IHD-Brief 29
IHD-Brief 29
IHD-Brief 29
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abgeschlossene FE-Projekte<br />
Neue Prüfmethode für die<br />
Mikrokratzfestigkeit von<br />
Möbeloberflächen<br />
Motivation<br />
Auf Möbeloberflächen können je nach Oberfläche<br />
und Nutzung verschiedene Kratzerformen<br />
auftreten. Deformierende Kratzer (ca.<br />
0,3-1,2 mm breit, 0,1-0,3 mm tief), die das<br />
Substrat verformen, treten oft bei horizontalen<br />
weichen Holzoberflächen auf. In die<br />
Beschichtung penetrierende tiefe Kratzer (ca.<br />
10-40 µm tief, 20-60 µm breit) sind ebenfalls<br />
häufig bei Lacken anzutreffen. Zur Simulation<br />
beider Kratztypen stehen genormte Prüfverfahren<br />
in prEN 15186 / DIN 68861 T.-4 zur<br />
Verfügung. Mikrokratzer (bis ca. 6 µm tief),<br />
die schon durch Reinigungsvorgänge mit Mikrofasertüchern<br />
oder durch Verschieben von<br />
Haushaltsgegenständen entstehen, werden<br />
durch diese Verfahren nicht nachgestellt.<br />
Deshalb initiierte der NHM-Normausschuss<br />
NA 042-05-08 GA „Möbeloberflächen“ ein<br />
Projekt zur Entwicklung einer geeigneten<br />
Methode. Das <strong>IHD</strong> und die TÜV Rheinland<br />
LGA Products GmbH (LGA) bewarben sich<br />
erfolgreich beim DIN für ein INS-Projekt zur<br />
Entwicklung einer objektiven Prüfmethode.<br />
Der Schwerpunkt der Untersuchungen lag auf<br />
hochglänzenden Oberflächen mit Nanopartikeln,<br />
die unter Verwendung verschiedener<br />
Lacke/Beschichtungen hergestellt werden, ergänzt<br />
um matte und seidenmatte Varianten.<br />
Die Methode sollte folgenden Kriterien genügen:<br />
einfache Handhabbarkeit bei exakter physikalischer<br />
Definition der Beanspruchung,<br />
gute Differenzierbarkeit unterschiedlicher<br />
Oberflächenqualitäten,<br />
gute Reproduzierbarkeit und<br />
Normungsfähigkeit im internationalen<br />
Maßstab.<br />
Prüfmethodische Untersuchungen<br />
Die Untersuchungen erfolgten unter Anwendung<br />
des Martindale-Verfahrens, das<br />
Mehrfachzerkratzungen unter Anwendung<br />
der Lissajous-Figur erzeugt. Es befindet sich<br />
bereits bei Laminatböden in der europäischen<br />
Normung als prEN 16094. Zur Bestimmung<br />
der Mikrokratzerintensität werden der Glanzabfall<br />
(Verfahren A) und eine visuelle Beurteilung<br />
nach einem vorgegebenen Schema<br />
gemäß Verfahren B (Grad 0 [keine Kratzer] bis<br />
Grad 5 [sehr viele Kratzer]) verwendet. Es galt,<br />
für Möbeloberflächen geeignete Kratzmaterialien<br />
auszuwählen. Am <strong>IHD</strong> wurden vlies- und<br />
papierförmige Materialien untersucht. Zur<br />
Anwendung kamen 3 Scotch-Brite-Vliese und<br />
ein Polierpapier. An der LGA wurden tuchförmige<br />
Materialien verwendet (Normstoff, Geschirrtuch<br />
und Mikrofasertuch). Vorab legte<br />
man zunächst Prüfparameter zur Erzeugung<br />
von Kratzspuren (Zyklenzahl, Kraft) fest, um<br />
Polier- und Abriebeffekte auszuschließen. Mit<br />
diesen Parametern wurden Folien, Melaminoberflächen<br />
und Lacke untersucht.<br />
Ergebnisse<br />
Eine durchgängige differenzierende Bewertung<br />
der unterschiedlichen Oberflächen ist<br />
nur mit vliesförmigen Materialien möglich.<br />
Beim Vergleich der mit diesen Materialien erzeugten<br />
Kratzerformen mit den Ergebnissen<br />
einer Analyse unterschiedlicher Kratzspuren<br />
aus Schadensmustern wurde deutlich, dass<br />
mit dem Laborverfahren eindeutig Mikrokrat-<br />
zer erzeugt werden. Das Verfahren wurde zunächst im<br />
Entwurf <strong>IHD</strong>-W-466 beschrieben.<br />
Diese Methode wurde durch einen Ringversuch mit<br />
drei Laboren verifiziert. Die wesentlichen Erkenntnisse<br />
lauteten wie folgt:<br />
Nach Bereinigung der Prüfergebnisse um 2 Chargenschwankungen<br />
konnte eine gute Reproduzierbarkeit<br />
beim Verfahren A festgestellt werden. Eine<br />
fünfstufige Klassifizierung der Ergebnisse in Analogie<br />
zu DIN 68861 T.-4 ist sinnvoll.<br />
Bei der visuellen Beurteilung des Verfahrens B ist<br />
zwischen den Laboren im Regelfall mit einem Grad<br />
Unterschied zu rechnen. Die Anzahl der Grade wurde<br />
auf 5 durch Zusammenfassung der Grade 0 und<br />
1 reduziert.<br />
Daneben wurden Unterschiede bei der Betrachtung<br />
und Probenlagerung ermittelt, die in der Werknorm<br />
<strong>IHD</strong>-W-466 korrigiert wurden.<br />
Die Ergebnisse wurden dem Normausschuss vorgestellt<br />
und befürwortet. Es wurde im Rahmen des europäisches<br />
Normausschusses CEN TC 207 WG 7 „Furniture<br />
Surfaces“ ein Ringversuch mit 7 Teilnehmern<br />
unter Koordination des <strong>IHD</strong> initiiert. Bei positivem<br />
Ergebnis soll ein europäisches Normungsvorhaben beantragt<br />
werden.<br />
Zusammenfassung<br />
Es wurde eine Methode erarbeitet, die einfach handhabbar<br />
ist. Sie führt zu einer deutlichen Differenzierung,<br />
insbesondere bei Hochglanzoberflächen und<br />
erkennt den Einsatz von kratzhemmenden Nanopartikeln<br />
sehr sicher.<br />
Der Ringversuch wies eine gute Reproduzierbarkeit<br />
der Methode nach <strong>IHD</strong>-W-466 nach und gestattete<br />
die Ableitung einiger weniger Korrekturen. Die Anwendung<br />
des weltweit verfügbaren Martindale-Gerätes<br />
bietet gute Voraussetzungen für eine internationale<br />
Normung.<br />
Ansprechpartner<br />
Dr. Rico Emmler<br />
emmler@ihd-dresden.de<br />
Optimierung von Pressparametern<br />
und Holzwerkstoffeigenschaften<br />
durch die Anwendung der IVHF-<br />
Technologie<br />
Projektziel<br />
Die IVHF-Technologie (Integriertes Vorpressen und<br />
HF-Erwärmen) ist ein Verfahren zur Vliesvorwärmung,<br />
das auf die Zusammenführung der Arbeitsschritte Vorpressen<br />
und Vor-erwärmen bei der kontinuierlichen<br />
Holzwerkstoffherstellung setzt. Im Rahmen eines vom<br />
BMVEL über die FNR e.V. geförderten Projekts sollten<br />
sowohl die Technologie des Vorpressens mittels IVHF-<br />
Technologie bis zum Pressregime optimiert als auch<br />
das Potential dieser Vliesvorwärmung bezüglich der<br />
technologischen Parameter der Holzwerkstoffherstellung<br />
und deren Auswirkungen auf die Eigenschaften<br />
derart hergestellter Holzwerkstoffe untersucht werden.<br />
Ein Hauptgesichtspunkt der Untersuchungen lag<br />
dabei in der Verkürzung der Presszeit, der Senkung<br />
des Pressdruckes und in der Steigerung der Anlagenkapazität.<br />
Durchführung<br />
Kiefernholz-Hackschnitzel wurden bei identischen<br />
Aufschlussbedingungen (9 bar Druck und 4 min Verweilzeit<br />
im Kocher) zerfasert. Als Bindemittel kamen<br />
vorrangig gering melaminverstärkte Harnstoff-Formaldehyd-Harze<br />
zum Einsatz. Der Bindemittelanteil<br />
wurde gezielt variiert zwischen 5 % und 11 %, bezogen<br />
auf atro Faserstoff. Um den Einfluss der IVHF-<br />
Technologie herauszuarbeiten, wurde generell auf den<br />
Zusatz von Additiven zur Beschleunigung der Bindemittelaushärtung<br />
bzw. zur Minderung der Formaldehydemission<br />
verzichtet. Aus dem beleimten Faserstoff<br />
wurde das Vlies gebildet und bei Raumtemperatur für<br />
60 s bei einem spezifischen Pressdruck von 10 bar im<br />
Streurahmen vorverdichtet.<br />
Die verschiedenen Vliesvarianten wurden in die Hochfrequenz-Vorwärmanlage<br />
eingelegt, in der das Vlies<br />
auf ¼ der ursprünglichen Streuhöhe vorverdichtet,<br />
gleichzeitig erfolgte unter Einwirkung von Hochfrequenz<br />
bei unterschiedlichen Einwirkzeiten die Vorwärmung.<br />
Die Übergabe an die Heißpresse geschah<br />
automatisch nach Beendigung des Vorpressens über<br />
eine spezielle Einschubvorrichtung.<br />
Ergebnisse<br />
Mit der IVHF-Technologie wird durch eine schnelle<br />
und gleichmäßige Vorerwärmung des Vlieses eine<br />
frühere Temperatureinwirkung über den gesamten<br />
Vliesquerschnitt und damit eine erheblich schnellere<br />
Dampfbildung in der Heißpresse erreicht. Dadurch<br />
verschiebt sich der Zeitpunkt des Ausdampfens zum<br />
Presszeitbeginn, was die Möglichkeit einer Presszeitverkürzung<br />
zur Folge hat (Abbildung 1).<br />
Der Presszeitfaktor (PZF) konnte somit von 10 s/mm<br />
Plattendicke der Referenzvariante ohne IVHF-Technologie<br />
bis auf 2,5 s/mm Plattendicke unter Anwendung<br />
der Vorwärmung - ohne wesentliche Eigenschaftsverluste<br />
(Abbildung 2) - gesenkt werden, was einer Reduzierung<br />
der Presszeit um 75 % entspricht.<br />
Durch die Anwendung der IVHF-Vorwärmtechnologie<br />
verringert sich außerdem die thermische Belastung<br />
des Bindemittels in den Außenzonen des Vlieses - die<br />
Reduzierung des zur Kompensation der Bindemittelüberhärtung<br />
eingesetzten erhöhten Festharzanteils<br />
ist bis auf 50 % möglich.<br />
Eine weiterer Anwendungsbereich der IVHF-Vorwärmtechnologie<br />
ist in der Herstellung von Holzwerkstoffen<br />
mit anwendungsorientierten Rohdichteprofilen zu<br />
sehen.<br />
Temperatur [°C]<br />
Querzugfestigkeit [N/mm²]<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
0 20 40 60 80 100 120 140 160<br />
1,8<br />
1,2<br />
0,6<br />
0,0<br />
T, IVHF<br />
T, Referenz<br />
p, IVHF p, Referenz<br />
Referenz<br />
Zeit [s]<br />
IVHF<br />
EN 622-5<br />
MDF.LA<br />
70 s<br />
Abb. 1: Entwicklung des Temperaturverlaufs und des Innendrucks<br />
in Plattenmitte während des Heißpressens mit und ohne Anwendung<br />
der IVHF-Technologie<br />
IVHF<br />
10 5 2,5<br />
Presszeitfaktor [s/mm]<br />
Abb. 2: Querzugfestigkeit und Dickenquellung nach 24 h Wasserlagerung<br />
der MDF nach Variation des PZF in der Heißpresse bei<br />
einem einheitlichen Festharzanteil von 11 % unter Anwendung<br />
der IVHF-Technologie<br />
Ansprechpartner<br />
Dr. Detlef Krug<br />
krug@ihd-dresden.de<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
36<br />
24<br />
12<br />
0<br />
Innendruck [kPa] .<br />
.<br />
Dickenquellung 24h WL [%]<br />
Veranstaltungsrückblick<br />
8. Fenster- und Türenkolloquium<br />
im <strong>IHD</strong><br />
Den aktuellen Stand der Gesetzgebung und Normung<br />
rund um die Anforderungen, die Markt und Bauherren<br />
an Fenster und Türen stellen, diskutierten mehr<br />
als 60 Teilnehmer der Branche auf dem 8. Fensterkolloquium<br />
des <strong>IHD</strong> am 13. April 2011. Ergänzend zu<br />
den prüftechnischen Kernthemen CE-Kennzeichnung,<br />
Einbruchhemmung und Wärmeschutz wurden ebenso<br />
Schallprüfung und Holzschutz thematisiert.<br />
Im Eröffnungsvortrag widmete sich Dr. Bernd Devantier<br />
(EPH) ganz aktuell der neuen Europäischen Bauproduktenverordnung<br />
(EU-BauPVo), die am 4. April<br />
im Europäischen Amtsblatt veröffentlicht wurde und<br />
damit die Bauproduktenrichtlinie (Richtlinie 89/106/<br />
EWG), die bislang die rechtliche Grundlage der CE-<br />
Kennzeichnung war, ablöst. Neben wesentlichen<br />
Pflichten, die erhalten bleiben, wie die Pflicht zur CE-<br />
Kennzeichnung und zur werkseigenen Produktionskontrolle,<br />
gibt es begriffliche Veränderungen, Präzisierungen<br />
und Vereinfachungen in der neuen Regelung.<br />
Die Verordnung soll nach der Übergangsfrist zum 1.<br />
Juli 2013 in Kraft treten. Im zweiten Vortrag stellte<br />
Heiko Hofmann (EPH) unter dem Titel Leistungseigenschaften<br />
von Innentüren den Normenentwurf prEN<br />
14351-2 vor.<br />
Dietmar Sprinz (MFPA Leipzig) informierte über den<br />
Ablauf von Schallprüfungen an Fenstern und Verglasungen<br />
und verdeutlichte Zusammenhänge zwischen<br />
Schalldämmung und Details der Fensterkonstruktion.<br />
In ihrem Vortrag „Holzfenster im Spannungsfeld zwischen<br />
Normen, Energiestandards und Denkmalschutz“,<br />
zeigte Kerstin Schweitzer (<strong>IHD</strong>) auf, welche Herausforderungen<br />
sich bei der Sanierung von Fenstern im<br />
Bestand und im Denkmalbereich ergeben und plädierte<br />
für die Betrachtung des Gesamtbauwerks und dabei<br />
für eine positive Einstellung zum Wärmeschutz, bei<br />
der sich ein großes Potenzial für Verbesserungen auch<br />
im Bestand ergibt. Daran schlossen sich Ausführungen<br />
von Gert Schmidt (Tremco illbruck) zur fachgerechten<br />
Montage von Fenstern und Außentüren gemäß den<br />
aktuellen Anforderungen der Energieeinsparverordnung<br />
an. Eike Gerts (Technischer Berater) widmete<br />
sich dem Holzschutz und ging auf die Auswirkungen<br />
der neuen DIN 68800 auf die Fenster- und Fassadenbranche<br />
ein. Zum Abschluss der Veranstaltung befasste<br />
sich Joachim Beständig (EPH) mit Änderungen<br />
der europäischen Normen zum Thema Einbruchhemmung<br />
(EN 1627 bis 1630), die u.a. Schutzbeschläge,<br />
Profilzylinder, Schlösser und Sicherheitsverglasungen<br />
mit einbeziehen. Eine kleine Ausstellung rundete die<br />
Fachtagung ab. Das nächste Fensterkolloquium ist für<br />
April 2013 avisiert..<br />
Referenten v.l.n.r.: Eike Gehrts, Gert Schmidt, Kerstin Schweitzer,<br />
Dr. Bernd Devantier, Dietmar Sprinz, Joachim Beständig, Heiko<br />
Hofmann<br />
Der Tagungsband bzw. CD-ROM können beim <strong>IHD</strong> bezogen<br />
werden<br />
Ansprechpartner<br />
Anita Kühne<br />
kuehne@ihd-dresden.de, Tel. 0351 4662 326<br />
Domotex 2011<br />
Die Domotex, die internationale Fachmesse<br />
für Bodenbeläge, fand vom 15.-18. Januar in<br />
Hannover statt. In diesem Jahr dominierte auf<br />
den Messeständen der Holz-, Kork- und Laminatfußbodenhersteller<br />
nicht nur das Design.<br />
Es wurden verstärkt Nachhaltigkeitsgesichtspunkte<br />
und die Innenraumluftqualität in den<br />
Vordergrund gestellt.<br />
Das Institut für Holztechnologie Dresden<br />
(<strong>IHD</strong>) präsentierte gemeinsam mit dem Entwicklungs-<br />
und Prüflabor Holztechnologie<br />
(EPH) aktuelle Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />
auf dem Gebiet der Fußbodenbeläge<br />
und -systeme. Insbesondere wurden<br />
die Möglichkeiten zur kundenbezogenen Forschungs-<br />
und Entwicklungstätigkeit bezüglich<br />
Digitaldruck unter Anwendung des <strong>IHD</strong>eigenen<br />
Single-Pass-Digitaldruckers und zur<br />
Entwicklung von Holzfußböden mit verbesserten<br />
Brandschutzeigenschaften präsentiert.<br />
Des Weiteren wurde das umfassende Angebot<br />
an normierten, kundenspezifischen und entwicklungsbegleitenden<br />
Prüfungen an Holz-,<br />
Laminat-, Kork- und elastischen Fußbodenbelägen,<br />
Fußbodensystemen und Terrassendecks<br />
vorgestellt. Die Experten der zugelassenen<br />
Zertifizierungs-, Überwachungs- und<br />
Prüfstelle der EPH informierten zum Verfahren<br />
der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung<br />
(AbZ) für Holzfußböden nach EN 14342<br />
und Parkettversiegelungen ab 01.01.2011.<br />
Ebenso nutzte das <strong>IHD</strong> den Messeauftritt, um<br />
die Branche auf das am 10. und 11. November<br />
in Dresden stattfindende 8. Fußbodenkolloquium<br />
aufmerksam zu machen. Dazu wurde<br />
zur Einreichung von Vorträgen aufgerufen.<br />
Das Tagungsprogramm wird ab Juli zum<br />
Download unter www.ihd-dresden.de bereitstehen.<br />
ECS 2011<br />
Vom <strong>29</strong>. bis 31. März 2011 nahm das Institut<br />
für Holztechnologie Dresden (<strong>IHD</strong>) gemeinsam<br />
mit dem Entwicklungs- und Prüflabor<br />
Holztechnologie (EPH) an der European<br />
Coatings Show in Nürnberg teil. Vorgestellt<br />
wurden aktuelle Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />
auf dem Gebiet der Oberfläche.<br />
Im Mittelpunkt der Präsentation standen die<br />
Forschungsarbeiten zur Hochfrequenztrocknung<br />
(HF) von wasserbasierenden Lacksystemen<br />
für Holz oder Holzwerkstoffe, zur<br />
industriellen Trocknung natürlicher Beschichtungssysteme<br />
auf Holzuntergründen und zu<br />
Lichtschutzkonzepten für dunkle Hölzer und<br />
TMT (thermally modified timber). Des Weiteren<br />
wurden prüfmethodische Entwicklungen<br />
zur Bestimmung der Mikrokratzfestigkeit von<br />
Möbeloberflächen und Möglichkeiten zur<br />
kundenbezogenen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit<br />
bezüglich des Digitaldrucks<br />
unter Anwendung des Digitaldruckers des<br />
<strong>IHD</strong> vorgestellt. Ebenso interessierten sich<br />
zahlreiche Messebesucher für das umfassende<br />
Spektrum an Prüfungen für Oberflächen<br />
für den Innen- und Außenbereich sowie für<br />
Beschichtungsstoffe.<br />
Beim parallel stattfindenden European Coatings<br />
Congress zeigte Mario Beyer aus dem <strong>IHD</strong><br />
die Mechanismen der lichtinduzierten Veränderungen<br />
von thermisch modifizierten Hölzern<br />
und dunklen Naturhölzern und stellte eine<br />
effiziente Lösung zur Farbstabilisierung für<br />
Innenbereiche mit einem neuartigen Impräg-<br />
niersystem vor.<br />
DFO-Tag der Holzbeschichtung<br />
2011<br />
Wie im Vorjahr fand die DFO-Veranstaltung<br />
begleitend zur ZOW am 17.02. statt und hatte<br />
vor allem Themen aus Forschung und Entwicklung<br />
sowie Anwenderberichte für Möbelhersteller<br />
und deren Zulieferer im Fokus.<br />
Eröffnet wurde das Programm von Dr. Müller<br />
von PH-Meyer, der die Chancen des Universal<br />
Design im Zeitalter der immer älter werdenden<br />
Bevölkerung für die Möbelhersteller aufzeigte<br />
und an Beispielen auch auf den Beitrag<br />
der Oberflächengestaltung verwies.<br />
Danach wurden in drei Vorträgen (Dr. Deppe<br />
und Frau Dr. Philipp vom WKI sowie Frau<br />
Bullermann von Synthopol) der Entwicklungsstand<br />
der Nutzung nachwachsender<br />
Rohstoffe bei der Lackentwicklung bis hin zu<br />
fertigen Lackrezepturen/-komponenten sowie<br />
in einem praxisnahen Vortrag von Pocher<br />
(Venjakob) Ergebnisse eines <strong>IHD</strong>/Hesse/Venjakob-Projektes<br />
zur Trocknung von natürlichen<br />
Ölen/Wachsen mittels Mikrowellenverfahren<br />
vorgestellt. Regen Anklang bei den Möbelherstellern<br />
fanden ein Anwenderbericht von<br />
Grittmann (Fa. Burgbad), der ein universelles,<br />
realisiertes Lackieranlagenkonzept für Badmöbel<br />
auf Grundlage von Anlagen der Fa.<br />
Venjakob vorstellte sowie der Vortrag von Dr.<br />
Emmler (<strong>IHD</strong>) zu einer neuen Prüfmethodik<br />
für die Mikrokratzfestigkeit von Möbeloberflächen.<br />
Abgerundet wurde das Programm<br />
durch einen Vortrag zur sensorischen Gütebestimmung<br />
von geschliffenen Holzoberflächen<br />
von Frau Dekomien (Hochschule Ostwestfalen<br />
Lippe).<br />
Der Tagungsband (incl. CD) ist bei der DFO<br />
zum Preis von 50 € erhältlich.<br />
ZOW 2011<br />
Von 14.-17. Februar 2011 fand die ZOW Zuliefermesse<br />
Ost-Westfalen in Bad Salzuflen<br />
statt. 500 Aussteller aus 30 Nationen präsentierten<br />
den 15.000 Fachbesuchern ihre Produktinnovationen<br />
auf den Gebieten Materialien,<br />
Oberflächen, Beschlägen und sonstigem<br />
Zubehör sowie erstmals auch Möbelstoffe<br />
und Postermaterialien.<br />
<strong>IHD</strong> und EPH präsentierten sich wie bereits im<br />
Vorjahr gemeinsam. Auf einer Ausstellungsfläche<br />
von 15 m² wurden Beispiele aus der<br />
Forschungs- und Entwicklungstätigkeit sowie<br />
das breite Leistungsspektrum für die Möbelbranche<br />
präsentiert. Im Fokus standen prüfmethodische<br />
Entwicklungen zur Bestimmung<br />
der Mikrokratzfestigkeit von Möbeloberflächen<br />
und die Möglichkeiten im Bereich<br />
Digitaldruck, deren Anwendung auch in der<br />
Möbelbranche auf Interesse stößt.<br />
Ein Schwerpunktthema der ZOW war wiederholt<br />
der Leichtbau. Das <strong>IHD</strong> präsentierte Ergebnisse<br />
aus einem Projekt zum Einsatz von<br />
leichten Füllstoffen zur Reduzierung der Rohdichte<br />
bei Spanplatten. Bei der Entwicklung<br />
von neuen Werkstoffen und Produkten kann<br />
die Finite-Elemente-Methode ein wichtiges<br />
Hilfsmittel sein. Das <strong>IHD</strong> zeigte die vielfältigen<br />
Möglichkeiten des Systems, mit dem unter<br />
anderem Belastungssituationen simuliert<br />
werden können, und unterbreitete der Möbelbranche<br />
Angebote zur Unterstützung bei<br />
Konstruktionsprozessen.<br />
Neuer Ressortleiter des Bereichs<br />
Werkstoff und Produktqualität<br />
Am 1. Januar 2011 übernahm Dipl. Ing. (FH) Lars<br />
Blüthgen (36) nach mehrjähriger Tätigkeit als<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter des <strong>IHD</strong> als neuer<br />
Ressortleiter das Ressort Werkstoff- und Produktqualität<br />
(WPQ). Der berufliche Werdegang<br />
von Herrn Blüthgen ist eng mit dem Thema Holz<br />
verbunden. Nach seiner Bau- und Möbeltischlerlehre<br />
und einer einjährigen Tätigkeit als Geselle<br />
im Handwerk studierte er an der Fachhochschule<br />
Eberswalde am Fachbereich Holztechnik. Bereits<br />
während seines Studiums arbeitete Herr Blüthgen<br />
im Bereich Physik unter anderem an Material- und<br />
Prüfmethodenentwicklungen. Der Schwerpunkt<br />
lag dabei auf Schichtwerkstoffen wie Sperrhölzer<br />
und Mehrschichtparkette.<br />
Neben Projekten mit physikalischem Hintergrund<br />
zählen seit diesem Jahr Fragestellungen bzgl. Möbeln<br />
und Bauelementen zu seinem Aufgabengebiet.<br />
Herr Blüthgen wird sich nach der Analyse der derzeitigen<br />
Ressortstruktur zunächst mit der weiteren<br />
Fokussierung der wissenschaftlichen Inhalte<br />
und mit der Konsolidierung der dafür notwendigen<br />
personellen Untersetzung beschäftigen und<br />
die vorhandenen Synergien zwischen den einzelnen<br />
Arbeitsbereichen weiter ausbauen.<br />
Ansprechpartner<br />
Lars Blüthgen<br />
bluethgen@ihd-dresden.de<br />
<strong>IHD</strong> bietet Simulationstechniken<br />
(FEM) für Möbelbranche<br />
Konstruktionen zeigen in einer FEM-Analyse (Finite-Elemente-Methode)<br />
ihre kritischen Stellen<br />
und überdimensionierte Bereiche. Virtuell können<br />
Neuentwicklungen statisch, dynamisch und thermisch<br />
belastet, untersucht und verbessert werden<br />
noch bevor die ersten Prototypen gebaut werden.<br />
Die Wirksamkeit von Materialsubstitution und<br />
konstruktiven Maßnahmen wird quantifizierbar,<br />
so dass vor allem im Hinblick auf die Kosten und<br />
Fertigung zukunftsfähige Entscheidungen getroffen<br />
werden können.<br />
„Ich spreche immer von zielgerichtetem Probieren.<br />
Am Computer kann ich viele Varianten<br />
durchrechnen und die mit dem höchsten Potential<br />
werden dann real ausprobiert. Das spart Zeit und<br />
Geld“, sagt Herr Mouton, der seit 01.08.2010 im<br />
<strong>IHD</strong> für die FEM-Berechnungen verantwortlich ist.<br />
Er hat an der TU Dresden Maschinenbau mit der<br />
Vertiefungsrichtung Leichtbau und Kunststofftechnik<br />
studiert. Seine Diplomarbeit zum Thema<br />
Leichtbauplatten hat er am Institut für Holz- und<br />
Faserwerkstofftechnik geschrieben und ist seither<br />
in der Holzwerkstoff- und Möbelbranche tätig.<br />
Ansprechpartner<br />
Jean-Pierre Mouton<br />
mouton@ihd-dresden.de
2011<br />
Möbel und Innenausbau in der<br />
Forschung<br />
Mit der Insolvenz der DGfH als Mitgliedsvereinigung<br />
der Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />
Forschungsvereinigungen e.V. (AiF) haben<br />
sich die Zutrittsmöglichkeiten der deutschen<br />
Holzindustrie zur industriellen Gemeinschaftsforschung<br />
(IGF) halbiert. Wichtige Gremien<br />
der DGfH, wie die Fachausschüsse Möbel- und<br />
Innenausbau, Werkstoffe, Produktionsprozesse<br />
und Dauerhaftigkeit wurden von heute auf<br />
morgen nicht mehr weitergeführt.<br />
Dankenswerterweise übernahm der Internationale<br />
Verein für technische Holzfragen e.V.<br />
(iVTH) unkompliziert die Betreuung der bisher<br />
über die DGfH laufenden Forschungsvorhaben<br />
und auch der Fachausschuss Holzwerkstoffe<br />
konnte unter der Ägide des <strong>IHD</strong> und des Verbandes<br />
der Deutschen Holzwerkstoffindustrie<br />
e.V. (VHI) erfolgreich weiterführt werden.<br />
In dieser Situation hat sich der Trägerverein<br />
Institut für Holztechnologie Dresden e.V.<br />
(T<strong>IHD</strong>) bereits Anfang des Jahres 2010 als neue<br />
Mitgliedsvereinigung „Möbel und Innenausbau“<br />
bei der Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />
Forschungsvereinigungen (AiF) beworben. Die<br />
neue Mitgliedsvereinigung wird sich nach der<br />
Aufnahme in die AiF im Rahmen der IGF um<br />
Forschungsthemen auf den Gebieten Möbel,<br />
Möbelkonstruktion und -design, neue holzbasierte<br />
Werkstoffe und Werkstoffkombinationen<br />
für Möbel und Innenausbau, Ladenbau und<br />
Automotiv, funktionale Oberflächen für Möbel<br />
und Innenausbau und deren Prüfung, Verbindungsmittel<br />
und innovative Applikationstechniken,<br />
Entwicklung von Methoden der Be- und<br />
Verarbeitung von holzbasierten Werkstoffen<br />
für Möbel und Innenausbau, Realisierung von<br />
Nachhaltigkeit und Umweltzielen bei der Produktion<br />
und dem Gebrauch von Möbeln, bei der<br />
Herstellung von Innenausbauelementen, Logistik<br />
in der Möbelfertigung und im Handel und<br />
Entwicklung von Prüfmethoden für Möbel und<br />
Zuliefermaterialien bemühen und allen interessierten<br />
Firmen und Forschern eine Plattform<br />
geben. Der Aufnahmeantrag wurde durch eine<br />
Reihe renommierter Unternehmen der Möbel-<br />
und Holzwirtschaft und durch den iVTH unterstützt<br />
und zeigt das große Interesse an einer<br />
weiteren Stärkung der Forschung in Bezug auf<br />
Möbel und Innenausbau.<br />
Mit herzlichen Grüßen Ihr<br />
Dr. rer. nat. Steffen Tobisch<br />
Institutsleiter, Geschäftsführer<br />
abgeschlossene Projekte<br />
Weber, A.<br />
Konstruktive Holzwerkstoffe mit verbesserter<br />
Feuchteresistenz<br />
BMELV, 09/08 – 08/10<br />
Scheiding, Dr. W.<br />
Verfahrenstechnologie zur Herstellung<br />
von thermisch modifiziertem Furnier für<br />
dekorative Zwecke<br />
BMWi, 10/08 - 09/10<br />
Beyer, Dr. M.<br />
Entwicklung von Lösungen zur Verbesserung<br />
des Lichtschutzes und der<br />
Beschichtungsqualität von transparent<br />
beschichteten Produkten aus dunklen<br />
natürlichen Hölzern sowie TMT<br />
BMWi, 11/08 - 10/10<br />
Swaboda, Dr. C.<br />
Beitrag zur Umsetzung der VOC-<br />
Richtlinien in Betrieben der deutschen<br />
Holz- und Möbelindustrie durch Einsatz<br />
ökologisch und ökonomisch sinnvoller<br />
VOC-Minderungsstrategien<br />
BMWi, 10/08 - 11/10<br />
Fuchs, Dr. I.<br />
Praxisorientierte Methode zur Bewertung<br />
von Feinspanplatten hinsichtlich<br />
Lackierbarkeit<br />
BMWi, 07/09 – 12/10<br />
Gelhard, A.<br />
Polsterungen mit optimiertem Feuchtemanagement<br />
und verbesserten hygienischen<br />
Eigenschaften<br />
BMWi, 07/08 - 12/10<br />
Krug, Dr. D.<br />
Optimierung von Pressparametern und<br />
Holzwerkstoffeigenschaften durch die<br />
Anwendung der IVHF-Technologie<br />
BMELV, 07/07 – 12/10<br />
Blüthgen, L.<br />
Entwicklung eines Gerüstbelages mit<br />
erhöhter Nutzungssicherheit<br />
BMWi, 10/08 – 02/11<br />
Fischer, Dr. M.<br />
Entwicklung eines verbesserten Trogtränkverfahrens<br />
zur Imprägnierung<br />
von Nadelhölzern mit wasserlöslichen<br />
Holzschutzmitteln<br />
BMWi, 01/09 – 02/11<br />
Schulz,. T.<br />
Untersuchungen zur Rohdichtereduzierung<br />
von Spanplatten durch Einsatz von<br />
Leichtfüllstoffen<br />
BMWi, 04/09 – 03/11<br />
Kleber, D.<br />
Praxisnahe Erprobung einer Technologie<br />
zur HF-Trocknung von Wasserlacken und<br />
wässrigen Beschichtungen und Untersuchungen<br />
zum Einfluss der Lackparameter<br />
rund zu erzielbaren Oberflächeneigenschaften<br />
BMWi, 05/09 – 04/11<br />
Messevorschau<br />
Ligna 2011 – <strong>IHD</strong> präsentiert<br />
Leistungsspektrum für<br />
die Holzwerkstoffbranche<br />
Vom 30. Mai bis 3. Juni wird das <strong>IHD</strong> an<br />
der LIGNA in Hannover teilnehmen. Neu ist<br />
in diesem Jahr der Standort: Da in diesem<br />
Jahr der Fokus auf dem Forschungs- und<br />
Dienstleistungsspektrum rund um das Arbeitsgebiet<br />
Holzwerkstoffe liegt, präsentiert<br />
sich das <strong>IHD</strong> nicht wie gewohnt in<br />
der Halle „Forschung und Lehre“, sondern<br />
in Halle 27 (Stand J19) inmitten der Holzwerkstoffbranche.<br />
Unter dem Motto „Holzwerkstoffe – Von<br />
der Faser bis zur Oberfläche“ werden auf einer<br />
Fläche von 40 m² aktuelle Forschungsarbeiten<br />
vorgestellt, darunter Ergebnisse<br />
aus einem Projekt zur Optimierung von<br />
Pressparametern und Holzwerkstoffeigenschaften<br />
durch Anwendung der IVHF-<br />
Technologie. An einem Modell auf dem<br />
Messestand wird die Funktionsweise des<br />
Verfahrens veranschaulicht. Darüber hinaus<br />
wird ein gemeinsames Projekt vom <strong>IHD</strong><br />
und der Firma Reholz zur Herstellung von<br />
3-D-Formteilen aus thermisch modifizierten<br />
Hölzern vorgestellt. Ergänzend zu den<br />
Forschungsthemen werden die vielfältigen<br />
Möglichkeiten der <strong>IHD</strong>-Refineranlage und<br />
entsprechende Dienstleistungen für die<br />
Holzwerkstoffbranche aufgezeigt.<br />
Im Themenbereich Oberfläche informieren<br />
Mitarbeiter über Verfahren zur Oberflächenbehandlung<br />
durch Thermoglätten und<br />
zur Bedruckbarkeit von Holzwerkstoffen<br />
mittels Digitaldruck.<br />
Neben Oberflächentechnologien ist der<br />
Leichtbau ein Top-Thema der diesjährigen<br />
LIGNA. Auf der THINK LIGHT International<br />
Conference on Lightweight Panels, die<br />
vom 31. Mai bis zum 1. Juni im Convention<br />
Center auf dem Messegelände in Hannover<br />
stattfindet, wird Jean-Pierre Mouton das<br />
<strong>IHD</strong> mit einem Vortrag zum Thema „Practical<br />
solutions for the design layout of rectangular<br />
lightweight panels“ vertreten.<br />
Leichte Werkstoffe auf der<br />
Interzum 2011<br />
Leichtbau und leichte Materialien werden<br />
ein Thema auf der diesjährigen Interzum in<br />
Köln sein. Vom 25.-28. Juni werden <strong>IHD</strong> und<br />
EPH direkt auf dem Messeboulevard (Gang<br />
B, Stand 74) Ergebnisse aus Forschungsprojekten<br />
vorstellen, wie z. B. den Einsatz von<br />
leichten Füllstoffen zur Reduzierung der<br />
Rohdichte von Spanplatten. Darüber hinaus<br />
werden aktuelle Arbeiten zu Universal Design,<br />
Digitaldruck und auch die Einsatzmöglichkeiten<br />
der Finiten-Elemente-Methode bei<br />
der Entwicklung von Möbelkonstruktionen<br />
vorgestellt. Das Entwicklungs- und Prüflabor<br />
Holztechnologie wird über Serviceleistungen<br />
der akkreditierten Prüflaboratorien, insbesondere<br />
des Chemischen Laboratoriums, des Möbelprüflabors<br />
und der GS-Zertifizierungsstelle<br />
informieren.<br />
Veranstaltungsvorschau<br />
Wir laden Sie zu den nächsten Veranstaltungen<br />
des <strong>IHD</strong> sehr herzlich nach Dresden<br />
ein.<br />
Die Programme werden im Vorfeld der Tagungen<br />
unter www.ihd-dresden.de veröffentlicht.<br />
5. Sitz- und Liegemöbelkolloquium<br />
21.-22. September 2011<br />
4. Mykologisches Kolloquium<br />
27.-28. Oktober 2011<br />
8. Fußbodenkolloquium<br />
10.-11. November 2011<br />
9. Holzwerkstoffkolloquium<br />
1.-2. Dezember 2011<br />
Veranstaltungssekretariat:<br />
Anita Kühne<br />
Tel.: 0351 4662 326<br />
kuehne@ihd-dresden.de<br />
<strong>IHD</strong>-Holzwerkstoffkolloquium<br />
Das Institut für Holztechnologie Dresden<br />
veranstaltet am 1. und 2. Dezember 2011<br />
das 9. Holzwerkstoffkolloquium.<br />
Im Fokus stehen die technologischen und<br />
ökonomischen Herausforderungen und<br />
Chancen der Holzwerkstoff- und Bindemittelindustrie<br />
in den nächsten Jahren. Unter<br />
dem Motto „Klasse statt Masse“ sollen in<br />
diesem Jahr besonders aktuelle Entwicklungen<br />
und Möglichkeiten der alternativen<br />
Rohstoffnutzung, Werkstoffe in Spezialanwendungen<br />
und Ressourcen schonende<br />
Technologien diskutiert werden.<br />
Interessierte Autoren können bis zum 15.<br />
Juni Vortragsangebote einreichen.<br />
Der ausführliche Call for Papers und weitere<br />
Informationen sind abrufbar unter:<br />
www.ihd-dresden.de.<br />
Zellescher Weg 24<br />
D-01217 Dresden<br />
Telefon+49 351 6662 0<br />
Telefax+49 351 4662 211<br />
www.ihd-dresden.de<br />
Redaktion:<br />
Dr. Siegfried Tzscherlich, Dr. Bernd Devantier, Winfried Hänel,<br />
Christine Kniest, Dr. Christiane Swaboda, Andreas Weber, Björn<br />
Weiß<br />
Druck:<br />
Union Druckerei Dresden GmbH<br />
Der <strong>IHD</strong>-<strong>Brief</strong> erscheint in unregelmäßiger Folge.<br />
Der Nachdruck ist mit Genehmigung des Herausgebers und mit<br />
Quellenangaben erlaubt.<br />
Redaktionsschluss dieser Ausgabe 20.04.2011<br />
<strong>IHD</strong>-<strong>Brief</strong> <strong>29</strong><br />
Ausgabe 1/2011 www.ihd-dresden.de<br />
Mitglieder des <strong>IHD</strong>-Trägervereins stellen sich vor:<br />
Das Institut für Holz- und Papiertechnik<br />
gehört zur Fakultät Maschinenwesen an<br />
der TU Dresden und setzt sich aus den<br />
beiden Lehrstühlen Holz- und Faserwerkstofftechnik<br />
und Papiertechnik zusammen.<br />
Am 1. April 1955 wurde der Lehrstuhl für<br />
Mechanische Holztechnologie von Prof.<br />
Dr.-Ing. Herbert Flemming an der TH Dresden<br />
(jetzt TU Dresden) gegründet und 1957<br />
in Holz- und Faserwerkstofftechnik (HFT)<br />
umbenannt. Prof. Flemming war auch<br />
der erste Direktor des 1952 gegründeten<br />
Instituts für Holztechnologie und Faserbaustoffe<br />
(IHF), dem heutigen Institut für<br />
Holztechnologie in Dresden. Geschäftsführender<br />
Direktor des TU-Instituts für Holz-<br />
und Papiertechnik und Lehrstuhlinhaber<br />
der Holz- und Faserwerkstofftechnik ist<br />
Prof. Dr.-Ing. André Wagenführ, selbst von<br />
1993 bis 1999 als Leiter des Ressorts Rohholz<br />
im <strong>IHD</strong> tätig.<br />
Die Studienrichtung Holz- und Faserwerkstofftechnik<br />
an der TU Dresden im Studiengang<br />
Verfahrenstechnik der Fakultät Maschinenwesen<br />
trägt deutschlandweit einen<br />
einmaligen Charakter – hier werden (auch<br />
weiterhin) Diplom-Ingenieure auf dem Gebiet<br />
der Holztechnik an einer deutschen<br />
Universität ausgebildet. Das Hauptstudium<br />
der Holz- und Faserwerkstofftechnik<br />
ist vielfältig und modular aufgebaut. Zusätzlich<br />
zum grundständigen Studium der<br />
Holz- und Faserwerkstofftechnik ist an der<br />
TU Dresden auf diesem Gebiet auch die<br />
Weiterqualifizierung von Fachhochschul-<br />
und Berufsakademieabsolventen zum Diplom-Ingenieur<br />
möglich. Viele Absolventen<br />
dieser Studienrichtung, aber auch anderer<br />
Universitäten und Fachhochschulen bzw.<br />
Berufsakademien, nutzen hier die Möglichkeit<br />
der Promotion zum Doktoringenieur<br />
(Dr.-Ing.) auf holztechnischem Gebiet.<br />
Die Schwerpunkte der Forschungsarbeiten<br />
liegen am Lehrstuhl für Holz- und<br />
Faserwerkstofftechnik auf dem Gebiet der<br />
Ressourcen- und Energieeffizienz, wobei<br />
insbesondere Innovationen entlang der<br />
Wertschöpfungskette<br />
des Holzes angestrebt<br />
werden.<br />
Die Basis bildet die<br />
universitäre Grundlagenforschung,insbesondere<br />
zu stofflichen<br />
Fragen wie Struktur-<br />
Eigenschaftsbeziehungen,<br />
strukturelle und<br />
Werkstoffanisotropien<br />
und bionisch inspirierte<br />
Themen. Die Professur Holz- und Faserwerkstofftechnik<br />
widmet sich vor diesem<br />
Hintergrund deshalb besonders der<br />
Institut für Holz- und Papiertechnik<br />
an der TU Dresden<br />
Erforschung lignozelluloser Biowerkstoffe,<br />
wie Holz-Polymer-Verbundwerkstoffe,<br />
Biocomposite aus Einjahrespflanzen oder<br />
landwirtschaftlichen Reststoffen, Sandwichwerkstoffe<br />
mit Papierwabenkern,<br />
Faserdämmstoffe, gewichtsreduzierte<br />
Partikelwerkstoffe,<br />
effizienten Be- und Verarbeitung von<br />
Holz und Holzwerkstoffen, wie die in der<br />
Industrie erfolgreich eingeführten lasergestützte<br />
Fügeverfahren und Werkzeugentwicklungen,<br />
z.B. Fräswerkzeuge mit<br />
innenliegender Spanabführung und der<br />
Entwicklung und Beschreibung von Holzvergütungstechnologien<br />
auf biotechnologischer,<br />
physikalischer oder chemischer<br />
Basis. Dazu zählen u.a. grundlegende<br />
Untersuchungen zu thermisch oder enzymatisch<br />
modifiziertem Holz.<br />
Viele Absolventen der HFT waren oder sind<br />
im <strong>IHD</strong> tätig. Ziel des Mitarbeiterteams um<br />
Prof. Wagenführ ist eine enge Kooperation<br />
mit dem <strong>IHD</strong> in Lehre, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Die Vergabe von Lehraufträgen<br />
an <strong>IHD</strong>-Mitarbeiter, Praktika und<br />
Studenteneinsätze im <strong>IHD</strong>, gemeinsame<br />
Forschungsprojekte und die gemeinsame<br />
Herausgabe der Fachzeitschrift „holztechnologie“<br />
sind Beispiele hierfür. Beide<br />
Institutsleitungen sind aktiv in die Arbeit<br />
interdisziplinärer Netzwerke eingebunden,<br />
wie die „Dresdner Interessengemeinschaft<br />
Holz“ und „Forst-Holz-Papier“, gerade fusioniert<br />
zum Cluster „LignoSax“. Beispiele für<br />
gemeinsame Forschungsaktivitäten sind<br />
die Projekte INTERREG IIIC „Regional cycle<br />
development through coastal co-operation<br />
– seagrass and algae focus“, „Kleben auf<br />
endbehandelte Oberflächen“, „Entwicklung<br />
modifizierter Furniere mit verbesserter Verformbarkeit<br />
für 3-D-Beschichtung mittels<br />
Multiformpressen“ (siehe Bild) und „Entwicklung<br />
einer Verfahrenstechnologie zur<br />
Herstellung von thermisch modifiziertem<br />
Furnier“.<br />
Ansprechpartner in der TUD<br />
Prof. Dr. André Wagenführ<br />
andre.wagenfuehr@tu-dresden.de<br />
Netzwerk Thermoglätten<br />
Zunehmende Anfragen zum Thermoglätten<br />
waren für die Stammmannschaft des Netzwerkes,<br />
die Firmen MAKA Systems GmbH,<br />
AKE Knebel GmbH & Co. KG und INNOTECH<br />
Holztechnologien GmbH sowie das <strong>IHD</strong>,<br />
Anlass, ihre Zusammenarbeit zu aktivieren,<br />
um potentiellen Kunden einen optimalen<br />
Service bei der Einführung des Thermoglättens<br />
zu bieten. Dazu kam die erfolgreiche<br />
Einführung des Fixglättens auf einer<br />
CNC-Oberfräsmaschine vom Typ Rover B7<br />
(Hersteller: Biesse) bei der Berliner Firma<br />
system180. Das Netzwerk wurde um Herrn<br />
Dieter Burghardt (Werkzeughandel & Service)<br />
erweitert. Mit der Berner Fachhochschule<br />
für Architektur, Bau und Holz in Biel<br />
bestehen nach wie vor intensive Kontakte.<br />
Auch die Erfahrungen der Firma FEN , FR.<br />
Ehrhardt, Bleistiftmaschinenfabrik GmbH<br />
& Co, die zur Zeit zusammen mit dem <strong>IHD</strong><br />
eine Maschine zum Glätten von Bleistiften<br />
mittels Ultraschall entwickelt, fließen in<br />
die Arbeit des Netzwerkes ein.<br />
Um die Aktivitäten des Netzwerkes Thermoglätten<br />
einer breiten Öffentlichkeit<br />
zugänglich zu machen, wurde die Internet-Seite<br />
des Netzwerkes neu gestaltet<br />
und kann unter den Adressen<br />
www.thermoglaetten.ihd-dresden.de bzw.<br />
www.thermosmoothing.ihd-dresden.com<br />
aufgerufen werden. Auf dieser Seite sind<br />
die Kontaktdaten aller Netzwerkpartner<br />
genannt und das Handbuch Thermoglätten,<br />
in dem die wesentlichen Erkenntnisse zum<br />
Glätten von MDF zusammengestellt sind,<br />
steht in Deutsch und Englisch als pdf-Dokument<br />
zur Verfügung.<br />
Nächster Höhepunkt der Arbeit des Netzwerkes<br />
ist die Ligna. Auf dem Stand des<br />
<strong>IHD</strong> in Halle 27, J19, wird ein Glättmodul<br />
der Firma INNOTECH ausgestellt und neben<br />
geglätteten MDF-Oberflächen werden erstmals<br />
mittels Fixglätten bearbeitete Holzmuster<br />
zu sehen sein. Auch auf den Ständen<br />
der Firmen MAKA (Halle 12, D80) und<br />
AKE (Halle 27, D54) können Informationen<br />
zu speziellen Fragen des Thermoglättens<br />
eingeholt werden.<br />
Ansprechpartner<br />
Dr. Ingrid Fuchs<br />
fuchs@ihd-dresden.de