Jagd & Natur Ausgabe November 2018 | Vorschau
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Revier & Praxis<br />
Bewegungsjagden<br />
Routinierte Hundeführer<br />
sind<br />
der Schlüssel zu<br />
erfolgreichen<br />
Schwarzwildjagden.<br />
Das erfahrene<br />
Schwarzwild<br />
wartet nicht selten<br />
das unmittelbare<br />
Zusammentreffen<br />
mit Hund<br />
und Jäger ab,<br />
bevor es den<br />
Kessel räumt<br />
(re.).<br />
Ansprache des <strong>Jagd</strong>leiters<br />
- Begrüssung (<strong>Jagd</strong>ausweiskontrolle)<br />
- Vorstellung der Funktionsträger<br />
einzelnen <strong>Jagd</strong>gesellschaften bzw. <strong>Jagd</strong>pächtern. Die<br />
Organisation dieser Mammutaufgabe hinterlässt jedoch<br />
nur Wirkung, wenn wirklich alle <strong>Jagd</strong>gesellschaften<br />
ihre eigenen Interessen dem gemeinsamen<br />
Ziel einer sinnvollen, relativ störungsarmen <strong>Jagd</strong><br />
- Ablauf und Zeitplan der <strong>Jagd</strong> (Beginn und Ende des Treibens)<br />
- Freigabe der Wildarten<br />
- Sicherheitsbelehrung (Verhalten am Stand, Umgang mit der <strong>Jagd</strong>waffe u. a.)<br />
- Nachsuchenregelung<br />
- Verteilung der Schützen (ideal, wenn vorher schon erfolgt)<br />
hintanstellen. Sinnvollerweise organisieren die jeweiligen<br />
<strong>Jagd</strong>leiter reviereigene <strong>Jagd</strong>en, die lediglich<br />
in der Zeitplanung (Beginn und Ende sowie Stöbereinsatz)<br />
und in Fragen der Sicherheit grenznaher<br />
Stände von einem Gesamtverantwortlichen koordiniert<br />
und später auch ausgewertet werden müssen.<br />
<strong>Jagd</strong>termin kann viel entscheiden<br />
Der späte Herbst und der frühe Winter gelten als die<br />
beste Zeit für Bewegungsjagden. <strong>Jagd</strong>en im Januar –<br />
sofern sie jagdrechtlich überhaupt zulässig sind –<br />
sollten die seltene Ausnahme sein und ganz stark<br />
vom Wetter abhängig gemacht werden, denn nicht<br />
selten herrschen zumindest in höher gelegenen Revieren<br />
strenger Frost und hoher Schnee. Während in<br />
reinen Nadelholzrevieren zeitig begonnen werden<br />
kann, sollte in Laubholzrevieren oder solchen mit<br />
viel Unterholz erst der die Sicht verbessernde Laubfall<br />
abgewartet werden.<br />
Schalenwildjagden müssen möglichst auf grosser<br />
Fläche so ausgerichtet werden, dass sämtliche Einstände<br />
des Wildes punktuell und zeitgleich beunruhigt<br />
werden und die Schützenstände dazwischen auf<br />
ganzer Fläche an den Fluchtwechseln stehen.<br />
Anzahl und Standorte der Stände<br />
sind für die herbstlichen Bewegungsjagden<br />
bereits im Sommer<br />
nach bereits vorhandenen Kenntnissen<br />
über die Fluchtwechsel<br />
festzulegen.<br />
men. Die Fluchtwechsel anlässlich einer Beunruhigungsjagd<br />
sind grundsätzlich andere als die vertrauten<br />
Wechsel vom Einstand zur Äsungsfläche!<br />
Je besser die Standwahl ...<br />
Die Stände sind möglichst so auszuwählen, dass der<br />
Schütze das anwechselnde Wild frühzeitig erkennt,<br />
es ansprechen und möglichst sauber erlegen kann.<br />
Schützenstände müssen erhöht sein und das Mitschwingen<br />
auf flüchtige Sauen genauso ermöglichen wie den aufgelegten<br />
Schuss auf weiter entfernt stehende Stücke.<br />
Schneisenstände in Dickungen gehören nicht dazu.<br />
Sie verleiten zu schnellen, unsauberen und gefährlichen<br />
Schüssen. Viele Fehl- und Krankschüsse sind<br />
meist ein Indiz für mangelhaft ausgesuchte Stände<br />
und nicht immer eine fehlende Schiessfertigkeit bei<br />
den Jägern. Im Idealfall stehen die Stände im kupierten<br />
Waldgelände so, dass der Jäger mit Kugelfang sicher<br />
schiessen kann, ohne benachbarte Schützen zu<br />
gefährden. Sollte das im seltenen Einzelfall mal nicht<br />
umzusetzen sein, müssen Gefahrenbereiche deutlich<br />
auf ein Anschlag- und Schiessverbot aufmerksam<br />
Aufgaben des Schützenanstellers<br />
- In der Hierarchie steht der Ansteller direkt unter dem <strong>Jagd</strong>leiter. Er übernimmt<br />
die Führung und Betreuung einer (möglichst kleinen) Schützengruppe.<br />
- Überprüfung der <strong>Jagd</strong>unterlagen, der Ausrüstung und der Schützenkuverts (mit<br />
Zeitplan, Sicherheitsbelehrung, Freigaberegelung, Standkarte und Notfallzettel)<br />
- Begrüssung der zugeteilten Schützen, deren Einweisung und Überprüfung der<br />
Vollzähligkeit<br />
- Beim Anstellen der Schützen unbedingt beachten:<br />
o Waffe entladen und geöffnet<br />
o Absolute Ruhe (Motor laufen lassen, Türen leise schliessen)<br />
o Individuelle Rücksichtnahme (Schützen auf den Stand begleiten, Waffe oder<br />
Gepäck tragen)<br />
- Einweisung der Schützen am Stand:<br />
o Zeitplan wiederholen.<br />
o Auf Nachbarn, Sperrbereiche und Kugelfang hinweisen.<br />
o «Jeder ist für seinen Schuss selbst verantwortlich!»<br />
o Treiber, Hunde und Wild können überall auftauchen.<br />
o Besteht Sicherheit zu den Nachbarn, kann geschossen werden.<br />
o Aufmerksamkeit und absolute Ruhe am Stand<br />
o Schütze bleibt am Stand, bis er abgeholt wird!<br />
o Keine selbständige Anschusskontrolle während des Treibens und danach!<br />
o Bei Ende des Treibens Waffe entladen und öffnen.<br />
o Wild wird (in der Regel) zentral aufgebrochen.<br />
- Abholen der Schützen:<br />
o Jeder abgegebene Schuss muss dem Ansteller gemeldet werden.<br />
o Alle Anschüsse sind gut sichtbar zu markieren und im Nachsuchenprotokoll<br />
zu registrieren.<br />
o In Sichtweite liegendes Wild wird geborgen.<br />
o Auch von Treibern und Hundeführern abgefangenes oder gefundenes Wild<br />
wird so behandelt. Zusätzlich werden vorhandene Schussverletzungen und<br />
der Fundort der Nachsuchenleitung gemeldet!<br />
Bei der Wahl<br />
eines geeigneten<br />
Drückjagdtermins<br />
ist insbesondere<br />
die Belaubung<br />
im Wald<br />
ein Kriterium<br />
(li.).<br />
Der <strong>Jagd</strong>leiter<br />
richtet bei der<br />
Begrüssung zum<br />
Thema Sicherheit<br />
deutliche<br />
Worte an alle<br />
Beteiligten.<br />
Ideale Plätze kristallisieren sich zunehmend über<br />
die exakten Auswertungen der Tracker-Geräte leistungsstarker<br />
Stöberhunde heraus. Sie zeigen uns an<br />
der hinterlegten topografischen Karte exakt, wo der<br />
Hund Wild findet, eine schnelle Sichthetze einsetzt<br />
und welchen Fluchtwechsel Wild und Hund neh-<br />
- Nachsuchenprotokolle werden der Nachsuchenleitung übergeben und erklärt.<br />
- Streckenmeldungen erhält die <strong>Jagd</strong>leitung.<br />
- Der Ansteller sammelt nach jedem Trieb die Standkarten der Schützen ein und<br />
übergibt sie der <strong>Jagd</strong>leitung.<br />
- Nach Ende der <strong>Jagd</strong> überprüft er, ob die Schützen ihre Ausrüstung vollständig<br />
aus dem Transportfahrzeug genommen haben.<br />
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