6 Ob Leichtathletik, Fußball, Sportschießen oder Dart-Sport: Die Sportlerehrung 2<strong>01</strong>7 der Gemeinde Wendelstein einte und präsentierte die große Sportvielfalt im Markt Wendelstein. Doppelter Auftritt für Ricardo Pietreczko von der Dart- Abteilung des <strong>TSV</strong> Kleinschwarzenlohe: Er wurde heuer nicht nur als „Sportler des Jahres“ gewählt, sondern hatte mit weiteren Abteilungskameraden einen Auftritt zur Präsentation seiner Sportart. <strong>TSV</strong> in Afrika M it dem A uto nach Westafrika (oder: Flitterwochen mal anders) Letztes Jahr haben wir geheiratet und uns für unsere Hochzeitsreise etwas Besonderes überlegt: Eine Rallye nach Afrika! Nachdem wir zu unserer Hochzeit unseren Rallyewagen, einen soliden VW T4 Bus in seltenem rotbraun, und das nötige Budget für die Reisekasse geschenkt bekommen hatten, konnten wir Anfang November 2<strong>01</strong>7 ins große Abenteuer starten: Eine Rallye, die von Dresden aus durch Frankreich und Spanien führt, mit der Fähre hinüber nach Marokko, durch das Atlasgebirge in die Sahara und weiter nach Mauretanien, durch den Senegal führt und schließlich in Banjul, der Hauptstadt von Gambia endet. Die komplette Strecke wurde mit dem Auto zurückgelegt, übernachtet wurde in Hotels, auf Campingplätzen oder in selbst aufgeschlagenen Wüstencamps. Zu unserer Sicherheit waren wir aber nicht alleine unterwegs, die Rallye wird von einem in Dresden ansässigen Verein organisiert. Neben dem Abenteuer steht noch eine weitere Sache im Vordergrund, nämlich die Hilfe für Afrika. Die Fahrzeuge, mit denen die Teilnehmer der Rallye nach Gambia fahren, werden vor Ort bei einer großen Auktion versteigert, und der Verkaufserlös fließt in einige Projekte, welche die Bedingungen für Gesundheit, Bildung und Ausbildung in Gambia verbessern sollen und so einen Beitrag dazu leisten, dass mehr Menschen eine Arbeit finden, Ihre Familie ernähren können und nicht aus dem Land flüchten müssen. Und neben den Fahrzeugen, die jedes Team so dem guten Zweck gespendet hat, konnte man auch noch weitere Hilfsgüter in Regionen bringen, in denen es an allem erdenklichen mangelt. Vor der Reise mussten wir das Fahrzeug vorbereiten (eine Bettkonstruktion, Dachgepäckträger, Unterfahrschutz, Zusatzscheinwerfer, zusätzliche Ersatzräder und Reservekanister) und beladen. Dabei kamen auch einige Sachen an Bord, die wir vom <strong>TSV</strong> Kleinschwarzenlohe zur Verfügung gestellt bekommen haben, um sie im fußballbegeisterten Afrika zu übergeben. Neben einem kompletten Satz lang- und kurzärmliger Trikots gab es unter anderem noch ausgemusterte Trainingsjacken, Fußballschuhe, Poloshirts, Winterjacken und natürlich ein paar Bälle. Mit den vorerst letzten Sonnenstrahlen des frühen Novembers (der Spruch „nach uns die Sintflut“ hatte ganz gut gepasst), starteten wir in Deutschland, und fuhren durch die Schweiz und Frankreich nach Spanien. Vorbei an Barcelona und Valencia, ein kurzer Abstecher nach Gibraltar und schon waren wir auf der Fähre und hatten Europa verlassen. Unser Weg durch Marokko führte uns nicht nur durch Städte wie Marrakesch und Fes, sondern auch durchs Atlasgebirge. Und hier hatten wir die erste Möglichkeit, einige unserer mitgebrachten Sachen in die passenden Hände zu geben. Die Winterjacken werden nun in den dazu passenden Höhenlagen getragen, und die Polo-Shirts des V-Teams haben in einem Berberdorf einem Verein ein einheitliches Outfit beschert. Zum Dank hängt nun ein <strong>TSV</strong>-Wimpel in einem kleinen Café unterhalb der Tin-Mal Moschee. Auch die ersten Fußbälle fanden begeisterte Abnehmer. An neue Bälle zu kommen ist in manch abgelegenem Gebiet schwierig und die Kinder in einer Siedlung irgendwo zwischen Fes und Ouzoud waren begeistert. Danach führte uns die Reise im Süden aus den Bergen hinaus und in die Westsahara. Durch karge Wüstenlandschaften fuhren wir entlang der Küste nach Mauretanien und fanden uns in einem Land wieder, in welchem die Menschen unter sehr einfachen Umständen und mit dürftiger Versorgung leben. Für 4 Tage ging es Offroad durch die Wüste, und wir begegneten keiner Menschenseele. Als wir dann zurück in bewohntes Territorium kamen, war der Andrang der Einheimischen um unseren Rallyetross groß. In einem Fischerdorf musste uns auch mal die örtliche Polizei aushelfen, um die Geschenke gerecht zu verteilen. Fußball gespielt wurde natürlich auch. Eine Auswahl der Rallye-Teilnehmer (inklusive einheimischer Verstärkung) ist gegen die ortsansässige Fußballmannschaft angetreten. Hier kamen dann auch die Trikots zum Einsatz, die wir vom <strong>TSV</strong> bekommen haben. Laut den Trikots hat an diesem Tag also der <strong>TSV</strong> Kleinschwarzenlohe gegen Dy-
namo Dresden gespielt (ebenfalls mitgebracht von einem anderen Team). Auch, wenn das Spiel mit 3:1 zugunsten der Heimmannschaft ausgegangen ist: An diesem Tag gab es nur Gewinner. Wir hatten eine tolle Reise, mit unglaublichen vielen bewegenden Begegnungen und Erlebnissen, die einem die Welt aus einer anderen Perspektive zeigen. Wir möchten uns noch einmal herzlich für die Unterstützung durch den <strong>TSV</strong> Kleinschwarzenlohe bedanken. Verena und Tobias Scarpatetti 7