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Vorstellung der AG 1.2 "Prävention des Diabetes mellitus

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<strong>Prävention</strong> <strong>des</strong> <strong>Diabetes</strong> <strong>mellitus</strong> Typ 2 im<br />

Erwachsenenalter<br />

<strong>AG</strong> Nr. <strong>1.2</strong><br />

Umsetzung <strong>der</strong> Ziele 1 und 3 in zwei Thüringer Pilotprojekten<br />

1. Ziel: Früherkennung<br />

3. Ziel: kontrollierte Intervention<br />

Referentinnen: Dr. rer. nat. Danielle Prechtl/Dr. med. Martina Stadeler<br />

FSA mbH/BGN


Projektschritte Titelmasterformat in durch Anlehnung Klicken bearbeiten an das Stufenprogramm <strong>des</strong> NAFDM<br />

Schritt 1-<br />

Risikoerkennung<br />

FINDRISK*<br />

Eingangstest<br />

Schritt 2 -<br />

Intervention<br />

Intensivphase<br />

Erhaltungsphase<br />

Schritt 3 -<br />

Kontinuierliche Intervention<br />

Stabilisierungsphase<br />

Nov 08/09 Feb/März 09/10 März 09/10 März 10/11 März 12/13<br />

Jan 09 Okt 09<br />

*http://diabetes-risiko.de/diabetes-risikotest.html


Schritt Titelmasterformat 1: Risikoerkennung<br />

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Pilotprojekt Region Jena:<br />

� Rekrutierung über Anschreiben<br />

aller Versicherten <strong>der</strong> Taunus BKK<br />

(n = 6052)<br />

� Rücksendung von 689 FINDRISK-<br />

Bögen (11 %)<br />

� Einladung von 194 Personen mit<br />

Risiko > 17 % � n = 75 erschienen<br />

� 26 Teilnehmer an <strong>der</strong> Intervention<br />

Pilotprojekt Betriebliches Setting<br />

Griesson de Beukelaer Kahla:<br />

� Rekrutierung über Gesundheitstag<br />

im Betrieb (n = 130 Teilnehmer)<br />

� Rückgabe von 39 FINDRISK-Bögen<br />

(30 %)<br />

� Einladung von 12 Personen mit<br />

Risiko > 17 % � n = 12 erschienen<br />

� 12 Teilnehmer an <strong>der</strong> Intervention


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Ergebnisse Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten<br />

Pilotprojekt Region Jena:<br />

� Interventionsphase:<br />

� ø Gewichtsabnahme 2,6 kg �<br />

max. 6,4 kg<br />

� alle Blutzuckerwerte (BZ)<br />

gesunken o<strong>der</strong> im Normbereich<br />

geblieben<br />

� kontinuierliche Intervention:<br />

� 8 von 26 Teilnehmern<br />

Pilotprojekt Betriebliches Setting<br />

GdB Kahla:<br />

� Interventionsphase:<br />

� ø Gewichtsabnahme 7,2 kg �<br />

max. 15,5 kg<br />

� alle Blutzuckerwerte (BZ)<br />

gesunken o<strong>der</strong> im Normbereich<br />

geblieben<br />

� kontinuierliche Intervention:<br />

� 12 von 12 Teilnehmern<br />

Ergebnisse nach 3 Jahren:<br />

� Gewichtsverlust (ø - 0,8 kg)<br />

� Fettverlust (ø -1,5 kg)<br />

� verringerte Taillenumfänge<br />

� BZ i. d. R. im Normbereich<br />

� positive Aussagen <strong>der</strong><br />

Teilnehmer<br />

� 2. Gruppe gewünscht


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Beitrag <strong>des</strong> organisierten Sports zur <strong>Prävention</strong>/ Rehabilitation<br />

von <strong>Diabetes</strong> <strong>mellitus</strong> Typ 2<br />

Regelmäßige sportliche Betätigung für 367.000 Mitglie<strong>der</strong> in 3.467 Sportvereinen<br />

3.600 Angebote mit Gesundheitssport für 54.000 Thüringer in 460 Sportvereinen<br />

700 Angebote mit Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT<br />

davon 193 Angebote Herz-Kreislauf-Training<br />

für Erwachsene/ Ältere<br />

www.rezept-fuer-bewegung.de<br />

1.400 Angebote als REHASPORTGRUPPE anerkannt + zertifiziert<br />

vom Thüringer Behin<strong>der</strong>ten- und Rehabilitationssportverband<br />

davon 105 Angebote für Diabetiker


Fazit Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten<br />

Die Ergebnisse zeigen:<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Prävention</strong> ist wirksam und ist nie zu spät.<br />

Notwendig sind:<br />

� Aufklärung<br />

� Motivation<br />

� Interventionsangebote<br />

� Kontinuität<br />

� Finanzierungsangebote<br />

Entscheidend ist:<br />

so früh wie möglich, d. h. schon im Kin<strong>des</strong>alter anzufangen.


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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Vortragen<strong>der</strong>: Dr. rer. nat. Danielle Prechtl/Dr. med. Stadeler<br />

FSA mbH/BGN<br />

In Zusammenarbeit mit Dr. H.-M. Reuter (Diabetologische Schwerpunktpraxis Jena)<br />

Kerstin Lang (Lan<strong>des</strong>sportbund Thüringen)<br />

<strong>AG</strong> <strong>1.2</strong> 6. Juni 2012<br />

8


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<strong>Prävention</strong> <strong>des</strong> <strong>Diabetes</strong> <strong>mellitus</strong> Typ 2 im<br />

Erwachsenenalter<br />

<strong>AG</strong> Nr. <strong>1.2</strong><br />

Umsetzung <strong>des</strong> Ziels 2<br />

2. Ziel: qualifizierte Information und Beratung<br />

Referentin: Frau Edith Clausen,<br />

Deutscher Diabetiker Bund; LV Thüringen


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Deutscher Diabetiker Bund<br />

Lan<strong>des</strong>verband Thüringen e.V.<br />

Projekte und Aktivitäten <strong>des</strong> DDB zur Stärkung <strong>des</strong><br />

Gesundheitsbewusstseins <strong>der</strong> Bevölkerung im Jahr<br />

2012.


Titelmasterformat Glie<strong>der</strong>ung durch Klicken bearbeiten<br />

1. <strong>Diabetes</strong> – Lotse<br />

2. „<strong>Diabetes</strong> im Klassenzimmer“ in Berufsbildenden<br />

Schulen<br />

3. <strong>Prävention</strong>saktion „Fußgesundheit“<br />

4. „<strong>Prävention</strong> <strong>des</strong> Typ 2 im Jugendalter“ in<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> DGE Sektion Thüringen<br />

in Thüringer Schulen<br />

5. 20. Lan<strong>des</strong>diabetikertag „Wir bewegen und<br />

bewältigen den <strong>Diabetes</strong>“<br />

6. Familientreffen mit an <strong>Diabetes</strong> erkrankten<br />

Kin<strong>der</strong>n „Gesundheit – eine Balance im Leben“<br />

7. Gesundheitstage in den Thüringer Ministerien<br />

8. Fortbildung <strong>der</strong> Selbsthilfegruppenleiter<br />

9. Treffen <strong>des</strong> „Arbeitskreis St. Vincent“<br />

<strong>AG</strong> <strong>1.2</strong> 11


<strong>Diabetes</strong> Titelmasterformat - Lotse durch Klicken bearbeiten<br />

<strong>Diabetes</strong> –Lotse- eine neue Form <strong>der</strong> ehrenamtlichen sozialen Arbeit.<br />

� Befähigung geeigneter und motivierter Patientenvertreter aller<br />

Altersgruppen zur Lotsenfunktion im Gesundheitswesen.<br />

� Interessenten werden über die jeweiligen Lan<strong>des</strong>vorstände an die<br />

Bun<strong>des</strong>geschäftsstelle gemeldet.<br />

� DL zeigen die sicheren Wege zu Behandlungs- und<br />

Betreuungsbereichen.<br />

� Beratungskompetenz zu <strong>Prävention</strong>saktionen<br />

� Krankheitsakzeptanz und Motivation zur Beherrschung <strong>des</strong><br />

<strong>Diabetes</strong>alltags werden geför<strong>der</strong>t.<br />

� Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität <strong>der</strong> Betroffenen wird erreicht.<br />

� Beitrag zur Verhin<strong>der</strong>ung von kostenintensiven<br />

Folgeerkrankungen.<br />

<strong>AG</strong> <strong>1.2</strong> 12


<strong>Diabetes</strong> Titelmasterformat im Klassenzimmer durch Klicken bearbeiten<br />

• Ziel <strong>des</strong> Projektes: Befähigung Auszubilden<strong>der</strong> in den Berufsbildenden<br />

Schulen kompetent im Berufsleben mit an <strong>Diabetes</strong> erkrankten Kin<strong>der</strong>n<br />

umzugehen.<br />

• Zielgruppen: Auszubildende in Gesundheits- Sozial- und<br />

Pädagogikberufen<br />

• Beginn <strong>des</strong> Projektes: 2011<br />

• Mitwirkende im Projekt:<br />

- Deutscher Diabetiker Bund, LV Thüringen<br />

- Thüringer Diabetologen<br />

- Thüringer Pädiater<br />

- Thüringer <strong>Diabetes</strong>beraterInnen<br />

<strong>AG</strong> <strong>1.2</strong> 13


<strong>Diabetes</strong> im Klassenzimmer<br />

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<strong>Prävention</strong> <strong>des</strong> Typ 2 – <strong>Diabetes</strong> im Jugendalter – eine<br />

Gemeinschaftsaktion DDB LV Thüringen mit <strong>der</strong> DGE-Sektion<br />

Thüringen an Grund- Regelschulen und Gymnasien.<br />

Zielgruppe : ab dem 14.Lebensjahr<br />

Ziel: Aufklärung und Risikotest bei Jugendlichen mit<br />

genetischem Hintergrund und Übergewicht zur<br />

Früherkennung <strong>des</strong> Typ 2 <strong>Diabetes</strong>.<br />

<strong>AG</strong> <strong>1.2</strong> 14


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Auszug aus den <strong>Prävention</strong>s-Projekten und Aktivitäten <strong>des</strong> Deutschen Diabetiker<br />

Bun<strong>des</strong>, Lan<strong>des</strong>verband Thüringen 2012.<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Edith Claußen<br />

Lan<strong>des</strong>vorsitzende Deutscher Diabetiker Bund, Thüringen.<br />

<strong>AG</strong> <strong>1.2</strong> 6. Juni 2012<br />

15


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<strong>Prävention</strong> <strong>des</strong> <strong>Diabetes</strong> <strong>mellitus</strong> Typ 2 im<br />

Erwachsenenalter<br />

<strong>AG</strong> Nr. <strong>1.2</strong><br />

<strong>Vorstellung</strong> <strong>des</strong> Nationalen <strong>Diabetes</strong>planes mit Darstellung <strong>des</strong><br />

Bezuges zu unserer bisherigen Arbeit sowie zu den zukünftigen<br />

Arbeitsschwerpunkten unserer <strong>AG</strong><br />

Referent: Herr Dr. H.-M. Reuter,<br />

Diabetologische Schwerpunktpraxis Jena, KVT


Warum brauchen wir einen Nationalen<br />

<strong>Diabetes</strong>plan ?<br />

Rheinland-Pfalz<br />

8,00<br />

Saarland<br />

7,57<br />

Westfalen-Lippe<br />

6,94<br />

Schleswig-Holstein<br />

6,78<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Hamburg<br />

9,40<br />

6,42<br />

Bremen<br />

7,02<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

7,05<br />

Nordrhein<br />

7,94 Thüringen<br />

Hessen<br />

7,71<br />

Baden-Württemberg<br />

6,80<br />

Sachsen-Anhalt<br />

10,38<br />

10,14<br />

Bayern<br />

7,42<br />

Berlin<br />

7,99<br />

Brandenburg<br />

9,18<br />

Sachsen<br />

12,15


Bisherige Studienlage (I)<br />

Direct Costs of <strong>Diabetes</strong> Mellitus in<br />

Germany – CoDiM 2000-2007<br />

(Köster, Huppertz, Hauner, Schubert 2011)<br />

• Anstieg <strong>der</strong> Prävalenz von 6,5% auf 8,9% (+36,8%)<br />

• Anstieg <strong>der</strong> direkten Kosten (GKV) für Diabetiker<br />

von 27,8 Mrd. € auf 42 Mrd. € (+ 51,1%)<br />

•allein durch Zunahme <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> an <strong>Diabetes</strong> Erkrankten,<br />

• Anstieg <strong>der</strong> diabetes-bezogenen „Mehrkosten“<br />

von 12,9 Mrd. € auf 19,1 Mrd. € (+ 48,6%)<br />

.


Nationaler <strong>Diabetes</strong>plan - Historie<br />

� 22.12.2006:<br />

Warnung vor einer weltweiten<br />

Bedrohung durch eine <strong>Diabetes</strong>-<br />

Pandemie (UN)<br />

Auffor<strong>der</strong>ung an alle Mitgliedstaaten,<br />

strukturierte nationale Maßnahmen<br />

zur <strong>Prävention</strong>, Behandlung und<br />

Versorgung von <strong>Diabetes</strong> zu<br />

entwickeln<br />

� 2007:<br />

Auch die EU for<strong>der</strong>t in <strong>der</strong> „Declaration of<br />

<strong>Diabetes</strong>“ (EU-Resolution<br />

P6_TA(2006)0185) nachdrücklich alle<br />

Mitgliedslän<strong>der</strong> auf, nationale <strong>Diabetes</strong>pläne<br />

zu entwickeln.<br />

Diese Empfehlung wurde bereits in 17<br />

Mitgliedslän<strong>der</strong>n <strong>der</strong> EU umgesetzt, bisher<br />

aber nicht in Deutschland !


Handlungsfel<strong>der</strong><br />

In einem ersten Schritt wurden von <strong>der</strong> <strong>AG</strong> <strong>des</strong> Ressorts <strong>Prävention</strong> und<br />

Versorgung von <strong>Diabetes</strong>DE daher die wichtigsten Handlungsfel<strong>der</strong> definiert,<br />

die vorrangig in <strong>der</strong> ersten Phase <strong>des</strong> „Nationalen <strong>Diabetes</strong>planes“ gemeinsam<br />

bearbeitet werden sollen:<br />

1) Primäre <strong>Prävention</strong> <strong>des</strong> <strong>Diabetes</strong><br />

2) Früherkennung <strong>des</strong> Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

3) Epidemiologie, Aufbau eines nationalen <strong>Diabetes</strong>registers<br />

4) Versorgungsstrukturen, Versorgungsforschung, und Qualitätssicherung<br />

5) Patienteninformation, -schulung und -empowerment


Handlungsfel<strong>der</strong>: Primäre <strong>Prävention</strong><br />

• Die Zahl <strong>der</strong> Neuerkrankungen bei <strong>Diabetes</strong> steigt konstant – jeden Tag<br />

erkranken in Deutschland über 700 Personen neu an Typ-2-<strong>Diabetes</strong>, pro<br />

Jahr ca. 270.000 Menschen.<br />

• Bereits heute ist in Deutschland fast je<strong>der</strong> dritte über 70-Jährige Diabetiker.<br />

• Zudem beginnt <strong>der</strong> Typ-2-<strong>Diabetes</strong> immer früher, immer häufiger sind auch<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche betroffen.<br />

• Durch diese deutlich steigenden Neuerkrankungsraten sind immer mehr<br />

Personen und <strong>der</strong>en Angehörige von individuellem Leid betroffen und auch<br />

das Gesundheitssystem steht hierdurch vor einer großen Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

da die Behandlung <strong>des</strong> <strong>Diabetes</strong> und <strong>der</strong> Folgekomplikationen schon bald<br />

ohne Leistungsbegrenzungen und Qualitätseinbußen nicht mehr<br />

finanzierbar ist.<br />

• Für die <strong>Prävention</strong> <strong>des</strong> Typ-2-<strong>Diabetes</strong> sind sowohl ein „Populationsansatz“<br />

als auch ein „Risikoansatz“ gleichermaßen wichtig. Ebenso sollte die<br />

Verhaltensprävention durch Verhältnisprävention ergänzt werden.<br />

• Trotz einer großen Anzahl empirischer Daten zur Effektivität und <strong>der</strong><br />

Effizienz von Maßnahmen zur <strong>Prävention</strong> <strong>des</strong> Typ-2-<strong>Diabetes</strong>, gibt es bisher<br />

keine systematischen Ansätze, wie diese in Deutschland umgesetzt werden<br />

können: Dies gilt es unbedingt zu verbessern.


Handlungsfeld 2: Früherkennung<br />

� Ergebnisse aus bevölkerungsbasierten Erhebungen (z.B. KORA-Studie)<br />

deuten darauf hin, dass auch in Deutschland die Zahl unentdeckter<br />

Diabetiker sehr hoch ist.<br />

� Sowohl in <strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> 35-59-Jährigen, als auch in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong><br />

55-74-jährigen Personen kommt nach den vorliegenden Zahlen auf einen<br />

diagnostizierten <strong>Diabetes</strong>fall ein unentdeckter.<br />

� Damit ist die Gesamtzahl aller Menschen mit <strong>Diabetes</strong> in Deutschland<br />

deutlich höher als angenommen.<br />

� Zusätzlich leiden 11% (35-59 Jahre) bzw. 16% (55-74 Jahre) an einer<br />

gestörten Glukosetoleranz, die eine Vorstufe <strong>des</strong> <strong>Diabetes</strong> darstellt.<br />

Personen mit einem unentdeckten <strong>Diabetes</strong> haben ein deutlich erhöhtes<br />

Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko.<br />

� Es sollte daher ein wichtiges Ziel <strong>des</strong> „Nationalen <strong>Diabetes</strong>plans“ sein, die<br />

Früherkennung von Typ-2-Diabetikern zu verbessern, da eine gute<br />

<strong>Diabetes</strong>einstellung schon zu Beginn <strong>der</strong> Erkrankung deutliche Vorteile<br />

erbringt.


Handlungsfeld 3: Epidemiologie,<br />

<strong>Diabetes</strong>register<br />

• Trotz <strong>der</strong> hohen individuellen und gesellschaftlichen Belastung durch die<br />

Erkrankung <strong>Diabetes</strong> liegen für die deutsche Bevölkerung nur wenige,<br />

verlässliche Daten zur Häufigkeit <strong>des</strong> <strong>Diabetes</strong> und Praediabetes vor.<br />

• Diese wären jedoch zur Planung und Steuerung von gezielten Maßnahmen<br />

zur <strong>Prävention</strong> und besseren Versorgung von <strong>Diabetes</strong>patienten eine<br />

unabdingbare Voraussetzung.<br />

• Auch fehlen systematische Daten zur Behandlung <strong>des</strong> <strong>Diabetes</strong> in<br />

Deutschland und <strong>der</strong>en Ergebnisse.<br />

• Erfor<strong>der</strong>lich wäre daher <strong>der</strong> Aufbau von epidemiologischen und klinischen<br />

<strong>Diabetes</strong>registern.<br />

• Durch die verlaufsbegleitende, sektorenübergreifende Dokumentation sollen<br />

diese Register auch zur Darstellung <strong>der</strong> diabetologischen<br />

Versorgungsqualität, zur Qualitätsberichterstattung sowie zur Schaffung von<br />

Qualitätstransparenz in <strong>der</strong> diabetologischen Versorgung beitragen


Handlungsfeld 4: Versorgung, Versorgungsstrukturen,<br />

-forschung und Qualitätssicherung<br />

� Trotz erster guter Ansätze gibt es in Deutschland massive Defizite <strong>der</strong><br />

diabetologischen Versorgungsforschung, was eine wichtige Voraussetzung<br />

für die Verbesserung <strong>der</strong> Versorgung und Etablierung von effektiven und<br />

effizienten Qualitätssicherungsmaßnahmen darstellt.<br />

� Für die Sicherstellung einer effektiven wie auch effizienten<br />

diabetologischen Versorgung für Menschen mit <strong>Diabetes</strong> sind zudem neue,<br />

sektorenübergreifende Versorgungsstrukturen zwischen den<br />

unterschiedlichen ambulanten und stationären Leistungsanbietern zu<br />

entwickeln und zu erproben.<br />

� Der Aufbau von Maßnahmen <strong>der</strong> vergleichenden Qualitätssicherung erlaubt<br />

es Patienten, Ärzten und Krankenkassen zudem, Unterschiede in <strong>der</strong><br />

Qualität <strong>der</strong> Versorgung zu erkennen.


Handlungsfeld 5: Patienteninformation,<br />

-schulung und -empowerment<br />

� Die Stärkung <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> Patienten ist ein weiteres wichtiges<br />

Handlungsfeld für eine Verbesserung <strong>der</strong> Versorgungssituation, da <strong>der</strong><br />

Patient im Rahmen <strong>der</strong> Therapie eine bedeutsame Rolle einnimmt.<br />

� Hierbei spielt das Angebot einer strukturierten Schulung von Patienten eine<br />

wichtige Rolle. Allerdings ist <strong>der</strong> Anteil nicht geschulter Patienten trotz<br />

verbesserter Rahmenbedingungen durch die DMP-Programme noch immer<br />

hoch, die Lebensqualität von Menschen mit <strong>Diabetes</strong> reduziert, psychische<br />

Erkrankungen wie Depressionen treten im Zusammenhang mit <strong>Diabetes</strong><br />

etwa doppelt so häufig auf wie in <strong>der</strong> Normalbevölkerung.<br />

� Im Rahmen <strong>des</strong> nationalen <strong>Diabetes</strong>plans sollen daher Maßnahmen<br />

entwickelt werden, um Patienten eine gezielte Unterstützung zu geben, auf<br />

<strong>der</strong> Basis selbstbestimmter Entscheidungen besser mit dem <strong>Diabetes</strong> und<br />

<strong>des</strong>sen Folgen umzugehen sowie soziale Folgen <strong>der</strong> Erkrankung zu<br />

vermeiden.


Stand <strong>der</strong> Entwicklung<br />

• Handlungsfel<strong>der</strong> werden zur Zeit mit<br />

Beteiligten beraten,<br />

• Deutsche <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft<br />

• Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin<br />

• Patientenvertretungen<br />

• Deutscher Hausärzteverband<br />

• Berufsverband Nie<strong>der</strong>gelassener Diabetologen<br />

– Geplant ist gemeinsame <strong>Vorstellung</strong> bei<br />

Gesundheitsminister Bahr im Herbst


CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bun<strong>des</strong>tag<br />

Arbeitsgruppe Gesundheit<br />

24. April 2012<br />

Entwurf Eckpunkte für eine nationale <strong>Prävention</strong>sstrategie<br />

Glückliches Deutschland: Gesundheitsbewusstsein und Vorbeugung<br />

- 1 -


Die Ziele für <strong>Prävention</strong> und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung sollten sich dabei grundsätzlich an<br />

folgenden Kriterien orientieren:<br />

- Die Krankheit o<strong>der</strong> Gesundheitsstörung, gegen die angegangen werden soll, ist<br />

häufig und schwer<br />

- Die Krankheit o<strong>der</strong> Gesundheitsstörung ist mit Maßnahmen <strong>der</strong> <strong>Prävention</strong><br />

hinreichend beeinflussbar<br />

- Die Krankheit o<strong>der</strong> Gesundheitsstörung ist volkswirtschaftlich bedeutend.<br />

- <strong>Prävention</strong>smaßnahmen sollen - soweit möglich - evidenzbasiert sein und eine<br />

positive Kosten-Nutzen-Relation haben.<br />

Beispielhaft sind folgende konkrete Ziele:<br />

- Senkung <strong>der</strong> lebensstilbedingten <strong>Diabetes</strong> <strong>mellitus</strong> Erkrankung bis 2020 um 10%<br />

- Senkung <strong>der</strong> psychischen Erkrankung am Arbeitsplatz bis 2020 um 20%<br />

- Senkung <strong>der</strong> Reinfarktquote beim Herzinfarkt bis 2020 um 10%<br />

- Teilnahmesteigerung an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen um 20%<br />

2. Gründung eines Nationalen Rats für <strong>Prävention</strong> und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

- 4 -


Mögliche Aufgaben <strong>der</strong><br />

<strong>AG</strong> Gesundheitsziele<br />

•Analyse <strong>der</strong> Situation in Thüringen bezogen<br />

auf die Prävalenzdaten<br />

•Prüfung, welche Handlungsfel<strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>AG</strong><br />

bearbeitet werden könnten auf Lan<strong>des</strong>ebene<br />

•Unterstützung <strong>des</strong> Prozesses zur<br />

Implementierung eines Nationalen<br />

<strong>Diabetes</strong>planes auf Bun<strong>des</strong>ebene durch die<br />

Lan<strong>des</strong>politik


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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Dr. Hans-Martin Reuter<br />

Diabetologische Schwerpunktpraxis, Jena;<br />

Kassenärztliche Vereinigung Thüringen<br />

<strong>AG</strong> <strong>1.2</strong> 6. Juni 2012<br />

32

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