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72h OnlineZeitung OÖ

Die Online Zeitung für das 72 Stunden ohne Kompromiss Projekt in Oberösterreich

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1


ONLINEZEITUNG<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Sartfest Linz 4<br />

401 Oldies but Goldies 6<br />

402 Wohnen nach Wunsch 7<br />

403 Garten der Begegnung 8<br />

406 Buntes treiben und edle Tropfen 9<br />

407 Kekserlmarkt am Kumplgut 10<br />

#72H #challengeyourlimits 11<br />

408 Sicherheit geben 12<br />

409 Sicherer Boden unter den Füßen 13<br />

410 Arbeit ist kein Kinderspiel 14<br />

411 Ein holziges Willkommen 15<br />

Hört, lest, schaut selbst 16<br />

412 Create con action 17<br />

413 Bunter Klecks 18<br />

414 Feel well 19<br />

#72H #challengeyourlimits 20<br />

415 Kulinarische Rundreise 21<br />

416 Mein Kraftplatz 22<br />

417 Help - helpmore - helpmobil 23<br />

418 „Sing a song“ 24<br />

Christina Poxrucker 25<br />

419 Stück für Stück 26<br />

420 Pro Mariendom - Pro Pope Francis 27<br />

421 Schöner Wohnen 28<br />

#72H #challengeyourlimits 29<br />

422 SOKO St. Anna - Wir beschatten! 30<br />

Judith Zeitlhofer, kj oö 31<br />

423 Vogelgezwitscher 32<br />

424 Gemeinsam statt einsam 33<br />

425 Das Auge isst mit 34<br />

#72H #challengeyourlimits 35<br />

426 Lass den Funken überspringen 36<br />

427 Die Kinder-Gärtner 37<br />

#72H #challengeyourlimits 38<br />

428 Die Gartenprofis 39<br />

429 See, decide, get started 40<br />

430 Probier‘s mal mit Gemütlichkeit 42<br />

431 Aus alt mach neu 43<br />

432 Miteinander im satten Grün 44<br />

433 <strong>OÖ</strong> <strong>72h</strong> Zeitung 45<br />

435 Verwenden statt verschwenden 46<br />

436 Film ab 47<br />

Simone Plöchl, #Instaqueen 48<br />

437 Kreativart im Jugendzenrum 49<br />

438 Gemeinsam hoch hinaus! 50<br />

440 Decken für Kalkutta 51<br />

441 Richt ma‘s wieder her 52<br />

442 Oktoberfest im Seniorenheim 53<br />

443 Weihnachten im Packerl 54<br />

Hört, lest, schaut selbst 55<br />

444 Hochbeet für be(e)tagte Menschen 56<br />

445 Schwingt die Pinsel 57<br />

446 #Nichtvergessen 58<br />

#72H #challengeyourlimits 59<br />

447 Volkshilfe hautnah miterleben 60<br />

448 Neuer Glanz fürs Gartenhaus 61<br />

Sarah Glatz, youngCaritas 62<br />

449 Tastweg im Schwalbennest 63<br />

451 Rifa - ÖKO Service Fundgrube 64<br />

452 G‘SCHÄFTL Sozialmarkt Ried 65<br />

2


72H<br />

WAS IST DAS EIGENTLICH?<br />

Österreich. “72 Stunden ohne Kompromiss” ist Österreichs größte Jugendsozialaktion,<br />

die alle zwei Jahre stattfindet. Das heurige Motto ist “Challenge your limits”, also<br />

seine eigenen Grenzen herauszufordern. Es haben sich mehr als 500 Jugendliche in<br />

Oberösterreich bzw. ca. 4.000 Jugendliche in ganz Österreich für diese Challenge bereit<br />

erklärt. Alle TeilnehmerInnen sind ehrenamtlich mit dabei und nutzen ihre Freizeit,<br />

um sich für andere einzusetzen.<br />

In den 46 Einzelprojekten wird drei Tage lang etwas Unglaubliches auf die Beine gestellt.<br />

Dabei stellen die Jugendlichen ihre eigenen Interessen in den Hintergrund und<br />

engagieren sich für andere in ihrer Umgebung.<br />

© Jack Haijes<br />

3


STARTFEST<br />

BEREIT FÜR DIE CHALLENGE<br />

Linz. Unter strahlendem Sonnenschein startet in <strong>OÖ</strong> das Sozialprojekt “72 Stunden<br />

ohne Kompromiss”. Am AEC Maindeck in Linz freuen sich schon 350 Jugendliche<br />

darauf, sich für die größte Jugendsozialaktion Österreichs zu engagieren und<br />

über ihre Grenzen hinauszugehen. Organisiert wird das Projekt von der Katholischen<br />

Jugend in Kooperation mit der youngCaritas und Hitradio Ö3.<br />

Moderiert wird die Eröffnungsfeier von Stefanie Hinterleitner (kj ooe) und Evelyn<br />

Mallinger (young.caritas). Musikalisch führt “Jack the Busch” durch das Programm.<br />

Er präsentiert auch den <strong>72h</strong>-Song (ursprünglich von den Poxrucker Sisters) und<br />

animiert das Publikum zum kräftigen Mitsingen. Danach bekommen die Gruppen<br />

ihre Projektaufträge von Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und der Stellvertreterin<br />

der Pastoralamtsdirektorin Mag.a Edeltraud Addy-Papelitzky überreicht<br />

und starten nach einer gemeinsamen Motivations-Welle in ihre Projekte.<br />

4<br />

© Jack Haijes


STARTFEST<br />

BEREIT FÜR DIE CHALLENGE<br />

Alle Fotos © Jack Haijes<br />

5


401<br />

OLDIES BUT GOLDIES<br />

Linz. Im Seniorenzentrum<br />

Franz Hillinger geht<br />

es rund, seit die <strong>72h</strong>-Teilnehmerinnen<br />

angekommen<br />

sind. In diesem<br />

Projekt geht es darum,<br />

dass die Jugendlichen<br />

einen Einblick in das alltägliche<br />

Leben im Seniorenzentrum<br />

bekommen.<br />

Für Lena, Anna, Eva und<br />

Elisabeth ist der Umgang<br />

mit den demenzkranken<br />

Menschen eine Herausforderung<br />

und sie sind<br />

auch verwundert, dass<br />

doch sehr oft am Tag<br />

die Rettung im Haus ist.<br />

Gemeinsam haben sie<br />

schon ein Oktoberfest organisiert.<br />

Am letzten Tag<br />

von 72 Stunden werden<br />

sie ein “Shopping auf<br />

Rädern” organisieren,<br />

wo sie BewohnerInnen<br />

im Rollstuhl begleiten.<br />

“Das wird bestimmt ein<br />

Riesenspaß”, sind sich<br />

die Mädels einig. Auch<br />

die MitarbeiterInnen des<br />

Seniorenzentrums sind<br />

von den Jugendlichen<br />

begeistert. “Wir sind hier<br />

ein bisschen in einer<br />

eigenen Welt und jetzt<br />

mischen sich jung und alt<br />

und das passt mit diesen<br />

Mädchen so zusammen<br />

wie rechte und linke<br />

Hand”, erzählt uns die<br />

Leiterin des Seniorenzentrums.<br />

6


402<br />

WOHNEN NACH WUNSCH<br />

Gallneukirchen. Am<br />

1. Oktober wurde vom<br />

Evangelischen Diakoniewerk<br />

Gallneukirchen die<br />

Außenstelle in Altenberg<br />

eröffnet. Ein Teil der 7.<br />

Klasse des Petrinums<br />

durfte dort einen Stadl<br />

ausräumen, die andere<br />

Gruppe ein Beet mit<br />

einem Zugangsweg<br />

bauen.<br />

Die Klasse war so<br />

schnell fertig, dass sie<br />

am Freitag in Gallneukirchen<br />

weiterarbeiteten.<br />

Während die einen mit<br />

Bewohnern den Streichelzoo<br />

ausmisteten,<br />

rollten die anderen den<br />

kaputten Zaun ein und<br />

verlegten den neuen<br />

knapp ein Kilometer langen<br />

Wildzaun.<br />

Den Jugendlichen gefiel<br />

es besonders, dass sie<br />

gemeinsam mit ihrer<br />

ganzen Klasse bei dem<br />

Projekt dabei waren und<br />

72 Stunden zusammen<br />

arbeiteten.<br />

7


403<br />

GARTEN DER BEGEGNUNG<br />

Wels. In der Pfarre St.<br />

Franziskus hat sich eine<br />

Schulklasse aus dem<br />

RG Lambach einquartiert.<br />

Ihre Aufgabe für<br />

die nächsten drei Tage<br />

ist es, den Garten der<br />

Begegnung beim Pfarrzentrum<br />

zu renovieren.<br />

Die 12 Mädls müssen ordentlich<br />

anpacken, denn<br />

es gilt ein Labyrinth neu<br />

zu gestaltet, am Fußballplatz<br />

die Löcher mit Erde<br />

aufzufüllen und Bänke<br />

für den Garten zu bauen.<br />

Lina erzählt, dass ihre<br />

Religionslehrerin ihnen<br />

in der Schule das Projekt<br />

vorgestellt hat und sich<br />

die Klasse entschloss<br />

gemeinsam bei diesem<br />

Projekt dabei zu sein.<br />

Isabella aus der Klasse<br />

feiert während den 72<br />

Stunden sogar ihren<br />

Geburtstag und ist sich<br />

sicher, dass sie schöne<br />

Erinnerungen mitnehmen<br />

wird und freut sich über<br />

extrem viel Kuchen ;)<br />

Interview mit Lilli<br />

8


406<br />

BUNTES TREIBEN UND EDLE<br />

TROPFEN<br />

Andorf. Das Bezirksalten-<br />

und Pflegeheim<br />

Andorf will im Frühjahr<br />

2019 zum ersten Mal<br />

einen Ostermarkt veranstalten<br />

bei dem selbstgemachte<br />

Produkte der<br />

BewohnerInnen verkauft<br />

werden sollen. Um genug<br />

Vorrat zu haben,<br />

kann man nicht früh genug<br />

zu basteln beginnen<br />

dachte sich die Leitung<br />

des Heimes und holte<br />

sich deshalb für 72 Stunden<br />

Unterstützung ohne<br />

Kompromiss von SchülerInnen<br />

aus dem Gymnasium<br />

Schärding. Die<br />

Innviertlerinnen sägten<br />

voller Elan Hasen aus<br />

Holz und bemalten und<br />

dekorierten diese und<br />

auch die Vogelhäuser<br />

aus altem Geschirr sind<br />

beim Ostermarkt sicher<br />

ein Verkaufsschlager.<br />

Die zweite Aufgabe war<br />

dann aber zur Jahreszeit<br />

passend. Ein Oktoberfest<br />

musste geplant<br />

und organisiert werden.<br />

Die Jugendlichen kümmerten<br />

sich um Musik<br />

und Bewirtung für die<br />

BewohnerInnen und laut<br />

Florian Baumgartner von<br />

der Kath. Jugend <strong>OÖ</strong><br />

war das Fest ein Highlight<br />

der <strong>72h</strong>: “Die Bude<br />

war voll und alle hatten<br />

Spaß. Toll, was die<br />

Mädchen da geschafft<br />

haben.”<br />

9


407<br />

KEKSERLMARKT AM KUMPLGUT<br />

Linz. 26 Schülerinnen<br />

der LFS Bergheim in<br />

Feldkirchen und Gruppenleiterin<br />

Elli Schaubmayr<br />

haben eine riesengroße<br />

Challenge vor<br />

– möglichst viele Kekse<br />

für den Kekserlmarkt<br />

des Kumplgutes am<br />

17.11.2018 zu backen,<br />

welcher dazu dient, den<br />

Betrieb für ca. 3 Monate<br />

finanziell zu sichern.<br />

Das Projekt ist sehr<br />

gemütlich mit einem<br />

Wohnzimmerkonzert von<br />

MARROK gestartet und<br />

Ö3 kam mit Robert Kratky<br />

auf Überraschungsbesuch.<br />

Nach all der<br />

Aufregung wurde mit<br />

voller Motivation – jedoch<br />

noch ein wenig<br />

müde vom Konzert –<br />

mit dem Kekse backen<br />

begonnen. Bereits am<br />

ersten Tag wurde die<br />

100 kg Marke spielend<br />

geknackt! Via Livestream<br />

vom Kumplgut auf<br />

facebook konnte man<br />

den Fortschritt mitverfolgen!<br />

Beitrag von Ö3<br />

10


SOCIAL MEDIA<br />

#72H #CHALLENGEYOURLIMITS<br />

© Jack Haijes<br />

11


408<br />

SICHERHEIT GEBEN<br />

Andorf. Bisher konnten<br />

die BewohnerInnen<br />

der Wohnoffensive St.<br />

Pius in Andorf (ein Caritas<br />

Projekt für Menschen<br />

mit Beeinträchtigungen)<br />

nicht unbeaufsichtigt in<br />

den Garten gehen, da<br />

ein Zaun fehlte. Eine<br />

Bewohnerin, die an<br />

Demenz leidet, spazierte<br />

manchmal einfach geradeaus<br />

und merkte nicht,<br />

wenn sie das Gelände<br />

des Hauses verließ und<br />

brachte sich so selbst<br />

in Gefahr. Doch Hilfe<br />

naht in Form der Gruppe<br />

aus dem Gymnasium<br />

Schärding während der<br />

“72 Stunden ohne Kompromiss”.<br />

Die fleißigen<br />

Jugendlichen schafften<br />

es in einem Tag mit<br />

vollem Körpereinsatz<br />

die gesamte Hecke<br />

abzureissen und 50<br />

Laufmeter Zaun aufzubauen.<br />

Der nächste Tag<br />

wurde genutzt, um die<br />

BewohnerInnen besser<br />

kennenzulernen, gemeinsam<br />

zu kochen und<br />

eine Bildersammlung als<br />

Erinnerung zu gestalten.<br />

Den Abschluss bildete<br />

ein tolles Einweihungsfest<br />

mit Kuchen, Jause,<br />

einem Luftballonstart und<br />

einer kleinen Olympiade.<br />

Mit dem Bürgermeister,<br />

allen MitarbeiterInnen<br />

und BewohnerInnen<br />

wurde feierlich ein Band<br />

durchgeschnitten und<br />

so der neue Zaun unter<br />

großem Applaus eröffnet.<br />

Nun haben die BewohnerInnen<br />

die Freiheit,<br />

alleine den Garten zu<br />

nutzen. Danke an die<br />

motivierten Kids und Ihre<br />

LehrerInnen, die dieses<br />

Projekt so toll umgesetzt<br />

haben.<br />

12


409<br />

SICHERER BODEN UNTER DEN<br />

FÜßEN<br />

Andorf. Ursprünglich<br />

ging es in dem Projekt<br />

“Sicherer Boden unter<br />

den Füßen” darum, wie<br />

der Name schon vermuten<br />

lässt, den in die Jahren<br />

gekommenen Boden<br />

im ora-Stüberl in Arndorf<br />

zu ersetzen. Aufgrund<br />

des schönen Wetters<br />

wurde jedoch kurzfristig<br />

umdisponiert und die<br />

Jugendlichen durften in<br />

ihren 72 Stunden eine<br />

riesige Hecke umschneiden<br />

und entfernen. Damit<br />

wurde Platz für einen<br />

Containeranbau geschaffen,<br />

der wiederum das<br />

Areal des Flohmarktes<br />

um einiges vergrößern<br />

soll. Das bedeutet, dass<br />

es nun mehr Möglichkeiten<br />

gibt, beim Flohmarkt<br />

Geld zu lukrieren, um<br />

Projekte von ora International<br />

umsetzen zu können.<br />

Ziel von ora ist es,<br />

Kindern auf der ganzen<br />

Welt ein gutes Leben zu<br />

ermöglichen. Das eigentliche<br />

Projekt “sicherer<br />

Boden unter den Füßen”<br />

soll bei den nächsten<br />

<strong>72h</strong> 2020 dann endgültig<br />

umgesetzt werden.<br />

13


410<br />

ARBEIT IST KEIN KINDERSPIEL<br />

Andorf. Ora international<br />

ist ein christliches<br />

Hilfswerk, dass Kindern<br />

ein Leben frei von Mangel,<br />

Zwang und Gewalt<br />

ermöglichen will. Sie wollen,<br />

dass jedes Kind in<br />

einem geschützten Umfeld<br />

aufwächst und durch<br />

liebevolle Erziehung<br />

sowie gute Ausbildung in<br />

eine lebenswerte Zukunft<br />

geführt wird. Für den<br />

wöchentlichen Flohmarkt<br />

gibt es diese Woche<br />

Hilfe von Jugendlichen,<br />

die bei 72 Stunden ohne<br />

Kompromiss mitmachen.<br />

Die Mädchen aus dem<br />

Gymnasium Schärding<br />

beschäftigen sie sich mit<br />

der Situation von Kindern<br />

in Myanmar, einem<br />

neuen Schwerpunktland<br />

von ora international. Sie<br />

bereiten Präsentationen<br />

für die BesucherInnen<br />

des Flohmarktes vor,<br />

um ihnen die tragischen<br />

Schicksale von Kindersoldaten,<br />

Kindern<br />

in Prostitution oder im<br />

Drogenhandel näher zu<br />

bringen und Projekte zu<br />

deren Schutz vorzustellen.<br />

Die Jugendlichen<br />

zeigten vollen Einsatz<br />

für die gute Sache, den<br />

Schutz von Kindern in<br />

Myanmar.<br />

14


411<br />

EIN HOLZIGES WILLKOMMEN<br />

Linz. Die geschickte<br />

Gruppe, die im Haus<br />

Karl Borromäus das 72<br />

Stunden-Projekt durchführt,<br />

hat am Vormittag<br />

schon Holzbuchstaben<br />

gesägt, geschliffen und<br />

nun bemalen sie diese.<br />

Ein großes „Herzlich<br />

Willkommen“ soll den<br />

Eingangsbereich dann<br />

schmücken und BesucherInnen<br />

freundlich begrüßen.<br />

Es ist wunderbar<br />

zu sehen, wie zwei Generationen<br />

aufeinander<br />

treffen. Die Jugendlichen<br />

werken fleißig im Raum<br />

und die BewohnerInnen<br />

schauen interessiert zu,<br />

was da alles passiert und<br />

manche greifen auch<br />

zum Pinsel. Bei Kaffee<br />

und Kuchen tauschen<br />

sich alt und jung aus.<br />

Einer der Bewohner ist<br />

sogar schon 101 Jahre<br />

alt und hat einiges aus<br />

seinem Leben zu berichten.<br />

„Es geht einfach darum,<br />

für andere etwas freiwillig<br />

zu machen und das<br />

Interesse der älteren Generation<br />

an uns Jüngeren<br />

ist wirklich toll“, meint<br />

Jonas. Er ist bereits das<br />

zweite Mal dabei und<br />

kann das Projekt nur<br />

empfehlen!<br />

15


STATEMENTS<br />

HÖRT, LEST, SCHAUT SELBST<br />

Das komplette Projekt ist ein Highlight, weil es schön ist gemeinsam zusammenzuarbeiten<br />

und etwas mit den eigenen Händen zu bauen und sich andere darüber freuen.<br />

(Elisa)<br />

„Ich bin gerne dabei, da ich neue Menschen kennen lernen kann und ich ihnen helfen<br />

darf. Wenn man mit fremden Menschen zusammenarbeitet, dann lernt man sensibel<br />

zu sein und zu fühlen, was mein Mitmensch gerade braucht und wie man ihn unterstützen<br />

kann. Diese Erfahrungen bereichern mich sehr.“ (Ali)<br />

„Ich fühle mich sehr gut, wenn ich anderen helfen kann, deshalb habe ich mich beim<br />

Sozialprojekt angemeldet. Meine persönliche Meinung ist, dass wir Menschen alle<br />

gleich sind, egal welche Religion sie haben, woher sie kommen oder wie alt sie sind.<br />

Wenn jemand Hilfe braucht, dann helfen wir gerne.” (Esmat)<br />

„Religion und Herkunft sind zwar wichtig, sollten aber nicht über Menschen bestimmen.<br />

Begegnung ist nicht wir und die Anderen, sondern wir und ein neuer Teil von<br />

uns.“ -(Ishak)<br />

Interview von<br />

Laura, Christina<br />

und Emma<br />

16


412<br />

CREATE CON ACTION<br />

Linz. Im Flüchtlingshaus<br />

Bindermichl sind<br />

die Jugendlichen dabei,<br />

dass die grauen und<br />

kahlen Wände Farbe<br />

bekommen. Gemeinsam<br />

mit den BewohnerInnen<br />

wird der Eingangsbereich<br />

neu, bunt und gemütlich<br />

gestaltet. Da wird<br />

gemalt, gebaut und es<br />

werden neue Bilder und<br />

Lampen montiert. “Es<br />

ist toll, wenn man Menschen<br />

unterstützen und<br />

sich mit seiner Kreativität<br />

austoben kann”, meint<br />

Magdalena. Sogar das<br />

Auftreiben von Spenden<br />

finden die Jugendlichen<br />

ganz witzig. Ihre Aufgabe<br />

besteht auch darin, dass<br />

sie Möbel organisieren<br />

oder selbst bauen. “Eine<br />

Herausforderung war<br />

für mich, den Kontakt<br />

zu den BewohnerInnen<br />

aufzubauen, weil sie<br />

schon eher schüchtern<br />

sind”, meint Ella. Jetzt<br />

planen sie einen Ausflug<br />

Interview mit<br />

Nadja und Elena<br />

für die BewohnerInnen<br />

und die TeilnehmerInnen<br />

von <strong>72h</strong>. Gemeinsam<br />

werden sie eine Schiffsrundfahrt<br />

machen und<br />

haben da schon einiges<br />

auf die Beine gestellt<br />

und viele Sponsoren an<br />

Land gezogen. Wenn ihr<br />

neugierig seid und mehr<br />

wissen wollt, hört euch<br />

das Interview von diesem<br />

Projekt an.<br />

17


413<br />

BUNTER KLECKS<br />

Walding. Im Rahmen<br />

von “72 Stunden ohne<br />

Kompromiss” haben sich<br />

vier Jugendliche aus<br />

dem Raum Freistadt im<br />

Flüchtlingsheim Walding-Rottenegg<br />

getroffen.<br />

Der Auftrag ist, die<br />

Außenfassade des alten<br />

Gebäudes und den Waschraum<br />

neu zu gestalten.<br />

Bevor das große<br />

Malen losgeht, müssen<br />

die Jugendlichen noch<br />

Sachspenden bei lokalen<br />

Unternehmen besorgen.<br />

Mit ihrem enthusiastischem<br />

Engagement und<br />

ihren höflichen Anfragen<br />

stoßen sie auf breite<br />

Zustimmung.<br />

In der Waschküche<br />

können sich die Jugendlichen<br />

dann kreativ austoben,<br />

denn hier werden<br />

ein Regenbogen und viele<br />

weitere bunte Designs<br />

auf die Wände gemalt.<br />

Die BewohnerInnen des<br />

Hauses werden natürlich<br />

bei den Ideen und deren<br />

Umsetzung miteinbezogen<br />

und die Kinder<br />

dürfen beim Ausmalen<br />

helfen. Was für die<br />

Freiwilligen sehr spannend<br />

ist, sind die vielen<br />

verschiedenen Länder,<br />

Kulturen und Geschichten,<br />

die in diesem Haus<br />

aufeinandertreffen. Kulinarisch<br />

wird den Jugendlichen<br />

auch einiges<br />

geboten: Jede Mahlzeit<br />

ist ein typisches Gericht<br />

aus Armenien, Georgien<br />

oder Afghanistan.<br />

Am Ende des ersten<br />

anstrengenden Arbeitstages<br />

gab es für die<br />

fleißigen Arbeiter noch<br />

eine Überraschung, denn<br />

die Kinder haben Kekse,<br />

Kuchen und Tee vorbereitet.<br />

So lässt sich der<br />

Tag gemütlich beenden.<br />

Als Projektabschluss<br />

gibt es ein Grillfest mit<br />

den BewohnerInnen,<br />

den Freiwilligen und dem<br />

Zivi, der ebenfalls beim<br />

Projekt geholfen hat.<br />

Der kulturelle Austausch<br />

kommt hier sicher auch<br />

nicht zu kurz.<br />

18


414<br />

FEEL WELL<br />

Pfaffing. Mit solchen<br />

Profis haben die MitarbeiterInnen<br />

des Wohnhauses<br />

Invita in Pfaffing<br />

wohl nicht gerechnet, als<br />

sie sich für das <strong>72h</strong> Projekt<br />

angemeldet haben.<br />

Ihr Wunsch war, den<br />

etwas ungemütlichen<br />

Aufenthaltsraum auf<br />

Vordermann zu bringen<br />

und mit Hilfe von neu gestrichenen<br />

Wänden und<br />

einem neuen Raumteiler<br />

ein netteres Ambiente zu<br />

schaffen.<br />

Die vier jungen Herren,<br />

die dem Projekt zugeteilt<br />

waren, arbeiteten mit einer<br />

Professionalität und<br />

einem Tempo, dass man<br />

aus dem Staunen nicht<br />

mehr herauskam. Bereits<br />

am Vormittag wurde das<br />

Soll des gesamten Tages<br />

erfüllt, und der Raum war<br />

komplett ausgeräumt<br />

und frisch gestrichen.<br />

Als selbstgestellte Zusatzaufgabe<br />

fertigten<br />

die Jugendlichen einen<br />

detailgetreuen Plan an,<br />

bei dem sogar Fluchtwege<br />

eingezeichnet waren.<br />

„In der HTL haben wir<br />

gelernt, wie man solche<br />

Pläne zeichnet. Das<br />

kommt uns jetzt zugute“,<br />

freut sich ein Teilnehmer.<br />

Auch der Betreuer der<br />

motivierten Gruppe war<br />

ganz von den Socken.<br />

„Ich muss ihnen gar keine<br />

Anweisungen geben.<br />

Die machen das ganz<br />

von alleine!“<br />

Wir hoffen, dass es die<br />

nächsten Tage genau<br />

so weitergeht und sind<br />

schon gespannt auf das<br />

Ergebnis, dass sich sicher<br />

sehen lassen kann!<br />

19


SOCIAL MEDIA<br />

#72H #CHALLENGEYOURLIMITS<br />

20


415<br />

KULINARISCHE RUNDREISE<br />

Linz. Die Mädels<br />

der HLW Rohrbach<br />

sind nach Linz in das<br />

Flüchtlingshaus Saxingerstraße<br />

gekommen,<br />

um gemeinsam mit den<br />

BewohnerInnen im Zuge<br />

der “<strong>72h</strong> ohne Kompromiss”<br />

einen kulinarischen<br />

Austausch durchzuführen.<br />

Am ersten Tag wurde<br />

zuerst in der Linzer<br />

Innenstadt um Sachspenden<br />

gebeten, um<br />

den Eingangsbereich<br />

des Flüchtlingshauses<br />

zu verschönern. Die<br />

Jugendlichen malten<br />

eine große Weltkugel mit<br />

vielen unterschiedlichen<br />

Menschen an die Wand,<br />

die Gemeinsamkeit ausdrücken<br />

soll und Farbe<br />

ins Haus bringt.<br />

So richtig los ging es<br />

aber erst am zweiten<br />

Tag. Gemeinsam mit den<br />

BewohnerInnen wurde<br />

groß aufgekocht. Kulinarische<br />

Highlights verschiedener<br />

Kulturen und<br />

betörende Düfte zogen<br />

durch die Küche und<br />

Informationen und Tipps<br />

wurden ausgetauscht.<br />

Die Rezepte wurden<br />

dann in einem Kochbuch<br />

niedergeschrieben und<br />

gesammelt. Zum krönenden<br />

Abschluss wurden<br />

alle Gerichte in einem<br />

festlichen Essen verspeist.<br />

21


416<br />

MEIN KRAFTPLATZ<br />

Engelhartszell. Ein<br />

gemütliches Platzerl mit<br />

Bänken zum Ausruhen<br />

muss her! Für unsere<br />

„<strong>72h</strong> ohne Kompromiss“-TeilnehmerInnen<br />

ist<br />

das gar kein Problem.<br />

Beim Besuch sind die<br />

TeilnehmerInnen schon<br />

längst nicht mehr im<br />

Haus, sondern schon<br />

draußen, mittens im Geschehen.<br />

Als sich die Jugendlichen<br />

auf den Weg machen,<br />

um ein gemütliches<br />

Plätzchen ein paar hundert<br />

Meter weiter zu<br />

errichten, fällt ihnen eine<br />

Bank auf, die von vielen<br />

Brennnesseln umgeben<br />

ist. Dies muss geändert<br />

werden! So überlegt ein<br />

Teilnehmer, Samuel,<br />

nicht lange, schnappt<br />

sich die Motorsense und<br />

schwupps – Plätzchen<br />

Nummer eins ist wieder<br />

zum bequemen Sitzen<br />

bereit.<br />

Nun geht es an die eigentliche<br />

Aufgabe. Ein<br />

Stück weiter soll statt der<br />

alten Bank ein gemütliches<br />

Plätzchen mit mehreren<br />

Bänken entstehen.<br />

Die BewohnerInnen<br />

können sich dort dann<br />

ausrasten, durchschnaufen<br />

und später erholt den<br />

Rückweg antreten. Die<br />

Truppe aus Wien legt<br />

los: Samuel arbeitet wieder<br />

mit der Motorsense,<br />

die zwei Mädels und die<br />

Gruppenleiterin bringen<br />

den Grünschnitt weg. Bei<br />

diesem Projekt waren die<br />

Gemeinde und das Stift<br />

Engelhartszell sehr eingebunden.<br />

„Die Gemeinde<br />

hat sogar den Schotter<br />

und die Betonsteher<br />

gespendet“, erzählt die<br />

Leiterin der Einrichtung,<br />

Roswitha Reisinger. Sie<br />

freut sich sichtlich über<br />

die bereits getane Arbeit.<br />

22


417<br />

HELP - HELPMORE - HELPMOBIL<br />

Linz. Das Help-Mobil ist<br />

ein Projekt für Menschen<br />

ohne Versicherung, beziehungsweise<br />

für Obdachlose.<br />

Dort können<br />

sie sich von ÄrztInnen<br />

medizinisch untersuchen<br />

und behandeln lassen.<br />

Es werden auch Medikamente,<br />

Essen und<br />

(heiße) Getränke ausgegeben.<br />

Aufgabe für eine Klasse<br />

des sozial-kommunikativen<br />

BORGs Schärding<br />

war es im Rahmen einer<br />

„Aktion Kilo“ Medikamente,<br />

Verbandsmaterial,<br />

etc. auftreiben. Dazu<br />

werden sie Menschen<br />

vor Apotheken und<br />

Bandagisten ansprechen<br />

und diese bitten, etwas<br />

zu kaufen und dann zu<br />

spenden.<br />

Im sozial-kommunikativen<br />

Zweig des<br />

BORGs Schärding ist<br />

das <strong>72h</strong>-Projekt sogar<br />

als Praxisbezug vorgesehen.<br />

Die Schüler und<br />

Schülerinnen müssen<br />

aber nicht nur, sie wollen<br />

auch! So ist auch noch<br />

eine weitere Klasse in<br />

einem anderen Projekt<br />

dabei (429: See, Decide,<br />

Get Started). Von der<br />

Schule und der Lehrerschaft<br />

werden die Projekte<br />

sehr gefördert, da<br />

der Mehrwert gesehen,<br />

die Verknüpfung zum<br />

Schwerpunkt erstellt und<br />

somit eine Win-Win-Situation<br />

erzeugt wird.<br />

Natürlich kommt der<br />

Spaß für die Schüler<br />

und Schülerinnen nicht<br />

zu kurz. Ein weiterer Teil<br />

des Projektes ist das<br />

Klientenfest am Martin-Luther-Platz<br />

in Linz.<br />

Dort wird dann das neue<br />

Help-Mobil eingeweiht.<br />

Das Programm für die<br />

Feier wird ebenfalls von<br />

den Jugendlichen organisiert.<br />

23


418<br />

„SING A SONG“ - DIE DISCO IST<br />

ERÖFFNET<br />

Wels. Bei der Invita<br />

Einrichtung in Buchkirchen<br />

wird fleißig herum<br />

telefoniert und organisiert,<br />

aber auch handwerklich<br />

sind die TeilnehmerInnen<br />

am Werk.<br />

Gemeinsam mit den BewohnerInnen<br />

wollen die<br />

SchülerInnen des BORG<br />

Schärdings einen gemütlichen<br />

Karaokeabend mit<br />

anschließender Disco<br />

auf die Beine stellen. Die<br />

SchülerInnen sind sich<br />

einig: Sie machen bei<br />

<strong>72h</strong> mit, weil sie etwas<br />

bewegen wollen. “Man<br />

lernt etwas fürs Leben,<br />

tritt mit besonderen Menschen<br />

in Kontakt und<br />

wächst auch manchmal<br />

selbst über sich hinaus”,<br />

ergänzt Lena. Die Gruppe<br />

ist begeistert, dass<br />

sie schon von so vielen<br />

unterstützt worden sind.<br />

Jetzt hoffen sie nur noch,<br />

dass sie eine Karaokemaschine<br />

auftreiben<br />

können, damit dem gemütlichen<br />

Abend nichts<br />

mehr im Wege steht.<br />

24


INTERVIEW<br />

CHRISTINA POXRUCKER,<br />

POXRUCKER SISTERS<br />

Was bedeutet das <strong>72h</strong>-Projekt für dich?<br />

<strong>72h</strong> ist sehr wichtig für mich, weil es mich schon durch meine ganze<br />

Jugendzeit begleitet und ich es super finde, wenn sich so viele<br />

junge Leute für unsere Welt und unser Land einsetzen und zusammen<br />

helfen, dass diese ein bisschen besser wird. Außerdem<br />

ist es mir wichtig, dass es Menschen, denen es nicht so gut geht<br />

auch wieder besser geht.<br />

“Du stehst auf, gehst drauf los, für a bessere Wöd” heißt<br />

es im <strong>72h</strong>-Song.<br />

Hat es jeder selbst in der Hand, die Welt zu verbessern?<br />

Ja, ich glaube, dass jeder selbst verantwortlich ist, schließlich kann<br />

man nicht alles auf die Politik schieben. Ich denke auch, dass gerade die Jugendlichen in<br />

einer Zeit aufwachsen, in der es wichtig ist wieder aufzustehen und dafür zu sorgen, dass<br />

jetzt etwas passiert.<br />

Motto: “Challenge your limits” Wo und wie forderst du deine Grenzen heraus?<br />

Das ist ganz unterschiedlich. Einerseits bin ich gerade Mama geworden und das ist<br />

natürlich eine große Herausforderung, da geht es etwa um körperliche Grenzen, wenn<br />

man nicht viel Schlaf bekommt, oder wenn man die eigenen Bedürfnisse zurückstecken<br />

muss. Andererseits ist es als Musikerin auch oft so, dass man manchmal lieber etwas mit<br />

Freunden machen möchte, man aber auf der Bühne steht und dabei auch anderen Menschen<br />

etwas mit der Musik mitgeben möchte. Auch hier stößt man immer wieder auf die<br />

eigenen Grenzen.<br />

© Jack Haijes<br />

Interview<br />

mit Christina<br />

Poxrucker<br />

25


419<br />

STÜCK FÜR STÜCK<br />

Ebensee. Am Balkon<br />

sitzen zwei Jugendliche<br />

mit einem Bewohner und<br />

zerkleinern die Fliesen<br />

für ein wunderschönes<br />

Mosaik in Form von Fischen<br />

zum Thema Meeresgrund.<br />

Währenddessen<br />

schleifen die schon<br />

ganz verstaubten anderen<br />

Jugendlichen die<br />

Wand im Badezimmer<br />

der Einrichtung Invita ab.<br />

Sie skizzieren, wo genau<br />

das Mosaik hinkommen<br />

soll und lachen mir<br />

glücklich entgegen. „Alle<br />

sind sehr freundlich und<br />

hilfsbereit, außerdem haben<br />

wir viele tolle Helfer“.<br />

Es ist nicht zu übersehen,<br />

dass sie viel Spaß<br />

mit den BewohnerInnen<br />

haben. Für den Nachmittag<br />

planen sie einen<br />

gemeinsamen Ausflug<br />

zu den Langbathseen.<br />

Die drei Mädels aus St.<br />

Martin und ihre Jugendgruppenleiterin<br />

sind noch<br />

immer voll motiviert,<br />

zerschlagen Fliesen,<br />

sammeln die kleinen<br />

Stücke ein und befestigen<br />

sie wieder an der<br />

Wand. Stück für Stück<br />

wird geklebt und siehe<br />

da, eine Meereswelt mit<br />

Meeresuntergrund, Fischen<br />

und Schildkröte ist<br />

entstanden. Die Jugendleiterin<br />

meint, dass es<br />

mehr Arbeit als gedacht<br />

ist, aber sie ist voller<br />

Zuversicht, da sich die<br />

BewohnerInnen schon<br />

als fleißige HelferInnen<br />

bewiesen haben. So wird<br />

das Mosaik bestimmt<br />

noch fertig!<br />

„Ich baue mir mal ein<br />

Haus und im Bad wird<br />

ein großes Mosaik entstehen.<br />

Und ihr dürft mir<br />

dabei alle helfen, weil ihr<br />

ja jetzt eh schon Profis<br />

seid.“, albern die Mädels<br />

vor sich hin, während sie<br />

die Fliesen auf die Wand<br />

kleben.<br />

26


420<br />

PRO MARIENDOM - PRO POPE<br />

FRANCIS<br />

Linz. Der Mariendom<br />

in Linz ist bereits in die<br />

Jahre gekommen und<br />

muss dringend renoviert<br />

werden. Darum wurde<br />

die Initiative Pro Mariendom<br />

ins Leben gerufen.<br />

Papst Franziskus<br />

nutzt das Sozialprojekt<br />

72 Stunden ohne Kompromiss<br />

und kam als<br />

Teilnehmer nach <strong>OÖ</strong> um<br />

für diese Initiative seine<br />

Arbeits- und Geisteskraft<br />

zur Verfügung zu<br />

stellen. Total begeistert<br />

war er vom Startfest am<br />

AEC Maindeck. “Es ist<br />

echt beeindruckend, so<br />

viele junge, engagierte<br />

Menschen zu sehen, die<br />

sich für benachteiligte<br />

Menschen einsetzen.<br />

Das ist gelebte Solidarität,<br />

wie ich sie schon<br />

so oft gepredigt und in<br />

Evangelii gaudium geschrieben<br />

habe”, sprudelt<br />

es aus dem Pontifex<br />

nur so heraus. Ebenso<br />

versichert er uns, dass<br />

er die hier gewonnen<br />

Eindrücke nach Rom zur<br />

aktuellen Jugendsynode<br />

mitnehmen wird. “Beim<br />

Abschluss der Synode<br />

werde ich mit dem <strong>72h</strong><br />

Leiberl auftreten und<br />

damit zeigen, dass mir<br />

Solidarität wirklich ein<br />

Herzensanliegen ist”,<br />

meint Franziskus.<br />

Das katholische Oberhaupt<br />

macht sich nach<br />

dem Startfest auf den<br />

Weg zu den verschiedenen<br />

Projekten.<br />

Besonders beeindruckt<br />

ist er von der Redaktion<br />

der Onlinezeitung, denen<br />

er angeboten hat bei seiner<br />

Presseabteilung im<br />

Vatikan mitzuarbeiten.<br />

Den Mariendom hat er<br />

bei der ganzen Faszination<br />

für 72 Stunden ganz<br />

vergessen, aber er übergab<br />

den Auftrag an die<br />

Katholische Jugend <strong>OÖ</strong>.<br />

27


421<br />

SCHÖNER WOHNEN<br />

Bad Hall. Im Altersheim<br />

Schloss Hall wird<br />

es bunt, das ist offensichtlich.<br />

Die Jugendlichen<br />

der 7. Klasse des<br />

Gymnasium Petrinum<br />

sind in drei Gruppen<br />

aufgeteilt und dürfen<br />

sich sogar künstlerisch<br />

betätigen. Einige Wände<br />

erstrahlen neu mit Bildern<br />

von einer Sonne,<br />

einem Spinnennetz oder<br />

einem Baum. Die restlichen<br />

Wände strichen sie<br />

tatkräftig und motiviert<br />

in weißer Farbe. Die<br />

BewohnerInnen sind<br />

sehr glücklich über die<br />

Abwechslung im Haus,<br />

erzählen den Jugendlichen<br />

Geschichten über<br />

ihr Leben, beobachten<br />

das Geschehen und genießen<br />

den Rummel.<br />

Ein bisschen Farbe da,<br />

ein bisschen Farbe dort,<br />

und das Ergebnis ist<br />

ein riesengroßer Baum,<br />

verziert mit vielen bunten<br />

Blättern. Doch auch<br />

die Sonne, die alle beim<br />

Hereinkommen empfängt,<br />

kann sich sehen<br />

lassen. Das Schöne an<br />

der ganzen Sache ist,<br />

dass sich die SchülerInnen<br />

des Petrinums<br />

in Linz schon erkundigt<br />

haben, ob es <strong>72h</strong> ohne<br />

Kompromiss nächstes<br />

Jahr auch wieder geben<br />

wird. „Schade, dass es<br />

dieses Projekt nur alle<br />

zwei Jahre gibt. Sonst<br />

wären wir nächstes Jahr<br />

auch wieder dabei. Aber<br />

ich denke, wir haben das<br />

lustigste Projekt von allen<br />

bekommen.“, lachten<br />

die SchülerInnen.<br />

28


SOCIAL MEDIA<br />

#72H #CHALLENGEYOURLIMITS<br />

29


422<br />

SOKO ST. ANNA - WIR BESCHATTEN!<br />

Linz. Schaufel, Scheibtruhe,<br />

Rechen, Wasserwaage.<br />

Das sind die<br />

Werkzeuge einer Schulklasse<br />

der VBS Schönborngasse<br />

Wien. Die<br />

Jugendlichen arbeiten<br />

im Seniorenwohnhaus<br />

St. Anna. Hier wurde vor<br />

zwei Jahren im Zuge<br />

des <strong>72h</strong>-Projektes eine<br />

Gartenlaube errichtet,<br />

welche in diesem Jahr<br />

einen neuen Boden<br />

bekommen soll. Die Jugendlichen<br />

hatten schon<br />

früh im Projekt mit einer<br />

ersten Herausforderung<br />

zu kämpfen: Das Ausheben<br />

der Grube war<br />

mühseliger als gedacht.<br />

Zusammen haben sie es<br />

dann geschafft und ab<br />

diesem Zeitpunkt ging<br />

es auch etwas flotter, bis<br />

sich die nächste Hürde<br />

auftat. Während die Jugendlichen<br />

dabei waren<br />

Schotter anzuschaufeln<br />

und zu verdichten,<br />

ging das Benzin für die<br />

Rüttelplatte aus. Ab da<br />

wurde wieder mit echter<br />

Handarbeit weitergemacht.<br />

Nichtsdestotrotz<br />

waren alle gut gelaunt.<br />

Vielleicht auch deshalb,<br />

weil es immer wieder zu<br />

Kontakt mit den BewohnerInnen<br />

kam, welche<br />

die Zeit an der frischen<br />

Luft genossen und die<br />

Jugendlichen unterhielten.<br />

So erzählte etwa ein<br />

Schüler vom gemeinsamen<br />

morgendlichen<br />

Singen mit einem älteren<br />

Herrn.<br />

Das können die Jugendlichen<br />

dann bei der<br />

gemeinsamen Eröffnungsfeier<br />

mit den HausbewohnerInnen<br />

noch<br />

weiter vertiefen.<br />

30


INTERVIEW<br />

JUDITH ZEITLHOFER, KJ <strong>OÖ</strong><br />

© Jack Haijes<br />

Du hast die 72 Stunden ohne Kompromiss<br />

jetzt schon zum dritten Mal organisiert.<br />

Was denkst du treibt Jugendliche an, sich<br />

für soziale Projekte zu engagieren?<br />

Ich glaube, dass Jugendliche oft eine Plattform<br />

suchen, wo sie sich engagieren können. Viele<br />

möchten etwas sinnvolles tun, wissen aber nicht<br />

wo und gleichzeitig fehlt ihnen das wie. Sich<br />

selbst etwas zu organisieren ist immer schwierig<br />

und so bietet “72 Stunden ohne Kompromiss”<br />

eine gute Plattform, wo sie einfach mitmachen<br />

können. Ich denke Jugendliche sind von Natur<br />

aus neugierig und haben Spaß daran etwas neues<br />

kennen zu lernen. Aus diesem Grund ist 72<br />

Stunden eine perfekte Herausforderung für sie.<br />

Motto “Challenge your limits”: Hast du im<br />

Laufe des Projektes deine eigenen Grenzen<br />

überwinden müssen?<br />

Gechallenged werde ich schon immer wieder bei diesem Projekt, weil es alleine<br />

schon eine Herausforderung ist 600 Leute zu koordinieren, zu schauen wie sie von A<br />

nach B kommen, und sicherzustellen, dass es allen gut geht. Es ist echt schön, wenn<br />

so viele Menschen bei einem Projekt mitmischen, aber es braucht einfach auch viel<br />

Zeit, viel Ausdauer und viel Kraft. Und ein gutes Telefon =)<br />

Was wünschst du dir, dass sich die Menschen vom Projekt mitnehmen?<br />

Ich wünsche mir, dass sie sich Spaß mitnehmen, dass es keine verlorene Zeit für<br />

sie war und dass sie mit ganz vielen schönen Begegnungen heimgehen. Ich glaube,<br />

dass nicht immer alles schön und perfekt sein muss bei <strong>72h</strong>, weil oft gerade das,<br />

was nicht so gut klappt den größten Lerneffekt hat. Aber die Gesamterfahrung soll<br />

positiv sein. Kurz gesagt wünsche ich mir, dass die Jugendlichen froh darüber sind<br />

mitgemacht zu haben, dass es eine unvergessliche Zeit für sie war und dass sie sich<br />

etwas von der Aktion mitnehmen können.<br />

31


423<br />

VOGELGEZWITSCHER - NISTKÄSTEN<br />

FÜR WELSER STADTVÖGEL<br />

Wels. Der Leiter der<br />

WEGE Wels, Gottfried<br />

Boubenicek, findet es<br />

großartig, wenn sich<br />

junge Menschen sozial<br />

engagieren und so Arbeiten<br />

kennen lernen,<br />

die eher nicht so bekannt<br />

sind. Die WEGE Wels ist<br />

eine Einrichtung, die Haftentlassenen<br />

den Wiedereinstieg<br />

in das soziale<br />

Leben ermöglichen soll.<br />

In der Einrichtung gibt es<br />

einen schönen Garten<br />

mit Baumbestand, in welchem<br />

Nistkästen für die<br />

Welser Stadtvögel angebracht<br />

werden sollen.<br />

Nicht nur diese Aufgabe<br />

haben die Burschen aus<br />

dem oberen Mühlviertel<br />

hervorragend gemeistert,<br />

sondern sind auch noch<br />

bei anderen Aufgaben<br />

eine tatkräftige Unterstützung<br />

gewesen. Auch<br />

Teilnehmer Klaus ist von<br />

dem <strong>72h</strong>-Projekt begeistert.<br />

Für ihn war es auch<br />

spannend, mit den Bewohnern<br />

des Hauses ins<br />

Gespräch zu kommen<br />

und ihre Situation zu<br />

verstehen lernen.<br />

Aber überzeugt euch<br />

selbst von dem großartigen<br />

Projekt in diesem<br />

Interview.<br />

32<br />

Interview mit<br />

Klaus und<br />

Gottfried


424<br />

GEMEINSAM STATT EINSAM<br />

Grieskirchen. Als<br />

eine „Win-Win“ Situation<br />

beschrieb Elfriede Stichlberger<br />

das 72 Stunden<br />

Projekt im betreubaren<br />

Wohnen der Caritas in<br />

Grieskirchen.<br />

72 Stunden lang durfte<br />

eine Jugendgruppe<br />

aus Gallneukirchen die<br />

Räumlichkeiten des Hauses<br />

verschönern. Nicht<br />

nur die BewohnerInnen<br />

freuten sich über die<br />

Neugestaltung des Aufenthaltsraumes,<br />

auch die<br />

Jugendlichen selber waren<br />

voller Elan und Freude<br />

am Projekt beteiligt.<br />

Mit Hilfe von großzügigen<br />

Sachspenden von<br />

der Malerei Gschwandner,<br />

der Bürgermeisterin,<br />

der Bäckerei Englmaier<br />

und dem Tiki wurden die<br />

Jugendlichen rundum<br />

versorgt und konnten so<br />

umso motivierter zur Tat<br />

schreiten.<br />

Zwischendurch blieb<br />

auch immer wieder<br />

genügend Zeit, um die<br />

BewohnerInnen besser<br />

kennenzulernen. Zum<br />

Beispiel bei einem extra<br />

angesetzten Fotoshooting,<br />

bei dem von jedem<br />

Bewohner und jeder<br />

Bewohnerin des Hauses<br />

ein tolles Foto für die<br />

Wandgestaltung gemacht<br />

wurde.<br />

Es ist toll anzusehen,<br />

was alles möglich ist,<br />

wenn so viele verschiedene<br />

Menschen an<br />

einem Strang ziehen!<br />

Danke!<br />

33


425<br />

DAS AUGE ISST MIT<br />

Buchkirchen. „Wir<br />

haben besondere Auflagen<br />

bekommen, damit<br />

wir auch heuer wieder<br />

dabei sein dürfen!“,<br />

erzählt eine Schülerin<br />

der achten Klasse des<br />

BORGs in Schärding.<br />

Die hoch engagierte<br />

Schule hat die Teilnahme<br />

beim <strong>72h</strong> Projekt eigentlich<br />

nur für die sechsten<br />

und siebten Klassen vorgesehen.<br />

Nachdem die<br />

achte Klasse aber auch<br />

dieses Jahr unbedingt<br />

wieder dabei sein wollte,<br />

verzichtete sie freiwillig<br />

auf eine weitere Exkursion<br />

dieses Jahr.<br />

Dieses Engagement<br />

spürt man auch gleich,<br />

wenn man die Gruppe<br />

trifft, die von zwei LehrerInnen<br />

begleitet wird.<br />

Sie haben die Aufgabe<br />

bekommen, den Aufenthaltsraum<br />

im Invita<br />

in Buchkirchen neu zu<br />

renovieren und gleichzeitig<br />

eine Karaokeparty für<br />

Freitag auf die Beine zu<br />

stellen.<br />

Ein Teil der Gruppe hat<br />

dafür umliegende Geschäfte<br />

abgeklappert,<br />

um Snacks, Getränke<br />

und Dekoration für den<br />

großen Abend zu ergattern.<br />

„Ich hab mir nicht<br />

gedacht, dass wir so viel<br />

bekommen und es so<br />

einfach wird“, schwärmt<br />

eine Schülerin nach<br />

der Sammelaktion. „Wir<br />

haben schon fast alles<br />

beisammen, was wir<br />

morgen brauchen. Und<br />

den Rest schaffen wir<br />

auch noch!“<br />

Danke liebe achte Klasse,<br />

dass ihr auch heuer<br />

wieder dabei seid!<br />

34


SOCIAL MEDIA<br />

#72H #CHALLENGEYOURLIMITS<br />

© Jack Haijes<br />

35


426<br />

LASS DEN FUNKEN ÜBERSPRINGEN<br />

Neukirchen/Walde.<br />

„Ich freu mich so, dass<br />

wir endlich eine gemütliche<br />

Lagerfeuerstelle<br />

bekommen. Wir hatten<br />

früher mal eine, diese<br />

dürfen wir jetzt aber nicht<br />

mehr benutzen, wegen<br />

der neuen Holzhütte<br />

gleich nebenan. Dann<br />

können wir die schönen<br />

Abende im Sommer<br />

auch im Freien nutzen<br />

oder uns sogar mal eine<br />

Wurst grillen“, so eine<br />

Bewohnerin von invita.<br />

Da hat sie wirklich Recht,<br />

es gibt ja nichts Schöneres<br />

als die lauen Sommernächte<br />

draußen zu<br />

verbringen. So machen<br />

sich drei SchülerInnen<br />

mit ihrer Lehrerin an die<br />

Arbeit und geben ihr<br />

Bestes, um am Samstag<br />

die neue Lagerfeuerstelle<br />

zu feiern. Das Schöne<br />

daran ist, dass die BewohnerInnen<br />

selbst auch<br />

die ganze<br />

Zeit über<br />

mithelfen,<br />

wo sie<br />

können.<br />

Beim gemeinsamen<br />

Mittagessen erfahren die<br />

TeilnehmerInnen sowie<br />

die Gruppenleiterin einiges<br />

zum Thema Menschen<br />

mit psychischen<br />

Beeinträchtigungen. Eine<br />

ganz spezielle Zusammenarbeit,<br />

wo nur Gutes<br />

entstehen kann. Hut ab!<br />

36


427<br />

DIE KINDER-GÄRTNER<br />

Baumgartenberg.<br />

Die Jugendgruppe Bad<br />

Ischl unter der Leitung<br />

von Eva werkt bei den<br />

72 h ohne Kompromiss<br />

beim Kindergarten und<br />

der Krabbelstube in<br />

Baumgartenberg. Das<br />

Projektziel der Jugendlichen<br />

ist es, die Gärten<br />

von beiden Einrichtungen<br />

aufzupeppen.<br />

Konkret heißt das, Wasserspiele<br />

mit Wasserflaschen<br />

zu bauen, ein<br />

Spielhäuschen zu verkleiden,<br />

einen Kriechtunnel<br />

aufzustellen und zu<br />

bepflanzen uvm.<br />

Die Jugendlichen, die<br />

alle das erste Mal bei<br />

72 h teilnehmen, sind<br />

mit großem Eifer dabei<br />

und genießen die<br />

Handlungsfreiheit bei<br />

den Aufgaben, sowie die<br />

gemeinsame Umsetzung<br />

der Projektidee. Tatkräftig<br />

unterstützt werden<br />

sie von den Kindern, die<br />

fleißig mithelfen.<br />

Große Aufregung<br />

herrschte gleich am<br />

Donnerstagvormittag, als<br />

Ö3 anrief und die Kinder<br />

sich mit einem Lied<br />

bei den Jugendlichen<br />

bedankten. Da wurde<br />

das fleißige Arbeiten<br />

kurz eingestellt, um sich<br />

selbst im Radio zu hören.<br />

Danach ging es mit<br />

dem Malen, Schleifen<br />

und Bepflanzen weiter,<br />

um dem Projektziel wieder<br />

ein Stück näher zu<br />

kommen.<br />

37


SOCIAL MEDIA<br />

#72H #CHALLENGEYOURLIMITS<br />

38


428<br />

DIE GARTENPROFIS<br />

Linz. Das schöne Wetter<br />

kommt den Jugendlichen<br />

beim Garteln rund<br />

um die Jugendkirche<br />

sehr entgegen, schließlich<br />

verbringen sie den<br />

Großteil ihrer Arbeitszeit<br />

draußen. Zuerst muss<br />

das Unkraut entfernt<br />

werden, erst dann kommen<br />

die alten Steine<br />

zum Vorschein, die dann<br />

auch aus dem Weg geräumt<br />

werden müssen.<br />

Um sich die Arbeit leichter<br />

zu machen, wird eine<br />

Menschenkette gebildet.<br />

Teamwork erspart ihnen<br />

somit weite Wege zu<br />

gehen. Erst wenn dort<br />

genug Platz ist, kann mit<br />

dem Bau der Terrasse<br />

begonnen werden. Hierfür<br />

hilft eine Baufirma<br />

mit, welche allerdings am<br />

Freitag schon um 6.30<br />

Uhr morgens<br />

ihre Arbeit aufnimmt.<br />

Da heißt<br />

es früh aufstehen<br />

für die<br />

neun Jugendlichen<br />

unter der Projektleitung<br />

von Klemens Hager.<br />

Trotzdem gefällt allen,<br />

dass sie beim <strong>72h</strong>-Projekt<br />

viel draußen sein<br />

können.<br />

Außerdem werden aus<br />

alten Baumstämmen<br />

Sitzgelegenheiten gebaut.<br />

Diese werden auch<br />

am Freitag schon benötigt,<br />

denn um 16.30 Uhr<br />

werden die Nachbarn der<br />

Jugendkirche zu einer<br />

Gartenparty eingeladen.<br />

Hier können die fleißigen<br />

Gartenarbeiter ihre<br />

erfolgreiche Arbeit das<br />

erste Mal präsentieren.<br />

39


429<br />

SEE, DECIDE, GET STARTED<br />

Linz. Ein ganz besonderes<br />

Projekt haben die<br />

SchülerInnen der siebten<br />

Klasse des BORGs<br />

Schärding. Es ist ein Videoprojekt,<br />

über die Sustainable<br />

Development<br />

Goals (globale Nachhaltigkeitsziele)<br />

der Vereinten<br />

Nationen. Diese Ziele<br />

gelten als bisher bester<br />

Kompromiss in der internationalen<br />

Nachhaltigkeitspolitik.<br />

Die Staaten<br />

und deren Bevölkerung<br />

sollen die Verantwortung<br />

für das Erreichen dieser<br />

Ziele übernehmen. Der<br />

Erfolg der SDGs hängt<br />

aber auch davon ab, wie<br />

diese in der Gesellschaft<br />

angenommen und eingefordert<br />

werden. Für<br />

die dafür notwendige<br />

Bekanntheit werden die<br />

TeilnehmerInnen der<br />

72 Stunden ohne Kompromiss<br />

einen Beitrag<br />

leisten. Die Jugendlichen<br />

werden während des<br />

Projektes die SDGs und<br />

deren regionale Bedeutung<br />

kennenlernen und<br />

sich mit den Fragen<br />

beschäftigen: Was bedeuten<br />

die SDGs für<br />

mich, wo können sie uns<br />

in unserem Alltag treffen<br />

und was können wir in<br />

Österreich tun, um diese<br />

zu erreichen?<br />

Die Jugendlichen werden<br />

den 11. und 13. Punkt<br />

der UN-Agenda bearbeiten.<br />

Der 11. Punkt<br />

behandelt die Nachhaltigkeit<br />

in Städten. Das<br />

beinhaltet eine nachhaltige<br />

Infrastruktur mit dem<br />

Ausbau von öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln ebenso,<br />

wie den Zugang zu sicheren,<br />

inklusiven Grünflächen.<br />

Der 13. Punkt<br />

beschäftigt sich mit<br />

Maßnahmen zum Klimaschutz.<br />

Bei diesem Punkt<br />

gehen die Jugendlichen<br />

speziell auf die Frage<br />

ein: “Was können Ju-<br />

40


gendliche im Alltag tun,<br />

um dem Klimawandel<br />

entgegenzuwirken?”<br />

Am Ende des Projektes<br />

wird es für die zwei<br />

SDGs jeweils ein 75sekündiges<br />

Video geben,<br />

wo die TeilnehmerInnen<br />

aus ihrer Sicht die Inhalte<br />

und Wichtigkeit der<br />

SDGs aufzeigen und<br />

andere Jugendliche zum<br />

Handeln motivieren.<br />

Dieses Projekt ist österreichweit!<br />

In den anderen<br />

Bundesländern werden<br />

die weiteren Themen der<br />

17 Punkte umfassenden<br />

Agenda bearbeitet und<br />

ebenfalls Videos mit je<br />

75 Sekunden gedreht<br />

und geschnitten.<br />

Die Schulklasse aus<br />

Schärding, welche einen<br />

sozialen Schwerpunkt<br />

hat, stand zu Beginn vor<br />

der Hürde, wie sie dieses<br />

Projekt angehen soll.<br />

Die Zuversicht ist aber<br />

schnell gekommen, als<br />

sie im Team die ersten<br />

Ideen gesammelt haben.<br />

Dieselbe Gruppe war vor<br />

zwei Jahren auch schon<br />

beim <strong>72h</strong>-Projekt dabei.<br />

Damals hatten sie eine<br />

eher körperlich anstrengende<br />

Aufgabe. Dieses<br />

Mal ist Kreativität gefragt,<br />

was nicht weniger<br />

anstrengend ist. Trotzdem,<br />

das gemeinsame<br />

Ideen sammeln (oder<br />

verwerfen) und schließlich<br />

alles zu einem Video<br />

zu verarbeiten fördert die<br />

Gemeinschaft. Wir dürfen<br />

uns auf zwei spannende<br />

Videos freuen.<br />

41


430<br />

PROBIER‘S MAL MIT<br />

GEMÜTLICHKEIT<br />

Rohrbach-Berg. Die<br />

Jugendlichen hatten Der<br />

Garten in der Wohneinrichtung<br />

St. Vinzenz wird<br />

von den BewohnerInnen<br />

das gesamte Jahr gerne<br />

genutzt.Die Jugendlichen<br />

hatten die Aufgabe,<br />

die teilweise vermoderte<br />

Pergola wieder auf<br />

Schuss zu bringen. Dazu<br />

schliffen sie zuerst die<br />

Pergola fein säuberlich<br />

ab, anschließend wurde<br />

sie mit Deckfarbe gestrichen<br />

und zu guter Letzt<br />

erstrahlt die Pergola<br />

in neuer Farbe und in<br />

neuem Glanz. Weiters<br />

wurde das alte große<br />

Gartentor repariert und<br />

ebenfalls neu gestrichen.<br />

Auch der Platz rund um<br />

die Pergola wurde neu<br />

gestaltet und barrierefrei<br />

ausgerichtet. Beim<br />

gemeinsamen Arbeiten<br />

stand die Begegnung<br />

zwischen jungen Menschen<br />

und Menschen<br />

mit Beeinträchtigung<br />

im Vordergrund. Dem<br />

Teilnehmer Manuel hat<br />

dieses Projekt sehr gut<br />

gefallen und “die Zeit ist<br />

wie im Nu verflogen. Es<br />

war auch schön, dass wir<br />

mit den Beeinträchtigten<br />

gearbeitet haben.”<br />

42


431<br />

AUS ALT MACH NEU<br />

Wartberg/Aist.<br />

Sechs Wiener Mädls in<br />

einem oberösterreichischen<br />

Schloss.<br />

Das Schloss Haus ist<br />

eine Einrichtung für<br />

Menschen mit Beeinträchtigungen.<br />

Gleich zu<br />

Beginn des Projekts bekamen<br />

die Jugendlichen<br />

eine Führung durch das<br />

Schloss und besuchten<br />

die Werkstätten. Diese<br />

erinnerten sie an ihre eigenen<br />

Werkstätten in der<br />

Modeschule in Wien.<br />

Ihre Aufgabe während<br />

der 72 Stunden ist es,<br />

eine stark zugewachsene<br />

Terrasse komplett neu<br />

zu gestalten. Die meiste<br />

Arbeit machte das Roden<br />

der bestehenden<br />

Pflanzen. Mit einem<br />

vorhandenen Budget<br />

durften die Jugendlichen<br />

dann neue Pflanzen in<br />

der Gärtnerei kaufen,<br />

wobei auf Wunsch der<br />

BewohnerInnen unbedingt<br />

Beerensträucher<br />

dabei sein sollten. Weiters<br />

wurde ein Barfußweg<br />

geplant.<br />

Ein besonderes Highlight<br />

für die SchülerInnen<br />

war es, das Leben im<br />

Schloss mitzubekommen.<br />

Sie<br />

freuten sich,<br />

wenn sie von<br />

den Fenstern<br />

aus neugierig<br />

beobachtet<br />

wurden.<br />

43


432<br />

MITEINANDER IM SATTEN GRÜN<br />

Gramastetten. Die<br />

Jugendlichen verwandelten<br />

den Garten des<br />

ARCUS Wohnverbandes<br />

in Gramastetten in einen<br />

Garten des Wohlfühlens.<br />

Die Gartenhütte<br />

wurde abgeschliffen und<br />

neu angestrichen. Für<br />

die Teilnehmer Michael<br />

und Marcel, war das<br />

die coolste Arbeit. Eine<br />

große Betonwand wurde<br />

zuerst mit weißer Farbe<br />

gestrichen. Anschließend<br />

überlegten die Jugendlichen<br />

gemeinsam mit<br />

einigen BewohnerInnen<br />

welche Motive sie gerne<br />

auf diese große Wand<br />

haben möchten. Nach<br />

einer kurzen Kreativphase<br />

war auch der<br />

Entwurf schon fertig.<br />

Eine farbenfrohe Wand<br />

mit Arcus Logo, einigen<br />

netten Motiven, die sich<br />

die BewohnerInnen aussuchten<br />

und das <strong>72h</strong>-Logo<br />

zieren nun diese große<br />

Wand im Garten des<br />

Wohnhauses. Zu guter<br />

Letzt wurde der Gehweg<br />

noch mit Rindenmulch<br />

ausgelegt. Jetzt können<br />

die BewohnerInnen ihren<br />

neu gestalteten Garten<br />

so richtig genießen.<br />

44


433<br />

<strong>OÖ</strong> 72H ZEITUNG<br />

Linz. Auch heuer hat<br />

sich wieder ein Team<br />

rund um Stefanie Hinterleitner<br />

zusammengefunden,<br />

um alle Geschehnisse<br />

während <strong>72h</strong> in<br />

einer interaktiven Onlinezeitung<br />

zusammen zu<br />

sammeln. Mit vollstem<br />

Arbeitseifer sammeln<br />

Alex, Samuel und Samuel<br />

möglichst viele Informationen<br />

und Fotos von<br />

allen 46 Einzelprojekten<br />

in Oberösterreich. Die<br />

Berichte werden von den<br />

ReporterInnen selbst<br />

verfasst, oder trudeln<br />

per WhatsApp,<br />

facebook oder Mail<br />

ein. Sarah kam am<br />

Freitag noch dazu<br />

und unterstütze<br />

uns bis Samstag<br />

beim Fertigstellen<br />

der Zeitschrift. Wir<br />

hoffen unser Werk<br />

ist für euch eine<br />

schöne Erinnerung an<br />

unvergessliche 72 Stunden<br />

ohne Kompromiss.<br />

45


435<br />

VERWENDEN STATT<br />

VERSCHWENDEN<br />

Wels. 19 SchülerInnen<br />

des BRG Wendlpark<br />

Steyr sammelten<br />

in Welser Geschäften<br />

Sachspenden wie Lebensmittel<br />

und Hygieneartikel<br />

für die <strong>OÖ</strong>. Tafel<br />

in Wels. Diese Aufgabe<br />

in einer fremden Stadt<br />

stellte sich für die TeilnehmerInnen<br />

durchaus<br />

als Herausforderung dar.<br />

Nichtsdestotrotz kamen<br />

am ersten Tag bereits<br />

10 volle Einkaufswagerl<br />

für arme Menschen in<br />

Wels zusammen.<br />

Die SchülerInnen<br />

sind begeistert<br />

über die positiven<br />

Gespräche mit den<br />

Passanten und<br />

deren Spendenbereitschaft.<br />

Trotz Heimreise<br />

wegen einem Tanzkurs<br />

am Freitag<br />

Abend kehren alle<br />

am Samstag Morgen<br />

wieder motiviert zum<br />

Einsatz zurück.<br />

46


436<br />

FILM AB - CHALLENGE THE LIMITS<br />

OF CHURCH<br />

Steyr. Gute Stimmung<br />

herrscht unter den Jugendlichen<br />

dieses Projektes,<br />

welche gerade<br />

unter professioneller Betreuung<br />

des Filmteams<br />

“Traum und Wahnsinn”<br />

einiges an Filmtheorie<br />

lernen. Damit können sie<br />

mit mehr Insiderwissen<br />

an ihre Challenge herangehen,<br />

einen Film zum<br />

Thema “limits of church”<br />

zu drehen. “Eine Herausforderung<br />

ist sicher, eine<br />

genaue Story zu entwickeln,<br />

über die das Video<br />

handeln sollte”, meint die<br />

Teilnehmerin Chrisi Auer.<br />

Jonas Weißengruber<br />

fühlt sich in der Gruppe<br />

sehr wohl. Er ist beim<br />

Filmdreh für den Ton zuständig<br />

und meint, dass<br />

man viel Neues lernen<br />

kann. Für Felix Koppler<br />

ist im Moment noch alles<br />

sehr spaßig, aber er<br />

sieht auch noch einige<br />

Herausforderungen auf<br />

die Gruppe zukommen.<br />

Im Zuge der gerade<br />

stattfindenden Dekanatsvisitation<br />

werden die<br />

Jugendlichen ein Video<br />

drehen, das sich mit den<br />

Grenzen von Kirche in<br />

der Außenwahrnehmung<br />

beschäftigt. Das Endprodukt<br />

soll als Einstieg in<br />

das Thema “Kirche und<br />

Zukunft” beim zweiten<br />

erweiterten Diözesanforum<br />

des Zukunftsprozesses<br />

der Diözese Linz<br />

im November präsentiert<br />

werden. Wie sonst so<br />

ein 72 Stunden Tag bei<br />

diesem Projekt aussieht,<br />

erzählt euch Felix im<br />

Interview.<br />

Bericht von Felix<br />

47


INTERVIEW<br />

SIMONE PLÖCHL, INSTA QUEEN<br />

Simone Plöchl aus Alberndorf in der Riedmark ist heuer als<br />

Influencerin und Instaqueen für das Sozialprojekt “72 Stunden<br />

ohne Kompromiss” unterwegs. Die Katholische Jugend<br />

kennt sie durch ihr Engagement bei der Jugendgruppe in<br />

Alberndorf und durch ihre Mitarbeit bei den Orientierungstagen.<br />

Derzeit studiert sie Bildungswissenschaften in Wien,<br />

doch für 72 Stunden gehört ihre ganze Aufmerksamkeit den<br />

Oberösterreichischen <strong>72h</strong> Projekten.<br />

Du bist <strong>72h</strong> Influencerin, was genau ist da deine Aufgabe?<br />

Ich teile Infos über die vielen tollen <strong>72h</strong> Projekte, erstelle Inhalte und poste diesen<br />

dann auf Instagram.<br />

Was waren deine bisherigen Highlights während der <strong>72h</strong>?<br />

Das unglaubliche Engagement der vielen Jugendlichen, der Spirit und dass ich selbst<br />

meine Limits challengen durfte!! Im mega Stress habe ich mich gefühlte hundert Mal<br />

verfahren, war komplett k.o und konnte ein Projekt einfach nicht finden. Ich wollte<br />

schon fast aufgeben, das erlaubt man sich unter diesem Motto aber nicht wirklich.<br />

Und – es hat sich gelohnt! Mega freundlich wurde ich dann von einem motivierten<br />

Projekt empfangen!<br />

Du bist in ganz Oberösterreich unterwegs und besuchst <strong>72h</strong> Projekte. Was<br />

glaubst du motiviert Jugendliche bei dieser Sozialaktion dabei zu sein?<br />

Das, was dabei raus kommt. Die positive Stimmung, das Gemeinschaftserlebnis und<br />

die Chance jenen eine Freude zu machen, die es im Leben etwas schwerer haben.<br />

Warum bist du als Influencerin bei <strong>72h</strong> dabei?<br />

Weil ich endlich die Chance hatte, bei <strong>72h</strong> ohne Kompromiss mitzuwirken und diese<br />

nutzen wollte.<br />

Möchtest du uns sonst noch etwas sagen?<br />

Es hat mich echt beeindruckt, wie unglaublich viel innerhalb von <strong>72h</strong> in ganz Österreich<br />

passiert, weitergeht und verändert wird – zum Positiven!<br />

48


437<br />

KREATIVART IM JUGENDZENRUM<br />

Kremsmünster. 72<br />

Stunden lang malen,<br />

streichen, kleben und<br />

sprühen 29 Jugendliche<br />

der HLW Steyr in<br />

Kremsmünster was das<br />

Zeug hält. Im Rahmen<br />

des österreichweiten<br />

Projektes 72 Stunden<br />

ohne Kompromiss bestreiten<br />

sie gleich zwei<br />

Projekte: Die künstlerische<br />

Neugestaltung des<br />

Jungendzentrums J@m<br />

im Stift Kremsmünster<br />

und die Renovierung<br />

des Gartenhäuschens<br />

im Kindergarten Kremsegg.<br />

Dabei ist nicht nur<br />

die künstlerische Begabung<br />

der SchülerInnen<br />

äußerst hilfreich, auch<br />

ihr handwerkliches Geschick<br />

und ihre hohe soziale<br />

Kompetenz sorgen<br />

dafür, dass die Arbeiten<br />

zügig und mit hoher<br />

Qualität über die Bühne<br />

gehen. Auch Barbara<br />

Haidinger-Schuster vom<br />

Jugendzentrum J@m<br />

bewundert das Engagement<br />

der Jugendlichen:<br />

„Ein großes Danke an<br />

so viele begeisterte und<br />

motivierte Jugendliche,<br />

die in diesen drei Tagen<br />

gemeinsam mithelfen<br />

Räume für Jugend zu<br />

gestalten.“<br />

Am Freitag Abend wurde<br />

gemeinsam eine Jugendvesper<br />

gefeiert, wo jede/r<br />

seine Geschichte in<br />

Form eines Werkzeuges<br />

vor Gott bringen konnte.<br />

© Jack Haijes<br />

© Jack Haijes<br />

Interview von<br />

Jugendlichen<br />

49


438<br />

GEMEINSAM HOCH HINAUS!<br />

Unterweißenbach.<br />

Für die Kj-Gruppe Unterweißenbach<br />

heißt es bei<br />

diesem Projekt die alten<br />

und maroden Hochbeete<br />

zu erneuern. Gemeinsam<br />

mit den Klienten der<br />

Tagesheimstätte werden<br />

5 neue Hochbeete aus<br />

Lerchenholz gebaut. Es<br />

wird fleißig geschnitten,<br />

gehobelt und geschliffen,<br />

damit nach 72 Stunden<br />

dann auch wirklich die<br />

neuen Hochbeete den<br />

Garten der Lebenshilfe<br />

Unterweißenbach<br />

schmücken. Zwischenzeitlich<br />

gab es ein paar<br />

Turbulenzen, aber mit<br />

der richtigen Motivation<br />

und Spaß kommt das<br />

Projekt zu einem guten<br />

Ende.<br />

Die Stimmung bei den<br />

Klienten als auch bei<br />

der kj Unterweißenbach<br />

ist sehr gut. Vor allem<br />

macht es ihnen Freude<br />

gemeinsam bei dem<br />

schönen Wetter draußen<br />

zu arbeiten.<br />

50


440<br />

DECKEN FÜR KALKUTTA<br />

Zipf. Kalkutta ist die<br />

Hauptstadt von West<br />

Bengal, einem kommunistischen<br />

Staat im ansonsten<br />

demokratischen<br />

Indien. Aufgrund eines<br />

enormen Wirtschaftswachstums<br />

bleiben die<br />

meisten BewohnerInnen<br />

dort wegen der explodierenden<br />

Lebenshaltungskosten<br />

auf der Strecke.<br />

Aus diesem Grund wurde<br />

von Eva Kleekamm<br />

das Projekt „Voice of the<br />

poor“ ins Leben gerufen,<br />

das während 72 Stunden<br />

ohne Kompromiss von<br />

Jugendlichen direkt aus<br />

Zipf unterstützt wird. Sie<br />

beschäftigen sich mit<br />

dem Projekt und überlegen,<br />

wie sie es während<br />

einer Aktion im Einkaufszentrum<br />

Varena am<br />

besten präsentieren können.<br />

Die Jugendlichen<br />

gestalten Flyer und sind<br />

mit Freude und Begeisterung<br />

dabei interessierte<br />

Passanten anzusprechen.<br />

Sie erzählen von<br />

der Situation in Kalkutta<br />

und bitten um Decken<br />

für dortige Obdachlose<br />

und Schulpatenschaften.<br />

Außerdem laden sie die<br />

Leute zu den Konzerten<br />

des “Gaudi-Chores” ein,<br />

der seine Einnahmen<br />

vom Samstagskonzert<br />

auch an “Voice of the<br />

poor” spendet. Es war<br />

eine tolle Erfahrung für<br />

die Jugendlichen, sich<br />

für andere einzusetzen<br />

und das Gefühl zu bekommen,<br />

die Welt ein<br />

Stückchen besser zu<br />

machen.<br />

51


441<br />

RICHT MA‘S WIEDER HER<br />

Lichtenberg. Das<br />

Jungscharhaus in Lichtenberg<br />

ist das Aushängeschild<br />

der Katholischen<br />

Jungschar der<br />

Diözese Linz. Ein altes<br />

Haus braucht jedoch<br />

auch Pflege und die ist<br />

nach einem langen Sommer<br />

besonders wichtig.<br />

Deswegen sind die<br />

Schüler der HTL Vöcklabruck<br />

nach Lichtenberg<br />

gekommen und bringen<br />

das Haus wieder auf<br />

Vordermann. Erdlöcher<br />

im Garten werden ausgebessert,<br />

Wände gestrichen,<br />

Türen geschliffen,<br />

kleinere elektrische<br />

Arbeiten vorgenommen<br />

und eigentlich wird alles<br />

hergerichtet und geputzt,<br />

was sonst so aufkommt.<br />

Herausfordernd war für<br />

die Jugendlichen nicht<br />

nur das Geschirr abzuwaschen,<br />

sondern auch<br />

ihre Ideen zu konkretisieren<br />

und die Zeit richtig<br />

einzuteilen, schließlich<br />

sind 72 Stunden gar<br />

nicht so lange, wie sie<br />

dann bemerkt haben.<br />

Ein wenig kreativ durften<br />

die Jugendlichen dann<br />

doch noch werden. Bei<br />

der Lagerfeuerstelle wurde<br />

ein Unterstand für das<br />

Feuerholz gebaut, damit<br />

das nicht nass wird. Das<br />

Besondere daran: Dieser<br />

wurde aus den alten<br />

Sesseln des Jungscharhauses<br />

gebaut. Viele von<br />

den SchülerInnen waren<br />

vor zwei Jahren schon<br />

bei 72 Stunden ohne<br />

Kompromiss dabei und<br />

nahmen für dieses Jahr<br />

neue TeilnehmerInnen<br />

mit, die auch großen<br />

Spaß an dem Projekt<br />

hatten.<br />

Und: Hergricht is wieder!<br />

52


442<br />

OKTOBERFEST IM SENIORENHEIM<br />

Braunau/Inn. Voller<br />

Motivation starteten am<br />

17. Oktober um 16.00<br />

Uhr drei Jugendliche aus<br />

dem Bezirk Braunau und<br />

vier junge Flüchtlinge mit<br />

den zwei Jugendleiterinnen<br />

des Dekanates Braunau<br />

Silvia Klaushofer und<br />

Waltraud Menghin und<br />

die neue Pastoralassistentin<br />

der vier Stadtpfarren<br />

von Braunau Frau<br />

Mag. Elisabeth Kronreif<br />

und die Regionskoordinatorin<br />

Verena Plainer ins<br />

Projekt „Oktoberfest im<br />

Seniorenheim“ in Braunau.<br />

Ziel des Projektes<br />

war es, dass die Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen<br />

gemeinsam<br />

mit den SeniorenheimbewohnerInnen<br />

ein Oktoberfest<br />

organisieren und<br />

als Projektabschluss dieses<br />

auch gemeinsam zu<br />

feiern. Im Zuge der Festvorbereitung<br />

eröffnet sich<br />

ein Begegnungsraum für<br />

Generationen und Kulturen.<br />

Die Jugendlichen,<br />

die unterschiedlichen Lebenssituationen<br />

entstammen,<br />

lernen sich gegenseitig<br />

kennen. Durch das<br />

gemeinsame Arbeiten<br />

können Grenzen überschritten<br />

werden, getreu<br />

dem <strong>72h</strong> Stunden Motto<br />

„challange your limits“.<br />

Am Samstag Nachmittag<br />

wird dann in richtiger<br />

Oktoberfestmanier gefeiert.<br />

Es gibt Bier, Brezn<br />

und Weißwurst, sowie<br />

Kuchen und Kaffee.<br />

Eröffnet wird das Fest<br />

mit einem Platzkonzert<br />

der Stadtmusikkapelle<br />

Braunau.<br />

Das ganze Projekt wäre<br />

nicht möglich gewesen<br />

ohne die Unterstützung<br />

der Stadtgemeinde Braunau<br />

und vieler Firmen,<br />

Sozialeinrichtungen,<br />

Pfarren, Vereine und<br />

Organisationen in und<br />

rund um Braunau! Vielen<br />

Dank!<br />

53


443<br />

WEIHNACHTEN IM PACKERL<br />

Engerwitzdorf.<br />

Eine junge Truppe der<br />

Dekanatsjugend Schörfling<br />

haut sich voll ins<br />

Zeug um für rumänische<br />

Kinder und Jugendliche<br />

Weihnachtspackerl<br />

zu packen. Nebenbei<br />

werden Kleiderspenden<br />

nach Größe und<br />

Geschlecht sortiert und<br />

in den Geschäften um<br />

Sachspenden für die Packerl<br />

gebeten. Unzählige<br />

Schuhschachteln wurden<br />

geordnet und durchnummeriert,<br />

da sie dann an<br />

ein Altenheim weiter<br />

gegeben werden zum<br />

Bekleben mit Geschenkpapier<br />

- hier helfen Generationen<br />

zusammen.<br />

Die Motivation ist enorm,<br />

da ihnen Roswitha von<br />

der Organisation Weihnachtsfreude<br />

zu Beginn<br />

von <strong>72h</strong> einen kurzen<br />

Film über die Lebensverhältnisse<br />

der Kinder in<br />

Rumänien und Impressionen<br />

der Verteilaktionen<br />

der letzten Jahre gezeigt<br />

hat, was nachhaltig Eindruck<br />

hinterlassen hat.<br />

54


STATEMENTS<br />

HÖRT, LEST, SCHAUT SELBST<br />

“Ich mach bei <strong>72h</strong> mit, weil es ein cooles Projekt ist und die ehrenamtliche Arbeit in<br />

das Rampenlicht stellt und das find ich ganz wichtig” (Chrisi)<br />

“Man lernt sehr viele neue Sachen” (Jonas)<br />

“<strong>72h</strong> mit ein paar Leuten zusammen sein die man noch nicht kennt, das finde ich<br />

spannend” (Felix)<br />

„Ich hab mir nicht vorstellen können, dass wir gemeinsam so viel schaffen. Ich bin<br />

richtig stolz auf uns.“ (Andi)<br />

„Mir hat es sehr gefallen, dass wir gemeinsam mit Beeinträchtigten gearbeitet haben.<br />

Die Zeit ist so schnell vergangen. Schade, dass das Projekt nicht länger dauert.“<br />

(Selvi)<br />

“Man lernt etwas fürs Leben, tritt mit besonderen Menschen in Kontakt und wächst<br />

auch manchmal selbst über sich hinaus.” (Lena)<br />

„Es war toll, gemeinsam zusammen zu helfen, um für die älteren Menschen im Altersheim<br />

diesen Teil des Gartens wieder schön gestalten zu können.“ (Eva, Annika)<br />

55


444<br />

HOCHBEET FÜR BE(E)TAGTE<br />

MENSCHEN<br />

Ried/Innkreis. Eine<br />

junge Truppe der Dekanatsjugend<br />

Schörfling<br />

haut sich voll ins Zeug<br />

um für rumänische Kinder<br />

und Jugendliche<br />

Weihnachtspackerl<br />

zu packen. Nebenbei<br />

werden Kleiderspenden<br />

nach Größe und<br />

Geschlecht sortiert und<br />

in den Geschäften um<br />

Sachspenden für die Packerl<br />

gebeten. Unzählige<br />

Schuhschachteln wurden<br />

geordnet und durchnummeriert,<br />

da sie dann an<br />

ein Altenheim weiter<br />

gegeben werden zum<br />

Bekleben mit Geschenkpapier<br />

- hier helfen Generationen<br />

zusammen.<br />

Die Motivation ist enorm,<br />

da ihnen Roswitha von<br />

der Organisation Weihnachtsfreude<br />

zu Beginn<br />

von <strong>72h</strong> einen kurzen<br />

Film über die Lebensverhältnisse<br />

der Kinder in<br />

Rumänien und Impressionen<br />

der Verteilaktionen<br />

der letzten Jahre gezeigt<br />

hat, was nachhaltig Eindruck<br />

hinterlassen hat.<br />

56


445<br />

SCHWINGT DIE PINSEL<br />

Vöcklabruck. Im<br />

Treffpunkt Mensch &<br />

Arbeit hatten die Jugendlichen<br />

die Chance einen<br />

Raum nach ihren Vorstellungen<br />

zu gestalten.<br />

Die Jugendlichen aus<br />

dem PTS Vöcklabruck<br />

waren mit Spaß, Können<br />

und jeder Menge Motivation<br />

beim Ausmalen des<br />

Jugendraumes in TMA<br />

Vöcklabruck zu Gange.<br />

Die Wände wurden nicht<br />

nur eintönig weiß gestrichen,<br />

sondern mit einem<br />

bunten Löwenkopf verziert.<br />

57


446<br />

#NICHTVERGESSEN<br />

St. Georgen/Gusen.<br />

Ein sehr spannendes<br />

Projekt wurde<br />

in St. Georgen an der<br />

Gusen umgesetzt. Hier<br />

trafen junge Asylwerber<br />

auf Jugendliche aus<br />

dem Gymnasium in St.<br />

Georgen, um sich mit<br />

dem Thema Flucht und<br />

Asyl zu beschäftigen.<br />

Wie sieht die rechtliche<br />

und politische Situation<br />

aus? Die Jugendlichen<br />

recherchieren zu dieser<br />

Thematik und führen<br />

Interviews mit den Asylwerbern.<br />

Das geht den<br />

Jugendlichen sehr nahe.<br />

“Jeder hat seinen Rucksack<br />

zu tragen. Manche<br />

mehr, manche weniger.<br />

Und bei manchen ist er<br />

so schwer, dass ich mir<br />

nicht vorstellen kann, wie<br />

das zu tragen ist”, meint<br />

Siddartha dazu.<br />

Im weiteren Schritt überlegten<br />

sich alle zusammen<br />

ein Konzept für eine<br />

Kunstinstallation, um an<br />

die Menschen zu erinnern,<br />

die in den letzten<br />

Jahren und Monaten aus<br />

Österreich abgeschoben<br />

wurden oder weiter geflüchtet<br />

sind. Aus sechs<br />

Metern Stacheldraht und<br />

ca. 100 kg Holz wird hier<br />

ein Zeichen gesetzt. Es<br />

soll sichtbar gemacht<br />

werden, was in unserem<br />

Land passiert. Durch<br />

dieses Projekt wird eine<br />

schwierige Thematik einer<br />

breiten Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht.<br />

Um den Austausch noch<br />

weiter zu forcieren, gab<br />

es drei internationale<br />

Kochsessions und ein<br />

Fußballmatch. “Sprache<br />

spielt manchmal kaum<br />

eine Rolle. Zum Beispiel<br />

beim gemeinsamen<br />

Fußball spielen oder<br />

beim Kochen”, bemerkte<br />

Samuel. So kam eben<br />

auch der Spaß nicht zu<br />

kurz. Dennoch war es<br />

für die Jugendlichen ein<br />

interessantes, aber auch<br />

emotionales Projekt. Die<br />

Installation kann in St.<br />

Georgen besichtigt werden.<br />

58


SOCIAL MEDIA<br />

#72H #CHALLENGEYOURLIMITS<br />

59


447<br />

VOLKSHILFE FREISTADT HAUTNAH<br />

MITERLEBEN<br />

Freistadt. Im Shop der<br />

Volkshilfe Freistadt verliefen<br />

die <strong>72h</strong> bisher sehr<br />

gut. Vor allem die vielfältigen<br />

Einsatzbereiche<br />

haben die vielen Teilnehmerinnen<br />

begeistern<br />

können. Sie begleiten die<br />

Volkshilfe Freistadt bei<br />

der Arbeit im Shop und<br />

mit den BewohnerInnen.<br />

Zu ihrer Aufgabe gehört<br />

auch, dass sie beim Bau<br />

eines Skiständers mithelfen<br />

und mit den BewohnerInnen<br />

gemeinsam<br />

kochen, spielen, reden<br />

oder spazieren gehen.<br />

Die TeilnehmerInnengruppe<br />

kennt sich schon<br />

durch die Schule und<br />

somit ist die Stimmung<br />

super. Ein Highlight bei<br />

diesem Projekt ist die<br />

Zusammenarbeit mit<br />

TeilnehmerInnen aus<br />

Bayern, die sich ebenfalls<br />

sehr gut in die Gruppe<br />

eingefunden haben.<br />

Die meisten haben noch<br />

keine Erfahrung mit dem<br />

größten Sozialprojekt<br />

Österreichs, doch sind<br />

sie nach nur ein paar<br />

Stunden schon begeistert.<br />

Für Atsut war ein besonderes<br />

Erlebnis, dass<br />

er zum ersten Mal eine<br />

Videokassette in einem<br />

alten Gerät abspielen<br />

durfte. Der Projektverantwortliche<br />

Simon<br />

Sternbauer ist froh, dass<br />

die Tage bis jetzt so gut<br />

verlaufen sind, die Stimmung<br />

so gut ist und für<br />

jeden etwas dabei ist wo<br />

man mitmachen kann.<br />

60


448<br />

NEUER GLANZ FÜRS GARTENHAUS<br />

Kremsmünster.<br />

Die Jugendlichen der<br />

HLW Steyr wurden<br />

von den Kindergartenkindern<br />

freundlich mit<br />

einem Lied begrüßt.<br />

Anschließend bekamen<br />

sie eine Einweisung in<br />

die Schleifmaschinen,<br />

die von der Berufsschule<br />

Kremsmünster als<br />

Leihgabe zur Verfügung<br />

gestellt wurden. Die anfängliche<br />

Angst vor den<br />

Maschinen wurde gleich<br />

überwunden und sie fanden<br />

Spaß an der Sache.<br />

Ein Kindergartenvater<br />

coachte die Jugendlichen<br />

und sie renovierten<br />

das Gartenhaus. Das<br />

Lackieren der neuen Verschalung<br />

machte sichtlich<br />

Spaß. Die Kindergartenkinder<br />

hatten ihre<br />

Freude mit den großen,<br />

fleißigen HelferInnen.<br />

„Es freut uns so sehr,<br />

dass unsere alte Gartenhütte<br />

endlich renoviert<br />

wird und wieder neuen<br />

Glanz erhält. Ohne dieser<br />

Zusammenarbeit<br />

wäre das in so einer kurzen<br />

Zeit nicht möglich.<br />

Das Schöne an der Sache<br />

ist, dass sich auch<br />

die Eltern der Kinder in<br />

diesen 72 Stunden sehr<br />

engagieren. Entweder<br />

sie helfen selber mit oder<br />

spendieren den Jugendlichen<br />

frische Weckerl.<br />

Solch eine Zusammenarbeit<br />

kann man sich nur<br />

wünschen“, so Elisabeth<br />

Müller, Leiterin des Kindergartens.<br />

Als Dank für die ganze<br />

Arbeit gab es eine<br />

kleine Feier mit den<br />

Kindergartenpädagoginnen,<br />

den Kindern und<br />

natürlich den fleißigen<br />

Jugendlichen. Es wurde<br />

gesungen, getanzt und<br />

gelacht. Und obendrauf<br />

gab es sogar noch Geschenke,<br />

unter anderem<br />

getrocknete Apfelringe,<br />

Zwetschken oder Kekse.<br />

Die Mädels der HLW<br />

Steyr waren sichtlich<br />

begeistert von dieser<br />

kleinen Feier und werden<br />

bestimmt das eine<br />

oder andere Mal die<br />

Kinder und natürlich den<br />

frisch-renovierten Garten<br />

besuchen.<br />

© Jack Haijes<br />

61


INTERVIEW<br />

SARAH GLATZ, YOUNGCARITAS<br />

Warum ist die Caritas beim Projekt <strong>72h</strong> dabei?<br />

Uns ist es ein großes Anliegen, junge Menschen bei der<br />

Umsetzung sozialer Projekte zu unterstützen und ihnen<br />

die Möglichkeit zu geben, mit Menschen unterschiedlicher<br />

Lebenswelten in Kontakt zu treten. Viele Jugendlichen<br />

hatten vielleicht noch nie persönlichen Kontakt zu Menschen<br />

mit Beeinträchtigungen oder geflüchteten Menschen<br />

und dies wird durch die Projekte bei <strong>72h</strong> ermöglicht.<br />

Es ist eine wunderbare Chance neue Erfahrungen<br />

zu machen, über den Tellerrand zu blicken und durch das<br />

eigene Engagement zu erfahren, was man selbst alles<br />

bewirken kann.<br />

Was ist deine Aufgabe bei <strong>72h</strong>?<br />

Bei 72 Stunden fungiere ich bei der youngCaritas als Projektkoordinatorin, das heißt<br />

ich bin für die Projekte in den Caritas-Einrichtungen zuständig. Hier galt es im Vorfeld<br />

einmal abzuklären, welche Einrichtungen bei „72 Stunden ohne Kompromiss“ mitmachen<br />

wollen, Projektvorschläge gemeinsam mit den Caritas-Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern erörtern und mit Rat und Tat bei der Umsetzung zur Seite zu stehen.<br />

Was waren Herausforderungen für dich?<br />

Herausfordernd war, dass enorme Flexibilität gefordert ist. Es kann natürlich passieren,<br />

dass schon im Vorfeld nicht immer alles nach Plan geschieht oder sich Projekte<br />

während der Umsetzung verändern. Aber gerade diese Flexibilität macht das Projekt<br />

so spannend und zeigt auf, wie wichtig es ist, situationsorientiert zu agieren.<br />

Welche Highlights hast du während den <strong>72h</strong> erlebt?<br />

Highlights gab es viele während der 72 Stunden! Es sind insbesondere die strahlenden<br />

Gesichter der Jugendlichen, wenn sie begeistert über die Projekte erzählen. Die<br />

Projektleiterinnen und –leiter in den Einrichtungen, welche so dankbar für die Unterstützung<br />

sind und wo die Wertschätzung gegenüber den Jugendlichen und ihrem<br />

Einsatz so spürbar wurde. Und nicht zu vergessen die Klientinnen und Klienten, die<br />

sich so freuen, wenn junge Menschen mit ihrer Energie und ihrem Lachen den Raum<br />

füllen und den Alltag unterbrechen.<br />

62


449<br />

TASTWEG IM SCHWALBENNEST<br />

Urfahr. Der Kindergarten<br />

Schwalbennest hat<br />

für die nächsten 72 Stunden<br />

7 neue Gesichter in<br />

der Gruppe. Diese gehören<br />

6 Schülerinnen der<br />

HLW Rohrbach und ihrer<br />

Gruppenleiterin Magdalena.<br />

„Die Kinder haben<br />

uns sehr herzlich aufgenommen.<br />

Witzig war,<br />

dass mich sogleich 4-5<br />

Kinder umschlungen und<br />

gekitzelt haben“, erzählt<br />

Julia amüsiert.<br />

Das liegt daran, dass<br />

die Kinder gerne Besuch<br />

bekommen. „Es ist<br />

schön, dass Miteinander<br />

zu sehen, wie die Kinder<br />

neugierig auf die jungen<br />

Frauen zugehen, sie<br />

zum Spielen einladen.<br />

Es kam sozusagen zu<br />

einer sofortigen Integration!“,<br />

resümiert die Kindergartenleiterin<br />

Mathilde<br />

Leeb.<br />

Die ist nämlich, den in<br />

die Jahre gekommenen<br />

Tastweg im Garten des<br />

Kindergartens wieder<br />

neu zu aktivieren. Autoreifen,<br />

Holzrahmen,<br />

Rindenmulch, Steine und<br />

Sand liegen dort bereit,<br />

ebenso die benötigten<br />

Gartengeräte. Nach<br />

einer kurzen Einführung<br />

und mit Hilfe einer von<br />

Selina erstellten Taststrassenskizze,<br />

legen<br />

sie los und dabei kommt<br />

nicht nur Magdalena<br />

schnell ins Schwitzen.<br />

„Morgen ziag i auf jeden<br />

Fall a Jogginghosn<br />

an!“, meint Lena und<br />

Teresa stimmt ihr mit der<br />

Spitzhacke in der Hand<br />

kopfnickend zu. Sie<br />

graben Löcher, um den<br />

Holzrahmen einzupassen,<br />

Magdalena entsorgt<br />

mit Lena einen schweren<br />

Pflasterstein und weiter<br />

rechts wird gerade der<br />

in 2 Hälften auseinander<br />

geschnittene Autoreifen<br />

in den Weg eingepasst.<br />

„Zu Mittag gönnen wir<br />

uns eine kleine Verschnaufpause.<br />

Dann<br />

geht’s natürlich weiter,<br />

denn schließlich stehen<br />

wir unter genauer<br />

Beobachtung durch die<br />

Kinder, die hinter den<br />

Fenstern interessiert<br />

zuschauen. Sie motivieren<br />

uns, den Tastweg<br />

bestmöglich hinzubekommen“,<br />

sind sich die<br />

Schülerinnen einig.<br />

63


451<br />

RIFA - ÖKO SERVICE FUNDGRUBE<br />

Ried/Innkreis. In der<br />

Fundgrube des Vereins<br />

Rifa (Rieder Initiative<br />

für Arbeit) sind Menschen<br />

beschäftigt, die<br />

am ersten Arbeitsmarkt<br />

keine Arbeitsmöglichkeit<br />

haben. In einem 6-monatigen<br />

Kurs werden sie<br />

im Bereich Verkauf und<br />

verschiedenen handwerklichen<br />

Tätigkeiten<br />

geschult um auf das<br />

Arbeitsleben vorbereitet<br />

zu werden.<br />

Die Jugendlichen des<br />

72 Stunden-Projektes<br />

konnten die Fundgrube<br />

und deren Tätigkeit kennenlernen<br />

und standen<br />

im regen Austausch mit<br />

den einzelnen MitarbeiterInnen.<br />

“Uns hat sehr<br />

gefallen, dass die MitarbeiterInnen<br />

sehr offen<br />

auf uns zugegangen<br />

sind und uns in allen<br />

Aufgaben unterstützt<br />

haben”, freuen sich<br />

Sandra und Marlene.<br />

Zudem konnten sie sich<br />

kreativ einbringen und<br />

verschiedene Dinge des<br />

Flohmarkts upcyceln.<br />

Magdalena und Elke<br />

berichten, dass sie etwa<br />

aus alten Stoffen Teddybären<br />

genäht, oder auch<br />

einen alten Spiegel<br />

verschönert haben.<br />

Diese Aufgaben haben<br />

ihnen sehr viel Spaß<br />

gemacht. Zum Schluss<br />

können sich alle nur<br />

noch für die schöne Zeit<br />

bedanken.<br />

64


452<br />

G‘SCHÄFTL SOZIALMARKT RIED<br />

Ried/Innkreis. Im<br />

G’SCHÄFTL in Ried<br />

können Menschen einkaufen,<br />

die nur über<br />

geringe finanzielle Mittel<br />

verfügen. Im Zuge der<br />

72 Stunden ohne Kompromiss<br />

halfen dort am<br />

Mittwoch und Freitag<br />

Vormittag Jugendliche<br />

und holten von umliegenden<br />

Geschäften<br />

verschiedene Waren<br />

ab. Die werden dann im<br />

G’SCHÄFTL zu günstigen<br />

Preisen verkauft.<br />

Jeweils am Nachmittag<br />

unterstützten die Jugendlichen<br />

dann die Verkäuferinnen<br />

im Geschäft<br />

und konnten hier ihre<br />

soziale Kompetenz unter<br />

Beweis stellen.<br />

Am Donnerstag hat das<br />

G’SCHÄFTL geschlossen.<br />

Der Tag wurde<br />

trotzdem sinnvoll genutzt,<br />

denn hier starteten<br />

die fleißigen Helfer eine<br />

Aktion Kilo. Sie baten<br />

Menschen<br />

vor Denns<br />

Biomarkt<br />

und vor<br />

dem Maxi<br />

Markt um<br />

Lebensmittelspenden<br />

und andere<br />

benötigte<br />

Sachen fürs<br />

G’SCHÄFTL. Die Aktion<br />

war sehr erfolgreich: vier<br />

große Einkaufswagen<br />

wurden so gefüllt. Es<br />

zeigt sich: das Projekt<br />

wird auch von der Rieder<br />

Bevölkerung sehr positiv<br />

aufgenommen.<br />

65


Herausgeberin:<br />

Katholische Jugend <strong>OÖ</strong>, Kapuzinerstraße 84,<br />

4020 Linz<br />

Redaktionsteam:<br />

Stefanie Hinterleitner (Chefredakteurin),<br />

Sarah Emberger, Alexander Eigner,<br />

Samuel Hanner, Samuel Haijes<br />

Layout:<br />

Samuel Hanner, Samuel Haijes<br />

Fotos:<br />

Jack Haijes, Katholische Jugend, youngCaritas<br />

Audio:<br />

Hitradio Ö3, Katholische Jugend<br />

Rückmeldungen an<br />

stefanie.hinterleitner@dioezese-linz.at

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