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Israel, Palästina und deren Geschichte.<br />
Dieser Streit währt bereits mein ganzes Leben.<br />
Gaza.<br />
Umkämpft war die Region schon lange bevor Israel sie 1967 den Ägyptern abnahm. Pharao Thutmosis III.<br />
überrannte Gaza 1457 v. Chr., als er die Rebellion der Kanaaniter niederschlug. Nach Thutmosis kamen<br />
Hebräer, Philister, Perser und Alexander der Große.<br />
Bei dessen Belagerung wurden die Stadtmauern erstmals untergraben. Es folgten Römer, Byzantiner, Araber,<br />
Tataren, Mameluken und Osmanen. Dann kamen Napoleon, die Briten, wieder die Ägypter und schließlich<br />
die Israelis. Doch bis heute ist umstritten, ob Gaza Teil des Landes ist, das der Gott der Bibel den Juden zugesprochen<br />
haben soll. Auch das ist ein Grund, warum sich expansionsbestrebte Israelis inzwischen stärker<br />
auf das Westjordanland im Norden konzentrieren. Im Gazastreifen wurde die letzte israelische Siedlung<br />
2005 aufgegeben.<br />
Dieses schmale Stückchen Land ist das Herz des palästinensischen Widerstands.<br />
Das Wort „zerstört“ reicht nicht, um das hier zu beschreiben, das Ergebnis maßloser Verwüstung durch die<br />
Israelis. Noch hoffen die Menschen in Gaza, dass der Arabische Frühling auch ihre Lebensumstände verbessern<br />
könnte. Man munkelt über eine Öffnung der Grenze zu Ägypten, aber wann und ob überhaupt, ist<br />
unklar. Es würden auch nicht alle eine solche Entwicklung begrüßen. Die International Crisis Group, eine<br />
Organisation, die weltweit versucht, Konflikte zu befrieden, schreibt in einem ihrer Berichte, palästinensische<br />
Händler hätten Landsleute dafür bezahlt, Raketen auf Israel zu schießen. Der Grund: Ihre Profite würden sinken,<br />
falls Israel die Blockade lockern würde. Das ist abscheulich genug, um glaubhaft zu sein.<br />
(Textauszug National Geographic Heft 2/2013)<br />
Nach dem 50-tägigen Gaza-Krieg hatten sich Israel und die<br />
Palästinenser am Dienstag auf die Wiederaufnahme indirekter<br />
Gespräche über einen dauerhaften Waffenstillstand ab Ende<br />
Oktober geeinigt. Als Voraussetzung für den Erfolg der Verhandlungen<br />
gilt ein geschlossenes Auftreten der Palästinenser und die<br />
Einbindung der Hamas in eine Einheitsregierung.<br />
Noch vor den Gesprächen soll am 12. Oktober eine internationale<br />
Geberkonferenz für den Wiederaufbau des Gazastreifens<br />
stattfinden. Auch hier hatten zahlreiche Staaten die Rückkehr<br />
zu einer Einheitsregierung zur Voraussetzung für ihre Teilnahme<br />
gemacht.<br />
Die israelische Armee hatte nach anhaltendem Raketenbeschuss<br />
aus dem Gazastreifen im Juli eine Offensive mit Luftangriffen und<br />
zeitweise auch Bodentruppen gestartet.<br />
Insgesamt wurden im Gaza-Krieg mehr als 2140 Palästinenser<br />
und 73 Israelis getötet. Weite Teile des Küstenstreifens<br />
wurden zerstört. Seit dem 26. August gilt eine Waffenruhe in<br />
dem Konflikt. (APA, 25.9.2014)<br />
Bildquellen: shutterstock.com, Wikipedia<br />
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