26.08.2018 Aufrufe

Ausbildung zur Pferdefachperson EFZ

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

— Rund ums Pferd —<br />

Berufsbild<br />

Westernreiten<br />

ist beliebt,<br />

und Profis<br />

sind gefragt<br />

Die <strong>Ausbildung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Pferdefachperson</strong><br />

<strong>EFZ</strong> mit sechs<br />

möglichen Fachrichtungen ist<br />

für junge pferdebegeisterte<br />

Menschen eine spannende<br />

und herausfordernde <strong>Ausbildung</strong>.<br />

Breit bekannt sind<br />

jedoch nur die Fachrichtungen<br />

Pferdepflege und Klassisches<br />

Reiten. Da Westernreiten in<br />

der Schweiz sehr beliebt ist<br />

und Westernprofis gefragt<br />

sind, gibt das «Bulletin» in<br />

diesem Beitrag einen<br />

Einblick in diese noch junge<br />

Fachrichtung.<br />

Daniel Henzi<br />

16 «Bulletin» 08 / 20.08.2018


— Rund ums Pferd —<br />

<strong>Pferdefachperson</strong> <strong>EFZ</strong> mit Fachrichtung<br />

Westernreiten wird man in einer dreijährigen<br />

Lehre im schweizweit üblichen Dualsystem.<br />

Das Schwergewicht zu Beginn der<br />

<strong>Ausbildung</strong> liegt in allen Fachrichtungen<br />

vor allem auf der Haltung und Pflege des<br />

Pferdes. Erst im dritten Lehrjahr konzentrieren<br />

sich Theorie und Praxis auf das fachrichtungsspezifische<br />

Westernreiten sowie<br />

auf die <strong>Ausbildung</strong> von Pferden und Reitern<br />

in dieser Reitweise und in deren Sportdisziplinen.<br />

Junge Fachrichtung<br />

Gemäss Simone Reiss, der Verantwortlichen<br />

für die Fachrichtung Westernreiten bei der<br />

Organisation der Arbeitswelt (OdA) Pferdeberufe,<br />

bieten in der Schweiz rund 20 Berufsbildner<br />

Lehrstellen <strong>EFZ</strong> Westernreiten<br />

und/oder <strong>EFZ</strong> Pferdepflege in Westernreitställen<br />

an. Die ersten Absolventen haben<br />

ihre <strong>Ausbildung</strong> 2011 mit dem Qualifikationsverfahren<br />

abgeschlossen; im Durchschnitt<br />

sind es seither drei bis fünf pro Jahr.<br />

Da die Fachrichtung noch sehr jung ist, gibt<br />

es noch nicht viele Erfahrungswerte dazu,<br />

wie viele Absolventen danach ihre Karriere<br />

im Westernreitsport weiterführen. Simone<br />

Reiss erklärt: «Nach den ersten Erfahrungen<br />

bleibt etwa die Hälfte der Absolventen in<br />

dieser Fachrichtung auf dem Beruf. Die<br />

andere Hälfte benutzt die <strong>Ausbildung</strong> als<br />

Sprungbrett für ihre weitere Laufbahn, zum<br />

Beispiel für eine pädagogische Hochschule.<br />

Wechsel in die klassische Reitweise sind uns<br />

bisher nicht bekannt.»<br />

Viel Lerninhalt<br />

Die Westernreitweise hat sehr viele Facetten<br />

und beinhaltet viele Sportdisziplinen. Simone<br />

Reiss erläutert: «Reining als anerkannte<br />

Weltreiterspiel-Disziplin ist die bekannteste<br />

davon. Im Breitensport an der<br />

Basis, an der sich auch die berufliche <strong>Ausbildung</strong><br />

orientiert, sind Ranch Riding und<br />

Trail die beliebtesten und meistverbreiteten<br />

Disziplinen.» Daher werde bei der <strong>Ausbildung</strong><br />

Fachrichtung Westernreiten in den<br />

überbetrieblichen Kursen bereits im ersten<br />

Lehrjahr fachrichtungsspezifisch geritten<br />

und unterrichtet. Es sei für die Auszubildenden<br />

jedoch sehr anspruchsvoll, den fachrichtungsspezifischen<br />

Theorieteil in der<br />

Schule in nur einem Jahr zu lernen, da in<br />

den ersten zwei Jahren der Schulstoff für<br />

alle Fachrichtungen gleich sei und allgemein<br />

Haltung und Pflege der Pferde im Vordergrund<br />

stehe. Simone Reiss weiter: «Die<br />

OdA ist sich dessen bewusst und wird bei<br />

der nächsten Fünfjahresüberprüfung auch<br />

genauer anschauen, inwiefern hier Optimierungen<br />

möglich sind. Wir möchten<br />

zum Beispiel das Silberbrevet Westernreiten<br />

in die <strong>Ausbildung</strong> integrieren.»<br />

Breitensport bietet Karrierechancen<br />

Wie Simone Reiss erklärt, ist es nicht Ziel<br />

der Fachrichtung Westernreiten, Profisportler<br />

zu formen, da die Chancen dazu in der<br />

Schweiz klein sind. Sie erklärt: «Der Schweizer<br />

Westernreitsport hat im Spitzensportbereich<br />

für Reining ein strukturelles Problem,<br />

denn er benötigt eine mindestens 40 × 80<br />

Meter grosse Trainingshalle mit entsprechendem<br />

Reining-Boden, um die Voraussetzungen<br />

für das Training auf internationalem<br />

Level zu haben. Zurzeit gibt es in der<br />

Schweiz nur zwei solcher privat geführten<br />

Reining-Reithallen. Aufgrund des massiven<br />

Unterschiedes im Preis für ein Trainings-<br />

Mit dem familieneigenen Little Joe sammelt Nadine Rindlisbacher in Allround-Wettbewerben regelmässig Turniererfahrung.<br />

Andrea Gerber<br />

08 / 20.08.2018 «Bulletin» 17


— Rund ums Pferd —<br />

zVg<br />

Stallarbeit, Reitunterricht erteilen und die Trainingseinheiten mit den ihr anvertrauten Pferden bilden den<br />

Alltag von Nadine Rindlisbacher.<br />

pferd bei einem Trainer hier oder im EU-<br />

Raum fliessen die Schweizer Sponsorengelder<br />

eher ins Ausland. Es gibt sehr viele<br />

Schweizer Besitzer, deren Pferde unter EU-<br />

Reitern laufen. Nicht deshalb, weil diese<br />

besser sind, sondern weil es viel günstiger<br />

ist. Die Schweiz verfügt in vielen verschiedenen<br />

Westerndisziplinen über internationale<br />

Spitzenreiter, die jedoch medial hierzulande<br />

wenig Beachtung finden, da sie<br />

eben ihren Sport im Ausland betreiben.»<br />

Die Chancen für Absolventen der Fachrichtung<br />

Westernreiten sieht Simone Reiss hierzulande<br />

daher vor allem im Breitensport:<br />

«Lernende, die eine Grundbildung in einer<br />

Fachrichtung absolvieren, haben ein breites<br />

Allgemeinwissen rund ums Pferd, das sie<br />

beruflich befähigen soll, ihren Lebensunterhalt<br />

damit verdienen zu können. Ihre<br />

Kundschaft sind primär Freizeit- oder Sportreiter,<br />

die Unterstützung beim Training<br />

und bei der Pflege benötigen. Um Pferde<br />

effektiv für den grossen Sport trainieren zu<br />

können, bedarf es eines viel längeren Zeitraumes<br />

als die dreijährige Lehre. Deshalb<br />

gehen Lehrabsolventen, die diese Laufbahn<br />

einschlagen möchten, nach dem Abschluss<br />

oftmals ins Ausland, um in einer Art Wanderlehrjahr<br />

die entsprechende Erfahrung<br />

sammeln zu können. Diejenigen, die danach<br />

<strong>zur</strong>ück in der Schweiz ihre Dienste als<br />

Trainer in den verschiedenen Westerndisziplinen<br />

anbieten, sind gesucht und voll<br />

ausgelastet.»<br />

Traumberuf gefunden<br />

Die 20-jährige Nadine Rindlisbacher hat die<br />

<strong>Ausbildung</strong> <strong>zur</strong> Pferdefachfrau <strong>EFZ</strong> Westernreiten<br />

im vergangenen Jahr abgeschlossen<br />

und ist überzeugt, ihren Traumberuf<br />

gefunden zu haben. Allerdings ist sie in<br />

einer Westernreiterfamilie aufgewachsen<br />

und hat die Begeisterung dafür wohl schon<br />

mit der Muttermilch aufgenommen. Nadine<br />

erzählt: «Bereits in meiner Jugend war<br />

ich im J&S-Westernunterricht bei Yolanda<br />

Facchin. Als ich in der achten Klasse war,<br />

hat meine Familie unseren selbst gezüchte-<br />

Übungen im Gelände gehören zu den Inhalten der überbetrieblichen Kurse der angehenden <strong>Pferdefachperson</strong>en <strong>EFZ</strong> Fachrichtung Westernreiten.<br />

Sascha Stoll<br />

18 «Bulletin» 08 / 20.08.2018


— Rund ums Pferd —<br />

zVg<br />

Das vierjährige <strong>Ausbildung</strong>spferd Sunny wird von Nadine Rindlisbacher behutsam in den Sport eingeführt.<br />

ten Quarter-Wallach Ribas Little Joe in die<br />

Grundausbildung zu Daniel Schmutz nach<br />

Langenbruck gegeben. Da mich die <strong>Ausbildung</strong><br />

von Little Joe sehr interessierte, durfte<br />

ich während dieser Zeit dort in die<br />

Schnupperlehre. Dabei habe ich so viel<br />

Spannendes gelernt, dass schnell klar war,<br />

dass ich mich beruflich aufs Westernreiten<br />

konzentrieren wollte, und glücklicherweise<br />

bekam ich auch die Lehrstelle auf dem Hof<br />

Kilchzimmer von Daniel Schmutz.»<br />

Erfahrung gesammelt<br />

Die junge Fachfrau erzählt, dass sie während<br />

der drei Jahre viel Erfahrung sammeln<br />

konnte: «Ich durfte während der Lehre bereits<br />

Reining-Luft schnuppern und mich an<br />

der <strong>Ausbildung</strong> von jungen Pferden beteiligen,<br />

was mir viel Freude bereitet hat. Zudem<br />

hatte ich einen sehr fairen Ausbildner. Dani<br />

Schmutz gab uns Lernenden einen halben<br />

Tag mehr frei als vorgeschrieben, so hatten<br />

wir pro Woche vier Arbeitstage, zwei Tage<br />

frei und einen Tag Schule. Auch der morgendliche<br />

Beginn um sieben Uhr war human.<br />

Die Kollegen aus dem Pferderennsport<br />

beispielsweise mussten im Sommer bereits<br />

um halb sechs Uhr morgens im Stall stehen.»<br />

Die Arbeitszeiten seien aber ansonsten<br />

sehr unterschiedlich gewesen, je nachdem<br />

wie viele Pferde ihr Lehrmeister jeweils<br />

im Beritt hatte, erklärt Nadine Rindlisbacher<br />

weiter.<br />

Breit aufgestellt<br />

Die ambitionierte junge Western-Fachfrau<br />

arbeitet nun seit bald einem Jahr auf dem<br />

elterlichen Betrieb in Dürrenroth, aber<br />

auch noch zwei Tage pro Woche bei ihrem<br />

ehemaligen Lehrmeister in Langenbruck.<br />

Nadine Rindlisbacher erläutert: «Zwar habe<br />

ich im Familienbetrieb beste Zukunftschancen,<br />

es ist mir aber auch sehr wichtig, vielseitig<br />

zu sein und möglichst viele Erfahrungen<br />

zu sammeln.» Auf ihre Zukunftspläne<br />

angesprochen, meint sie: «Ich liebe die Arbeit<br />

mit jungen Pferden und nehme sie gerne<br />

in Beritt, um ihnen die Grundausbildung<br />

schonend beizubringen. Zudem gebe<br />

ich Reitstunden auf unseren erfahrenen<br />

Der perfekte Sitz im Westernsattel will geübt sein.<br />

Schulpferden oder auch Kunden auf ihren<br />

eigenen Pferden. Im Winter werde ich voraussichtlich<br />

für ein paar Monate nach<br />

Deutschland reisen und dort auf einer<br />

Ranch ein Praktikum machen. Mein Ziel ist<br />

es, in einem Jahr einen Ranchaufenthalt in<br />

Amerika zu machen, da Weiterbildungen<br />

für meine Zukunft sehr wichtig sind.» Zudem<br />

nehme sie mit dem mittlerweile zehnjährigen<br />

Little Joe regelmässig an Allround-<br />

Turnieren teil und könne dieses Jahr einer<br />

jungen Paint-Stute, die sie selbst angeritten<br />

habe, den Turniersport zeigen. Auch möge<br />

sie das Reining sehr und habe die Gelegenheit,<br />

mit einer Quarter-Stute von Kunden,<br />

diese Disziplin auszuüben.<br />

Nadine Rindlisbacher schwärmt: «Für mich<br />

hat die Zeit nach der Lehre toll begonnen,<br />

ich habe so viele Möglichkeiten, mich zu<br />

entfalten, und bin wirklich glücklich in<br />

meinem Beruf.» Sie stellt aber klar: «Der<br />

familieneigene Betrieb ist zwar ein grosser<br />

Rückhalt, trotzdem besteht aber auch mein<br />

Alltag – wie der meiner Berufskolleginnen<br />

und -kollegen, die fremdangestellt sind –<br />

vor allem aus Stallarbeit, Pferdepflege, Kundenbetreuung<br />

und Trainingseinheiten. Die<br />

Turnierteilnahmen sind nur der Lohn für<br />

die tägliche Arbeit. Denn gerade wenn man<br />

auf dem eigenen Betrieb arbeitet, hat die<br />

Arbeitswoche meistens sieben lange Tage,<br />

und auch die Freizeit findet vorwiegend im<br />

Sattel statt.»<br />

Barbara Würmli<br />

Sascha Stoll<br />

08 / 20.08.2018 «Bulletin» 19


— Autour du cheval —<br />

Profil du métier<br />

Popularité de la monte western:<br />

les profes sionnels sont recherchés<br />

Dreamstime.com<br />

20 «Bulletin» 08 / 20.08.2018


— Autour du cheval —<br />

La formation de professionnel du cheval CFC avec ses six<br />

orientations à choix est une forma tion passionnante et un défi<br />

à relever pour tous les jeunes passionnés de chevaux.<br />

Les orientations «Soins aux chevaux» et «Monte classique»<br />

en sont les plus connues. Cependant, la popularité de la<br />

monte western en Suisse a entraîné une forte demande de<br />

professionnels dans cette discipline, c’est pourquoi le<br />

«Bulletin» a choisi de donner un aperçu de cette branche de<br />

spécialisation encore relativement jeune et peu connue.<br />

Le diplôme de professionnel du cheval avec<br />

orientation «Monte western» s’obtient après<br />

une formation de trois ans, comme le prévoit<br />

le système de formation duale suisse.<br />

Au début de la formation, l’accent est mis<br />

avant tout sur la détention et les soins au<br />

cheval, peu importe l’orientation choisie.<br />

Ce n’est qu’au cours de la troisième année<br />

d’apprentissage que la théorie et la pratique<br />

se concentrent sur les spécificités de<br />

l’équitation western ainsi que sur la formation<br />

des cavaliers et des chevaux dans cette<br />

orientation équestre et ses disciplines sportives.<br />

Un domaine de spécialisation très récent<br />

Selon Simone Reiss, responsable de<br />

l’orientation «monte western» au sein de<br />

l’Organisation du monde du travail Métiers<br />

liés au cheval (OrTra), près de 20 formateurs<br />

offrent des places d’apprentissage CFC<br />

«Monte western» et/ou CFC «Soins aux chevaux»<br />

dans des écuries western. Les premiers<br />

diplômés ont terminé leur formation<br />

par la procédure de qualification en 2011.<br />

Depuis, trois à cinq apprentis en moyenne<br />

suivent la formation chaque année. Comme<br />

ce domaine de spécialisation est encore très<br />

jeune, les valeurs empiriques quant au nombre<br />

de diplômés poursuivant leur carrière<br />

Avec la monture familiale Little Joe, Nadine Rindlisbacher acquiert régulièrement de l’expérience en compétition all-round.<br />

Andrea Gerber<br />

08 / 20.08.2018 «Bulletin» 21


— Autour du cheval —<br />

dans l’équitation western sont peu nombreuses.<br />

Simone Reiss commente: «D’après<br />

nos premières expériences, environ la moitié<br />

des diplômés de cette orientation continue<br />

dans le métier, tandis que l’autre moitié<br />

se sert de la formation comme tremplin<br />

pour la suite de leur carrière, par exemple<br />

pour intégrer une haute école pédagogique.<br />

Des changements de discipline vers<br />

l’équitation classique ne nous sont pas connus<br />

pour l’instant.»<br />

Beaucoup de matière<br />

La monte western a de nombreuses facettes<br />

et comprend plusieurs disciplines sportives.<br />

Simone Reiss explique: «Le reining, comme<br />

discipline reconnue des Jeux équestres<br />

mondiaux, en est la plus connue. Dans le<br />

sport de loisir, la base à laquelle s’oriente<br />

également la formation professionnelle, le<br />

Ranch riding et le Trail sont les disciplines<br />

les plus populaires et les plus répandues.»<br />

C’est pour cette raison qu’au cours de la formation<br />

avec orientation «Monte western»,<br />

les apprentis sont instruits et formés selon<br />

les spécificités de la discipline déjà dans les<br />

cours interentreprises. Pour les apprentis, il<br />

est cependant très exigeant d’apprendre<br />

l’entier de la théorie spécifique à leur orientation<br />

en seulement une année, la matière<br />

d’école des deux premières années<br />

d’apprentissage étant la même pour toutes<br />

les orientations, avec l’accent sur la détention<br />

et les soins au cheval. Simone Reiss<br />

souligne: «L’OrTra en est consciente et va se<br />

pencher sur la question lors du prochain<br />

examen quinquennal afin de trouver des<br />

solutions d’optimisation. Nous aimerions<br />

par exem ple intégrer le brevet d’argent<br />

monte western à la formation.»<br />

Une carrière grâce au sport de masse<br />

Comme le précise Simone Reiss, le but de<br />

l’orientation «Monte western» n’est pas de<br />

former des sportifs professionnels, étant<br />

donné que les conditions pour cela ne sont<br />

tout simplement pas bonnes en Suisse. Elle<br />

explique: «L’équitation western suisse a un<br />

problème structurel en ce qui concerne le<br />

sport de reining d’élite. En effet, un manège<br />

d’au moins 40 × 80 mètres avec un sable de<br />

reining spécial est nécessaire afin de<br />

s’entraîner pour le niveau international<br />

dans cette discipline. A l’heure actuelle, il<br />

n’existe que deux manèges de reining privés<br />

en Suisse. En raison des énormes différences<br />

de prix entre la Suisse et les pays de l’UE<br />

pour la formation d’un cheval chez un professionnel,<br />

l’argent des sponsors suisses est<br />

plutôt investi à l’étranger. Il y a beaucoup<br />

de chevaux appartenant à des propriétaires<br />

Sunny, le cheval de 4 ans en formation chez Nadine Rindlisbacher, est introduit progressivement au sport.<br />

zVg<br />

22 «Bulletin» 08 / 20.08.2018


— Autour du cheval —<br />

Des exercices sur le terrain font partie du contenu des cours interentreprises pour les futurs professionnels du cheval CFC orientation «Monte western».<br />

Sascha Stoll<br />

suisses courant sous des cavaliers de l’UE,<br />

pas parce que ceux­ci sont meilleurs, mais<br />

parce que cela coûte beaucoup moins cher.<br />

La Suisse dispose de cavaliers internationaux<br />

de haut niveau dans de nombreuses<br />

disciplines western, les médias ne leur<br />

prêtent cependant que peu d’attention, justement<br />

parce qu’ils pratiquent leur sport à<br />

l’étranger.»<br />

Simone Reiss voit donc les meilleures chances<br />

pour les diplômés de l’orientation western<br />

en Suisse dans le sport de masse: «Les<br />

apprentis terminant une formation de base<br />

dans une certaine orientation disposent de<br />

larges connaissances sur le cheval leur permettant<br />

de gagner leur vie avec leur profession.<br />

Leur clientèle se compose tout d’abord<br />

de cavaliers pratiquant l’équitation de loisir<br />

ou de compétition ayant besoin d’aide pour<br />

l’entraînement et les soins. Pour pouvoir<br />

effectivement entraîner des chevaux pour<br />

le sport de haut niveau, un temps de formation<br />

beaucoup plus long que les trois années<br />

d’apprentissage est cependant nécessaire,<br />

c’est pourquoi les diplômés souhaitant<br />

emprunter cette voie se rendent souvent à<br />

l’étranger à la fin de leur formation pour<br />

acquérir l’expérience requise dans une sorte<br />

«d’apprentissage itinérant». Les cavaliers<br />

qui reviennent ensuite en Suisse et proposent<br />

leurs services en tant qu’entraîneur<br />

dans les diverses disciplines western sont<br />

très demandés et peuvent exercer leur métier<br />

à plein temps.»<br />

Une profession de rêve<br />

Nadine Rindlisbacher a terminé sa formation<br />

de professionnelle de l’équitation CFC<br />

«Monte western» l’année passée et est persuadée<br />

d’avoir trouvé la profession de ses<br />

rêves. La jeune femme de 20 ans est née<br />

dans une famille de cavaliers western passionnés,<br />

elle a donc baigné dans ce milieu<br />

dès le plus jeune âge. Nadine raconte: «Déjà<br />

en tant qu’adolescente, je participais au<br />

cours western J+S de Yolanda Facchin.<br />

Lorsque j’étais en huitième année d’école<br />

obligatoire, ma famille a donné notre hongre<br />

quater horse Ribas Little Joe en formation<br />

de base chez Daniel Schmutz à Langenbruck,<br />

et comme la formation de Little Joe<br />

m’intéressait beaucoup, j’ai pu faire un stage<br />

à l’écurie pendant ce temps. J’y ai appris<br />

tant de choses intéressantes qu’il était clair<br />

pour moi que je voulais exercer une profession<br />

dans la monte western, et j’ai ensuite<br />

obtenu une place d’apprentissage à l’écurie<br />

Kilchzimmer de Daniel Schmutz.»<br />

08 / 20.08.2018 «Bulletin» 23


— Autour du cheval —<br />

Beaucoup d’expérience acquise<br />

La jeune professionnelle raconte qu’elle a<br />

acquis beaucoup d’expérience au cours de<br />

ses trois ans d’apprentissage: «Pendant mon<br />

apprentissage, j’ai pu humer l’air de reining<br />

et contribuer à la formation de jeunes chevaux,<br />

ce qui m’a beaucoup plu. De plus,<br />

j’avais un maître d’apprentissage très correct.<br />

Dani Schmutz nous donnait une demijournée<br />

de congé de plus que prescrit, nous<br />

avions donc quatre jours de travail, deux<br />

jours de congé et un jour d’école par semaine.<br />

Le début de la journée de travail à<br />

7h00 était également très humain. Mes collègues<br />

d’apprentissage de l’orientation<br />

«Courses de chevaux» devaient par exem ple<br />

être à l’écurie à 5h30 du matin en été.» Les<br />

horaires de travail étaient cependant très<br />

variables et dépendaient du nombre de chevaux<br />

que son maître d’apprentissage avait<br />

en formation à ce moment­là, explique Nadine<br />

Rindlisbacher.<br />

Un travail diversifié<br />

La jeune et ambitieuse professionnelle<br />

d’équitation travaille depuis bientôt une<br />

année dans l’exploitation parentale à Dürrenroth,<br />

mais est encore employée deux<br />

jours par semaine chez son ancien maître<br />

d’apprentissage à Langenbruck. Nadine<br />

Rindlisbacher précise: «J’ai évidemment les<br />

meilleures perspectives d’avenir au sein de<br />

l’entreprise familiale, mais il est également<br />

très important pour moi d’être polyvalente<br />

et d’acquérir autant d’expérience que possible.»<br />

Questionnée sur ses plans futurs, elle<br />

répond: «J’adore le travail avec les jeunes<br />

La pratique fait la perfection: exercices d’assiette en selle western.<br />

chevaux et j’aime les prendre en formation<br />

afin de les introduire à la formation de base<br />

de manière douce. Je donne également des<br />

leçons, soit avec nos chevaux d’école, soit à<br />

des clients montant leurs propres chevaux.<br />

Cet hiver, je vais probablement partir quelques<br />

mois en Allemagne afin d’y faire un<br />

stage dans un ranch. Mon objectif est de<br />

travailler dans un ranch en Amérique dans<br />

une année, étant donné que la formation<br />

continue est très importante pour mon avenir.»<br />

De plus, elle prend part régulièrement<br />

à des compétitions all­round avec Little Joe,<br />

aujourd’hui âgé de 10 ans, et pourra introduire<br />

une jeune jument paint­horse qu’elle<br />

a débourrée elle­même au sport de compétition.<br />

Elle apprécie également le reining et<br />

a la possibilité de pratiquer cette discipline<br />

avec une jument quater­horse appartenant<br />

à des clients.<br />

Nadine Rindlisbacher raconte, ravie: «Ces<br />

premiers mois après la fin de mon apprentissage<br />

ont été merveilleux, j’ai tellement de<br />

possibilités de me développer et je suis très<br />

heureuse dans mon métier.» Elle souligne<br />

cependant: «L’entreprise familiale est certes<br />

une grande sécurité, mais mon quotidien se<br />

compose – tout comme celui de mes collègues<br />

d’apprentissage – surtout de travail<br />

d’écurie, de soins aux chevaux, de service à<br />

la clientèle et d’unités d’entraînement. Les<br />

départs en compétition ne sont que la récompense<br />

pour le travail quotidien. En effet,<br />

en particulier lorsque l’on travaille dans<br />

sa propre entreprise, la semaine de travail<br />

compte souvent sept jours et le temps libre<br />

est passé majoritairement en selle.»<br />

Barbara Würmli<br />

Sascha Stoll<br />

— Inserat/Annonce —<br />

Dans le cadre de la création de son CAMPUS équestre<br />

L’INSTITUT EQUESTRE NATIONAL AVENCHES – IENA recherche<br />

★ une/un COMMUNITY MANAGER,<br />

RESPONSABLE MARKETING ET COMMUNICATION<br />

★ une/un COORDINATRICE/EUR- PLANIFICATRICE/EUR,<br />

« plaque tournante événementielle »<br />

★ une/un RESPONSABLE PROJETS ET COURS<br />

★ une/un RESPONSABLE INFRASTRUCTURES<br />

Annonces détaillées sur le site www.iena.ch<br />

24 «Bulletin» 08 / 20.08.2018

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!