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DINGE_Auszug

LeNa Steilshoop

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Der Ethnologe Arjun Appadurai sagt, Dinge haben<br />

ohne den direkten Bezug zu menschlichen Tätigkeiten<br />

keine Bedeutung. Aus theoretischer Perspektive<br />

ergibt sich daraus, dass Dinge von Menschen erst<br />

mit Bedeutung aufgeladen und damit sozialisiert<br />

werden.<br />

Der Anthropologe Igor Kopytoff schlägt vor, Biografien<br />

von Dingen zu erstellen, die ihren „Lebensweg“<br />

verfolgen und verschiedene Stadien, Kontexte und<br />

Bedeutungen eines Dings untersuchen. Nimmt<br />

man zum Beispiel den violetten Amethyst aus der<br />

1. Etage : Er wurde vielleicht in einem vulkanischen<br />

Gestein gefunden, dann führte er ein Dasein im Museum<br />

in Norwegen, heute schmückt er ein Regal in<br />

Steilshoop. Biografien von Dingen geben, laut Kopytoff,<br />

nicht nur Aufschluss darüber, auf welche Weise<br />

sie in verschiedenen Stadien ihrer Existenz verwendet<br />

wurden. Sie zeigen auch Prozesse wie der<br />

Warencharakter eines Dings in bestimmten sozialen<br />

und ökonomischen Zusammenhängen entsteht.<br />

Arjun Appadurai: „The Social Life of Things“ (1999 [1996] : 3)<br />

Igor Kopytoff: „The Cultural Biography of Things: Commodization as a Process“ (1986)

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