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_PARODONTITIS führte Kontrolluntersuchung zeigte eine deutliche Verbesserung des klinischen Bildes ohne Entzündungs- und Infektionssymptome (siehe Abbildung 4). Auch der zur Erfolgskontrolle durchgeführte Markerkeimtest zeigt den Behandlungserfolg: alle parodontopathogenen Bakterien wurden bis unter die Nachweisgrenze reduziert (Abb. 5). Der Patient wurde zur Erhaltungstherapie in ein Drei-Monats-Recall aufgenommen. Darüber hinaus ist eine mikrobiologische Reevaluation zur frühzeitigen Erkennung bzw. Vermeidung von Reinfektionen in halbjährlichem Abstand geplant. Periimplantitis – ein zunehmendes Problem Listgarten und Lai (3) konnten im Rahmen eines Vergleichs parodontaler Proben mit Proben von Implantaten mit biologischen Komplikationen zeigen, dass beide Krankheitsbilder ein nahezu identisches Keimspektrum zeigen (2). Hierbei ist die natürliche Restbezahnung des Patienten als Hauptkeimreservoir anzusehen (7) (Abb. 6). Vor diesem Hintergrund und im Hinblick darauf, dass z. B. in Deutschland pro Jahr über eine Million neuer Implantate gesetzt werden, ist die mikrobiologische Diagnostik auch in der Prävention und Therapie periimplantärer Infektionen von grosser Bedeutung. Gemäss dem ersten implantologischen Imperativ «Kein Implantat bei bestehender Parodontitis», dient die mikrobiologische Diagnostik der Abklärung des subgingivalen Keimspektrums vor der Implantation, um dem auf diese Weise drohenden Risiko einer periimplantären Infektion bereits präoperativ vorzubeugen (6). Bei bereits etablierter Periimplantitis kann die Keimanalyse – analog 38 dEntASTIC 04/10 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 83 85 59 Tf Td Fn Literaturverzeichnis: (1) Ezzo P, Cutler CW: Microorganisms as risk indicators for periodontal disease. Periodontol. 2000, 2003; 32: 24–35. (2) Leonhardt A, Dahlen G, Renvert S.: Five year clinical, microbiological, and radiological outcome following treatment of peri-implantitis in man. J. Periodontol. 2003; 74: 1415–1422. (3) Listgarten MA, Lai CH.: Comparative microbiological characteristics of failing implants and periodontally diseased teeth. J. Periodontol. 1999; 70: 431–437. (4) Mombelli A.: Microbiology and antimicrobial therapy of peri-implantitis Periodontology 2000 2002; 28:177–189. (5) Position Paper: Systemic Antibiotics in Periodontics J. Periodontol 2004; 75: 1553–1565. (6) Scholz V, Schlagenhauf U, Arweiler N, Flemmig T, Mombelli A: Fachliche Empfehlung für die mikrobiologische Parodontaldiagnostik in der Zahnarztpraxis. ZWR – Das deutsche Zahnärzteblatt 2010, 119/5: 254–258. (7) Sigusch BW., Höft HD., Rabold C. Pfi ster W.: Profi le parodontalpathogener Bakterien bei Implantatpatienten. ZWR 2006; 115/12: 547–551. (8) Socransky SS, Smith C, Haffajee AD: Subgingival microbial profi les in refractory periodontal disease. J Clin Periodontol 2002; 29: 260–268. (9) Socransky SS, Haffajee AD, Cugini MA, Smith C, Kent RL: Microbial complexes in subgingival plaque. J. Clin. Peridontol. 1998; 25: 134–144. (10) Ting M, Slots J: Systemic antibiotics in the treatment of periodontal disease. Periodontol. 2000, 2002; 28: 106–176. (11) Van Winkelhoff AJ, Winkel EG: Microbiological diagnostics in periodontics: biological signifi cance and clinical validity. Periodontol 2000, 2005; 39: 40–52. Pm Pg Ec refraktäre PA Erwachsenen-PA Periimplantitis 83 85 59 83 85 59 83 85 59 83 85 59 83 85 abb. 6: Nachweishäufi gkeit (%) ausgewählter Bakterienkategorien bei refraktärer Parodontitis, Erwachsenenparodontitis und Periimplantitis (mod. nach Listgarten & Lai (3)). zur Parodontitis – hilfreiche Unterstützung bei der Wahl der optimalen Therapiemassnahme bieten (4). Konsensusempfehlungen für die mikrobiologische Diagnostik in der zahnärztlichen Praxis Die Empfehlungen der Expertenkommission weist der Analyse des subgingivalen Keimspektrums in der Therapie von Parodontitis und Periimplantitis klare Indikationen zu. So kann die mikrobiologische Diagnostik helfen (mod. nach 6, Scholz et al., 2010): • die Notwendigkeit einer unterstützenden Antibiotikatherapie zu erkennen, bzw. die Compliance des Patienten zu erhöhen. • in der Implantologie eine Infektion mit aggressiven parodontalpathogenen Keimen wie A. actinomycetemcomitans und P. gingivalis frühzeitig zu erkennen, um Massnahmen zur Elimination der Keime vor der Implantation ergreifen zu können. • Rezidive im Re-Call besser hinsichtlich ihrer Ursachen zu differenzieren. So erfordern insbesondere Infektionen mit A. actinomycetemcomitans und P. Cr gingivalis in der Regel den Einsatz systemischer Antibiotika. • in der Reevaluationsphase Behandlungserfolge zu dokumentieren und eventuelle Rezidive frühzeitig zu erkennen. Dabei gilt: • Eine bei Parodontitis oder Periimplantitis indizierte Antibiotika-Therapie sollte unmittelbar nach Abschluss eines mechanischen Debridements erfolgen. • Keine Antibiotika-Therapie bei Parodontitis und/oder Periimplantitis ohne Kenntnis der mikrobiologischen Situation!
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