Eine nicht-destruktive Methode zur Bonitur von Rebstöcken - FDW

Eine nicht-destruktive Methode zur Bonitur von Rebstöcken auf latenten Befall mit 

holzzerstörenden Pilzen 

46. Arbeitstagung des FDW in 

Oppenheim 28. März 2007 

Katja Schulze 

Biologische Bundesanstalt für Landund 

Forstwirtschaft (BBA) 

Institut für Pflanzenschutz im 

Weinbau 

Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft 

Institut für Pflanzenschutz im Weinbau 

Foto: Dr. Bernd Loskill

Verlaufsformen der Esca 



chronisch akut 


Institut für Pflanzenschutz im Weinbau

Symptome an Blättern 





Symptome an Früchten 





Symptome am Holz 





Zunehmende Absterbeerscheinungen in Junganlagen 



� Petri Disease 

- Verbräunungen und schwarze 

Streifen 

- Gummifluss 

- Aufreißen 

� Pilze aus dem Esca-Komplex 

nachweisbar 



Ursachen der Krankheitssymptome 

• Produktion von Phytotoxinen 

• Reduktion der Wasserleitfähigkeit 

- Blockade der Gefäße durch die Pilze 

- Bildung holzabbauender Enzyme 

- Bildung von Thyllen und Gummi durch die 

Rebe 

• Zusammenhang mit weiteren Stressfaktoren 

(Trockenheit, Nährstoffmangel, andere 

Krankheitserreger…) 





Beispiel einer befallenen Fläche- Pölich 

2005 4,4 % 2006 3,4 % 





Beispiel einer befallenen Fläche- Brauneberg 

2005 10,8 % 2006 5,2 % 





Problemstellung 



• Diskrepanz sichtbare Symptome- latenter Befall 

• Isolationsort nicht gleich symptomatische Pflanzenteile 



Labor- Erregerkomplex 





Erregerkomplex 



-Fomitiporia mediterranea, ‚Fmed‘ (Mittelmeerfeuerschwamm) 

- ruft die Weißfäule hervor 

- Esca proper 

-Phaeomoniella chlamydospora und Phaeoacremonium aleophilum, 

‚Phaeos‘ 

-verursachen Tracheomykosen, Verbräunungen der Leitbahnen 

- Petri Disease 

-Botryosphaeria obtusa 

- Black Dead Arm Disease 

-Eutypa lata 

- Eutypiose 



Nichtdestruktive Probennahme 





Versuchsaufbau 

• Drei Standorte, vier Parzellen 



– Brauneberg/ Pfeiffer 

• Findling 

• Müller-Thurgau 

– Neumagen-Drohn/ Schneider 

Kranz 

• Riesling 

– Pölich/ Regnery 

• Müller-Thurgau 



• Unterscheidung symptomatischer Stock 

des aktuellen Jahres/ benachbarter 

symptomfreier Stock 

• Ein Bohrkern pro Stock aus dem 

Kopfbereich 

• Sterile Entnahme 

• Anzahl Bohrkerne: 72

Bohrkerne 









Probenaufbearbeitung 

Flüssigkultur 



PCR und 

Restriktionsverdau 

DNA Extraktion 

(CTAB) 

Kultur auf PDA Zermahlen 

min. 4 

Wochen 



1 Tag 

Holzmehl

Die ITS-Region der ribosomalen DNA 



ITS5 

ITS4 



Erregerkomplex -Molekulargenetische Methoden 

• spezifische Primer oder 

• unspezifische Primer mit nachfolgendem Verdau 





RFLP-Muster Verdau mit HpaII 

Phaeomoniella chlamydospora 

Fomitiporia mediterranea 

Botryosphaeria obtusa 

Eutypa lata 



Alternaria sp. 

Cadophora melinii 

Mucor circinelloides 

Botryotinia fuckeliana 



Identifikation anhand von 

Sequenzierung der ITS- 

Region und Blast mit 

Genbank

Spektrum der isolierten Spezies Quelle:United States 

Deparment of Agriculture/ Agricultural 

Phaeomoniella chlamydospora 

Phaeoacremonium aleophilum 

Fomitiporia mediterranea 

Fomitiporia punctata 

Botryosphaeria obtusa 

Eutypa lata. 


Trichoderma viridae/ 

Hypocrea rufa 

Pezicula sp. 

Lecythophora sp. 


Botryotinia fuckeliana 

Fusarium sp. / Gibberella sp. 

Mucor circinelloides 

Discostroma sp. 

Cladosporium sp. 



Häufigkeit auf 

Nährmedium[%] 

32,9 

- 

7,6 

2,5 

8,9 

6,3 

5,1 

5,1 

6,3 

6,3 

2,5 

5,1 

3,8 

3,8 

2,5 

1,3 

bei direkter DNA- 

Extraktion [%] 

58,8 

5,9 

5,9 



- 

- 

- 

11,8 

- 

- 

- 

- 

- 

- 

- 

- 

- 

Research Service 

Verbreitung 

Weinanbaugebiete 

USA, Europa 

Italien, 

Deutschland 

gemäßigte Breiten 

ubiquitär 

ubiquitär 

gemäßigte Breiten 

Nordamerika, 

Europa 

Nordhalbkugel 

Nordhalbkugel 

ubiquitär 

ubiquitär 

ubiquitär 

ubiquitär 

ubiquitär 

bekanntes 

Substrat 

Vitis spp. 

Gehölze 

Corylus, Vitis 

Gehölze 

Gehölze 

Gehölze 

saprophyt 

Holz 

Hartholz, Quercus 

Malus, Pyrus 

Gehölze 

versch. 

Pflanzenfamilien 

Pflanzen, Erde 

Erde, organische 

Substanz 

Gehölze 

versch. 

Pflanzenfamilien 

Isolationsort 

Stamm 

Stamm 

Stamm 

Stamm 

Stamm 

Canker 

Oberfläche 

Zweige 

Holz, Mark 

Zweige, Blätter, 

Knospen 

Zweige, Blätter

Ergebnisse der Isolation auf Nährmedium 

33% 

4% 

7% 



Gesundes Holz (n= 18) 

7% 4% 4% 

15% 

4% 

22% 



12% 

18% 

9% 

Weißfäule (n= 19) 

6% 6% 

6% 3% 

9% 

9% 

P. chlamydospora 

9% 

F. mediterranea 

B. obtusa E. lata 

Pezicula sp. 

Trichoderma viride 


B. fuckeliana 

Mucor sp. 

Fusarium sp. 



Discostroma sp. Cladosporium 

verunr. steril 

3% 

3% 

3% 

3% 

3%


4% 

33% 

7% 




7% 4% 4% 4% 

15% 

22% 

12% 

18% 




9% 

6% 6% 

9% 

9% 

6% 

9% 

3% 

3% 

3% 

3% 

3% 

3% 

P. chlamydospora F. mediterranea B. obtusa 

E. lata Pezicula sp. Alternaria sp. 

Trichoderma B. fuckeliana Mucor sp. 

Lecythophora sp. Fusarium sp. Cadophora melinii 

Discostroma sp. Cladpsporium verunr. 

steril


4% 

33% 

7% 




7% 4% 4% 4% 

2% 

9% 

28% 

15% 

22% 

Braunes Holz (n= 31) 

9% 

4% 2% 4% 

11% 



9% 

9% 

4% 

2% 

2% 

2% 

2% 

12% 

18% 

9% 


9% 

6% 6% 

9% 

6% 

9% 

3% 

3% 

3% 

3% 

3% 

3% 






steril


4% 

33% 

7% 




7% 4% 4% 4% 

9% 

2% 

28% 

15% 

22% 

Braunes Holz (n= 31) 

9% 

4% 2% 4% 9% 

11% 



9% 

4% 

2% 

2% 

2% 

2% 

12% 

18% 


9% 

6% 6% 

9% 

9% 

6% 

9% 

3% 

3% 

3% 

3% 

3% 

3% 






steril

Nährmedium 



50 

45 

40 

35 

30 

25 

20 

15 

10 

5 

0 

Gesundes 

Holz 

Weißfäule Braunes Holz 



steril 

verunr. 

Cladpsporium 

Discostroma sp. 


Fusarium sp. 


Mucor sp. 

B. fuckeliana 

Trichoderma 


Pezicula sp. 

E. lata 

B. obtusa 

F. mediterranea 

P. chlamydospora

Erregerspektrum aus direkter DNA Extraktion 



12 

10 

8 

6 

4 

2 

0 

Kontrolle Esca 



nicht bestimmt 


Alternaria 

Botryosphaeria 

obtusa 

P. chlamydospora

Unterscheidung zwischen Fomitiporia mediterranea und F. punctata 



ITS-PCR 



Verdau mit Tru1I/MseI

Unterschiede zwischen Fmed und Fop 

• Fmed kommt nur an Reben vor (in Deutschland) 

• Fop kommt auch an anderen Gehölzen vor 



– Zusätzliche Quellen für die Infektion außerhalb der Rebflächen 



Zusammenfassung- Pilzspektrum 

• P. chlamydospora wurde gleich häufig aus allen Proben isoliert 

• Phaeoacremonium aleophilum wurde nicht gefunden 

• neben F. mediterranea wurde auch F. punctata gefunden 



– Unterscheidung mit Verdau durch MseI möglich 

• Botryosphaeria wurde nicht aus „gesunden“ Bohrkernen isoliert 

• E. lata kam in allen Proben vor 

• die ubiquitär vorkommenden Pilze können durch RFLP-Muster abgegrenzt 

werden 



Zusammenfassung- Methodik 

• Isolation auf Nährmedium führte zu mehr Ergebnissen 

• die Ergebnisse der DNA Extraktion stimmten nur zu 37% mit den Isolationen 

überein 

• nur ca. 26% der Bohrkerne führten zu auswertbaren Ergebnissen 



– Probenaufbearbeitung muss verbessert werden 



Dank 



Weingüter 

Schneider-Kranz, Neumagen-Drohn 

Regnery, Pölich 

Pfeiffer, Braunberg

Eine nicht-destruktive Methode zur Bonitur von Rebstöcken - FDW

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