TheaterCourier Oktober 2018

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Oktober 2018 | Seite 3
KULTURNEWS
Spandlitz im Pirnaer Rathaus
Angst oder Irrtum –
rätselhafte Stimmungen
im Rathaus
Bis zum 7. Dezember sind rund 30 Gemälde
und Zeichnungen des Dresdner Malers
und Bildhauers Spandlitz unter dem
Motto „Schwer auszumachen“ im Pirnaer
Rathaus am Markt und im Stadthaus III
der Stadtverwaltung zu den üblichen Öffnungszeiten
zu sehen. Die Mehrdeutigkeit
seiner Gemälde und Zeichnungen ist zentrales
Spielzeug von Spandlitz. Der große
Interpretationsspielraum zwischen Angst
und Neugierde, Leichtigkeit, Heiterkeit
sowie Melancholie ist für den Betrachter
packend und undurchsichtig zugleich.
„Schwer auszumachen“
Rathaus Pirna
01.10. - 07.12.18
www.spandlitz.com
Feenkleider und Lederhose beim 14. Semperopernball
Überraschung:
Debütantinnenkleider
sind diesmal zart und
eisblau
Die Überraschung ist den Ball-Machern
gelungen: 2019 werden sich die Debütantinnen
in einem wahren Elsa-Eisköniginnenkleid
beim Eröffnungswalzer „Träume
auf dem Ozean“ vom ungarischen Komponisten
Josef Gundl zur Choreografie von
Tassilo und Sabine Lax in der Semperoper
drehen. Die Kleider sind hellblau und elfenhaft-zart,
bestehen aus mit Pailletten
besetzter Spitze, Tüll und Strasssteinen,
die sich zu Blüten als Gürtel zusammensetzen.
Blütenranken aus Spitze auf dem
Tüll-Rock vervollständigen das Bild. Zu
sehen ist es übrigens im Store von Mandel
Fashion in der QF-Passage.
Und die nächste Überraschung: Volks-
Rock‘n‘Roller Andreas Gabalier wird als
Mitternachtsgast nach zweimal André
Rieu das größte kulturelle Ereignis Sachsens
jünger und peppiger machen. „Das
wird mein allererster Ball in Deutschland
„Den Blicken entzogen“
13. HOPE-Gala am 27. Oktober
Nach einem kurzen
Abstecher in den Kulturpalast
im Vorjahr kehrt
die Gala wieder an die
gewohnte Örtlichkeit im
Schauspielhaus zurück
Bereits 1,4 Millionen Euro konnten für
Kinder und Familien, die mit dem HI-Virus
infiziert wurden, gesammelt werden.
Cathy Hummels und René Kindermann
werden die diesjährige Benefiz-Gala zugunsten
des südafrikanischen Projekts
moderieren. Mit dabei sein werden u.a.
Startenor Paul Potts, Schlagersänger
Nino de Angelo und Julian Roth von The
sein – und eine große Ehre für mich und
meine Band. Wir werden uns etwas ganz
Spezielles einfallen lassen“, verspricht
der 33-Jährige, der sonst ganze Stadien
füllt. Sein Hit „Sing a Liad für di“ hielt
sich in den österreichischen Charts 132
Wochen – Rekord! Es wird also „Hulapalu“
in der Semperoper geben! Der vielfach
ausgezeichnete Österreicher hat auch in
Deutschland eine riesige Fan-Gemeinde
und versprach „Ja, eine Lederhose – vielleicht
in eleganter Form – gehört auch
beim Opernball zu mir“. Walzer tanzen
kann er übrigens auch, da hätte schon seine
Mutter darauf geachtet, dass er, ebenso
seine Geschwister, zur Tanzstunde ging.
Sein Bruder hat in Graz eine Tanzschule.
Und weil die 100 Debütantenpaare der Höhepunkt
des Balles sind, wurde für Eltern
und Familie ein Extra-Paket geschnürt, so
dass sie ihre Kinder hautnah erleben können.
Schließlich heißt das Motto „Faszination
Dresden – Träume werden wahr“.
Regine Eberlein
Andreas Gabalier und TheaterCourier-
Redakteurin Regine Eberlein
14. Semperopernball
01.02.19
www.semperopernball.de
Tickethotline: 0351 - 484 54 66
© Spandlitz
Voice Kids. Die After Show Party findet
im Ostrapark statt.
13. HOPE-Gala
27.10.18
www.hopegala.de
© privat
ACHTUNG, LEHMANN!
Schon gehört: Die Kinder-Medien-Studie
2018 sagt, dass sich 41 Prozent der
4- bis 13-Jährigen an erster Stelle ein
Smartphone wünschen. In Frankreich
liefe dieser Wunsch ins Leere, denn da
wurde kürzlich ein Gesetz verabschiedet,
das allen Kindern das Handy an
Schulen verbietet. Viele französische
Kinder sollen daraufhin auf Google
Maps verzweifelt den Standort der
Bastille gesucht haben. Und auch wenn
in Deutschland bereits 48 Prozent der
eingangs genannten Altersgruppe ein
Handy besitzt, ist keine Generation
mehr sicher vor der digitalen Revolution.
Nicht umsonst wird in jedem guten
Kabarettprogramm der alte Witz von
den zahlreichen Rentnern, die jedes
Jahr im Internet verschwinden, weil sie
aus Versehen die Tasten Alt und Entfernen
drückten, bemüht. Ein Gag, über
den hippe Senioren nur müde lächeln
können, denn Tastatur war gestern!
Heute wird auch bei den Älteren gern
die digitale Freundin Siri angequatscht.
Da gerät die Oma, die im Sessel gegenüber
sitzt, schnell in Vergessenheit.
Auch ganz ohne Demenz.
Die Franzosen verteidigen ihr Handyverbot
u. a. mit dem Argument, Handys
stören die körperliche Betätigung auf
dem Schulhof. Das ist natürlich richtig.
Wer sich Pornovideos zuschickt, Mitschüler
via WhatsApp und Facebook
mobbt und mit Bitcoins im Darknet
handelt, der hat bis zum nächsten Klingelzeichen
nicht genug Zeit, um den
Klassenstreber zu vermöbeln.
Der Bericht „The Future of Jobs“, den
das Weltwirtschaftsforum gerade veröffentlichte,
sagt: Bis 2025 wird mehr
Arbeit von Robotern erledigt als von
Menschen. Millionen Jobs werden wegfallen.
Doch der Bedarf an Datenanalysten,
Softwareentwicklern und Social-
Media-Spezialisten wird steigen. Na
bitte, unsere Kinder sind also bestens
gerüstet!
Satirische Kolumne von
Erik Lehmann
www.knabarett.de
Erik Lehmann
© Robert Jentzsch