10.11.2020 Aufrufe

Lebenshilfe Hamburg

60 Antworten – 60 Jahre Lebenshilfe

60 Antworten – 60 Jahre Lebenshilfe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

LEBENSHILFE HAMBURG

60 ANT WORTEN



Wie verschieden ist normal?

60 Antworten.


60 Jahre Lebenshilfe Hamburg

Die Lebenshilfe Hamburg ist ein Verein. Viele Menschen gehören zu dem

Verein: Menschen mit geistiger Behinderung , ihre Eltern und Familien. Der

Verein ist jetzt 60 Jahre alt: In dieser Zeit ist viel passiert. Und wir haben viel

erreicht.

1960: Eltern gründen die Lebenshilfe Hamburg

Früher war das Leben anders. Es gab wenig Möglichkeiten für Menschen mit

geistiger Behinderung. Zum Beispiel: Keine Schule und keine Arbeit. Die Menschen

waren oft den ganzen Tag zu Hause oder in einem Heim. Viele Eltern

wollten das ändern. Sie wollten, dass ihre Kinder auch in die Schule gehen

können. Und dass sie am Leben teilhaben können. Darum haben sie sich

zusammengetan: Eltern von Menschen mit Behinderung haben die Lebenshilfe

Hamburg gegründet. Das waren ihre Ziele: Eine bessere Gesellschaft.

Mehr Möglichkeiten für Menschen mit geistiger Behinderung. Mehr Teilhabe

in allen Lebens-Bereichen.


1960 bis 2020: Zusammen kann man viel erreichen

Die Eltern haben sich für viele Dinge eingesetzt. Und sie haben viel erreicht.

Ein Beispiel sind Schulen für Menschen mit geistiger Behinderung.

Im Jahr 1960 gab es keine Schulen für Menschen mit geistiger Behinderung.

Und sie durften auch nicht mit den anderen Kindern zur Schule. Die meisten

waren gar nicht in der Schule. Die Eltern fanden das falsch. Darum haben sie

für eine Schule gekämpft. Die Lebenshilfe Hamburg hat die erste Schule für

Menschen mit geistiger Behinderung gegründet. Das war im Jahr 1961.

Heute gehen alle Kinder zur Schule. Und es gibt Inklusion in den Schulen.

Das bedeutet: Alle Kinder sind zusammen. Kinder mit Behinderung und

Kinder ohne Behinderung. Dafür setzt sich die Lebenshilfe ein.

2020: Wie sieht die Lebenshilfe Hamburg heute aus?

Das sehen Sie in diesem Buch: Die Lebenshilfe ist bunt. Viele verschiedene

Menschen gehören zum Verein: Eltern, Unterstützer, Menschen mit Behinderung

und Menschen ohne Behinderung. Sie setzen sich zusammen für

eine bessere Gesellschaft ein.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit dem Buch!


1

„Wir erheben unsere Stimme.

Wir sind laut.

Wir wollen politisch etwas bewirken!“




2

„Das geistig behinderte Kind sei so zu fördern, dass es

• Für die Umwelt keine Belastung darstellt,

sondern der Gemeinschaft nützlich sein kann.

• In der Selbstbedienung, in der Pflege und Wartung seiner

Person weitgehend selbständig wird.

• Am Ende der Schulzeit sich mitteilen, einfach geschriebene

und gedruckte Mitteilungen lesen, sich danach richten

und mit dem Eigengeld („Portemonnaiegeld“),

dem Maßband, den Gewichten umgehen kann.

• Sich in der Freizeit zweckmäßig und sinnvoll beschäftigen

und Freude am Leben gewinnen kann.“

Bildungsziele des Hamburger Senats von 1961. 1


3

„Wir haben Grund zu feiern.“

Am Abend der Vereinsgründung 1960 berichtete Horst Ziebell (Sonderschullehrer

und Leiter der Gründungsversammlung): „… es war wohl für

alle ein denkwürdiger Abend. Es schien, als ob ein innerer Ruck uns alle

nach vorn riss. Man befand sich mit seinem Schicksal nicht allein […] man

hatte jetzt Mitstreiter […] man wurde mutig und wagte, für unsere Kinder

etwas von der Gesellschaft zu fordern.“ 2



4

„Ich feiere gerne,

aber nicht alleine.“



5

„53 Jahre Lebenshilfe –

ein wichtiger Teil meines Lebens!“



6

„Wir verbinden.“



7

„Schmeckt nicht, gibt’s nicht.“




8

„Es ist wichtig, seine Interessen zu

vertreten, weil man selbst am besten

weiß, was man braucht.“


9 16

„Einmal zum Hamburg Journal und

‚Guten Abend Hamburg ‘ sagen.“










17

Lesen. Schreiben. Lebenshilfe.


18




19

„Mit Vollgas durchs Leben,

am liebsten im Beiwagen.“


20

„Zusammen bringen wir den Alltag

in trockene Tücher.“



21

„Eine eigene Wohnung ist für mich

der Schlüssel zum Glück.“



22

„Was möchtest Du am

liebsten spielen?“

„Die Hauptrolle.

Meine Stärken sind Sterben

und Traurigsein ...“




23

„Sterben und traurig sein

bringt Spaß.“


24

„Ich sehe die Welt mit anderen

Augen seit ich bei

der Lebenshilfe arbeite.“



25

„Beratung bedeutet nicht nur,

gemeinsam Lösungen zu finden

und Fragen zu beantworten.

Beratung heißt auch, Zuhören

zu lernen und die vielfältigen

Stimmen unserer Klient*innen

ernst zu nehmen.“



26

„Nach der Bekanntschaft mit ‚ZuFlucht‘

von der Lebenshilfe hat sich

mein Leben vereinfacht.

Ich habe mich gesellschaftlich nicht

mehr ausgeschlossen gefühlt.“



27

„Es so machen,

wie Behörden es wollen.“



28

„Ein Ausländer in Deutschland

zu sein, ist etwas, mit dem man

so leicht und langsam leben kann.

Aber wenn es darum geht,

mit einem der Behörden umzugehen,

wird es dich verrückt machen!

* Lebenshilfe.“

*arabisch für „Danke“




29

„Wir sind gut gewappnet

für das Leben.“


30

Mal ‘ne große Klappe riskieren.



31




32

„Ich brauche keine Brille –

so ein Quatsch! Ich sehe

die Spiele vom HSV auch so!“


33

„Nordisch? Da kenn‘ ich auch

so ein Lied von ‚Fettes Brot‘.“



34

„Unser Fanclub ‚Die Holsten-Anker‘

ist mit dem Herzen dabei. “



35

„Ich bin mal für ein Auswärtsspiel

extra nach Augsburg gefahren,

zum Freitagsspiel um halb neun.

Da hab‘ ich die Nacht

im Schlafwagen verbracht.

Das mach‘ ich nicht nochmal!“




36

„Ich denke, das Leben meint

es gut mit einem.“



37

Logo – Lebenshilfe!


38

[ singend ]

„Die Tiroler sind lustig , die Tiroler

sind froh. Sie verkaufen Matratzen

und schlafen auf Stroh.“

„Ich würde gern mit dem

Lebenshilfe-Chor für einen Auftritt

verreisen.“



39

„Ein kleines Portemonnaie wurde

fortan mein treuer Begleiter.“



40

„Ich schreibe meine Geschichte selbst.“



41

„Ich will wissen,

was gefährlich ist.“




42

„Ich bin König meiner Welt.“



43

„Ich kann viel von meiner Schwester

lernen, zum Beispiel ein Leben im

Hier und Jetzt.“


44

„Wir kochen zusammen

Erdbeermarmelade.“



45

„ Jetzt sind wir quitt.“



46

„ Jedes Jahr fahren wir

zum Boßeln ins Alte Land.“




47

„Der Reifen ist geplatzt.

Das war laut!“



48

„Freitags esse ich

immer Schnitzelbrötchen.“


49

„Ein Werk, das in unruhiger Zeit

die hanseatische Tradition wachhält

und zugleich ein Werk

höchster Menschlichkeit ist.“

Dr. Karl Schütze, 1970 als damaliger Vorsitzender der Lebenshilfe Hamburg

über die Lebenshilfe. 3



50

„Finger weg

von meinen Kontakten!“




51

„Man muss sich richtig anstrengen.

Unsere Fußballmannschaft

ist gut im Training.“



52

„Wenn einmal alle Stutzen

zum Waschen richtig ‘rum

wären …“



53

“Als hätten wir

gerade die Meisterschaft

gewonnen.“


54

„Ohne Fußball,

das passt irgendwie nicht.“




55

„Habt ihr denn Bohnen?“

„Na klar!“



56

Einfach laufen lassen.


57

„ Jedes Jahr wieder! “




58

„Eis-Spray gegen Verletzungen

habe ich immer dabei.“



59

Aufblühen.


Was macht die Lebenshilfe Hamburg

in Zukunft?


60

Wir machen weiter

und haben viele Ideen!

Im Buch haben Sie die Menschen aus der Lebenshilfe Hamburg kennen gelernt.

Viele verschiedene Menschen machen bei uns mit: junge und alte Menschen,

Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung, Menschen aus

verschiedenen Ländern. Darauf sind wir stolz!

Wir arbeiten weiter dafür, dass Menschen mit geistiger Behinderung gut leben

können. Und dafür, dass sie mehr Möglichkeiten im Leben haben.

Unser Ziel für die Zukunft ist das gleiche wie 1960: Eine gerechte Gesellschaft

für alle Menschen. Machen Sie mit!

Herzlich

Ihr Dr. Matthias Bartke, Vorsitzender der Lebenshilfe Hamburg




Wir danken sehr herzlich allen, die zum Gelingen

dieses Projektes beigetragen haben:

Die Projektleiterinnen

Kristine Thiemann und Eva Kolb

lieben Experimente und

Unvorhergesehenes.

Sie sind mit ihren

partizipativen Fotoprojekten

an verschiedensten Orten unterwegs.

Diesmal wurden sie von der

Teilnehmerin Sandra Boishtyan

mit gezeichneten Porträts

überrascht.

Alexander Wrusch Andreas Neu Anja Michalke

Annalena Kuhtz Axel Graßmann Benjamin Sakyi

Björn Rowold Britt Jensen Bruni Pelzer-Scheel

Christa Zilske Elisabeth Maier Elke Jungclaus

Flemming Ketteler Gabriel Spetts Gesa Müller

Hans-Peter Clausen Hartmut Hohenfeld Heike

Münster Heiner Dumkowski Helga Schacht Imad

Alromalli Ines Schwarzarius Jacky Bleser Jacopo

Colombini Joachim Zilske Johanna Kuhtz Jonas

Dumkowski Jürgen Wurst Leander Faltus

Magdalena Paul Marco Krüger Mario Schedler

Markus Kaden Matthias Bartke Michael Krohn

Natascha Dönges Nicki Gerlach Peter Strey

Rainer Gerlach Raneem Alromalli Robin Denecken

Robin Polzin Sabine Werner Sadeg Borati

Sandra Boishtyan Sarah Meß Stefan Schlehan

Susanne Zornow Timo Schulze Tom Krohn

Tomasz Soczowka Ulrike Stüve Waldemar Diener

Werner Körner


Herausgeber Lebenshilfe Landesverband Hamburg e.V.

Konzeption / Fotografie Kristine Thiemann (www.metropolen-art.com)

Konzeption / Gestaltung Eva Kolb (www.hecklerundkolb.de)

Texte Natascha Dönges, Axel Graßmann, Elisabeth Maier, Anja Michalke, Ulrike Stüve, Susanne Zornow

Lektorat Anja Michalke (www.textur.hamburg)

Druck drucktechnik altona

© 2020 Lebenshilfe Landesverband Hamburg e.V.

www.lhhh.de

Quellenangaben:

1 „Mitteilungen des Senats an die Bürgerschaft“ Nr. 52 vom 28. März 1961:

„Einrichtungen von Sonderschulen für geistig behinderte Kinder“

2 Horst Ziebell: Unsere Reise zum Kielkamp: die Geschichte einer Schule, 1961

3 Hamburger Lebenshilfe Nachrichten, Mai 1970

Das Projekt wurde ermöglicht durch:


Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!