Von der Uni in den Chefsessel - Aktuelles
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mensch<br />
02/2011<br />
SERIE<br />
Zukunftsfähig: Die Mobil Macher um Geschäftsführer Bastian Herrlich sehen e<strong>in</strong> großes Potenzial <strong>in</strong> ihren mobilen Anwendungen.
Gute Gründe(r)<br />
<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Uni</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Chefsessel</strong><br />
Die Mobil Macher, Grün<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Georgia Augusta,<br />
starten mit ihren Apps erfolgreich durch.<br />
Text: STEFAN LIEBIG Fotografie: ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
ehr Praxisnähe for<strong>der</strong>n viele Unter-<br />
M nehmen von <strong>den</strong> <strong>Uni</strong>versitäten. E<strong>in</strong><br />
besseres Beispiel dafür, als <strong>den</strong> aktuellen<br />
Gew<strong>in</strong>ner des Wirtschaftspreises „Gute<br />
Gründe(r)“, ist demnach kaum vorstellbar:<br />
Mit <strong>den</strong> Mobil Machern gewann e<strong>in</strong> Jungunternehmen,<br />
das aus e<strong>in</strong>em Projekt <strong>der</strong><br />
Georg-August-<strong>Uni</strong>versität Gött<strong>in</strong>gen <strong>in</strong><br />
Kooperation mit <strong>der</strong> Privaten Hochschule<br />
(PFH) entstand. Aus <strong>den</strong> Market<strong>in</strong>g- bzw.<br />
Wirtschafts<strong>in</strong>formatikstu<strong>den</strong>ten Bastian<br />
Herrlich, Peter Zapke und Rasmus Voigts<br />
wur<strong>den</strong> <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Semesters die Inhaber<br />
von Mobil Macher.<br />
Im Rahmen e<strong>in</strong>es Entrepreneurship-<br />
Sem<strong>in</strong>ars „Entwicklung <strong>in</strong>novativer Geschäftsideen“<br />
überlegten sich die drei<br />
Stu<strong>den</strong>ten e<strong>in</strong>en Plan, um mobile Anwendungen<br />
(Apps) mit dem Fokus auf<br />
mittel ständische Unternehmen <strong>der</strong> Region<br />
Gött<strong>in</strong>gen marktfähig zu machen. Unter<br />
realen Bed<strong>in</strong>gungen fan<strong>den</strong> Existenzgründungsberatung,<br />
Notarterm<strong>in</strong> und E<strong>in</strong>tragung<br />
<strong>in</strong>s Handelsregister statt.<br />
„<strong>Von</strong> <strong>der</strong> Eigendynamik waren wir selbst<br />
überrascht“, erzählt Bastian Herrlich, Geschäftsführer<br />
und Market<strong>in</strong>gleiter des jungen<br />
Unternehmens. Schon nach wenigen<br />
Monaten können die medienbegeisterten<br />
Grün<strong>der</strong> auf ihre erste erfolgreiche Referenz<br />
verweisen. Mit <strong>der</strong> Gött<strong>in</strong>ger-Hochschulsport-App<br />
können alle Nutzer des<br />
Hochschulsportangebots per Smartphone<br />
News über die Auslastung des Fitnessraums,<br />
die aktuell stattf<strong>in</strong><strong>den</strong><strong>den</strong> Sport-<br />
kurse o<strong>der</strong> die Öffnungszeiten <strong>der</strong> Sport-<br />
und Schwimmhallen erfahren. Dank <strong>der</strong><br />
deutschlandweiten Vernetzung <strong>der</strong> Hochschulsportanbieter<br />
bahnen sich bereits die<br />
nächsten Aufträge <strong>in</strong> diesem Geschäftsfeld<br />
an.<br />
Wenn die Programmierer Rasmus Voigts<br />
und Peter Zapke von ihren Auslandssemestern<br />
<strong>in</strong> Seoul und San Francisco – die<br />
auch <strong>der</strong> Grund für ihre Abwesenheit bei<br />
<strong>der</strong> Preisverleihung waren – zurückkommen,<br />
f<strong>in</strong><strong>den</strong> sie also e<strong>in</strong>e gute Auftragslage<br />
vor. Diese prognostiziert Klaus Hoffmann,<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> GWG Gesellschaft<br />
für Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung und Stadtentwicklung<br />
Gött<strong>in</strong>gen, dem Start-up-Unternehmen<br />
ohneh<strong>in</strong> und erklärt, warum die<br />
Wahl auf Mobil Macher fiel: „Gerade <strong>in</strong><br />
unserer schnelllebigen Zeit ist es wichtig,<br />
aktuelle und zukunftsfähige Produkte zu<br />
entwickeln und an die Anfor<strong>der</strong>ungen des<br />
Marktes anzupassen. Die Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Mobil Macher hatten zur richtigen Zeit<br />
die passende Idee. Mobile Anwendungen<br />
gew<strong>in</strong>nen nicht nur im privaten Bereich,<br />
son<strong>der</strong>n auch <strong>in</strong> Unternehmen im Umgang<br />
mit Kun<strong>den</strong> immer mehr an Bedeutung.“<br />
Gerade im Freizeit- und Umweltbereich<br />
sieht Herrlich großes Potenzial für weitere<br />
<strong>in</strong>dividuelle und kun<strong>den</strong>nahe Entwicklungen.<br />
Mit se<strong>in</strong>en bei<strong>den</strong> Mitgrün<strong>der</strong>n<br />
zieht er große Motivation aus <strong>den</strong> rasanten<br />
Fortschritten des letzten halben Jahres.<br />
„Die GWG hat uns nachhaltig motiviert<br />
und uns Mut gemacht, neben dem Studium<br />
mensch<br />
SERIE<br />
als Mobil Macher erfolgreich se<strong>in</strong> zu können.<br />
Ich b<strong>in</strong> sehr gespannt, was die nächsten<br />
Monate br<strong>in</strong>gen“, sagt <strong>der</strong> 29-Jährige,<br />
<strong>der</strong> se<strong>in</strong>e Kollegen mit <strong>der</strong> per E-Mail<br />
übermittelten Gew<strong>in</strong>nbenach richtigung<br />
völlig überrascht hat. Doch auch nach ihrer<br />
Rückkehr aus <strong>den</strong> fernen Studienorten<br />
erwartet das Trio e<strong>in</strong>e turbulente Zeit. Bis<br />
Ende des Jahres planen sie – neben dem<br />
Abschluss ihrer Studiengänge –, e<strong>in</strong> neues<br />
Büro e<strong>in</strong>zurichten. Bislang konnten sie auf<br />
Räumlichkeiten <strong>der</strong> PFH zurückgreifen.<br />
Auch die Erweiterung des Teams um e<strong>in</strong><br />
bis zwei Programmierer steht bereits auf<br />
<strong>der</strong> Agenda. E<strong>in</strong> tolles Beispiel für praxisnahe<br />
universitäre Arbeit.<br />
Gute Gründe(r)<br />
„Gute Gründe(r)“ dürfen sich die Mobil Macher<br />
seit April nennen. Mit ihren mobilen Anwendungen<br />
überzeugten die drei jungen Grün<strong>der</strong><br />
die Jury <strong>der</strong> Gesellschaft für Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />
und Stadtentwicklung Gött<strong>in</strong>gen<br />
(GWG). Viermal jährlich verleiht die GWG<br />
diesen Preis und zeichnet junge Unternehmer<br />
mit beson<strong>der</strong>s vielversprechen<strong>den</strong> und<br />
tragfähigen Geschäftsideen aus. E<strong>in</strong> Aspekt<br />
bei <strong>der</strong> Auswahl des Siegerunternehmens<br />
stellte für Geschäftsführer Klaus Hoffmann<br />
und Prokurist Klaus Rüffel die erfolgreiche<br />
Ausgründung aus <strong>der</strong> <strong>Uni</strong>versität dar. Die<br />
Ernennung zum Guten Gründe(r) soll neben<br />
<strong>der</strong> Auszeichnung dieser Geschäftsidee auch<br />
an<strong>der</strong>e mutige Menschen zur Gründung e<strong>in</strong>es<br />
neuen Betriebes animieren und e<strong>in</strong> gutes<br />
Klima für Innovationen schaffen.<br />
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