IHD-Brief 30
IHD-Brief 30
IHD-Brief 30
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Abgeschlossene FE-Projekte Informationen<br />
Praxisorientierte Methode zur<br />
Bewertung von Feinspanplatten<br />
hinsichtlich Lackierbarkeit<br />
Aufgabenstellung<br />
In der Möbelindustrie werden zunehmend<br />
direkt bedruckte Holzwerkstoffe eingesetzt,<br />
z. B. mit Feinspanplatten als<br />
Substrat. Um ein gutes Druckbild<br />
zu erzeugen, müssen diese Platten<br />
mit einem geeigneten Druckgrund<br />
versehen werden. Die Ausprägung<br />
des Druckgrundes wird von der<br />
Oberfläche der Rohspanplatten<br />
beeinflusst. Bisher existieren<br />
keine Verfahren, um die Oberflächenqualität<br />
der Feinspanplatten<br />
bezüglich ihrer Eignung für einen<br />
Direktdruck zu beschreiben. In der<br />
Praxis beweist sich die Eignung/<br />
Nichteignung einer Feinspanplatte<br />
in der Regel nach erfolgtem<br />
Druck. Diese Lösung ist aus wirtschaftlichen<br />
Gründen für die Möbelhersteller<br />
nicht akzeptabel. Es<br />
galt deshalb, Verfahren zu finden,<br />
die eine Beschreibung der Oberflächen von<br />
Feinspanplatten erlauben und aus denen<br />
auf die Eignung dieser Platten für den Direktdruck<br />
geschlossen werden kann.<br />
Lösungsweg<br />
In einem vom BMWi geförderten Projekt<br />
wurden unter Verwendung eines breiten<br />
Sortimentes von Feinspanplatten (19 Varianten)<br />
Druckversuche (indirekter Tiefdruck)<br />
durchgeführt und die Ergebnisse dieser<br />
Versuche bewertet. Parallel dazu wurden<br />
die Eigenschaften der Feinspanplatten,<br />
speziell die Oberflächeneigenschaften<br />
(Topographie, Oberflächenspannung, pH-<br />
Wert) bestimmt und Korrelationen zwischen<br />
den Platteneigenschaften und der<br />
Druckqualität hergestellt.<br />
Ergebnisse<br />
Die Druckqualität (indirekter Tiefdruck)<br />
wurde von Probanden bewertet,<br />
die bei definierten Randbedingungen<br />
(Lichtart, Betrachtungswinkel<br />
und -abstand) eine Einschätzung<br />
unter den Gesichtspunkten optischer<br />
Eindruck, nicht bedruckte<br />
Fläche und Krater vornahmen.<br />
Diese Bewertung erlaubte eine<br />
Einteilung der untersuchten Feinspanplatten<br />
in 4 Gruppen, wovon<br />
die 1. sehr gut für den Direktdruck<br />
geeignet ist, die 2. Gruppe für<br />
Drucke mit reduzierten Qualitätsanforderungen(Möbelinnenseiten)<br />
und die beiden anderen<br />
Gruppen nicht geeignet sind.<br />
Diese Bewertungen wurden mit den ermittelten<br />
Platteneigenschaften verglichen.<br />
Zwischen Eigenschaften wie Rohdichte<br />
oder 24-h-Quellung und der Druckqualität<br />
konnten keine Zusammenhänge nachgewiesen<br />
werden, selbst zur Rohdichte<br />
an der Plattenoberseite wurde kein Bezug<br />
hergestellt. Deutlichere Zusammenhänge<br />
ergaben sich zwischen den Rauheitsparametern<br />
– speziell Sz, Sk, Spk, Svk – und der<br />
visuellen Bewertung der bedruckten Oberfläche.<br />
Für die Bestimmung der topografischen Parameter<br />
stand ein optoelektronisches Rauheitsmessgerät<br />
vom Typ MikroCAD zur Verfügung (siehe Abb.<br />
1), das die Rauheitsparameter auf Grundlage der<br />
Streifenlichtprojektion bestimmt. Um die reale<br />
Belastung der Oberfläche beim Beschichten mit<br />
wässrigen Materialien nachzustellen, wurde eine<br />
Abb. 1: Rauheitsmessgerät MikroCAD<br />
Prüfmethode entwickelt, bei der die Oberflächen<br />
kurzzeitig definiert befeuchtet werden. Vor und<br />
nach der Befeuchtung erfolgt die Bestimmung der<br />
Rauheitsparameter. Aus den Unterschieden der<br />
Rauheitsparameter vor und nach der Befeuchtung<br />
kann ebenfalls auf die Eignung bezüglich Lackierbarkeit<br />
geschlossen werden (siehe Abb. 2).<br />
Weiterhin erfolgte die Charakterisierung der Oberflächen<br />
der Feinspanplatten mittels Randwinkel- und<br />
pH-Wert-Bestimmung. Die Randwinkel wurden jeweils<br />
nach 1 s, 10 s und 60 s bestimmt. Allerdings war<br />
weder zwischen pH-Wert oder dem Randwinkel bzw.<br />
den Randwinkeldifferenzen und der Lackierbarkeit ein<br />
gesicherter Zusammenhang nachweisbar.<br />
Zur Bestimmung des Materialaufnahmevermögens<br />
der Plattenoberflächen wurde der Pastentest nach<br />
Flemming modifiziert. Diese Untersuchungen müssen<br />
noch vertieft werden.<br />
Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass für<br />
die Bewertung der Lackierbarkeit einer Feinspanplat-<br />
Abb. 2: Zusammenhang zwischen Rauheit vor (Sz) und nach<br />
(Sz12) der Befeuchtung und der visuellen Bewertung g (vis. E.)<br />
te eine Kenngröße nicht ausreicht. Aus dem Vergleich<br />
von Rauheitsparametern, Randwinkeländerung und<br />
Materialaufnahmevermögen können Schlussfolgerungen<br />
hinsichtlich Lackierbarkeit getroffen werden.<br />
Ansprechpartner<br />
Dr. Ingrid Fuchs<br />
fuchs@ihd-dresden.de<br />
Umsetzung der VOC-Richtlinie<br />
durch Einsatz sinnvoller VOC-<br />
Minderungsstrategien<br />
Hintergrund<br />
Die Umsetzung der VOC-Richtlinie (Richtlinie<br />
1999/13/EG), respektive Decopaint-Richtlinie (Richtlinie<br />
2004/42/EG) zur Reduzierung der Emission flüchtiger<br />
organischer Verbindungen sollte von der europäischen<br />
Industrie bis zum Jahr 2010 gelöst sein.<br />
In der Holzverarbeitung und Möbelherstellung existieren<br />
aber immer noch zahlreiche Probleme, so z.B. bei<br />
der Beschichtung von 3-D-Produkten wie Stühlen, bei<br />
der Kantenbeschichtung oder aber bei der Beschichtung<br />
hochwertiger Oberflächen mit großen Qualitätsansprüchen,<br />
da adäquate VOC-arme Produkte für<br />
Holzoberflächen fehlen.<br />
Innerhalb der EU ist der Grad der Umsetzung in nationales<br />
Recht sehr unterschiedlich, was zu mehr oder<br />
weniger strengen Auflagen führt und so den Wettbewerb<br />
zwischen Betrieben gleichartiger Branchen<br />
beeinflusst.<br />
Ziel<br />
Ziel des europäischen Projektes, das als ein Gemeinschaftsvorhaben<br />
mit slowenischen, griechischen und<br />
zypriotischen Verbänden und Partnerfirmen durchgeführt<br />
wurde, war es daher, zunächst die Situationen<br />
der holzverarbeitenden Unternehmen in den beteiligten<br />
Ländern zu erfassen und die jeweiligen relevanten<br />
Probleme klar zu definieren. Für ausgewählte<br />
repräsentative Partnerfirmen wurden dann Lösemittelbilanzen<br />
erstellt oder optimiert und konkrete Lösungsstrategien<br />
zur Verbesserung der Bilanzen oder<br />
Entscheidungsgrundlagen für notwendige Investitionen<br />
erarbeitet.<br />
Ergebnisse in der deutschen Holz- und Möbelindustrie<br />
Situation<br />
Eine Fragebogenaktion in ca. 70 Firmen stellte die Situation<br />
in Deutschland wie folgt dar:<br />
Der Lösemittelverbrauch ist nicht produktspezifisch.<br />
Hauptquellen für den Lösemittelverbrauch sind<br />
erwartungsgemäß eingesetzte Lösemittellacke<br />
sowie Reinigungs- und Verdünnungslösungen.<br />
Häufigste Maßnahme zur Einhaltung der VOC-<br />
RL war die Einführung eines Reduzierungsplans<br />
mit Ersatz von Lösemittellacken durch Hydro-<br />
UV oder UV-Walzlacke. Zwei Unternehmen<br />
planten eine Abluftreinigung und ein Unternehmen<br />
hatte die Beschichtung an ein Fremdunternehmen<br />
abgegeben.<br />
Häufigste Schwierigkeiten bei der Einhaltung der<br />
Richtlinie<br />
Probleme bereiten vor allem<br />
Hochglanz,<br />
Trendfarben,<br />
hohe Qualitätsanforderungen an die Oberflächeneigenschaften,<br />
hoher Anteil an Handlackierung und verschiedene<br />
Spritzstände über die Firma verteilt,<br />
extrem kleine Losgrößen mit vielen Farbwechseln,<br />
geprägte Oberflächen und<br />
ein hoher Anteil an Reinigungsverdünnung,<br />
besonders beim Einsatz von Wasserlacken.<br />
Zusammenarbeit mit Behörden<br />
Die Zusammenarbeit mit den Behörden wurde äußerst<br />
unterschiedlich bewertet. Als Hauptstreitpunkte erwiesen<br />
sich dabei<br />
die von den Behörden vorgenommene Zusammenfassung<br />
verschiedener Anlagen eines<br />
Betreibers an unterschiedlichen Standorten und<br />
Betrachtung in der Gesamtheit,<br />
die Nichtakzeptanz zurückgegebener Lösemittel<br />
und die Verweigerung der Minderung in der<br />
Bilanz sowie<br />
die Forderung, bei jedem Entsorgungsvorgang<br />
den konkreten Lösemittelgehalt des Abfalls zu<br />
bestimmen und die Weigerung, die vom UBA<br />
festgestellten branchenüblichen Lösemittelgehalte<br />
in Abfällen, die von Spezialfirmen entsorgt<br />
werden, aus der Bilanz zu entfernen.<br />
Beratung und Assistenz<br />
Für fünf deutsche Unternehmen wurden folgende<br />
Leistungen im Rahmen des Projektes erbracht:<br />
Erstellung von Lösemittelbilanzen und Ableitung<br />
von Reduzierungsplänen,<br />
Erstellung mittelfristiger Strategien zur Einhaltung<br />
der VOC-RL unter Einbeziehung verschiedner<br />
Entwicklungsszenarien,<br />
Beratung und Schulung von Anlagenpersonal,<br />
Fehlersuche und Beratung zur Qualitätsverbesserung,<br />
Messungen des VOC-Gehaltes von Lackabfällen,<br />
Durchführung von Messungen der VOC-Gehalte<br />
in Abgasen und<br />
Diskussion und Schulung von Behördenvertretern.<br />
Durch das Labor für Strömungstechnik der Hochschule<br />
Ostwestfalen/Lippe und der NT-Ablufttechnik GmbH<br />
wurde für einen Projektpartner eine neue Abluftreinigungstechnologie<br />
konzipiert, die sich im Moment in<br />
der Pilotphase befindet. Bei Erfolg soll eine Anlage für<br />
<strong>30</strong>.000 m 3 von der Firma Heimer Lackieranlagen und<br />
Industrielufttechnik GmbH & Co. KG Bielefeld gebaut<br />
werden.<br />
Die Ergebnisse und Auswertungen der Partnerländer<br />
sowie eine Übersicht zum derzeitigen Stand der Technik<br />
bei Lacken und Applikationstechnik sowie eine<br />
Linkliste zu Lieferanten in Deutschland und den Partnerländern<br />
sind in einer Broschüre zusammengefasst,<br />
die bei Bedarf am <strong>IHD</strong> oder bei der DFO bestellt werden<br />
kann. Weitere Informationen zum europäischen<br />
Projekt sind unter www.sloles.com/VOClessWOOD zu<br />
finden.<br />
Zusammensetzung verschiedener Abfälle bei der Beschichtung<br />
von Holz und Holzwerkstoffen<br />
Ansprechpartner<br />
Dr. Christiane Swaboda<br />
swaboda@ihd-dresden.de<br />
Integrierte Qualitätssicherungssysteme<br />
Kosteneinsparung durch Zertifizierung im<br />
Paket<br />
Qualität, Umweltverträglichkeit und Sicherheit<br />
sind wesentliche Anforderungen, die Verbraucher<br />
und Behörden an Produkte stellen.<br />
Viele Unternehmen stehen vor der Frage, wie<br />
sie die vielfältigen Anforderungen, die von<br />
Kunden und Öffentlichkeit gestellt werden, in<br />
ein bestehendes oder im Aufbau befindliches<br />
Qualitätsmanagement(QM)-System und/oder<br />
Umweltmanagement(UM)-System integrieren<br />
können. Für Hersteller von Bauprodukten<br />
sind z.B. die Regeln der CE-Kennzeichnung<br />
und für Hersteller von Möbeln die Anforderungen<br />
aus dem Geräte- und Produktsicherheitsgesetz<br />
maßgeblich. In Deutschland sind<br />
für Bauprodukte mitunter zusätzlich Überwachung<br />
und Zertifizierung, deklariert durch<br />
das Ü-Zeichen, erforderlich. Zudem sind oft<br />
Qualitätsvorgaben von Güte- und Qualitätsorganisatio-nen<br />
Voraussetzung für Kundenaufträge.<br />
Die Zertifizierungsstelle des <strong>IHD</strong> auditiert<br />
QM-Systeme nach DIN EN ISO 9001 und<br />
erteilt bei Erfüllung der Anforderungen ein<br />
QM-Zertifikat. Das QM-System hilft dem Unternehmen<br />
in erster Linie, die Qualität seiner<br />
Produkte mit wirtschaftlichen Organisationsstrukturen<br />
zu gewährleisten, es schafft<br />
darüber hinaus beim Kunden das Vertrauen<br />
in die Fähigkeit, jederzeit in stabiler Qualität<br />
produzieren zu können.<br />
Änderungen bei GOST-R<br />
Seit dem 15.02.2010 gelten für den Export<br />
von Möbeln nach Russland neue gesetzliche<br />
Vorschriften. Der bekannten GOST-R-Zertifizierung<br />
(inclusive Hygienezertifikat) unterliegen<br />
nur noch Kindermöbel für den Wohnbereich<br />
sowie Möbel für den Schulbereich,<br />
Kindergärten und -krippen.<br />
In diesen Fällen erkennt die russische Seite<br />
den Nachweis der Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit<br />
in Form von GS-Prüfberichten<br />
und GS-Zertifikaten sowie der gesundheitlichen<br />
Unbedenklichkeit (Formaldehydnachweis,<br />
Migration von Schwermetallen) durch<br />
eine zugelassene Stelle als Konformitätsnachweis<br />
an.<br />
Für alle sonstigen Möbel (auch für den Objektbereich)<br />
ist eine obligatorische Konformitätserklärung<br />
von einer russischen Zertifizierungsstelle<br />
notwendig. Auch hier wird in<br />
der Regel der Nachweis der gesundheitlichen<br />
Unbedenklichkeit (Formaldehydnachweis,<br />
Migration von Schwermetallen) durch eine<br />
zugelassene Stelle anerkannt. Auslaufende<br />
GOST-R-Zertifikate für allgemeine Möbel<br />
werden durch Konformitätserklärungen<br />
Die Systemauditoren des <strong>IHD</strong> kennen Produktanforderungen,<br />
Überwachungs- und Zertifizierungsregeln<br />
und den technologischen<br />
Hintergrund der Produktion für Bauprodukte<br />
ebenso wie für Möbel und können bei den<br />
Audits erkennen, wie diese im QM-System berücksichtigt<br />
sind. Das gibt den Unternehmen<br />
noch mehr Sicherheit, dass ihr QM-System<br />
auch die rechtlichen Anforderungen angemessen<br />
widerspiegelt.<br />
Ein optimiertes QM-System nach DIN EN ISO<br />
9001, das die Anforderungen an Produkteigenschaften<br />
aus Gesetzen, wie bauaufsichtliche<br />
Überwachung oder GS-Anforderungen<br />
für Möbel, und Kundenwünsche, wie RAL GZ,<br />
systematisch einschließt, spart Aufwand und<br />
Kosten. Erfolgen z.B. GS- und die QM-Zertifizierung<br />
gemeinsam, verringert sich der Aufwand<br />
für das GS-Fertigungsstättenaudit um<br />
rund 80 %. Ähnliches gilt für QM-Systeme,<br />
die Anforderungen aus baurechtlichen und<br />
bauaufsichtlichen Regelungen systematisch<br />
einschließen.<br />
Die Zertifizierung von UM-Systemen nach<br />
DIN EN ISO 14001 oder die Validierung von<br />
Umwelterklärungen nach der EG-Öko-Verordnung<br />
erfolgen durch eine externe akkreditierte<br />
Zertifizierungsstelle bzw. einen zugelassenen<br />
Umweltgutachter, wobei das <strong>IHD</strong>,<br />
wenn gewünscht, den Kontakt herstellt.<br />
Ansprechpartner<br />
Dr. Siegfried Tzscherlich, Zertifizierungsstelle<br />
tzscherlich@ihd-dresden.de<br />
(Laufzeit ebenfalls 3 Jahre) ersetzt. Hygienezertifikate<br />
werden seit dem 01.07.2010 durch<br />
Protokolle der Einhaltung der entsprechenden<br />
Hygienevorschriften ersetzt.<br />
Bei der obligatorischen Zertifizierung von<br />
Kinder-/Schulmöbeln stellt die Hygienebehörde<br />
eine Zulassung oder einen Expertenbericht<br />
in Übereinstimmung der hygienischen<br />
Normen – zeitlich unbefristet – aus. Neu und<br />
zwingend für die Erteilung einer Konformitätserklärung<br />
ist die Vorlage eines Vertrages<br />
zwischen dem Möbelhersteller (Exporteur)<br />
und einem russischen Partner (Importeur), da<br />
die Konformitätserklärung auf beide ausgestellt<br />
wird und von beiden Seiten zu unterzeichnen<br />
ist. Nach unseren Erfahrungen stellen<br />
die neuen Regelungen eine Vereinfachung<br />
für den deutschen Exporteur dar.<br />
EPH führt alle dafür ggf. erforderlichen Prüfungen<br />
durch und begleitet Sie bei der Zertifizierung.<br />
Sollten Sie dazu Fragen haben<br />
oder Unterstützung benötigen, kontaktieren<br />
Sie uns!<br />
Ansprechpartner<br />
Matthias Weinert<br />
weinert@ihd-dresden.de<br />
Neues Akustiklabor des <strong>IHD</strong><br />
Im Rahmen der Prüfung und Bewertung von Fußbodenbelägen<br />
und speziell von Laminatfußböden<br />
wird auch die Schallemission, die beim Begehen<br />
entsteht, untersucht. Dieser sogenannte Gehschall<br />
ist seit über 10 Jahren ein Gegenstand<br />
von Forschungsaktivitäten und Prüfungen im<br />
<strong>IHD</strong>. Ergebnis eines früheren Forschungsprojektes<br />
ist die <strong>IHD</strong>-Werknorm 431, die das Prozedere<br />
der Gehschallprüfung mittels Begehung und die<br />
entsprechenden Auswertealgorithmen beschreibt.<br />
Sie bildet seitdem die Basis für die Bewertung<br />
von Bodenbelägen und Unterlagsmaterialien. Das<br />
Spektrum der untersuchten Materialien reicht<br />
vom verklebten Stäbchenparkett bis zu schwimmend<br />
verlegten HDF-Paneelen mit Korkdecklage,<br />
von der Vliesmatte auf Schafwollbasis bis zur<br />
sandgefüllten Polyurethan-Schwerschaummatte.<br />
Neben der <strong>IHD</strong>-W 431 kamen und kommen u. a.<br />
im Rahmen der Normungsarbeit (EPLF, CEN) auch<br />
andere Methoden der Gehschallprüfung zur Anwendung<br />
(Anregung des Bodens mit Hilfe eines<br />
Impulshammers oder eines Normtrittschall-Hammerwerkes).<br />
In der 2010 am <strong>IHD</strong> errichteten Prüf- und Mehrzweckhalle<br />
wurden neue Schallllabore konzipiert<br />
und gebaut, die die räumliche Grundlage für die<br />
Durchführung weiterer akustischer Prüfungen bilden.<br />
So kann durch die Anordnung zweier Labore<br />
übereinander nun auch die Weiterleitung von<br />
Körperschall durch den Bodenbelag und die Decke<br />
in einen darunter liegenden Raum ermittelt werden.<br />
Der dort messbare Luftschall wird als Trittschall<br />
bezeichnet. Die entsprechende Kenngröße<br />
ist die sogenannte bewertete Trittschalldämmung.<br />
Sie ist spezifisch für den auf der Decke aufliegenden<br />
Bodenbelag und die verwendete Unterlage<br />
und wird nach DIN EN ISO 10140-3 (bisher geregelt<br />
in der DIN EN ISO 140-8) und DIN EN ISO<br />
717-2 ermittelt.<br />
Neben Geh- und Trittschallprüfungen können in<br />
den neuen Akustiklaboren des <strong>IHD</strong> auch Absorptionsmessungen<br />
in Anlehnung an DIN EN ISO 354<br />
durchgeführt werden. Mit ihrer Hilfe kann das<br />
frequenzabhängige Absorptionsvermögen von<br />
Materialien und Baugruppen (z.B. von Absorberelementen,<br />
Verkleidungen, Möbelkomponenten<br />
bzw. Möbeln) bestimmt werden. Darüber hinaus<br />
ermöglichen verschieden einstellbare Nachhallzeiten<br />
in den Laboren sowohl Messungen als auch<br />
Probanden-Hörversuche in akustisch definierten<br />
Umgebungen. Ein breites Untersuchungsspektrum<br />
über den Bereich Fußboden hinaus wurde mit<br />
dem Neubau der Halle erschlossen und steht den<br />
Fachbereichen des <strong>IHD</strong> sowie unseren Partnern<br />
und Kunden zur Verfügung.<br />
Ansprechpartner<br />
Heiko Kühne<br />
kuehne.h@ihd-dresden.de
2011<br />
Die Angst vor dem Unsichtbaren<br />
ist so alt wie die Menschheit. Sie macht, dass<br />
offenkundige Gefahren oft unterschätzt, unsichtbare<br />
dagegen überschätzt werden. Ein<br />
paar Beispiele: Es ist bekannt, dass bei Unfällen<br />
mit Verletzungen oder Todesfolge solche<br />
im Haushalt und im Straßenverkehr nach wie<br />
vor ganz oben rangieren. Dennoch fahren wir<br />
ziemlich schnell, aber ganz entspannt, auf der<br />
Autobahn, voller Vertrauen in Fahrzeug und<br />
eigenes Können und angesichts mancher Unfälle.<br />
Und wir steigen bedenkenlos in Dusche<br />
oder Wanne, obwohl man dort – mit gewisser<br />
Wahrscheinlichkeit – übel ausrutschen kann.<br />
Wie groß sind dagegen die Ängste vor unsichtbaren<br />
Gefahren wie Atomstrahlung, Elektrosmog,<br />
BSE, Grippeviren oder Schimmelpilzen?<br />
Leider werden diese Ängste von den Medien<br />
gern bedient und zum Teil sogar geschürt. So<br />
titelte „Die Welt“ am 22. Juli 2011: „Dämmplatten<br />
gefährden die Gesundheit“, da sie den<br />
Schimmelbefall fördern würden. Gefährdet<br />
denn ein Kühlschrank die Gesundheit, weil die<br />
in einer Ecke übersehene Wurst schimmelt?<br />
Die Antwort ist klar und auch die Folgerung:<br />
Es sind weder Auto noch Dusche noch Dämmplatte,<br />
die uns eventuell gefährden, sondern<br />
unser Umgang damit. Und wenn schon ein Gefährdungspotenzial<br />
erkannt ist, bleibt immer<br />
noch die wichtige Frage: Wie wahrscheinlich<br />
ist denn der Eintritt eines Schadens? Als sachliche<br />
und doch vergnügliche Lektüre hierzu sei<br />
„Die Panikmacher“ von Krämer und Macken-<br />
thun empfohlen; viele „Gefahren“ werden hier<br />
relativiert.<br />
Diese „Relativitätstheorie“ mag ich und habe<br />
sie im Kopf, z. B. wenn wir Schimmelpilzgutachten<br />
erstellen. Viele dieser Aufträge entstehen<br />
aus Vorsicht, Unsicherheit (ob der Gefahren)<br />
und auch Ängsten (ob des Unsichtbaren).<br />
Neben der Aufgabe, sachlich zu analysieren,<br />
sind wir als Experten gefragt, welche tatsächlichen<br />
Gefahren wir sehen und welche sinnvollen<br />
Maßnahmen abzuleiten sind. Hier einen<br />
guten Weg zwischen Panikmache und Bagatellisierung<br />
zu finden, ist oft nicht leicht, aber wir<br />
versuchen es.<br />
Ich schließe mit dem Sinnbild der Justitia, das<br />
sich mit einer kleinen Änderung übernehmen<br />
lässt: ausgestattet mit dem Buch aus Wissen<br />
und Erfahrung, der Waage für die richtige Balance,<br />
aber ohne Augenbinde – um die Dinge<br />
klar betrachten zu können.<br />
Ich wünsche Ihnen die nötige Gelassenheit gegenüber<br />
unsichtbarer Gefahren.<br />
Ihr Wolfram Scheiding<br />
Ressortleiter Biologie/Holzschutz<br />
Veranstaltungsvorschau<br />
5. Sitz- und Liegemöbel-<br />
Kolloquium<br />
Am 21. und 22. September 2011 treffen sich<br />
Hersteller von Sitz-, Polster- und Liegemöbeln,<br />
ihre Zulieferer sowie die Forschungsstellen<br />
und Prüfinstitute in Dresden, um beim<br />
5. Sitz- und Liegemöbel-Kolloquium des <strong>IHD</strong><br />
verschiedene Aspekte des Sitzens und Liegens<br />
zu beleuchten. Im Rahmen von Fachvorträgen<br />
wird über neue Materialien und Funktionen<br />
in Polstermöbeln und Matratzen informiert.<br />
Thematisiert werden unter anderem folgende<br />
Fragen: Wie können Produkte objektiv<br />
bewertet werden und welche Anforderungen<br />
sind an sie zu stellen? Namhafte Referenten<br />
stellen neue Erkenntnisse und Entwicklungen<br />
vor und laden die Tagungsteilnehmer zur<br />
Diskussion neuer Lösungen ein. Der fachliche<br />
Austausch mit Branchenvertretern und<br />
Mitarbeitern des <strong>IHD</strong> kann am Abend des 1.<br />
Veranstaltungstages bei einem gemeinsamen<br />
Abendessen in der historischen Altstadt Dresdens<br />
fortgeführt werden. Das Tagungsprogramm<br />
und weitere Informationen zur Veranstaltung<br />
stehen unter www.ihd-dresden.de<br />
zum Download bereit. Interessierte können<br />
sich noch bis zum 16. September anmelden<br />
Ansprechpartner<br />
Matthias Weinert<br />
weinert@ihd-dresden.de<br />
4. Mykologisches Kolloquium<br />
Molekularbiologische Diagnostik<br />
von Mikroorganismen<br />
Am 27. und 28. Oktober 2011 findet in Dresden<br />
das 4. Mykologische Kolloquium statt. Im<br />
Fokus steht wieder die molekularbiologische<br />
Diagnostik von Mikroorganismen. Es werden<br />
aktuelle Trends der Forschung dargestellt und<br />
neueste Methodenentwicklungen präsentiert.<br />
Die fachliche Organisation obliegt dem 2009<br />
gegründeten Mykolabor Dresden im <strong>IHD</strong>.<br />
Neben materialschädigenden stehen hygienisch<br />
und medizinisch relevante Mikroorganismen<br />
im Betrachtungsfeld der Vorträge. Die<br />
Fachtagung richtet sich an öffentliche und<br />
private Institutionen bzw. Diagnostiklabors<br />
aus den Bereichen Gesundheits- und Umweltschutz,<br />
Arbeitshygiene, Lebensmittelüberwachung<br />
und Materialprüfung, Forschungseinrichtungen<br />
sowie Sachverständige, z. B. für<br />
Holz- und Bautenschutz sowie Baubiologie.<br />
Für die Veranstaltung konnten zahlreiche<br />
namhafte Referenten aus Forschung und<br />
diagnostischer Praxis mit aktuellen Themen<br />
gewonnen werden. Das Vortragsprogramm<br />
wird durch eine Posterausstellung ergänzt;<br />
Anmeldungen hierfür sind bis zum 1. September<br />
2011 möglich. In einer Begleitausstellung<br />
können sich Firmen mit ihren Produkten und<br />
Dienstleistungen zur Diagnostik präsentieren.<br />
Das Programm, weitere Informationen sowie<br />
die Anmeldeunterlagen stehen unter www.<br />
mykolabor-dresden.de zum Download bereit.<br />
Bei Anmeldung bis zum <strong>30</strong>. September<br />
2011 gilt ein Frühbucherrabatt!<br />
Ansprechpartner<br />
Dr. Wolfram Scheiding<br />
scheiding@ihd-dresden.de<br />
9. Holzwerkstoffkolloquium<br />
Klasse statt Masse – die<br />
Zukunftsstrategie für die<br />
Holzwerkstoffbranche?<br />
Das <strong>IHD</strong> veranstaltet am 1. und 2. Dezember<br />
2011 das 9. Holzwerkstoffkolloquium. Im<br />
Fokus stehen die technologischen und ökonomischen<br />
Herausforderungen und Chancen<br />
der Holzwerkstoff- und Bindemittelindustrie<br />
in den nächsten Jahren. Unter dem Motto<br />
„Klasse statt Masse“ sollen in diesem Jahr<br />
besonders aktuelle Entwicklungen und Möglichkeiten<br />
der alternativen Rohstoffnutzung,<br />
Werkstoffe in Spezialanwendungen und ressourcenschonende<br />
Technologien diskutiert<br />
werden.<br />
Die Holzwerkstoffindustrie befindet sich im<br />
Umbruch. Neue Strategien sind gefragt, mit<br />
„Masse“ allein werden sich viele Standorte<br />
nicht mehr behaupten können. Spezial- und<br />
Nischenprodukte können hingegen Marktanteile<br />
sichern. Ein ressourcenschonender<br />
Rohstoffeinsatz, Verfahrensoptimierungen<br />
und energieeffiziente Technologien sind<br />
weitere Möglichkeiten, die aktuellen Herausforderungen<br />
zu bewältigen. Anlässlich<br />
des 9. Holzwerkstoffkolloquiums werden sich<br />
namhafte Referenten diesen Themen widmen<br />
und ihre Entwicklungen und Lösungsvorschläge<br />
vorstellen. Zwei Vortragstage und<br />
die traditionelle Abendveranstaltung bieten<br />
in gewohnter Weise Gelegenheit zum Wissens-<br />
und Erfahrungsaustausch mit Partnern<br />
und Kollegen aus der deutschen und europäischen<br />
Branche. Am 2. Dezember wird es ein<br />
Programm für Begleitpersonen geben.<br />
Das ausführliche Tagungs- und Rahmenprogramm<br />
und das Anmeldeformular können im<br />
Internet unter www.ihd-dresden.de eingesehen<br />
bzw. im <strong>IHD</strong>-Veranstaltungssekretariat,<br />
Frau Kühne (Telefon 0351/4662-326; E-Mail<br />
kuehne@ihd-dresden.de), erbeten werden.<br />
Bei Anmeldung bis zum 21. Oktober 2011 gilt<br />
der Frühbucherrabatt!<br />
Ansprechpartner<br />
Dr. Detlef Krug<br />
krug@ihd-dresden.de<br />
8. Fußbodenkolloquium<br />
Das <strong>IHD</strong> lädt am 10. und 11. November 2011<br />
Hersteller von Holz-, Kork- und Laminatfußböden<br />
sowie Zulieferer, Händler, Fußbodenleger,<br />
Sachverständige und Wissenschaftler<br />
zum 8. Fußbodenkolloquium nach Dresden<br />
ein. Im Fokus dieser alle zwei Jahre stattfindenden<br />
praxisorientierten Fachtagung<br />
stehen in diesem Jahr Qualitäts- und Umwelteigenschaften<br />
sowie Technologien zur<br />
Oberflächengestaltung und Prozesskontrolle<br />
von Holz-, Kork und Laminatfußböden. Vorgestellt<br />
und diskutiert werden Erkenntnisse<br />
und Erfahrungen aus Forschung/Entwicklung<br />
und aus der Industrie.<br />
Moderiert wird das Kolloquium von Dr. Rico<br />
Emmler (Leiter Ressort Oberfläche), der<br />
auch die fachliche Organisation inne hat.<br />
Am ersten Veranstaltungstag widmen sich<br />
die Vorträge unter anderem der ISO- und<br />
EN-Normung der neuen Fußbodengenerationen<br />
(Emmler, <strong>IHD</strong>), der VOC-Emission von<br />
Räuchereiche-Parkett und den Push-Down-<br />
Verbindungssystemen im Hinblick auf Verlegekomfort<br />
und Gebrauchstauglichkeit. Frau<br />
Trabandt (<strong>IHD</strong>) wirft die Frage auf, welche<br />
veränderten Nutzungsanforderungen die alternde<br />
Gesellschaft an Fußböden stellt.<br />
Die Überleitung vom ersten zum zweiten Tagungstag<br />
bildet das Thema Bedrucken von<br />
Fußböden. Welche Oberflächenkenngrößen<br />
zur Bewertung der Bedruckbarkeit herangezogen<br />
werden können, hat Frau Dr. Fuchs<br />
(<strong>IHD</strong>) untersucht. Daran schließen sich Vorträge<br />
aus der Industrie an, die sich mit der<br />
Wirtschaftlichkeit des Digitaldrucks und dem<br />
Thema der passenden Leisten zum Fußbodendekor<br />
(Horn2Horn) beschäftigen. Weitere<br />
Oberflächenthemen werden die Liquid Laminat<br />
Technologie (Classen Industries) und die<br />
Wood Powder Printing Technologie (Välinge)<br />
sein. Abgerundet wird das Themenspektrum<br />
durch zwei Vorträge zur Prozesskontrolle.<br />
Das ausführliche Programm steht unter www.<br />
ihd-dresden.de zum Download bereit.<br />
Ansprechpartner<br />
Dr. Rico Emmler<br />
emmler@ihd-dresden.de<br />
Zellescher Weg 24<br />
D-01217 Dresden<br />
Telefon+49 351 6662 0<br />
Telefax+49 351 4662 211<br />
www.ihd-dresden.de<br />
Redaktion:<br />
Dr. Siegfried Tzscherlich, Dr. Bernd Devantier, Winfried Hänel,<br />
Christine Kniest, Dr. Christiane Swaboda, Andreas Weber, Björn<br />
Weiß<br />
Druck:<br />
Union Druckerei Dresden GmbH<br />
Der <strong>IHD</strong>-<strong>Brief</strong> erscheint in unregelmäßiger Folge.<br />
Der Nachdruck ist mit Genehmigung des Herausgebers und mit<br />
Quellenangaben erlaubt.<br />
Redaktionsschluss dieser Ausgabe 15.08.2011<br />
<strong>IHD</strong>-<strong>Brief</strong> <strong>30</strong><br />
Ausgabe 2/2011 www.ihd-dresden.de<br />
Mitglieder des <strong>IHD</strong>-Trägervereins stellen sich vor:<br />
Das Unternehmen<br />
Die SÜDDEKOR GmbH ist einer der führenden<br />
Hersteller im Bereich der dekorativen Oberfläche.<br />
In Laichingen auf der Schwäbischen Alb<br />
produziert das Unternehmen Dekorpapiere<br />
und Finishfolien, Produkte, denen man täglich<br />
als designorientierte Oberflächen von Möbeln<br />
und Laminatfußböden begegnet.<br />
SÜDDEKOR ist Mitglied des Unternehmensverbunds<br />
der 2D Holding, zu der auch DAKOR<br />
in Heroldstadt und SÜDDEKOR ART in Willich<br />
gehören. Mit drei Produktionsstandorten in<br />
den USA und Verkaufsbüros auf 5 Kontinenten<br />
ist man zudem stark international ausgerichtet.<br />
Gerade im Segment der Finishfolien<br />
hat man jüngst weitere entwicklungstechnische<br />
Fortschritte gemacht: 2010 wurde eine<br />
neue elektronenstrahlhärtende Lackieranlage<br />
in Betrieb genommen, die ganz neue Qualitäten<br />
und Ausprägungen der Folien ermöglichen.<br />
Im Bereich der Oberflächenstrukturierung,<br />
beispielsweise von Laminatfußböden<br />
mit synchronen Poren, ist SÜDDEKOR mit<br />
dem Produkt „Embossed in Register“ führend<br />
im Markt und kreiert so Optiken und Haptiken<br />
auf der Oberfläche, die dem natürlichen Original<br />
in nichts nachstehen.<br />
Wie an diesen Beispielen zu erkennen, geht es<br />
bei SÜDDEKOR also nicht nur um das trendsetzende<br />
Design der Dekore. Die Produkte des<br />
Oberflächenspezialisten bringen auch eine<br />
erhebliche technische Komponente mit sich.<br />
Daher auch der Slogan des Unternehmens:<br />
VISIONS IN DESIGN AND TECHNOLOGY.<br />
Neue Kompetenz in der<br />
Holzforschung<br />
Mit Schreiben vom 1. Juni 2011 hat die Arbeitsgemeinschaft<br />
industrieller Forschungsvereinigungen<br />
(AiF) dem Antrag des Trägervereins<br />
Institut für Holztechnologie Dresden<br />
e.V. (T<strong>IHD</strong>) auf Aufnahme als neue Mitgliedsvereinigung<br />
Holztechnologie zugestimmt.<br />
Der Trägerverein ist mit sofortiger Wirkung<br />
berechtigt, Forschungsthemen im Rahmen<br />
der industriellen Gemeinschaftsforschung<br />
und -entwicklung (IGF) zu beantragen, die<br />
durch kooperierende Forschungsstellen eingereicht<br />
werden. In Abstimmung mit dem<br />
Internationalen Verein für Technische Holzfragen<br />
e.V. (IVTH) nimmt sich die neue Mitgliedsvereinigung<br />
Holztechnologie der folgenden<br />
Forschungsschwerpunkte an:<br />
Möbel, Möbelkonstruktion und -design,<br />
neue holzbasierte Werkstoffe und<br />
Werkstoffkombinationen für Möbel und<br />
Innen-ausbau, Ladenbau und Automotiv,<br />
funktionale Oberflächen für Möbel und<br />
Innenausbau und deren Prüfung,<br />
Verbindungsmittel und innovative Applikationstechniken,<br />
Süddekor Werk 1, Laichingen<br />
Kooperation mit dem <strong>IHD</strong><br />
Mit dem <strong>IHD</strong> pflegt SÜDDEKOR seit einigen<br />
Jahren eine enge Zusammenarbeit. So war<br />
SÜDDEKOR beispielsweise an der Erstellung<br />
der Güterichtlinien für Finishfolien mit dem<br />
Ergebnis eines <strong>IHD</strong>-Siegels beteiligt. Zudem<br />
greift das Unternehmen auf die vielfältigen<br />
Prüfeinrichtungen des <strong>IHD</strong> zurück. Das <strong>IHD</strong><br />
übernimmt z.B. die Aufgabe der Fremdüberwachung<br />
der Finishfolien mit säurehärtenden<br />
Lacken in Bezug auf Formaldehydgehalt.<br />
Außerdem wurde in enger Zusammenarbeit<br />
der vom <strong>IHD</strong> entwickelte Martindale-Test zur<br />
Messung der Scheuerfestigkeit von Laminatoberflächen<br />
eingeführt. Ziel ist hierbei für<br />
SÜDDEKOR das Prüfzertifikat des <strong>IHD</strong>, das als<br />
Qualitätsmerkmal für die produzierten Oberflächen<br />
steht und bei verschiedenen Maßnahmen<br />
als Marketinginstrument eingesetzt<br />
wird.<br />
Ansprechpartner SÜDDEKOR<br />
Süddekor GmbH<br />
Rudolf-Diesel-Str. <strong>30</strong>, 89150 Laichingen<br />
Dr. Heinz Haller, Leiter F+E Oberfläche<br />
Tel. 7333 9240-768<br />
heinz.haller@sueddekor.com<br />
www.sueddekor.com<br />
Entwicklung von Methoden der Be-<br />
und Verarbeitung von holzbasierten<br />
Werkstof-fen für Möbel und Innenausbau,<br />
Realisierung von Nachhaltigkeit und<br />
Umweltzielen bei der Produktion und<br />
dem Gebrauch von Möbeln, bei der<br />
Herstellung von Innenausbauelementen,<br />
Logistik in der Möbelfertigung und im<br />
Handel sowie<br />
Entwicklung von Prüfmethoden für<br />
Möbel und Zuliefermaterialien.<br />
Der T<strong>IHD</strong> steht Ihnen deshalb gern ab sofort<br />
zur Verfügung, Forschungsprojekte zu den<br />
oben genannten Themengebieten über die AiF<br />
beim Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Technologie (BMWi) zur Förderung einzureichen.<br />
Mit der Aufnahme des T<strong>IHD</strong> als 102. ordentliches<br />
Mitglied der AiF wurde der deutschen<br />
Holzwirtschaft eine weitere Tür zur industriellen<br />
Gemeinschaftsforschung geöffnet.<br />
Ansprechpartner<br />
Mathias Rehm<br />
rehm@ihd-dresden.de<br />
„Benutzerfreundliches Möbel“<br />
– ein neues Qualitätssiegel<br />
Seit Mitte 2011 vergibt das <strong>IHD</strong> ein neues<br />
Qualitätssiegel für Möbel. Durch das Zeichen<br />
„Benutzerfreundliches Möbel“ wird dem<br />
Hersteller bescheinigt, dass sein Produkt den<br />
Kriterien des Universal Design – einer ganzheitlich<br />
barrierefreien Nutzung unhabhängig<br />
von Alter, Geschlecht oder Verfassung/<br />
Konstitution – gerecht wird. Durch diese<br />
zukunftsorientierte Ausrichtung können Hersteller<br />
und Händler zuverlässig eine breite<br />
Kundenschicht erschließen, indem sie den<br />
Endverbrauchern die Gewissheit geben, dass<br />
das mit dem Siegel ausgezeichnete Produkt<br />
spezifischen funktionellen Ansprüchen und<br />
Bedürfnissen, insbesondere auch älterer Nutzer,<br />
entspricht.<br />
Die Prüfung und Zertifizierung erfolgt nach<br />
einem Qualitätsmaßstab, der im Rahmen<br />
eines Forschungsprojektes erarbeitet wurde.<br />
Als Partner stand dabei ein großer deutscher<br />
Möbelverband zur Verfügung.<br />
Geprüft werden:<br />
die technische Qualität nach GS-Kriterien<br />
(Erteilung des GS-Zeichens möglich),<br />
die funktionelle Qualität in den Bewertungsgruppen<br />
Kraftaufwand, Zugang,<br />
Bedienelemente und weitere,<br />
die ästhetische Qualität im Sinne einer<br />
nichtstigmatisierenden Wirkung und<br />
die Qualität der Produktdokumentation.<br />
Anträge zur Prüfung und Zertifizierung können<br />
von allen Herstellern für alle Wohnmöbel<br />
(momentan noch außer Küchen/Bad) gestellt<br />
werden.<br />
Das Antragsverfahren ist zweistufig, d.h., vor<br />
der Hauptprüfung erfolgt anhand von Bildmaterial<br />
eine Voreinschätzung, ob das Möbel<br />
die Qualität für die Erteilung des Zertifikates<br />
besitzt. Durch diese Qualitätsvoreinschätzung<br />
kann vermieden werden, dass der aufwändige<br />
Prüfprozess bei offensichtlich negativem<br />
Ausgang durchgeführt wird.<br />
Die Hauptprüfung erfolgt am konkreten Produkt.<br />
Mit dem Hersteller ist abzuklären, ob<br />
die Prüfung im Labor des <strong>IHD</strong> (für GS-Prüfung<br />
obligatorisch) oder vor Ort beim Hersteller<br />
durchgeführt wird. Das Preisangebot<br />
für die Prüfungen richtet sich nach Umfang<br />
und Größe des Möbelsystems bzw. eventuell<br />
bereits vorhandener<br />
Zertifikate (GS, goldenes<br />
M).<br />
Bei positivem Ausgang<br />
der Hauptprüfung erhält<br />
der Hersteller die<br />
Universal Design-Qualität<br />
seines Produktes<br />
durch das Zertifikat des<br />
<strong>IHD</strong> „Benutzerfreundliches<br />
Möbel“ bestätigt.<br />
Mit dem Label kann<br />
das konkrete Produkt<br />
beworben werden.<br />
Ansprechpartner<br />
Matthias Weinert<br />
weinert@ihd-dresden.de<br />
Qualitätssiegel für zertifizierte Möbel