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Flächenmanagement bei der Migros - speedikon FM AG

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<strong>Flächenmanagement</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Migros</strong>:<br />

Gemeinsame Datenbasis für Facility Management und das Kerngeschäft<br />

Reto Bühler, Leiter IT & Administration, GL-Mitglied, Liegenschaften-Betrieb <strong>AG</strong><br />

Stephan Bielser, Projektleiter <strong>Flächenmanagement</strong>, <strong>Migros</strong>-Genossenschafts-Bund<br />

Ulrich Wal<strong>der</strong>, GL Wal<strong>der</strong> + Trüeb Engineering <strong>AG</strong>, Prof. für Bauinformatik, TU Graz<br />

KURZFASSUNG<br />

Die Einführung eines einheitlichen, computerunterstützten <strong>Flächenmanagement</strong>s <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Migros</strong>, dem größten Einzelhandelsunternehmen <strong>der</strong> Schweiz, stellte eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

für die interne Projektleitung und das mit <strong>der</strong> Realisierung beauftragte Softwareunternehmen<br />

dar. 10 lokale Genossenschaften, Tochtergesellschaften und die eigene Bank mit<br />

jeweils hoher Autonomie und eigenen Immobilienorganisationen mussten auf einen Standard<br />

verpflichtet werden. Verschiedene Organisationen, Sprachen und eine sehr komplexe IT-<br />

Landschaft waren zu berücksichtigen.<br />

Mehrere Anwen<strong>der</strong>gruppen greifen heute auf die Flächendaten zu: neben den internen <strong>FM</strong>-<br />

Dienstleistern (Bau- und Immobilien, Energiemanagement, Sicherheit) insbeson<strong>der</strong>e auch<br />

solche des Kerngeschäfts (Strategie, Verkaufsstellenplanung, Marketing, Finanzen). Die<br />

Funktionen <strong>der</strong> Flächen sind äußerst vielfältig: Nutz-, Verkaufs-, Sortiments- und Mietflächen,<br />

sowie Energiebezugs- und Sicherheitszonen werden nach einer umfangreichen internen<br />

Richtlinie normengerecht und benchmarktauglich gepflegt. Die Attributzuweisung zu den<br />

Flächen erfolgt über verknüpfte Kataloge, so dass die Eingabe einer spartenspezifischen Eigenschaft,<br />

alle weiteren relevanten Attribute möglichst automatisch zuweist. Ein umfassendes<br />

Berechtigungskonzept stellt die Datenintegrität sicher. Die Daten werden nach unterschiedlichsten<br />

Kriterien grafisch und alphanumerisch ausgewertet und stehen über Schnittstellen<br />

weiteren Applikationen zur Verfügung. Die Auswertungen dienen vielen verschiedenen Bedürfnisträgern<br />

auf allen Hierarchiestufen im Unternehmen, werden aber auch für Behörden,<br />

Lieferanten und Mieter erstellt. Alle grafischen und alphanumerischen Daten können über<br />

Intranet eingesehen werden.<br />

Die Definition <strong>der</strong> Systemanfor<strong>der</strong>ungen erfolgte Bottom-Up und berücksichtigte damit die<br />

spezielle genossenschaftliche Unternehmenskultur <strong>der</strong> <strong>Migros</strong>. Dies bedeutete für die Projektleitung<br />

einen erhöhten Koordinationsaufwand in <strong>der</strong> Definitionsphase des Projektes, erhöhte<br />

aber die Akzeptanz <strong>der</strong> gewählten Lösung und erleichterte eine rasche Umsetzung. Die<br />

Lösung selbst wurde in einem Ausschreibungsverfahren und einem Pilotversuch evaluiert.<br />

Das CA<strong>FM</strong>-System <strong>speedikon</strong><strong>FM</strong> ging als Sieger aus dieser breit angelegten Auswahl hervor<br />

und hat die hohen Ansprüche bis heute vollumfänglich erfüllen können. Der fachliche und<br />

technische Support <strong>der</strong> Software ist <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Migros</strong> selbst zentral organisiert. Die einzelnen<br />

Genossenschaften werden als Mandanten geführt und sind für die Erfassung und Pflege ihrer<br />

Daten selbst verantwortlich. Der MGB konsolidiert die Flächendaten aller Genossenschaften<br />

periodisch und erstellt die Grundlagen für Produktivitätsnachweise, den Geschäftsbericht und<br />

weitere Managementinformationen.<br />

Mit den zur Verfügung stehenden grafischen Darstellungen ist es nun <strong>bei</strong> Bedarf möglich,<br />

neben den <strong>FM</strong>-spezifischen Informationen (Belegung, Reinigung, Mieterspiegel), auch Informationen<br />

des Kerngeschäfts (Sortimentsgestaltung, Ladenlayout, usw.) in Grundrissplänen<br />

komfortabel zu visualisieren und auszuwerten.


SCHLÜSSELWORTE<br />

<strong>Flächenmanagement</strong>, Prozessmanagement, Flächenoptimierung, Verkaufsstellenplanung,<br />

mandantenfähige Web-Applikation<br />

EINLEITUNG<br />

Die <strong>Migros</strong> ist das grösste Einzelhandelsunternehmen und <strong>der</strong> grösste Ar<strong>bei</strong>tgeber <strong>der</strong><br />

Schweiz. Der Gruppenumsatz betrug im Jahre 2005 über 20 Mia CHF, wo<strong>bei</strong> ein Gewinn von<br />

rund 700 Mio CHF erwirtschaftet wurde. 1.12 Mia wurden an Investitionen getätigt. Der Personalbestand<br />

betrug Ende des Jahres über 81’000 Personen. 2005 umfasste das Immobilienportfolio<br />

590 Vertriebsstandorte mit einer Verkaufsfläche von über 1.2 Mio m 2 und eine<br />

Vielzahl von Verwaltungs- und Betriebszentren, Produktionsstandorten, Verteilzentren, Freizeitparks,<br />

Schulen, Buchshops und Tankstellen.<br />

Die <strong>Migros</strong> Gruppe ist genossenschaftlich organisiert (Bild 1). Die einzelnen regionalen Genossenschaften<br />

genießen eine hohe Autonomie und bewirtschaften ihre Immobilienportfolios<br />

selber. Obwohl gewisse Standards für die Erfassung und Bewirtschaftung von Flächen seit<br />

längerem bestanden, war es schwierig diese durchzusetzen und zu kontrollieren. Es bestand<br />

insbeson<strong>der</strong>e kein zentrales Informatikmittel für das <strong>Flächenmanagement</strong> und kein zusammengefasstes<br />

Anfor<strong>der</strong>ungsprofil an ein solches, welches den verschiedenen Bedürfnissen<br />

des Immobilienmanagements und des Kerngeschäfts (Marketing und Verkauf) Rechnung<br />

trug.<br />

Bild 1: Struktur <strong>der</strong> <strong>Migros</strong>-Gruppe<br />

Im Jahre 2004 beauftragte <strong>der</strong> Detailhandelsausschuss deshalb eine Projektgruppe mit <strong>der</strong><br />

Definition, Evaluation und Einführung eines einheitlichen computerunterstützten <strong>Flächenmanagement</strong>s<br />

für die <strong>Migros</strong>. Die Projektleitung lag in den Händen des Leiters <strong>FM</strong> und eines<br />

Vertreters <strong>der</strong> Informatik aus <strong>der</strong> zentralen Verwaltung des MGB (<strong>Migros</strong>- Genossenschaftsbund).<br />

In den vier Ar<strong>bei</strong>tsgruppen<br />

• Projektleiter Gebäudemanagement<br />

• Flächenmanager Bau/Immobilien<br />

• Flächenmanager Verkaufsstellenplanung/Marketing<br />

• IT-Organisator/Finanzen


erar<strong>bei</strong>teten die Vertreter <strong>der</strong> einzelnen Genossenschaften gemeinsam das Pflichtenheft und<br />

das Reglement für die Datenerfassung und -auswertung. Dank diesem Bottom-Up Ansatz<br />

gelang es, eine hohe Akzeptanz für dieses Projekt zu erreichen und es wurde sichergestellt,<br />

dass die Daten bis Ende 2006 einheitlich zusammengetragen o<strong>der</strong> neu erfasst wurden. Da<strong>bei</strong><br />

galt es nicht nur ein fachliches Einvernehmen zu finden, son<strong>der</strong>n auch die Finanzierung durch<br />

die einzelnen Genossenschaften zu sichern. Die Projektleitung gab die Ziele vor und berichtete<br />

dem Steuerungsausschuss, in welchen wie<strong>der</strong>um alle Bedürfnisträger von Flächeninformationen<br />

eingebunden waren.<br />

FLÄCHENMAN<strong>AG</strong>EMENT BEI DER MIGROS<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Bereits zu Beginn des Projektes wurde klar, dass das neue Instrument für das <strong>Flächenmanagement</strong><br />

über die tägliche Anwendung im Facility Management hinaus zahlreiche weitere<br />

Funktionen zu erfüllen hat (Bild 2).<br />

Bild 2: Flächenwerte und Anspruchsgruppen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Migros</strong><br />

Beson<strong>der</strong>s interessant für die Beteiligten aus den traditionellen Bau- und Bewirtschaftungsabteilungen<br />

und den Lieferanten <strong>der</strong> CA<strong>FM</strong>-Lösung war die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den Bedürfnissen<br />

des Marketings und des Verkaufs. Die Verkaufsflächen als Ressourcen zur Befriedigung<br />

<strong>der</strong> Bedürfnisse <strong>der</strong> Kunden und als Kenngrößen für die Bewertung von Umsatz,<br />

Marktanteil und Ertrag spielen bereits in <strong>der</strong> strategischen Expansionsplanung eine entscheidende<br />

Rolle. Sie bilden die Grundlage <strong>der</strong> Businesspläne, welche von <strong>der</strong> Leitung des Marketings<br />

erar<strong>bei</strong>tet werden. Auf diesen werden wie<strong>der</strong>um die Geschäftspläne an <strong>der</strong> Front erstellt,<br />

d.h. das Konzept für die Sortimentsgestaltung und <strong>der</strong> Masterlayout <strong>der</strong> Verkaufsstellen.<br />

Die Vision <strong>der</strong> Abteilung <strong>Flächenmanagement</strong> im Marketing ist wie folgt formuliert: Wir<br />

wollen den Sortimentsmix auf <strong>der</strong> Verkaufsfläche nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkte<br />

optimieren. Dazu erar<strong>bei</strong>ten wir einheitliche Prozesse, welche diese Flächenallokationen<br />

innerhalb des SM/VM( Super- & Verbrauchermarkt) durchgängig, systematisch, harmonisiert<br />

und nach Category Management (CM) Grundsätzen unterstützt.<br />

Da die <strong>Migros</strong> ihr Geld nicht mit <strong>der</strong> Immobilienbewirtschaftung verdient, son<strong>der</strong>n im Verkauf,<br />

wurde auch rasch klar wer <strong>der</strong> eigentliche Prozesslea<strong>der</strong> im <strong>Flächenmanagement</strong> ist.


Die Prozesse zur Erfassung und Pflege <strong>der</strong> Daten, wie auch die Erfassungsregeln und die IT-<br />

Systemlandschaft mussten deshalb nicht nur auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> Immobilienbewirtschaftung,<br />

son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> ersten Erfassungsphase primär auf diejenigen des Marketings und des<br />

Verkaufs ausgerichtet werden (Bild 3).<br />

Für die Datenerfassung und -pflege wurde ein umfangreiches Handbuch erstellt. Um Erfassungsfehler<br />

zu vermeiden, sind alle Flächenattribute im CA<strong>FM</strong>-System <strong>speedikon</strong><strong>FM</strong> in Katalogen<br />

hinterlegt. Die Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verkaufsflächen beruht auf einem Sortimentstypenkonzept.<br />

Die Abhängigkeiten, zum Beispiel zwischen einer Nutzung nach DIN277 und einem<br />

Verkaufsflächentyp werden da<strong>bei</strong> automatisch berücksichtigt, d.h. <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Eingabe einer Verkaufsfläche<br />

wird die entsprechende Nutzungsart automatisch ergänzt.<br />

Umsetzung im Bereich Marketing und Verkauf<br />

Aufbau des <strong>Flächenmanagement</strong>s im Marketing<br />

Das <strong>Flächenmanagement</strong> im Marketing glie<strong>der</strong>t sich in 3 Teilbereiche:<br />

Flächenverwaltung: Bildet die Basis für das <strong>Flächenmanagement</strong>. Die Filialflächendatenbank<br />

(Flächenplanungs- und Steuerungsinstrument des Marketings) ermöglicht, dass die effektiven<br />

Filialflächen gemäss <strong>der</strong> Warenstruktur abgebildet werden und so ein Controlling<br />

<strong>der</strong> Kennzahlen Umsatz, Bodenlaufmeter, Quadratmeter-/Laufmeterleistung sowie die Sortimentssteuerung-<br />

und Planung auf <strong>der</strong> Verkaufsfläche erfolgen kann. Die Grundlage für die<br />

gemeinsamen Daten bilden die Richtlinien für die einheitliche Datenaufnahme und Verwaltung<br />

sowie die enge Zusammenar<strong>bei</strong>t mit dem Bereich Bau/Immobilien/<strong>FM</strong> und <strong>der</strong> Schnittstelle<br />

zu <strong>speedikon</strong><strong>FM</strong>.<br />

Flächenanalysen: Analyseprozesse nach allgemeinen, harmonisierten Grundsätzen und<br />

Kennzahlen. Aufbauend auf <strong>der</strong> Datenbasis <strong>der</strong> Flächenverwaltung sollen die Sortimente<br />

vergleichbar gemacht werden und Sortimentsungleichgewichte erkennbar gemacht werden.<br />

Die Flächenanalysen sollen als Entscheidungsgrundlagen für strategische und operative Flächenoptimierungen<br />

sein.<br />

Flächenoptimierung: Massnahmen aus den Flächenanalysen mit dem Ziel die Flächenallokation<br />

innerhalb <strong>der</strong> M-Gemeinschaft nach CM-Grundsätzen auf strategischer, konzeptioneller<br />

und operativer Ebene zu optimieren. Dazu wurde ein klarer Strategieumsetzungsprozess<br />

definiert, <strong>der</strong> die Flächengewichtungen vorgibt und stetig kontrolliert.<br />

<strong>speedikon</strong><strong>FM</strong> im<br />

MGB und den<br />

Genossenschaften<br />

Bild 3: Struktur und Systematik des <strong>Flächenmanagement</strong>s <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Migros</strong><br />

Funktionsweise und Prozesse im <strong>Flächenmanagement</strong> Marketing


Das <strong>Flächenmanagement</strong> optimiert den Sortimentsmix auf <strong>der</strong> Verkaufsfläche nach betriebswirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten. Dazu erar<strong>bei</strong>tet es einheitliche Prozesse, welche diese Flächenallokationen<br />

innerhalb des SM/VM durchgängig, systematisch, harmonisiert und nach<br />

Category Management Grundsätzen unterstützt.<br />

Das <strong>Flächenmanagement</strong> richtet sich am übergeordneten Strategieprozess aus und fühlt sich<br />

für die ganzheitliche Betrachtung <strong>der</strong> Strategieumsetzung verantwortlich, auf strategischer,<br />

konzeptioneller und operativer Ebene. Die <strong>Flächenmanagement</strong>prozesse müssen in den übergeordneten<br />

Strategieprozess eingebunden sein und auf die jeweiligen Ebenen angepasst werden,<br />

so dass die Planungsinstrumente eine Strategieumsetzung und Strategieoptimierung ermöglichen.<br />

Bild 4: strategischer Flächenumsetzungsprozess<br />

Aufgaben des <strong>Flächenmanagement</strong>s im Marketing<br />

An erster Stelle sieht sich das <strong>Flächenmanagement</strong> für die Umsetzung und Durchgängigkeit des<br />

Strategieprozesses verantwortlich, <strong>der</strong> die Basis für ein ganzheitliches <strong>Flächenmanagement</strong> bildet.<br />

Dem Controlling und Reporting entlang <strong>der</strong> Prozesskette messen wir höchste Priorität zu.<br />

Als zweite Priorität initiiert das FLM als aktiver Partner des Produktemarketings die Sortimentsoptimierungen<br />

nach Rendite- und Kostenaspekten, sowohl auf strategischer, konzeptioneller<br />

als auch auf operativer Ebene.<br />

Operative Ebene laufende Optimierung <strong>der</strong> Sortimentsinhalte und Filialsortimentierungen,<br />

ohne Verän<strong>der</strong>ungen von strategischen Flächenwerten.<br />

Konzeptionelle Ebene Optimierung <strong>der</strong> strategischen Flächenwerte <strong>der</strong> Sortimentskonzepte<br />

innerhalb Warenstruktur. Periodizität: maximal 1x im Jahr.<br />

Strategische Ebene Anpassungen <strong>der</strong> relativen Flächenverteilung <strong>der</strong> Vertriebsstrategie.<br />

Periodizität: Nach Anpassung <strong>der</strong> Strategie Warenhandel o<strong>der</strong> wichtigen<br />

Marktverän<strong>der</strong>ungen.<br />

Als dritte Priorität zeigt sich das FLM verantwortlich für die Umsetzung am POP und als<br />

aktives Bindeglied zu den Genossenschaften, um die standortgerechte Sortimentierung zu<br />

optimieren. Das FLM ist für die gemeinsame <strong>Flächenmanagement</strong>ausrichtung innerhalb <strong>der</strong><br />

M-Gemeinschaft zuständig.


Bild 5: Positionierung des <strong>Flächenmanagement</strong>s Marketing und Verkauf<br />

Umsetzung im Bereich Immobilien<br />

Auch im Bereich Immobilien bilden die Flächen die Grundlage für zahlreiche Prozesse. Die<br />

wichtigsten werden nachstehend kurz skizziert.<br />

Mietmanagement<br />

Für die Verwaltung <strong>der</strong> vermieteten Flächen setzt die <strong>Migros</strong> das System ID-IMMO ein. Die<br />

Grösse <strong>der</strong> Mietflächen wird jedoch vom <strong>Flächenmanagement</strong> geliefert. Bei <strong>der</strong> Einführung<br />

<strong>der</strong> <strong>bei</strong>den Systeme wurden die Mietflächen mit dem <strong>Flächenmanagement</strong> abgeglichen. Es<br />

zeigten sich zum Teil erheblich Abweichungen, welche nun <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Erneuerung <strong>der</strong> Mietverträge<br />

angepasst werden können. Neben den Mietflächen liefert <strong>speedikon</strong><strong>FM</strong> auch die Flächenschlüssel<br />

zum Erstellen <strong>der</strong> Heiz- und Nebenkostenabrechnung.<br />

Reinigungsplanung<br />

Saubere Verkaufsflächen und Verkehrszonen werden nicht nur vom Kunden positiv aufgenommen,<br />

son<strong>der</strong>n sind auch ein Erfor<strong>der</strong>nis <strong>der</strong> Hygiene und in zahlreichen Vorschriften für<br />

die verschiedenen Raumtypen geregelt. Die Erfassung aller notwendigen Parameter, wie Bodenbeläge,<br />

Reinigungsintervalle und allenfalls spezielle Vorschriften erlaubt heute eine effiziente<br />

Reinigungsplanung, sei es mit eigenem o<strong>der</strong> fremdem Personal (Bild 6).


Bild 6: Reinigungsplanung<br />

Immobilien-Benchmarking<br />

Die <strong>Migros</strong> unternimmt große Anstrengungen ihre Immobilien nicht nur wirtschaftlich optimal<br />

zu nutzen, son<strong>der</strong>n auch punkto Nachhaltigkeit Maßstäbe zu setzen. Sie vergleicht deshalb<br />

die Kennwerte ihrer Liegenschaften einerseits untereinan<strong>der</strong> und an<strong>der</strong>erseits mit anerkannten<br />

Benchmarks wie den „Kennzahlen im Immobilienmanagement“ und den „Finanzkennzahlen<br />

für Immobilien“ des Schweizerischen Architekten und Ingenieurvereins SIA. Das<br />

<strong>Flächenmanagement</strong>modul von <strong>speedikon</strong><strong>FM</strong> bietet äußerst komfortable Auswertungen mit<br />

direkten Exportmöglichkeiten in gängige Office-Tools wie Excel o<strong>der</strong> Access. Die Bil<strong>der</strong> 7<br />

und 8 zeigen <strong>bei</strong>spielhaft wie aussagekräftig Benchmarks dargestellt werden können.<br />

Bild 7: Ar<strong>bei</strong>tsplatzkosten in verschiedenen Gebäuden<br />

Bild 8: Kostenvergleich <strong>der</strong> Unterhaltsreinigung<br />

Energieverbrauchsnachweis<br />

Die <strong>Migros</strong> gilt seit jeher als Vorreiterin in <strong>der</strong> Einhaltung hoher ökologischer Standards. Ein<br />

beson<strong>der</strong>es Anliegen ist ihr <strong>der</strong> verantwortungsvolle Umgang mit den verschiedenen Energien.<br />

Für jede Filiale werden umfangreiche Reports erstellt und die Verbesserungspotentiale<br />

aufgespürt.<br />

Planungsgrundlagen für Bauprojekte


Die für das <strong>Flächenmanagement</strong> neu erfassten o<strong>der</strong> überar<strong>bei</strong>teten Pläne dienen neu auch als<br />

Grundlage für Bauprojekte. Die CAD-Pläne sind in das <strong>Flächenmanagement</strong> übernommen<br />

worden. Alle Flächen werden jeweils aus den effektiven Raumpolygonen berechnet, so dass<br />

keine Abweichungen zur realen Geometrie mehr möglich sind. Der Mutationsprozess ist im<br />

Benutzerhandbuch genau vorgegeben, um keine Abweichungen zwischen den CAD-Plänen<br />

und den Flächen im <strong>Flächenmanagement</strong> entstehen zu lassen (Bild 9).<br />

Da die Pläne in verschiedenen Abteilungen verwendet werden, sind auch die Detailprozesse<br />

genau geregelt, wie z.B. für den Ladenbau (Bild 10).<br />

Bild 9: Flächenmutationsprozess<br />

Neubau-/ Neubau-/ o<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Umbauprojekt<br />

Umbauprojekt<br />

Bauplan Bauplan erstellen<br />

erstellen<br />

Bauwesen Bauwesen od. od.<br />

externer externer Architekt<br />

Architekt<br />

Ausführungs-/ Ausführungs-/ u. u.<br />

Detailplanung<br />

Detailplanung<br />

Bauwesen Bauwesen od. od.<br />

externer externer Architekt<br />

Architekt<br />

Revisionspläne<br />

Revisionspläne<br />

erstellen<br />

erstellen<br />

Bauwesen Bauwesen od. od.<br />

externer externer Architekt<br />

Architekt<br />

AutoCAD<br />

Layout Layout planen<br />

planen<br />

Möbl. Möbl. / / Flächen<br />

Flächen<br />

Koordination <strong>der</strong> Planung<br />

Layoutplan<br />

Layoutplan<br />

bereinigen bereinigen und und<br />

BW-Polygone<br />

BW-Polygone<br />

einzeichnen<br />

einzeichnen<br />

CAD-Datenserver<br />

CAD-Datenserver<br />

Bau-/ Bau-/ und und Möblierungspläne<br />

Möblierungspläne<br />

bleiben bleiben in in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Originalform<br />

Originalform<br />

archiviert<br />

archiviert<br />

DWG-Files<br />

DWG-Files<br />

bear<strong>bei</strong>ten<br />

bear<strong>bei</strong>ten<br />

mit mit allen<br />

allen<br />

konstruktiven<br />

konstruktiven<br />

Möglichkeiten<br />

Möglichkeiten<br />

von von AutoCAD<br />

AutoCAD<br />

DWG-Files<br />

DWG-Files<br />

aufbereiten aufbereiten für für<br />

<strong>speedikon</strong><strong>FM</strong><br />

<strong>speedikon</strong><strong>FM</strong><br />

Umstellung Umstellung auf auf Bodenflächen Bodenflächen o<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Bodenlaufmeter<br />

Bodenlaufmeter<br />

FTP<br />

FTP<br />

DWG-Files<br />

können auch die<br />

Sortimentierung<br />

enthalten<br />

Merchandiser Merchandiser erfasst erfasst Än<strong>der</strong>ung Än<strong>der</strong>ung u. u. leitet leitet diese diese an an<br />

Flächenmanager Flächenmanager weiter<br />

weiter<br />

Speedikon®<strong>FM</strong><br />

Flächenmanager<br />

FTP-Server<br />

FTP-Server<br />

DWG-Files<br />

DWG-Files<br />

(Grundlagen (Grundlagen für für<br />

Speedikon®<strong>FM</strong>)<br />

Speedikon®<strong>FM</strong>)<br />

ja<br />

DWG-Files<br />

DWG-Files<br />

direkt<br />

direkt<br />

referenzieren<br />

referenzieren<br />

zu zu Stammdaten<br />

Stammdaten<br />

(kein (kein Import Import in in<br />

ATL) ATL)<br />

nein<br />

Speedikon®<strong>FM</strong><br />

Speedikon®<strong>FM</strong><br />

Oracle-DB<br />

Oracle-DB<br />

muss muss konstruiert<br />

konstruiert<br />

werden?<br />

werden?<br />

Flächenpolygone<br />

Flächenpolygone<br />

in in<br />

<strong>speedikon</strong><strong>FM</strong><br />

<strong>speedikon</strong><strong>FM</strong><br />

registrieren registrieren und und<br />

korrigieren<br />

korrigieren<br />

nur in FFDB<br />

korrigieren<br />

FFDB FFDB<br />

FFDB<br />

Webdesk Webdesk<br />

Webdesk


Bild 10: Detailprozess Ladenbau<br />

DIE APPLIKATION <strong>speedikon</strong>®<strong>FM</strong> BEI DER MIGROS<br />

Das <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Migros</strong> im Einsatz stehende <strong>Flächenmanagement</strong>system ist ein Modul des<br />

CA<strong>FM</strong>-Systems <strong>speedikon</strong> ® <strong>FM</strong>. Die Module des <strong>Flächenmanagement</strong>s können entwe<strong>der</strong> im<br />

Client-Server Betrieb o<strong>der</strong> als Web-Applikation betrieben werden. Die Daten werden <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Migros</strong> auf einer Oracle-Datenbank zentral gehalten. Die einzelnen Genossenschaften werden<br />

als Mandanten geführt, wo<strong>bei</strong> in <strong>der</strong> französischen Schweiz die französischsprachige Version<br />

zum Einsatz kommt. Die Konfiguration und Installation des Systems erfolgte durch den<br />

schweizerischen Vertriebspartner des Herstellers, die Wal<strong>der</strong> + Trüeb Engineering <strong>AG</strong>, welche<br />

auch den 2 nd Level Support garantiert. Der 1 st Level Support wird durch ein Kompetenzzentrum<br />

Immobilien-Informatik <strong>der</strong> IT-Organisation im <strong>Migros</strong>-Genossenschafts-Bund sichergestellt.<br />

Bild 11: <strong>speedikon</strong> ® <strong>FM</strong> im Umfeld <strong>der</strong> <strong>Migros</strong><br />

Die Systemumgebung (Bild 12) entspricht einer klassischen Client-Server und Web-<br />

Installation. Die Client-Fenster werden über Citrix Metaframe an die Ar<strong>bei</strong>tsplätze transportiert.<br />

Trotz <strong>der</strong> zahlreichen Abhängigkeiten und Vorgaben konnte das <strong>Flächenmanagement</strong>-<br />

System dank dem konsequenten Verwenden von Informatik-Standards innert wenigen Tagen<br />

im ganzen Netz installiert werden.<br />

Bild 12: Systemumgebung


Das hohe Konfigurierbarkeit <strong>der</strong> grafischen Benutzeroberfläche und das ausgefeilte Berechtigungskonzept<br />

führten zu einer raschen Akzeptanz des neuen Werkzeugs und zu einer hohen<br />

Betriebssicherheit. Dank <strong>der</strong> guten Zusammenar<strong>bei</strong>t aller Beteiligten konnte das anspruchsvolle<br />

und umfangreiche Rollout-Projekt nach <strong>der</strong> Genehmigung <strong>der</strong> <strong>Migros</strong> Geschäftsleitung<br />

in lediglich 3 Monaten realisiert werden (Bild 13).<br />

Bild 13: Projektvorgehen<br />

Nächste Schritte in <strong>der</strong> <strong>Migros</strong><br />

Nach <strong>der</strong> detaillierten Erfassung von 1.2 Mio. m2 Verkaufsfläche werden nun die allgemein<br />

genutzten Flächen, die Funktionsflächen und die an Partnergeschäfte vermieteten Flächen<br />

erfasst. Dieser Prozess wird gegen Ende November 2007 abgeschlossen sein. Das <strong>speedikon</strong><strong>FM</strong><br />

liefert über automatische Schnittstellen die Daten in verschiedene Umsysteme, so<br />

dass in allen Unternehmensprozessen ein und dieselben Flächendaten verwendet werden.

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