16 MELDORF. 1 5 1 0 - 1 5 4 6 K 9 9 1 5 uns exti leine k r -- T L laden@metbo.de ifestyle Textilveredlung Besuchen Sie unsere Galerie der Unternehmer
Von Vögeln und Menschen im Speicherkoog Vor den Toren <strong>Meldorf</strong>s liegt eine Naturlandschaft, die vor noch gar nicht langer Zeit von Menschenhand geschaffen bzw. gestaltet wurde: der sogenannte „Speicherkoog“. Vor gut dreißig Jahren wurde der Nordsee mit einem mehr als 5 km langen, neuen „See“-Deich Land abgerungen. Recherchiert man die Berichte über dieses bemerkenswerte Ereignis und unterhält man sich mit Augenzeugen, erfährt man auch, dass sich die gar nicht immer so friedliche Nordsee derzeit noch kräftig gewehrt hat gegen den Deichschluss, sich letztendlich aber Mensch und Maschine beugen musste. Und genau dieses „nicht immer friedlich“ sein, war damals auch einer der Gründe für die Baumaßnahme: die Nordsee sollte daran gehindert werden, bei den jährlichen Sturmfluten bis weit in das damalige Vorland einzudringen und hierbei landwirtschaftliche Flächen zu überfluten und das Leben von Mensch und Tier zu gefährden. Es entstand der nun dem direkten Zugriff der Nordsee entzogenene Bereich, der zumindest umgangssprachlich von Einheimischen und Gästen nach dem Speicherbecken am Neuen <strong>Meldorf</strong>er Hafen benannt wurde: Der Speicherkoog. DIE NuTzuNg DIEsEs gEbIETEs ERFOLgT bIsHER AuF vIELFäL- TIgE wEIsE: . Rast- und Brutgebiet für viele Vogelarten . Lebensraum für viele heimische Tierarten . Nutzung und Pflege von Natur- und Grünflächen durch Schafzucht . Sicherstellung der Hinterlandentwäs- serung mit Rückhaltebecken (Speicherbecken) und passiven und aktiven Sielbauwerken, . Aufgaben als Vorfluter für geklärte Abwässer . Neuer <strong>Meldorf</strong>er Hafen mit infrastrukturellen Aufgaben, Seglervereinen und Gewerbeansiedlung . Naherholungs- und Urlaubsgebiet für Naturfreunde, Erholungssuchende, Radwanderer, Wassersportler u.v.m. Diese Aufzählung zeigt, wie bereits heute eine vielfältige Nutzung erfolgt. Das Zusammenleben ist durch viele Vorgaben und Vorschriften geregelt. Das Nebenein- ander von Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus gelingt in der Regel gut. Vorstellungen der Stadt <strong>Meldorf</strong>, der Gemeinden Elpersbüttel und Nordermeldorf, das Standbein “naturnaher Tourismus“ mit Augenmaß zu fördern und auszubauen, stoßen aber regelmäßig auf deutliche Ablehnung, bis hin zur Blockade beim harten Kern des ehrenamtlichen Naturschutzes. Als Zugereister habe ich den Eindruckgewonnen, dass sich in den von mir überblickbaren letzten 15 Jahren im Speicherkoog nichts merklich weiterentwickelt hat. Der Tenor aller Stellungnahmen des ehrenamtlichen Naturschutzes zu Planungsvorhaben erscheint mir eindeutig: die beste Lösung ist, wenn nichts passiert. Von vielen, meist wenig objektiven Meinungsäußerungen in schriftlicher Form, sei es als Jahresbericht oder Leserbrief in der lokalen Presse, will ich hier gar nicht reden. Trotzdem hat es über die Jahre immer wieder Ansätze gegeben, den gesamten Bereich des Speicherkooges zu attraktivieren. Bürger, Verwaltung, politisches Ehrenamt und private Investoren aus der Region haben viel Zeit in Konzepte und Planungen gesteckt – und immer in enger Abstimmung mit dem Naturschutz. Es hat vielfältige Ideen gegeben, von der „Hummerbude“ über ein Deichcafe, bis hin zu Wohnmobilstellplätzen, Campingplätzen, Ferienhäuser, aber auch Wasserskianlagen und Badeteiche. Alles abgerundet in naturnaher Konzeption und m.E. mit viel Augenmaß fürs Machbare. Es hat auch Entscheidungen gegeben, die man (wir alle) dringend überdenken sollten. Hierzu gehören u.a.: ERRIcHTuNg DEs sOgENANNTEN scHLAMMpOLDERs NöRDLIcH vOM NEuEN MELDORFER HAFEN. Zur Erinnerung: er wurde seinerzeit eingerichtet, um den ausgebaggerten (abgesaugten) Schlamm aus dem Hafenbecken aufzunehmen. Eine Unterhaltungsmaßnahme, die in den Zuständigkeitsbereich der MELDORF. 17 Sofia am Deich, Foto: Bernd Wichelmann