R.: Die Finanzierung der<br />
Arztpraxis. 14. überarbeitete Auflage in Vorbereitung.<br />
Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2005</strong><br />
Band 5: Rieger, H.-J.: Rechtsfragen beim Verkauf und<br />
Erwerb einer Arztpraxis. 5. überarbeitete Auflage. Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2004</strong><br />
Band 6: Lang, H.-U.: Steuerliche Aspekte der<br />
Praxisführung. 7. überarbeitete Auflage in Vorbereitung.<br />
Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2005</strong><br />
Band 7: Filler, G.: Die Wirtschaftlichkeit und die<br />
Prüfung in der vertragsärztlichen Versorgung. 13.<br />
101
C) Tagungsberichte<br />
überarbeitete Auflage in Vorbereitung. Köln: Deutscher<br />
Ärzte-Verlag <strong>2005</strong><br />
Band 8: Munte, A.; Ehlers, A. P. F.: Kooperative<br />
Berufsausübung zwischen Ärzten und anderen<br />
Heilberufen. 3. überarbeitete Auflage. Köln: Deutscher<br />
Ärzte-Verlag <strong>2005</strong><br />
Band 1: Herz-Kreislauf-Vorsorgeprogramme in der<br />
Bundesrepublik Deutschland. Kritische Diskussion und<br />
Empfehlungen. (Bericht über die Beratungen des<br />
wissenschaftlichen Beirats des Zentralinstituts am<br />
20./21. September 1976). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />
1977<br />
Band 2: Grundprobleme und Prioritäten einer<br />
kostenorientierten Versorgung. Kritische Diskussion<br />
und Empfehlungen. (Bericht über die Beratungen des<br />
wissenschaftlichen Beirats des Zentralinstituts am 8./9.<br />
Februar 1978). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1979<br />
Band 3: Kosanke, B.; Bauer, M.: Modelle der<br />
Zusammenarbeit in der kassenärztlichen Versorgung.<br />
2. Auflage. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1985<br />
(vergriffen)<br />
Band 4: Geiss, E.; Reichertz, P. L.; Schwartz, F. W.<br />
(Hrsg.): EDV in der Arztpraxis. (Bericht einer<br />
Fachtagung des Zentralinstituts am 21./22. November<br />
1980 in Hannover). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1981<br />
Band 5: Brenner, G.; Schwartz, F. W. (Hrsg.):<br />
Finanzierungsprobleme in der Sozialversicherung.<br />
(Symposium des Zentralinstituts am 9./10. Oktober<br />
1981 in Berlin). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1982<br />
Band 6: Allhoff, P.G.: Einladungsmodelle zur<br />
Früherkennung von Krankheiten bei Kindern. (Bericht<br />
einer Tagung des Zentralinstituts am 28. April 1982 in<br />
Köln). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1983<br />
Band 7: Geiss, E.: EDV in der ambulanten Medizin.<br />
(Bericht einer Fachtagung am 15. November 1986 in<br />
Dortmund). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1987<br />
(vergriffen)<br />
Band 8: Brenner, G.; Weber, I. (Ed.): Health Services<br />
Research and Primary Health Care. (Congress<br />
Proceedings of the 2. European Conference, Köln,<br />
December 14-15 1990) Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />
1991 (vergriffen)<br />
Band 9: Brenner, G.; Weisner, E. (Hrsg.): Qualität und<br />
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Bewährte<br />
Zieldimensionen mit neuen Inhalten. Bericht über das<br />
Symposium anlässlich des 25jährigen Bestehens des<br />
Zentralinstituts am 18. November 1998 in Berlin. Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag 1999<br />
102
D) Diagnose-<br />
Therapie<br />
Band 10: Brenner, G. Graubner, B. (Hrsg.): Was heißt<br />
und zu welchem Ende betreibt man medizinische<br />
Dokumentation? Medizinische Dokumentation zur<br />
Optimierung von Qualität, Transparenz und Vergütung<br />
in der Gesundheitsversorgung. Druck in Vorbereitung.<br />
Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2005</strong><br />
Band 1: Theopold, W.; Koeberich, R.:<br />
Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern (Hinweise für die<br />
Praxis der gesetzlichen Früherkennungsmaßnahmen)<br />
2. Auflage. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1984<br />
(vergriffen)<br />
Band 2: Flörkemeier, V.: Die Rehabilitation Behinderter<br />
als neue Aufgabe für den Kassenarzt, 2. überarbeitete<br />
Auflage. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1980 (vergriffen)<br />
Band 3: Kohlrausch, A. et al.: Indikations- und<br />
Verordnungshinweise für die Physikalische Therapie, 3.<br />
überarbeitete Auflage. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />
1983 (vergriffen)<br />
Band 4: Gnauck, M.; Gnauck, R.: Die Aufgaben der<br />
Praxis-Mitarbeiterin bei der gesetzlichen<br />
Krebsfrüherkennungs-Untersuchung, Köln: Deutscher<br />
Ärzte-Verlag 1985 (vergriffen)<br />
Band 5: Albers, D. et al.: Hinweise zur Labordiagnostik<br />
in der Kassenpraxis. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1985<br />
Band 6: Bender, H. G. et al.: Das deutsche<br />
Krebsfrüherkennungsprogramm: Ein Beitrag für die<br />
Praxis. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 1987<br />
Band 7: Flatten, G.; Allhoff, P.: AIDS als Problem in der<br />
kassenärztlichen Versorgung. Köln: Deutscher Ärzte-<br />
Verlag 1987 (vergriffen)<br />
Band 8: Flatten, G. et al.: AIDS - Informationen für<br />
niedergelassene Ärzte. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />
1988<br />
Band 9: Allhoff, P.G. et al.: HIV-Infektion - AIDS. Eine<br />
aktualisierte Übersicht für den niedergelassenen Arzt zu<br />
medizinischen, psychosozialen und<br />
gesundheitsökonomischen Fragen. Köln: Deutscher<br />
Ärzte-Verlag 1989 (vergriffen)<br />
Band 10: Hinweise zur Durchführung der<br />
Früherkennungsuntersuchungen im Kindesalter. Köln:<br />
Deutscher Ärzte-Verlag 1991<br />
Band 11: Borelli, S. et al.: Sexuell übertragbare<br />
Erkrankungen heute. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag<br />
1992<br />
Band 12: Kluthe, R.: Ernährungsberatung in der Praxis<br />
des niedergelassenen Arztes. Köln: Deutscher Ärzte-<br />
Verlag 1996 (vergriffen)<br />
103
Band 13: Erläuterungen zur<br />
Jugendgesundheitsuntersuchung. Köln: Deutscher<br />
Ärzte-Verlag 1999<br />
12.2 Veröffentlichungen, Referate, Vorträge der<br />
Mitarbeiter<br />
Altenhofen, Lutz:<br />
In Zusammenarbeit mit Kries, R. von; Ihme, N.; Oberle,<br />
D.; Lorani, A.; Stark, R.; Niethard, F.U.: Effect of<br />
ultrasound screening on the rate of first operative<br />
procedures for developmental hip dysplasia in<br />
Germany. Lancet 362 (2003) 9399, S.1883-1887<br />
In Zusammenarbeit mit Buse, K.; Bietenduwel, A.;<br />
Krauth, C.; Jalilvand, N.; Meyer, S.; Reuter, G.; Stolle,<br />
S.; Lenarz, T.: Modellprojekt Neugeborenen-<br />
Hörscreening in Hannover (Zwischenergebnisse).<br />
Gesundheitswesen 65 (2003) 3, S.200-203<br />
Genauer hinschauen lohnt sich – Entgegnung auf F.M.<br />
Gerlach, M. Beyer, J. Szecsenyi and H. Raspe.<br />
Zeitschrift für ärztliche Fortbildung und Qualität im<br />
Gesundheitswesen 97 (2003) 10, S.743-5<br />
Disease Management – Die richtige<br />
Versorgungsstruktur für häufige chronische<br />
Erkrankungen? Vortrag im Rahmen des Workshop<br />
„Update Pädiatrie 2003 – Epilepsie und Migräne“<br />
Technologie-Zentrum Duisburg, 18.1.2003<br />
Disease Management – Die richtige<br />
Versorgungsstruktur für häufige chronische<br />
Erkrankungen? Ausblicke auf das DMP Diabetes.<br />
Vortrag im Rahmen der Tagung<br />
„Gesundheitsmanagement“, 25.2.2003<br />
Ausgewählte Ergebnisse zur wissenschaftlichen<br />
Begleitung der Diabetes Vereinbarung Nordrhein.<br />
Vortrag im Rahmen des 4. Symposium Evidenzbasierte<br />
Medizin „EbM in der Diabetologie: Versorgung von<br />
Patienten mit Diabetes mellitus“. Freiburg i.Br.,<br />
14./15.3.2003<br />
Evaluation und begleitende Qualitätssicherung des<br />
neuen Programms zur Früherkennung des<br />
Kolonkarzinoms. Vortrag im Rahmen des „Netzwerkes<br />
Kolorektales Karzinom“. München, 22.3.2003<br />
Modellanalysen zur Wirksamkeit von<br />
Früherkennungsstrategien beim Kolonkarzinom.<br />
Vortrag im Rahmen des „Netzwerkes Kolorektales<br />
Karzinom“. München, 22.3.2003<br />
Aktuelle versorgungsepidemiologische Daten über<br />
Fußgeschwüre, Gangräne und Amputationen aus<br />
104
Dokumentationen der Diabetesvereinbarung Nordrhein.<br />
Vortrag im Rahmen der „38. Jahrestagung der<br />
Deutschen Diabetes Gesellschaft 26.-30.5.2003“ und<br />
„Symposium zur Podopathie“. Bremen, 30.5.2003<br />
Datenmanagement und begleitende<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen im DMP Nordrhein.<br />
Vortrag in der Reihe Aktuelle Diabetologie. „56.<br />
Fortbildungskongress der Nordrheinischen Akademie“.<br />
Norderney, 14.6.2003<br />
Aufwand und Nutzen einer strukturierten<br />
Diabetikerversorgung am Beispiel der<br />
Diabetesvereinbarungen Nordrhein. Vortrag in der<br />
Reihe Aktuelle Diabetologie. „56. Fortbildungskongress<br />
der Nordrheinischen Akademie“. Norderney, 14.6.2003<br />
Evaluation der Früherkennungs-Koloskopie. Vortrag vor<br />
dem Berufsverband niedergelassener<br />
Gastroenterologen. Baden-Baden, 21.6.2003<br />
Strukturvertrag jetzt DMP - Was hat sich geändert?<br />
Reihe Aktuelle Diabetologie „57. Fortbildungskongress<br />
der Nordrheinischen Akademie für ärztliche Fort- und<br />
Weiterbildung“. Norderney, 18.10.2003<br />
Klinische Studien zur strukturierten Versorgung von<br />
Diabetikern. Reihe Aktuelle Diabetologie „57.<br />
Fortbildungskongress der Nordrheinischen Akademie<br />
für ärztliche Fort- und Weiterbildung“. Norderney,<br />
18.10.2003<br />
Das Früherkennungsprogramm Kolonkarzinom-<br />
Screening in Deutschland – Ziele, Qualitätsinhalte,<br />
Evaluation. Vortrag auf der „MEDICA 2003“.<br />
Düsseldorf, 20.11.2003<br />
In Zusammenarbeit mit Buser, K.; Krauth, C.; Jalilvand,<br />
N.; Meyer, S.; Reuter, G.; Stolle, S.; Lenarz, T.:<br />
Modellprojekt Neugeborenen-Hörscreening in Hannover<br />
(Abschlussbericht <strong>2004</strong>). Unveröff. Manuskript. Köln,<br />
<strong>2004</strong><br />
In Zusammenarbeit mit Noelle, G.: Disease-<br />
Management-Programme. Dokumentation auf Papier,<br />
offline oder online? In: „Mednet – Arbeitsbuch für die<br />
integrierte Gesundheitsversorgung“. 2003/4. Köln,<br />
<strong>2004</strong>, S.125-133<br />
In Zusammenarbeit mit Siering, U.; Brenner, G.; Haß,<br />
W.: Qualitätssicherungsbericht <strong>2004</strong> - Disease-<br />
Management-Programme in Nordrhein. Düsseldorf,<br />
<strong>2004</strong><br />
Elektronische Dokumentation und<br />
Erinnerungssysteme? Vortrag im Rahmen der<br />
„Nationalen Arbeitskonferenz Darmkrebsfrüherkennung.<br />
Workshop 4‚ Modellprojekte1“. Berlin, 25./26.2.<strong>2004</strong><br />
105
Ein Jahr Screening auf kolorektale Karzinome in<br />
Deutschland – Erste Zwischenergebnisse.<br />
Pressekonferenz der KBV, 23.3.<strong>2004</strong><br />
Antidiabetikaverordnungen, insbesondere Therapie mit<br />
Glitazonen im Bereich der KV Nordrhein. Vortrag in der<br />
Reihe Aktuelle Diabetologie. „58. Fortbildungskongress<br />
der Nordrheinischen Akademie“. Norderney, 8.5.<strong>2004</strong><br />
Ärztliche Qualitätssicherung in Disease-Management-<br />
Programmen. Versorgungsforschung und strukturierte<br />
Behandlungsprogramme: Methoden und Ergebnisse<br />
der wissenschaftlichen Begleitforschung zum Diabetes-<br />
Strukturvertrag Nordrhein. Vortrag im Rahmen des „3.<br />
Deutscher Kongress für Versorgungsforschung“ an der<br />
Universität Bielefeld, 18./19.6.<strong>2004</strong><br />
Qualitätssicherung bei den Disease-Management-<br />
Programmen Diabetes mellitus und Brustkrebs. Vortrag<br />
in der Länderausschusssitzung der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung. Berlin, 9.7.<strong>2004</strong><br />
Datenmanagement und begleitende<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen im DMP Nordrhein.<br />
Vortrag vor dem Landesverband der<br />
Betriebskrankenkassen NRW. Essen, 19.7.<strong>2004</strong><br />
Erkenntnisse zur Wirksamkeit des Hannoveraner<br />
Neugeborenen-Hörscreenings Kongress. Vortrag im<br />
Rahmen des Workshop „Praxis der Früherkennung<br />
kindlicher Hörstörungen, Screening und Abklärung“.<br />
Hannover, 30.9.-1.10.<strong>2004</strong><br />
DMP Diabetes: Erste statistische Auswertungen aus<br />
der Umsetzung des DMP Diabetes mellitus Typ 2 im<br />
Gebiet der KV Nordrhein. Vortrag in der Reihe Aktuelle<br />
Diabetologie „59. Fortbildungskongress der<br />
Nordrheinischen Akademie“. Norderney, 16.10.<strong>2004</strong><br />
Das Früherkennungsprogramm ‚Kolonkarzinom-<br />
Screening‘ in Deutschland – ein Zwischenbericht.<br />
Vortrag im Rahmen von „Das<br />
Früherkennungsprogramm kolorektaler Karzinome in<br />
Deutschland – Eine Zwischenbilanz des<br />
Epidemiologischen Krebsregister Niedersachsen“.<br />
Oldenburg, 30.10.<strong>2004</strong><br />
Erkenntnisse zur Wirksamkeit des Hannoveraner<br />
Neugeborenen-Hörscreenings. Vortrag im Rahmen des<br />
Info-Abend über das Hörscreening bei Neugeborenen,<br />
Virchow Klinik Berlin. Berlin, 10.11.<strong>2004</strong><br />
Kosten-/Nutzenabwägung der Kolon -<br />
Karzinomprophylaxe des alternden Menschen:<br />
Koloskopieren - ab wann wie oft? Vortrag im Rahmen<br />
des „9. Postgraduiertenkurs: Infektion und chronische<br />
106
Krankheit im Gastrointestinaltrakt“. Hamburg,<br />
14./15.1.<strong>2005</strong><br />
Informationsveranstaltung zum DMP Brustkrebs. DMP<br />
– Zahlen, Daten, Fakten. Vortrag in der KV Nordrhein.<br />
Köln, 2.2.<strong>2005</strong><br />
Pressekonferenz der KBV und der Spitzenverbände der<br />
gesetzlichen Krankenkassen aus Anlass der<br />
Vorstellung des ersten Jahresberichts zur<br />
wissenschaftlichen Begleitung der<br />
Früherkennungskoloskopie. Berlin, 8.2.<strong>2005</strong><br />
Pressekonferenz DMP Nordrhein. DMP – Zahlen,<br />
Daten, Fakten. Vortrag in Berlin, 8.2.<strong>2005</strong><br />
Vorstellung des Qualitätssicherungsbericht zum DMP<br />
Nordrhein. Vortrag in der BÄK in Berlin,17.3.<strong>2005</strong><br />
Vorstellung des Qualitätssicherungsbericht zum DMP<br />
Nordrhein. Vortrag beim BKK-Landesverband,<br />
11.4.<strong>2005</strong><br />
Acceptance and Findings of the First Nationwide<br />
Screening Colonoscopy Round in Germany. Vortrag im<br />
Rahmen des „DDW Chicago <strong>2005</strong>“, 17.5.<strong>2005</strong><br />
In Zusammenarbeit mit Hagen, B.; Hass, W.: Aspekte<br />
der Lebensqualität älterer Typ 2 Diabetiker –<br />
Ergebnisse aus einer Patientenbefragung unter<br />
Teilnehmern der Diabetes-Strukturvereinbarungen<br />
Nordrhein. In: B. Badura et al (Hrsg.) „Auf dem Weg zur<br />
integrierten Versorgung. Beiträge aus der<br />
Versorgungsforschung“. Bern (In Vorbereitung)<br />
In Zusammenarbeit mit Noelle, G.; Siering, U.; Hass,<br />
W.; Hagen, B.: Disease-Management-Programme in<br />
Nordrhein. Erste Erfahrungen zum Datenmanagement<br />
und Betreuung der Teilnehmer. Zeitschrift für ärztliche<br />
Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen 99<br />
(<strong>2005</strong>) 2 (In Vorbereitung)<br />
Bogumil, Wolfgang:<br />
In Zusammenarbeit mit Brenner, G.; Lang, A. :<br />
Ergebnisse der vergleichenden Kostenstrukturanalyse<br />
des Zeitraumes 1999 bis 2001 für West- und<br />
Ostdeutschland (Statistische Darstellungsform).<br />
Unveröff. Manuskript. Köln, 2003<br />
Brenner, Gerhard:<br />
Medizinisch Technischer Fortschritt. Chance für eine<br />
bessere Diagnostik und Therapie. Impulsreferat im<br />
Rahmen einer Veranstaltungsreihe der Friedrich Ebert<br />
Stiftung, Büro Niedersachsen „Über den Tag hinaus.<br />
107
Entwicklungsstrategien des Gesundheitswesens“.<br />
Hannover, 14.1.2003<br />
Datenfluss und Evaluation bei chronischen<br />
Erkrankungen. Vom Strukturvertrag zum Disease<br />
Management. Vortrag für „Zukunftssicherung im<br />
Gesundheitswesen“ im Rahmen des „Symposiums IV:<br />
Datenmanagement in DMPs“. Berlin, 25./25.1.2003<br />
In Zusammenarbeit mit Altenhofen, L.; Knöpnadel, J.;<br />
Weber, I.: Nationale Gesundheitsziele: Diabetes<br />
mellitus Typ 2 als Zielbereich. Bundesgesundheitsblatt<br />
46 (2003) 2, S.134-143<br />
Smart Cards and the Health Insurance System in<br />
Germany with Focus on European Activities for<br />
Crossborder Access to Healthcare. Vortrag anlässlich<br />
des „Workshop on Electronic Cards in Citizen’s Health<br />
Care”. Barcelona, 13.-15.3.2003<br />
Qualitätskonzepte für Ärzte und ärztliche Leistungen.<br />
Vortrag im Rahmen des „Studiengangs für Consumer<br />
Health Care“ der Humboldt Universität Berlin. Berlin,<br />
18.3.2003<br />
Evaluation und begleitende Qualitätssicherung des<br />
neuen Programms zur Früherkennung des<br />
Kolonkarzinoms. Vortrag für „Netzwerk Kolorektales<br />
Karzinom“. München, 22.3.2003<br />
Kostenstrukturanalyse in der Arztpraxis. Vortrag im<br />
Rahmen des von der KBV veranstalteten „Seminars<br />
Betriebswirtschaftliche Beratung“. Hamburg, 16.6.2003<br />
Arzneimitteltherapie im europäischen Vergleich,<br />
Deutsches Ärzteblatt, Briefe, 5.9.2003, S.A2290<br />
In Zusammenarbeit mit Altenhofen, L.: Evaluation des<br />
deutschen Präventionsprojektes für Darmkrebs durch<br />
das ZI. Vortrag im Rahmen des 3. Forums des<br />
Bundesverbandes Gastroenterologie Deutschlands e.V.<br />
Raum Amsterdam, 19.9.2003<br />
Stellungnahme zum GKV-Modernisierungsgesetz für<br />
Herrn Caesar von der Apobank. Düsseldorf, 29.9.2003<br />
Arzneimittelmanagement und Elektronisches Rezept.<br />
Einführung in das Thema. Vortrag zur HPC im Rahmen<br />
der „eHealth 2003-Telematik im Gesundheitswesen“.<br />
Dresden, 21.-23.10.2003<br />
Discussion of the Compulsory Health Insurance System<br />
in Germany for the Delegation. For the Sverdlovsk<br />
Oblast Territorial Fund for Compulsory Medical<br />
Insurance, Yekatarinburg. Köln, 28.10.2003<br />
Positionierung der Ärztekammerorganisation bei der<br />
Herausgabe der elektronischen Arztausweise: Health<br />
108
Care Professional Cards. Im Rahmen der<br />
Vorstandssitzung der BÄK. Köln, 13.11.2003<br />
Kostenstrukturanalyse in der ärztlichen Versorgung und<br />
psychotherapeutischen Vertragsarztpraxis 2001.<br />
Ergebnisse der vergleichenden Kostenstrukturanalyse<br />
des Zeitraumes 1999 bis 2001 für Ost- und<br />
Westdeutschland. Im Rahmen der Vorstandssitzung<br />
und anlässlich der Kuratoriumssitzung. Berlin,<br />
18./19.11.2003<br />
Die Steuerung der Wirtschaftlichkeit der Arztpraxis<br />
durch Kennzahlenvergleich. In: Bicanski (Hrsg.)<br />
„Wirtschaftshandbuch des Arztes”<br />
Kosten und Kostenmanagement. In: Bicanski (Hrsg.)<br />
„Wirtschaftshandbuch des Arztes”<br />
Rede des Vorstandsvorsitzenden des ZI anlässlich der<br />
letzten Kuratoriumssitzung mit Folien für einen Artikel<br />
zur Veröffentlichung im DÄV „Aufgaben des ZI“,<br />
19.11.2003<br />
Elektronische Gesundheitskarte als Schlüssel für die<br />
Gesundheitsreform. Statement für die Omnicard. Berlin,<br />
14.1.04<br />
Der Zweite Gesundheitsmarkt. In: Hess/Klakow (Hrsg.)<br />
„IGel Kompendium für die Arztpraxis“. Köln, <strong>2004</strong><br />
Netc@rds for eEHIC. Demonstrators of Smart Card and<br />
Network Solutions for European Health Insurance Card<br />
Electronification. Vortrag im Rahmen des German-<br />
French-Telematik-Meetings. Berlin, 16./17.02.<strong>2004</strong><br />
In Zusammenarbeit mit Altenhofen, L.: Bisherige<br />
Ergebnisse des Darmkrebs-Screenings in Deutschland.<br />
Vortrag im Rahmen der 1. Internationalen<br />
Arbeitskonferenz „Workshop 1“. Berlin, 25./26.2.<strong>2004</strong><br />
Qualitätssicherungskonzepte für Ärzte und ärztliche<br />
Leistungen. Vortrag im Rahmen des Studiengangs<br />
„Consumer Health Care“ in der Charité Berlin. Berlin,<br />
15.3.<strong>2004</strong>.<br />
Bisherige Ergebnisse des Darmkrebs-Screenings in<br />
Deutschland. Vortrag für „Hamburger<br />
Arbeitsgemeinschaft für Gastroenterologie“. Hamburg,<br />
12.5.<strong>2004</strong><br />
In Zusammenarbeit mit Altenhofen, L.; Knöpnadel, J.:<br />
Bisherige Ergebnisse des Darmkrebs-Screenings in<br />
Deutschland. Sitzung des Stiftungsrates „Lebensblicke“.<br />
Frankfurt/Main Flughafen, 16.6.<strong>2004</strong><br />
Gutachten der Secartis AG. Grobkonzept für die<br />
Ausgabe der Health Professional Card (HPC) durch die<br />
Landesärztekammern. Vortrag anlässlich der<br />
Vorstandssitzung der BÄK. Königsstein/Ts, 25.6.<strong>2004</strong><br />
109
Qualitätssicherung bei den Disease-Management-<br />
Programmen Diabetes mellitus und Brustkrebs. Vortrag<br />
anlässlich der Länderausschusssitzung der KBV. Berlin,<br />
9.7.<strong>2004</strong><br />
Projekte und Vernetzung durch die gesundheitsziele.de<br />
Arbeitsgruppe Diabetes mellitus. Anlässlich des<br />
Nationalen Aktionsforums Diabetes mellitus veranstaltet<br />
von der Deutschen Diabetes-Union e.V. Berlin,<br />
7.10.<strong>2004</strong><br />
Präsentation zur ambulanten medizinischen<br />
Versorgung in Deutschland. Anlässlich des Besuchs<br />
der Russischen Delegation aus der Region<br />
Swerdlowsk. Berlin, 18.10.<strong>2004</strong><br />
In Zusammenarbeit mit Altenhofen, L.; Knöpnadel, J.:<br />
Bisherige Ergebnisse des Darmkrebs-Screenings in<br />
Deutschland. Beim Netzwerk Kolorektales Karzinom.<br />
München, 21.10.<strong>2004</strong><br />
Einheitlicher Bewertungsmaßstab (EBM 200plus) als<br />
Grundlage für die ärztliche Honorierung. Bei der<br />
Deutschen Apotheker- und Ärztebank. Düsseldorf,<br />
5.11.<strong>2004</strong><br />
Gesundheitsversorgung und -versicherung in<br />
Deutschland. Auf der Internationalen Konferenz in<br />
Gesundheitsökonomie „Effektivität und Effizienz in der<br />
Gesundheitsversorgung“. Sopron, 27.11.<strong>2004</strong><br />
Telematikanwendungen aus der Sicht der Ärzteschaft<br />
durch kombinierten Einsatz von Gesundheitskarte und<br />
Health Professional Card. Auf dem<br />
VersicherungsForum „Telematik im<br />
Gesundheitswesen“. Köln, 27.1.<strong>2005</strong><br />
Was heißt und zu welchem Ende betreibt man<br />
medizinische Dokumentation? Symposium des ZI.<br />
Vorbereitung, Leitung, Einführung und Vortrag „65.<br />
Geburtstag von Dr. Bernd Graubner und seine Arbeiten<br />
auf dem Gebiet der medizinischen Klassifikation im ZI.“<br />
Berlin, 28.1.<strong>2005</strong><br />
Steuert die Praxisgebühr in die richtige Richtung? GKV-<br />
Modernisierungsgesetz und seine Folgen. Auf dem 2.<br />
Workshop der Clearingstelle Versorgungsforschung<br />
NRW. Köln, 13.4.<strong>2005</strong><br />
eHealth <strong>2005</strong> - Telematik im Gesundheitswesen.<br />
Elektronische Gesundheitskarte - Kernelement<br />
sektorenübergreifender IT-Anwendungen. Moderation<br />
Panel-Diskussion „European Interoperability<br />
- Functional Co-operation among National<br />
Cards and Health Systems. From the Health Insurance<br />
Card to the European Electronic Health Record?”<br />
München, 19.-21.4.<strong>2005</strong><br />
110
Graubner, Bernd:<br />
In Zusammenarbeit mit dem Bereich<br />
Informationstechnik der KBV: ICD-10-SGBV-<br />
Stammdatei der KBV (= Kombination der von B.<br />
Graubner erarbeiteten Volltext-Datei der ICD-10-SGBV,<br />
Version 1.3 und der von ihm überarbeiteten<br />
Softwareversion des ICD-10-Diagnosenthesaurus,<br />
Version 3.1). Köln: KBV. Vierteljährlich im Jahre 2003<br />
publiziert und allen Softwarehäusern für<br />
Arztpraxisverwaltungssysteme zur Verfügung gestellt.<br />
In Zusammenarbeit mit 3M Medica Health Information<br />
Services Institute: 3M ICD/ICPM professional. Software<br />
zur Verschlüsselung von Diagnosen nach ICD-9,<br />
ICD-10-SGBV 1.3 und ICD-10-SGB-V 2.0 einschl.<br />
ICD-10-Diagnosenthesaurus, Versionen 3.1 und 4.0,<br />
sowie von Operationen nach OPS-301, Versionen 2.0<br />
und 2.1. CD-ROM. Neuss: 3M Medica 2003 (Volltext-<br />
Dateien mit unterschiedlichen Textlängen für alle<br />
enthaltenen Klassifikationen sind verfügbar.)<br />
Kodierleitfaden Kinder- und Jugendmedizin der<br />
verbändeübergreifenden Arbeitsgruppe DRG. Version<br />
2003. Hrsg. v. der Gesellschaft der<br />
Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in<br />
Deutschland e.V. (GKinD). Redaktion u. Koordination:<br />
Nicola Lutterbüse, erarbeitet von N. Albers, H. Böhles,<br />
B. Graubner et al. Siegen: GKinD 2003<br />
ICD-10 und OPS-301 – aktueller Stand und weitere<br />
Entwicklung. Tagungsband des 2. Norddeutschen<br />
Symposiums für Medizinische Dokumentation und<br />
Pflegeberufe „Multiprofessionalität im<br />
Gesundheitswesen“ in Hamburg, 27./28.3.2003. S. 207-<br />
208<br />
In Zusammenarbeit mit Ingenerf, J.; Eckardt, J.:<br />
Anwendererfahrungen mit DRG-orientierten Funktionen<br />
in Krankenhausinformationssystemen für Ärzte,<br />
Pflegekräfte und Controller. 8. Fachtagung „Praxis der<br />
Informationsverarbeitung in Krankenhaus und<br />
Versorgungsnetzen“. Praxisseminar 1. Dortmund, 7.-<br />
9.5.2003 (Dokumentation im Internet:<br />
http://www.gmds.de, AG MDK)<br />
In Zusammenarbeit mit Ingenerf, J.; Eckardt, J.:<br />
Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse des<br />
Praxisseminars. Workshop „IT-Module zur<br />
Unterstützung der DRG-gerechten Dokumentation und<br />
Abrechnung“. 8. KIS-Fachtagung. Dortmund, 7.-<br />
9.5.2003<br />
Aktueller Stand und Planungen für ICD-10 und OPS-<br />
301 als wesentliche Grundlage für G-DRGs (mit<br />
111
Bibliographie). 8. KIS-Fachtagung. Dortmund, 7.-<br />
9.5.2003 (Dokumentation im Internet:<br />
http://www.gmds.de, AG MDK)<br />
Medizinische Klassifikationen – Theorie und Praxis im<br />
Gesundheitswesen. Seminare innerhalb des 13. und<br />
14. Vollzeit-Seminars „Medizinische Informatik“ für<br />
Ärztinnen und Ärzte zur Erlangung dieser<br />
Zusatzbezeichnung. mibeg–Institut für berufliche<br />
Weiterbildung in Kooperation mit der Ärztekammer<br />
Nordrhein. Köln, 2.7.2003 und 3.9.2003<br />
German Diagnosis Related Groups (G-DRGs) 1 und 2.<br />
Plenarsitzung und Sitzung während der 99.<br />
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für<br />
Kinderheilkunde und Jugendmedizin (DGKJ).<br />
Vorbereitung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft<br />
der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in<br />
Deutschland e.V. (GKinD). Leitung gemeinsam mit P.<br />
Reifferscheid und F. Riedel. Bonn, 11.-14.9.2003.<br />
Stand und Weiterentwicklung von ICD-10 und OPS-301<br />
als klassifikatorische Grundlagen der G-DRGs. 99.<br />
DGKJ-Jahrestagung in Bonn, 11.-14.9.2003.<br />
Monatsschrift Kinderheilkunde 151 (2003) 8<br />
ICD-10-GM <strong>2004</strong> – erforderliche Änderungen in den<br />
Arztpraxisverwaltungsprogrammen. Vortrag im Rahmen<br />
des 10. KBV-Anbietermeetings. Köln, 17.9.2003<br />
In Zusammenarbeit mit Ingenerf, J.; Zaiß, A.; Busse, B.;<br />
Lax, H.; Eckardt, J.; Stein, M.: Medizinische<br />
Dokumentation und Klassifikation – Stützen des<br />
Gesundheitssystems. Symposium während der 48.<br />
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für<br />
Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie<br />
(GMDS). Vorbereitung und Leitung des Symposiums.<br />
Münster, 18.9.2003 (Dokumentation im Internet:<br />
http://www.gmds.de, AG MDK)<br />
ICD-10-GM <strong>2004</strong>. Änderungen und Konsequenzen in<br />
der vertragsärztlichen Versorgung. Vortrag im Rahmen<br />
der 48. GMDS-Jahrestagung. Münster, 14.-18.9.2003<br />
(Dokumentation im Internet: http://www.gmds.de, AG<br />
MDK)<br />
Zusammen mit Brenner, G.: Kompromisse bei der<br />
Vereinheitlichung der ICD-10-Versionen für die<br />
ambulante und stationäre Versorgung aus<br />
vertragsärztlicher Sicht (Poster). Tagungsband der 48.<br />
GMDS-Jahrestagung. Münster, 14.-18.9.2003<br />
ICD-10-GM <strong>2004</strong> – Änderungen und Konsequenzen in<br />
der vertragsärztlichen Gesundheitsversorgung.<br />
Mitgliederversammlung des Qualitätsrings Medizinische<br />
Software (QMS). Mannheim, 4.11.2003 (Dokumentation<br />
im Internet: http://www.qms-de.org)<br />
112
In Zusammenarbeit mit Busse, B.: Stützen des<br />
Gesundheitssystems – Medizinische Dokumentation<br />
und Klassifikation. Bericht über das Symposium am<br />
18.9.2003 in Münster. mdi – Forum der<br />
Medizin_Dokumentation und Medizin_Informatik 5<br />
(2003) 4, S. 123-126. (Kurzbericht in: Informatik,<br />
Biometrie und Epidemiologie in Medizin und Biologie 34<br />
(2003) 4, blaue Seiten)<br />
Buchbesprechung: Bettina Busse: ICD-10 und OPS.<br />
Strukturierte Einführung. 2003. mdi – Forum der<br />
Medizin_Dokumentation und Medizin_Informatik 5<br />
(2003) 4, S. 127<br />
ICD-10-GM <strong>2004</strong>. Systematisches Verzeichnis.<br />
Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten<br />
und verwandter Gesundheitsprobleme. 10. Revision.<br />
German Modification. Version <strong>2004</strong>. Stand 15.8.2003.<br />
Hrsg. v. Deutschen Institut für Medizinische<br />
Dokumentation und Klassifikation (DIMDI) im Auftrag<br />
des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung. Bearbeitet von Dr. med. Bernd Graubner, ZI.<br />
Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 2003<br />
ICD-10-GM <strong>2004</strong>. Diagnosenthesaurus. Alphabetisches<br />
Verzeichnis zur Internationalen statistischen<br />
Klassifikation der Krankheiten und verwandter<br />
Gesundheitsprobleme. 10. Revision. German<br />
Modification. Version <strong>2004</strong>. Stand 15.8.2003. Hrsg. v.<br />
Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und<br />
Klassifikation (DIMDI) im Auftrag des<br />
Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung in Kooperation mit dem Zentralinstitut für die<br />
kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik<br />
Deutschland (ZI). Bearbeitet von Dr. med. Bernd<br />
Graubner, ZI. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 2003 (Eine<br />
inhaltlich identische Kooperationsausgabe erschien<br />
gleichzeitig in Kooperation mit medical text Dr.<br />
Hermanns München für die Firma ratiopharm, Ulm.)<br />
OPS-301 <strong>2004</strong>. Systematisches Verzeichnis mit<br />
Erweiterungskatalog. Operationen- und<br />
Prozedurenschlüssel nach § 301 SGB V –<br />
Internationale Klassifikation der Prozeduren in der<br />
Medizin. Version <strong>2004</strong>. Stand 15.8.2003. Hrsg. v.<br />
Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und<br />
Klassifikation (DIMDI) im Auftrag des<br />
Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung unter Beteiligung der Arbeitsgruppe OPS des<br />
Kuratoriums für Fragen der Klassifikation im<br />
Gesundheitswesen (KKG). Bearbeitet von Dr. med.<br />
Bernd Graubner, ZI. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2004</strong><br />
OPS-301 <strong>2004</strong>. Alphabetisches Verzeichnis.<br />
Operationen- und Prozedurenschlüssel nach § 301<br />
113
SGB V – Internationale Klassifikation der Prozeduren in<br />
der Medizin. Version <strong>2004</strong>. Stand 15.8.2003. Hrsg. v.<br />
Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und<br />
Klassifikation (DIMDI) im Auftrag des<br />
Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung. Bearbeitet von Dr. med. Bernd Graubner, ZI.<br />
Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2004</strong><br />
Kodierleitfaden Kinder- und Jugendmedizin der<br />
verbändeübergreifenden Arbeitsgruppe DRG. Version<br />
<strong>2004</strong>. Hrsg. v. der Gesellschaft der<br />
Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in<br />
Deutschland e.V. (GKinD). Redaktion u. Koordination<br />
Nicola Lutterbüse, erarbeitet von N. Albers, H. Böhles,<br />
B. Graubner et al. Siegen: GKinD <strong>2004</strong><br />
In Zusammenarbeit mit dem Bereich<br />
Informationstechnik der KBV: ICD-10-GM-Stammdatei<br />
der KBV (= Kombination der von Bernd Graubner<br />
erarbeiteten Volltext-Datei der ICD-10-GM <strong>2004</strong> bzw.<br />
<strong>2005</strong> und der von ihm überarbeiteten Softwareversion<br />
des zugehörigen Alphabetischen Verzeichnisses<br />
[Diagnosenthesaurus]). Köln bzw. Berlin: KBV.<br />
Vierteljährlich seit November 2003 publiziert und allen<br />
Softwarehäusern für Arztpraxisverwaltungssysteme zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
In Zusammenarbeit mit 3M Medica Health Information<br />
Services Institute: 3M ICD/ICPM professional<br />
(Bestandteil der 3M Suite). Verschlüsselungssoftware<br />
für Diagnosen nach ICD-10-GM <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong> und<br />
Operationen nach OPS-301 <strong>2004</strong> und OPS <strong>2005</strong>. CD-<br />
ROM Neuss: 3M Medica <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong> (Volltext-<br />
Dateien mit unterschiedlichen Textlängen für alle<br />
enthaltenen Klassifikationen sind verfügbar.)<br />
In Zusammenarbeit mit Brenner, G.:<br />
Diagnosenverschlüsselung – gleiche Basis für<br />
Krankenhaus und Praxis. Deutsches Ärzteblatt 101<br />
(<strong>2004</strong>) 1-2, S. A25-A26<br />
In Zusammenarbeit mit Zinke, M.: Diagnosenthesaurus<br />
Pädiatrie <strong>2004</strong>. Kurzfassung. Köln: Berufsverband der<br />
Kinder- und Jugendärzte e.V. und Ulm: ratiopharm<br />
<strong>2004</strong><br />
In Zusammenarbeit mit Hermanns, P. M.: ICD-10-GM<br />
<strong>2004</strong> – Die häufigsten Diagnosen der Allgemeinmedizin<br />
auf einen Blick. Doppelseitige A3-Schreibtischunterlage<br />
mit fast 800 Diagnosen. München: medical text Dr.<br />
Hermanns, und Ulm: ratiopharm <strong>2004</strong><br />
In Zusammenarbeit mit Ingenerf, J.; Eckardt, J.:<br />
Entwicklungen des G-DRG-Systems und Einsatz von<br />
Behandlungspfaden in<br />
Krankenhausinformationssystemen. Workshop 1. In: P.<br />
114
Schmücker, K.-H. Ellsässer (Hrsg.) 9. Fachtagung<br />
„Praxis der Informationsverarbeitung in Krankenhaus<br />
und Versorgungsnetzen (KIS)“. Tagungsband.<br />
Mannheim, 24.-26.3.<strong>2004</strong>, S. 93-96. (Dokumentation im<br />
Internet: http://www.gmds.de, AG MDK)<br />
ICD-10-GM und OPS-301 – Stand, Weiterentwicklung<br />
und Einsatz in Klinik und Arztpraxis. In: P. Schmücker<br />
und K.-H. Ellsässer (Hrsg.) 9. KIS-Fachtagung.<br />
Tagungsband. Mannheim, 24.-26.3.<strong>2004</strong>, S. 93-94<br />
(Dokumentation im Internet: http://www.gmds.de, AG<br />
MDK)<br />
ICD-10-GM <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> – neue Anforderungen an die<br />
Arztpraxissoftware. Vortrag im Rahmen der<br />
Mitgliederversammlung des „Qualitätsrings<br />
Medizinische Software“ (QMS). Düsseldorf, 6.5.<strong>2004</strong><br />
(Dokumentation im Internet: http://www.qms-de.org)<br />
Medizinische Klassifikationen ICD-10-GM und OPS –<br />
Ausblick auf die Neuerungen. Deutsches Ärzteblatt 101<br />
(<strong>2004</strong>) 36, Suppl. PraxisComputer 3/<strong>2004</strong>, S. 2-4<br />
Dokumentationsaspekte unter DRG-Bedingungen und<br />
integrierte Versorgung. Sitzung während der 100.<br />
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für<br />
Kinderheilkunde und Jugendmedizin (DGKJ).<br />
Vorbereitung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft<br />
der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in<br />
Deutschland e.V. (GKinD). Leitung gemeinsam mit F.<br />
Riedel. Berlin, 9.-12.9.<strong>2004</strong><br />
Aktuelles zu ICD-10-GM und OPS. 100. DGKJ-<br />
Jahrestagung in Berlin, 9.-12.9.<strong>2004</strong>. Abstraktband, S.<br />
57. (Außerdem als CD-Beilage in: Monatsschrift<br />
Kinderheilkunde 152 (<strong>2004</strong>) Suppl. 1)<br />
In Zusammenarbeit mit Ingenerf, J.; Zaiß, A.; Busse, B.;<br />
Eckardt, J.; Kaczmarek, D.: Großer Datenwust –<br />
Freude oder Frust. Symposium während der 49.<br />
GMDS-Jahrestagung. Vorbereitung und Leitung des<br />
Symposiums. Innsbruck, 30.9.<strong>2004</strong> (Dokumentation im<br />
Internet: http://www.gmds.de, AG MDK)<br />
Nutzerfreundliche Modifikationen der originalen<br />
Klassifikationsdateien für Bücher und<br />
Computeranwendungen. 49. GMDS-Jahrestagung.<br />
Innsbruck, 26.-30.9.<strong>2004</strong> (Dokumentation im Internet:<br />
http://www.gmds.de, AG MDK)<br />
In Zusammenarbeit mit Busse, B.: Großer Datenwust –<br />
Freude oder Frust. Medizinische Dokumentation und<br />
Klassifikation großer Datenmengen. Bericht über das<br />
Symposium am 30.9.<strong>2004</strong> in Innsbruck. mdi – Forum<br />
der Medizin_Dokumentation und Medizin_Informatik 6<br />
(<strong>2004</strong>) 4, S. 158-160 (Kurzbericht in: Informatik,<br />
115
Biometrie und Epidemiologie in Medizin und Biologie 35<br />
(<strong>2004</strong>) 4, blaue Seiten 8-10)<br />
ICD-10-GM <strong>2005</strong>. Systematisches Verzeichnis.<br />
Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten<br />
und verwandter Gesundheitsprobleme. 10. Revision.<br />
German Modification. Version <strong>2005</strong>. Stand 15.8.<strong>2004</strong>.<br />
Hrsg. v. Deutschen Institut für Medizinische<br />
Dokumentation und Klassifikation (DIMDI) im Auftrag<br />
des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung. Bearbeitet von Dr. med. Bernd Graubner, ZI.<br />
Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2005</strong> (Eine inhaltlich<br />
identische Kooperationsausgabe erschien gleichzeitig<br />
im Krankenhausdrucke-Verlag Wanne-Eickel, Herne-<br />
Wanne.)<br />
ICD-10-GM <strong>2005</strong>. Alphabetisches Verzeichnis<br />
(Diagnosenthesaurus). Internationale statistische<br />
Klassifikation der Krankheiten und verwandter<br />
Gesundheitsprobleme. 10. Revision. German<br />
Modification. Version <strong>2005</strong>. Stand 15.8.<strong>2004</strong>. Hrsg. v.<br />
Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und<br />
Klassifikation (DIMDI) im Auftrag des<br />
Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung in Kooperation mit dem Zentralinstitut für die<br />
kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik<br />
Deutschland (ZI). Bearbeitet von Dr. med. Bernd<br />
Graubner, ZI. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2005</strong> (Eine<br />
inhaltlich identische Kooperationsausgabe erschien<br />
gleichzeitig im Krankenhausdrucke-Verlag Wanne-<br />
Eickel, Herne-Wanne, sowie in Kooperation mit medical<br />
text Dr. Hermanns München für die Firma ratiopharm,<br />
Ulm.)<br />
OPS <strong>2005</strong>. Systematisches Verzeichnis mit<br />
Erweiterungskatalog. Operationen- und<br />
Prozedurenschlüssel – Internationale Klassifikation der<br />
Prozeduren in der Medizin. Version <strong>2005</strong>. Stand<br />
15.10.<strong>2004</strong> mit den Ergänzungen vom 15.11.<strong>2004</strong>.<br />
Hrsg. v. Deutschen Institut für Medizinische<br />
Dokumentation und Klassifikation (DIMDI) im Auftrag<br />
des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung unter Beteiligung der Arbeitsgruppe OPS des<br />
Kuratoriums für Fragen der Klassifikation im<br />
Gesundheitswesen (KKG). Bearbeitet von Dr. med.<br />
Bernd Graubner, ZI. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag.<br />
<strong>2005</strong> (Eine inhaltlich identische Kooperationsausgabe<br />
erschien gleichzeitig im Krankenhausdrucke-Verlag<br />
Wanne-Eickel, Herne-Wanne.)<br />
OPS <strong>2005</strong>. Alphabetisches Verzeichnis. Operationen-<br />
und Prozedurenschlüssel – Internationale Klassifikation<br />
der Prozeduren in der Medizin. Version <strong>2005</strong>. Stand<br />
15.10.<strong>2004</strong> mit den Ergänzungen vom 15.11.<strong>2004</strong>.<br />
Hrsg. v. Deutschen Institut für Medizinische<br />
116
Dokumentation und Klassifikation (DIMDI) im Auftrag<br />
des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung. Bearbeitet von Dr. med. Bernd Graubner, ZI.<br />
Köln: Deutscher Ärzte-Verlag <strong>2005</strong> (Eine inhaltlich<br />
identische Kooperationsausgabe erschien gleichzeitig<br />
im Krankenhausdrucke-Verlag Wanne-Eickel, Herne-<br />
Wanne.)<br />
In Zusammenarbeit mit Zaiß, A.; Ingenerf, J.; Leiner, F.;<br />
Lochmann, U.; Schopen, M.; Schrader, U.; Schulz, St.:<br />
Medizinische Dokumentation, Terminologie und<br />
Linguistik. In: Th. Lehmann (Hrsg.) Handbuch der<br />
Medizinischen Informatik. München/Wien: Hanser <strong>2005</strong>,<br />
S.89-144<br />
Kodierleitfaden Kinder- und Jugendmedizin der<br />
verbändeübergreifenden Arbeitsgruppe DRG. Version<br />
<strong>2005</strong>. Hrsg. v. der Gesellschaft der<br />
Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in<br />
Deutschland e.V. (GKinD). Redaktion u. Koordination<br />
Nicola Lutterbüse, erarbeitet von N. Albers, H. Böhles,<br />
B. Graubner et al. Siegen: GKinD <strong>2005</strong><br />
Klassifikationssysteme ICD-10-GM <strong>2005</strong> und OPS<br />
<strong>2005</strong>. 8. Wiedereinstiegskurs für Ärztinnen und Ärzte<br />
nach berufsfreiem Intervall. Kaiserin-Friedrich-Stiftung<br />
für das ärztliche Fortbildungswesen. Berlin, 19.1.<strong>2005</strong><br />
In Zusammenarbeit mit Ingenerf, J.; Mulder-Rathgeber,<br />
A.: Diagnosen- und Prozedurendokumentation für<br />
Zwecke von DRGs, Qualitätssicherung und<br />
Gesundheitstelematik. Workshop 1. 10. Fachtagung<br />
„Praxis der Informationsverarbeitung in Krankenhaus<br />
und Versorgungsnetzen (KIS)“. Hamburg, 2.-4.3.<strong>2005</strong>,<br />
(Vorbereitung und Leitung des Workshops in<br />
Zusammenarbeit mit J. Ingenerf und Angelika Mulder-<br />
Rathgeber. Dokumentation im Internet:<br />
http://www.gmds.de, AG MDK))<br />
In Zusammenarbeit mit Ingenerf, J.; Mulder-Rathgeber,<br />
A.: Diagnosen- und Prozedurendokumentation für<br />
Zwecke von DRGs, Qualitätssicherung und<br />
Gesundheitstelematik. In: H. Handels, C.-J. Peimann,<br />
P. Schmücker: Praxis der Informationsverarbeitung in<br />
Krankenhaus und Versorgungsnetzen. Norderstedt,<br />
<strong>2005</strong>, S.103-112<br />
Alle Jahre wieder - ICD-10-GM <strong>2005</strong> und einige aktuelle<br />
Anwendungsprobleme. Kinder- und Jugendarzt 36<br />
(<strong>2005</strong>) 2, S.137-139<br />
Buchbesprechung: Bettina Busse: ICD-10 und OPS.<br />
Strukturierte Einführung. 2. Auflage <strong>2004</strong>. GMS –<br />
Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie 1<br />
(<strong>2005</strong>) 1 (In Vorbereitung)<br />
117
In Zusammenarbeit mit Brenner, G.; 3M Medica: ZI-<br />
ICD-Browser. Internetbasiertes Informations- und<br />
Verschlüsselungsprogramm für die ICD-10-GM <strong>2004</strong><br />
und <strong>2005</strong>. ZI-Homepage. <strong>2005</strong><br />
In Zusammenarbeit mit Keidel, M.; Konhäuser, Chr.;<br />
Hermanns, P.M.: Diagnosenthesaurus<br />
Neurologie/Psychiatrie <strong>2005</strong>. Kurzfassung. Ulm:<br />
ratiopharm <strong>2005</strong><br />
In Zusammenarbeit mit Zinke, M.: Diagnosenthesaurus<br />
Pädiatrie <strong>2005</strong>. Kurzfassung. Köln: Berufsverband der<br />
Kinder- und Jugendärzte e.V. <strong>2005</strong><br />
Hagen, Bernd:<br />
In Zusammenarbeit mit Oswald, W. D.; Rupprecht, R.;<br />
Gunzelmann, T.: Erhalt der Selbstständigkeit im<br />
höheren Lebensalter: Langfristige Trainingseffekte der<br />
SIMA-Längsschnittstudie. In: F. Karl (Hrsg.) „Sozialund<br />
verhaltenswissenschaftliche Gerontologie. Alter<br />
und Altern als gesellschaftliches Problem und<br />
individuelles Thema“. Weinheim, 2003, S.261-270<br />
In Zusammenarbeit mit Rupprecht, R.; Oswald, W. D.;<br />
Steinwachs, K.-C.: Bedingungen der Erhaltung und<br />
Förderung von Selbständigkeit im höheren Lebensalter<br />
(SIMA). Teil XX: Demenzrisiken. Zeitschrift für<br />
Gerontopsychologie und -psychiatrie 16 (2003) 1, S.9-<br />
27<br />
Diabetes mellitus und Aspekte der subjektiven<br />
Gesundheit und Lebensqualität. Poster, 38.<br />
Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft,<br />
28.-31.5.2003, Bremen. Abstract in: Diabetes und<br />
Stoffwechsel 12 (2003) Supp. 1, S.110<br />
In Zusammenarbeit mit Gunzelmann, T.; Oswald, W.<br />
D.; Rupprecht, R.: Bedingungen der Erhaltung und<br />
Förderung von Selbständigkeit im höheren Lebensalter<br />
(SIMA). Teil XXI: Mortalitätsrisiken. Zeitschrift für<br />
Gerontopsychologie und -psychiatrie 16 (2003) 2, S.47-<br />
61<br />
Lebensqualität von Typ 2-Diabetikern. Ergebnisse der<br />
Patienten- und Arztbefragung. Eine Erhebung im<br />
Rahmen der Diabetes Strukturvereinbarungen<br />
Nordrhein. Vortrag bei der KV Nordrhein. Düsseldorf,<br />
11.7.2003<br />
Diabetes mellitus und Aspekte des<br />
Gesundheitsverhaltens. Poster „Kongress<br />
Psychosoziale Versorgung in der Medizin“ 28.-<br />
30.9.2003 in Hamburg. Abstract in: U. Koch; S. Pawils-<br />
Lecher (Hrsg.) „Psychosoziale Versorgung in der<br />
118
Medizin. Kurzfassungen zur Fachtagung“. Lengerich,<br />
2003, S.185-186<br />
Diabetes-Vereinbarungen KV Nordrhein. Ausgewählte<br />
Ergebnisse der begleitenden Evaluation.<br />
Qualitätszirkelvortrag. Köln-Porz, 8.10.2003<br />
Myokardinfarkt, Apoplex und antidiabetische Therapie.<br />
Eine Analyse von Daten aus den Diabetes<br />
Strukturvereinbarungen Nordrhein. Vortrag im Diabetes<br />
Forschungsinstitut Düsseldorf, 23.1.<strong>2004</strong><br />
Lebensqualität von Typ 2-Diabetikern. Ergebnisse einer<br />
Patientenbefragung im Rahmen der Diabetes<br />
Strukturvereinbarungen Nordrhein. Vortrag im Rahmen<br />
der „39. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-<br />
Gesellschaft 19.-22.5.<strong>2004</strong>“, AKD-Symposium.<br />
Hannover, 22.5.<strong>2004</strong><br />
Unterschiede in der Lebensqualität älterer Patienten mit<br />
Typ 2-Diabetes. Ergebnisse einer Patientenbefragung<br />
im Rahmen der Diabetes Strukturvereinbarungen<br />
Nordrhein. Gemeinsamer Kongress der Deutschen<br />
Gesellschaft für Medizinische Psychologie und der<br />
Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie 3.-<br />
5.6.04. Symposium „Alter“. Bochum, 3.6.<strong>2004</strong><br />
Benchmarking für Disease Management-Programme.<br />
Vortrag für Forum Qualität im Gesundheitswesen NRW,<br />
„Externe Qualitätssicherung und Benchmarking“. Köln,<br />
17.11.<strong>2004</strong><br />
DMP Diabetes mellitus Typ 2 in Nordrhein: Eine<br />
Zwischenbilanz im zweiten Jahr nach Beginn. Abstract<br />
eingereicht für die „40. Jahrestagung der Deutschen<br />
Diabetes-Gesellschaft 4.-7.5.05“. Berlin, Mai <strong>2005</strong><br />
Haß, Wolfgang:<br />
Lebensqualität von Typ 2-Diabetikern.<br />
Postervortrag im Rahmen der DGSMP-<br />
Jahrestagung in Greifswald, 25.-27.9.2003<br />
Ergebnisse und Umsetzung des DMP Diabetes in<br />
Nordrhein. Vortrag im Rahmen des „60.<br />
Fortbildungskongress der Nordrheinischen Akademie<br />
für ärztliche Fort- und Weiterbildung“. Norderney, 21.-<br />
27.5.<strong>2005</strong><br />
Heuer, Joachim:<br />
In Zusammenarbeit mit Brenner, G.; Schilder, J.:<br />
Arzneimittelverbrauch und behandelte Morbidität in<br />
Deutschland im regionalen Vergleich. Unveröff.<br />
Manuskript. Köln, 2003<br />
119
Betreuung von Diabetespatienten im Rahmen des<br />
Strukturvertrags in Nordrhein. Unveröff. Manuskript.<br />
Köln, 2003<br />
Diabetespatienten mit gesicherter Diagnose in<br />
Nordrhein. Unveröff. Manuskript. Köln, 2003<br />
Hausärztliche Leistungen für Diabetespatienten in<br />
Nordrhein. Unveröff. Manuskript. Köln, 2003<br />
Ambulant durchführbare DRG-Fallpauschalen HNO-<br />
Heilkunde. Unveröff. Manuskript. Köln, 2003<br />
Ambulant durchführbare DRG-Fallpauschalen Urologie.<br />
Unveröff. Manuskript. Köln, 2003<br />
In Zusammenarbeit mit Kerek-Bodden, H.; Bertram, B.;<br />
Graubner, B.; Brenner, G.: Verbreitung des Glaukoms<br />
unter Augenarztpatienten, Gesundheitswesen 65<br />
(2003) 11, S.648-652<br />
Nachziehung von Praxen für die Stichprobe 2003.<br />
Unveröff. Manuskript. Köln, 2003<br />
Ermittlung von Verlagerungseffekten aus dem<br />
stationären in den ambulanten Versorgungsbereich.<br />
Nachstationär behandelte Patienten in Koblenz,<br />
Niedersachsen und Schleswig-Holstein 4. Quartal 2002<br />
(Entwurf) Unveröff. Manuskript. Köln, 2003<br />
In Zusammenarbeit mit Koch, H.; Knöpnadel, J.:<br />
Diagnosedaten. In : Heller, G. et al, Analyse der<br />
Arzneimittelausgaben in der KV Nordrhein im Jahr<br />
2002. Bonn/Köln, 2003<br />
In Zusammenarbeit mit Knöpnadel, J.; Koch, H.:<br />
Analyse der Diagnosedaten. In : Heller, G. u.a.: Analyse<br />
der Arzneimittelausgaben in der KV Nordrhein im Jahr<br />
2002. Bonn/Köln, 2003<br />
ADT-Panel-Übersicht. Unveröff. Manuskript. Köln, <strong>2004</strong><br />
ADT-Panel-Übersicht Orthopädenpatienten. Unveröff.<br />
Manuskript. Köln, <strong>2004</strong><br />
ADT-Panel-Übersicht Allgemeinarztpatienten. Unveröff.<br />
Manuskript. Köln, <strong>2004</strong><br />
Behandlungsprävalenzen ausgewählter Krankheiten im<br />
Zeitverlauf (Entwurf). Unveröff. Manuskript. Köln, <strong>2004</strong><br />
ADT-Panel-Übersicht Behandlungsaufwand. Unveröff.<br />
Manuskript. Köln, <strong>2004</strong><br />
Fallzahlenentwicklung im ADT-Panel von 1/2000 bis<br />
1/2003. Unveröff. Manuskript. Köln, <strong>2004</strong><br />
Behandlungsaufwand und Inanspruchnahme von<br />
Patienten mit Morbus Parkinson im ADT-Panel im 1.<br />
Quartal 2002. Unveröff. Manuskript. Köln, <strong>2004</strong><br />
120
In Zusammenarbeit mit Graubner, B.; Kerek-Bodden,<br />
H.; Koch, H.; Lang, A.: Steigende<br />
Behandlungsprävalenz von Hypertonie in<br />
hausärztlichen Praxen zweier deutscher Regionen<br />
zwischen 1/2000 bis 1/2003. Vortrag bei der<br />
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für<br />
Sozialmedizin und Prävention. Magdeburg, September<br />
<strong>2004</strong><br />
In Zusammenarbeit mit Graubner, B.; Kerek-Bodden,<br />
H.; Koch, H.; Lang, A.: Steigende<br />
Behandlungsprävalenz von Hypertonie in<br />
hausärztlichen Praxen zweier deutscher Regionen von<br />
1/2000 bis 1/2003. (In Vorbereitung)<br />
Kerek-Bodden, Hedy:<br />
In Zusammenarbeit mit Brenner, G.; Heuer, J.; Koch,<br />
H.; Lang, A.: Patienten über 60 Jahre. Wie krank und<br />
teuer sind sie? Der Allgemeinarzt 25 (2003) 4, S.268-<br />
273<br />
In Zusammenarbeit mit Heuer, J.; Brenner, G.; Koch,<br />
H.; Lang, A.: Ambulanter Sektor: Morbiditäts- und<br />
Inanspruchnahmeanalysen mit personenbezogenen ZI-<br />
ADT-Paneldaten aus Arztpraxen. In: Swart, E.; Ihle, P.,<br />
Sozialdaten. Ein Handbuch der Sekundärdatenanalyse.<br />
(In Vorbereitung)<br />
Knöpnadel, Jörn:<br />
In Zusammenarbeit mit Altenhofen, L.; Brenner, G.:<br />
Epidemiologie und gesundheitsökonomische<br />
Bedeutung des Darmkrebses in Deutschland. Der<br />
Internist 44 (2003) 3, S.268 -277<br />
Wirksamkeit der Gesundheitsuntersuchung für die<br />
kardiovaskuläre Risikoprävention. Vortrag im Rahmen<br />
der DGSMP-Jahrestagung 2003 (Deutsche<br />
Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention). 24.-27.<br />
September 2003 in Greifswald, 24.9.2003<br />
Ein Jahr nach Einführung der<br />
Früherkennungskoloskopie. Erste Daten zur<br />
Wirksamkeit und Komplikationshäufigkeit. Vortrag in<br />
Rahmen der „59. DGVS-Tagung (Deutsche<br />
Gesellschaft für Verdauungs- und<br />
Stoffwechselkrankheiten)“<br />
Leipzig, 2.9.<strong>2004</strong><br />
1-4. September <strong>2004</strong>.<br />
Präventive Koloskopie: bisherige Ergebnisse und<br />
zukünftige Entwicklung. Vortrag im Rahmen des „6.<br />
ALGK-Symposium (Arbeitsgemeinschaft Leitender<br />
Gastroenterologischer Krankenhausärzte e.V.)“,<br />
Novotel Fischerinsel. Berlin, 4.12.<strong>2004</strong><br />
121
Erste Daten zur Wirksamkeit 1Jahr nach Einführung der<br />
Früherkennungs-Koloskopie. Im Rahmen des<br />
Internistisch-Chirurgischen Frühstücks: Kolonkarzinom.<br />
Chirurgische Klinik I, Medizinische Klinik I Charite<br />
Campus Benjamin Franklin. Berlin,12.2.<strong>2005</strong><br />
In Zusammenarbeit mit Altenhofen, L.; Lichtner, F.;<br />
Brenner, G.: Früherkennung des Darmkrebses und<br />
möglicher Vorstufen. Wissenschaftliche Begleitung zur<br />
Einführung der Früherkennungskoloskopie in<br />
Deutschland. Köln: Deutscher Ärzte Verlag <strong>2005</strong><br />
(Wissenschaftliche Reihe des Zentralinstitutes, Bd. 59)<br />
Koch, Heinz:<br />
In Zusammenarbeit mit Kerek-Bodden, H., Heuer, J.;<br />
Brenner, G.: Ermittlung von Verlagerungseffekten aus<br />
dem stationären in den ambulanten<br />
Versorgungsbereich. Ergebnisse IV/2002 u. I/2003<br />
Unveröff. Manuskript. Köln, 2003<br />
In Zusammenarbeit mit Brenner, G.: Datenauswertung<br />
ambulanter Abrechnungsfälle im Zentralinstitut für die<br />
kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik<br />
Deutschland (ADT-Panel). Im Rahmen der „ 49. GMDS-<br />
Jahrestagung“. Innsbruck, 26.-30.9.<strong>2004</strong><br />
In Zusammenarbeit mit Brenner, G; Graubner, B.: ICD-<br />
10 als Basis der morbiditätsbezogenen Honorierung<br />
von Ärzten. Im Rahmen des 4. Drei-Länder-Treffen<br />
Deutschland – Schweiz – Österreich in der<br />
Medizinischen Universität Innsbruck. Innsbruck,<br />
1.10.<strong>2004</strong><br />
Morbiditätsanalysen anhand der Diagnosen aus Arzt-<br />
Patienten-Panels. Vortrag im Rahmen des ZI<br />
Symposiums „Was heißt und zu welchem Ende betreibt<br />
man medizinische Dokumentation?“. Berlin, 28.1.<strong>2005</strong><br />
Meye, M.R.:<br />
In Zusammenarbeit mit Koch, H.: Transparenz als<br />
Service. In: Ärzteblatt Rheinland-Pfalz (2003) 1, S.9<br />
In Zusammenarbeit mit Koch, H.: Patientenquittung<br />
zeigt, was Ärzte leisten. In: Deutsches Ärzteblatt 100<br />
(2003) 27, S.A1846f<br />
In Zusammenarbeit mit Theiß, S.: Selbsthilfe und Ärzte<br />
in Wesel kooperieren. In: KVNO AKTUELL (<strong>2004</strong>) 4,<br />
S.14f<br />
In Zusammenarbeit mit Fischer, J.; Litschel, A. et al.:<br />
Kooperationshandbuch. Ein Leitfaden für Ärzte,<br />
Psychotherapeuten und Selbsthilfe. Köln: Deutscher<br />
122
Ärzte Verlag <strong>2004</strong> (Wissenschaftliche Reihe des<br />
Zentralinstitutes, Bd. 58)<br />
Tavakolian, Ramin:<br />
Health Professional Card und Ausgabeinfrastruktur in<br />
Frankreich. Vortrag für eHealth 2003 Kongress.<br />
Dresden, 21.-23.10.2003<br />
The EU-Project Netc@rds. Vortrag für Health<br />
Telematics <strong>2004</strong> Kongress. Krefeld, 1./2. 4.<strong>2004</strong><br />
In Zusammenarbeit mit Brenner, G.: Netc@rds –<br />
Erleichterung der grenzüberschreitenden<br />
Gesundheitsversorgung. In: Jäckel (Hrsg.)<br />
Telemedizinführer Deutschland. Ober-Mörlen, <strong>2004</strong>,<br />
S.297-301<br />
Santé en Ligne. Vortrag für MEDEC – Forum de<br />
l’informatique. Paris, 15.-18.3.<strong>2005</strong><br />
EU-Project Netc@rds – Trans-European Access to<br />
Health Services for Mobile Citizens. Vortrag für eHealth<br />
<strong>2005</strong> Kongress. München, 19.-21.4.<strong>2005</strong><br />
Weber, Ingbert:<br />
Programm zu Risikofrüherkennung und Intervention bei<br />
gesunden Risikoträgern zur Prävention des Typ 2-<br />
Diabetes Vortrag gesundheitsziele.de Ausschuss-<br />
Sitzung. Köln, 8.10.2003<br />
Möglichkeiten der Erfolgsmessung im Praxisnetz<br />
Megesa. Vortrag anlässlich einer Projektgruppensitzung<br />
MeGeSa. Salzgitter, 16.12.2003<br />
Geeignete Startermaßnahmen zum Erreichen von<br />
Diabeteszielen und Möglichkeit ihrer Umsetzung.<br />
Vortrag gesundheitsziele.de. Sitzung der AG4. Berlin,<br />
16.1.<strong>2004</strong><br />
In Zusammenarbeit mit Brenner, G.; Schwarz, P.;<br />
Schulze, J.: Mehr Evidenz – breitere Akzeptanz –<br />
erhöhte Chancen auf Umsetzung einer Maßnahme zur<br />
Prävention des Typ 2-Diabetes in Deutschland. In: GVG<br />
(Hrsg.) gesundheitsziele.de. Wirkungen und<br />
Wechselwirkungen. (In Vorbereitung)<br />
In Zusammenarbeit mit Heuer, J.; Koch, H.; Forster,<br />
Th.: Zur Kostenstruktur versorgter Morbidität in<br />
Deutschland. Analyse auf der Basis des ADT-Panel des<br />
ZI und der Krankheitskostenrechnung des Statistischen<br />
Bundesamtes. Unveröff. Manuskript. November <strong>2004</strong><br />
123
13 ZI-Mitarbeiter und ihre<br />
Tätigkeitsbereiche<br />
Arbeitsbereich Ansprechpartner Telefonnummer<br />
Geschäftsführung<br />
Geschäftsführungsassistenz<br />
Stellvertretende Geschäftsführung<br />
Empirische Erhebungen, Aufbau und Management<br />
der Dateninfrastruktur bei Modellversuchen<br />
Projektassistenz<br />
Disease-Management-Programme und Prävention<br />
Disease-Management-Programme<br />
Disease-Management-Programme<br />
Dr. rer. pol. Gerhard Brenner<br />
Christiane Kühn, MA<br />
(Sekretariat)<br />
Dr. rer. soc. Heinz Koch<br />
Andrea Franke (Dipl. Dok.)<br />
Dr. rer. soc. Lutz Altenhofen<br />
Dr. phil. Wolfgang Haß<br />
Dr. phil. Bernd Hagen<br />
Versorgungsforschung / Prävention Dr. med. Jörn Knöpnadel<br />
Julia Folle (Sekretariat)<br />
Telematik Dr. med. Ramin Tavakolian-Raschti<br />
(Dipl.-Inf.)<br />
Julia Folle (Sekretariat)<br />
Wirtschaftlichkeit der Arztpraxis und<br />
Gesundheitsökonomie<br />
Arzneimittelinformationssystem<br />
Arzneimittelinformationssystem<br />
030 / 4005 24 01<br />
030 / 4005 24 02<br />
030 / 4005 24 10<br />
030 / 4005 24 04<br />
0221 / 77 63 67 61<br />
030 / 4005 24 20<br />
0221 / 77 63 67 66<br />
0221 / 77 63 67 62<br />
0221 / 77 63 67 63<br />
0221 / 77 63 67 60<br />
030 / 4005 24 19<br />
030 / 4005 24 05<br />
030 / 4005 24 18<br />
030 / 4005 24 05<br />
Dipl. Kfm. Wolfgang Bogumil 030 / 4005 24 21<br />
Dipl. Biol. Ursula Wermter<br />
Dipl. Inf. Sebastian Rothe<br />
030 / 4005 24 23<br />
030 / 4005 24 25<br />
Medizinische Klassifikationssysteme Dr. med. Bernd Graubner 0551 / 22526<br />
Projektsekretariat: Therapie- und<br />
Schulungsprogramme Diabetes/Hypertonie<br />
Nicole Gillwaldt 030 / 4005 24 37<br />
Morbiditäts- und Wirtschaftlichkeitsanalysen Dipl. Vw. Joachim Heuer 030 / 4005 24 12<br />
Morbiditäts- und Wirtschaftlichkeitsanalysen Dipl. Kfm. Hedy E. Kerek-Bodden<br />
Gerda Knabe (Sekretariat)<br />
Entwicklung und Implementation von<br />
Datensatzprofilen für die elektronische<br />
Kommunikation<br />
030 / 4005 24 26<br />
030 / 4005 24 06<br />
Fritz Lichtner 0221 / 7763 67 64<br />
Datenmanagement und Internettechnologie Dipl. Inf. Ingo Pilgermann 030 / 4005 24 15<br />
Umwelt- und Sozialmedizin und Gesundheitsziele Dr. phil. Ingbert Weber<br />
Gerda Knabe (Sekretariat)<br />
030 / 4005 24 28<br />
030 / 4005 24 06<br />
Bibliothek und Lektorat ZI-Schriftenreihen Christiane Müller, MA 030 / 4005 24 39<br />
Statistische Auswertungen<br />
Medizinische Dokumentation<br />
Projektassistenz<br />
Adelheid Lang (Med. Dok.) 030 / 4005 24 24<br />
Post- und Kopierstelle, Buchhaltungsvorbereitung Stefan Gensler 030 / 4005 24 35<br />
124
14 Satzung des Zentralinstituts<br />
Die<br />
1. Kassenärztliche Bundesvereinigung, Köln<br />
2. Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, München<br />
3. Kassenärztliche Vereinigung Berlin, Berlin<br />
4. Kassenärztliche Vereinigung Bremen, Bremen<br />
5. Kassenärztliche Vereinigung Hamburg, Hamburg<br />
6. Kassenärztliche Vereinigung Hessen, Frankfurt<br />
7. Kassenärztliche Vereinigung Koblenz, Koblenz<br />
8. Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Hannover<br />
9. Kassenärztliche Vereinigung Nordbaden, Karlsruhe<br />
10. Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, Düsseldorf<br />
11. Kassenärztliche Vereinigung Nord-Württemberg, Stuttgart<br />
12. Kassenärztliche Vereinigung Pfalz, Neustadt<br />
13. Kassenärztliche Vereinigung Rheinhessen, Mainz<br />
14. Kassenärztliche Vereinigung Saarland, Saarbrücken<br />
15. Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Bad Segeberg<br />
16. Kassenärztliche Vereinigung Südbaden, Freiburg<br />
17. Kassenärztliche Vereinigung Südwürttemberg, Tübingen<br />
18. Kassenärztliche Vereinigung Trier, Trier<br />
19. Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe, Dortmund<br />
sämtlichst Körperschaften des öffentlichen Rechts - vertreten durch ihre<br />
Vorstände - gründen das „ZENTRALINSTITUT FÜR DIE<br />
KASSENÄRZTLICHE VERSORGUNG IN DER BUNDESREPUBLIK<br />
DEUTSCHLAND" als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts 1 .<br />
1 ) Mit Beschluss des Kuratoriums vom 20. November 1991 wurden den<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen der neuen Bundesländer*) die gleichen Rechte<br />
und Pflichten in den Organen der Stiftung eingeräumt wie den Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen der alten Bundesländer, welche die Stiftung errichtet haben:<br />
*) Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg, Potsdam<br />
Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin<br />
Kassenärztliche Vereinigung Sachsen, Dresden<br />
Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt, Magdeburg<br />
Kassenärztliche Vereinigung Thüringen, Weimar<br />
125
§ 1 Sitz und Zweck der Stiftung<br />
(1) Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige<br />
Zwecke im Sinne des Abschnitts „steuerbegünstigte Zwecke“ der<br />
Abgabenordnung und zwar dadurch, dass sie mit allen<br />
wissenschaftlichen, empirischen, technischen und sonst zugängigen<br />
Methoden Forschung sowie Aus-, Weiter- und Fortbildung auf dem<br />
Gebiet der ärztlichen Versorgung betreibt oder nach ihren<br />
Weisungen von wissenschaftlichen Instituten, wissenschaftlichen<br />
Fachgesellschaften, vergleichbaren Einrichtungen oder anderen<br />
geeigneten Dritten als Hilfspersonen betreiben lässt.<br />
(2) Die Stiftung erfüllt damit eine Gemeinschaftsaufgabe der<br />
(3)<br />
Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen der Bundesländer, um deren gesetzlichen Auftrag zur<br />
Sicherstellung der kassenärztlichen Versorgung gemäss §§ 368,<br />
368 n Abs. 1 RVO zu unterstützen und weiterzuentwickeln.<br />
Die Stiftung ist selbstlos tätig, sie verfolgt nicht in erster Linie<br />
eigenwirtschaftliche Zwecke. Ihre Mittel dürfen nur für die<br />
(4)<br />
satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden.<br />
Die Stiftung hat ihren Sitz in Köln.<br />
§ 2 Organe der Stiftung<br />
Organe der Stiftung sind<br />
1. das Kuratorium<br />
2. der Vorstand.<br />
§ 3 Das Kuratorium<br />
(1) Das Kuratorium der Stiftung besteht aus dem Vorsitzenden der<br />
Kassenärztlichen Bundesvereinigung und den Vorsitzenden der<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder. Den Vorsitz führt der<br />
Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.<br />
(2) Das Kuratorium beschließt die Gesamtplanung der Vorhaben und<br />
Maßnahmen der Stiftung sowie den Rahmen über die Verwendung der<br />
Mittel, bestellt die Mitglieder des Vorstandes und erteilt diesen<br />
Entlastung. Das Kuratorium bestimmt auch den Wirtschaftsprüfer,<br />
welcher die Ordnungsgemäßheit der Geschäftsführung zu überprüfen<br />
und über das Ergebnis einen Prüfbericht zu erstellen hat.<br />
(3) Das Kuratorium fasst seine Beschlüsse mit der Mehrheit der<br />
erschienenen Mitglieder. Zur Beschlussfähigkeit ist die Anwesenheit<br />
von mindestens 7 Mitgliedern erforderlich.<br />
(4) Das Kuratorium hält jährlich mindestens eine Sitzung ab. Die Sitzungen<br />
werden vom Vorsitzenden des Kuratoriums einberufen. Sie sind<br />
einzuberufen, wenn 3 Mitglieder des Kuratoriums dies verlangen.<br />
126
§ 4 Der Vorstand<br />
(1) Der Vorstand besteht aus mindestens 3 höchstens 5 Personen,<br />
welche vom Kuratorium für die Dauer von 4 Jahren bestellt werden<br />
(§ 3 Abs. 2); nach Ablauf seiner Amtsperiode führt er die Geschäfte<br />
jeweils bis zur Neubestellung eines Vorstandes weiter. Der jeweilige<br />
Hauptgeschäftsführer der Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />
gehört dem Vorstand mit beratender Stimme an.<br />
(2) Der Vorstand führt im Rahmen der Beschlüsse des Kuratoriums (§ 3<br />
Abs. 2) die laufenden Geschäfte der Stiftung und erstellt den<br />
Geschäftsbericht. Der Vorstand bedient sich hierzu einer hauptamtlich<br />
zu bestellenden Geschäftsführung nach Maßgabe des Abs. 4.<br />
(3) Die Vorstandssitzungen werden nach einem von den Mitgliedern des<br />
Vorstandes verabredeten Turnus durchgeführt und im Wechsel geleitet.<br />
Der Vorstand fasst seine Beschlüsse mit Stimmenmehrheit.<br />
(4) Die Geschäftsführung erfüllt ihre Aufgaben im Rahmen der vom<br />
Vorstand erlassenen Richtlinien und ist dem Vorstand verantwortlich<br />
sowie an seine Weisungen gebunden.<br />
(5) Der Stiftungsaufsichtsbehörde sind jährlich der Geschäftsbericht und<br />
der Jahresabschluss vorzulegen.<br />
§ 5 Protokollierung von Beschlüssen<br />
Über die in Sitzungen gefassten Beschlüsse der Organe der Stiftung ist<br />
jeweils eine Niederschrift zu fertigen und vom Leiter der Sitzung zu<br />
unterzeichnen. Bei Abstimmungen im schriftlichen Verfahren ist das Ergebnis<br />
nachzuweisen und von einem Vorstandsmitglied zu unterzeichnen.<br />
§ 6 Vertretung der Stiftung<br />
(1) Die Stiftung wird gerichtlich und außergerichtlich durch zwei<br />
(2)<br />
Vorstandsmitglieder vertreten.<br />
Die Vertretungsberechtigung wird nach Vorlage der die Bestellung des<br />
Vorstandes (§§ 3 Abs. 2, 5) nachweisenden Urkunde von der<br />
Aufsichtsbehörde bescheinigt.<br />
§ 7 Aufbringung der Mittel<br />
(1) Das Stiftungsvermögen besteht aus DM 4,5 Millionen. Es ist<br />
(2)<br />
unangreifbar und in entsprechender Anwendung der Vorschriften über<br />
die Anlage mündelsicherer Gelder anzulegen; seine Erträgnisse sowie<br />
etwaige nicht zum Vermögen bestimmte Zuwendungen Dritter sind<br />
allein für die Erfüllung des satzungsgemäßen Zweckes zu verwenden.<br />
Im übrigen gewinnt die Stiftung ihre Mittel aus Zuwendungen, welche in<br />
Gestalt von einmaligen oder wiederkehrenden Leistungen erbracht<br />
werden können.<br />
(3) Es darf keine Person durch Verwaltungsausgaben, die den Zwecken<br />
der Stiftung fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe<br />
Vergütungen begünstigt werden.<br />
127
§ 8 Genehmigungspflichtige Rechtsgeschäfte<br />
Rechtsgeschäfte oder sonstige Maßnahmen, welche der<br />
Genehmigungspflicht durch die Stiftungsaufsichtsbehörde unterliegen,<br />
ergeben sich aus § 21 Abs. 1 Stiftungsgesetz Nordrhein-Westfalen vom<br />
21.6.1977.<br />
§ 9 Satzungsänderung und Liquidation<br />
(1) Diese Satzung kann durch das Kuratorium mit einer Mehrheit von 2/3<br />
seiner Mitglieder geändert werden.<br />
(2) Die Auflösung der Stiftung kann durch einstimmigen Beschluss des<br />
Kuratoriums erfolgen.<br />
(3) Im Falle der Auflösung oder Aufhebung der Stiftung fällt das Vermögen<br />
der Stiftung an die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder zu denjenigen Anteilen, in<br />
welchen sie das Vermögen der Stiftung durch ihre Zuwendungen<br />
aufgebracht haben. Die Vermögensempfänger erhalten das Vermögen<br />
mit der Auflage, es unmittelbar und ausschließlich für die gleichen oder<br />
ähnlichen in dieser Satzung angegebenen gemeinnützigen Zwecke zu<br />
verwenden.<br />
(4) Beschlüsse nach den Absätzen 1 und 2 bedürfen der Genehmigung<br />
durch die Stiftungsaufsichtsbehörde oder - gegebenenfalls - des<br />
Innenministers.<br />
Satzung vom 1. August 1973 in der Fassung der Änderungsbeschlüsse vom<br />
17.5.1981, 19.11.1986, 10.5.1987 und 16.11.1988.<br />
128