Ärzteblatt August 2004 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
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PERSONALIEN<br />
Nachruf Professor Dr. med. Klaus Schulz<br />
Der langjährige Chefarzt der<br />
Inneren Abteilung und ehemalige<br />
Ärztliche Direktor des<br />
Krankenhauses Stift Bethlehem<br />
Ludwigslust ist unerwartet<br />
am 15. Juni <strong>2004</strong> verstorben.<br />
Klaus Schulz wurde am 20.<br />
Mai 1932 in Wittstock/Dosse<br />
geboren, legte dort sein Abitur<br />
ab und studierte an der<br />
Humboldt-Universität in Berlin<br />
Medizin. Nach der Pflichtassistenz in seinem Heimatort<br />
trat er im Jahre 1959 als wissenschaftlicher Assistent in die<br />
Medizinische Universität Rostock ein. 1964 legte er seine Facharztprüfung<br />
ab, wurde 1965 Oberarzt und leitete seit 1968<br />
die Hämatologische Abteilung der Klinik. Er habilitierte sich<br />
mit dem Thema „Verhalten des thrombozytären Systems bei<br />
Patienten mit chronischen Lebererkrankungen“. Herr Dr. Schulz<br />
etablierte ein Gerinnungslabor und die Antikoagulantien-<br />
Ambulanz an der Medizinischen Klinik und trug so zu einer<br />
hochspezialisierten Betreuung von hämotologischen Patienten<br />
auch über den damaligen Bezirk Rostock hinaus bei.<br />
SEITE 288<br />
MR Dr. med. Ernst Ruickoldt<br />
(13. März 1921 - 08. Juni <strong>2004</strong>)<br />
Am 08. Juni <strong>2004</strong> starb nach<br />
kurzer, schwerer Krankheit<br />
Medizinalrat Dr. med. Ernst<br />
Ruickoldt, ehemaliger Chefarzt<br />
der Kinderabteilung und<br />
Nestor der Nephrologie in<br />
Güstrow.<br />
1921 in München geboren,<br />
mit den Eltern in frühester<br />
Jugend nach Rostock gezogen,<br />
hat er die von ihm so<br />
geliebte Ostseeküste nie wieder verlassen. Kaum mit dem<br />
Studium begonnen, wurde er als Soldat eingezogen und<br />
gelangte in dänische Gefangenschaft. Zurückgekehrt, beendete<br />
er sein Medizinstudium in Kiel und erhielt seine<br />
Facharztausbildung an der Rostocker Universität. Nach kurzer<br />
Niederlassung in Bad Doberan wurde er 1958 als Leiter<br />
der Kinderabteilung nach Güstrow berufen. Mit hoher<br />
Seine wissenschaftlichen Aktivitäten schlugen sich in einer<br />
Vielzahl von Publikationen, Vorträgen und einigen größeren<br />
Lehrbuchbeiträgen nieder.<br />
Im Januar 1973 wurde Herr Dr. sc. med. Klaus Schulz zum<br />
Chefarzt der Inneren Abteilung des Stiftes Bethlehem Ludwigslust<br />
berufen und ein Jahr später dessen Ärztlicher Direktor.<br />
Durch seine besondere Kompetenz in der Hämatologie<br />
und sein breites Wissen im Gesamtgebiet der Inneren Medizin<br />
und der konventionellen Röntgendiagnostik gelang es<br />
ihm unter hohem persönlichen Einsatz, auch über Ludwigslust<br />
hinaus ein gutes Niveau der Patientenversorgung zu gestalten.<br />
Er führte eine ganze Reihe junger Ärzte zum Facharzt für<br />
Innere Medizin. Früh ermöglichte er Allgemeinmedizinern<br />
die stationäre Weiterbildung in der Inneren Medizin und<br />
den anderen klinischen Fachgebieten. In Ludwigslust betreute<br />
er auch mehrere Promotionen. Nach Neubewertung seiner<br />
wissenschaftlichen Verdienste durch die Universität<br />
Rostock wurde der 1996 zum Professor berufen.<br />
Für sein vorbildliches ärztliches Lebenswerk in einem konfessionellen<br />
Krankenhaus auch in schwierigen gesellschaftspolitischen<br />
Zeiten wurde er im Dezember 2000 mit dem Bundesverdienstkreuz<br />
am Bande geehrt.<br />
Hans-Georg Körber<br />
Fachkenntnis und großem organisatorischem Geschick<br />
gelang es ihm eine Kinderabteilung aufzubauen, die weit<br />
über Güstrow hinaus, sowohl fachlich, als auch von ihrer<br />
Ausstattung her, Anerkennung und Bewunderung erntete.<br />
In zahlreichen Gremien in Schwerin, Rostock und am Ministerium<br />
für Gesundheitswesen wurden seine fachlichen Kenntnisse<br />
und seine für jede sinnvolle Neuerung offene Mitarbeit<br />
sehr geschätzt und geachtet. Dies galt insbesondere, wenn<br />
es um die Senkung der Säuglingssterblichkeit, die Impfungen<br />
oder besonders um die Nierenerkrankungen im Kindesalter<br />
ging. Er war Mitbegründer des Arbeitskreises der Kindernephrologie<br />
und hat an deren Tagungen gewissermaßen bis<br />
in seine letzten Tage teilgenommen. Die Kinderabteilung in<br />
Güstrow verfügte in seiner Zeit über alle wichtigen Spezialbereiche<br />
der Kinderheilkunde mit besonderen Schwerpunkten<br />
in der Frühgeborenenbetreuung und der Infektologie.<br />
Darüber hinaus gab es Spezialambulanzen für Pneumologie,<br />
Nephrologie, Neurologie sowie rheumatologische Erkrankungen<br />
am Güstrower Kinderkrankenhaus. Zeitweilig arbeiteten<br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN