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Versicherungshöchstleistung - Prisma Kreditversicherungs AG

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PR1SMA.AKTUELL<br />

www.prisma-kredit.com<br />

Herbst 2009<br />

Interview: Claudia Bandion-Ortner über das neue Insolvenzrecht<br />

Aktuell: PRISMAs Kleinste ganz groß Thema: Markenbotschafter bei PRISMA<br />

Special: <strong>Versicherungshöchstleistung</strong> Seitenblicke: Events 2009


Interview: Claudia Bandion-Ortner über das neue Insolvenzrecht<br />

Mit 1. Jänner 2010 soll das neue Insolvenzrecht in Kraft treten.<br />

Justizministerin Claudia Bandion-Ortner erklärt im Gespräch mit Florian Zangerl die Hintergründe<br />

der Gesetzgebung und was Gläubiger und Schuldner im Fall des Falles wissen müssen.<br />

Sanieren statt „pleitieren“<br />

Derzeit zögern viele Unternehmer<br />

wegen der mit dem<br />

Konkursverfahren verbundenen<br />

Stigmatisierung, rechtzeitig einen<br />

Konkursantrag einzubringen.<br />

Frau Bundesministerin, Österreich steht wohl die<br />

größte Konkurswelle der Zweiten Republik bevor.<br />

Ist das neue Insolvenzrecht die Antwort darauf?<br />

Gewissermaßen. Die Änderung des Insolvenzrechts<br />

stand zwar auf unserer Agenda, aber wir haben<br />

aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Situation<br />

darauf geachtet, diese Reform schneller umzusetzen.<br />

Das österreichische Insolvenzrecht hat schon<br />

bisher eine durchaus beachtliche Sanierungsquote<br />

ermöglicht. So haben etwa im Jahr 2008 34 Prozent<br />

der Konkursverfahren mit Zwangsausgleich geendet.<br />

Die aktuelle Wirtschaftslage war der Anlass dafür,<br />

die Sanierungschancen noch weiter zu verbessern,<br />

wobei stets auch die Interessen der Gläubiger<br />

berücksichtigt werden müssen.<br />

Was sind die wichtigsten Neuerungen gegenüber<br />

den fast schon jahrhundertealten Gepflogenheiten<br />

im Insolvenzfall?<br />

Wir schaffen eine übersichtlichere Verfahrensstruktur<br />

und erhöhen die Sanierungschancen für<br />

die Unternehmen. Derzeit zögern viele Unternehmer<br />

wegen der mit dem Konkursverfahren verbundenen<br />

Stigmatisierung, rechtzeitig einen Konkursantrag<br />

einzubringen. Deshalb wird anstelle der<br />

Unterteilung in Konkurs- und Ausgleichsverfahren<br />

ein Insolvenzverfahren geschaffen, das bei rechtzeitiger<br />

Vorlage eines Sanierungsplans als Sanierungsverfahren,<br />

ansonsten als Konkursverfahren<br />

zu bezeichnen ist. Sofern der Schuldner bei Verfahrenseröffnung<br />

qualifizierte Unterlagen vorlegt<br />

(etwa einen Finanzplan) und im Sanierungsplan<br />

eine Quote von mindestens 30 Prozent anbietet,<br />

soll ihm die Eigenverwaltung unter Aufsicht eines<br />

Verwalters gestattet werden.<br />

Um die Sanierung im Insolvenzverfahren zu fördern,<br />

soll dem Schuldner für einen beschränkten<br />

Zeitraum der notwendige Spielraum gegeben werden:<br />

So soll die Auflösung von Verträgen durch<br />

Vertragspartner des Schuldners nur in Ausnahmefällen<br />

möglich sein und der Zugriff der gesicherten<br />

Gläubiger weiter aufgeschoben werden.<br />

Welche Auswirkung hat das Gesetz auf bereits<br />

eröffnete Konkurse?<br />

Grundsätzlich sind die neuen Bestimmungen nur<br />

auf neu eröffnete Insolvenzverfahren anwendbar.<br />

Wird allerdings in einem bereits eröffneten Verfahren<br />

ein Sanierungsplan vorgelegt, so kommen die<br />

neuen Bestimmungen schon zur Anwendung.<br />

Wann genau ist der Sanierungsplan vorzulegen?<br />

Was muss er beinhalten?<br />

Der neue Sanierungsplan entspricht im Wesentlichen<br />

dem bisherigen Zwangsausgleichsantrag. Es<br />

ist der Vorschlag an die Gläubiger, binnen einer<br />

bestimmten Frist einen bestimmten Prozentsatz<br />

der Forderungen zu begleichen und von den Restforderungen<br />

befreit zu werden. Ein solcher Sanierungsplan<br />

kann in jedem Insolvenzverfahren, also<br />

auch während eines Konkursverfahrens, vorgelegt<br />

werden. Wenn ein Sanierungsplan schon vor Verfahrenseröffnung<br />

vorgelegt wird, ist das Verfahren<br />

als Sanierungsverfahren zu bezeichnen. Eine der<br />

Neuerungen ist, dass es zur Annahme des Sanierungsplans<br />

künftig ausreichen soll, dass (neben der<br />

weiter erforderlichen Kopfmehrheit) die zustimmenden<br />

Konkursgläubiger mehr als die Hälfte der<br />

Gesamtsumme der Forderungen auf sich vereinen.<br />

Unternehmer, die sich über einen Sanierungsplan<br />

reorganisieren, müssen eine Quote von 30 Prozent<br />

erwirtschaften. Weshalb nicht 40 Prozent wie im<br />

bisherigen Ausgleich?<br />

Die gesetzlich vorgesehene Quote ist bloß eine<br />

Mindestquote. Im Einzelfall kann es sein, dass der<br />

Schuldner einen höheren Prozentsatz anbieten<br />

muss, um die Zustimmung der Gläubigermehrheit<br />

zu erreichen. Die Mindestquote beträgt wie bisher<br />

beim Zwangsausgleich 20 Prozent im Verlauf von<br />

längstens zwei Jahren. Für die Eigenverwaltung<br />

muss der Schuldner mindestens 30 Prozent anbieten.<br />

Das Gesetz sieht eine rasche Löschung aus der<br />

Insolvenzdatei vor. Wie wird das künftig funktionieren?<br />

Erst bei vollständiger Erfüllung des Sanierungsplans<br />

kann der Schuldner die Löschung aus der Insolvenzdatei<br />

beantragen, die dann binnen eines Jahres<br />

nach Ablauf der vorgesehenen Zahlungsfrist erfolgt.<br />

Bestimmte Fristen sind dafür nicht vorgesehen.


An die Stelle von Konkurs- und Ausgleichsverfahren soll ein Insolvenzverfahren treten,<br />

das bei rechtzeitiger Vorlage eines Sanierungsplans zum Sanierungsverfahren wird. Die<br />

Voraussetzung dafür: Die Gläubiger müssen dem Plan mehrheitlich zustimmen.<br />

Konkursabweisungen mangels Masse, bei denen<br />

ein mögliches strafbares Verhalten des Schuldners<br />

unentdeckt blieb, sollen nicht mehr vorkommen.<br />

Im ersten Halbjahr 2009 waren dies immerhin<br />

1.567 Fälle oder rund 50 Prozent aller Insolvenzen.<br />

Wie soll das finanziert werden?<br />

Aus budgetären Gründen können Insolvenzverfahren<br />

weiterhin nicht eröffnet werden, wenn kein<br />

kostendeckendes Vermögen vorliegt. Allerdings<br />

sollen die Konkursabweisungen mangels Masse auf<br />

andere Weise zurückgedrängt werden. So soll etwa<br />

der Kreis jener Personen erweitert werden, die zum<br />

Erlag eines Kostenvorschusses verpflichtet sind.<br />

In Hinkunft sollen auch bestimmte Gesellschafter<br />

zum Erlag eines Kostenvorschusses herangezogen<br />

werden können.<br />

Was macht Sie so sicher, dass die „Gnadenfrist“ der<br />

Sanierungsphase nicht nur zur Verschleppung des<br />

endgültigen Scheiterns führt?<br />

Im Insolvenzverfahren kommt eine Weiterführung<br />

des Unternehmens generell nur in Betracht, wenn<br />

sich der Ausfall für die Konkursgläubiger dadurch<br />

nicht vergrößert. Die Schutzmaßnahmen sind an<br />

die Fortführung des Unternehmens gekoppelt. Die<br />

Beschränkungen bei der Auflösung von Verträgen<br />

enden überdies jedenfalls sechs Monate nach Eröffnung<br />

des Insolvenzverfahrens.<br />

Für den Verzicht auf solche Rechte werden angelsächsische<br />

Schuldner mit Anteilen am insolventen<br />

Unternehmen belohnt. Dieses Element ist im heimischen<br />

Gesetz nicht vorgesehen. Warum?<br />

Im Vorfeld der Reform wurde kein praktischer Bedarf<br />

an einer solchen Regelung gesehen. Der Hauptgrund<br />

liegt darin, dass Gläubiger kein Interesse<br />

daran haben, anstelle einer Quote eine Unternehmensbeteiligung<br />

zu erhalten.<br />

Danke für das Gespräch! PA<br />

PR1SMA.AKTUELL 3<br />

Künftig sollen Vertragsauflösungen<br />

nach Eröffnung eines<br />

Insolvenzverfahrens nicht<br />

mehr wegen offener Forderungen<br />

aus der Zeit vor der<br />

Verfahrenseröffnung möglich<br />

sein.<br />

Mag. Claudia Bandion-Ortner ist seit Jänner 2009<br />

Justizministerin. Die gebürtige Steirerin entstammt<br />

einer Juristenfamilie und wurde 1994 Richterin am<br />

Landesgericht für Strafsachen in Wien. Sie verhandelte<br />

1999 den Konsum-Skandal und 2008 die Bawag-Affäre.<br />

Sie wurde von der ÖVP als parteiunabhängige Ministerin<br />

nominiert.<br />

In Hinkunft sollen auch<br />

bestimmte Gesellschafter zum<br />

Erlag eines Kostenvorschusses<br />

herangezogen werden können.


Aktuell: PRISMAs Kleinste ganz groß<br />

PRISMAs Kleinste ganz groß<br />

<strong>Prisma</strong> Plus ab sofort neu.<br />

Stefan Wimmer hat einen arbeitsreichen Sommer hinter sich. Trotzdem strahlt er. Mit Oktober präsentiert er die neuen<br />

Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) von <strong>Prisma</strong> Plus. Ein rundum geglückter Relaunch vereinfacht das<br />

Versicherungsleben und bringt den Kunden weitere Vorteile.<br />

Mag. Stefan Wimmer<br />

ist Jurist. Seit 2006<br />

arbeitet er als Kundenbetreuer<br />

bei PRISMA,<br />

davor war er Konzipient<br />

in einer Wiener<br />

Anwaltskanzlei.<br />

Warum war eine Änderung von <strong>Prisma</strong> Plus<br />

notwendig?<br />

Als ich 2006 bei PRISMA begonnen habe, wurden<br />

gerade die AVB für <strong>Prisma</strong> Global überarbeitet. Ziel<br />

war es, ein Dokument zu schaffen, das man als Versicherungsnehmer<br />

leicht verstehen kann. Mit den<br />

AVB für <strong>Prisma</strong> Global ist das sehr gut gelungen.<br />

Wir wollten nun auch für unsere Plus-Kunden eine<br />

Vereinfachung erreichen.<br />

Gibt es neben der einfacheren Sprache auch inhaltliche<br />

Vorteile für den Kunden?<br />

Ja, auf alle Fälle – drei finde ich besonders wichtig:<br />

Erstens passen wir uns mit der neuen Plus-<br />

Polizze der Buchhaltung unserer Kunden an, indem<br />

wir Zahlungen widmungsgemäß anrechnen.<br />

Das ist ein großer Vorteil gegenüber der bisherigen<br />

Praxis, die die Zahlungen immer auf die älteste<br />

offene Forderung bezogen hat. Zweiter Vorteil: In<br />

den neuen AVB ist auch der Versicherungsfall des<br />

Reorganisationsverfahrens abgedeckt – das heißt,<br />

dass zum Beispiel Chapter-11-Fälle ebenfalls Versicherungsschutz<br />

genießen. Und drittens freue ich<br />

mich sehr über die neue Toleranzgrenze. Bleibt<br />

eine Rechnung bis zu einem Betrag von 750 Euro<br />

offen, tritt kein Deckungsstopp ein, das gilt auch in<br />

der Selbstprüfung.<br />

Was bedeutet das alles für die Geschwindigkeit,<br />

mit der Sie Versicherungsfälle bearbeiten können?<br />

Wenn wir alle erforderlichen Unterlagen vom Versicherungsnehmer<br />

haben, zahlen wir eine vorläufige<br />

Entschädigung im Schadensfall innerhalb von drei<br />

Monaten aus. Wenn es ein Standardfall ist, kann<br />

es sein, dass der Kunde das Geld viel schneller zur<br />

Verfügung hat.<br />

<strong>Prisma</strong> Plus ist ja das Standardprodukt für bis zu<br />

fünf Millionen Euro Umsatz. Wie sehr kann man<br />

Versicherungsverträge standardisieren und wo<br />

braucht es einfach immer Flexibilität?<br />

Standardisierung ist natürlich wichtig in unserem<br />

Geschäft. Nur so kann man einheitliche Qualität<br />

und rasche Reaktion bieten. Trotzdem sehen wir,<br />

dass auch bei <strong>Prisma</strong> Plus Flexibilität notwendig<br />

ist. Wir haben zum Beispiel mit den neuen AVB<br />

die Möglichkeit, eine Vorlaufdeckung im Bereich<br />

der Spedition zu versichern oder ein Tochterunternehmen<br />

des Versicherungsnehmers in den Vertrag<br />

aufzunehmen. Wenn es notwendig ist, kann gegen<br />

Prämienaufschlag die Höchstentschädigung pro<br />

Versicherungsjahr auf das 30-Fache der bezahlten<br />

Jahresprämie hinaufgesetzt werden.<br />

Welche Vorteile ergeben sich aus der Sicht von<br />

PRISMA durch die Umstellung der AVB?<br />

Wenn Kunden leichter mit unseren Produkten<br />

arbeiten können, gewinnen sie mehr Sicherheit. In<br />

der Vergangenheit gab es oft lange Gespräche, in<br />

denen ich unseren Kunden sagte: „Das heißt Folgendes<br />

…“, „Das finden Sie hier …“ oder „Hier wird<br />

verwiesen auf …“.<br />

Jetzt ist die Faktenlage klarer, die Kunden wissen<br />

ganz genau, was sie kaufen. Ich finde das persönlich<br />

sehr angenehm und es wirkt im Verhältnis<br />

zwischen Kunden und PRISMA vertrauensbildend.<br />

Unsere Versicherungsnehmer können einfacher<br />

und schneller mit unserem Produkt arbeiten und<br />

wir alle haben mehr Zeit, uns dem Tagesgeschäft<br />

zu widmen.<br />

Ab wann gelten die neuen AVB? Werden Kunden<br />

automatisch umgestellt?<br />

Ja, die Kunden werden automatisch ab Oktober<br />

informiert und zum jeweiligen Beginn des Versicherungsjahres<br />

umgestellt. Die Konditionen bleiben<br />

gleich. Man muss also gar nichts tun – außer<br />

sich über die Vereinfachung freuen. PA


AVB <strong>Prisma</strong> Plus 2009 – die wichtigsten Neuerungen auf einen Blick:<br />

Versicherungsschutz<br />

vor Fakturierung<br />

Mitdeckung bestehender<br />

Forderungen<br />

Anrechnung von<br />

Zahlungen<br />

REO-Verfahren<br />

Ersatzverwertung<br />

Berechnung der<br />

Entschädigungsleistung<br />

Zeitpunkt der vorläufigen<br />

Entschädigungsleistung<br />

Toleranzgrenze<br />

PR1SMA.AKTUELL 5<br />

Sie haben künftig fünf Wochen ab Lieferung oder Leistungserbringung Zeit, um zu fakturieren – egal in<br />

welchem Land Ihr Kunde seinen Sitz hat (Art. 11 Abs. 4 AVB).<br />

Alle Forderungen, die bei Beginn des Versicherungsschutzes noch nicht älter als das äußerste Kreditziel<br />

sind, sind automatisch mitversichert (Art. 12 b AVB).<br />

Wir rechnen Zahlungen, die Sie vor Eintritt des Versicherungsfalles von Ihrem Kunden erhalten, nicht mehr<br />

automatisch auf die jeweils älteste offene Forderung an, sondern halten uns grundsätzlich an die Widmung<br />

der Zahlung (Art. 14 AVB).<br />

Die Eröffnung eines Reorganisationsverfahrens gilt als Versicherungsfall (Art. 20 Abs. 1 c AVB). Beispiele:<br />

Redressement judiciaire (Frankreich), Chapter 11 (USA).<br />

Der Versicherungsfall „Mindererlös bei Ersatzverwertung“ gilt nun auch bei österreichischen Kunden<br />

(Art. 20 Abs. 2 AVB).<br />

Bei der Berechnung der Entschädigungsleistung werden aufrechenbare Forderungen nicht mehr automatisch<br />

von den versicherten Forderungen, sondern anteilig von den versicherten und den unversicherten<br />

abgezogen (Art. 23 Abs. 1 d AVB).<br />

Sie erhalten die Vorentschädigung, sobald uns alle nötigen Unterlagen vorliegen und wir die Deckungsprüfung<br />

abgeschlossen haben, aber spätestens drei Monate nach Eintritt des Versicherungsfalles (Art. 24<br />

Abs. 2 AVB).<br />

Bleibt eine Rechnung bis zu einem Betrag von 750 Euro über das äußerste Kreditziel hinaus offen, tritt kein<br />

Deckungsstopp ein und auch die Betreibungspflicht gilt nicht.<br />

Aufgrund häufiger Fragen haben wir folgende Klarstellungen vorgenommen:<br />

Neuerlicher Antrag nach<br />

einschränkender Entscheidung<br />

Umstellung des Kunden auf<br />

Voraus- oder Barzahlung<br />

Einleitung der Betreibung<br />

Was hat sich bei der Selbstprüfung geändert?<br />

Mitdeckung<br />

Toleranzgrenze<br />

Keine Bankauskünfte<br />

PRISMA hat die Festsetzung einer Versicherungssumme abgelehnt oder nur einen Teilbetrag übernommen.<br />

Wann muss ich neuerlich anfragen? – Spätestens nach einem Jahr (Art. 2 Abs. 2 AVB), sofern die Gesamtforderung<br />

gegen Ihren Kunden noch die Anbietungsgrenze erreicht oder übersteigt oder die Versicherungssumme<br />

übersteigt.<br />

Muss ich PRISMA informieren, wenn ich einen Kunden auf Vorauskasse oder Barzahlung umstelle, also nicht<br />

mehr auf offene Rechnung beliefere? – Ja, aber nur bei Kunden, für die eine Versicherungssumme besteht,<br />

und nur dann, wenn die Umstellung aus Bonitätsgründen erfolgt (Art. 18 Abs. 3 c AVB).<br />

Wann muss ich ein Inkassobüro oder einen Anwalt mit der Betreibung meiner Forderung beauftragen? –<br />

Spätestens einen Monat nach Überschreitung des äußersten Kreditzieles, es sei denn, Sie haben mit<br />

PRISMA im Einzelfall etwas anderes vereinbart oder der offene Rechnungsbetrag liegt unter der Toleranzgrenze<br />

(Art. 16 AVB).<br />

Auch im Rahmen der Selbstprüfung sind nun Forderungen mitgedeckt, die bei Beginn des Versicherungsschutzes<br />

noch nicht älter als das äußerste Kreditziel sind. Wenn Sie also zum Beispiel bei einem<br />

Neukunden die Auskunft erst einige Tage nach der ersten Lieferung einholen, ist die durch die Lieferung<br />

entstandene Forderung dennoch versichert – vorausgesetzt natürlich, dass die Auskunft den Kredit an den<br />

Kunden zweifelsfrei rechtfertigt.<br />

Auch in der Selbstprüfung gibt es eine Toleranzgrenze: Bleibt eine Rechnung bis zu einem Betrag von<br />

750 Euro über das äußerste Kreditziel hinaus offen, tritt kein Deckungsstopp ein und auch die Betreibungspflicht<br />

gilt nicht.<br />

Achtung: Bankauskünfte können nicht mehr als Basis für den Versicherungsschutz verwendet werden!


Thema: Markenbotschafter bei PRISMA<br />

PRISMA – DIE Kreditversicherung<br />

PRISMA Mitarbeiter auf dem Weg zu Markenbotschaftern<br />

Ludwig Mertes beginnt seine<br />

Karriere 1990 bei Euler Hermes<br />

im Vertrieb. Nach Stationen<br />

in Köln, Berlin und Hamburg<br />

wechselt er 1995 nach Zürich,<br />

um für den Konzern die Schweizer<br />

Niederlassung aufzubauen. Im<br />

Jänner 2006 folgte die Berufung<br />

zum Vorstand der PRISMA<br />

<strong>Kreditversicherungs</strong>-<strong>AG</strong>.<br />

Mag. Melitta Schabauer ist<br />

seit der Gründung von PRISMA<br />

in leitenden Funktionen mit an<br />

Bord. Sie ist für Key Account<br />

Management und Externe<br />

Kommunikation verantwortlich.<br />

Der größte Fehler des Marketings ist, dass es nach<br />

außen gerichtet ist und nicht auf das interne Verhalten<br />

der Leute achtet, sagt Markenpapst Wally Olins.<br />

Wenn die Mitarbeiter in die Marketingaktivitäten<br />

nicht einbezogen werden oder gar die Marke nicht<br />

kennen und mittragen, nützt alles nichts.<br />

Vorstand Ludwig Mertes und Kommunikations-<br />

chefin Melitta Schabauer wollten diesen Fehler<br />

nicht begehen. Mit den Experten der Internal Branding<br />

Agentur IDENTITÄTER haben sie vor einigen<br />

Jahren begonnen, PRISMA als „DIE Kreditversicherung“<br />

zu positionieren. Das Unternehmensmotto<br />

heißt: „Näher dran!“ Die Kernwerte „partnerschaftlicher,<br />

transparenter, ambitionierter“ sind die Leitlinie,<br />

an der sich Management und Mitarbeiter im<br />

Alltag orientieren. Das Markenmanagement ist seither<br />

Chefsache und in die Unternehmensstrategie<br />

eingearbeitet.<br />

„Es gibt weltweit und in Österreich nur wenige Anbieter<br />

von Kreditversicherungen und die Produkte<br />

sind sehr vergleichbar. Den Unterschied macht<br />

also ein Leistungsversprechen, das der Kunde in<br />

der praktischen Zusammenarbeit auch spüren soll.<br />

Nur überzeugte Mitarbeiter können die Marke<br />

glaubwürdig umsetzen“, ist sich Mertes sicher.<br />

Das ist jedoch leichter gesagt als getan: Wie macht<br />

man Mitarbeiter zu Markenbotschaftern? Also<br />

zu Menschen, die begeistert und mit einer Por-<br />

tion Stolz das Unternehmen nach außen vertreten?<br />

Ansprachen und Memos reichen sicher nicht – es<br />

braucht einerseits die Führungskräfte als Vorbilder<br />

und andererseits Erlebnisse, durch die die Werte<br />

für Mitarbeiter spürbar werden. „Das macht die<br />

internen Positionierungsprojekte viel schwieriger<br />

als die externen“, weiß Karin Krobath von den<br />

IDENTITÄTERN, „denn Mitarbeiter sind kritisch<br />

und sie beobachten sehr genau, ob den Worten Taten<br />

folgen. Jeder Management- oder Führungsfehler<br />

kommt unmittelbar ans Tageslicht und wird gnadenlos<br />

aufgedeckt.“<br />

Mit der Übersiedlung der gesamten Firma im Jahr<br />

2006 begann der Markenrelaunch. Er wurde sorgfältig<br />

geplant. Alle wichtigen Meilensteine zielten<br />

darauf ab, das „Commitment“ der Mitarbeiter zu<br />

gewinnen. So war bereits lange vor der Marktreife<br />

eine hohe Identifikation der Mitarbeiter da.<br />

Seither ist „Näher dran!“ die Richtlinie in der externen<br />

und internen Kommunikation. Viele kleine und<br />

einige ganz große Maßnahmen sind inzwischen<br />

erledigt. Selbst die Büroarchitektur und -ausstattung<br />

wurde dem Unternehmenswert „transparenter“<br />

angepasst, frei nach dem Motto: „Sag mir, wie<br />

du wohnst, und ich sag dir, wer du bist!“<br />

Werte und Bilder<br />

PRISMA hat die Markenwerte durch leicht verständliche<br />

Piktogramme visualisiert.<br />

partnerschaftlicher<br />

transparenter<br />

ambitionierter<br />

Die Werte leben auch durch die Illustration des<br />

jährlichen Geschäftsberichts: PRISMA Mitarbeiter<br />

werden dabei zu Models und stellen die Unternehmenswerte<br />

dar. Die Fotosessions sind mittlerweile<br />

zu einem gefragten internen Event geworden.<br />

2009 – das Jahr der Partnerschaft<br />

Bereits Ende 2008 war allen klar, dass die Finanz-<br />

und Wirtschaftskrise auch vor PRISMA nicht haltmachen<br />

wird. Anstatt sich hinter der Krise zu verstecken,<br />

entschied sich das Management, das „Jahr<br />

der Partnerschaft“ mit Kunden und Kollegen auszurufen.<br />

Unpopuläre Maßnahmen und kritische Entscheidungen<br />

– sowohl extern als auch intern – sind<br />

leichter zu begreifen, wenn sie mit Verständnis<br />

begleitet und mit Augenmaß umgesetzt werden.


Sie sind<br />

wunderbar ...<br />

von ..........................................<br />

„Wir Kreditversicherer erleben eine schwierige Phase<br />

wie noch nie, wir werden bisweilen von Kunden<br />

und Öffentlichkeit massiv kritisiert. Zudem müssen<br />

wir ein schlechteres Geschäftsergebnis verkraften“,<br />

sagt Mertes. Diese Probleme gilt es mit guter und<br />

kollegialer Partnerschaft zu meistern. Die gesamte<br />

Mannschaft ist aufgerufen, sich den Anliegen und<br />

Beschwerden der Kunden offensiv zu stellen. Der<br />

Vorstand ist an der Front mit dabei, gibt jedem einzelnen<br />

Mitarbeiter Rückendeckung und informiert<br />

heuer besonders detailliert und aktuell über die<br />

Entwicklung des Geschäftes und des Unternehmens.<br />

„Nicht ‚aussitzen‘ ist angesagt, sondern aktive<br />

Kommunikation“, appelliert Schabauer.<br />

Rote oder Gelbe Karte?<br />

Zum Jahr der Partnerschaft hat PRISMA eine neue<br />

Form der Unternehmenskommunikation geschaffen,<br />

nach dem Prinzip: Es darf geraunzt werden,<br />

aber wird es zu viel, ziehen wir die Rote oder Gelbe<br />

Karte – wie auf dem Fußballfeld! Nur mit dem Unterschied,<br />

dass man die Karten mit aufmunternden<br />

oder ehrlichen Botschaften seinem Chef oder seinem<br />

Kollegen an die Tür hängen kann. Die Kommunikationskarten<br />

sind beschriftet mit Botschaften<br />

wie: „Sie sind wunderbar“, „Danke für Ihren Einsatz“<br />

oder „Meine Türe ist offen“.<br />

Die Führungsmannschaft im Spiegel<br />

Trotz der enormen Belastung im Tagesgeschäft<br />

haben sich die Führungskräfte einem nicht alltäglichen<br />

Feedback-Verfahren gestellt. Der Vorstand<br />

und jede einzelne Führungskraft wurden von Vorgesetzten,<br />

Kollegen und Mitarbeitern hinsichtlich<br />

der Übereinstimmung von Führungsverhalten und<br />

Unternehmenswerten beurteilt. Die Befragung erfolgte<br />

anonym und mit einer fast 100-prozentigen<br />

Beteiligung. Dieser hohe Prozentsatz ist einer der<br />

besten Beweise für das Interesse der Mitarbeiter am<br />

firmeninternen Geschehen. Die Ergebnisse zeigen<br />

insgesamt ein hohes Maß an Führungsqualität.<br />

Danke<br />

für Ihren<br />

Einsatz.<br />

von ..........................................<br />

Meine<br />

Türe ist<br />

offen!<br />

von ..........................................<br />

PRISMA als gern gesehener Gast bei internationalen<br />

Markenexperten<br />

PRISMA gilt mittlerweile als Trendsetter für<br />

Internal Branding. Die Erfolgsgeschichte wird in<br />

einem Atemzug mit jener von Giganten wie OMV,<br />

Shell, Atlas Copco oder dm genannt und in der einschlägigen<br />

Literatur beschrieben – siehe Buchtipp.<br />

„So waren wir auch begeisterte Akteure bei der<br />

IDENTITAT09, dem österreichischen Praxiskongress<br />

für Internal & Employer Branding, im April<br />

2009 in Wien“, sagt Schabauer. PA<br />

PR1SMA.AKTUELL 7<br />

Partnerbotschaften als<br />

Bereicherung der<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Marken strahlen von innen nach außen. Das ist zwar jedem klar, und doch liegt im<br />

Alltag der Fokus jedes Unternehmens auf dem externen Auftritt. In vielen Branchen<br />

können echte Wettbewerbsvorteile nur noch über das Verhalten der Mitarbeiter<br />

erzielt werden. Die Identifikation mit der eigenen „Corporate Brand“ bildet die<br />

Voraussetzung dafür, dass Mitarbeiter die Ziele und Werte, für die eine Marke<br />

steht, nach außen tragen können. Karin Krobath und Holger J. Schmidt zeigen, wie<br />

es gelingt, die Marke zum Bezugspunkt aller unternehmerischen Entscheidungen<br />

und Aktivitäten innerhalb des Unternehmens zu erheben. Geschäftsführer, Brand-<br />

Manager, Kommunikationsfachleute und Personalverantwortliche lesen hier, wie sie<br />

Führungskräfte und Mitarbeiter involvieren und inspirieren.<br />

Buchtipp: Innen beginnen<br />

Karin Krobath und Holger J. Schmidt (Hrsg).<br />

Von der internen Kommunikation zum Internal Branding<br />

224 Seiten, 49 Euro, ISBN 978-3-8349-1678-5<br />

Inhalt<br />

Von der internen Kommunikation<br />

Innen beginnen<br />

Marken strahlen von innen nach außen. Das ist zwar jedem klar, und doch liegt im<br />

Alltag der Fokus vieler Unternehmen auf dem externen Auftritt. Dabei wird die Frage,<br />

wie man Mitarbeiter für die eigenen Unternehmensziele und -werte begeistert, immer<br />

zum Internal Branding<br />

wichtiger. In vielen Branchen können echte Wettbewerbsvorteile nur noch über<br />

das Verhalten der Mitarbeiter erzielt werden. Die Identifikation mit der eigenen<br />

„Corporate Brand“ bildet die Voraussetzung dafür, dass Mitarbeiter die Ziele und<br />

Werte, für die eine Marke steht, nach außen tragen können. Karin Krobath und<br />

Marke als strategischer Kompass<br />

Holger Schmidt zeigen, wie es gelingt, die Marke zum Bezugspunkt aller<br />

unternehmerischen Entscheidungen und Aktivitäten innerhalb des Unternehmens<br />

zu erheben. Geschäftsführer, Brand Manager, Kommunikationsfachleute und<br />

Personalverantwortliche lesen hier, wie sie Führungskräfte und Mitarbeiter<br />

Markenorientierung in Kommunikation, Führung,<br />

involvieren und inspirieren.<br />

Der Inhalt<br />

�� Von der internen Kommunikation zum Internal Branding<br />

�� Personalmanagement und Marke Change-Prozessen<br />

als strategischer Kompass<br />

�� Markenorientierung in Kommunikation, Führung, Personalmanagement<br />

und Change Prozessen<br />

�� Instrumente des Internal Branding: Wording, Storytelling, Lego Serious Play,<br />

Instrumente des Internal Branding: Learning Maps, Corporate Heritage Wording,<br />

und Intranets<br />

�� Best Practice Beispiele von Atlas Copco, EADS Astrium, Henkel,<br />

Hotel Hochschober, PRISMA Kreditversicherung und OMV<br />

Die Herausgeber<br />

Storytelling, Lego Serious Dr. Karin Play, Krobath ist Gründungsmitglied Learning und Partnerin der ersten Maps,<br />

österreichischen<br />

Internal Branding Agentur IDENTITÄTER.<br />

Dr. Holger Schmidt ist Geschäftsführer der TNT Akademie, gefragter Referent und<br />

Autor des Buches „Internal Branding“ (Gabler Verlag 2008).<br />

Corporate Heritage und Intranets<br />

Best Practice Beispiele von Atlas Copco, EADS<br />

ISBN 978-3-8349-1678-5<br />

Astrium, Henkel, Hotel Hochschober und<br />

www.gabler.de<br />

PRISMA <strong>Kreditversicherungs</strong>-<strong>AG</strong><br />

Krobath/Schmidt Innen beginnen<br />

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Karin Krobath<br />

Holger J. Schmidt<br />

Innen beginnen<br />

Von der internen Kommunikation<br />

zum Internal Branding<br />

F02_SchmidtKrobath_1678-5-17.indd 1 27.08.2009 09:59:34 Uhr<br />

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Special: <strong>Versicherungshöchstleistung</strong><br />

<strong>Versicherungshöchstleistung</strong> –<br />

Alle jammern und machen Miese – dieses nennt man Wirtschaftskrise. Wir haben uns dort umgesehen, wo die Krise<br />

Endstation hat: In der Versicherungsleistung von PRISMA. Was bedeutet die gegenwärtige Sondersituation für das<br />

Team rund um Hubert Viehauser und Denise Gelny?<br />

Dr. Hubert Viehauser ist<br />

Jurist und arbeitet seit<br />

1989 bei PRISMA. Er leitet<br />

seit 2002 den Bereich<br />

Versicherungsleistung.<br />

Mag. Denise Gelny ist ebenfalls<br />

Juristin. Seit 2001 ist sie<br />

für PRISMA tätig, seit 2002<br />

arbeitet sie als stellvertretende<br />

Bereichsleiterin.<br />

Was genau ist die Leistung, die Ihre Abteilung<br />

erbringt?<br />

Viehauser: Die Kernaufgabe ist es, die Ansprüche<br />

unserer Kunden auf Entschädigungsleistung zu<br />

prüfen. Das, was klassisch eine Schadensabteilung<br />

macht. So hießen wir früher auch. Wir haben uns<br />

dann aber in „Versicherungsleistung“ umbenannt,<br />

weil damit unser Selbstverständnis besser ausgedrückt<br />

ist.<br />

Gelny: Unser Mehrwert ist Know-how für Schadensvermeidung<br />

oder zumindest Schadensminderung.<br />

Das geben wir gerne partnerschaftlich an unsere<br />

Versicherungsnehmer weiter.<br />

Die Wirtschaftskrise schlägt bei Ihnen geballt zu<br />

Buche. Wie schlimm ist es wirklich?<br />

Viehauser: Im Vergleich zum Vorjahr zählen wir<br />

um 60 Prozent mehr Schadensfälle und um über<br />

100 Prozent mehr Volumen. Im letzten Quartal<br />

2008 ging es bereits los, jetzt sind wir sozusagen<br />

mittendrin.<br />

Gelny: Im Moment ist <strong>Versicherungshöchstleistung</strong><br />

gefragt, es gibt so viele Schadensfälle wie nie zuvor<br />

und zugleich brauchen die Kunden das Geld so<br />

schnell wie möglich. Ob Bagatellschaden, Großinsolvenz<br />

oder Ausfälle aus dem Investgeschäft: Alle<br />

Ansprüche der Kunden an PRISMA landen bei uns<br />

und werden so rasch wie möglich bearbeitet und<br />

vor allem ausgezahlt.<br />

Wie bewältigen Sie den zusätzlichen Arbeitsaufwand?<br />

Gelny: Wir haben noch vor der Krise die Abteilung<br />

umstrukturiert, so konnten wir gut aufgestellt die<br />

erste Welle abfangen. Das Wichtigste ist ja, dass die<br />

Bearbeitungs- und Auszahlungsprozesse auch bei<br />

hoher Belastung rund laufen.<br />

Viehauser: Es geht darum, die kleinen Schäden<br />

effizient abzuarbeiten, alles Bürokratische auf ein<br />

Mindestmaß zu reduzieren. Damit bleiben uns Kapazität<br />

und Energie für jene Fälle, bei denen Schäden<br />

noch erheblich vermindert werden können. Ich<br />

bin sehr stolz auf unsere Leute, dass wir es bis jetzt<br />

so gut geschafft haben.<br />

Haben die Versicherungsnehmer für Ihre Situation<br />

Verständnis?<br />

Gelny: Ja, durchaus. Es gibt genug, die sagen: Bei<br />

euch muss es im Moment schlimm zugehen. Vor<br />

allem Kunden, mit denen wir schon länger arbeiten,<br />

sind sehr verständnisvoll. Die wissen genau, dass<br />

wir alles daransetzen, den gewohnten Qualitätsstandard<br />

zu halten. Wenn es sich dann einmal um<br />

den einen oder anderen Tag nicht ausgeht, ist das<br />

für die meisten auch okay.<br />

Viehauser: Umgekehrt haben wir ja auch für die<br />

Versicherungsnehmer und ihre Situation viel Verständnis.<br />

Jeder braucht Liquidität, und je schneller<br />

wir arbeiten, desto schneller bekommen die<br />

Kunden ihr Geld.<br />

Was kann ein Versicherungsnehmer tun, um seinen<br />

Fall zu beschleunigen?<br />

Viehauser: Das Wichtigste ist, dass er uns nach<br />

Aufhebung der Deckung weiterhin rasch einbindet.<br />

Sobald Zahlungsanstände eintreten oder sonst<br />

etwas Außergewöhnliches mit einer Forderung<br />

passiert, ist es gut, wenn wir Bescheid wissen. Wir<br />

sollten nicht erst dann miteinander kommunizieren,<br />

wenn der Versicherungsnehmer sich von seinem<br />

Kunden schon zu lange hinhalten ließ oder wenn er<br />

bei der Betreibung nicht mehr weiterweiß.<br />

Gelny: Ja, offene Kommunikation ist das Um und<br />

Auf. Leider befürchten manche Versicherungsnehmer<br />

immer noch, dass wir nur nach Schema F vorgehen<br />

und sie sofort mit der Betreibung beginnen<br />

müssen, wenn sie Zahlungsprobleme melden. Oft<br />

lassen sich mit vernünftigen Ratenzahlungsplänen<br />

oder anderen Maßnahmen Betreibungen vermeiden.<br />

Das ist für alle von Vorteil. Wenn die Leute<br />

miteinander reden, finden sich oft sehr gute und<br />

kreative Lösungen.<br />

Was soll ein Kunde tun, wenn Zahlungsunfähigkeit<br />

eintritt?<br />

Viehauser: Wenn der Versicherungsfall eintritt,<br />

sollte der Versicherungsnehmer seinen Anspruch<br />

rasch bei uns anmelden. Am besten online via<br />

<strong>Prisma</strong> Net: Dann erhält er gleichzeitig einen Katalog<br />

von Unterlagen, die wir zur Bearbeitung brauchen.<br />

Wenn er diese Dokumente schickt, starten<br />

wir sofort.


unterm PRISMA Schirm<br />

Gelny: Bei komplexeren Fällen fragen wir eventuell<br />

noch das eine oder andere nach. Insgesamt geht<br />

sich eine Auszahlung in der vereinbarten Frist fast<br />

immer aus.<br />

Arbeiten Sie anders als vor der Krise?<br />

Viehauser: Nein, mit Sicherheit nicht. Diese Frage<br />

wird uns derzeit oft gestellt. Wir arbeiten nach den<br />

gleichen Standards wie immer. Der Spielraum ist<br />

halt enger. Wir können bei fehlenden Unterlagen<br />

kein Auge zudrücken oder, wenn einmal wichtige<br />

Spielregeln nicht beachtet worden sind, nicht ohne<br />

Weiteres den Kulanzweg gehen. So gesehen werden<br />

wir vielleicht an der einen oder anderen Stelle anders<br />

wahrgenommen.<br />

Gelny: 60 Prozent mehr Fälle heißt natürlich weniger<br />

Kapazität für ein drittes Telefonat, um eine<br />

fehlende Unterlage zu erbitten. Wir müssen im<br />

Sinne aller schnell und zielorientiert arbeiten.<br />

Wenn Grundlegendes fehlt, können wir im Moment<br />

niemandem nachlaufen. Diese Fälle dauern dann<br />

zwangsläufig länger. Wenn alles da ist, gehen wir<br />

zügig vor, genau wie vor der Krise. Sicher haben<br />

wir unsere Kunden in den vergangenen Jahren in<br />

dieser Hinsicht auch verwöhnt …<br />

Was sind Ihre Erfolgserlebnisse in einer Welt voll<br />

Pleiten und Pannen?<br />

Gelny: Unser internes Ziel ist es, pünktlich wie vereinbart<br />

zu überweisen. Viele Kunden rechnen nicht<br />

damit, dass wir hin und wieder sogar früher zahlen.<br />

Die Überraschung ist dann groß und wir bekommen<br />

sehr dankbare und freundliche Rückmeldungen für<br />

unsere Arbeit. Wenigstens etwas, was wir für die<br />

Geschädigten tun können.<br />

Was wünschen Sie sich für 2010?<br />

Viehauser: Ich wünsche mir, dass unsere Mannschaft<br />

so motiviert bleibt, wie sie jetzt ist. Trotz<br />

der schwierigen Situation haben wir ein sehr gutes<br />

Klima in der Abteilung – und das soll so bleiben.<br />

Sonst hoffe ich – wie alle anderen auch –, dass wir<br />

den Zenit der Krise bald überschritten haben.<br />

Gelny: Das heißt, dass es in unserem Bereich erst<br />

nach 2010 wieder ruhiger wird. Insolvenzzahlen<br />

hinken ja den Konjunkturdaten hinterher. Wir sind<br />

darauf eingestellt, dass es noch ein hartes nächstes<br />

Jahr wird, aber dass wir es gut bewältigen werden.<br />

PR1SMA.AKTUELL 9<br />

Im Bereich Versicherungsleistung arbeiten 13 Kolleginnen und Kollegen. Das Team führen<br />

Hubert Viehauser und seine Stellvertreterin Denise Gelny. Sie spannen Tag für Tag einen<br />

großen Schutzschirm für die Kunden auf.<br />

Von links nach rechts:<br />

Reihe 1: Karin Straub, Karin Fischinger, Eva Einzinger.<br />

Reihe 2: Mag. Peter Stuhlpfarrer, Marion Brandhuber, Petra Smetazko, Dr. Elisabeth Zeller.<br />

Reihe 3: Mag. Denise Gelny, Dr. Hubert Viehauser, Victoria Ernst, Silvia Keck,<br />

Stefan Schodl, Mag. Helga Schellner (nicht abgebildet).


Special: <strong>Versicherungshöchstleistung</strong><br />

Unser gemeinsames Ziel: Versicherungsfälle rasch abwickeln,<br />

damit Sie schneller zu Ihrem Geld kommen<br />

Hier haben wir unsere Erfahrungen und nützliche Tipps zusammengefasst.<br />

Neben den Ansprüchen an PRISMA sollten auch weiterhin Ihre Rechte gegenüber den Kunden wahrgenommen<br />

werden. So können wir gemeinsam den Ausfall möglichst gering halten.<br />

1<br />

Ihre Ansprüche gegen den Kunden bei<br />

Eintritt eines Versicherungsfalles<br />

Welche Rechte können Sie geltend machen?<br />

Machen Sie vereinbarte Sicherungsrechte<br />

–etwa Eigentumsvorbehaltsrechte–sofort geltend.<br />

Melden Sie bitte Ihre Forderungen in einem eröffneten<br />

Insolvenzverfahren an. Nur dann wird Ihre<br />

Forderung bei der Quotenverteilung berücksichtigt.<br />

TIPP: Erscheint die Anmeldung unwirtschaftlich,<br />

wenden Sie sich an uns.<br />

Eigentumsvorbehaltsrechte: Wie geht man am<br />

besten vor und warum ist rasches Handeln so<br />

wichtig?<br />

Fordern Sie den Insolvenzverwalter unter Hinweis<br />

auf Ihre vereinbarten Eigentumsvorbehaltsrechte<br />

auf, bekannt zu geben,<br />

in welchem Ausmaß noch Ware aus Ihren<br />

offenen Rechnungen auf Lager ist<br />

und ob er diese Ware gegen volle Zahlung übernehmen<br />

will.<br />

Rasches Handeln ist wichtig, damit möglichst der<br />

gesamte Bestand Ihrer vorhandenen unbezahlten<br />

Ware berücksichtigt wird. Insbesondere bei<br />

Fortführung des Betriebes ist es möglich, dass Sie<br />

binnen kürzester Zeit eine bis zu 100-prozentige<br />

Zahlung erhalten!<br />

Aber: Nicht in jedem Fall ist eine Rücknahme der<br />

Ware sinnvoll. Stimmen Sie sich mit uns ab! Wir<br />

wollen nach Beurteilung der Verwertungsmöglichkeiten<br />

für die vorhandene Ware und auflaufender<br />

Kosten eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung erreichen.<br />

2<br />

Ihre Ansprüche an die<br />

PRISMA <strong>Kreditversicherungs</strong>-<strong>AG</strong><br />

Wann und wie soll die Schadensanzeige eingebracht<br />

werden?<br />

Bringen Sie die Schadensanzeige sofort nach Eintritt<br />

eines Versicherungsfalles ein – am besten via<br />

<strong>Prisma</strong> Net. TIPP: Geben Sie Ihrem Anwalt oder<br />

Inkassobüro bekannt, dass Sie Berichte über Um-<br />

stände, die einen Versicherungsfall darstellen<br />

könnten, unverzüglich benötigen. Schicken Sie uns<br />

solche Berichte sofort.<br />

<strong>Prisma</strong> Net führt anhand Ihrer Eingaben bereits<br />

eine Vorprüfung durch. Sie können Ihre Angaben<br />

gezielt überprüfen.<br />

Ihre Schadensanzeige scheint unmittelbar nach<br />

dem Absenden bei Ihrem Kundenbetreuer auf. Sie<br />

erhalten sofort eine Eingangsbestätigung mit der<br />

Angabe des Ansprechpartners.<br />

Anhand Ihrer <strong>Prisma</strong> Net-Eingabe geben wir<br />

Ihnen genau bekannt, welche Unterlagen wir im<br />

konkreten Fall benötigen. <strong>Prisma</strong> Net beschleunigt<br />

daher die Abwicklung.<br />

Wichtiger TIPP: Bestehen Sie darauf, von Ihrem<br />

Kunden unterfertigte Lieferverträge sowie Fracht-<br />

und Abnahmedokumente zu erhalten. Diese sind<br />

aufgrund ihrer Beweiskraft die beste Voraussetzung<br />

für eine rasche gerichtliche Betreibung und<br />

können eine Bestreitung Ihrer Forderung durch<br />

Ihren Kunden schnell entkräften!<br />

Muss der endgültige Ausfall feststehen, damit man<br />

eine Versicherungsleistung erhält?<br />

Nein! Wir leisten eine Vorentschädigung, für die<br />

wir Ihren Ausfall schätzen. TIPP: Um uns eine möglichst<br />

genaue Schätzung zu ermöglichen, fragen Sie<br />

bereits bei Ihrem ersten Kontakt mit dem Insolvenzverwalter,<br />

ob und in welcher Höhe eine Quote zu<br />

erwarten ist. Informieren Sie uns auch über Quotenschätzungen<br />

von Gläubigerverbänden. Wenn Sie<br />

bei Abschluss des Insolvenzverfahrens die Quote<br />

ausbezahlt bekommen, informieren Sie uns, damit<br />

wir eine Endabrechnung erstellen können.<br />

Noch zwei wichtige TIPPS am Ende …<br />

Ein Telefonat kann einiges abkürzen! Wir beantworten<br />

gerne Ihre Fragen zur Schadensabwicklung<br />

und sagen Ihnen, wie in einem konkreten Fall gegenüber<br />

Ihrem Kunden vorzugehen ist. Nehmen<br />

Sie sich bitte Zeit für unsere Hinweise und die Beantwortung<br />

unserer kurz gehaltenen Schreiben. So<br />

können Sie die Unterlagenvorlage in einem Schriftverkehr<br />

erledigen. Das spart Ihnen Zeit und gibt<br />

uns die Möglichkeit, Ihren Ausfall rasch und unbürokratisch<br />

zu ersetzen. PA


Seitenblicke: Events 2009<br />

„Traube & Haube“ in der Südsteiermark<br />

„Am Donnerstag, dem 24. September 2009, gaben sich<br />

PRISMA Kunden im südsteirischen Gamlitz ein ganz<br />

besonderes Stelldichein. Unter dem Motto „Traube &<br />

Haube“ fand man sich im noblen Weingut Sattler zu<br />

einem kulinarischen Feuerwerk zusammen. Die Chefin<br />

führte gekonnt durch die Welt des Weines. Bei der anschließenden<br />

Weinverkostung überraschte Sattler nicht<br />

nur mit steirischen Klassikern, sondern auch mit gutem<br />

Rotwein. Danach zauberte der Zweihaubenkoch Hannes<br />

Sattler für die Gäste ein viergängiges Gourmetdinner.<br />

Raffinierte Schmankerln und guter Wein boten den perfekten<br />

Rahmen für anregende Gespräche und fruchtbare<br />

Dialoge – mal ganz ohne Wirtschaftskrise. PA<br />

Business Run 2009 – das Ziel ist der Spaß<br />

PR1SMA.AKTUELL 11<br />

Alle Jahre wieder motiviert der Business Run unter dem Motto „Run & Fun“ zahlreiche<br />

laufbegeisterte PRISMA Mitarbeiter zur Teilnahme: Auch dieses Jahr wurden<br />

fünf Teams – zu je drei Läufern – ins Rennen geschickt. Vor toller Kulisse wurde<br />

bis zum Schluss geschwitzt und gekämpft. Die Läufer freuten sich über das kräftige<br />

Anfeuern durch die Kolleginnen und Kollegen. Sowohl Lauf als auch After-Run-Party<br />

zeigten: Sport und Business lassen sich gut vereinen. „Bewegung und Vitalität werden<br />

bei PRISMA aktiv gefördert. Durch gezielte Maßnahmen wie den Business Run<br />

oder Ernährungs- und Fitnesscoaching setzen wir unser Motto ‚PRISMA bewegt‘<br />

gekonnt um“, sagt Personalleiter Josef Feldhofer.<br />

Der Wien Energie Business Run fand heuer bereits zum neunten Mal statt und konnte<br />

abermals einen Teilnehmerrekord verzeichnen: Rund 16.000 Laufhungrige nahmen<br />

die 4,2 km lange Strecke im und um das Ernst-Happel-Stadion in Angriff. Bei<br />

so vielen Teilnehmern sorgte der 26. Rang des PRISMA Damenteams mit Johanna<br />

Csoklich, Angelika Filipsky und Bettina Pöppl für Bewunderung. PA<br />

PRISMA WirtschaftsClub in den Swarovski Kristallwelten<br />

Am Abend des 19. Mai 2009 lud PRISMA zu<br />

einem WirtschaftsClub der besonderen Art: In der<br />

nagelneuen Produktionshalle von Swarovski in<br />

Wattens fanden sich die Gäste zu einem Konzert der<br />

Kremerata Baltica unter der musikalischen Leitung<br />

von Heinrich Schiff ein. Im Anschluss an die Begrüßung<br />

durch die beiden PRISMA Vorstände Bettina<br />

Selden und Ludwig Mertes spielte das junge<br />

Orchester Werke von Haydn, Schönberg und<br />

Mozart. Besonders Soloklarinettistin Sharon Kam,<br />

die „Supernova am Klarinettistenhimmel“, wusste<br />

das Publikum an diesem Abend zu begeistern.<br />

Nach einem Abschiedscocktail in entspannter<br />

Atmosphäre war klar: Dieses Event hat wirklich<br />

„alle Stückerln gespielt“. PA<br />

Impressum:<br />

Eigentümer, Herausgeber & Verleger: PRISMA <strong>Kreditversicherungs</strong>-<strong>AG</strong>, Himmelpfortgasse 29, 1010 Wien, Tel +43 (0)5 01 02-0 , www.prisma-kredit.com.<br />

Für den Inhalt verantwortlich: Melitta Schabauer, Projektleitung: Karin Radauer, Konzept, Koordination: IDENTITÄTER, Autoren der Ausgabe: Florian Zangerl,<br />

Melitta Schabauer, Karin Krobath, Grafikdesign: Robert Kneitschel (www.adhok.at), Fotos: Fotostudio Wilke, Anna-Maria Muchitsch, Druck: Produktionswerkstatt

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