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Wald der Emotionen Band III - Leseprobe

Die Autoren/innen erschufen mit dieser dritten Anthologie ein emotionsgeladenes Werk, das zum Nachdenken anregt. Gefühle spiegeln unser Inneres wieder, sie kommen manchmal ganz leise und zaghaft und ein anderes Mal voller Wucht, wie ein Tsunami, in unser Leben. Emotionen sind ein großer Bestandteil unseres Lebens. Sie machen uns lebendig. Wald der Emotionen beschreibt die Vielfalt der menschlichen Gefühle und lässt manches Mal einen Blick in die Seele der Autoren/innen zu. Begleiten Sie uns durch dieses Buch und erleben Sie, wie Emotionen beschrieben, gelebt und ausgedrückt werden. Von jedem verkauften Buch werden 50 Cent für das private Tierschutzprojekt ›Kleine Notfellchen‹ gespendet. Helfen Sie Linda Marie Haupt, Straßentiere in Mallorca zu versorgen und sie vor den Perreras zu bewahren. https://www.amazon.de/gp/product/B07B78CTFH/

Die Autoren/innen erschufen mit dieser dritten Anthologie ein emotionsgeladenes Werk, das zum Nachdenken anregt. Gefühle spiegeln unser Inneres wieder, sie kommen manchmal ganz leise und zaghaft und ein anderes Mal voller Wucht, wie ein Tsunami, in unser Leben. Emotionen sind ein großer Bestandteil unseres Lebens. Sie machen uns lebendig.
Wald der Emotionen beschreibt die Vielfalt der menschlichen Gefühle und lässt manches Mal einen Blick in die Seele der Autoren/innen zu. Begleiten Sie uns durch dieses Buch und erleben Sie, wie Emotionen beschrieben, gelebt und ausgedrückt werden.

Von jedem verkauften Buch werden 50 Cent für das private Tierschutzprojekt ›Kleine Notfellchen‹ gespendet. Helfen Sie Linda Marie Haupt, Straßentiere in Mallorca zu versorgen und sie vor den Perreras zu bewahren.

https://www.amazon.de/gp/product/B07B78CTFH/

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A


B


Bianca Karwatt<br />

Herausgeberin<br />

<strong>Wald</strong> <strong>der</strong> <strong>Emotionen</strong><br />

Anthologie<br />

- <strong>Band</strong> <strong>III</strong> -<br />

C


Die geschil<strong>der</strong>ten Personen und Ereignisse sind frei erfunden.<br />

Ähnlichkeiten mit lebenden o<strong>der</strong><br />

verstorbenen Personen sind rein zufällig.<br />

© 2017 Bianca Karwatt<br />

Lektorat Buchstabenpuzzle<br />

info@buchstabenpuzzle.de<br />

Cover:<br />

Azrael ap Cwan<strong>der</strong>ay<br />

Bildmaterial:<br />

www.pixabay.de<br />

Lektorat und Korrektorat:<br />

Lektorat Buchstabenpuzzle Karwatt<br />

www.buchstabenpuzzle.de<br />

1. Auflage<br />

Bibliografische Information <strong>der</strong> Deutschen Nationalbibliothek:<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation<br />

in <strong>der</strong> Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische<br />

Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.<br />

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand, Nor<strong>der</strong>stedt<br />

ISBN: 978-3-7460-5575-6<br />

D


Bianca Karwatt<br />

Herausgeberin<br />

<strong>Wald</strong> <strong>der</strong> <strong>Emotionen</strong><br />

Anthologie<br />

- <strong>Band</strong> <strong>III</strong> -<br />

E


4


Ich möchte nicht viele Worte machen, dennoch möchte<br />

ich allen Autoren von Herzen danken, die mir ihre Texte<br />

anvertraut haben, um daraus eine Anthologie zu machen.<br />

Sehr viele Texte erreichten mich, ehrlich gesagt so viele,<br />

dass wir insgesamt vier Anthologien damit veröffentlichen<br />

konnten.<br />

Herzlichen Dank, meine Lieben!<br />

Ihnen, lieber Leser danke ich, auch im Namen aller teilnehmenden<br />

Autoren, ebenfalls von Herzen, dass Sie mit<br />

dem Kauf unserer Anthologie ein privates Tierschutzprojekt<br />

unterstützen. Die Spende wird wirklich zu einhun<strong>der</strong>t<br />

Prozent für die Tiere verwendet, versicherte mir<br />

Linda Marie Haupt.<br />

Vielen lieben Dank!<br />

Und ein letztes herzliches Dankeschön geht an Linda<br />

Marie Haupt<br />

Sie kümmert sich nicht nur um Hunde und Katzen, nein,<br />

auch Wildtiere, die Hilfe benötigen, erhalten diese von<br />

ihr, zu je<strong>der</strong> Tages- und Nachtzeit. In den vergangenen<br />

Jahren haben wir uns sehr oft darüber unterhalten, welche<br />

Tiere sie gerade versorgt. Ob es ein kranker Igel o<strong>der</strong><br />

ein kleines Kätzchen war, aber auch Entenküken, die<br />

keine Mama mehr hatten, alle bekamen Hilfe von ihr.<br />

Für sie gibt es keine Unterschiede, Tier ist Tier und man<br />

spürt, wie sehr es ihr am Herzen liegt, diesen zu helfen.<br />

Danke schön, liebe Linda Marie<br />

Haupt, für dein Engagement.<br />

Nun bleibt mir nur noch, Ihnen viel Spaß beim Spaziergang<br />

durch den <strong>Wald</strong> <strong>der</strong> <strong>Emotionen</strong> zu wünschen.<br />

Bianca Karwatt<br />

5


6


Einsamkeit<br />

Es gibt Phasen im Leben,<br />

da überkommt uns die Einsamkeit.<br />

An manchen Tagen fühlt man sich wohl damit<br />

und an an<strong>der</strong>en Tagen<br />

fühlt sich die Einsamkeit an,<br />

als würde das Herz<br />

in tausend Stücke brechen.<br />

Das Gefühl <strong>der</strong> Einsamkeit<br />

löst Erinnerungen aus,<br />

an Zeiten, in denen wir nicht alleine waren.<br />

Zeiten, wo Freunde unseren Weg begleiteten.<br />

Und dennoch kann die Einsamkeit von Vorteil sein,<br />

denn dann ist <strong>der</strong> Mensch in <strong>der</strong> Lage,<br />

sich mit sich selbst zu beschäftigen<br />

und achtsam auf sich zu achten,<br />

was ihm guttut<br />

und was nicht.<br />

In <strong>der</strong> Einsamkeit gibt es aber auch Freunde,<br />

die dir das Gefühl des Alleinseins nehmen können,<br />

indem sie einfach für dich da sind.<br />

Lass dich nicht in <strong>der</strong> Einsamkeit fallen,<br />

son<strong>der</strong>n nutze die Zeit,<br />

um dich und dein Leben<br />

besser kennenzulernen.<br />

© Nicole Franziska Horn<br />

7


Der charmante Spieler<br />

Ich sah ihn kommen. Schon von Weitem glänzte sein silberfarbener,<br />

affiger Zylin<strong>der</strong>. Ohne ihn und den albernen<br />

Spazierstock marschierte er mittags nie aus dem Haus.<br />

Das aufgequollene Gesicht grinste mir frech entgegen,<br />

als wenn nichts geschehen wäre.<br />

Freundin Melanie berichtete mir gerade vom neuesten<br />

Geniestreich ihres untreuen Ehemannes, da stand er auch<br />

schon vor uns. Willibald. Willibald Kretschmer. Er pfiff<br />

ein Liedchen und fiel theatralisch in die Knie, um uns die<br />

Hände küssen zu können. Freudig reichte ihm Melly ihre<br />

ringgeschmückte Rechte, ich verschränkte meine auf dem<br />

Rücken. Schon <strong>der</strong> Gedanke würgte mich im Hals.<br />

»So eine Freude, euch auf <strong>der</strong> Promenade zu begegnen.<br />

Wie immer flott und adrett eine wie die an<strong>der</strong>e.<br />

Wenn ich doch nur mehr Münzen eingesteckt hätte, dann<br />

würde ich die Damen auf <strong>der</strong> Stelle zu einem Gläschen<br />

Schampus einladen.«<br />

Melanie zwinkerte ihm zu und strich über einen<br />

ekligen Fettfleck auf seinem Jackett. »Du Charmeur, wie<br />

immer spendabel und unbeschwert?«<br />

»Vor allem unbeschwert.« Ich hüstelte und zeigte<br />

meine Ablehnung, in dem ich mich abwandte und so tat,<br />

als würden mich die Auslagen des kleinen Bücherstübchens<br />

hinter mir mehr interessieren.<br />

»Liebste Melly, Sonja wird mich doch nicht etwa kränken<br />

wollen?«, wandte er sich mit seinem schmierigen<br />

Lächeln an meine Freundin. Willibald tat beleidigt o<strong>der</strong><br />

war er es etwa wirklich?<br />

Schön wäre es. Melly drohte mir mit dem Zeigefinger,<br />

wohl nicht verstehend.<br />

»Der Spielhalle habe ich doch längst für immer den<br />

Rücken gekehrt, liebste Sonja. Vor euch steht ein tadelloser<br />

Gentleman«, erklärte er stolz und strahlte mich mit<br />

8


seinen wässrigen Augen an. Seine erneute Verbeugung<br />

hatte für mich etwas Anbie<strong>der</strong>ndes.<br />

»Lass nur, Willilein! Ich weiß, du meinst es gut«, zwitscherte<br />

Melanie, nahm seinen Arm und schwang kokett<br />

die Hüften. Schon hörte ich sie miteinan<strong>der</strong> tuscheln.<br />

Obwohl kein Grund mehr zur Eifersucht bestand, stellte<br />

ich mich neben sie und warf Willi einen drohenden Blick<br />

zu, den er gekonnt übersah. Vertraut legte er einen Arm<br />

um meine Freundin und lockte sie mit den Worten: »Werden<br />

wir uns morgen sehen können, meine Schöne?« Auf<br />

seiner Stirn perlte <strong>der</strong> Schweiß. Angeekelt zog ich Melly<br />

am Arm, bereit, alle guten Manieren zu vergessen und auf<br />

<strong>der</strong> Stelle mit ihr zu verschwinden. Da sie Gefallen an Willibald<br />

fand und meine Hand festhielt, räusperte ich mich<br />

nun vernehmlich und trat meinem einstigen Seitensprung<br />

wie aus Versehen auf den Fuß. »Oh nein, morgen wird<br />

Melanie mit mir und unseren Ehemännern im Kurpark<br />

erwartet«, mischte ich mich in ihr Gespräch ein. Danach<br />

ist <strong>der</strong> Adel bei Frau von Romberg zum Dinner geladen<br />

und dazu gehörst du doch wohl nicht.«<br />

Meine Freundin hob bedauernd die Schultern. »Das<br />

stimmt wohl, wie schade, lieber Willi.« Er lächelte fast<br />

entschuldigend für seinen Makel und würdigte mich<br />

keines Blickes. Mir fiel ein weiterer Trumpf ein, den ich<br />

ohne zu zögern ausspielte.<br />

»Außerdem wäre ein so früher Besuch bei ihm kaum<br />

möglich gewesen. Der Herr schläft zu so früher Stunde<br />

noch seinen Rausch aus, nicht wahr, Willibald?« Zufrieden<br />

mit mir zupfte ich an einem unsichtbaren Fussel seines<br />

Zylin<strong>der</strong>s. Er fiel ihm vom Kopf. Seine Glatze glänzte<br />

im Sonnenlicht. Der Wind wehte das unförmige Modell<br />

über die Straße. Nun rannte er ihm empört nach.<br />

Sofort fasste sich Melly an ihr Herz und versuchte,<br />

den Schreck zu verarbeiten. Dann starrte sie mich entsetzt<br />

an. »Woher weißt du, wie lange <strong>der</strong> Liebe morgens<br />

9


schläft?« Ihr kalter, abschätzen<strong>der</strong> Blick durchbohrte<br />

mich. Beschämt griff ich nach dem erstbesten Krimi aus<br />

einem Korb hinter mir und lief in den Laden hinein.<br />

Durch die Scheibe musterte ich den Grobian. Er kleidete<br />

sich wie ein vornehmer Herr aus dem Club, und<br />

doch besaß er nichts außer seinem Charme, mit dem<br />

er zu gern die Damen meiner Gesellschaft umgarnte.<br />

Albern flüsterte er Melly etwas ins Ohr. Ich konnte mir<br />

denken, mit welchen Worten er sie in sein Bett locken<br />

wollte.<br />

Sie blickte mir entgegen und zwinkerte verschwörerisch,<br />

als ich aus <strong>der</strong> Tür trat. Dann winkte sie Bekannten zu<br />

und streifte dabei wie zufällig mit ihrem Schirm Willis<br />

goldfarbene Nickelbrille. Sie fiel zu Boden. Entsetzt trat<br />

ich einen Schritt nach vorn und schon knirschten die Gläser<br />

und seine gelblichen Zähne. Mellys Augen lachten,<br />

als sie mit weinerlicher Stimme rief: »Es tut mir so leid.<br />

Kannst du uns jetzt überhaupt noch erkennen, Willy-<br />

Schatz? Ohne Brille bist du doch fast blind.« Ich sah ihm<br />

an, wie er mühsam versuchte zu lächeln.<br />

»Ein Missgeschick, liebe Melanie und nicht weiter schlimm.<br />

Gräme dich nicht wegen mir! Meine Ersatzbrille liegt hinter<br />

dem Tresen dieses kleinen Lokals dort drüben.«<br />

Wir blickten seinem ausgestreckten Zeigefinger<br />

nach und wun<strong>der</strong>ten uns nicht, als wir die Spielhalle<br />

erkannten.<br />

»Natürlich begleiten wir dich dorthin. Ohne uns würdest<br />

du vom Weg abkommen«, erklärte ich sofort meine Bereitschaft.<br />

So ein Lügner, dachte ich, von wegen Abstinenz!<br />

Melly nickte. »Ein zweites Frühstück und eine Tasse<br />

Kaffee werden uns für den anstrengenden Bummel<br />

durch die Boutiquen kräftigen.«<br />

»Meine Damen, wie liebenswürdig, doch eure Sorge<br />

ist unnötig. Selbstverständlich finde ich den Weg allein<br />

10


und ein an<strong>der</strong>es Mal nehme ich gern den Kaffee in eurer<br />

Gesellschaft ein. Heute bin ich allerdings mit Geschäftspartnern<br />

verabredet. Bitte entschuldigt mich nun!«<br />

Mit zerdrücktem Zylin<strong>der</strong> unter dem Arm, ohne Brille<br />

und wie wir wussten, auch ohne einen Cent in <strong>der</strong> Tasche<br />

rannte Willibald Kretschmer davon.<br />

»Woher kam dein plötzlicher Sinneswandel?«, fragte<br />

ich meine Freundin.<br />

»In deinem Gesicht konnte ich genug lesen und<br />

Gewissheit verschaffte er mir, denn er verriet sich, als du<br />

im Bücherstübchen warst. Schau nur, wie ein gemachter<br />

Mann stolziert er in die Spielhalle! Wer wird so dumm<br />

sein und ihm noch Geld leihen?« Melly lachte, nahm<br />

meinen Arm und schlen<strong>der</strong>te mit mir davon.<br />

© Sunny Claire<br />

11


Die Geliebte<br />

Du bist seine Geliebte,<br />

er gehört dir nicht allein,<br />

denn nach je<strong>der</strong> heißen Nacht,<br />

geht er zu ihr Daheim.<br />

Das ist ein scheußlich Leben,<br />

das kann es doch nicht sein.<br />

Wobei es nur Momente sind,<br />

die du mit ihm verbringst<br />

und alles was danach kommt,<br />

ist immer unbestimmt.<br />

Jedoch von ihm zu lassen,<br />

fällt dir unendlich schwer,<br />

dann scheint dir dieses Leben<br />

so sinnlos und auch leer.<br />

So fügst du dir ein Leid zu,<br />

das nimmer müsste sein,<br />

Mensch, schick ihn in die Wüste,<br />

versuch’s einmal allein.<br />

© Rosa Rike Bosbach<br />

12


Die Liebe<br />

Die Liebe ist ein großes Wort,<br />

zu spüren oft an einem Ort.<br />

Die Liebe wohnt in unserer Seele,<br />

denn das ist <strong>der</strong> Ort für Gefühle.<br />

Liebe ist ein Herz, das klopft<br />

und dabei auch immer hofft.<br />

Fühlst du Liebe, bist du frei<br />

und ist oft Gefühl dabei.<br />

Liebe ist ein nettes Wort,<br />

egal an welchem schönen Ort.<br />

Zärtlichkeit, Berührung und auch reden,<br />

all das kann die Liebe geben.<br />

Die Liebe kann leben<br />

und manchmal auch sterben.<br />

Manchmal bedeutet Liebe auch Schmerz,<br />

was dann oft ist wie verhext.<br />

Die Liebe ist geben und auch nehmen,<br />

da darf Vertrauen niemals fehlen.<br />

Ein Blick, ein Wort, ein Herz mit Schauer<br />

sind in <strong>der</strong> Liebe stark wie manche Mauer.<br />

ICH LIEBE DICH - das sage ich,<br />

weil Liebe einfach LIEBE ist.<br />

© Nicole Franziska Horn<br />

13


Über das Tierschutzprojekt<br />

›Kleine Notfellchen‹<br />

Ich möchte euch gerne erzählen,<br />

was wir hier tun auf<br />

Mallorca. Denn wenn ihr<br />

mich wirklich unterstützen<br />

wollt, solltet ihr das schon<br />

wissen.<br />

Als wir vor vier Jahren<br />

Mallorca zu unserem Wohnort<br />

gemacht haben, merkten<br />

wir sehr schnell, dass Tiere<br />

hier keinen beson<strong>der</strong>en Wert haben. Schon ein Jahr später<br />

wollten wir einen Verein gründen, um richtig helfen<br />

zu können. Doch wie das oft so ist, hat sich das lei<strong>der</strong><br />

zerschlagen, da so etwas natürlich Geld kostet und wir<br />

das mit unseren Erwerbsunfähigkeitsrenten nicht stemmen<br />

konnten.<br />

Geblieben ist <strong>der</strong> Wunsch, das Bedürfnis, den armen<br />

Tieren zu helfen. Hier auf Mallorca gibt es einige »staatliche<br />

Tierheime«, doch lasst euch nicht irreführen, die<br />

Namen täuschen. Diese Heime sind Perreras - Tötungsstationen!<br />

Das bedeutet: Jedes Tier, egal ob Hund o<strong>der</strong><br />

Katze, hat nach <strong>der</strong> Einlieferung in <strong>der</strong> Regel DREI<br />

Wochen Zeit, vermittelt zu werden. Gelingt das in dieser<br />

Zeit nicht – wird es getötet. Und dabei ist es völlig egal,<br />

ob es sich um junge, alte, gesunde o<strong>der</strong> kranke Tiere handelt.<br />

Ich sage in <strong>der</strong> Regel, denn manchmal, wenn die<br />

Perreras nicht überfüllt sind, haben einige die Chance,<br />

länger dort zu sein. Ist die Perrera überfüllt, wird ausgesucht:<br />

Zuerst die Kampfhunde, dann die großen Schwarzen<br />

(die bringen hier Unglück!), dann die Kranken, die<br />

Alten und zum Schluss die Welpen. Und dann<br />

14


wird getötet, <strong>der</strong> Reihe nach. Ungefähr 3000 Hunde<br />

und Katzen jedes Jahr.<br />

Es gibt mittlerweile einige private Tierorganisationen<br />

unter deutscher Leitung, die in engem Kontakt mit den<br />

Perreras stehen, versuchen, so viele wie möglich dort<br />

freizukaufen und nach Deutschland zu vermitteln. Wir<br />

haben das auch versucht, doch ohne Beziehungen, Geld<br />

und Pflegestellen in Deutschland, ist es fast unmöglich,<br />

als »Normalmensch« ein Tier zu vermitteln. Vor drei<br />

Jahren fanden wir dann, Anfang Dezember, sechs Katzenwelpen<br />

im Alter von ca. fünf Wochen im Müll. Damit<br />

begann alles. Wir haben sie aufgepäppelt, Tierarzt….<br />

Bekamen von zwei lieben Freunden aus Deutschland<br />

zu Weihnachten ein paar Riesenpakete mit Futterspenden.<br />

Dann kam das Problem <strong>der</strong> Vermittlung. Letztendlich<br />

haben wir alle, bis auf eine auf <strong>der</strong> Insel verschenkt.<br />

(Arbeitskollegen meiner Kin<strong>der</strong>) Ich will damit nur<br />

sagen, wir machen kein Geschäft damit. Die letzte, <strong>der</strong><br />

Welpen war fast ein Jahr bei uns, bis auch sie eine Familie<br />

fand. Sie hat den Lottogewinn unter den Körbchen<br />

gefunden!<br />

Weiter ging es mit einer alten, kranken Dame, die eine<br />

Katze mit vier Welpen hatte und sie nicht mehr versorgen<br />

konnte, außerdem aufgrund <strong>der</strong> Krankheit zurück<br />

nach Deutschland wollte. Also bekamen wir sie und hin<br />

und wie<strong>der</strong> bekommen wir auch von ihr noch Futter für<br />

die Katzen. Im Sommer vor zwei Jahren band man uns<br />

eine Kampfhundmischlingshündin an die Tür, sie lebt<br />

jetzt bei meiner Tochter.<br />

Eine an<strong>der</strong>e Familie hatte über dreißig Katzen, ging<br />

zurück nach Deutschland und ließ zehn davon zurück.<br />

Wir haben sie eingefangen sonst wären sie in <strong>der</strong> Perrera<br />

gelandet. Im letzten Jahr hatten wir innerhalb von einer<br />

Woche vier kleine Kätzchen ca. vier Wochen alt, aus <strong>der</strong><br />

Mülltonne. Eines davon mit einem schrecklich<br />

15


entzündeten Auge, das entfernt werden musste und<br />

mit Katzenschnupfen. Aber sie hat es geschafft, unsere<br />

Ojita und es geht ihr heute gut! Allen geht es soweit gut,<br />

wir füttern sie, versorgen sie medizinisch, soweit wir können,<br />

ansonsten haben wir eine tolle Tierärztin, die uns<br />

gute Preise macht und bei <strong>der</strong> wir auch in Raten zahlen<br />

dürfen. Denn selbstverständlich sind alle kastriert worden,<br />

denn noch mehr Katzen - nein, vermehren sollen sie<br />

sich nicht. In diesem Jahr hatten wir erst ein Müllkätzchen<br />

und die kleine Püppy hat schon bei einem Freund<br />

ein neues Zuhause gefunden. Trotz allem versorgen wir<br />

täglich über zwanzig Katzen (Unterschiedlich, da immer<br />

ein paar Freßfreunde mit dabei sind) zweimal täglich<br />

mit Futter, Tropfen gegen entzündete Augen, kleinere<br />

Wunden.<br />

Dazu kommen unsere drei Hunde, auch aus Perreras,<br />

die wir freigekauft haben, aber nicht vermitteln konnten.<br />

Sie bleiben nun. Wir können überhaupt keine Tiere mehr<br />

aus den Perreras holen, wir sind voll. (Es sei denn wir<br />

bekämen den Auftrag für jemanden, dies zu tun, weil er/<br />

sie ihn haben möchte)<br />

Aber wir können dafür sorgen, dass einige nicht dort<br />

landen und dafür setzen wir uns ein. Wer Hilfe braucht,<br />

bekommt sie, soweit wir das leisten können. Das ist es<br />

ganz kurz beschrieben, was wir hier auf Mallorca tun.<br />

Es gibt auch die Seite »unsere Notfellchen«, auf <strong>der</strong><br />

immer mal wie<strong>der</strong> Eintragungen zu finden sind.<br />

Wenn ihr Fragen habt, ich beantworte sie gerne.<br />

Eure Linda Marie Haupt<br />

Weitere Informationen unter:<br />

https://www.facebook.com/unsere.notfellchen<br />

16


Inhalt<br />

Einsamkeit 7<br />

Der charmante Spieler 8<br />

Die Geliebte 12<br />

Die Liebe 13<br />

Perlenschnuppe 14<br />

Herz aus Glas 20<br />

<strong>Emotionen</strong> 21<br />

Der Lauf des Lebens 22<br />

Kraftlos 26<br />

Armut 27<br />

Meine Träume 28<br />

Brechungswellen 29<br />

Depressionen 31<br />

Der Mond sieht alles in <strong>der</strong> Nacht 32<br />

Glaube und Zweifel 36<br />

Altwerden ist nichts für Feiglinge 38<br />

Gefangen 48<br />

Ein Trauma 50<br />

Gedanken einer Truckertochter 51<br />

Toleranz 56<br />

Elfe Mariza sucht die Liebe 57<br />

In memory 71<br />

Über die Autoren 73<br />

Über die Herausgeberin 79<br />

Über das Tierschutzprojekt ›Kleine Notfellchen‹ 80<br />

17

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