Stadtmagazin September 2018
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
08 | <strong>Stadtmagazin</strong> | 155 Jahre Unternehmensgeschichte<br />
Hier ist mein Platz<br />
Wolfgang Wander zeigt, was heute möglich ist: Mit einer Farblaserkamera wird die<br />
Netzhaut gescannt.<br />
© EICHLER<br />
Die DNA eines Dienstleisters<br />
habe ich von meinem Vater<br />
Werbegemeinschaft<br />
Neubrandenburger<br />
Innenstadt e. V.<br />
<br />
wohl eher Autoschlosser werden. Oder<br />
Koch, das fand ich auch ganz gut. Sanft,<br />
aber bestimmt haben mich meine Eltern<br />
dann aber doch davon überzeugt, dass die<br />
Optik nicht so schlecht für mich ist. Ich bin<br />
dann bei Herrn Manfred Schmeidler in die<br />
Lehre gegangen – das war übrigens der<br />
werber,<br />
um den mein Vater regelrecht geworben<br />
hat, damit mein Vater nicht ganz<br />
allein mit seinem Unternehmen ganz Neubrandenburg<br />
versorgen musste. 1988 ging<br />
ich zum Fachschulstudium nach Jena,<br />
das ging zwei Jahre. Als ich fertig war,<br />
war der politische Umbruch vollzogen.<br />
stimmung<br />
und der damit einhergehenden<br />
Unsicherheit seinerzeit haben die Grundstrukturen<br />
des elterlichen Unternehmens<br />
doch sehr zu meiner Zuversicht beigetragen.<br />
In die große weite Welt hat mich der<br />
Weg in die Selbständigkeit deshalb nicht<br />
geführt. Und die DNA eines Dienstleisters<br />
habe ich mit Sicherheit von meinen Eltern<br />
weitergereicht bekommen. Bei meinem<br />
<br />
mer<br />
auch der Beruf sich dann gewandelt<br />
haben mag. Die Digitalisierung wird mit<br />
Sicherheit noch stärker Einzug halten in<br />
unser Metier. Ich freue mich auf das, was<br />
da noch kommen mag.“<br />
Sehtraining:<br />
Den Augen<br />
auf die<br />
Sprünge helfen<br />
ner<br />
Praxis für Sehtraining bin ich immer<br />
noch beeindruckt von der Wirkung meiner<br />
Arbeit: Eine gerade verabschiedete<br />
Patientin etwa hat ihre Lesegeschwindigkeit<br />
um das 16-fache gesteigert. Viel Sehtraining<br />
lag dazwischen und auch regelmäßige<br />
Farblichtanwendungen. So wurde<br />
<br />
Sehprozess beteiligten Gehirnregionen<br />
angeregt – das visuelle System hat sich<br />
korrigiert. Die Koordinierung der Augen<br />
beim Nahsehen kann beispielsweise ein<br />
emotionales oder körperliches Trauma gestört<br />
haben. Um beide Augen längere Zeit<br />
auf einen Punkt zu fokussieren, bedarf es<br />
dann viel mehr Energie, Konzentration ist<br />
schneller aufgebraucht. Bei Schulkindern<br />
fangen in so einem Fall die Buchstaben<br />
<br />
Zeilenende zum nächsten Zeilenanfang<br />
gelingen nicht. Leerzeichen zwischen zwei<br />
Wörtern werden nicht wahrgenommen –<br />
mehrere Wörter verklumpen regelrecht zu<br />
einem. Spiegelgleiche Buchstaben werden<br />
verwechselt, etwa d und b oder q und p. So<br />
kann Lesen einfach keinen Spaß machen.<br />
Im Sehtraining bei mir lernen sie unter an-<br />
ordination,<br />
die zum Lesen und Schreiben<br />
unabdingbar sind. In bester Ordnung ist<br />
Zur Historie: Von Anfang bis heute<br />
Wilhelm Hirchert<br />
© PRIVAT<br />
Am 15. <strong>September</strong> 1863 gründete Uhrmachermeister Kuhrt in<br />
der Friedländer Straße der Neubrandenburger Innenstadt sein<br />
Unternehmen. Um 1900 übernahm Wilhelm Hirchert das Geschäft<br />
und zog in die Eisenbahnstraße, die heutige Stargarder<br />
Straße, um, neben die Delicatessenhandlung Fritz Sternberg – heute etwa in der Höhe von Tabak-Wutschke.<br />
1945 fiel das Geschäft von Wilhelm Hirchert dem Feuer zum Opfer. Nach dem Krieg führte die Tochter<br />
Charlotte Hirchert das Geschäft weiter und fand ein provisorisches Zuhause in der Ihlenfelder Vorstadt mit<br />
Verkaufsraum, Uhrmacher- und Optikerwerkstatt. Einer ihrer angestellten Uhrmachermeister, Herr Knoll,<br />
ist der Vater der heutigen Wander-Mitarbeiterin Antje Müller.<br />
Hans Wander kam 1962 nach Neubrandenburg, weil er neben dem Angebot den Betrieb zu übernehmen,