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<strong>Blattform</strong><br />
Thema<br />
Alle unsere Wurzeln prägen<br />
uns und unsere Persönlichkeit<br />
„I muaß im frühern Lebn<br />
eine Reblaus gwesen<br />
sein”, so singt sich der<br />
berühmte österreichische<br />
Schauspieler Hans Moser<br />
seine Liebe zum Wein<br />
von der Seele. Tatsächlich<br />
verursachte die Reblaus<br />
eine Katastrophe vor ca.<br />
150 Jahren und hat den<br />
europäischen Weinbau total<br />
verändert. Alle Rebsorten<br />
Europas litten unter dem<br />
Befall der Reblaus, ein aus den<br />
USA (unabsichtlich) importiertes<br />
Insekt, das die Wurzeln der<br />
Rebstöcke befiel und die Weinstöcke sterben ließ.<br />
Bis jemand auf die Idee kam, aus den USA Weinreben<br />
(die halt keinen guten Wein brachten) zu importieren<br />
und unsere europäischen Reben (die guten Wein<br />
brachten) auf diese aufzupfropfen. Heute: Mehr als<br />
99% der europäischen Weinreben haben eine<br />
amerikanische Wurzel.<br />
Das war meine erste Assoziation zum Thema<br />
Wurzeln. Die Wurzeln unseres Glaubens: die Heilige<br />
Schrift des Alten Bundes (gemeinhin Altes Testament<br />
genannt) und das Volk, das Gott sich erwählt hat<br />
(Israel, mit der Hauptstadt Jerusalem, gemeinhin die<br />
„Juden” genannt).<br />
Ist diese Wurzel noch wichtig für uns?<br />
Von Wurzeln<br />
Das 2. Vatikanische Konzil immerhin schreibt in<br />
Art. 4 von „nostra aetate” (der Konstitution über das<br />
Verhältnis der Kirche zu den anderen Religionen),<br />
dass wir Christen genährt sind von der Wurzel des<br />
guten Ölbaums – des Volkes, das Gott befreite aus<br />
Ägypten und mit dem GOTT einen Bund geschlossen<br />
hat. Der Vergleich vom Ölbaum stammt ursprünglich<br />
vom Apostel Paulus (Röm 11, 17-18). Dort lesen wir<br />
auch: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel<br />
trägt dich – an sich völlig klar. Nachdem es bei uns so<br />
wenige Ölbäume gibt, nehme ich lieber das Beispiel<br />
vom Weinstock, mit dem ich mehr zu tun habe.<br />
Seit der Zeit Jesu gab es halt sehr viele Veränderungen<br />
in der Gesellschaft – und die gibt es heute<br />
immer schneller. Die Wurzel aber ist enorm wichtig!<br />
Wenn es ein Problem an der Wurzel gibt, gibt es ein<br />
Problem an der Pflanze und der Frucht. Ich möchte<br />
es mal so sehen: Mag der eine einen Grünen Veltliner,<br />
hingegen einen Chardonnay oder einen Zweigelt<br />
(lauter verschiedene Rebsorten/Weine) gar nicht,<br />
so ist das Geschmacks-Sache. Aber eins ist klar: Die<br />
Wurzel von all diesen wunderbaren (meine Meinung)<br />
Getränken ist: DIESELBE. Unsere Wurzel ist der<br />
Glaube an den GOTT, der befreit, sich sein Volk<br />
erwählt und der Leben und Freiheit (für alle in seinen<br />
Geboten) gibt.<br />
Mögen uns auch jüdische, christlich-orthodoxe oder<br />
muslimische Bräuche noch so fremd sein, unsere<br />
Wurzel ist dieselbe. Die Vielfalt und Andersheit kann<br />
auch als schön erlebt werden und muss nicht Angst<br />
machen – wie es vielerorts heute geschieht. „Fürchte<br />
dich nicht!”, ist nicht umsonst ein Satz, der sehr<br />
häufig in der Heiligen Schrift vorkommt.<br />
Ich habe drei meiner Schulklassen nach unseren<br />
wichtigsten Wurzeln und Werten befragt. Die zusammengefasste<br />
Antwort in Stichworten:<br />
• Nächstenliebe<br />
• Glaube an Gott<br />
• Jesus<br />
• Heiliger Geist<br />
• Heilige Schrift<br />
• Marienverehrung<br />
• Taufe<br />
• Spaltungen<br />
• Kirche<br />
• Kreuz<br />
• Papst<br />
• Sakramenten-Empfang<br />
• Eucharistie<br />
• Krankensalbung<br />
• Firmung