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J O U R N A L - Wiener Oboe

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Zu Ehren des Königs der Rohre:<br />

Am 18. Februar 2005 feierte Prof. Günter<br />

Lorenz seinen 65. Geburtstag. Ein halbes Jahr<br />

noch ist er der Doyen der Philharmoniker-<br />

<strong>Oboe</strong>nguppe, ehe er nach den Salzburger Festspielen<br />

in den Ruhestand treten wird.<br />

Lorenz wurde in Neunkirchen geboren, studierte<br />

<strong>Oboe</strong> bei seinem späteren Schwiegervater Dr.<br />

Hans Hadamowsky und begann seine Oboisten-<br />

Laufbahn 1958 im Rundfunkorchester Wien.<br />

Bereits im September 1959 wurde er Mitglied des<br />

Staatsopernorchesters, im November 1963 wurde<br />

er in den Verband der <strong>Wiener</strong> Philharmoniker<br />

aufgenommen. Seit September 1973 ist er auch<br />

Mitglied der Hofmusikkapelle, 1974 begann er<br />

mit seiner Unterrichtstätigkeit an der damaligen<br />

Hochschule für Musik in Wien. Seit Anbeginn eilte<br />

ihm der Ruf eines begnadeten Rohrbauers voraus,<br />

und Generationen dankbar bewegter Schüler mit<br />

weniger ausgeprägten Fähigkeiten im Bereich der<br />

Journal - <strong>Wiener</strong> <strong>Oboe</strong><br />

Rohrherstellung wurden ehrfürchtig-fassungslos<br />

Zeuge, wenn Günther Lorenz auch aus ihren<br />

scheinbar hoffnungslos missglückten Produkten mit<br />

wenigen Strichen eines seiner unglaublich scharfen<br />

Schabemesser, von denen er stets ein gutes Dutzend<br />

mit sich umhertrug, brauchbare Resultate erzielte, von<br />

denen sie nur träumen konnten. Sein legendärer Satz:<br />

„Die Proportionen müssen halt stimmen“ vermittelte<br />

die doppelte Erkenntnis, dass Rohremachen eigentlich<br />

kinderleicht und doch gleichzeitig eine im Grunde<br />

unerlernbare Geheimwissenschaft sei. Mancher mag<br />

am unüberbrückbar scheinenden Abstand zwischen<br />

eigenem Können und der bescheiden-wortkarg<br />

präsentierten professoralen Perfektion verzweifelt<br />

sein – doch wusste man sich zugleich immer in<br />

verlässlicher Hilfsbereitschaft aufgehoben, der man<br />

bedingungslos vertrauen konnte und die sich nicht<br />

bloß auf Schüler, sondern auf so manche Kollegen in<br />

unterschiedlichen Orchestern erstreckte.<br />

<strong>Wiener</strong> Philharmoniker Februar 2005: Prof. Walter Lehmayer, Prof. Günter Lorenz, Clemens Horak (sitzend v.l.n.r.)<br />

Alexander Öhlberger, Martin Gabriel, Harald Hörth (stehend v.l.n.r.)

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