Sicherungseinsatz 1991 - Österreichs Bundesheer
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Der Panther 3/2011<br />
10<br />
<strong>Sicherungseinsatz</strong> <strong>1991</strong><br />
Ein heißer<br />
Sommer <strong>1991</strong><br />
Spielfeld am 10. Juni<br />
2011. Militärmusik und<br />
eine Ehrenkompanie<br />
marschieren auf. Einem<br />
General wird gemeldet,<br />
Ansprachen werden<br />
gehalten und ein Kranz<br />
wird an einem Gedenkstein<br />
niedergelegt. Doch<br />
wozu das Ganze?<br />
Die Antwort ist leicht<br />
erklärt. 2011 jährten sich<br />
zum zwanzigsten Mal die<br />
Ereignisse, die zur Unabhängigkeit<br />
des heutigen<br />
Sloweniens führten und<br />
Anlass waren, um Teile<br />
des <strong>Bundesheer</strong>es an die<br />
damalige österreichischjugoslawischeStaatsgrenze<br />
zu befehlen, um<br />
selbige zu schützen.<br />
Was geschah im Sommer<br />
<strong>1991</strong>?<br />
Am 07. September 1990<br />
beschloss das slowenische<br />
Parlament eine Verfassungsänderung,<br />
die der<br />
erste Schritt Sloweniens<br />
zur Verselbständigung<br />
sein sollte.<br />
Ein wichtiger Punkt sah<br />
vor, dass die Befehlsgewalt<br />
über die Territorialverteidigung<br />
in Slowenien der<br />
Jugoslawischen Volksarmee<br />
und den Bundesbehörden<br />
entzogen wurde<br />
und dass slowenisches<br />
Republiksrecht vor dem<br />
jugoslawischen Bundesrecht<br />
zu gelten habe.<br />
Am 25. Juni erklärten<br />
Slowenien und Kroatien<br />
Jagdpanzer am Hauptplatz in Mureck<br />
ihre Unabhängigkeit<br />
vom jugoslawischen<br />
Staatenverband. Die slo-<br />
Zerstörter Kirchturm in Oberradkersburg<br />
wenische Exekutive und<br />
Territorialverteidigung<br />
übernahmen die Kontrolle<br />
der Grenzübergänge zu<br />
Italien, Österreich und<br />
Ungarn. Diesen Umstand<br />
nahm Belgrad nicht widerstandslos<br />
hin. Heftige<br />
Kämpfe brachen aus.<br />
Am Donnerstag, dem 27.<br />
Juni <strong>1991</strong> ordnete Bundesminister<br />
Fasslabend<br />
in Reaktion auf die Entwicklungen<br />
in unserem<br />
südlichen Nachbarland<br />
Bereitschaftsdienst in den<br />
grenznahen Garnisonen an.<br />
Zunächst war am 26. Juni<br />
nur an einen Assistenzeinsatz<br />
zur Unterstützung der<br />
Gendarmerie und Zoll-<br />
Kampfpanzer am Grenzübergang in Oberradkersburg<br />
wache gedacht worden.<br />
Als sich am 28. Juni die<br />
Kämpfe steigerten und erste<br />
Grenzverletzungen folgten,<br />
befahl der Bundesminister<br />
für Landesverteidigung den<br />
militärischen <strong>Sicherungseinsatz</strong><br />
gem. Wehrgesetz.<br />
Erste Truppen wurden an<br />
die Grenze verlegt.<br />
Der steirische Grenzraum<br />
von Bonisdorf bis<br />
zur Soboth wurde in die<br />
Verantwortung des Landwehrstammregimentes<br />
53<br />
in Straß unter dem Kommandanten<br />
Oberstleutnant<br />
Josef Paul Puntigam gelegt<br />
und die Grenzüberwachung<br />
angeordnet. Das Jagdpanzerbataillon<br />
4 aus Graz<br />
Fotos: Jägerbataillon 17