25704 Meldorf - WMF Meldorf
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750 Jahre Stadt <strong>Meldorf</strong> –<br />
erste Planungen für das Festjahr 2015<br />
Zweimal schon hat unser Bürgermeister<br />
Reinhard Pissowotzki <strong>Meldorf</strong>er Vereine<br />
und Organisationen zu vorbereitenden<br />
Gesprächsrunden für das große Festjahr<br />
eingeladen. Auf diesen Sitzungen wurden<br />
verschiedene Arbeitskreise gebildet, die<br />
sich mit der Vorbereitung des Festjahres<br />
beschäftigen.<br />
Anke Cornelius-Heide (Agenda 21)<br />
und Martin Gietzelt (Volkshochschulen in<br />
Dithmarschen) haben auf der letzten Plenumssitzung<br />
einen weiteren Arbeitskreis<br />
vorgeschlagen. Das Motto dieses für alle<br />
<strong>Meldorf</strong>er und <strong>Meldorf</strong>erinnen offenen<br />
Arbeitskreises ist „750 Jahr-Feier: <strong>Meldorf</strong><br />
- gestern, heute, morgen - Entwicklungschancen<br />
von <strong>Meldorf</strong> “.<br />
Erste Wortstimmen auf der Plenumsveranstaltung<br />
waren diesem Arbeitskreis<br />
durchaus skeptisch gegenüber eingestellt.<br />
Doch inzwischen erfreut sich die kreative<br />
Gruppe rund um Anke und Martin regen<br />
Zulaufs. Beide nun im Interview mit<br />
MELDORF.<br />
Knut Rudloff: Anke und Martin, habt<br />
ihr gar kein Feiern im Sinn?<br />
Anke Cornelius-Heide: Natürlich wollen<br />
auch wir feiern. 750 Jahre <strong>Meldorf</strong> gibt<br />
es allen Grund dazu. Aber wir wollen nicht<br />
nur feiern. Der demografische Wandel wird<br />
Dithmarschen insgesamt und auch <strong>Meldorf</strong><br />
verändern. <strong>Meldorf</strong> wird schrumpfen und<br />
altern. Darauf müssen wir uns einstellen.<br />
Martin Gietzelt: Genau, das ist kein<br />
Grund zu verzagen, sondern sich auf die<br />
Potenziale zu besinnen. Deshalb sind wir<br />
auch froh, dass unser Bürgermeister so<br />
frühzeitig zu einem Brainstorming eingeladen<br />
hat.<br />
Was sind denn die Potenziale von<br />
<strong>Meldorf</strong>?<br />
Martin Gietzelt: Da lohnt sich ein Blick<br />
zurück in die Dithmarscher Geschichte.<br />
<strong>Meldorf</strong> war durch die sehr frühe Kirchengründung<br />
im 9. Jahrhundert ein überregional<br />
bedeutender Ort. Dieser Rang<br />
hat aber im Lauf der Jahrhunderte abgenommen.<br />
Um es knapp zu sagen: Heide<br />
wurde Kreisstadt, Brunsbüttel erhielt Industrie<br />
und Büsum den Fremdenverkehr.<br />
<strong>Meldorf</strong> hat heute von allem etwas und vor<br />
allem ist es eine liebenswerte Kleinstadt<br />
mit intaktem Stadtbild. <strong>Meldorf</strong>s Stärke<br />
sind meiner Meinung nach ihre Bürger<br />
und Bürgerinnen, die sich in großer Zahl<br />
für die Stadt engagieren.<br />
In dem Jubiläumsbuch zum 700-jährigen<br />
Stadtjubiläum <strong>Meldorf</strong>s 1965 beschreibt<br />
der damalige Bürgermeister Lange<br />
mit Stolz die Leistungen der Stadt beim<br />
Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg und<br />
prognostiziert eine verheißungsvolle Zukunft<br />
für die Stadt, die wesentlich vom<br />
Staat über sprudelnde Steuereinnahmen<br />
bestimmt werden würde. Dieser Optimismus<br />
ist mittlerweile verflogen und geblieben<br />
sind Aufgaben für engagierte Menschen,<br />
von denen es in <strong>Meldorf</strong> aber eben<br />
nicht wenige gibt.<br />
Anke Cornelius-Heide: Dabei müssen<br />
wir natürlich mit der Politik und Verwaltung<br />
an einem Strang ziehen. Das wird ein<br />
gemeinsamer Lernprozess.<br />
Ihr habt einen Arbeitskreis gegründet.<br />
Was hat der inzwischen erarbeitet?<br />
Anke Cornelius-Heide: Wir sind dabei,<br />
eine Arbeitsstruktur zu entwickeln.<br />
Wir entwickeln zunächst Workshop-Themen<br />
und Leitsätze oder Präambeln, die<br />
die Richtung und Inhalte der Workshops<br />
beschreiben. In diesen Workshops sollen<br />
dann Ideen entwickelt und umgesetzt werden,<br />
die das Leben und Arbeiten in <strong>Meldorf</strong><br />
attraktiver machen.<br />
Martin Gietzelt: Zum Herbst hin werden<br />
wir diese Beschreibungen in das Volkshochschulprogramm<br />
aufnehmen und dann<br />
hoffen wir, dass sich möglichst viele Bürger<br />
und Bürgerinnen dafür interessieren und<br />
daran mitarbeiten. Denn wir brauchen die<br />
Kreativität und Ideen von möglichst unterschiedlichen<br />
Menschen.<br />
Das klingt bislang ziemlich abstrakt.<br />
Gibt es nicht auch schon was Konkretes?<br />
Anke Cornelius-Heide: Eine Idee<br />
wollen wir schon zum Sommer umsetzen,<br />
den sog. „Deich- Express“. Nicht alle<br />
Menschen können mit dem Auto oder<br />
Fahrrad im Sommer an den Deich fahren.<br />
Andere wiederum fahren zum Deich<br />
und haben noch Platz in ihrem Auto.<br />
Um diese zusammen zu bringen, wollen<br />
wir sowohl in <strong>Meldorf</strong> als auch am Deich<br />
MELDORF. 23