Ausgabe 4 - 2011 - Das Helmut
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Couchsurfen<br />
Immer wieder liest man Zeitungsbe-<br />
richte über die steigenden Preise und<br />
Kosten als Folge der Inflation. Können<br />
wir uns Urlaube überhaupt noch<br />
leisten? - Seit einigen Jahren gibt es<br />
jedoch Abhilfe, das Couchsurfen. Anstatt in einem Hotel<br />
bzw. einer Jugendherberge zu übernachten kann man<br />
nun die Welt auf den Sofas der Einheimischen entdecken.<br />
Man muss sich dazu nur in einer Online-Plattform<br />
registrieren und dann kann man sich auch schon ins<br />
Vergnügen stürzen. Vorher sollte man sich jedoch über<br />
die Vor- und Nachteile, dieser modernen Art die Welt zu<br />
entdecken, bewusst sein.<br />
Manche befürchten bei dieser Art von Auslandsaufenthalt<br />
das Risiko, dass man sozusagen „sitzen gelassen“<br />
wird. Dies ist durchaus verständlich und auch schon öfter<br />
vorgekommen, ein Treffpunkt wurde vereinbart, doch<br />
der Gastgeber/die Gastgeberin lässt sich nicht blicken.<br />
Wenn man Glück hat, ist in so einer Situation noch irgendwo<br />
ein Zimmer zu ergattern, doch unter Umständen<br />
sind auch diese schon alle besetzt und man steht auf<br />
der Straße. Da ist es dann doch besser, einen gebuchten<br />
Platz in einer Unterkunft zu haben.<br />
Des Weiteren weiß man nie genau, was einen bei dem/<br />
den GastgeberInnen erwartet. Wird mich die-/derjenige<br />
freundlich empfangen, bekomme ich ein Frühstück oder<br />
muss ich das selbst organisieren, ist die Couch sehr<br />
ekelig, … Allerlei Gedanken schwirren einem durch den<br />
Kopf, bevor man sich darauf einlässt. Wenn einem irgendetwas<br />
nicht gefällt, kann man dann ja nicht einfach<br />
wieder gehen, das würde doch vielleicht als Unhöfliches<br />
oder nicht Annehmbares Verhalten eingestuft werden,<br />
außerdem weiß man nicht, wo man sonst unterkommen<br />
sollte.<br />
Neben den erwähnten Nachteilen<br />
darf man jedoch nicht die andere<br />
Seite der Medaille vergessen. Durch<br />
den kulturellen Austausch mit den „Hosts“, wie die GastgeberInnen<br />
noch genannt werden, kann man einiges<br />
über Gewohnheiten und die ausländische Lebensweise<br />
erfahren, normalerweise würde man sowieso nur die Sehenswürdigkeiten<br />
bemerken, auf die Bevölkerung achtet<br />
man nur zweitrangig. Es ist doch viel schöner, einen vertrauten<br />
Reiseführer bei sich zu haben, als sich von einer<br />
unbekannten Person die Stadt „erklären“ zu lassen.<br />
Oft entwickeln sich durch den Austausch multikulturelle,<br />
internationale Freundschaften. Seien wir doch einmal<br />
ehrlich, was gibt es Schöneres, als überall auf der Welt<br />
Bekanntschaften zu haben.<br />
Eventuell kann dadurch auch manche<br />
Internetrecherche für das Studium<br />
eingespart werden. Wenn man über<br />
ein anderes Land Bescheid wissen<br />
soll, fragt man jetzt einfach nach und bekommt noch<br />
dazu eine Garantie auf die Richtigkeit, im Internet kann<br />
ja jede/r hineinschreiben, was sie/er möchte.<br />
Alles in allem finde ich Couchsurfen eine wunderbare<br />
Entwicklung des 21. Jahrhunderts. Einige meiner Verwandten<br />
haben es bereits ausprobiert und nur positiv<br />
darüber berichtet. Ich selbst durfte schon zwei Gäste aus<br />
der Schweiz und dadurch auch deren Nationalität näher<br />
kennen lernen. Außerdem darf man den finanziellen<br />
Charakter nicht außer Acht lassen, man spart sich doch<br />
einiges, wenn auf die Übernachtungskosten verzichtet<br />
werden kann. Ich freue mich schon darauf, Couchsurfen<br />
später auch selbst einmal ausprobieren zu können.<br />
Florian Bischel<br />
Bilder: http://www.thelmagazine.com/imager/b/magnum/1586194/4ebe/couch_surf.jpg, http://1.bp.blogspot.<br />
com/_mqjIhuamzQs/S_7pYfH3qRI/AAAAAAAAAEg/P0KW7OpKyUc/s1600/couchsurfing.jpg