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triamed journal im gesundheitswesen • 01/2009 - RoMed Kliniken

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TRIAMED JOURNAL IM GESUNDHEITSWESEN <strong>•</strong> <strong>01</strong>/<strong>2009</strong><br />

Die Bauarbeiten an dem neuen Gesundheitszentrum in<br />

Prien schreiten zügig voran<br />

Sämtliche zur Verfügung stehenden<br />

Praxisflächen sind bereits<br />

an verschiedene Fachärzte vergeben.<br />

In den kommenden Ausgaben<br />

des Triamed Journals für Zuweiser<br />

werden wir Ihnen die Praxen<br />

einzeln vorstellen. Den Anfang<br />

macht die Dialysepraxis Dr. Heiss.<br />

Dialyse – Auch <strong>im</strong> Urlaub<br />

Das Dialysezentrum <strong>im</strong> neuen GHZ<br />

an der Kreisklinik Prien<br />

In Deutschland leiden nahezu 100.000<br />

Menschen an chronischem Nierenversagen,<br />

über 60.000 Patienten werden<br />

regelmäßig hämodialysiert. Aufgrund<br />

demografischer Entwicklungen, aber<br />

auch aufgrund der zunehmenden Prävalenz<br />

von Diabetes mellitus als eine der<br />

häufigsten Ursachen, kann davon ausgegangen<br />

werden, dass in den kommenden<br />

Jahren die Zahl der Dialysepatienten<br />

deutlich zunehmen wird. Durch<br />

verbesserte Behandlungsverfahren<br />

steigt aber auch die Lebensqualität der<br />

Patienten. Das Dialysezentrum in Prien<br />

bietet daher, neben den Patienten aus<br />

dem Umkreis, auch vielen Dialysepatienten<br />

aus ganz Deutschland und dem<br />

Ausland, die Möglichkeit zur Feriendialyse<br />

<strong>im</strong> schönen Chiemgau.<br />

Häufigste Ursachen eines chronischen<br />

Nierenversagens sind Diabetes<br />

und Hypertonie. Besonders auffällig<br />

ist die stetige Zunahme der<br />

diabetischen Nephropathie, deshalb<br />

sollten Früherkennung und opt<strong>im</strong>ale<br />

Therapie des Diabetes mellitus<br />

die wichtigsten Behandlungsziele<br />

sein. Wird in der Praxis eine Proteinurie<br />

bzw. eine Verminderung der<br />

glomerulären Filtrationsrate festgestellt,<br />

so gilt es die Progression der<br />

Niereninsuffizienz zu hemmen. Neben<br />

einer konsequenten Blutdrucksenkung<br />

(unter 130/80 mmHg) ist<br />

die Reduktion der Proteinurie durch<br />

Blockade des Renin-Angiotensin-<br />

Aldosteron Systems (ACE-Hemmer<br />

oder AT1-Blocker) das vordringliche<br />

Ziel. Nikotinverzicht ist ebenso<br />

wichtig wie das Vermeiden nicht<br />

steroidaler Antiphlogistika und jodhaltiger<br />

Röntgenkontrastmittel. Die<br />

Empfehlung, Nierenkranke sollten<br />

viel trinken, ist weit verbreitet, aber<br />

falsch. Die Flüssigkeitsmenge kann<br />

dem Durstempfinden des Patienten<br />

angepasst werden. Die Eiweißzu-<br />

Die Praxis erstreckt sich <strong>im</strong> 1. OG<br />

über eine Fläche von 312 qm und ist<br />

über einen separaten Zugang <strong>im</strong><br />

Treppenhaus zwischen Klinik und<br />

GHZ zu erreichen. Den Praxisbetrieb<br />

<strong>im</strong> neuen Gesundheitszentrum<br />

startet Dr. Heiss voraussichtlich<br />

<strong>im</strong> Juli <strong>2009</strong>.<br />

fuhr mit der Nahrung sollte, wenn<br />

überhaupt, nur moderat eingeschränkt<br />

werden. Bereits <strong>im</strong> Stadium<br />

3 und 4 der chronischen Nierenerkrankung<br />

manifestiert sich die<br />

renale Anämie, die ein unabhängiger<br />

Risikofaktor für die linksventrikuläre<br />

Hypertrophie und kardiovaskuläre<br />

Mortalität ist. Unter der Erythropoetintherapie<br />

sollte ein Hb-<br />

Wert von 10,5 - 12 g/dl angestrebt<br />

werden, höhere Hämoglobinwerte<br />

bieten keine Vorteile. In der CREATE-<br />

Studie zeigten sich signifikant mehr<br />

kardiovaskuläre Ereignisse in der<br />

Patientengruppe mit höheren Hämoglobinzielwerten.<br />

Der sekundäre Hyperparathyreoidismus<br />

bedarf bereits ab Stadium,<br />

CKD 3 einer Diagnostik (Serum-<br />

Kalzium, -phosphat und intaktes<br />

Parathormon) und Therapie durch<br />

den Hausarzt. Bei erhöhten Phosphatwerten<br />

müssen neben einer<br />

phosphatarmen Diät Phosphatbinder<br />

(Kalziumcarbonat, Sevelamer,<br />

Lanthancarbonat) und aktive Vitamin<br />

D Metabolite (Alfacalcidol und<br />

Calcitriol) verordnet werden. Im<br />

Stadium CKD4 (GFR unter 30ml/<br />

min/1,73qm) sollte der Patient und<br />

die Angehörigen auf ein geeignetes<br />

Nierenersatzverfahren (Hämodialyse,<br />

Peritonealdialyse, Nierentransplantation)<br />

vorbereitet werden. Bei<br />

Entscheidung für die Hämodialyse<br />

ist eine frühzeitige Vorstellung be<strong>im</strong><br />

Gefäßchirurgen zur Anlage einer<br />

arteriovenösen Fistel („Shunt") anzuraten.<br />

Hämodialyse wird in der Regel in<br />

Dialysezentren ambulant dre<strong>im</strong>al<br />

wöchentlich durchgeführt. Das Dialysezentrum<br />

in Prien dialysiert<br />

montags, mittwochs und freitags<br />

jeweils in drei Schichten (früh, mittags<br />

und abends). Eine Dialysebehandlung<br />

dauert in der Regel vier<br />

bis fünf Stunden. Die Peritonealdialyse<br />

(Bauchfelldialyse) wird von den<br />

Patienten oder ihren Angehörigen<br />

selbst durchgeführt, erfordert aber<br />

auch eine hohe Compliance und<br />

Selbständigkeit des Patienten. Da<br />

Komplikationen wie Bauchfellentzündungen<br />

den Einsatz der Peritonealdialyse<br />

einschränken können,<br />

setzten derzeit nur ca. 5% der Dialysepatienten<br />

die Peritonealdialyse<br />

ein. Für viele Dialysepatienten ist<br />

Dialysegerät mit Dialysator (Kapillare)<br />

das mittelfristige Ziel zusätzlich<br />

auch eine Nierentransplantation.<br />

Mit einer Transplantatniere können<br />

Patienten oft über viele Jahre ein<br />

nahezu normales Leben führen. L<strong>im</strong>itation<br />

ist hier pr<strong>im</strong>är die Verfügbarkeit<br />

von Spenderorganen, aber<br />

auch die oft nicht unproblematische<br />

Immunsuppression, um eine<br />

Abstoßung des Spenderorgans zu<br />

verhindern. Das Dialysezentrum in<br />

Prien betreut <strong>im</strong> Rahmen der nephrologischen<br />

Versorgung auch<br />

ehemalige Dialysepatienten, die in<br />

den Münchener Transplantationszentren<br />

ein Spenderorgan erhalten<br />

haben.<br />

Da die Hämodialyse ein extrakorporales<br />

Verfahren ist, muss für die<br />

Dialyse ein entsprechend großlumiges<br />

Gefäß punktiert werden. Dazu<br />

werden meistens arteriovenöse<br />

Shunts (C<strong>im</strong>ino-Shunt) am Unteroder<br />

Oberarm angelegt. Bei älteren,<br />

oft polymorbiden Patienten wird<br />

häufig auf die Anlage eines Shunts<br />

verzichtet und stattdessen ein Vorhofkatheter<br />

<strong>im</strong>plantiert, der eine<br />

zum Teil jahrelange Verweildauer<br />

zulässt (z.B. Demerskatheter). Für<br />

die Shuntanlage kooperiert das<br />

Priener Dialysezentrum mit der<br />

Gefäßchirurgie <strong>im</strong> Behandlungszentrum<br />

Vogtareuth (Chefarzt Prof.<br />

von Sommoggy). Der Shunt ist für<br />

Dialysepatienten ihre „Lebensader"<br />

und sollte sorgfältig behandelt und<br />

kontrolliert werden.<br />

Bei der Patientenversorgung arbeitet<br />

das Dialysezentrum in Prien eng<br />

mit den betreuenden Hausärzten<br />

zusammen. Niereninsuffiziente Patienten<br />

leiden in der Regel an verschiedenen<br />

Grunderkrankungen<br />

und eine effektive Therapie ist nur<br />

in enger Kooperation möglich. Im<br />

Vordergrund steht dabei die Diabetes-<br />

und Hochdruckeinstellung,<br />

aber auch Lebensführung, Ernährung<br />

und Flüssigkeitsrestriktion.<br />

Speziell bei der dialysespezifischen<br />

Medikation wie Phosphatbinder<br />

und Erythropoetin (EPO) aber auch<br />

für generelle Fragen zu Medikation<br />

von niereninsuffizienten Patienten<br />

steht das Dialysezentrum als kompetenter<br />

Partner zur Verfügung.<br />

Nach 31 Jahren am Standort Ernsdorfer<br />

Str. 78 zieht das Dialysezentrum<br />

<strong>im</strong> Juli dieses Jahres in das<br />

neugebaute Gesundheitszentrum<br />

an der Triamed Kreisklinik Prien um.<br />

Es entsteht dort eine nach neuesten<br />

Erkenntnissen geplante und ausgestattete<br />

Einheit mit einer der modernstenWasseraufbereitungsanlagen.<br />

Die bodengleichen Fenster erlauben<br />

für die Patienten einen unvergleichlichen<br />

Blick über den<br />

Chiemsee. Ein Gastpatient sagte<br />

spontan: „Das wird wahrscheinlich<br />

die schönste Dialyse Deutschlands".<br />

Leistungsspektrum<br />

Dialysezentrum Prien<br />

<strong>•</strong> Bicarbonat Hämodialyse,<br />

Hämofiltration, Hämodia-filtration<br />

und LDL-Apherese<br />

<strong>•</strong> 13 Dialyseplätze + 1 mobiles<br />

Dialysegerät in der Triamed<br />

Klinik Prien (Gerätehersteller<br />

Gambro und Fresenius)<br />

<strong>•</strong> Verpflegung für Patienten<br />

mit Frühstück, Mittagessen,<br />

bzw. Abendessen<br />

Dr. med.<br />

Bernhard Heiss<br />

<strong>•</strong> 1966 - 1971<br />

Medizinstudium<br />

an der<br />

LMU München<br />

<strong>•</strong> 1973 - 1976 Chiemseeklinik<br />

Dr. Thyssen (heutige<br />

Triamed Klinik Prien),<br />

Stationsarzt der Inneren<br />

Abteilung, Dialyse<br />

<strong>•</strong> 1976-1978 Klinikum Rosenhe<strong>im</strong>,<br />

Medizinische Abteilung<br />

II mit Dialyse (Chefarzt<br />

Prof. Wetzels)<br />

<strong>•</strong> 1978 Gründung des Dialysezentrums<br />

in Prien<br />

Kontaktadresse:<br />

Dialyse Zentrum Prien<br />

Ernsdorfer Str. 78<br />

83209 Prien<br />

Telefon: 08051/1880<br />

Telefax: 08051/1850<br />

Email: info@dialyse-prien.de<br />

www.dialyse-prien.de<br />

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