25704 Meldorf - WMF Meldorf
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MELDORF.<br />
Standpunkte und mehr...<br />
INTERVIEW.<br />
Im Dialog mit Bürgermeister<br />
Reinhard Pissowotzki<br />
SpEIchERkOOg.<br />
Von Vögeln & Menschen<br />
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Wasserball in <strong>Meldorf</strong><br />
Ausgabe N o . 01 2012<br />
Jahrgang 02
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MELDORF.<br />
Interview S. 14<br />
Unser Bürgermeister im Gespräch mit<br />
Angelika Mahnke und Wolfgang Schult<br />
Über den Speicherkoog S. 17<br />
Von Vögeln und Menschen<br />
Uhus in Dithmarschen S. 31<br />
... bald vor den Toren <strong>Meldorf</strong>s?<br />
Mitglied<br />
werden?<br />
Antragsformular<br />
auf Seite 25!<br />
Vorwort S. 05<br />
Bericht aus der Fraktion / Landtagswahl 2012 S. 07<br />
Der Hauptausschuss S. 09<br />
Der neue <strong>WMF</strong> Vorstand S. 11<br />
Die Macher hinter MELDORF. S. 13<br />
Interview – 750 Jahre <strong>Meldorf</strong> S. 23<br />
<strong>WMF</strong> Mitgliedsantrag S. 25<br />
Wo <strong>Meldorf</strong> draufsteht, ist auch <strong>Meldorf</strong> drin S. 26<br />
Parkgebühren in <strong>Meldorf</strong> S. 29<br />
Blick über den Tellerrand S. 35<br />
<strong>Meldorf</strong> Seals – Wasserball in <strong>Meldorf</strong> S. 37<br />
MELDORF. Kurz und bündig S. 41<br />
Rezept – Stangenspargel mit Scampis S. 42<br />
Impressum S. 42<br />
INHALT. 03
Aus dem Hause Hardekopf (Heisterberg) grüßt alljährlich dieser freundliche Osterhase<br />
04 MELDORF.<br />
Foto: Karsten Beeck
Liebe <strong>Meldorf</strong>erinnen und liebe <strong>Meldorf</strong>er!<br />
Kaum je hat eine neue Zeitung auf<br />
Anhieb so viel Zustimmung bekommen,<br />
wie MELDORF.! Nicht in unseren kühnsten<br />
Träumen hatten wir uns vorgestellt,<br />
schon mit der Erstausgabe so viel Zuspruch<br />
von allen Seiten zu erhalten. Selbst unsere<br />
politischen Mitbewerber zollten uns<br />
ihren Respekt, denn Sie erkannten sofort:<br />
MELDORF. wird nicht aus fernen Kieler<br />
Parteikassen finanziert oder von dort mit<br />
vorgefertigten Texten gefüttert, um irgendwelche<br />
Landtagskandidaten vorzustellen.<br />
Nein, MELDORF. wird hier in <strong>Meldorf</strong><br />
von <strong>Meldorf</strong>ern für <strong>Meldorf</strong>er gemacht.<br />
Und damit dies in Zukunft auch zu<br />
100% zutrifft, wird MELDORF. ab sofort<br />
auch direkt in <strong>Meldorf</strong> gedruckt! Dies trägt<br />
dazu bei, hier in der Stadt die Arbeitsplätze<br />
zu erhalten und schont durch die kurzen<br />
Transportwege nebenbei bemerkt auch<br />
noch ganz kräftig unsere Umwelt. Damit<br />
setzen wir als unabhängige Wählervereinigung<br />
in <strong>Meldorf</strong> mal wieder ganz klare<br />
Zeichen: Für unsere Stadt - für <strong>Meldorf</strong>!<br />
Kaum war die erste Ausgabe von<br />
MELDORF. verteilt, gingen die ersten<br />
Anrufe und Glückwünsche in der Redaktion<br />
ein. Schon am Montag danach rief<br />
Angelika Mahnke vom Elternbeirat der<br />
Grundschule bei uns an. Sie fand das „Bürgerinterview“<br />
von Laura Engler so toll, und<br />
fragte: „Kann ich unseren Bürgermeister<br />
denn auch mal interviewen?“ Na klar!<br />
Schnell waren wir uns über das Thema ei-<br />
nig und so begleiten wir in dieser Ausgabe<br />
Angelika Mahnke und Wolfgang Schult<br />
zum Interview bei unserem Bürgermeister<br />
Reinhard Pissowotzki.<br />
Auch ein wenig Kritik haben wir geerntet:<br />
Manch einem war der eine oder<br />
andere Text zu lang. So werden wir<br />
uns ab dieser Ausgabe mit allgemeinen<br />
Themen i.d.R. auf eine Doppelseite beschränken<br />
und Markus Pycha trägt nun<br />
zusätzlich zum Sportbereich auch die redaktionelle<br />
Verantwortung für die neue Rubrik<br />
„MELDORF. kurz und bündig“.<br />
Dank sei an dieser Stelle auch unseren<br />
zahlreichen Inserenten gesagt. Im<br />
Vergleich zur ersten Ausgaben konnte die<br />
Anzahl der Inserenten mehr als verdoppelt<br />
werden. Dadurch musste der Umfang von<br />
MELDORF. kräftig erhöht werden und<br />
so haben wir jetzt noch mehr Platz, interessante<br />
Themen und Informationen für<br />
unsere Leser aufzubereiten.<br />
Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß<br />
beim Lesen und Stöbern in der zweiten<br />
Ausgabe von MELDORF.<br />
Waldemar Herzberg<br />
1. Vorsitzender <strong>WMF</strong><br />
Knut Rudloff<br />
2. Vorsitzender <strong>WMF</strong><br />
vORwORT. 05<br />
Foto: Dom-Photo Scholl
BUZ_148_ich_4c#2.qxp 29.09.2011 12:19 Uhr Seite 1<br />
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06 MELDORF.<br />
Sorgen Sie<br />
rechtzeitig vor.
Bericht aus der Fraktion<br />
Die <strong>WMF</strong>-Fraktion in der <strong>Meldorf</strong>er<br />
Stadtvertretung besteht im eigentlichen Sinne<br />
aus den sieben gewählten Stadtvertretern.<br />
Um weitere <strong>WMF</strong>-Mitglieder an der kommunalpolitischen<br />
Entscheidungsfindung<br />
zu beteiligen, haben wir den Begriff weiter<br />
ausgelegt. Zur Fraktion gehören zusätzlich<br />
zu den Stadtvertretern die bürgerlichen<br />
Ausschussmitglieder, ihre Stellvertreter, der<br />
<strong>WMF</strong>-Vorstand sowie weitere Interessierte.<br />
An dieser Stelle möchte ich besonders<br />
unsere neuen jungen Fraktionsmitglieder<br />
Jeanette Kühl, Kirsten Witt und Markus Pycha<br />
nennen.<br />
Somit treffen sich an jedem ersten Montag<br />
zur <strong>WMF</strong>-Zeit um 18:30 Uhr in der Regel<br />
siebzehn Personen zur Fraktionssitzung.<br />
Hier wird sich auf anstehende Ausschusssitzungen<br />
vorbereitet und über grundsätzliche<br />
Themen und Visionen diskutiert.<br />
Die Fraktion wählt ihren Vorsitzenden<br />
und seinen Stellvertreter, der ihn in Abwesenheit<br />
vertritt. Der Vorsitzende leitet und<br />
organisiert die Fraktionssitzungen, er führt<br />
die Fraktion inhaltlich und organisatorisch,<br />
er ist deren Sprecher in den Stadtvertretersitzungen<br />
und in der Öffentlichkeit. Er<br />
nimmt gelegentlich an Gesprächen mit der<br />
Verwaltung, dem Bürgermeister oder anderen<br />
Einrichtungen teil. Dies alles hat zusätzlich<br />
zu den eigentlichen Aufgaben in den<br />
Landtagswahl 2012<br />
Die <strong>WMF</strong> tritt bei der anstehenden<br />
Landtagswahl natürlich nicht an, aber<br />
<strong>WMF</strong>-Mitglieder gehen wählen und jeder<br />
ist landes- und bundespolitisch irgendwo<br />
zuhause. Der Wahlkreis Dithmarschen-Süd<br />
wird derzeit im Kieler Landtag durch die<br />
Abgeordneten Jens Magnussen (CDU) und<br />
Oliver Kumbartzki (FDP), beide aus Brunsbüttel,<br />
vertreten. Von beiden hörte man bisher<br />
wenig bis nichts, und <strong>Meldorf</strong>er- bzw.<br />
über Brunsbüttel hinausgehende Interessen<br />
vertraten sie schon gar nicht. Beide treten<br />
wieder an und Magnussen wird wohl auch<br />
wieder in den Landtag einziehen. Die SPD<br />
hat derzeit keinen Abgeordneten aus Dithmarschen-Süd<br />
im Landtag und sie wird es<br />
traditionell schwer haben, einen Direktkandidaten<br />
durchzubekommen.<br />
Der Ortsvorsitzende der SPD, Michael<br />
Wolpmann, ist für die anstehende Wahl<br />
Ausschüssen und<br />
der Stadtvertretung<br />
zu erfolgen.<br />
Wer seinem<br />
Beruf halbwegs<br />
ernsthaft nachgeht,<br />
kann das<br />
nicht optimal<br />
leisten und die<br />
Tätigkeit nur<br />
eine begrenzte Zeit ausüben. Alle bisherigen<br />
<strong>WMF</strong>-Fraktionsvorsitzenden haben<br />
ihre Funktion aus beruflichen Gründen<br />
nach einer gewissen Zeit aufgegeben. Seit<br />
Dezember 2011 versuchen wir deshalb eine<br />
Aufgabenteilung zwischen dem Vorsitzenden<br />
und seinem Stellvertreter. Dies war die<br />
Voraussetzung, dass ich nach dem Rücktritt<br />
von Heinz Hell, die Aufgabe des Fraktionsvorsitzenden<br />
bis zum Ende der Wahlperiode<br />
Mai 2013 übernommen habe.<br />
Jörg Westphal organisiert und leitet die<br />
Fraktionssitzungen, er führt die Fraktion<br />
inhaltlich und thematisch. Er ist quasi der<br />
Fraktionsgeschäftsführer, er ist der interne<br />
Chef. Die Aufgaben des Sprechers der<br />
Fraktion und der weiteren öffentlichen Darstellung<br />
werden von mir wahrgenommen.<br />
Dieses Modell der Aufgabenteilung funktioniert<br />
bisher einwandfrei.<br />
Hans-Joachim Horn<br />
Fraktionsvorsitzender<br />
der Direktkandidat im Wahlkreis Dithmarschen-Süd.<br />
Leider hat seine Partei ihn auf<br />
einen derart aussichtslosen Listenplatz gesetzt,<br />
dass er nur als Direktkandidat überhaupt<br />
eine Chance haben kann.<br />
Wir sind weit davon entfernt, an dieser<br />
Stelle Wahlkampfhilfe für eine Partei zu<br />
leisten, aber wir haben bei dieser Wahl die<br />
erstmalige Möglichkeit, einen <strong>Meldorf</strong>er<br />
Bürger in den Landtag zu wählen. Wir finden,<br />
diese Möglichkeit sollten wir nutzen,<br />
denn <strong>Meldorf</strong> hat ein vitales Interesse an einem<br />
direkten Draht nach Kiel. Am Beispiel<br />
der Verzögerungen bei der Entwicklung eines<br />
Verkehrskonzeptes für die Kampstraße<br />
wurde gerade aktuell deutlich, wie wichtig<br />
er wäre.<br />
Ein Landtagsabgeordneter aus <strong>Meldorf</strong><br />
wäre gut für <strong>Meldorf</strong> und das würden wir<br />
begrüßen.<br />
<strong>WMF</strong>-Fraktion<br />
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Der Hauptausschuss –<br />
Was macht der eigentlich?<br />
Der Hauptausschuss der Stadt <strong>Meldorf</strong><br />
trifft sich jeden ersten Dienstag im Monat<br />
und hat eine feste Tagesordnung. Dort werden<br />
allgemeine Anfragen der einzelnen<br />
Mitglieder beantwortet, Personalangelegenheiten<br />
und auch Amtsangelegenheiten<br />
mitgeteilt. Der Bürgermeister gibt Berichte<br />
seiner Arbeit. Er berichtet auch von seinen<br />
weiteren Positionen wie Schulverband,<br />
Verbandsversammlung der Sparkasse etc.<br />
Im letzten Ausschuss sind viele Wahlen<br />
vorgenommen worden zur Nachbesetzung<br />
der Sitze der ausgeschiedenen Stadtvertreterin<br />
Barbara Köhler.<br />
Die Hauptaufgabe des Ausschusses ist<br />
es aber, die Arbeit der anderen Ausschüsse<br />
zu koordinieren und auch bestimmte Themen<br />
in den richtigen Ausschuss zur Beratung<br />
zu geben. So wurde entschieden, dass<br />
das wichtige Thema „Konzessionsverträge<br />
vs. Stadtwerke“ in zwei Ausschüssen unabhängig<br />
voneinander diskutiert werden sollte.<br />
Es gibt 7 Stadtvertreter, die in diesem<br />
Ausschuss stimmberechtigt sind (Hans-<br />
Joachim Horn, Heinz Hell, Bernd Wichelmann<br />
von der <strong>WMF</strong>, Rolf Claussen, Uwe<br />
Eisenschmidt, Joachim Böhe von der CDU<br />
und Horst-Walter Roth von der SPD).<br />
Von der Amtsverwaltung unterstützt uns<br />
meistens der Amtsdirektor Thomas Rieger.<br />
Dieser gibt uns natürlich Informationen zu<br />
den Themen, die von der Verwaltung begleitet<br />
werden.<br />
Bis 1998 war der Vorläufer des Hauptausschusses<br />
der Magistrat, der gemeinsam<br />
mit dem Bürgermeister (damals hauptamtlich)<br />
die Entscheidungen für die Stadt<br />
traf. Seitdem hat sich allerdings viel in der<br />
Hauptsatzung der Stadt geändert.<br />
Der Hauptausschuss fungiert als Kontrollorgan<br />
des Bürgermeisters, ist aber nicht<br />
der Disziplinarvorgesetzte. D.h. der Bürgermeister<br />
kann sich Meinungen einholen,<br />
entscheiden muss er aber selbst. Gerade ein<br />
ehrenamtlicher Bürgermeister hat damit<br />
eine sehr hohe Bürde zu tragen. Im Hauptausschuss<br />
wird daher derzeit auch darüber<br />
diskutiert, ob die Stadt <strong>Meldorf</strong> nach<br />
der nächsten Kommunalwahl lieber einen<br />
hauptamtlichen Bürgermeister haben soll.<br />
Immerhin ist der BGM auch Disziplinarvorgesetzter<br />
von ca. 30 Angestellten der Stadt.<br />
Da der Hauptausschussnichtöffentlich<br />
tagt,<br />
können hier auch<br />
mal nur Meinungen<br />
ausgetauscht<br />
werden, ohne<br />
dass die Presse<br />
dabei irgendetwashineininterpretiert.<br />
Man kann daher auch mal Dinge diskutieren,<br />
die nicht sofort an die Öffentlichkeit<br />
müssen. In den letzten Sitzungen sind sehr<br />
viele Wahlen vorgenommen worden. Es<br />
mussten sehr viele Positionen neu besetzt<br />
werden, da Barbara Köhler von Ihren Ämtern<br />
zurückgetreten ist. Der Bürgermeister<br />
Reinhard Pissowotzki hat im Hauptausschuss<br />
auch vorgeschlagen, Barbara Köhler<br />
zur Ehrenbürgerin zu ernennen.<br />
Vertragsangelegenheiten und Grundstücksangelegenheiten<br />
werden hier auch<br />
beraten. Bis zu gewissen Wertgrenzen darf<br />
der Bürgermeister zwar allein entscheiden,<br />
dennoch holt er sich in diesem Ausschuss<br />
gern die Meinung der anderen Stadtvertreter<br />
ein. Ein sehr spannendes Thema<br />
war gerade in einer Sitzung die vorläufige<br />
Kündigung des Bürgermeisterzimmers. Da<br />
wurden die Beweggründe der Entscheidung<br />
diskutiert und auch eine Lösungsmöglichkeit<br />
für den Bürgermeister gefunden.<br />
In diesem Ausschuss werden auch viele<br />
Mitteilungen gegeben und viele allgemeine<br />
Informationen von der Verwaltungsspitze<br />
und vom Bürgermeister mitgeteilt.<br />
Auch werden Bürgeranliegen wie der<br />
Ausbau der Süderstrasse hier nochmal auf<br />
Tapez gebracht.<br />
Dennoch sind meist nur zwei oder<br />
drei weitere Stadtvertreter außer den Ausschussmitgliedern<br />
anwesend.<br />
Dies ist im Hauptausschuss des Amtes<br />
ganz anders. Dort sind fast alle Amtsauschussmitglieder<br />
bei den Sitzungen des<br />
Hauptausschusses dabei.<br />
Auch wenn der Hauptausschuss nicht<br />
mehr so weitreichende Entscheidungen zu<br />
treffen hat wie früher der Magistrat, so ist<br />
er immer noch ein wichtiges, richtungweisendes<br />
Organ der Stadt <strong>Meldorf</strong>.<br />
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„Zwei Jahre mache ich auf jeden Fall noch!“<br />
... versprach Waldemar Herzberg nach<br />
einstimmiger Wiederwahl zum 1. Vorsitzenden<br />
während der Jahreshauptversammlung<br />
der <strong>WMF</strong>. Neue Beisitzerin wurde<br />
Kirsten Witt, neue Schriftführerin Jeannette<br />
Kühl. Als Kassenwart wurde Thomas<br />
Krohn bestätigt, neue Kassenprüferin wurde<br />
Wiebke Lüdtke. Danke, dass Ihr Euch<br />
für die <strong>WMF</strong> einsetzt! Danke auch an die<br />
ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Nicole<br />
Dethmann, Dirk Petersen und Reinhard<br />
Zander für Euer langjähriges Engagement!<br />
Waldemar Herzberg hätte zwar gern<br />
mehr Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung<br />
im „Fontana“ begrüßt, der guten<br />
Stimmung unter den Anwesenden tat<br />
das aber keinen Abbruch. Kurz und bündig<br />
ließ er die Themen, mit denen sich der<br />
Vorstand im vergangenen Jahr befasst hat,<br />
Revue passieren.<br />
Einige Dinge werden die <strong>WMF</strong> auch<br />
in diesem Jahr begleiten, zum Beispiel die<br />
„Bürgerbank“. Nach einem erfolgreichen<br />
Start bei Hartmann-Moden und an der<br />
engen Zufahrt zum Einkaufszentrum an<br />
der Kampstraße ist sie z.Z. eingemottet.<br />
Der nächste „Brennpunkt“, an dem sie aufgestellt<br />
wird, wird der Sportplatz sein. Dort<br />
soll die Bürgerbank auf bauliche Missstände<br />
aufmerksam machen und für möglichst<br />
viel Gesprächsstoff und Anregungen sorgen.<br />
Auch die 1. Ausgabe von „MELDORF.<br />
– Standpunkte und mehr...“ erfährt mit<br />
dieser Ausgabe eine überaus erfolgreiche<br />
Fortsetzung. Danke an die Autoren und<br />
Autorinnen, Anzeigenkunden und Sponsoren!<br />
Danke vor allem an Knut Rudloff,<br />
der als 2. Vorsitzender und „Chef vom<br />
Dienst“ maßgeblich für das neue Format<br />
verantwortlich ist!<br />
Einen kritisch zurückblickenden „Bericht<br />
aus der Fraktion“ gab Heinz Hell, der<br />
bis Ende des vergangenen Jahres Fraktionsvorsitzender<br />
der <strong>WMF</strong> war. Er rief dazu<br />
auf, sich in der politischen Arbeit auf ein<br />
Thema zu konzentrieren, und zwar auf die<br />
Anbindung des Einkaufszentrums Kampstraße<br />
an die Innenstadt, eine unabdingbare<br />
Voraussetzung für die künftige Attraktivität<br />
der Einkaufsstadt <strong>Meldorf</strong>!<br />
Johanna Hell<br />
Der neue, motivierte <strong>WMF</strong>-Vorstand (v.l.):<br />
Jeannette Kühl, Waldemar Herzberg, Markus Pycha, Kirsten Witt, Claudia Westphal,<br />
Wiebke Lütge, Thomas Krohn, Knut Rudloff<br />
Foto: Johanna Hell<br />
MELDORF. 11
MELDORF.<br />
Die Macher im Hintergrund<br />
So eine Zeitung wie MELDORF.<br />
macht sich nicht von selbst. Da gibt es eine<br />
Verantwortliche für die Produktion, einen<br />
Grafiker und Mediendesigner, viele Autoren<br />
und Autorinnen. Leute, die mit einer<br />
Kamera unterwegs sind, um ganz besondere<br />
Schnappschüsse in <strong>Meldorf</strong> zu machen,<br />
einen verantwortlichen Redakteur, einen<br />
„Chef vom Dienst“, bei dem alle Fäden zusammen<br />
laufen und vor allem ganz, ganz<br />
viele Inserenten. In loser Folge wollen wir<br />
Ihnen im Laufe der Zeit all diese „Macher“<br />
persönlich vorstellen. Aber bleiben wir bei<br />
unseren Inserenten. Die Anzahl der Anzeigen,<br />
durch die diese Zeitung überhaupt<br />
erst finanzierbar ist, wurde von der ersten<br />
zur zweiten Ausgabe mehr als verdoppelt!<br />
Wem wir das zu verdanken haben? In erster<br />
Linie dem unermüdlichen Einsatz von<br />
Karl-Heinz Struth, einem „Spätheimkehrer“,<br />
heute im Interview mit Knut Rudloff<br />
von MELDORF. vorgestellt.<br />
Herr Struth, wie kamen Sie dazu, diese<br />
Aufgabe für die <strong>WMF</strong> zu übernehmen?<br />
Struth: Bedingt durch die Krankheit<br />
meines in <strong>Meldorf</strong> wohnhaften Bruders,<br />
dessen Betreuer ich seit dem vergangenen<br />
Jahr bin, halte ich mich nunmehr wieder<br />
verstärkt in meiner alten Heimatstadt auf.<br />
Zwischenzeitlich bin ins Rentenalter gekommen,<br />
erwies sich eine Beschäftigung,<br />
und diese sogar in meinem angestammten<br />
Beruf, als eine schöne Herausforderung.<br />
Mit dem Thema Anzeigenwerbung<br />
hatten sie offenbar schon vorher zu tun?<br />
Struth: Mein gesamtes Berufleben lang.<br />
Mitte der Sechziger Jahre habe ich Verlagskaufmann<br />
bei der Westholsteinischen Verlagsanstalt<br />
und Verlagsdruckerei Boysens<br />
(heute Boyens Medien) in Heide gelernt<br />
und schnell begriffen, dass Anzeigenleute<br />
einen guten Stand im Verlagsgeschehen<br />
haben, da diese mit ihrer Arbeit wesentlich<br />
die ökonomische Basis für die Herausgabe<br />
von Printobjekten schaffen. Mein Weg<br />
führte mich durch die Anzeigenabteilungen<br />
Hamburger Großverlage, wie Axel Springer<br />
und Gruner + Jahr. Außerdem habe ich in<br />
Hannover in einer Verlagsvertretung regionaler<br />
Tageszeitungen aus dem Rheinland<br />
gearbeitet – ebenfalls im Bereich Betreuung<br />
von Anzeigenkunden.<br />
Quasi sind sie zu den Wurzeln ihrer<br />
Jugend und ihres Berufslebens zurückgekehrt?<br />
Struth: Nach fast genau 44 Jahren! Eine<br />
lange Zeit, in der sich natürlich auch in <strong>Meldorf</strong><br />
vieles verändert hat. Einiges von damals<br />
findet man erfreulicherweise auch heute<br />
noch vor und so gibt es auch einige der guten,<br />
alten <strong>Meldorf</strong>er Geschäfte noch immer.<br />
Aber insgesamt ist viel Neues entstanden. In<br />
meiner Jugend habe ich <strong>Meldorf</strong> sehr viel<br />
provinzieller empfunden. Heute zeigt sich<br />
mir meine alte Heimatstadt – wohl bedingt<br />
durch die Verbesserung der Verkehrswege<br />
und damit durch die größere Nähe zu Hamburg<br />
– doch wesentlich weltoffener.<br />
Also kann man heute von einem<br />
anderen „<strong>Meldorf</strong>-Feeling“ sprechen?<br />
Struth: Ja, unbedingt. Aber insgeheim<br />
bin ich doch immer auf der Suche nach<br />
schönen Begegnungen mit Kameraden<br />
aus der damaligen Zeit, um in Erinnerungen<br />
zu schwelgen. So macht man den alten<br />
Stadtrundgang in der Hoffnung, dass<br />
man gegrüßt wird. Dass dieses eher selten<br />
vorkommt, liegt sicherlich an der Tatsache,<br />
dass die Jahre auch an mir nicht spurlos<br />
vorübergegangen sind – wie natürlich an<br />
den <strong>Meldorf</strong>ern auch. Um die alten Kumpels<br />
hinterm Ofen vorzulocken, habe schon<br />
überlegt, eine Ü-60-Party auf die Beine zu<br />
stellen. Mal sehen, ob daraus etwas wird?<br />
Lieber Herr Struth, herzlichen Dank für<br />
das nette Interview und vor allem für Ihren<br />
unermüdlichen Einsatz an vorderster<br />
Front!<br />
MELDORF. 13<br />
Karl-Heinz Struth (stets mit Hut) macht kurze Rast im „Café Küste“ von Antje<br />
Eichler in der Zingelstraße, Foto: Knut Rudloff
Unser Bürgermeister im Interview<br />
Heute mit: Angelika Mahnke und Wolfgang Schult<br />
Zum heutigen Bürgerinterview mit<br />
Reinhard Pissowotzki begleitet Knut Rudloff<br />
von MELDORF. Angelika Mahnke und<br />
Wolfgang Schult. Beide sind Mitglieder des<br />
Schulelternbeirates der Grundschule und in<br />
<strong>Meldorf</strong> keine unbekannten Gesichter. Sichtlich<br />
Freude bereitete es unserem Bürgermeister,<br />
zwischen den beiden Interviewern zu sitzen<br />
und die Fragen, die von beiden Seiten auf ihn<br />
zukamen, souverän zu beantworten.<br />
Das Interview wurde auf Band mitgeschnitten<br />
und von Wolfgang Schult für MELDORF.<br />
zu Papier gebracht.<br />
Wolfgang Schult: Herr Pissowotzki,<br />
erst einmal herzlichen Dank, dass Sie sich<br />
uns in Ihrer Funktion als Bürgermeister<br />
und Vorsitzender des Schulverbandes zur<br />
Verfügung stellen. Gerade was den Schulverband<br />
angeht, haben wir einige Fragen, die wir<br />
gerne geklärt wissen möchten.<br />
Angelika Mahnke: Welche Aufgaben und<br />
Möglichkeiten der Einflussnahme hat der<br />
Schulverband an der Grundschule <strong>Meldorf</strong>?<br />
Reinhard Pissowotzki: Der Schulverband<br />
ist Träger der Schulgebäude und des nichtpädagogischen<br />
Personals. Zum nicht-pädagogisches<br />
Personal zählen zum Beispiel der<br />
Hausmeister, das Reinigungspersonal und<br />
die Schulsekretärin. Diese Personen stellt der<br />
Schulverband ein. Auf die Besetzung des pädagogischen<br />
Personals und die pädagogische<br />
Arbeit hat der Schulverband keine Einflussmöglichkeit.<br />
Wünsche und Bedenken können<br />
an die Schulleitung oder die Schulrätin weiter<br />
getragen werden. Inwieweit diese dann Beachtung<br />
finden, liegt im Ermessen der schulischen<br />
Seite. Da kann einigen Verquer laufen,<br />
wenn die Pädagogik Umsetzungen möchte,<br />
14 MELDORF.<br />
die das Gebäude nicht bieten kann. Das ist<br />
aber nicht nur bei der Grundschule <strong>Meldorf</strong><br />
der Fall, denn der Schulverband ist ja für vier<br />
Schulen zuständig. Neben der Grundschule<br />
<strong>Meldorf</strong> noch für die Gemeinschaftsschule in<br />
<strong>Meldorf</strong>, die Grundschule in Bargenstedt und<br />
für die Grundschule Elpersbüttel/Barlt.<br />
Wolfgang Schult: Das führt uns gleich zur<br />
zweiten Frage: Wer gehört dem Schulverband<br />
an und warum?<br />
Reinhard Pissowotzki: Zum Schulverband<br />
gehören neben der Stadt <strong>Meldorf</strong> die Gemeinden<br />
des alten Amtes <strong>Meldorf</strong>-Land außer Odderade.<br />
Diese Gemeinden werden von ihren<br />
Bürgermeistern im Schulverband vertreten.<br />
Damit ist der Schulverband für insgesamt 500<br />
Grundschüler und ca. 800 Gemeinschaftsschüler<br />
gebäudetechnisch verantwortlich. Die<br />
Gründe, warum auch Bürgermeister von Gemeinden,<br />
die keinen eigenen Standort haben<br />
sind die, dass sie Schüler in die angeschlossenen<br />
Schulen schicken und dass Finanzierungen<br />
von Bau- oder Renovierungsarbeiten gemeinsam<br />
besser getragen werden können.<br />
Angelika Mahnke: Man hat das Gefühl,<br />
dass, z.B. für die Renovierung der Jungentoiletten<br />
an der GSM, viel Zeit vergeht. Wie<br />
muss man sich ein solches Verfahren vorstellen?<br />
Reinhard Pissowotzki: Der Schulverband<br />
denkt langfristig und wenn größere<br />
Arbeiten in näherer Zukunft geplant werden,<br />
überlegt man sich, ob man die Gelder, die für<br />
eine Renovierung benötigt werden, nicht lieber<br />
für einen Neubau genutzt werden. Aufgrund<br />
des Druckes vieler Eltern sahen wir<br />
uns in der Pflicht, dort jetzt etwas zu ändern.<br />
Da wir hoffen, in einem Jahr mit baulichen<br />
Reinhard Pissowotzki im Interview mit Angelika Mahnke und Wolfgang Schult.<br />
Foto: Knut Rudloff
Veränderungen zu beginnen, schmerzen die<br />
50.000 €. Hätte man das vor drei Jahren gemacht,<br />
wäre es nicht ganz so schlimm.<br />
Angelika Mahnke: Woran scheitert<br />
eigentlich die Anschaffung neuer Toilettendeckel<br />
für das Mädchen-WC?<br />
Reinhard Pissowotzki: Ganz einfach, die<br />
eigenen Techniker haben mir übermittelt, dass<br />
die neuen Deckel nicht auf die alten Schüsseln<br />
passen. Wenn wir dort jetzt kurzfristig etwas<br />
ändern wollten, müssten die gesamten Sanitärobjekte<br />
ausgetauscht werden.<br />
Wolfgang Schult: Wenn der Schulelternbeirat<br />
noch passende Deckel auftreiben kann,<br />
können die dann vom Schulverband übernommen<br />
werden?<br />
Reinhard Pissowotzki: Sofern die ein bestimmtes<br />
Budget nicht übersteigen, ist das sicherlich<br />
machbar.<br />
Angelika Mahnke: Derzeit laufen Gespräche,<br />
zum Schulum- und Teilneubau. Wie<br />
sehen die Chancen für Zuschüsse durch die<br />
„Sanierung östliche Innenstadt“ aus?<br />
Reinhard Pissowotzki: Der Sanierungsträger,<br />
die Verwaltung der Stadt <strong>Meldorf</strong> und der<br />
Schulverband haben Gespräche über bauliche<br />
Veränderungen an der Grundschule <strong>Meldorf</strong><br />
geführt. Sobald die Bestätigung vorliegt, dass<br />
die Schule im „Sanierungsgebiet östliche Innenstadt“<br />
enthalten ist geht es los. Bis dahin<br />
benötigt man allerdings Genehmigungen aus<br />
Kiel von der Landesfinanzbehörde und aus<br />
Berlin von der Bundesfinanzbehörde, die dieses<br />
Unternehmen finanziell mit tragen.<br />
Angelika Mahnke: Wie setzt sich die<br />
Förderung dann zusammen?<br />
Reinhard Pissowotzki: Bund 1/3, Land<br />
1/3, Stadt <strong>Meldorf</strong> 1/3. Das Genehmigungsverfahren<br />
ist so weit fortgeschritten, dass nun<br />
auf die letzte Genehmigung gewartet wird.<br />
In welchem Umfang die baulichen Veränderungen<br />
umgesetzt werden, wird in einer<br />
Planungsgruppe mit Architekten, dem Schulverband<br />
und der Schule überlegt. In diese Planungsgruppe<br />
wurden nun auch Vertreter der<br />
Eltern eingebunden. Der Erhalt des jetzigen<br />
Standortes wurde von Lehrern und Eltern als<br />
wichtig angesehen. Wir wollen bei der Umsetzung<br />
aber keine Goldrand-Lösung, sondern<br />
die Schule für die heutige Zeit anpassen.<br />
Ein schönes Schlusswort, Herr Bürgermeister,<br />
danke für Ihre Zeit und die aufrichtigen<br />
Antworten!<br />
Anbindung des Nahverkaufszentrums<br />
an die Innenstadt<br />
Lieber Herr Minister!<br />
Die Gesellschaft<br />
ändert<br />
sich beständig.<br />
Auch durch den<br />
demografischen<br />
Wandel: Die<br />
Bevölkerungszahl<br />
nimmt<br />
insbesondere<br />
im ländlichen<br />
Raum ab und verschiebt sich überdies hin<br />
zu mehr „älteren Semestern“. Vor rund<br />
fünf Jahren haben wir in <strong>Meldorf</strong> ein Nahversorgungszentrum<br />
für zwei Supermärkte<br />
und einige Filialisten geplant. Bereits in<br />
der Planungsphase war deutlich, dass eine<br />
Anbindung zu den Fach-Einzelhandelgeschäften<br />
der Innenstadt geschaffen werden<br />
muß. So haben beide Bereiche gut voneinander.<br />
Das Nahversorgungszentrum ist<br />
inzwischen realisiert. Die Anbindung fehlt<br />
aber immer noch.<br />
Die <strong>WMF</strong> hatte zur Sitzung des Wirtschaftsausschusses<br />
am 22.02.2012 beantragt,<br />
diese Maßnahme endlich zu forcieren.<br />
Antwort der Verwaltung: Geht nicht,<br />
wir brauchen erst noch grünes Licht vom<br />
Innenministerium aus Kiel für die Ausweitung<br />
des Sanierungsgebietes und die<br />
„vorbereitende Untersuchung“. Und darauf<br />
warten wir <strong>Meldorf</strong>er und <strong>WMF</strong>ler schon<br />
lange. Aber: Wie lange noch?<br />
Lieber Herr Minister! Ist Ihnen der<br />
ländliche Raum, ist Ihnen <strong>Meldorf</strong> egal?<br />
Haben Sie im Augenblick zuviel mit dem<br />
Wahlkampf zu tun? Oder hatten Sie noch<br />
nicht Zeit genug, sich mit dieser Sache zu<br />
beschäftigen? Es wäre schön, wenn rasch<br />
ein positives Signal von Ihnen zu vernehmen<br />
wäre, damit es auch in <strong>Meldorf</strong><br />
und nicht nur in den großen Zentren des<br />
Landes weitergehen kann.<br />
Unmutsvoll, aber hoffnungsfroh grüßt Sie<br />
(Dr. Henning Ibs)<br />
MELDORF. 15
16 MELDORF.<br />
1<br />
5<br />
1<br />
0<br />
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9<br />
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Von Vögeln und Menschen<br />
im Speicherkoog<br />
Vor den Toren <strong>Meldorf</strong>s liegt eine<br />
Naturlandschaft, die vor noch gar nicht<br />
langer Zeit von Menschenhand geschaffen<br />
bzw. gestaltet wurde: der sogenannte<br />
„Speicherkoog“. Vor gut dreißig Jahren wurde<br />
der Nordsee mit einem mehr als 5 km<br />
langen, neuen „See“-Deich Land abgerungen.<br />
Recherchiert man die Berichte über<br />
dieses bemerkenswerte Ereignis und unterhält<br />
man sich mit Augenzeugen, erfährt<br />
man auch, dass sich die gar nicht immer<br />
so friedliche Nordsee derzeit noch kräftig<br />
gewehrt hat gegen den Deichschluss, sich<br />
letztendlich aber Mensch und Maschine<br />
beugen musste.<br />
Und genau dieses „nicht immer friedlich“<br />
sein, war damals auch einer der Gründe<br />
für die Baumaßnahme: die Nordsee sollte<br />
daran gehindert werden, bei den jährlichen<br />
Sturmfluten bis weit in das damalige Vorland<br />
einzudringen und hierbei landwirtschaftliche<br />
Flächen zu überfluten und das<br />
Leben von Mensch und Tier zu gefährden.<br />
Es entstand der nun dem direkten Zugriff<br />
der Nordsee entzogenene Bereich, der<br />
zumindest umgangssprachlich von Einheimischen<br />
und Gästen nach dem Speicherbecken<br />
am Neuen <strong>Meldorf</strong>er Hafen benannt<br />
wurde: Der Speicherkoog.<br />
DIE NuTzuNg DIEsEs gEbIETEs<br />
ERFOLgT bIsHER AuF vIELFäL-<br />
TIgE wEIsE:<br />
. Rast- und Brutgebiet für viele Vogelarten<br />
. Lebensraum für viele heimische Tierarten<br />
. Nutzung und Pflege von Natur- und<br />
Grünflächen durch Schafzucht<br />
. Sicherstellung der Hinterlandentwäs-<br />
serung mit Rückhaltebecken (Speicherbecken)<br />
und passiven und aktiven Sielbauwerken,<br />
. Aufgaben als Vorfluter für geklärte<br />
Abwässer<br />
. Neuer <strong>Meldorf</strong>er Hafen mit infrastrukturellen<br />
Aufgaben, Seglervereinen und<br />
Gewerbeansiedlung<br />
. Naherholungs- und Urlaubsgebiet für<br />
Naturfreunde, Erholungssuchende,<br />
Radwanderer, Wassersportler u.v.m.<br />
Diese Aufzählung zeigt, wie bereits<br />
heute eine vielfältige Nutzung erfolgt. Das<br />
Zusammenleben ist durch viele Vorgaben<br />
und Vorschriften geregelt. Das Nebenein-<br />
ander von Landwirtschaft, Naturschutz und<br />
Tourismus gelingt in der Regel gut. Vorstellungen<br />
der Stadt <strong>Meldorf</strong>, der Gemeinden<br />
Elpersbüttel und Nordermeldorf, das Standbein<br />
“naturnaher Tourismus“ mit Augenmaß<br />
zu fördern und auszubauen, stoßen<br />
aber regelmäßig auf deutliche Ablehnung,<br />
bis hin zur Blockade beim harten Kern des<br />
ehrenamtlichen Naturschutzes.<br />
Als Zugereister<br />
habe<br />
ich den Eindruckgewonnen,<br />
dass sich<br />
in den von<br />
mir überblickbaren<br />
letzten<br />
15 Jahren im<br />
Speicherkoog<br />
nichts merklich<br />
weiterentwickelt hat. Der Tenor aller<br />
Stellungnahmen des ehrenamtlichen Naturschutzes<br />
zu Planungsvorhaben erscheint mir<br />
eindeutig: die beste Lösung ist, wenn nichts<br />
passiert. Von vielen, meist wenig objektiven<br />
Meinungsäußerungen in schriftlicher Form,<br />
sei es als Jahresbericht oder Leserbrief in der<br />
lokalen Presse, will ich hier gar nicht reden.<br />
Trotzdem hat es über die Jahre immer<br />
wieder Ansätze gegeben, den gesamten Bereich<br />
des Speicherkooges zu attraktivieren.<br />
Bürger, Verwaltung, politisches Ehrenamt<br />
und private Investoren aus der Region haben<br />
viel Zeit in Konzepte und Planungen<br />
gesteckt – und immer in enger Abstimmung<br />
mit dem Naturschutz. Es hat vielfältige Ideen<br />
gegeben, von der „Hummerbude“ über<br />
ein Deichcafe, bis hin zu Wohnmobilstellplätzen,<br />
Campingplätzen, Ferienhäuser,<br />
aber auch Wasserskianlagen und Badeteiche.<br />
Alles abgerundet in naturnaher Konzeption<br />
und m.E. mit viel Augenmaß fürs<br />
Machbare.<br />
Es hat auch Entscheidungen gegeben,<br />
die man (wir alle) dringend überdenken<br />
sollten. Hierzu gehören u.a.:<br />
ERRIcHTuNg DEs sOgENANNTEN<br />
scHLAMMpOLDERs NöRDLIcH<br />
vOM NEuEN MELDORFER HAFEN.<br />
Zur Erinnerung: er wurde seinerzeit<br />
eingerichtet, um den ausgebaggerten (abgesaugten)<br />
Schlamm aus dem Hafenbecken<br />
aufzunehmen. Eine Unterhaltungsmaßnahme,<br />
die in den Zuständigkeitsbereich der<br />
MELDORF. 17<br />
Sofia am Deich, Foto: Bernd Wichelmann
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Sturmflut am Sielbauwerk <strong>Meldorf</strong>er Hafen, Foto: Bernd Wichelmann<br />
Stadt <strong>Meldorf</strong> fiel und von den beiden Seglervereinen<br />
mit Bordmitteln – soll heißen:<br />
möglichst kostengünstig – umgesetzt wurde.<br />
Die vom ALR gewählte Lösung, mit einer<br />
technisch mehr als merkwürdig, quer über<br />
den Deich geführten Pipeline den Schlamm<br />
ausgerechnet vor den Deich auf Höhe des<br />
Speicherbeckens zu pumpen, hat nicht nur<br />
bei Einheimischen zu Kopfschütteln geführt.<br />
Anscheinend hatte man nicht bedacht, dass<br />
die Barriere aus Geotextil dem Druck der<br />
Fluten nicht standhalten würde, Priele vor<br />
dem Polder ihren Lauf ändern und sich immer<br />
tiefer eingraben, der Zugang zum Hafen<br />
deutlich versandet und der Wattbereich in<br />
nördlicher Richtung zur Badestelle Nordermeldorf<br />
verschlickt. Der eigentliche Polder<br />
enthält aber nachwievor keine oder kaum<br />
wahrnehmbare Mengen Schlamm. Besteht<br />
hier nicht die Möglichkeit, den Polder zurückzubauen,<br />
die Bademöglichkeit Außendeichs<br />
am Neuen <strong>Meldorf</strong>er Hafen wieder<br />
herzustellen und Schlämme ggf. an anderem<br />
Ort sinnvoll zu lagern?<br />
DIE sOgENANNTE vOgELINsEL<br />
Sie wurde seinerzeit eingerichtet, um<br />
einer bestimmten Art von Seevögeln Brut-<br />
und Lebensraum einzurichten. Hierbei wurde<br />
eine anderweitige Nutzung untersagt, um<br />
die sogenannte Fluchtdistanz dieser Vögel<br />
einzuhalten. Leider wurde von Beginn an<br />
versäumt die Verbuschung zu verhindern.<br />
Schon seit Jahren wurde hier kein Brüten der<br />
„Zielgruppe“ mehr beobachtet. Sollte man<br />
die Nutzung nicht einmal überdenken?<br />
DIE NuTzuNg DEs spEIcHERbEckENs<br />
DuRcH wINDsuRFER<br />
uND kITER<br />
Nach heutiger Rechtslage wäre die Ausübung<br />
dieser beiden Wassersportarten wohl<br />
nicht mehr erlaubt, bzw. genehmigungsfähig.<br />
Der Unterschied ist nur: die Windsurfer<br />
sind schon viel länger da, was bedeutet,<br />
dass das Windsurfen geduldet wird, quasi<br />
Bestandsschutz genießt. Die Kitesurfer starteten<br />
aber erst viel später durch. Vor ca. 10<br />
Jahren wurde der überwiegend stehtiefe,<br />
sogenannte „Schlicksee“ an guten Windwochenenden<br />
von mehr als 50 Kitern frequentiert.<br />
Daraus resultierend verbrachten tags<br />
mehr als 150 Wohnmobilisten ihre Zeit am<br />
Speicherbecken, nachts geduldet, und nicht<br />
wenige Sportler machten daraus auch kurze<br />
oder lange Wochenenden in der Region.<br />
<strong>Meldorf</strong> und damit der „Schlicksee“ besaß<br />
damit ein Alleinstellungsmerkmal, das<br />
überregional Tages- und Langzeittouristen<br />
in die Region lockte.<br />
Dann entdeckte unsere Landesregierung,<br />
dass Kiten aufgrund der großen<br />
Scheuchwirkung für Seeschwalben und<br />
andere Seevögel nicht zulässig ist und das<br />
Kiten als „neue“ Sportart auch keinen Bestandsschutz<br />
genießt. Der Pächter am Speicherkoog<br />
ist seitdem gehalten, potentielle<br />
Kiter auf das Verbot hinzuweisen. Zusätzlich<br />
wurden vom Kommunalunternehmen Tourismusförderung<br />
zahlreiche Verbotsschilder<br />
aufgestellt und Kontrollen eingeführt. Aber<br />
auch dies hält einen harten, unbelehrbaren<br />
Kern von Kitern nicht ab, ihren Sport, trotz<br />
Verbot, auf dem Speicherbecken auszuüben.<br />
MELDORF. 19
irene schulte<br />
rechtsanwältin und notarin<br />
FAMILIEN-, ERB- UND<br />
GRUNDSTÜCKSRECHT<br />
MIET- UND ALLGEMEINES<br />
VERTRAGSRECHT<br />
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Es wurde zudem beobachtet, dass Bürger,<br />
die auf dieses Verbot hinwiesen auch noch<br />
verspottet bzw. sogar beschimpft wurden.<br />
Hier gibt es m.E. nur zwei sinnvolle Lösungsansätze:<br />
Das Kiten ist und bleibt verboten. Dann<br />
muss dies auch ordnungsrechtlich konsequent<br />
umgesetzt werden. Wiederholungstäter<br />
sollten mit deutlicheren Konsequenzen<br />
rechnen müssen. Mir ist bewusst, dass hier<br />
leider ordnungsrechtlich Grenzen gesetzt<br />
sind.<br />
Oder zweitens: Wir versuchen eine Lösung<br />
zu finden, dass das Kiten unter bestimmten<br />
Bedingungen wieder geduldet<br />
wird. Hierzu sind sicher Gespräche mit vielen<br />
Beteiligten, insbesondere aber mit den<br />
entsprechenden Naturschutzbehörden in<br />
Kiel notwendig. Derartige Gespräche würden<br />
auf jeden Fall nur dann Erfolg haben,<br />
wenn ein entsprechendes Konzept zugrunde<br />
läge, wie z.B. Duldung des Kitens nur<br />
ausserhalb von Brut- und Rastzeiten und<br />
Beschränkung auf ausgewiesene Gebiete geringerer<br />
Sensibilität.<br />
Sollte man das Potential eines Alleinstellungsmerkmals<br />
nicht (wieder) nutzen?<br />
ÜbERpLANuNg DEs bEREIcHEs<br />
NEuER MELDORFER HAFEN,<br />
bADEsTELLE ELpERsbÜTTEL<br />
uND bADEsTELLE NORDER-<br />
MELDORF<br />
Mit Mitteln des Investitionsprogramms<br />
UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer wird<br />
derzeit dieser Bereich überplant. Hierzu hat<br />
das Kommunalunternehmen Tourismusförderung<br />
ein Fachbüro beauftragt. Unter frühzeitiger<br />
Einbindung aller Interessengruppen,<br />
potentieller Investoren, dem politischen<br />
Ehrenamt und Genehmigungsbehörden<br />
wurden in 2011 eine Analysewerkstatt und<br />
Anfang 2012 eine Konzeptwerkstatt unter<br />
aktiver und engagierter Mitarbeit aller Beteiligten<br />
durchgeführt. Erstes Zwischenergebnis<br />
war eine Empfehlung, den Bereich Badestelle<br />
Nordermeldorf neu zu entwickeln und den<br />
Neuen <strong>Meldorf</strong>er Hafen weiterzuentwickeln.<br />
Derzeit stockt der Prozess, da das Land u.a.<br />
im Bereich der Badestelle Nordermeldorf<br />
ein konkurrierendes EU-Projekt namens<br />
Life LIMOSA angemeldet hat. Hierbei geht<br />
es darum, durch Ausbuschungsmaßnahmen<br />
Gebiete mit ausreichender Fluchtdistanz für<br />
eine bestimmte Schnepfenart herzurichten.<br />
Dies verträgt sich nur sehr bedingt mit einer<br />
geplanten touristischen Entwicklung.<br />
Weiterführende, zeitnahe Gespräche mit<br />
dem LLUR sollen geführt werden. Die Weiterentwicklung<br />
des Neuen <strong>Meldorf</strong>er Hafens<br />
geht hierbei zeitlich parallel weiter.<br />
vERsucH EINEs FAzITs:<br />
Wir haben im Bereich des <strong>Meldorf</strong>er<br />
Speicherkoogs ein Juwel, besser einen ungeschliffenen<br />
Diamanten. Wir sollten ihn mit<br />
Augenmaß weiterentwickeln. Das passiert<br />
im Moment unter Beachtung und Berücksichtigung<br />
des Schutzes einer einzigartigen<br />
Naturlandschaft. Aber diese Natur muss<br />
auch für uns Menschen nutzbar bleiben.<br />
Freizeit und Sport müssen für Bürger und<br />
Gäste möglich bleiben. Menschen haben dieses<br />
Gebiet geschaffen und maßgeblich gestaltet<br />
– es kann nicht sein, dass wir uns selbst von<br />
der Nutzung ausschließen. Und ohne Jurist zu<br />
sein: Meines Wissens ist der Schutz der Umwelt<br />
im Grundgesetz festgeschrieben. Aber<br />
nicht vordergründig um ihrer selbst Willen<br />
sondern als Schutz der Lebensgrundlagen<br />
der Menschen.<br />
Dipl.-Ing. Bernd<br />
Wichelmann<br />
Bernd Wichelmann<br />
ist als<br />
Stadtvertreter<br />
Vorsitzender<br />
des Tourismus-,<br />
Wirtschafts-, und<br />
Kulturausschusses<br />
der Stadt <strong>Meldorf</strong> und Vorstandsmitglied<br />
im Kommunalverband Tourismusförderung<br />
Speicherkoog<br />
MELDORF. 21<br />
Surfer vor der Vogelinsel im Speicherbecken, Foto: Bernd Wichelmann
Agentur für kommunale & touristische Kommunikation<br />
22 MELDORF.<br />
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750 Jahre Stadt <strong>Meldorf</strong> –<br />
erste Planungen für das Festjahr 2015<br />
Zweimal schon hat unser Bürgermeister<br />
Reinhard Pissowotzki <strong>Meldorf</strong>er Vereine<br />
und Organisationen zu vorbereitenden<br />
Gesprächsrunden für das große Festjahr<br />
eingeladen. Auf diesen Sitzungen wurden<br />
verschiedene Arbeitskreise gebildet, die<br />
sich mit der Vorbereitung des Festjahres<br />
beschäftigen.<br />
Anke Cornelius-Heide (Agenda 21)<br />
und Martin Gietzelt (Volkshochschulen in<br />
Dithmarschen) haben auf der letzten Plenumssitzung<br />
einen weiteren Arbeitskreis<br />
vorgeschlagen. Das Motto dieses für alle<br />
<strong>Meldorf</strong>er und <strong>Meldorf</strong>erinnen offenen<br />
Arbeitskreises ist „750 Jahr-Feier: <strong>Meldorf</strong><br />
- gestern, heute, morgen - Entwicklungschancen<br />
von <strong>Meldorf</strong> “.<br />
Erste Wortstimmen auf der Plenumsveranstaltung<br />
waren diesem Arbeitskreis<br />
durchaus skeptisch gegenüber eingestellt.<br />
Doch inzwischen erfreut sich die kreative<br />
Gruppe rund um Anke und Martin regen<br />
Zulaufs. Beide nun im Interview mit<br />
MELDORF.<br />
Knut Rudloff: Anke und Martin, habt<br />
ihr gar kein Feiern im Sinn?<br />
Anke Cornelius-Heide: Natürlich wollen<br />
auch wir feiern. 750 Jahre <strong>Meldorf</strong> gibt<br />
es allen Grund dazu. Aber wir wollen nicht<br />
nur feiern. Der demografische Wandel wird<br />
Dithmarschen insgesamt und auch <strong>Meldorf</strong><br />
verändern. <strong>Meldorf</strong> wird schrumpfen und<br />
altern. Darauf müssen wir uns einstellen.<br />
Martin Gietzelt: Genau, das ist kein<br />
Grund zu verzagen, sondern sich auf die<br />
Potenziale zu besinnen. Deshalb sind wir<br />
auch froh, dass unser Bürgermeister so<br />
frühzeitig zu einem Brainstorming eingeladen<br />
hat.<br />
Was sind denn die Potenziale von<br />
<strong>Meldorf</strong>?<br />
Martin Gietzelt: Da lohnt sich ein Blick<br />
zurück in die Dithmarscher Geschichte.<br />
<strong>Meldorf</strong> war durch die sehr frühe Kirchengründung<br />
im 9. Jahrhundert ein überregional<br />
bedeutender Ort. Dieser Rang<br />
hat aber im Lauf der Jahrhunderte abgenommen.<br />
Um es knapp zu sagen: Heide<br />
wurde Kreisstadt, Brunsbüttel erhielt Industrie<br />
und Büsum den Fremdenverkehr.<br />
<strong>Meldorf</strong> hat heute von allem etwas und vor<br />
allem ist es eine liebenswerte Kleinstadt<br />
mit intaktem Stadtbild. <strong>Meldorf</strong>s Stärke<br />
sind meiner Meinung nach ihre Bürger<br />
und Bürgerinnen, die sich in großer Zahl<br />
für die Stadt engagieren.<br />
In dem Jubiläumsbuch zum 700-jährigen<br />
Stadtjubiläum <strong>Meldorf</strong>s 1965 beschreibt<br />
der damalige Bürgermeister Lange<br />
mit Stolz die Leistungen der Stadt beim<br />
Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg und<br />
prognostiziert eine verheißungsvolle Zukunft<br />
für die Stadt, die wesentlich vom<br />
Staat über sprudelnde Steuereinnahmen<br />
bestimmt werden würde. Dieser Optimismus<br />
ist mittlerweile verflogen und geblieben<br />
sind Aufgaben für engagierte Menschen,<br />
von denen es in <strong>Meldorf</strong> aber eben<br />
nicht wenige gibt.<br />
Anke Cornelius-Heide: Dabei müssen<br />
wir natürlich mit der Politik und Verwaltung<br />
an einem Strang ziehen. Das wird ein<br />
gemeinsamer Lernprozess.<br />
Ihr habt einen Arbeitskreis gegründet.<br />
Was hat der inzwischen erarbeitet?<br />
Anke Cornelius-Heide: Wir sind dabei,<br />
eine Arbeitsstruktur zu entwickeln.<br />
Wir entwickeln zunächst Workshop-Themen<br />
und Leitsätze oder Präambeln, die<br />
die Richtung und Inhalte der Workshops<br />
beschreiben. In diesen Workshops sollen<br />
dann Ideen entwickelt und umgesetzt werden,<br />
die das Leben und Arbeiten in <strong>Meldorf</strong><br />
attraktiver machen.<br />
Martin Gietzelt: Zum Herbst hin werden<br />
wir diese Beschreibungen in das Volkshochschulprogramm<br />
aufnehmen und dann<br />
hoffen wir, dass sich möglichst viele Bürger<br />
und Bürgerinnen dafür interessieren und<br />
daran mitarbeiten. Denn wir brauchen die<br />
Kreativität und Ideen von möglichst unterschiedlichen<br />
Menschen.<br />
Das klingt bislang ziemlich abstrakt.<br />
Gibt es nicht auch schon was Konkretes?<br />
Anke Cornelius-Heide: Eine Idee<br />
wollen wir schon zum Sommer umsetzen,<br />
den sog. „Deich- Express“. Nicht alle<br />
Menschen können mit dem Auto oder<br />
Fahrrad im Sommer an den Deich fahren.<br />
Andere wiederum fahren zum Deich<br />
und haben noch Platz in ihrem Auto.<br />
Um diese zusammen zu bringen, wollen<br />
wir sowohl in <strong>Meldorf</strong> als auch am Deich<br />
MELDORF. 23
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zum Deich mitgenommen werden<br />
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Spende gegeben werden. Am jeweiligen<br />
Ziel ist die Fahrt beendet, so dass auch keinerlei<br />
weitere Verpflichtung besteht. Das ist<br />
also der Deich- Express.<br />
Martin Gietzelt: So bringen wir die<br />
Menschen zusammen, ermöglichen mehr<br />
Menschen, die Nordsee zu genießen. Und<br />
wenn einige darauf verzichten, mit ihrem<br />
Auto an den Deich zufahren, wird durch<br />
diese Fahrgemeinschaften der Autoverkehr<br />
verringert. Insofern ist es ein konkretes<br />
Projekt, das sich ohne großen Aufwand<br />
umsetzen lässt. Bleibt zu hoffen, dass es<br />
auch angenommen wird. Und schon mal<br />
vormerken: Am 16. Juni wollen wir den<br />
„Deich- Express“ einweihen!<br />
Anke und Martin, ich Danke Euch für<br />
dieses interessante Interview und wünsche<br />
Eurem Arbeitskreis weiterhin viele<br />
frische Ideen!<br />
Knut Rudloff, 2. Vorsitzender <strong>WMF</strong><br />
JA, ich möchte Mitglied werden in der<br />
Name: Vorname:<br />
Straße: <strong>25704</strong> <strong>Meldorf</strong><br />
Telefon: Fax:<br />
E-Mail:<br />
Mein Partner möchte beitragsfrei Mitglied werden.<br />
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Der Beitrag – zur Zeit 30,00 € pro Jahr – kann bis auf weiteres von meinem Konto<br />
abgebucht werden.<br />
Konto: BLZ:<br />
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<strong>Meldorf</strong>, Unterschrift:<br />
Kontaktadresse:<br />
Waldemar Herzberg, Husumer Str. 2, <strong>25704</strong> <strong>Meldorf</strong>, Tel.: 04832-29 00<br />
Bitte ausschneiden und in den Briefkasten einwerfen oder per Post an obige Adresse senden.<br />
MELDORF. 25<br />
Anke Cornelius-Heide u. Martin Gietzelt, Foto: Knut Rudloff
MELDORF.<br />
Wo <strong>Meldorf</strong> draufsteht, ist auch <strong>Meldorf</strong> drin!<br />
Kurz nach dem Erscheinen unserer<br />
Erstausgabe erreichte uns ein Anruf von<br />
Karsten Evers mit der Frage, warum wir<br />
denn MELDORF. nicht in <strong>Meldorf</strong> drucken<br />
lassen. Gute Frage. Eine Auflage von<br />
nur 4.000 Stück auf Rollenoffset-Maschinen,<br />
die in der Stunde 60.000 Magazine<br />
drucken? Das geht doch gar nicht, dachte<br />
ich zuvor. Geht aber doch, denn die Firma<br />
Evers-Druck GmbH hat eine neue Marke<br />
aufgebaut: EversFrankpremium, spezialisiert<br />
auf hochwertigen Bogendruck.<br />
In diesem neuen Bereich hat das Familienunternehmen<br />
vor zwei Jahren einige<br />
Millionen Euro in die Hand genommen<br />
und in eine hochmoderne Bogendruckmaschine<br />
investiert. Ihr etwas sperriger<br />
Name: „Heidelberg XL 105 9PL+L - 9<br />
Farben Speedmaster mit Wendung und<br />
Lackwerk mit langer Auslage.“ Hört sich<br />
interessant an, nur kann man sich darunter<br />
als Laie nicht viel vorstellen. So nahm ich<br />
mir ein paar Exemplare der Erstauflage von<br />
MELDORF. unter den Arm und verabredete<br />
mich zu einer Betriebsführung mit<br />
26 MELDORF.<br />
David Schmölcke und Jens Runge von der<br />
Evers-Druck GmbH.<br />
Beiden Mitarbeitern merkte man sofort<br />
ihre Begeisterung für ihren Arbeitsplatz,<br />
ihre Maschinen und ihre Produkte an.<br />
David Schmölcke besucht als Vertriebsmitarbeiter<br />
Kunden von Flensburg bis Hamburg<br />
und kennt sich allerbestens aus, was<br />
diese neue Maschine alles kann: Bögen im<br />
Format 70 x 100 cm, 9 Farben, bis zu 15.000<br />
Bögen in der Stunde, doppelseitiger Druck<br />
in einem Durchlauf durch Papierwendung,<br />
diverse Veredlungen wie Glanzlack-<br />
Jens Runge erklärt die „Heidelberg XL“, Foto: Nicole Janßen
Jens Runge, Knut Rudloff und David Schmölcke bei der Schlußbesprechung im Hause EVERS<br />
Foto: Nicole Janßen<br />
beschichtung mit UV-Licht-Härtung – all<br />
die Informationen sprudeln wie aus dem<br />
„FF“ aus Herrn Schmölcke hervor.<br />
Jens Runge, gebürtiger Schafstedter, ist<br />
seit vier Jahren Wahl-<strong>Meldorf</strong>er und im<br />
Hause Evers für das Auftragsmanagement<br />
zuständig. Er erklärte und zeigte mir nicht<br />
nur die Maschine, auf der MELDORF.<br />
zukünftig gedruckt wird, sondern das komplette<br />
Drumherum im Hause EVERS. Ein<br />
Foto vom Papier, wie es bedruckt wird?<br />
Geht nicht! Dazu bräuchte man eine Hochgeschwindigkeitskamera,<br />
denn die Druckbögen<br />
flutschten mit einer flotten Radfahrgeschwindigkeit<br />
von 15km/h zwischen den<br />
Farbwalzen hindurch. Die Maschine selbst<br />
mal in Panorma-Ansicht zeigen? Geht auch<br />
nicht ohne Froschaugen-Objektiv, denn sie<br />
hat die unglaublichen Ausmaße von 3,93 x<br />
2,08 x 19,22 x (Breite x Höhe x Länge).<br />
Ob Papierlager, Farbzuführung, Maschinen<br />
für das Falzen, Zusammentragen und<br />
das Zusammenheften – es war für mich sehr<br />
beeindruckend, zu erkennen wie exakt alle<br />
Arbeitsplätze miteinander verzahnt sind.<br />
Ich spürte sofort: In diesem Betrieb weiß<br />
die rechte Hand genau, was die linke Hand<br />
macht. Ganze klare strukturierte Arbeitsabläufe,<br />
die jede DIN-Norm übertreffen.<br />
Achja, das wichtigste habe ich ganz vergessen,<br />
zu berichten: Schnell waren sich<br />
Herr Schmölcke und ich über den Druckpreis<br />
einig. Ab sofort wird MELDORF.<br />
also in <strong>Meldorf</strong> gedruckt! Anders, als die anderen<br />
politischen Blätter <strong>Meldorf</strong>s, die, anonym<br />
über Internet-Druckportale bestellt,<br />
irgendwo im In- oder Ausland gedruckt<br />
werden, leisten wir ab sofort einen kleinen<br />
Beitrag zum Erhalt der Arbeitsplätze vor Ort.<br />
Und auch die Umwelt wird gleich mehrfach<br />
geschont. Dass für den Transport der<br />
fertigen Zeitung von Evers-Druck zu unserm<br />
Verteiler „Dom-Photo Scholl“ am<br />
Markt die Umwelt so gut wie gar nicht belastet<br />
wird, liegt auf der Hand. Ganz anders<br />
sieht es beim LKW-Transport über hunderte<br />
Kilometer Autobahnen und Landstraßen<br />
quer durch Mitteleuropa aus.<br />
Doch der Klimaschutz beginnt schon bei<br />
der Herstellung im Hause Evers-Druck. Bereits<br />
seit vielen Jahren wird bei EVERS eine<br />
Vielzahl von Aktivitäten zur Optimierung<br />
der eingesetzten Ressourcen durchgeführt.<br />
Dank der umweltpolitischen Grundsätze<br />
profitieren die Kunden schon seit langem<br />
von wirtschaftlich und umweltbewusst produzierten<br />
Printprodukten. Der zum heutigen<br />
Zeitpunkt erreichte kontinuierlich verbesserte<br />
niedrige Ressourceneinsatz zeigt<br />
im Vergleich zu Mitbewerbern von EVERS,<br />
die keine Energieoptimierung betreiben,<br />
eine deutlich geringere CO²-Emission.<br />
Fasziniert von der Geschäftigkeit auf<br />
2,5 ha überbauter Fläche verließ ich den<br />
Stammsitz der Firma Evers-Druck und<br />
freue mich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser,<br />
mit der jetzigen Ausgabe ein 100%-ges<br />
Stück <strong>Meldorf</strong> in die Hand zu geben, getreu<br />
nach dem Motto: In <strong>Meldorf</strong> von <strong>Meldorf</strong>ern<br />
für <strong>Meldorf</strong>er gemacht!<br />
Knut Rudloff, 2. Vorsitzender <strong>WMF</strong><br />
MELDORF. 27
Süderstr. 13, <strong>25704</strong> <strong>Meldorf</strong> · Tel. (04832) 60 14 05 · www.reisetrends-online.de<br />
28 MELDORF.
Foto: Knut Rudloff<br />
Parkgebühren in <strong>Meldorf</strong><br />
Seit 2002 forderte das Innenministerium<br />
von der Stadt, alle Einnahmemöglichkeiten<br />
auszunutzen und hierzu gehöre<br />
auch das Erheben von Parkgebühren. Im<br />
Dezember 2002 titelte die DLZ „Die Parkbombe<br />
tickt“ und die Stadtvertreter der<br />
CDU bezogen Stellung gegen das Vorhaben.<br />
Man befürchtete Käuferabwanderungen<br />
und stellte die Wirtschaftlichkeit von<br />
Parkgebühren in Frage. <strong>WMF</strong> und SPD<br />
sahen in dem Instrument einerseits tatsächlich<br />
eine Einnahmequelle und andererseits<br />
würde der, ewig überfüllte und<br />
von Anwohnern und Mitarbeitern der Geschäfte<br />
zugeparkte, Marktplatz endlich für<br />
Kunden frei werden.<br />
Als im April 2004 mehrheitlich für die<br />
Anschaffung von Parkautomaten gestimmt<br />
wurde, empfand dies der WVV „Als Tritt<br />
gegen das Schienbein“ und „Beerdigt mit<br />
einem Trauermarsch das gebührenfreie<br />
Parken“. CDU und FDP nannten die Entscheidung<br />
„Habgier schlägt Weisheit“. Beide<br />
Parteien wiederholten noch einige Jahre<br />
in den Haushaltsberatungen reflexartig ihre<br />
Bedenken und forderten die Abschaffung,<br />
aber inzwischen hat man sich mit der Situation<br />
wohl abgefunden, denn die Zahlen<br />
sprechen eine eindeutig positive Sprache.<br />
Über die Jahre<br />
erzielen die<br />
Parkautomaten<br />
Einnahmen für<br />
den ewig klammenStadthaushalt.<br />
Die Kunden<br />
haben endlich<br />
genügen freie<br />
Parkplätze und<br />
die befürchtete Käuferabwanderung hat<br />
nicht stattgefunden. Nach der Eröffnung<br />
des Einkaufzentrums an der Kampstrasse<br />
im Sommer 2011, wurden erneut Bedenken<br />
laut. Man befürchtete, dass das Zentrum<br />
und vor allen Dingen das kostenlose<br />
Parken dort, Kunden aus der Innenstadt<br />
abziehen würde. Nichts dergleichen fand<br />
statt, ganz im Gegenteil, im Dezember<br />
titelte die DLZ von „Zufriedenen<br />
Geschäftsleuten“ in <strong>Meldorf</strong> und vor Kurzem<br />
lasen wir wiederum in der DLZ, dass<br />
die Einnahmen aus den Parkgebühren in der<br />
Innenstadt sogar um 5% gestiegen sind.<br />
Für die <strong>WMF</strong>-Fraktion ist dieses<br />
Ergebnis ein Beweis dafür, dass man zu einem<br />
einmal bezogenen Standpunkt auch<br />
dann stehen kann, wenn die öffentliche<br />
Meinung eine andere und der Druck der<br />
Interessenvertreter groß ist.<br />
Hans-Joachim Horn<br />
MELDORF. 29
30 MELDORF.
Schutz des Uhus<br />
(Bubo bubo) in<br />
Dithmarschen<br />
Nistet er auch bald vor den Toren <strong>Meldorf</strong>s?<br />
EINFÜHRuNg<br />
Der Uhu ist mit 67 cm Höhe (Weibchen)<br />
und einer Flügelspannweite von ca.<br />
168 cm (Mitteleuropa) weltweit die größte<br />
Eule. Wie wir heute wissen, muss er einst<br />
bei uns sehr zahlreich gewesen sein, wurde<br />
aber im 19. Jahrhundert in weiten Teilen<br />
Mitteleuropas von Jägern ausgerottet.<br />
Die Letzten Hinweise aus Dithmarschen<br />
stammen aus der Zeit vom 01.03.1885 bis<br />
31.03.1886. Dann nämlich sollen im Kirchspiel<br />
Albersdorf noch neun geschossen<br />
worden sein. 1981 begann der Landesverband<br />
Eulenschutz e.V. wieder damit, über<br />
ein Auswilderungsprogramm gezüchtete<br />
Uhus in Schleswig-Holstein in Freiheit zu<br />
setzen. Den Anstoß dafür hatte eine Uhubrut<br />
1981 in Geesthacht gegeben, die nicht<br />
ganz zufällig zustande gekommen war.<br />
Einem ledigen, balzenden Männchen war<br />
damals ein gezüchtetes Weibchen zugesellt<br />
worden.<br />
bEsTANDsENTwIckLuNg IN<br />
DITHMARscHEN<br />
Infolge dieses Programms konnten<br />
zwei erste Bruten in Dithmarschen bereits<br />
1984 bei Grünental und Kuden festgestellt<br />
werden. Danach ist der Bestand auf<br />
der Kreisfläche beständig gestiegen. Eine<br />
kleine Arbeitsgruppe von ehrenamtlichen<br />
Enthusiasten sucht hier alljährlich und<br />
kreisweit nach Brutstandorten der imponierenden<br />
Großeule. In 2011 wurden so bei<br />
ständig steigender Bestandsentwicklung 80<br />
Brutpaare gezählt, die im Wesentlichen nur<br />
im bewaldeten Teil der Kreisfläche vorkommen.<br />
vERHALTEN uND ERNäHRuNg<br />
Als nachtaktiver Vogel ist der Uhu trotz<br />
seiner Größe schwer festzustellen. Weil er,<br />
wie die anderen Eulen auch, sehr ruffreudig<br />
ist und durch seine Größe eine kräftige<br />
Stimme hat, hört man ihn eher, als man ihn<br />
sieht. Wälder braucht er als Tagesruhe- und<br />
Brutplatz scheinbar nur zu seinem Schutz.<br />
Die Jagd findet meistens außerhalb der<br />
Wälder statt. Wie andere Eulen auch, ist er<br />
besonders auf Kleinnager bis zur Ratte bzw.<br />
Bisam fixiert. Zur typischen Frühjahrsbeute<br />
des Uhus gehören allerdings auch Rin-<br />
geltauben. Fraßreste und die unverdaulich<br />
wieder ausgespuckten Nahrungsteile (Gewölle)<br />
kennzeichnen seinen Aufenthaltsort<br />
und geben einen guten Einblick in<br />
seine Ernährung, die früher wie heute von<br />
Laien immer falsch eingeschätzt wird. Er<br />
liebt tägliche Bäder in Staub und Wasser<br />
und legt bei uns 3-4 Eier, die er vom ersten<br />
Ei an bebrütet. Seine Nester hat er in<br />
Kiesgruben, auf dem Waldboden und in<br />
verlassenen Greifvogelnestern. Gelegentlich<br />
brütet er in leerstehenden Gebäuden<br />
oder auf Bauwerken. Der Uhu baut keine<br />
Nester, nutzt nur die von anderen Vögeln<br />
oder scharrt lediglich eine Mulde. Im Fluge<br />
wirkt er behäbig, bei der Jagd unbeholfen.<br />
gEFäHRDuNg uND scHuTz<br />
Gegenüber Brutstörungen reagiert der<br />
Uhu sehr empfindlich, weshalb i.d.R. weniger<br />
als die Hälfte der Paare erfolgreich Junge<br />
aufziehen können. Hauptstörungsursachen<br />
stellen Waldwirtschaftsmaßnahmen<br />
und illegale Nachstellungen dar. Ihm wird<br />
deshalb nachgestellt, weil es noch immer<br />
genügend viele Besserwisser und Wichtigtuer<br />
(Uhuexperten) gibt, die glauben<br />
und verbreiten, dass er Rehkitze, Hasen<br />
und Fasane und sogar Lämmer und Ferkel<br />
frisst. Gerade, weil nicht wenige bei uns<br />
ihm mit Pulver und Blei nachstellen, sind<br />
Uhus Menschen gegenüber oftmals (nicht<br />
in allen Fällen) sehr scheu. Weil die Wälder<br />
mit Brutpaaren angefüllt sind, sollte<br />
jetzt eine Besiedlung waldnaher günstiger<br />
Ortsränder durch den Uhu anstehen, wofür<br />
wir inzwischen genügend viele Indizien<br />
haben. Inzwischen brüten nämlich mehrer<br />
Paare direkt neben Häusern, was anzeigt,<br />
MELDORF. 31<br />
Uhumännchen. Typisch für ihn sind seine „Federohren“, die orangefarbenen Augen und dass<br />
er seinen Namen ruft. Foto: Uwe Robitzky
Roehnert_Anzeige_<strong>WMF</strong>:Layout 1 06.03.2012 13:32 Uhr Seite 1<br />
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was sie wollen und können. Weil es keinen<br />
besseren Ratten-Bekämpfer gibt als den<br />
Uhu, sollte er in den Ortschaften eigentlich<br />
sehr willkommen sein. Das verhindert<br />
aber noch der ganz bewusst erzeugte und<br />
aufrecht erhaltene schlechte Leumund der<br />
Experten. Um diesem entgegen zu wirken,<br />
ihm ferner zu besseren Brutergebnissen<br />
zu verhelfen und um Naturinteressierten<br />
die einmalige Erlebniswelt des Uhus näher<br />
zu bringen, sind wir dazu übergegangen,<br />
dem Uhu an mehreren Standorten besondere<br />
Nisthilfen anzubieten. Diese nimmt<br />
er auch gerne an. Wir verbinden damit die<br />
Hoffnung, dass diese Beobachter anschließend<br />
ihre Beobachtungen und Begeisterung<br />
darüber weiter geben und der Uhu<br />
allmählich eine ihm gerecht werdende Beurteilung<br />
erfährt.<br />
Am Rand der Stadt und direkt neben<br />
einem kleinen Wald im Norden liegt die<br />
Kläranlage <strong>Meldorf</strong>. Sie besteht aus einigen<br />
Bauwerken, Gebäudeteilen und vielen Teichen.<br />
Nach Süden hin beginnt mit ausgedehntem<br />
und teilweise feuchtem Grünland<br />
die Windberger Niederung, ein in vielfacher<br />
Hinsicht idealer Uhubiotp also. Dass<br />
hier ein Paar existiert, konnten wir in 2011<br />
nachweisen.<br />
Weil Uhus sich bei der Brut vom Lärm<br />
und tagsüber arbeitenden Menschen in<br />
Kiesgruben meistens nicht stören lassen,<br />
wollten wir diesem Paar eine Nisthilfe auf<br />
einem Gebäudeteil des Klärwerks wegen<br />
ganz ähnlicher Bedingungen anbieten.<br />
Nachdem der Wasserverband Süderdithmarschen<br />
seine Zustimmung gegeben hatte,<br />
gelang die Montage einer Halbhöhle am<br />
17.02.2012, die von D. Berking kam und an<br />
der der Betriebsleiter W. Herzberg, D. Berking,<br />
R. Dethlefs und der Autor mitwirkten.<br />
Nun warten wir auf den Einzug eines<br />
Paares. Weil Uhus sehr früh mit der Brut<br />
beginnen können und ihre Nistgelegenheit<br />
bereit im Herbst vorher aussuchen,<br />
wird es diese Saison möglicherweise nicht<br />
mehr zu einem Bezug kommen. So hoffen<br />
wir wenigstens auf die Saison 2013. Weil<br />
Waldkäuze bereits mit der Brut begonnen<br />
haben und deshalb für diesen Kasten ebenfalls<br />
nicht mehr infrage kommen, könnte<br />
es sein, dass in 2012, wenn die Uhus sich<br />
bereits für einen anderen Platz entschieden<br />
haben, dort noch Turmfalken oder Nilgänse<br />
einziehen.<br />
Uwe Robitzky<br />
Arbeitsgemeinschaft Wanderfalken- und<br />
Uhuschutz Schleswig-Holstein<br />
MELDORF. 33<br />
Montage der Nisthilfe, v.l.n.r: Reimer Dethlefs, Dirk Berking, Waldemar Herzberg, Foto: Uwe Robitzky
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34 MELDORF.
Im Internet entdeckt von Waldemar Herzberg<br />
Blick über den Tellerrand<br />
Causa Wulff – Causa Nostra<br />
Eigentlich wäre jeder weitere Satz, jedes<br />
weitere Wort über ihn zuviel der Ehre. Er<br />
selbst hatte ja schon Anfang Januar sehr<br />
weitsichtig vorausgesagt, dass in einem<br />
Jahr alles vergessen sein wird. Und weil<br />
das Jahr noch lange nicht um ist, können<br />
und sollten wir weiterhin über ihn reden.<br />
Denn wir alle tragen mit unseren Steuern<br />
auch zur Zahlung seines „Ehrensoldes“ bei.<br />
Somit bleibt die „Causa Wullf “ auch weiterhin<br />
eine „Causa Nostra“.<br />
Kurz nach seinem Rücktritt traf ich auf<br />
einer Sitzung der „Lichtergemeinschaft<br />
Zingelstraße“ (das sind die Leute, die sich<br />
im Bereich der Zingelstraße um die Lichterketten<br />
in der Adventszeit, die Tannenbäume,<br />
den Maibaum und die Wimpelketten<br />
kümmern) auf meine Nachbarin,<br />
Ute Heide. In der ihr eigenen, so kräftigen<br />
Stimme sagte sie zu mir: „Herrrr Rrrrudloff,<br />
ist das nicht schrecklich: Unsere Kinder<br />
wachsen alle ohne Vorbilder auf! Was<br />
waren das früher noch für Männer in der<br />
Politik. Männer mit Charakter, zu denen<br />
junge Menschen aufblicken konnten!“. Ja,<br />
und damit traf die gute Frau Heide den<br />
Nagel genau auf den Kopf. Der Fall Wulff<br />
ist eben kein Einzelfall, sondern symptomatisch<br />
für ein über Jahrzehnte gewachsenes<br />
und zementiertes Parteiensystem. Ein<br />
System, indem offensichtlich nur die mittelmäßigen<br />
und rückgratlosen nach oben<br />
„gezogen“ werden.<br />
Schauen Sie sich doch alleine diese ganzen<br />
Titel-Betrüger an. Auch Guttenberg ist<br />
nur die Spitze vom Eisberg. Seine Partei<br />
hatte ja zum Glück noch genug „Material“<br />
zum Nachrücken, um ihn öffentlichkeitswirksam<br />
fallen lassen zu können. So eine<br />
Splitterpartei wie die FDP jedoch, die keine<br />
personellen Reserven mehr hat, muss an<br />
ihren Abgeordneten Silvana Koch-Mehrin<br />
MdEP, Jorgo Chatzimarkais MdEO und<br />
Bijan Dijr-Sarai MdB festhalten, obwohl<br />
sie sich ihre Dr.-Titel genauso erbärmlich<br />
erschlichen haben, wie der Ex-Verteidigungsminister<br />
und CSU-Politiker.<br />
Apropos CSU: Nachdem auch Stoibers<br />
Tochter der Dr.-Titel entzogen wurde, wird<br />
nun die Dr.-Arbeit seines Sohnes unter<br />
die Lupe genommen. Da frage ich mich:<br />
Welche Moralvorstellungen, welche Erziehungsziele<br />
gab es im Hause Stoiber, wenn<br />
als Ergebnis beide Kinder ihre Dr.-Titel<br />
erschlichen haben? Welche schrecklichabgebrühte<br />
Arroganz der Macht wurde da<br />
den eigenen Kindern vermittelt?<br />
Doch zurück zum Amt des Bundespräsidenten.<br />
Ein erster Schritt in die richtige<br />
Richtung wäre: Wahl unseres Präsidenten<br />
durch eine direkte Volksabstimmung! So,<br />
wie es in fast allen Ländern auf allen Kontinenten<br />
üblich ist. Und bei dieser Gelegenheit<br />
könnte das Volk auch gleich mal<br />
über den Euro-Wahn oder eine seit über<br />
zwanzig Jahren überfällige neue Verfassung<br />
befragt werden. Doch dazu fehlt der<br />
politischen Kaste in Berlin der Mut und so<br />
bleibt leider vorerst alles beim Alten.<br />
Dipl.-Ing. Knut Rudloff<br />
MELDORF. 35
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36 MELDORF.<br />
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Wolfgang Scholl<br />
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„Um Mehrheiten muss<br />
geworben werden“.<br />
So lautete ein Wahlslogan der <strong>WMF</strong><br />
1998. Denn zu der Zeit „herrschte“ die SPD<br />
mit absoluter Mehrheit in <strong>Meldorf</strong>. Alle<br />
Vorhaben wurden mit 10:9 Stimmen beschlossen,<br />
CDU und FDP waren machtlos.<br />
Seit nunmehr fast 15 Jahren gibt es die Fraktion<br />
der <strong>WMF</strong> in der Stadtvertretung und<br />
jede Fraktion muss seit dem für ihre Vorhaben<br />
um Mehrheiten werben. Das war für die<br />
etablierten Parteien neu, aber im Laufe der<br />
Jahre funktionierte dies immer besser.<br />
Feste Mehrheitskonstellationen gibt es<br />
nicht, sie sind je nach Meinungsbild sehr<br />
wechselhaft und selbst innerhalb der Fraktionen<br />
wird differenziert abgestimmt. Das ist<br />
eine gute Entwicklung und das ist gut für die<br />
Demokratie.<br />
Im Mai 2013 ist wieder Kommunalwahl<br />
und Dank der Wähler in <strong>Meldorf</strong> war die<br />
<strong>WMF</strong> bisher stärkste und mindestens gleich<br />
starke Fraktion. Wir hoffen, dass dies wieder<br />
so sein wird und dass unsere Kandidaten<br />
Ihre beiden Stimmen bekommen.<br />
Aber der <strong>WMF</strong> geht es wie anderen<br />
Parteien und Vereinen auch, nach Jahren<br />
<strong>Meldorf</strong> Seals<br />
Wasserball hat seinen Platz in <strong>Meldorf</strong><br />
gefunden<br />
Das <strong>Meldorf</strong>er Hallenbad gleicht an<br />
diesem Sonntag einem Haifischbecken. Die<br />
Beute ist der Ball. In einer reinen Spielzeit von<br />
4 x 8 Minuten schenken sich die <strong>Meldorf</strong> Seals<br />
und die Wikings aus Kiel nichts. Nur der grelle<br />
Pfiff des Schiedsrichters unterbricht für einen<br />
kleinen Moment die anstrengende, körperbetonte<br />
und kurzweilige Partie. Im Wasser, ohne<br />
Boden unter den Füßen ist man ständig um<br />
Auftrieb, Vor- und Rückwärtsbewegung, Konzentration<br />
und Torerfolg bemüht, Auszeiten<br />
und Erholung gibt es nur auf der Ersatzbank.<br />
Wasserball ist der Sport, den wir meistens nur<br />
aus den TV- Übertragungen der Olympischen<br />
Spiele kennen. Seit 2010 hat dieser Sport<br />
nun auch ein Zuhause in <strong>Meldorf</strong> gefunden.<br />
Markus Pycha von MELDORF. traf sich mit<br />
der 1. Vorsitzenden der Seals, Karen Fajersson<br />
und dem Trainer der Herrenmannschaft,<br />
Hubert Thoma, zu einem kurzen Interview.<br />
des Engagements<br />
treten die Gründungsmitglieder<br />
in die zweite Reihe<br />
oder beenden<br />
ganz ihre Tätigkeit.<br />
Neue und<br />
junge Kommunalpolitiker<br />
zu<br />
finden, ist ein<br />
schweres Unterfangen. Leider bietet die<br />
„große Politik“ allzu oft Gelegenheit, an der<br />
Politik und den Politikern zu zweifeln und<br />
zu verzweifeln. Aber Kommunalpolitik ist<br />
anders, hier geht es um die Dinge, die uns<br />
alle konkret und direkt betreffen. Nur wer<br />
mitmacht, kann Dinge verändern. Jede Meinungsäußerung<br />
zu einem Thema in einer<br />
Ausschusssitzung, trägt zur Bildung und<br />
Veränderung der Entscheidung bei.<br />
„Wir können nicht alles ändern, aber wir<br />
fangen damit an“. Auch dieser Slogan aus<br />
der Anfangszeit der <strong>WMF</strong> ist aktueller denn<br />
je. Kommen Sie zur <strong>WMF</strong>, machen Sie mit.<br />
Weitere Informationen unter www.wmfmeldorf.de<br />
Hans-Joachim Horn<br />
Markus Pycha: Wasserball ist nicht unbedingt<br />
ein populärer Sport. Wie kommt<br />
man auf die Idee, trotzdem einen Verein ins<br />
Leben zu rufen?<br />
Karen: Den Anfang in <strong>Meldorf</strong> machte die<br />
Betriebssportmannschaft von Evers Druck,<br />
angetrieben von Pit Schäfer, der das nötige<br />
Wissen und den nötigen Ehrgeiz mitbrachte.<br />
Nachdem dort das Interesse an diesem Sport<br />
nachließ, gründeten wir vor 2 Jahren über ein<br />
paar Umwege einen eigenen Verein.<br />
Wie viele Mannschaften werden betreut,<br />
welche Ziele werden dabei verfolgt?<br />
Hubert: Es gibt eine Herrenmannschaft,<br />
die von zwei Frauen unterstützt wird. Wir<br />
spielen in der Landesliga und zahlen zur Zeit<br />
noch Lehrgeld. Unser Ziel ist es, über längere<br />
Zeit konkurrenzfähig zu werden. Das Aushängeschild<br />
ist unsere B- Jugend. Man spielt<br />
nach dem Aufstieg in der Hanseliga, in der<br />
man sich mit Teams aus Schleswig-Holstein,<br />
Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />
misst. Man verweilt zur Zeit auf einem sehr<br />
MELDORF. 37
2 Laderampen nebeneinander 26.05.2011<br />
4.95 1.2 Ökologische Investition mit Zukunft und Rendite<br />
1.125 4.0 1.0 4.0 25 25.37<br />
25<br />
5<br />
4.0<br />
WESTHOF-GENUSSRECHT<br />
5<br />
14.25 1.87 12.0 12.1<br />
2 Laderampen nebeneinander 26.05.2011<br />
Investieren Sie in Nahrung aus<br />
4.0<br />
dem Kreislauf des Lebens<br />
4.0<br />
5<br />
14.25 1.87 12.0 12.1<br />
Vertriebs- und Ansprechpartner:<br />
Finanzservice Niebuhr GmbH<br />
<strong>Meldorf</strong>er Straße 13a<br />
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Telefon: 0481/684060<br />
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www. finanzservice-niebuhr.de<br />
38 MELDORF.<br />
2.0 4.9 1.2 90 2.0 25.0 2.0 2.0 1.5<br />
60 2.2<br />
4.0<br />
2.4<br />
4.0<br />
4.0<br />
4.0<br />
4.0<br />
2.0 14.25<br />
12.15 30.0<br />
2.0 4.9 1.2 90 2.0 25.0 2.0 2.0 1.5<br />
60 2.2<br />
2.4<br />
2.0 14.25<br />
12.15 30.0<br />
4.95 1.2 1.125 4.0 1.0 4.0 25 25.37<br />
25<br />
5<br />
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Projekten mit Gewächshäusern<br />
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Torhüter Finn Brandt in Erwartung des Gästeangriffs, Foto: Markus Pycha<br />
guten dritten Platz. Außer Konkurrenz wurden<br />
eine Mädchenmannschaft, eine C, D und<br />
E-Jugend gegründet, um möglichst viele Interessierte<br />
anzusprechen.<br />
Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen?<br />
Ab welchem Alter kann man einsteigen?<br />
Hubert: Man sollte schon gern gut<br />
schwimmen und tauchen können. Auch<br />
den Zweikampf im Wasser sollte man nicht<br />
scheuen. Wasserball ist ein anstrengender,<br />
aber sehr schöner Sport. Kinder können in<br />
der E- Jugend ab acht Jahren mitmachen. Es<br />
ist schon ein großer Spaß, wenn 12 Kinder einem<br />
Ball hinterher jagen.<br />
Gibt es etwas Vergleichbares in Dithmarschen?<br />
Woher stammen die Spieler der Seals?<br />
Karen: Wir sind die einzige Wasserballmannschaft<br />
in Dithmarschen. Unser nächster<br />
„Nachbar“ ist das Team aus Itzehoe. Unsere<br />
Spieler kommen aus <strong>Meldorf</strong> und den umliegenden<br />
Dörfern, aber auch aus einem Umkreis<br />
von circa 40 Kilometern.<br />
Wie finanziert sich die Wasserballsparte?<br />
Welche Probleme gibt es und wie bekommt<br />
man diese in den Griff?<br />
Karen: Wir finanzieren uns über Mitgliedsbeiträge,<br />
Sponsoren- und Spendengelder.<br />
Auch wir müssen um jeden Euro kämpfen.<br />
Wir nutzen das Hallenbad zweimal in der<br />
Woche außerhalb der Öffnungszeiten, dafür<br />
möchte die Stadt <strong>Meldorf</strong> eine Pauschale.<br />
Im Sommer würden wir gern einen Teil des<br />
Freibades nutzen. Ich stehe im Kontakt zum<br />
Bürgermeister und zu Diether Holländer<br />
vom FMF, um über Alternativen zu sprechen.<br />
Lizenzen, Gebühren und Startgelder für Turniere<br />
fallen ebenfalls an. Zwar würden es<br />
andere Schwimmbäder begrüßen, wenn wir<br />
diese zum Trainieren nutzen würden, aber<br />
wir möchten als <strong>Meldorf</strong> Seals auch hauptsächlich<br />
im <strong>Meldorf</strong>er Schwimmbad bleiben.<br />
Hubert u. Karen: Auch wenn das Geld<br />
an vielen Ecken und Kanten fehlt, ist es ein<br />
freundlicher Umgang und ein gutes Auskommen<br />
zwischen der Stadt <strong>Meldorf</strong>, dem FMF<br />
und den Wasserballern. Man arrangiert sich.<br />
Ich bedanke mich für diesen kurzen Einblick<br />
in das Geschehen rund um den Wasserball!<br />
Weitere Informationen: www.meldorf-seals.de<br />
Zusätzlich ist Karen Fajersson unter der<br />
Nummer 04832/ 601151 zu erreichen,<br />
wenn Ihr Interesse am Wasserball geweckt<br />
wurde.<br />
MELDORF. 39
40 MELDORF.<br />
DR. IBS & KOLLEGEN<br />
RECHTSANWÄLTE * NOTAR * FACHANWÄLTE<br />
DR. HENNING IBS * ROLF W. BECKER * KIRSTEN EVERS * ALEXANDER ERMER<br />
Man soll den Scheck nicht vor der<br />
Buchung loben.<br />
Der Scheck ist zunächst einmal nur eine Geste<br />
guten Willens. Wenn er platzt, ist Ihr Anwalt<br />
gefragt.<br />
MELDORF, SÜDERMARKT 9 (DIREKT AM MELDORFER DOM) TEL. 04832/601 390<br />
MARNE, MAASSEN-NAGEL-STR. 1 (GEBÄUDE SPARKASSE) TEL. 04851/957 600<br />
MELDORF MO-FR 6.00-19.00 UHR, SA. 8.00-12.00 UHR * MARNE MO-FR 8.00-17.00 UHR
Der Ball wird nicht ruhen - neue Umkleidekabinen müssen her! Foto: Markus Pycha<br />
MELDORF. kurz und bündig<br />
von Markus Pycha<br />
. Barbara Köhler neue Ehrenbürgerin<br />
In einer feierlichen Stunde wurde die ehemalige Bürgervorsteherin und Stadtvertreterin<br />
Barbara Köhler von Bürgermeister Reinhard Pissowotzki verabschiedet und zur Ehrenbürgerin<br />
ernannt. Auch die <strong>WMF</strong> bedankt sich bei Frau Köhler für das soziale Engagement<br />
und die Verdienste um die Stadt <strong>Meldorf</strong> und wünscht ihr alles Gute.<br />
. Kampstraße nun mit Fußgängerüberweg<br />
Das Überqueren der Kampstraße zum Einkaufszentrum ist gefährlich, gerade ohne<br />
Überweg. Da die öffentlichen Kassen jedoch leer sind und die Sanierung der Kampstraße<br />
noch bevorsteht, entschloss sich der Seniorenbeirat selbst zu handeln. Man führte eigenständig<br />
eine Verkehrszählung durch und schickte diese zum Kreis als Genehmigungsbehörde.<br />
Das Schreiben wurde anerkannt und Bürgermeister Reinhard Pissowotzki konnte den<br />
Bauhof damit beauftragen, einen Zebrastreifen zu installieren.<br />
. Sportlerehrung der Stadt <strong>Meldorf</strong><br />
Einmal im Jahr werden verdiente Sportler aus <strong>Meldorf</strong>er Vereinen für ihre Leistungen<br />
ausgezeichnet. In diesem Jahr gingen die Urkunden an folgende Sportler und<br />
Teams: TuRa Ü- 30- Floorballmannschaft, TuRa D- Junioren Fußball, an die Boßler Ute<br />
Uhrbrook, Susann Peters, Ralf Gieseler und Lars Bojens und an den Ehrenamtler Torge<br />
Utech. Die <strong>WMF</strong> gratuliert herzlich.<br />
. Boßelfeldkampf geht verloren<br />
In unseren letzten Ausgabe haben wir auf den Boßelfeldkampf zwischen <strong>Meldorf</strong> und<br />
Nindorf hingewiesen. Unter widrigen Bedingungen gingen auf beiden Seiten jeweils 38<br />
Werfer an den Start. Nindorf erwischte einen starken Tag und zog mit jedem Wurf weiter<br />
davon, <strong>Meldorf</strong> wehrte sich nach Kräften und musste sich schließlich mit 3 Schott und 58<br />
Metern geschlagen geben. Die Chance auf eine goldene Boßelkugel wurde somit vertan.<br />
Im Anschluss an den Feldkampf saß man zum Erbsensuppenessen im Fontana und ließ<br />
den Tag gemütlich ausklingen.<br />
. <strong>WMF</strong>- Bürgerbank am Otto-Nietsch-Weg<br />
Um auf den schlechten Zustand der Umkleidekabinen an den Fußballplätzen des<br />
Otto-Nietsch-Weges aufmerksam zu machen, wird die <strong>WMF</strong> ihre Bürgerbank dort demnächst<br />
aufstellen. Auf der einen Seite kann man sich bequem die Spiele anschauen, auf<br />
der anderen hoffen wir auf eine schnelle Lösung und Umsetzung von Sanierungen und<br />
Ausbauten.<br />
MELDORF. 41
REzEpT.<br />
Stangenspargel in der Linde<br />
Stangenspargel mit gebratenen Scampis,<br />
Limettenhollandaise und Schnittlauchkartoffeln<br />
Die Kartoffeln waschen, schälen und im<br />
Salzwasser kochen. Einen weiteren Topf mit<br />
Wasser für die Spargelstangen aufsetzen.<br />
In das Wasser werden Salz, Zucker, Butter<br />
und ein Schuss Zitronensaft gegeben. Den<br />
Spargel vom Kopf an schälen und das untere<br />
Viertel abschneiden, dann die Spargelstangen<br />
zusammenbinden und in den vorbereiteten<br />
Topf mit köchelndem Wasser legen.<br />
Der Spargel ist fertig, wenn er sich biegt.<br />
Die Scampis auspellen, waschen, mit Zitronensaft<br />
säuern und salzen, dann im Öl bei<br />
mittelhoher Temperatur braten. Nur so lange<br />
braten, bis sie in der Mitte weiß sind.<br />
Für die Limettenhollandaise Butter erwärmen,<br />
damit sie flüssig wird, Eier trennen<br />
und das Eigelb mit einem Schuss Weißwein<br />
in einer Rührschüssel vermengen und über<br />
Wasserdampf rühren bis das Eigelb eine<br />
Temperatur von 70 Grad erreicht hat (das ist<br />
der Fall, wenn die Masse bindet und dicker<br />
wird). Dann die warme Butter unter ständigem<br />
Rühren langsam dazugeben und emulgieren<br />
lassen. Mit Limettensaft, Salz und<br />
Cayennepfeffer abschmecken.<br />
Die Spargelstangen mit den Scampis auf einen<br />
Teller legen und einen Teil der Hollan-<br />
Impressum<br />
MELDORF.<br />
Standpunkte und mehr…<br />
Herausgeber:<br />
Wählervereinigung <strong>Meldorf</strong>-Freunde (<strong>WMF</strong>)<br />
c/o Waldemar Herzberg (1. Vorsitzender)<br />
Husumer Str. 2, <strong>25704</strong> <strong>Meldorf</strong><br />
Redaktion:<br />
Waldemar Herzberg (V.i.S.d.P.)<br />
Markus Pycha<br />
Jeanette Kühl<br />
Knut Rudloff (CvD)<br />
Autoren dieser Ausgabe:<br />
Johanna Hell, Heinz Hell,<br />
Waldemar Herzberg, Hans-Joachim Horn,<br />
Dr. Henning Ibs, Angelika Mahnke,<br />
Markus Pycha, Uwe Robitzky, Knut Rudloff,<br />
Wolfgang Schult, Bernd Wichelmann.<br />
42 IMpREssuM.<br />
daise über die Spargelstangen geben. In einer<br />
Sauciere Sauce extra geben und dazu die<br />
Kartoffeln reichen, die mit frisch geschnittenem<br />
Schnittlauch verfeinert werden.<br />
guTEN AppETIT!<br />
Gekocht und geschrieben haben für Sie in<br />
Teamarbeit: Gesellin Christiane Ostermann<br />
und der Auszubildende Ben Behling. Christiane<br />
hat ihre Ausbildung als Köchin vor drei Jahren<br />
im Hotel zur Linde beendet und arbeitet<br />
seither als Gesellin in der Linde. Ben hat seine<br />
Ausbildung im September 2010 begonnen. Beide<br />
arbeiten mit viel Freude und Leidenschaft<br />
im familiengeführten Unternehmen.<br />
Produktion:<br />
Westformart, Anuschka Horns<br />
Tel.: 04839 - 95 34 01<br />
a.horns@westformart.de<br />
www.westformart.de<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Karl-Heinz Struth, 0174-66 80 392<br />
Layout:<br />
Paul Berndt, www.bueropaul.de<br />
Auflage:<br />
4.000 Stück<br />
Verteilung:<br />
<strong>Meldorf</strong>er Haushalte d. Dom-Photo Scholl<br />
Titelbild:<br />
Nordermühle, Dom-Photo Scholl<br />
Druck:<br />
EVERS-Druck <strong>Meldorf</strong><br />
Foto: Knut Rudloff