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KARRES | KARRÖSTEN<br />
Neues Siedlungsgebiet bereits gerodet<br />
Murgräben lieferten heuer besonders viel Material – Entsorgung ist ein Problem<br />
Kaum ist das neue Veranstaltungszentrum<br />
eingeweiht (siehe<br />
Bericht auf Seite 20), steht in<br />
Karrösten schon das nächste<br />
größere Projekt vor der Umsetzung:<br />
Das neue Siedlungsgebiet<br />
„Winkele-Arche“ oberhalb der<br />
letzten Häuser von Karrösten.<br />
Die Fläche ist bereits vom Baumbestand<br />
befreit. Die geologischen<br />
und ornithologischen Untersuchungen<br />
des Rotföhrenwalds hatten<br />
zuvor das Verfahren etwas in<br />
die Länge gezogen, berichtet Bürgermeister<br />
Oswald Krabacher:<br />
„Wir hatten Gipsdolinen befürchtet,<br />
aber zum Glück keine gefunden.<br />
Auch ein ornithologisches<br />
Gutachten war notwendig, das relativ<br />
gut ausgefallen ist, sodass wir<br />
das Projekt doch noch umsetzen<br />
können.“ <strong>17</strong> Baugründe in sonniger<br />
Lage mit durchschnittlich<br />
rund 450 Quadratmetern Größe<br />
werden hier auf der insgesamt<br />
10.000 Quadratmeter großen Fläche<br />
nun entstehen. Die Umwidmung<br />
soll bis Ende des Jahres abgeschlossen<br />
sein, hofft Krabacher.<br />
Bereits jetzt gebe es zehn Interessierte<br />
aus Karrösten, Bedarf an<br />
Bauland sei also gegeben, betont<br />
der Bürgermeister.<br />
Bürgermeister Oswald Krabacher sichtet die Unterlagen zum neuen Siedlungsgebiet „Winkele-Arche“. Das Auffangbecken<br />
des Teilegrabens konnte auch die heurigen Murenmassen problemlos halten.<br />
Foto: Dorn<br />
Murenmaterial<br />
Auch wenn sich die Grundstücke<br />
in unmittelbarer Nähe zum Teilegraben<br />
befinden, geht von diesem<br />
doch keine akute Murengefahr aus<br />
und durch den Beckenbau wären<br />
keine besonderen Auflagen mehr<br />
zu erwarten, betont der Bürgermeister.<br />
Gerade heuer seien die<br />
beiden im Jahr 2011 eingeweihten<br />
Rückhaltebecken des Gschrappund<br />
des Teilegrabens extrem gefordert<br />
worden, denn so viel Material<br />
wie am 29. Juli sei selten den Berg<br />
heruntergekommen. Doch die<br />
beiden Becken hätten den insgesamt<br />
mehreren tausend Kubikmetern<br />
Material standgehalten, so<br />
Krabacher. Nur auf ein Problem<br />
wolle er hinweisen, so der Bürgermeister,<br />
das aber ganz Tirol und<br />
nicht nur Karrösten in Zukunft<br />
verstärkt betreffen werde: „Wir haben<br />
heuer schon 1.000 Kubikmeter<br />
Material in den Wald bringen<br />
müssen. Denn die Deponie ist voll<br />
und über 400 LKW-Fuhren haben<br />
wir nach Nassereith, Ötztal-Bahnhof<br />
und sogar Söllberg gebracht.“<br />
Neben den Kosten würden der<br />
Abtransport und die Lagerung<br />
auch ein logistisches Problem darstellen,<br />
sieht Krabacher hier akuten<br />
Handlungsbedarf. „Es stellt<br />
sich im Bezirk generell die Frage,<br />
wo man das Murenmaterial hinbringen<br />
kann.“ In Karrösten ist<br />
man derzeit dabei zu eruieren, inwieweit<br />
eine Erweiterung der bestehenden<br />
Deponie möglich wäre.<br />
Pläne in Richtung neuer Ablageflächen<br />
für Murenmaterial und<br />
weniger für Bauaushub seien deshalb<br />
bereits in Ausarbeitung.<br />
Wunsch nach Gewerbegebiet<br />
Interesse an Gewerbeflächen hätten<br />
schon mehrere Firmen bekundet<br />
und auch ein Gebiet hätte man<br />
schon ins Auge gefasst, erzählt Krabacher<br />
von den Überlegungen der<br />
Gemeinde, unterhalb des Dorfes<br />
hinterm Recyclinghof Gründe umzuwidmen.<br />
Doch die Grundstücke<br />
mit den bisherigen Widmungen in<br />
Freiland beziehungsweise Sonderfläche<br />
Holzbearbeitung seien in<br />
privater Hand und die Verhandlungen<br />
noch am Laufen. Die Gemeinde<br />
selbst wäre beim Verkauf<br />
nur indirekt eingebunden, da sie<br />
sich das Vergaberecht einbehalten<br />
würde. „Es gibt einen Gemeinderatsbeschluss,<br />
dass eher Dienstleistungsbetriebe<br />
gewünscht wären“,<br />
erklärt Krabacher, dass man nicht<br />
beabsichtige, Lärm und Dreck verursachende<br />
Firmen anzusiedeln.<br />
„Wir sind eine reine Wohngemeinde<br />
mit ausschließlich Kleinbetrieben“,<br />
will der Dorfchef hier wenig<br />
ändern. Doch die Einkünfte aus<br />
Kommunal- oder Grundsteuer seien<br />
begrenzt und die Errichtung eines<br />
Gewerbegebiets wäre daher<br />
nicht uninteressant, so Krabacher.<br />
(ado)<br />
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8 9. Oktober <strong>2018</strong>